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Wo die Liebe hinfällt

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Wo die Liebe hinfällt - Seite 7 Empty Re: Wo die Liebe hinfällt

Beitrag  Kathy Do 01 Jul 2010, 19:53

Hallo Walli, ích hoffe Jan wird sein Augenlicht bald wieder bekommen und seine blauen Augen werden bald wieder leuchten Wink Jan tut mir richtig leid was er alles durchmachen muß und Hajo? Ich hoffe auch ihm werden nun endlich die Augen geöffnet und er sieht und erkennt was er Jan eigentlich angetan hat in seinem Liebeswahn Sad L.G. Kathy

Kathy

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Beitrag  walli Do 01 Jul 2010, 21:23

Fassungslos krächzte Jan: "Ich Idiot, damals drehte ich um als Helen in die Richtung fuhr. Dachte so entfernt könne sie nichts anstellen. Bin ich blöd. Sie fuhr bestimmt zum Haus. Wäre ich ihr gefolgt, hätten wir sie schnell überführen können, viel Arbeit gespart"
Ina meinte: "Also Vorwürfe sind jetzt das Letzte was du dir machen darfst Jan. Du bist kein Hellseher, warst so oft, solange an ihr dran. Jeder Andere wäre auch umgedreht. Versprich mir, dass du dich jetzt nicht zerfleischst"
Mühsam wehrte Jan ab: "Nein, nein, schon vorbei. Weißt du etwas von Hajo?"
Ina erklärte: "Absolut nichts. Nachdem Tom ihn aufgeklärt hat lässt er sich nicht mehr blicken"
Jan bat leise: "Bitte kümmert euch um in, lasst ihn nicht fallen"
Ina meinte: "Weiß schon von Leni, dass du dich mehr um Hajo sorgst als um dich selbst. Jan, ich bin loyal, werde nicht spotten, lästern oder sonstiges. Will wieder wie früher mit Hajo arbeiten. Aber dazu muss er seine Sturheit ablegen. Ich laufe ihm nicht nach, er muss kommen"
Gefiel Jan nicht, aber er schwieg
Ina erzählte noch viel, betonte oft, dass ihm alles zu verdanken, er der große Sieger sei
Aber Jan fühlte sich nicht als Sieger. Nicht jetzt und auch nicht als er wieder allein war. Dachte mehr eine Niete zu sein, hochgepokert und viel verloren zu haben. Vielleicht sogar so etwas kostbares wie sein Augenlicht. Jetzt war er wieder ganz Pessimist, hatte viele Vorstellungen, stellte sich viele Fragen, auf die er keine Antwort fand
Aufgeregt wollte er von Dr. Klee deshalb auch wissen, wann die Augenbehandlung begann
Dr. Klee erklärte: "Ich weiß, es ist schlimm in Ihrer Lage, Herr Maybach. Doch etwas Geduld müssen Sie noch haben. Sie sind noch viel zu schwach. Bei den vielen schlimmen Wunden hat die Heilung noch gar nicht begonnen"

walli

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Beitrag  walli Do 01 Jul 2010, 21:48

Dr. Klee fuhr fort: "Bewegen können Sie sich auch noch kaum. Alles normal, weil die Leiden zu frisch sind"
Jan wusste, dass der Arzt Recht hatte. Aber bei dieser Ungewissheit kam er einfach nicht zur Ruhe. Malte sich so oft aus: "Was wäre wenn....Wie soll dann alles laufen.....Wie soll es überhaupt weitergehen? Unzählige Male rief er sich zu abzuschalten, nicht mehr nachzudenken. Aber schneller als eine Maschine, die man nicht abstellen konnte. setzte alles wieder ein
Jan sprach nicht über den Orkan der in ihm tobte. Aber Dr. Klee und auch Andere ahnten es. Deshalb war so oft es ging Besuch bei Jan
Immer wenn Benni kam, versetzte es ihm erneut einen Schlag Jan mit verbundenen Augen zu sehen. Aber er riss sich zusammen. Sein Vater war schließlich keine Bestie vor der man sich fürchten musste. Im Gegenteil, gerade weil er nichts sehen konnte brauchte er umso mehr Beistand
Jan rechnete es Benni hoch an, dass er seinen Anblick ertrug. War glücklich wenn er da war, von allem möglichen erzählte, sie über etwas diskutierten. Das lenkte wirklich ab. Bei den Abschieden hätte er Benni gerne angefleht: "Bitte bleib doch, ich will nicht wieder ins Grübeln verfallen"
Genau das setzte aber ein sobald Jan allein war. Auch wenn er noch so mit sich schimpfte, es zu verdrängen versuchte, einredete, er glaube doch ganz fest an den Erfolg. Zwecklos. Die Angst war viel stärker
Leni vermied es auf Jans verbundene Augen zu schauen. Es tat so weh, daran zu denken was man ihm angetan hatte. Vielleicht seine ganze Zukunft zerstört. Ihre Arbeit bot viel Gesprächsstoff. Aber sie wusste, dass Jan sich auch um Hajo sorgte. Darum erzählte sie immer ihre Versuche mit ihm Kontakt zu bekommen, aber bisher erfolglos
Jan flüsterte dann immer: "Wir können wohl kaum nachempfinden wir hart ihn Helens böses Spiel getroffen hat"

walli

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Beitrag  walli Do 01 Jul 2010, 22:12

