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Wo die Liebe hinfällt

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Beitrag  walli Sa 26 Jun 2010, 23:07

Wenn überhaupt noch möglich, fiel Jan jetzt restlos in sich zusammen
"Verloren" nur dieses eine vernichtende Wort hämmerte noch in ihm
Es blieb ihm nichts mehr, als dazuliegen und auf das Verderben zu warten, was Helen für ihn vorgesehen hatte

Ina und Vince arbeiteten weiter wie gehabt. Soviel sie auch schon durchgesehen, es ließ sich nicht der kleinste Hinweis, eine Person, ein Ort, ein Vorfall finden, der auch nur im Entferntesten auf Leipzig deutete. Soweit die Städte auseinanderlagen, soweit fühlten sie sich von der Lösung entfernt
"Hast du etwas gefunden, steht auf deiner Seite etwas?" diese Frage stellten sie sich unzählige Male gegenseitig
Die Antwort war immer gleich, depremiertes Kopfschütteln
Genau wie Vince am Anfang, wurde auch Ina immer mutloser, fragte zwischendurch: "Du hältst es für Zeitverschwendung die Akte ganz durchzugehen?"
"Trotz der vielen Durchackerei stehen wir bei Null" entgegnete Vince
"Also blöder Plan?" meinte Ina
"Wir haben noch nicht alles durch" murmelte Vince
"Kannst ruhig sagen, wenn du aufhören willst" forderte Ina
"Mir fällt aber auch nichts besseres ein oder hast du einen Geistesblitz?" fragte Vince
Bedrückt meinte Ina: "Habe ich nicht. Aber es erscheint alles so sinnlos"
Vince erregte sich: "Aufhören, nichts tun, dass ist wie, wie, wie Kollegenverrat. Willst du Jan einfach seinem Schicksal bzw. dem Teufel Helen überlassen

walli

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Beitrag  walli Sa 26 Jun 2010, 23:32

Ina rief: "Natürlich nicht, niemals. Das würde ich, das würden wir nie verwinden und Leni wie auch Benni können wir das auch nicht antun"
Also wurde weitergeackert bis ihnen die Augen tränten

In Jan bohrte die Erkenntnis, dass er auf der ganzen Linie verloren hatte. Kein Drang mehr in ihm nach Befreiung, Entfesselungsversuchen. Sich schockiert die Realität eingestehen, lag er nur noch ganz still da. Zu seiner Verwunderung glaubte er auch irgendwie, dass diese Lage die beste war. So bekam er, wenn auch beschwerlich, aber doch einigermaßen Luft.
Nein so zusammengeschnürt, ja schon wie zusammengeschweißt vorkommend, war wirklich kaum aushaltbar
Jan dachte: "Regungslos, steif, nicht mehr Herr über seinen Körper, dann ist man wirklich am Ende"
Jan war willenlos. Da war kein Antrieb mehr. Es gab kein Ziel was er noch erreichen konnte. Nur abwarten und hinnehmen was kam. Helen blieb die überragende Siegerin. Würde sich an Hajo bereichern, wie und mit was und wieviel auch immer. Ihn würde sie vernichten, ganuso wie sie es vorausgesagt hatte. Irgendwann auf den Knopf drücken. Noch bevor er merkte was geschah, gab es nur noch Fetzen von ihm.
"Einen schnelleren Tod kann man sich nicht wünschen" durchfuhr es Jan bitter
Die Umgebung passte auch. So muffig wie es hier war, glaubte er sowieso in einer Gruft zu sein. Jetzt wurde es sein Grab. Zwar größer als normal und schade das er es nicht sehen konnte
"Aber wer sieht schon vorher sein eigenes Grab" dachte Jan sarkastisch und weiter: "Gratuliere Helen, perfekte Inszenierung und ich Idiot gebe die Vorlage und gehe dir in die Falle"

walli

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Beitrag  walli So 27 Jun 2010, 00:43

Das Entsetzlichste für Jan aber war, dass auch Leni sterben sollte, er sich zu ihrem Mörder machte
"Mörder, Mörder, Mörder" dieses grausame Wort hallte unaufhörlich in ihm
Er marterte sich Leni überhaupt was gesagt zu haben. Hätte er geschwiegen, wäre das Verderben nicht so nahe
Jan klagte sich an: "Ich Idiot, habe wieder nicht daran gedacht, dass ich nicht allein bin. Bei allem Handeln Leni und Benni berücksichtigen muss"
Er rechnete grausam mit sich ab: "Immer nur vorstürmen, reinhauen, ohne Rücksicht auf Verluste, ohne einen Gedanken an mir nahe stehende Menschen zu verlieren. Bin doch selbst schuld an meinem Elend. Was jammere ich überhaupt darum. Habe doch gar kein Recht mehr zu leben. Leni darf es ja auch nicht. Nichts Superbulle, elendiger Versager, kannst dich noch nicht mal von Fesseln befreien, Stricke zerreißen, um Leni zu suchen, das Schlimmste zu verhindern. Meine Unfähigkeit ist himmelschreiend. Ein paar Schläge und ein Sturz und schon bin ich ausgebootet. Eine größere Niete wie mich gibt es gar nicht. Und mein Junge. Jetzt ist er allein. Sicher, mein Benni geht seinen Weg. Aber hoffentlich überwindet er diesen Schlag auch. Nur durch Mamas Erinnerung ist alles ins Rollen gekommen. Aber sie verantwortlich machen.........niemals. Sie hat sich so gefreut über ihr gutes Gedächtnis. Gerade sie als trockene Alkoholikerin braucht ihre Glücksmomente, hat es schwer genug"