Leni hatte es schon ein paar Mal versucht, wurde aber immer von Jan abgeblockt. Sie konnte aber nicht weiter schweigen, deshalb meinte sie jetzt wieder: "Jan alles ist nur geschehen, du liegst nur hier in dieser entsetzlichen Lage weil ich dich in die Falle lockte"
Jan erregte sich, krächzte: "Bitte Liebes, nicht schon wieder. Ich will davon nichts hören. Du bist zu Verrat überhaupt nicht fähig"
Leni rief: "Natürlich habe ich dich verraten. Mein Anruf hat dich in die Falle getrieben. Nein, dass verzeihe ich mir nie, ertrage die Schuld nicht. Werde mich von dir trennen"
Jan bebte, mühsam stammelte er: "Leni bist du wahnsinnig. Hast doch nichts getan, wurdest erpresst"
Aufgeregt meinte Leni: "Und wenn schon, hätte dich niemals dahinlocken dürfen. Am besten ich gehe gleich"
Jan hatte vor Erregung kaum noch Stimme: "Schatz, bevor du weiter rumspinnst, erzählt doch mal was überhaupt abging"
Leni erzählte ihm alles
Jan krächzte: "Unfassbar, anstatt dich schuldig zu fühlen, muss ich dir dankbar sein. Helen setzt immer um was sie will. Der Kopfschuss war mir bei deiner Weigerung sicher. Ich verdanke dir mein Leben, kapier es doch endlich
Leni rief: "Ach was Jan, brauchst nichts schön reden. Habe dich in die Hölle gelockt. Mit mir Verräterin brauchst du nicht mehr zusammen sein"
Jan krächzte: "Schluss jetzt. Du hast dir nichts vorzuwerfen. Ich will nie wieder etwas davon hören. Wirst doch einen Kranken nicht aufregen wollen" versuchte er ein gequältes Lächeln
Leni verstummte, behagte ihr aber nicht. Jan war viel zu nachsichtig. Sie machte sich weiter Vorwürfe

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Beitrag  walli Fr 02 Jul 2010, 19:29

Immer wenn Leni ging, verfiel Jan wieder in die Grübeltrance: "Was ist wenn, geht es schief bin ich total nutzlos, falle Allen nur zur Last. Verdammt noch mal jetzt reiß dich zusammen, Optimismus ist für die Behandlung wichtig"
Positiv waren die kleinen Fortschritte die Jan machte. Endlich konnte er die Glieder ein wenig bewegen. Wenn er sie auch nur ein paar cm anheben konnte, noch keine Kraft darin war. Es waren kleine Glücksmomente für Jan. Er bekam auch besser Luft, musste sich nicht mehr so abringen. Egal, dass das Sprechen nur leise, heiser, schwach möglich war. Eine kleine Stufe war genommen. Auch wenn fast am gesamten Körper ihm die Schmerzen noch zusetzten. Auch das würde vergehen, schließlich überstand er schon einge schwere Verwundungen
Endlich erfolgte die 1. Behandlung. Dazu wurde Jans Kopf und Hals in eine Halterung gepresst, wie man sie zum Transport von Wirbelverletzten nutzte. Es war schon eine heftige Prozedur als die Nadel in die empfindliche Schläfe stach. Die Injektion floss ein, und wie vorhergesagt wurde es Jan ganz anders. Benommenheit breitete sich aus, ein Druck als platze der Kopf, breitete sich auch in den Körper aus. Zittern, eisige Kälte, furchtbares Brennen, undefinierbare Schmerzen traten mal hier, mal da auf. Jan fühlte sich zeitweise schwach, hilfloser wie ein Baby. Er trat kurzfristig weg, musste sich umso mehr wieder orentieren was mit ihm geschah. Gedanken waren da nicht möglich, vor allem weil die Kopfschmerzen ihm fast die Sinne raubten. Auch wenn er nichts sah, war es ihm als kreise vor Schwindel sein ganzer Körper unentwegt. Es überstieg fast die Grenze des Aushaltbaren. Nur Ausweichen gab es nicht. Jan riss sich bis aufs Äußerste zusammen und wartete, wartete, wartete bis alles vorbei ging. Es dauerte bis die Infusion leertropfte, 2 Stunden wurden für Jan zur entsetzlichen Ewigkeit

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Beitrag  walli Fr 02 Jul 2010, 19:56

Jans Funktionen und Reaktionen waren danach in Ordnung. Er hörte auch den Dr., war aber selbst zu keinem Wort fähig. Er war zu überhaupt nichts mehr fähig. Die Wirkung hielt an. Weiter zerrte alles mögliche an Jan. Er war unfähig auch nur den kleinen Finger zu rühren, einen klaren Gedanken zu fassen. Fühlte sich, als sei er tief abgestürzt, mit seinem bebenden Körper war ein Aufstieg unmöglich. Jan wollte nur noch Ruhe, sich allem hingeben, abwarten, vielleicht beruhigte sich der Vulkan in ihm ja irgendwann
Dr. Klee hatte vorgesorgt und Besuche für die Behandlungstage untersagt. Er wusste, dass Jan Personen nicht richtig wahrnehmen, mit ihnen sprechen konnte. Die Prozedur war hart, aber leider unvermeidbar. Jan wurde zwar bestens versorgt und überwacht, aber man ließ ihn in Ruhe. So konnte er sich am schnellsten erholen. Erst gegen
Abend verspürte Jan etwas Erleichterung. Durch Schlafmittel hatte er eine ruhige Nacht. Am Morgen waren die Nebenwirkungen vorbei. Jan kannte jetzt den Ablauf. Sein Zustand war jetzt wieder wie vor der Behandlung

Ganz unvermittelt fragte Vince Ina nach Jans Zustand
Aufgeregt rief Ina: "Sag bloß du hast Jan immer noch nicht besucht?"
Vince stotterte: "Ina du weißt doch, die verbundenen Augen. Ich schaffe das nicht"
Ina rief: "Alles Quatsch, als Polizist erlebst du viele harte Sachen. Aber Bravo, dann hast du ja toll Theater gespielt, von wegen der arme Jan. Dein ganzes Entsetzen , Verzweiflung, alles nur Show"
Traurig erklärte Vince: "Das ist unfair. Ich hatte und habe noch immer entsetzliche Angst um Jan. In welchem Loch, wie erbärmlich wir ihn fanden, so zusammengeschnürt, der Sprengstoff. Die schrecklichen Bilder lassen mich nicht los"

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Beitrag  walli Fr 02 Jul 2010, 20:05

"Ich habe Angst, wenn ich Jan mit verbundenen Augen sehe, loszuheulen, dass mich das Gefühl um ihn bleibt es ewig Nacht nicht mehr loslässt" endete Vince
Ina bat: "Entschuldige, ahnte nicht, dass es dich so mitnimmt. Aber überwinde dich. Jan braucht jetzt unsere Hilfe. Er liegt ganz allein da, leider nun mal im Finstern. Kann nichts tun, hat nichts, außer vielleicht Gedanken mit denen er sich quält. Besuche sind da fast lebenswichtig. Jan braucht das. Abwechslung, dass Gefühl er gehört dazu. Er ist über jedes Wort so dankbar. Überwinde dich Vince, tue es Jan zuliebe"