Jan stand vor dem schärfsten Richter überhaupt, vor sich selbst
Tiefer hätte er psychisch nicht sinken können
War sich nicht bewusst, was ihn mehr quälte, die physischen oder die psychischen Schmerzen
War sowieso alles egal, sein Körper nur noch eine Hülle

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Beitrag  walli So 27 Jun 2010, 01:02

Jan war in einem solchen Schockzustand, dass es ihn nicht mehr berührte wann ihn gerade wo etwas quälte
Durst ja, der quälte ihn grauenhaft. Wie sehnte er sich nach Wasser, brauchte ja nicht viel zu sein. Wie dankbar wäre er nur für ein paar Tropfen gewesen
Doch bisher hatte es nicht einen Bissen zu essen und keinen Schluck zu trinken gegeben
Helen wusste wie man Opfer quälte
Aus seinem niedergeschlagenen, traurigen, hoffnungslosen Zustand löste sich Jan nicht mehr
Auch die Unmengen Vorwürfe und grausamen Selbstanklagen marterten ihn weiter
Er war schon lange nicht mehr seiner selbst, wie er da geschockt, fassungslos, in Trance vor sich hinvegetierte

Morgens kam Ina immer allein zu Leni, damit wenigstens Vince pünktlich zum Dienst erschien
Heute am 5. Tag meinte sie gleich: "Jan ist schon so lange entführt. Es muss, es muss endlich etwas geschehen
Jan hat die Dateien so ordentlich angelegt, dahinter muss die Lösung stecken. Ich schaue mir alle Dateien noch mal an, hinterfrage, warum Jan sie wohl angelegt hat
Ob nun das oder das getan wurde Leni und Benni waren ohnehin hoffnungslos
Ina öffnete, las, klickte hier und da, schloss wieder Dateien, murmelte enttäuscht vor sich hin
"Immobilien" schrie sie plötzlich
Leni und Benni rannten zu ihr
Ina stieß hektisch hervor: "Jan hat hier aufgelistet, dass Helen 3 Häuser gehören"
"Häuser, diese elendige Hexe besitzt gleich 3 Häuser" schrie Benni aufgebracht

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Beitrag  walli So 27 Jun 2010, 01:21

Ina las am PC: "2 Immobilien mit Kölner Adressen, aber hier, "Im Tannenblick". Keine weitere Bezeichnung, wo das wohl sein wird?"
Die 3 grübelten vor sich hin, bis Leni meinte: "Ina es geht nicht anders, du musst die Kölner Kollegen fragen"
Ina schluckte, ihr war mulmig. Die Angst um Jan war aber viel größer. Sie schaute wieder auf den PC, meinte: "Und ich verspotte Jan immer wegen seiner Pingeligkeit" deutete sie auf die Stelle wo Jan den Ansprechpartner in Köln, Dirk, mit Durchwahl, hingeschrieben hatte
Inas Handy klingelte. Es war Hajo, sie drückte ihn einfach weg
Jetzt wählte Ina Dirks Nr., holte tief Luft. Als Dirk sich meldete begann sie:
"Mein Name ist Ina Zimmermann, ich bin Jan Maybachs Kollegin in Leipzig"
Dirk antwortete: "Freut mich Sie kennen zu lernen, wenn auch leider nur telefonisch. Aber wieso rufen Sie an, geht es Jan nicht gut?"
Ina machte es kurz: "Jan ist in Händen von Helen Magl, deren Unterlagen Sie ihm schickten"
Dirk war geschockt: "Ja aber wieso? Jan ist doch kein Anfänger. Selbst wenn er die Magl überwacht hat, er lässt sich doch nicht erwischen"
Ina antwortete: "Das hat Jan auch bestimmt nicht. Wir blicken noch nicht durch, die Falle war aber mit einer ganz fiesen Erpressung verbunden. Viel wichtiger ist Jan endlich zu finden. Vielleicht können Sie uns dabei helfen?"
Besorgt meinte Dirk: "Frau Zimmermann"
"Ina" korrigierte sie

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Beitrag  walli So 27 Jun 2010, 01:58