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Beitrag  walli Fr 02 Jul 2010, 22:08

Der Dr. meinte zu Jan: "Durch die Infusion sind alle denkbaren Nebenwirkungen aufgetreten. Wollen Sie die Behandlung fortsetzen?"
Jan flüsterte: "Ich habe es überstanden, werde es auch die nächsten Male überstehen. Angenehm war es nicht, im Gegenteil. Abbrechen wäre feige. Dann bin ich selbbst schuld wenn ich nie wieder sehe"
Dr. Klee meinte: "Dachte mir schon, dass Sie weiter alles auf sich nehmen. Aber wenn es unaushaltbar ist, versprechen Sie mir es zu sagen"
Jan versprach es, dachte bei sich, dass es hoffentlich nie dazu kam

Endlich besuchte Vince Jan. Wie vorausgesehen, war es ihm wegen der verbundenen Augen sehr mulmig
Jan, jetzt noch sensibler als sonst, fragte bald: "Vince, was ist los? Hast du Probleme mit mir, meinen Anblick oder warum bist du so verlegen?"
Vince stotterte: "Es ist so Jan, aber nicht böse sein, es ist, ist. Also frei heraus: Mir setzt es sehr zu, statt deiner Augen, eine Binde zu sehen. Daran zu denken, das dich Nacht umgibt. Das du dann so ruhig und gefasst daliegst, hätte ich schon gar nicht erwartet"
Leise flüsterte Jan: "Wenn das Schicksal zuschlägt, hilft nur noch warten. Wenn die Hoffnung auf erfolgreiche Behandlung nicht wäre, könntest du mich schon in der Klapse besuchen"
Vince regte sich auf: "Diese Hexe hat dich aber auch durch die Hölle geschickt. Wie zugerichtet wir dich fanden, die Bilder vergesse ich nie"
Jan bat: "Können wir bitte über was anderes reden, bzw. mit deinen Problemen zwinge ich dich nicht zu bleiben"

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Beitrag  walli Fr 02 Jul 2010, 22:39

Vince wehrte ab: "Jetzt bin ich da. Wie Ina sagt, Polizisten müssen alles ertragen"
Jan versuchte zu scherzen: "Hast doch den Vorteil, je länger ich nichts sehe, desto länger kannst du dich austoben. Ohne den Maybach, der dir ja viel zu vorsichtig ist"
Vince regte sich auf: "Du nimmst mich nicht für voll Jan. Dabei mache ich mir solche Sorgen um dich"
Jan wehrte leise ab: "Schon o.k., schon o.k., hab´s kapiert. Jetzt nutze mal deinen Humor, heitere mich auf"
Vince blieb ernst. Die 2 führten interessante Unterhaltungen. Bis Leni und Benni kamen, die Jan jetzt ablenkten
Die Auswirkungen der Augenbehandlung beutelten Jan immer aus Neue. Schlimm, wenn sich dann auch noch Hoffnungslosigkeit ausbreitete. Jan verzweifelt dachte, wie er in der Nacht weiterleben sollte. Dann war das Leben doch sinnlos. Gleich beschimpfte er sich wieder, bei dieser Einstellung die Behandlung zu gefährden. Sie konnte nur erfolgreich sein, wenn er optimistisch blieb, keine negative Psyche hatte.
Keiner erfuhr Jans negativen Phasen. Im Gegenteil. Wenn mal Jemand sagte wie schlimm es sei nichts sehen zu können, meinte Jan immer, es sei ja bald vorbei. Mit der Behandlung werde alles erfolgreich

Heute glaubte Jan das Türöffnen zu hören. Es blieb aber still, er meinte sich getäuscht zu haben
Heftig zuckte Jan dann zusammen als plötzlich Hajo flüsterte: "Jan kannst du mich hören?"
"Wumm" versetzte es Jan einen Schlag. Er dachte: "Auweia, wie soll ich den Zorn jetzt bloß ertragen?"
Er antwortete: "Ja Hajo, ich höre dich. Der Hörsinn klappt bestens, im Gegensatz zu anderen Sinnen, was ja ziemlich offensichtlich ist"
Stille

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Beitrag  walli Fr 02 Jul 2010, 23:01

Dann stotterte Hajo: "Ich bin hier, ich wollte, es ist so. Ja also ich würde gerne neben dich kommen"
Jan krächzte: "Von mir hast du nichts zu befürchten, wie du ja sicher bemerkst. Die Frage ist doch, was du mit mir vorhast"
Hajo ging nicht darauf ein, stand jetzt neben Jan, stammelte: "War gestern schon hier, hing ein Schild "Eintritt verboten". Dachte schon, hatte Angst, glaubte schon du seiest ge, ge, gesto..."
"Gestorben" ergänzte Jan "Wäre doch gut für dich, der schnellste Weg mich in der Hölle zu wissen. Da wo du mich hinwünscht. Aber ohne Verurteilung wäre dir wohl zu schnell gegangen. Du willst ja, dass ich langsam in der Zelle verrecke"
Hajo rief: "Jan, jetzt höre doch mal auf. Bin doch so froh, dass du lebst. Aber deine Augen, der Verband. Heißt das wirklich, bedeutet das, bist du, du, du für immer bli, bli, blind?"
Jan presste hervor: "Ein weiteres Plus für dich. Hast mich rausgeworfen, ich bleibe draußen. Verschone dich mit dem Anblick von mir blindem Huhn"
Hajo entsetzte sich: "Jan, dass kann doch nicht wahr sein. Sage, dass es nicht stimmt"
Jan flüsterte: "Du wolltest mich doch am Boden haben. Jetzt bin ich es. Spiel, Satz und Sieg gehen an dich"
"Fasele jetzt keinen Mist Jan. Ich will wissen was Sache ist. Mit deinen Augen, deinem Zustand, überhaupt alles" begehrte Hajo auf

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Beitrag  walli Sa 03 Jul 2010, 19:01

Jan erklärte jetzt ruhig: "Es erfolgt eine ganz bestimmte Behandlung. Ist die erfolgreich, kann ich wieder sehen. Na ja und der Rest, glaube schon, dass alles heilt"
Hajo seufzte erleichtert: "Bin ich froh, dass Hoffnung besteht. Ist mir so schwergefallen zu kommen, stellte mir vor du reißt mich in Stücke"
Jan flüsterte: "Hajo du hast mir den Krieg erklärt. Auch wenn du es nicht glaubst, ich wollte und habe dich nie bekämpft"
Verlegen kam es von Hajo: "Jetzt weiß ich das auch. Aber damals. Meine Güte habe ich mich aufgeführt, mich vergessen. Wie ich dich beschimpfte, demütigte, mit was ich dich alles vernichten wollte. Jetzt müsste ich ja eigentlich alles bekennen, aber, aber......." brach er hilflos ab
Jan flüsterte: "Hajo, eine bessere Gelegenheit gibt es nicht, da ich nicht flüchten kann und zum Schreien bin ich mit meinem Gekrächze auch nicht fähig. Unter den Umständen brauchst du mir noch nicht mal in die Augen sehen. Denn den Blick deines Gegenübers fürchtest du doch in solchen Situationen am meisten"
Bedrückt meinte Hajo: "Leider gibt dir deine missliche Lage recht. Mein Handeln sollst du nicht entschuldigen, auch nicht verstehen, denn so habe ich dich wohl noch nie beleidigt. Ich wollte dich wirklich vernichten, anklagen, hinter Gitter bringen. Muss dir jetzt endlich sagen wie unendlich leid mir das alles tut. Nur du hast so still gehalten, dich kein bisschen aufgelehnt. Kapier ich nicht, hat meine Rage nur noch mehr gesteigert. Weiß nicht, ob ich was plausibel rüberbringen konnte. Aber ich habe ja sowieso alles verbaut. Ende Polizeidienst. Meine Tochter verloren, na ja und dich, den einstigen Freund und Vertrauten sowieso
Jan rang sich ab: "Hajo, nun baue nicht schon wieder Mist, weil du ein selten sturer Bock bist"

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Beitrag  walli Sa 03 Jul 2010, 20:53

Jan brauchte einen Moment, keuchte: "Solltest schleunigst ins Büro fahren. Ina und Vince wissen nicht mehr wo ihnen der Kopf steht vor Arbeit. Wenn du ans Telefon gingst oder öffnen würdest, wüsstest du auch, dass Leni sehr besorgt ist. Sie hat zwar deine Sturheit, aber ihren Vater lässt sie nicht im Stich. Aber das du deine Tochter verstoßen hast, dass kreide ich dir doch an. Egal was geschehen, wobei sich dein Zorn sowieso nur auf mich richtete, niemals verstößt man sein eigen Fleisch und Blut"
"Jan, dass verstehst du nicht, ich bin ihr Vater" stammelte sich Hajo ab
Jan erregte sich: "Blödsinn, ich bin auch Vater. Egal wieviel Benni sich schon leistete oder ich mir vorstellte, zu was er noch im Stande sein kann, der Junge bleibt immer in meinem Herzen"
Hajo schwieg
Jan konnte es nicht sehen, sich aber denken, wie bedrückt er jetzt war
Ruhig fuhr er fort: "Was mich betrifft. Oh ja, es waren die schlimmsten Beschimpfungen die je auf mich prasselten
Hat mir entsetzliche Schläge versetzt. Brauchte lange um zu begreifen, dass du das alles auf mich abgelassen hast. Aber du warst verliebt Hajo, im Ausnahmezustand. Hatte irgendwie Mitleid mit dir, wenn auch deine Erniedrigungen sehr, sehr schmerzten. Du hast, entschuldige, so bekloppt reagiert, dass ich um deinen Verstand fürchtete. Siehst eine Seite von Helens Akte auf meinem PC, o.k. du bist schockiert, brüllst gleich los, ist man ja gewohnt an dir. Aber obwohl du genug Zeit zum Nachdenken hattest, glaubtest du verbohrt weiter daran ich hätte was entworfen, kopiert. Das geht mir nicht in den Kopf. Da war ihr Foto, stand deutlich Strafakte, war groß das Kölner Polizeizeichen zu sehen. Das hätte dir doch alles klarmachen müssen, dass Helen kriminelle Vergangenheit hat. Nun gut, du wolltest es einfach nicht wahrhaben

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Beitrag  walli Sa 03 Jul 2010, 21:18

"Ich aber blieb ruhig, weil ich wusste, dass du mir nichts anhängen kannst" endete Jan leise
Hajo erregte sich: "Na hör mal, aus dem Dienst schmeißen, dich hinter Gitter bringen, war doch wohl genug. Habe Kruse schon angewiesen Verhandlungen gegen dich vorzubereiten. Rufmord, Verleumdung, üble Nachrede, Amtsmissbrauch, Belästigung von Helen, und, und, und"
Ruhig erklärte Jan: "Hajo, bist du dir denn noch immer nicht im Klaren, dass du nichts gegen mich tun konntest. Entlassen kann nur der Chef. Dazu hatte er keinen Grund. Ich habe keinen Amtmissbrauch begangn, mir nichts zuschulden kommen lassen. Lediglich wegen eines Anfangsverdachts ermittelt. Dank einer Akte der Kölner Kollegen. Wenn auch von zuhause aus und allein. Aber auch das hätte der Chef verstanden, denn erstmal kannte ich nur ihr Strafregister, wusste nicht was und ob sie überhaupt was vorhat. Es ging um dich Hajo, Schaden von dir zu nehmen, dich keinem Gerade auszusetzen. Das hätte der Chef auch nicht gewollt. Wenn es sich als Flop rausstellte, hätte er mir vielleicht eine Versetzung nahe gelegt, weil dir keine Zusammenarbeit mit mir mehr zuzumuten war. Aber keine Strafversetzung"
Was die Klage betrifft, glaubtest du wirklich die verhaften mich, sperren mich ins Gefängnis. Kruse hätte schnell bei seinen Ermittlungen gemerkt, dass keine Straftat vorlag"
Hajo murmelte: "Ich muss wirklich bekloppt gewesen sein, sonst hätte ich selbst bemerkt wie Recht du hast. Aber wie bis du überhaupt darauf gekommen gegen Helen zu ermitteln?"
Jan krächzte: "Schon bei der 1. Begegnung glaubte ich mit der Frau stimme etwas nicht. Frage mich nicht wieso, meine Gewissensbisse fraßen mich fast auf, denn du warst so glücklich. Ich, wir alle haben dir von Herzen endlich die richtige Frau gewünscht.