Dirk fuhr fort: "Ina, wir bedauern es noch immer, dass Jan nach Leipzig ist. So einen klasse Kollegen und Freund findet man selten. Wir würden uns auch noch immer ein Bein für ihn ausreißen. Aber von hier nach Leipzig reichen unsere Befugnisse leider nicht, selbst wenn wir uns an den Polizeipräsidenten wenden"
Ina erklärte schnell: "Ist mir klar. Aber vielleicht ist Jan im Umkreis Köln gefangen. In der Akte steht, dass Helen 3 Häuser besitzt" erzählte Ina was sie entdeckt hatte
Dirk murmelte danach: "Im Tannenblick, das war irgendwie komisch. Muss nachsehen
Es wurde still in der Leiung. Die 3 waren bis zum Zerreißen gespannt, dauerte ihnen alles zulange
Plötzlich schallte es durch die Leitung: "Im Tannenblick, dass ist bei euch in Leipzig"
"W a a a a a s" schrien die 3 gleichzeitig
Dirks Stimme überschlug sich fast: "Also "Im Tannenblick" ist nicht direkt bei der Stadt Leipzig, Randgebiet, liegt fast schon in Halle. Gehört aber noch zum Einzugsgebiet Leipzig"
Ina stammelte: "Ja aber wie, wieso. Wie ko, kommt, kommt dieses Weib zu einem Haus in Leipzig. Wieso hat sie überhaupt 3 Häuser?"
Dirk meinte aufgeregt: "Kurzfassung: 1 Haus hat Helen von ihren Eltern geerbt. Das 2. hat sie ganz legal gekauft. Vermutlich von unterschlagenem Geld, was sie während der Haft gebunkert hat. War aber nicht nachzuweisen. Aber "Im Tannenblick", da hat sie eine Spitzen-Nr. abgezogen. Hat sich an einen Amerikaner rangeschmissen, der Häuser in Deutschland geerbt hat, u.a. "Im Tannenblick" und deswegen hier war. Den hat sie nicht nur um sein Geld erleichtert, ihm die Ehe vrsprochen. Er hat ihr in seiner Verliebtheit auch "Im Tannenblick" überschrieben. Als Helens Betrug aufflog, sie verhaftet wurde, war der arme Ami so geschockt, ist schnell in die USA zurück"

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Beitrag  walli So 27 Jun 2010, 02:26

Dirk fuhr fort: "Von USA ist alles nur noch über seinen Anwalt gelaufen. Helen wurde verurteilt. Aber der Ami war so fertig, dass er bei der Immobilie nur noch genervt abwinkte. Es kam nie zur Rückabwicklung. Deshalb gehört Helen noch immer das Haus. Vielleicht ist es ihr nach der letzten Haft zu heiß in Köln geworden. Also macht sie in einer Stadt weiter wo sie, wenn die Polizei ihr auf die Schliche kommt, einen Zufluchtsort, eben"Im Tannenblick" hat
"Aber sie ist aktenkundig, selbst ihre Immobilien. Geschnappt würde sie" regte sich Ina auf
Dirk meinte: "Ina, es läuft doch wohl so, dass erst die zuständige Polizei vor Ort ermittelt. Es dauert, bis deutschlandweit abgefragt wird, also wir den Hinweis hätten geben können. In der Zwischenzeit kann Helen in aller Ruhe planen wohin sie sich auf Nimmerwiedersehen absetzt. Die ganze Akte, die Immobilien, liegen doch nur vor Ihnen, weil Jan der Hinweis seiner Mutter keine Ruhe ließ"
"Und ich ihn dazu angetrieben habe" flüsterte Leni
Ina ging nicht darauf ein, meinte zu Dirk: "Ein Hnweis der für Jan zum Verderben werden kann. Oh je, ich muss sofort dahin, das Rattennest ausheben. Wer weiß, was Helen in den 5 Tagen mit Jan schon gemacht hat"
Dirk warnte: "Gehen Sie bitte ganz vorsichtig vor. Die Frau ist unberechenbar. Bei der letzten Verhaftung hat sie ihr Opfer als Geisel genommen, wollte ihn erstechen, sich damit freipressen. 1 Tag hat sie sich mit ihm, das Messer an der Kehle, verbarrikadiert, bis es uns gelang sie zu überlisten
Benni hauchte ängstlich: "Papa"
Leni flüsterte: "Sie wird Jan umbringen, wenn er, er über, überhau....."
Ina rief: "Ich muss sofort los. Danke Dirk, endlich wissen wir wo Jan zu suchen ist und für Helens Charakterisierung

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Beitrag  walli So 27 Jun 2010, 17:41