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Beitrag  walli Sa 03 Jul 2010, 21:39

Jan fuhr fort: "Auch wenn du es nicht glaubst, in mir wehrte sich alles dir wegen meinem Misstrauen wehzutun. Es ist bitter, dass du nach all den Jahren immer noch nicht weißt, wie nahe du mir stehst. Ich bin nicht auf dein Vermögen scharf, kein Erbschleicher. Auch ohne dein Geld, kann ich für Leni und mich, für uns 3 ausreichend sorgen"
Von Hajo kam es bedrückt: "Das weiß ich nur zu gut Jan und auch über das zuvor Gesagte bin ich mir im klaren
Es ist entsetzlich, dass erst Schreckliches geschehen muss, bis man die Treue eines Freundes wieder erkennt"
Jan krächzte: "Jedenfalls hielt ich mich wegen all dem zurück. Meine Mutter hat quasi den Anstoß gegeben"
"Ich kapier nicht?" fragte Hajo verwirrt
Jan erzählte ihm alles, worauf Hajo rief: "Und das hast du ihr abgekauft, deiner Mutter, ausgerechnet ihr, einer, einer Säuferin"
Jan zischte: "Vorsicht Hajo, keiner hat das Recht so über meine Mutter zu sprechen. Ja, sie hing leider jahrelang an der Flasche, wurde aus dir bekanntem Grund in den Alkohol getrieben. Aber sie ist trocken. Gerade nach so langer Zeit ist es besonders schwer. Deshalb bin ich auch stolz auf sie, zolle ihr meine Anerkennung. Sie ist jetzt trockene Alkoholikerin und das Blatt kann sich schnell wenden. Aber auch dann noch wird sie immer meine Mutter sein, auf die ich nichts kommen lasse"
Zerknirscht bat Hajo: "Entschuldige Jan, bitte entschuldige. Wollte dich, wollte deine Mutter nicht verletzen. Ich rechne ihr den Entzug doch auch hoch an. Ach, ich bin einfach zu aufgeregt, verstehe so vieles noch nicht. Wie bist du überhaupt auf Helens Vorhaben gekommen, doch nicht durch die Akte"

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Beitrag  walli Sa 03 Jul 2010, 22:09

Jan flüsterte: "Als Spitzel. Habe mich so widerlich gefühlt. Aber ich brauchte Klarhheit, hänge Niemanden unbewiesen etwas an, hätte ja auch alles ein Flop sein können. Vielleicht war Helen in Leipzig um ein neues, rechtschaffendes Leben zu beginnen. Nur was sie alles aufsuchte, mit wem sie sich traf, dass war schon mysteriös. Tja und dann, dann bin ich wirklich in ihre Wohnung, fand Kontokarten von dir, Aktien, Wertpapiere, die du ihr überschrieben hattest. Konnte ich nicht glauben, umso mehr wollte ich knacken was sie vorhat"
Hajo rief: "Warum hast du mich über das Gefundene nicht sofort informiert"
Jan krächzte: "Weil du mich garantiert in die Zelle gesteckt hättest. Schließlich habe ich Einbruch begangen, mich strafbar gemacht. Aber gerade jetzt musste ich doch weitermachen"
Hajo hauchte: "Den entsetzlichen Rest kenne ich ja. Jan, dass verwinde ich nie, dass du wegen mir soviel durchgemacht hast. Der Sprengstoff, darf nicht dran denken. Weiß alles von Tom. Soviel Grausamkeit für dich allein und dann verdanke ich es dir noch, dass ich nicht vor dem Ruin stehe"
Jan hechelte: "Das geht auf Inas, Vince, Toms und anderen Kollegen Konto. Sie landeten den Treffer"
Hajo erregte sich: "Quatsch doch nicht Jan. Ins Rollen hast du allein alles gebracht. Dann die Immobilie, die in deiner Datei gefunden wurde. Jan ich verdanke dir, dass ich mein geliebtes Haus nicht verlor, vieles zurückbekam. Na ja, das Barvermögen ist sehr geschmolzen"
Jan flüsterte: "Hajo, wenn Leni und ich dir helfen können, vergiss deinen Stolz. Wir unterstützen dich gern"
Gerührt kam es von Hajo: "Jan irgendwie kannst du nicht von dieser Welt sein. Ich bekämpfe dich mit aller Härte. Du bohrst weiter, weil du mich retten willst. Ich behalte mein Haus und vieles mehr, wofür du Entsetzliches durchmachst. Aber als ob nichts gewesen wäre bietest du mir deine Hilfe an"

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Beitrag  walli Sa 03 Jul 2010, 22:17

Jan flüsterte: "Ich meine es ernst Hajo, können wir dir helfen?"
Hajo wehrte ab: "Wirklich nicht nötig. Mein Haus war das Wichtigste: Vom Ersparten ist zwar ein großer Batzen weg, aber mit dem Rest bin ich auch noch abgesichert"
Pause
Dann kam es unsicher von Hajo: "Jan ich muss reinen Tisch machen, dir auch das Scchrecklichste beichten. Ich bin schuld, dass die Magl dich gefangen nahm. Habe dich verraten. Machte mich unwissend zu deinem Folterknecht"
"Ich weiß" flüsterte Jan

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Beitrag  walli So 04 Jul 2010, 17:25

Hajo rief: "Kann nicht sein, habe es Keinem gesagt"
Jan krächzte: "Dafür konnte mir Helen nicht schnell genug erklären, dass sie mich gefangen nimmt, weil du ihr von meiner Aktenschnüffelei erzählt hast, ich dadurch ein Risiko für sie war"
Irritiert fragte Hajo: "Und dann reden wir noch im Plauderton miteinander. Jan, dieser Gang hat mich soviel Überwindung gekostest. Bin geschockt wie du daliegst, was du alles durchgemacht hast. Aber von dir kommen keine Rachepläne. Kapierst du denn nicht, was du alles gegen mich unternehmen kannst. Du bist derjenige, der mich jetzt fertig machen kann"
Jan hechelte: "Rede keinen Unsinn, komme erst mal emotional wieder in Ordnung"
Hajo begehrte auf: "Jan das geht nicht. Du kannst nicht immer alles über dich ergehen lassn. Auch von mir nicht"
Jan flüsterte: "Zum Glück kannst du mich ja mit keinem Mittel zu irgendwas zwingen. Du bist gestraft genug mit einer großen Enttäuschung fertig werden zu müssen"
Verlegen meinte Hajo: "Das muss ich. Kapier mich ja selbst nicht, mein Verhalten, die Verbohrtheit. Aber, aber, da war, war" brach Hajo ab
Jan krächzte: "Raus damit Hajo, sage noch mal, bei einem Blinden brauchst du keine Hemmungen zu haben"
Pause
Dann stammelte Hajo langsam: "Da war, war, war dieser, dieser Moment. Ich habe Helen gesehen, es funkte. Ein einziger Moment war schuld. Wirklich nur dieser Moment veränderte sekundenschnell alles. Aber das verstehst du ja doch nicht"

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Beitrag  walli So 04 Jul 2010, 17:49

Jan krächzte: "Besser als du denkst. Aber bitter, dass der Moment nur bei dir zählt. Bei Anderen, auch bei mir, nicht anerkannt wird. Dabei kann es für jedes Alter und bei jeder Gelegenheit gelten"
Hajo brauste auf: "Du willst doch nicht sagen, dass ich ungerecht bin?"
Jan hechelte: "Du bist ungerecht Hajo und zwar hochgradig. Misst mit zweierlei Maßstäben"
Hajo rief: "Das stimmt doch gar nicht Jan"
Jan rang sich ab: "Es stimmt und jetzt wirst du dir meine "Standpauke" anhören. Ist das Mindeste was ich verlangen kann. Angefangen mit Emanuela"
Hajo wehrte lautstark ab: "Nein, nicht diesen Namen, nicht die"
Krächzend beharrte Jan: "Gerade sie, denn du warst schon in Santo Domingo überzeugt, dass ich was mit ihr hatte. Auch wenn ich 1000x Nein sagte, du wusstest es ja besser. Aber es war überhaupt nichts. Obwohl ich allein mit ihr war, an sovielen Orten hätte treiben können. Ich dachte aber nur an Leni. Du musst aber Leni so geimpft haben mit deiner Meinung, dass sie sofort misstrauisch war, als Emanuela hier auftauchte. Ich hatte ohne Grund dadurch sofort ein schlechtes Gewissen, habe mich aufgeführt wie ein unsicherer Tennie. Aber da war was. Neben dem Mord an ihrer Schwester, muss Emanuela mit dem Vorsatz gekommen sein mich zu verführen. Es hätte ja genauso gut ein Bruder kommen können. Aber nein, Emanuela war verzweifelt, dann voller Trauer, ließ aber trotzdem keinen Flirtversuch bei mir aus und ich bin auch nur ein Mann. Aber es schrie alles Leni, Leni in mir. Ich durchlitt den schlimmsten Emotionskrieg den man sich vorstellen kann. Bis ja, bis zu diesem einen Moment. Eben machte ich ihr noch klar, dass ich Leni nicht verletzen wolle und dann. Trieb, Gier, Verlangen, ich weiß es heute noch nicht. Ein kleiner Moment Schwäche und es war passiert"

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Beitrag  walli So 04 Jul 2010, 18:14

Jan weiter: "Der Akt war noch nicht zu Ende, da war mir schon so übel wie noch nie in meinem Leben. Habe mich vor mir selbst geekelt, mich verabscheut, zum Teufel gewünscht. Ein winziger Moment, für den ich keine Erklärung hatte, trieb mich zu etwas Unverzeihlichem. Es heißt, ein Seitensprung soll eine tolle Abwechslung, ein Erlebnis sein. Für mich war es die Hölle, denn ich halte wirklich noch was auf Treue. Aber es war geschehen. Ich schämte mich entsetzlich. Aber Leni belügen, nein, dass brachte ich nicht über mich. Leider hat sie ja dich gleich informiert und aus diesem kurzen Moment wurde eine lange Talfahrt"
Hajo rief: "Auch ohne Leni hätte ich es sowieso erfahren"
Jan presste hervor: "Irrtum, Emanuela reiste ab. Ina und Patrick hatten Andeutungen, Vermutungen. Aber sie überschritten nicht so die Intimsphäre wie du es getan hast"
Hajo erregte sich: "Sollte ich dich noch loben, du tickst doch nicht richtig"
Jan krächzte: "Es betraf nur Leni und mich. Sie habe ich verletzt, sie brauchte Bedenkzeit. Sie musste sich entscheiden zwischen Versöhnung und Trennung. Aber wochenlang redete sie nicht mal mit mir, ließ mich nicht in ihre Nähe. Benahm sich als ob ich sie foltere. An Lenis Verhalten war viel von dir geschürt. Sicher, als Vater willst du sie vor Verletzungen bewahren. Hattest allen Grund sauer auf mich zu sein, mir den Kopf zu waschen. Aber dein Tun ging weit unter die Gürtellinie Hajo. Bestrafen hätte mich Leni dürfen und nur sie, denn diese intime Sache ging nur uns beide an. Wenn du sauer, beleidigt gewesen wärst, alles verständlich. Aber du versprühtest nur noch Rache. Als Polizist hatte ich nichts mehr zu melden. Dafür hast du viele Giftpfeile in mich gejagt. Mich beleidigt, diskriminiert, erniedrigt. Überall als geiles Sexmonster hingestellt, dass seine Triebe nicht im Zaun hält. Für die intimste Sache überhaupt hast du mich an den Pranger gestellt"

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Beitrag  walli So 04 Jul 2010, 18:40