Dirk fragte noch ängstlich: "Ina, sagen Sie mir wie es gelaufen ist, wie es Jan geht?"
"Versprochen, ganz bestimmt. Ist doch Kollegenehre und vor allem, weil Jan noch so gute Freunde bei Ihnen hat" beteuerte Ina
"Viel Glück" hörte man Dirk noch flüstern
Danach rief Ina sofort Vince an, dessen Entsetzen durchs Telefon zu hören war
Benni und Leni erklärte Ina: "Das können wir 2 nicht allein machen. Leni, so leid es mir für Hajo tut, aber jetzt muss ich den Kollegen reinen Wein einschenken"
Leni schrie: "Jetzt vergiss doch Hajo. Er ist doch an allem schuld. Es geht nur noch um Jan. Ich habe solche Angst, wenn diese Hexe ihn schon umgebracht hat und ich habe ihn in diese Falle gelockt"
Ina beruhigte: "Hättest du es nicht getan, wäre Jan vielleicht gleich getötet worden. So besteht Hoffnung, dass Helen ihn als Pfand hält"
"Wir kommen mit" wollte Benni schon hinaus
Ina befahl: "Auf keinen Fall. Ich rufe euch sofort an, wenn wir Jan finden. Aber die Aktion ist zu gefährlich"
Nur widerwillig, aber einsichtig, dass Ina recht hatte, blieben die 2 da
Ein 2. Anruf von Hajo kam. Wieder Wegdrücken von Ina


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Beitrag  walli So 27 Jun 2010, 18:04

Für Jan war alles nur noch eine einzige Zermarterung
Da zerfleischte er sich selbst schon genug und dann quälten ihn auch noch die ganzen Verletzungen, dieses unbeschreibliche Zusammengefesselt sein, sich vor Starre kaum regen zu können, Hunger, grenzenloser Durst auf unmenschliche Weise.
Jan war in erbärmlichem Zustand und doch ignorierte er es. Als liege nur eine Hülle da, sein Innenleben machte sich selbstständig.
Am stärksten marterte er sich mit Vorwürfen, soviel Leid, vermutlich den Tod über Leni gebracht zu haben
Jan dachte: "Weil ich schnüffeln musste, stirbt die Frau die ich so liebe. Dem anderen geliebten Menschen, Benni, versetze ich einen Schlag. Du bist ein Versager, die größte Niete überhaupt. In unsagbarer Selbstüberschätzung schaffst du nur Verderben. Hätte wissen müssen, dass ich mit der kriminellen Energie dieser Hexe nicht mithalten kann. Schluss, Aus, Vorbei, Ende, verloren, am Abgrund. Nur noch der Tritt von Helen fehlt und dann falle ich in die alles beendende Tiefe. Oder sie drückt den Knopf. Meine Fetzen werden hier verstreut. Wird nicht mal ein Grab von mir geben. Aber auch egal. Schlimmer ist, dass ich auch Leni ins Unglück reiße"
Jan war nervlich total am Ende, verlor all seine Fassung
Er weinte. Träne um Träne rannen ihm über die eingefallenen Wangen
Die Tränen nicht abwischen zu können, machte ihm seine erbärmliche Lage nur noch deutlicher
Er war Helen vollkommen ausgeliefert, sie hatte die Allmacht über ihn
Jans Selbstanklage war so furchtbar, dass die psychischen Leiden ihn viel stärker quälten als sein körperlicher Zustand, all die anderen furchtbaren Missstände

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Beitrag  Kathy So 27 Jun 2010, 18:15

Hallo Walli,
nachdem jetzt wohl gerade ganz Deutschland Fußball guckt und du wahrscheinlich auch ( obwohl ich hab gerade gesehen das du jetzt weitergeschrieben hast ) habe ich mir erstmal in aller Ruhe deine Geschichte weitergelesen die mir keine Ruhe mehr macht. Armer Jan Sad Ich hoffe Ina und Vince werden ihn jetzt finden und es kann ihm endlich geholfen werden. Bis dann also wieder liebe Grüeß Kathy

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Beitrag  walli So 27 Jun 2010, 19:02

Solange er sich zu befreien versuchte, gab es für Jan Hoffnung auf ein gutes Ende
Jetzt einsehend, dass er die Stricke nicht lösen konnte, war alles grauenhaft, unerträglich, zum Schreien
Manchmal stöhnte Jan gequält auf, glaubte, seine Schuld würde ihn zerreißen
Schon lange nicht mehr achtete er auf die Geräusche um ihn. Er würde nicht erfahren, um was Helen Hajo betrog
"Hajo!!!" Jan empfand keinen Zorn auf ihn. Er konnte nichts für die Emotionen die ihn lenkten
Nur, dass er sich nicht ein bisschen was hatte erklären lassen, ihn sofort so niedermachte, verfluchte, dass tat Jan doch weh
Er überlegte, wie schwer es Hajo traf, wenn er Leni verlor. Verstoß hin oder her Den Verlust würde er nie verwinden. Meinen Namen wird er nie mehr hören wollen, mich lieber vierteilen. Aber das geht bei einem Toten ja nicht mehr. Irgendwie feige, sich Hajos Zorn so zu entziehen, aber ändern kann ich es nicht mehr
"Wirklich nicht" durchfuhr es Jan "Mensch, du kannst doch nicht an Stricken scheitern. Sei nicht wehleidig, die Fesseln müssen zu lösen sein"
Jan holte tief Luft, blähte die Backen auf. Mit dunkelrotem Kopf, setzte er sein Restchen Kraft ein, versuchte die Hände mit aller Macht auseinander zubiegen, stemmte sich gegen die Stricke
"Aaaaah" schrie er nach schon 3 Sekunden schmerzgepeinigt auf
Die Folgen waren so schrecklich für Jan als habe man ihn hier tief in den Boden gerammt
Wenn überhaupt möglich, war er noch tiefer gesunken.
Jan lag starr, wie tot da, dachte verzweifelt: "Dauert ohnehin nicht mehr lang bis Helen mich umbringt
Lauschte auch nicht ob sie angelockt von seinem Schrei kamen. Es war Jan egal was sie mit ihm anstellten

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Beitrag  walli So 27 Jun 2010, 19:34

Jan fragte sich ohnehin schon lange, ob er sich vieles nur einbilde. Das Tun hier im Haus oder was mit ihm, seinem Körper vor sich ging. Dachte, die Austrocknung müsste schon soweit fortgeschritten sein und sein Gehirn angefriffen haben
Tiefer als er war, konnte Jan nicht mehr sinken. Er war am Ende

Während Ina zum Präsidium sauste, rief Hajo das 3.x an
Jetzt riss sie die Bürotür auf, rief: "Vince komm", worauf der, per Handy informiert, sofort zu ihr flitzte
Hajo brüllte: "Was fällt dir ein Vince wegzuholen. Du hast mich 3x weggedrückt, bist viel zu spät. Hierbleiben"
Die Tür zuknallend, hörten sie nicht hin
Hajo schrie in leere Räume: "Hierbleiben. Das ist ein Befehl. Seid ihr komplett durchgedreht"
Ina und Vince stürmten in der Betrugsabteilung sofort ins Büro von Tom, dem Chef
Ina sprudelte hervor: "Vergiss alle Gemeinheiten die Hajo auf Jan losgelassen hat. Auch wenn alles was ich jetzt sage noch so unrealistisch klingt, es ist die Wahrheit. Jan braucht schleunigst Hilfe und du musst uns unterstützen
Entgeistert starrte Tom Ina an, stammelte: "Ja aber, ich denke Jan ist....."
Ina überfuhr ihn: "Egal was du denkst. Ich erzähle dir die Fakten, hier die Kuzfassung"
Ina berichtete schnell über alles, bis zu Jans Verschwinden
"Aber, aber Jan soll, Jan soll, doch, doch auf Weltreise sein" stotterte Tom
"Weltreise? Wie kommst du auf den Quatsch?" rief Vince

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Beitrag  walli So 27 Jun 2010, 19:55

Tom erklärte unsicher: "Na ja Hajo, deshalb ist er doch so sauer auf Jan. Richtig fuchtig. Man darf Jans Namen nicht mehr erwähnen, sonst macht er ihn nieder wie ich es noch nie erlebte. Ist so, als habe er Jan und auch Leni momentan aus seinem Leben gestrichen. Angeblich, soll Jan ihm schlagartig erklärt haben er gehe mit Leni auf Weltreise. Quasi als vorgezogene Hochzeitsreise. War so wütend, weil Jan euch mit der Arbeit sitzen lässt, nichts mit ihm abgesprochen hat, sich unverantwortlich verhält"
"So ein Feigling" zischte Ina
Tom erklärte: "Deshalb waren wir ja auch sauer auf Jan. Schändlich, wenn aus dem bisher so zuverlässigen, allzeit bereiten Vollblutpolizisten plötzlich ein Hallodri wird, der auf alle Verantwortung pfeift"
Ina entgegnete: "Wenn du mir nicht glaubst, hier Ausdrucke aus Helens Akte, der Frau um die sich alles dreht bei Hajo. Die Jan entführt hat. Die Kölner Kollegen bestätigen dir auch ihre Kaltblütigkeit. Leni wurde erpresst Jan in die Falle zu locken. Am Treff war ein blutiges Taschentuch und seit 5 Tagen gibt es kein Lebenszeichen von Jan"
Tom erklärte: "Klingt alles wie Horrorfilm, aber ich glaube dir. Wir müssen Jan finden bevor........."Im Tannenblick" ging er zur Karte, studierte kurz, stieß dann hervor: "Ja ist fast schon in Halle, ganz schöne Strecke. Ich informiere meine Männer und dann geht´s los"
Ina und Vince sahen, wie Tom mit den Kollegen redete
Die reagierten zuerst auch verwirrt. Das ein oder andere: "Ja aber Jan ist doch, Hajo sagte doch..." war zu hören
Schnell griffen aber alle nach Waffen und Ausrüstung
Tom rief: "Ina, Vince, es geht los"