Jan fuhr fort: "Die Kollegen grinsten sich was ab: Ah ja der Jan, konnte sich auch mal nicht bremsen. Aber sie verstießen mich nicht. Es gibt nämlich eine Menge für die es normal ist, mal mit einer anderen Frau zu schlafen als mit der Freundin. Für die ist das Abwechslung, eine Art Sport. Aber du hast mich behandelt wie einen Massenmörder, als ob ich der Teufel persönlich sei. Dabei hättest du erkennen müssen, dass mich mein schlechtes Gewissen, Schuldgefühle, Vorwürfe, fast auffraßen. Bin rumgerannt wie ein Geist, vor Selbstzerfleischung fast umgekommen, konnte mir selbst nicht verzeihen. Aber du hast immer noch härter draufgehauen. Weiß nicht was mehr schmerzte, die Vorstellung Leni verloren zu haben oder deine Abscheulichkeiten, zu denen du kein Recht hattest sie auf mich abzulassen. Nur komisch wieviel Angst du bei meinem Unfall plötzlich wieder um mich hattest. Anscheinend muss immer erst was Schlimmes passieren, bevor du wieder klaren Kopf kriegst. Nicht viel Hajo und du hättest mich wirklich vernichtet und das alles wegen einem kleinen Moment, den ich bis heute nicht begreife"
Nach einer Pause meinte Hajo: "Du kannst das mit Emanuela nicht mit dem Moment den ich bei Helen erlebte vergleichen"
Jan krächzte: "Klar, alles was ich mache ist die größte Sauerei, aber bei Anderen akzeptierst du es. Nimm Ina, sie hatte vor Jahren einen verheirateten Freund mit Kindern. Sicher Ina war ungebunden, betrog aber die Ehefrau. Ich begriff nie, warum sie auf seine Scheidung bestand. Vielleicht war die Ehe am Ende. Aber 2 Kindern den Vater nehmen, dass geht für mein Empfinden zu weit. Ina konnte soviele Männer haben. Aber nein, sie wollte unbedingt diesen Vater für sich. Du fandest das Verhältnis nicht gut, aber du hast Ina auch nicht ins Gewissen geredet
Miguel hatte fast jeden Tag eine Andere. Patrick flirtete auch gern auf Teufel komm raus"

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Beitrag  walli So 04 Jul 2010, 19:04

"Ihre Abenteuer gingen dir zwar gegen den Strich. Aber du sagtest nie, mam behandelt Frauen nicht nach dem Wegwerfprinzip, suche dir was festes. Warum auch, wenn du eine Zielscheibe brauchst bin ich ja da. Dabei bist du doch selbst kein Kostverächter" endete Jan
Hajo erregte sich: "Du wirst beleidigend Jan"
Jan krächzte: "Ich halte dir den Spiegel vor oder wie war das damals mit Nina in Russland?"
Hajo stotterte: "Ja aber wieso, weshalb, woher weißt du?"
Jan rang sich ab: "Aus deinem Mund Hajo, dass du deiner Frau die Ehe versprochen hast, aber kaum warst du in Russland gab es nur noch Nina. Leni und ich hatten noch keine Hochzeitspläne als das mit Emanuela geschah. Du bist nur zurück, weil deine Frau schwanger war. Ich behaupte nicht, dass du deine Frau nicht geliebt hast. Aber du musst doch zugeben, dass es ein komischer Verlauf war so mit Nina im Rücken. Aber auch sonst, wie oft treffen wir Frauen, die du als gute Bekannte ausgibst. Doch an eurem ganzen Verhalten merkt man, dass da mal mehr war. Nimm Sabine Rossi. Mir ein Rätsel warum du diese tolle Frau nicht genommen hast, deine Sache. Aber es funkt gehörig zwischen euch, dass man Angst hat sich in eurer Nähe zu verbrennen"
Hajo schwieg lange, dann meinte er unsicher: "Hast ja in sovielem Recht Jan. Welche Konsequenzen folgen nun?
Jan erregte sich: "Quatsch, doch keine Konsequenzen Hajo. Zugegeben, war langatmiger als ich eigentlich wollte
Du sollst nur einsehen, dass auch Andere Momente erleben wie du mit Helen. Ihr Verhalten, Tun und Handeln überhaupt nicht steuern können. Aber es ist so. Du stehst nicht allein, stößt auf großes Verständnis wegen deinem Verhältnis mit Helen. Es wird von allen akzeptiert und vor allem hat sich an deiner Position nichts geändert"

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Beitrag  walli So 04 Jul 2010, 20:22

Hajo entgegnete: "Aber zu dir hat sich alles verändert. Ich bin und bleibe schuld an deinem Martyrium. Da kann man nicht einfach den Deckel drauf legen"
"Das solltest du aber tun" flüsterte Jan
Hajo wehrte ab: "Nein, nein, das verzeihe ich mir nie und darum wird es auch nie wieder so wie früher"
Jan erregte sich: "Hajo, jetzt komme doch mal zur Vernunft"
Aber Hajo flüchtete schon hinaus
Jan hörte die Tür zufallen, dachte: "Oh Mann, bei Hajo redet man wirklich gegen die Wand. Hoffentlich legt er bald das Bußgewand ab und kommt aus seinem abgeschotteten Dasein raus"
Gerade jetzt war es umso schlimmer für ihn nichts zu sehen. Dann hätte er Hajo kräftig rütteln und schütteln können. Die Augenbehandlung war noch nicht beendet. Dafür stieg die Verzweiflung in Jan. Die Vorstellung ewige Nacht um sich zu haben, löste Panikattacken bei ihm aus. Schluss, Aus, Vorbei hämmerte es ständig in ihm. Zu nichts mehr fähig, zu nichts mehr nützlich, dann bringe ich mich doch besser gleich um. Kaum gedacht, erstarrte Jan schlagartig, fiel ihm ein, dass es unzählige Blinde gab oder solche, die noch ein schwereres Schicksal meisterten ohne zu jammern. Elendiger Feigling, schimpfte er sich dann. Man muss die Bürde tragen, egal wie schwer sie auch ist. Grübelte darüber nach Blindenschrift zu lernen. Aber für was. Polizist konnte er nicht mehr sein. Selbst das Jurastudium half nichts, wenn man nichts sah. Es war alles so sinnlos, leer, unwirklich. Dabei hatte er doch immer damit gerechnet, dass ihm im Dienst was zustoßen konnte. Nur an das, an seine Augen hatte er nicht gedacht. Ein Schwenker, Jan zwang sich wieder zu Optimismus. Er wollte doch an den Erfolg glauben, hoffte auf die Behandlung, wollte dafür psychisch stark bleiben. Trotzdem zog ihn die Finsternis wieder runter

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Beitrag  walli So 04 Jul 2010, 21:35