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Beitrag  walli So 27 Jun 2010, 21:02

Der Trupp stürmt an Hajo vorbei, der in der Bürotür steht, brüllt: "Ina, Vince, was hat die Aktion zu bedeuten? Wo wollt ihr hin?"
Ina ruft im Vorbeilaufen: "Wir wollen Jan vor dem Verderben retten oder das was deine Traumfrau Helen von ihm übrig gelassen hat"
Hajo platzte fast vor Zorn: "Hat der Halunke Maybach euch jetzt auch angesteckt"
Der Trupp war schon draußen
Hajo wollte sofort mit Helen reden, aber ihr Handy war abgeschaltet, wie so oft in letzter Zeit.
So wütete er allein vor sich hin. Legte sich zurecht wie er Ina und Vince bestrafen werde

Jans Zustand blieb unverändert. Er zermarterte sich unablässig mit den schwersten Vorwürfen. Ging so hart mit sich zu Gericht, es war die schlimmste Selbstzerfleischung. Seine Psyche war nur noch ein Netz, mit unzähligen riesigen Löchern
Er merkte nicht, dass er sich vor lauter Scham immer tiefer in den Boden wühlte.
Schmeckte er die Erde in seinem Mund, dachte er genau hierhin zu gehören, nämlich in den Dreck. Was anderes war er nicht mehr. Ein riesiger Dreckklumpen, der den Tod über die geliebte Frau brachte, seinen Jungen allein ließ. Fast wahnsinnig stellte er sich vor Leni sei auch hier
Helen würde erst ihn zerfetzen und Leni dann kaltblütig seine Reste präsentieren
Aber Leni musste gerettet werden, irgendwie, pochte es noch immer in Jan. Er schäumte vor Wut über sich selbst soviel Leute schon gerettet zu haben und jetzt bei Leni so erbärmlich zu versagen

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Beitrag  walli So 27 Jun 2010, 21:26

Fieberhaft jagten Jans Gedanken. Dabei war Denken so eine Qual, bei den furchtbaren Kopfschmerzen, diesem harten Druck von der unglaublich festen Binde. Sie presste Jan so auf die Augen, Schläfen, Kopf, als habe er eine Eisenspange umgeschweißt
"Du fantasierst" beschimpfte er sich dann wieder "Was ist überhaupt noch real, was bildest du dir in deinem blöden Hirn nur ein. Hat die Austrocknung dein Gehirn schon so zusammengeschrumpft"
Doch der qualvolle Durst war keine Einbildung
Solange war Jan schon ohne das lebenswichtige Elexier. Sein Körper brauchte Wasser so nötig, da konnte er sich gar nicht gegen die fortschreitende Auszerrung stemmen
Aber gegen die Ausweglosigkeit wollte er sich stemmen. Die verzweifelte Angst um Leni trieb Jan an. Es hämmerte unaufhörlich in ihm: "Es kann, darf nicht sein. Ich muss ihr helfen, es muss einfach gehen, muss, muss, muss"
In nächster Sekunde wollte Jan seine Hände wieder weit auseinanderbiegen, den Feind Strick besiegen
Sofort durchfuhren ihn solche Scherzen als jage ein 100.000 Volt Blitz durch ihn
Jan fiel wieder schlagartig in sich zusammen. lag wie gelähmt, nicht die kleinste Zuckung war möglich
Er konnte nicht mal schreien
Aber das furchtbare Knacken der Gelenke hallte ihm in den Ohren. Als habe sein Dehnversuch alles zerschnitten spürte er seine Hände nun überhaupt nicht mehr. Dachte, nun seien sie wohl wirklich von ihm abgefallen
Durch das heftige Zurückfallen lag Jan noch tiefer in den Boden gebohrt. Unbemerkt für ihn. Er lag nur erstarrt da
Viele andere Verletzungen machten Jan noch zu schaffen. Er versuchte die Schmerzen zu ignorieren, auszuhalten
hinzunehmen

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Beitrag  walli So 27 Jun 2010, 21:53

Jans Lippen waren nicht nur vor Trockenheit blutig aufgerissen. So oft biss er sich darauf, um Schreie zu unterdrücken
Auch der Hunger war qualvoll. Jan spürte seinen Magen schon lange nicht mehr. Es war, als habe er eine riesige Grube in sich, die schmerzhaft immer Nachschub forderte
Zu blöd, dass er so oft husten musste. Wegen der dick angeschwollenen, festgeklebten Zunge hatte er deshalb schon mit vielen Erstickungsanfällen gekämpft
Jan wunderte sich über keine Grausamkeit mehr. Helen war eine Folterknechtin, wusste wie man Opfer aussaugte
Schreien, toben hätte er können, bei dem Gedanken, dass Leni auch so gemartet wurde
"Ich, nur ich bin schuld daran" dieses Hämmern ließ Jan nicht los
In seiner Benommenheit, so aufgebracht, verwirrt wie er war, meinte Jan vor seinem obersten Richter zu stehen, bekannte sich schuldig und immer wieder schuldig in allen Anklagen. Das Urteil führte in die Hölle und genau da gehörte er hin. Er hatte indirekt getötet, ließ keine Gnade gegen sich zu
Vollkommen apathisch versank Jan in seiner selbstgeschaffenen Schuldwelt. Lag nur noch regungslos da, gab sich ganz dem Zustand hin
Es war ihm egal, dass ihm die Arme, die gefesselten Hände in den wunden Rücken drückten, atmen in dieser Lage nur beschwerlich ging. Auch Weinen erleichterte nicht mehr
Jan war sich sicher verloren zu haben, dass alles schluss, aus, vorbei, am Ende war. Das schrecklichste was es geben konnte, hatte er vollbracht, die geliebte Frau mit ins Verderben zu reißen
Als existiere er nicht mehr, hörte Jan auf keinen Laut, kein Geräusch mehr

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Beitrag  walli So 27 Jun 2010, 22:15

Jan wartete nur noch unnatürlich ruhig auf Helen, auf sein Ende. Bereit zum Sterben, sein Tod war nur gerecht
Nichts mehr ging von ihm aus. Zusammengefallener, erstarrter hätte er nicht daliegen können. Die schwachen Regungen, die ab und zu noch erfolgten, die Zuckungen, die durch Jans Körper gingen, wurden von den Schmerzen ausgelöst
Jan lag so still, so ergeben da, als sei wirklich schon alles Leben aus ihm gewichen

Die Kollegen mussten wirklich sehr lange fahren, bis sie endlich in den Waldweg der "Zum Tannenblick" führte einbogen. In dem unbekannten Gebiet konnten sie sich nur genau an die Karte halten
An bestimmter Stelle verließen sie die Wagen, erkundeten vorsichtig zu Fuß die Umgebung.
Zum Glück standen die Bäume dicht. Sie hofften von dem Haus aus nicht entdeckt zu werden
Irgendwann hatten sie es vor sich. Gut geschützt von hohen Tannen, prangte es auf einer keinen Anhöhe
Die Kollegen hofften, von dem unten verlaufenden Weg aus nicht entdeckt zu werden, holten die Wagen herbei
Jeder wusste was zu tun war. Die Bäume gaben zusätzlich Deckung
Jetzt stießen sie auf Jans Auto. Die letzte Garantie das er wirklich hier war
Dann an der Tür, ein Tritt mit den Stiefeln dagegen und sie sprang auf
Helen und die Kerle sausten gerade über den Flur als sich die Waffen auf sie richteten
Ina schrie sofort: "Wo ist Jan?"
"Das frage ich mich auch, wo doch der fleißige KOK sonst immer der Schnellste ist. Aber vielleicht ist es ihm zu blöd diese Oase der Ruhe zu stürmen, wo es für die Polizei nichts zu finden gibt" antwortete Helen süffisant

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Beitrag  walli Mo 28 Jun 2010, 20:35

Ina schrie wieder: "Was haben Sie mit Jan gemacht, wo halten Sie ihn gefangen?"
Helens Stimme triefte vor Spott: "Ich verstehe nur Bahnhof. Warum sollte ich Jan was antun, er mein Gefangener sein. Schließlich ist er Hajos Stellvertreter, wird gebraucht, was mir schöne Stunden mit Hajo ermöglicht"
Ina reichte es, sie befahl: "Wir nehmen die Bude auseinander. Führt das Weib ab"
Schnell meinte Helen: "Wenn ich gerade noch was im Zimmer erledigen könnte"
"Für Sie gibt es nichts mehr zu erledigen" herrschte Ina sie an
"Aber es ist wichtig" begehrte Helen auf
"Abführen" wiederholte Ina
Schnell drehte sich Helen um, wollte ins Zimmer flitzen. Noch schneller wurde sie gepackt hinausgeführt
Die Durchsuchung begann. In allen Räumen nachsehend, von Jan natürlich keine Spur
In dem Raum, der als Büro eingerichtet war, meinte Tom: "Alle modernsten Kommunikationsmittel vorhanden. Hier, Vordrucke, Stempel, Siegel, die muss eine ganz ausgeklügelte Sache geplant haben"
Vince rief aufgeregt: "Tom, dass ist erstmal unwichtig, wir müssen Jan finden"
Tom besann sich: "Klar Jan. Jedes Loch haben wir bestimmt noch nicht durch"
Sie stießen jetzt auf einen neben den Parterrezimmern liegenden Flur, sahen sofort die verriegelte Tür, noch schneller war sie geöffnet. Sie erblickten unterhalb der Treppe ein Bündel Mensch, machten Licht
Die Gestalt, die Kleidung, dass musste Jan sein
"Jan, Jan" klang es nun aus vielen Kehlen

walli

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Beitrag  walli Mo 28 Jun 2010, 20:57