Wenn Jan auch über seine Ängste keinen Ton verlor, Dr. Klee bemerkte sehr wohl seine Zerrissenheit. Glaubte aber, wenn er Jan darauf ansprach, würde ihn das noch mehr aufwühlen. Leider gehörte er ja zu den Patienten die alles in sich reinfraßen, denen es schwer fiel sich zu öffnen. Andere Kranke schrien oder tobten zornig ihr Elend heraus. Damit war bei Jan überhaupt nicht zu rechnen, zur Aufruhr war er ja gar nicht im Stande
So riet Dr. Klee zu viel Besuch. Leni und Benni kamen, wann immer sie konnten. Ina machte viele Besuche. Auch Vince schaffte Kurzbesuche. Tom hielt sich länger auf, berichtete über die Prozessvorbereitungen gegen Helen. Auch andere Kollegen und Freunde besuchten Jan
War ja leider nur alle 2 Tage möglich, denn die Augenbehandlung bereitete ihm nach wie vor schlimme Stunden, in denen er viel aushalten musste, zu nichts fähig war

Dann endlich wollte Dr. Klee prüfen ob die Behandlung positiv angeschlagen habe. Bis zur Abnahme des Verbandes musste Jan die Augen fest verschlossen halten. Erst als Dr. Klee ihn anwies, öffnete er sie ganz, ganz langsam, mm für mm. blinzelte, presste die Augen wieder zusammen, schlug die Lider auf und zu
Gespannt fragte Dr. Klee: "Sehen Sie etwas, Herr Maybach. Schildern Sie bitte ganz genau"
Jan schluckte oft, bis er stammelte: "Nebel, dichter, grauer Nebel, eine dicke Nebelwand steht vor mir"
Dr. Klee fragte: "Nur Nebel oder gibt es auch helle Lücken, vielleicht Gegenstände die sie ausmachen können?"
Jan schüttelte resigniert den Kopf: "In der Nebelwand sind dunkle, unförmige Konturen. Lässt sich aber nicht benennen, kann nicht feststellen ob es ein Stuhl, Tisch, Person oder sonstige Gegenstände ist"

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Beitrag  walli So 04 Jul 2010, 22:04

Dr. Klee strich Jan über die Hand, bat eindringlich: "Bitte, bitte Herr Maybach resignieren Sie jetzt nicht, verlieren Sie nicht die Hoffnung. Dazu ist es noch zu früh. Sagte ja, dass die Länge der Behandlung nicht absehbar ist. Bedeutet aber auf keinen Fall, dass Sie nicht doch wieder sehen können. Der bisherige Fortschritt reicht nicht aus, also müssen wir weitermachen. Oder geben Sie jetzt auf?"
Jan hauchte: "Nein, nein, wusste ja, dass die Anzahl der Infusionen nicht vorhersehbar ist. Waren eben noch nicht genug, also muss weiterbehandelt werden"
Jan Stimme war die Riesenenttäuschung anzuhören. Aber Dr. Klee wusste nicht wie er ihm helfen sollte. Es blieb nur die Möglichkeit weiter zu machen wie bisher

Jan wollte sich von dem Rückschlag nicht unterkriegen lassen, alles weiter aushalten, egal wie schrecklich es war
Um seine Sehkraft wieder zu erlangen, konnten auch mal Schmerzen ertragen werden. Es hieß ja, seine sonstige Genesung sei gut fortgeschritten, am Körper schon viel verheilt. Sicher, oft durchzog es ihn noch, dass nur Zähnezusammenbeißen half. Aber das war normal. Die Nachwirkungen konnten Monate dauern. Jan glaubte auch langsam kehre die Kraft zurück. Ein wenig konnte er seine Glieder schon anheben. Sprechen ging auch fast normal. Noch etwas abgekämpft und heiser, doch er musste sich nicht mehr so abringen. Alles positiv, wenn, ja wenn er nicht im Finstern liegen würde. Er hämmerte sich schon mit unmenschlicher Kraft die Hoffnung ein. Rief sich immer wieder zu: "Bloß nicht resignieren, nur nicht aufgeben. Konnte aber doch all die negativen Vorstellungen nie dabei abschütteln

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Beitrag  walli Mo 05 Jul 2010, 18:36

In seinem Zustand war Jan in 2 Hälften geteilt. Er konnte es nicht unterdrücken, es kam automatisch dieser Gedanke es würde so schwarz um ihn bleiben wie es z.Zt. war. Dachte immer wieder, da ist doch die Behandlung, man gibt sich soviel Mühe mit mir, ich habe doch auch die Hoffnung das alles nochmal gut wird. Warum, warum denn bloß zieht es mich so runter. Ich sollte einfach abwarten. Wenn es erfolglos ist kann ich immer noch resignieren. Aber ich kriege das Negative nicht aus dem Kopf. Es tat so weh, daran zu denken, dass es nie mehr hell werden würde, die Finsternis von Dauer war. Jan glaubte in seiner Verzweiflung wahnsinnig zu werden. Er war ahnungslos wie er die Dunkelheit bewältigen sollte, fand alles so grauenhaft. Fühlte sich in einem finsteren Tunnel aus dem es nie einen Ausweg gab
Weiterhin stimmte Jan jeder Behandlung zu
Aber es war zu offensichtlich, dass er noch stiller war als zuvor, in sich gekehrter. Für Dr. Klee ein Zeichen wie schrecklich es in Jan aussah. Das ein Emotionssturm in ihm tobte, dem er kaum noch gewachsen war
Aber die Behandlung konnte doch jetzt nicht abgebrochen werden. Aus der Nacht war Nebel geworden, also ein Fortschritt. Theoretisch konnte noch alles gut werden. Nur so richtig klarmachen konnte man Jan das nicht, dafür musste er schon zu lange zu viel über sich ergehen lassen
Viele Besuche sollten da weiterhin helfen. Aber sie verstanden nicht so recht, dass Jan so besorgt um Hajo war. Immer wieder darum bat, sie möchten doch alles tun um ihn aus seiner Abschottung zu holen. Das konnten sie nicht nachvollziehen, auch Leni nicht, obwohl es ihr Vater war. Gerade Jan, der doch von Hajo ausgelöst, so Unbeschreibliches durchgemacht hatte.

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