Beim Eindringen der Kollegen glaubte Jan Krach zu hören, ungewöhnlichen Trubel. Aber es interessierte ihn nicht mehr. Er hielt es ohnehin für Einbildung, Wahnvorstellungen. Richtig bei Sinnen glaubte er schon lange nicht mehr zu sein. Auch das sein Name gerufen wurde hielt er für Spinnerei
Jetzt waren sie bei ihm, hörte er seinen Namen ganz deutlich. Sogar Ina und Vince Stimmen
Hände machten sich an ihm zu schaffen. Das spürte Jan ganz deutlich, konnte kein Fantasieren sein
Fassungslos durchfuhr es ihn: "Sollten sie, war es möglich, Wirklichkeit. Hatten sie ihn wirklich gefunden?"
So viele Sätze prasselten auf ihn nieder, alle sprachen durcheinander: "Jan, Jan, endlich haben wir dich gefunden. Du lebst. Wie geht es dir? Was hat sie mit dir gemacht?"
Ina strich ihm über die verklebten Haare: "Gleich hast du es geschafft Jan. Wir befreien dich jetzt ganz schnell aus dieser entsetzlichen Lage. Der Horror ist beendet"
Viele Hände schafften an Jan, schnell wollte man ihm die Fesseln lösen, aber es dauerte
Jan brauchte Zeit, musste erst begreifen, zu Atem kommen, seine Stimme wieder finden. Er bemühte sich um Worte, was nur mühselig gelang
Es kam so stammelnd, abgerungen, krächzend, leise. Ganz nahe musste man sich zu ihm beugen. Aber fassungslos hauchte er dann doch: "Ich fantasiere nicht Ina, das bist wirklich du"
Ina beruhigte: "Du fantasierst kein bisschen Jan, kannst dich gleich selbst von meiner Anwesenheit überzeugen"
An den so festen Stricken hatten die Kollegen ihren Schaff. Jan war immer noch gefesselt
Tom schaute nach Wunden, tastete Jan ab. Als er den Sprengstoff spürte, erstarrte er. Panik ergriff ihn, als er Jans T-Shirt hochschob und die winzige Lampe blinken sah

walli

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Beitrag  walli Mo 28 Jun 2010, 21:19

"Raus, sofort alle raus" brüllte Tom sofort
Seine Männer blickten ihn nur sekundenlang an, begriffen sofort, liefen zur Treppe
Ina starrte Tom fassungslos an, rührte sich nicht von der Stelle
Tom packte sie, befahl Jan: "Bleib ruhig liegen Jan, ganz ruhig. Rühre dich keinen mm, hörst du, nicht bewegen"
Er zerrte Ina mit sich, stürmte mit ihr die Treppen hoch, verriegelte die Tür
"Der Sprengstoff" durchfuhr es Jan
Er hatte gar nicht mehr daran gedacht. In seiner Trance war die Bedrohung nicht existent für ihn, überhaupt egal gewesen auf welche Weise er vernichtet wurde
Jan lag still, ganz still, ja schon steif
Soviele Fragen durchfuhren ihn: "War es Helen auf die Schnelle gelungen die Ladung scharf zu machen. Wenn ja wie? Tickte eine Uhr, wie viel Sekunden blieben ihm noch?"
Aber auch große Angst packte Jan: "So viele Kollegen waren hier. Wie viele würden in den Tod mitgerissen, wie viele trugen Verletzungen davon?"
Aufgeregt stieß Tom oben hervor: "Auf Jan klebt Sprengstoff"
"T o o o m" Zu mehr war Ina nicht fähig
"Eine, eine Bo, Bo, Bom......."Vince konnte es nicht aussprechen "Wir sind zu spät gekommen"
Tom rief: "Weiß ich noch nicht. Ich suche auf jeden Fall den Zünder. Kann ich rechtzeitig entschärfen, holen wir Jan lebend raus. Ihr sucht draußen Schutz in der Mulde. Ich gebe, wenn ich alles klar kriegen sollte, Entwarnung durchs Fenster"

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Beitrag  walli Mo 28 Jun 2010, 21:30

Toms Männer machten sich schon auf den Weg. Ina und Vince nur widerwillig
Fieberhaft suchte Tom mit wachsender Panik. Rannte in jedes Zimmer. Wie mochte das Ding aussehen, wo war es versteckt
Schweißbäche überrannen ihn. Wie viel Zeit blieb noch
Die Zimmer hatte er durch, rannte zurück ins Büro. Schränke, Schubladen aufreißend, unter, hinter unzählige Dinge schauend, nichts.
Wieder zurück zum Schreibtisch, cm um cm fixierend
Da, ein würfelähnliches Etwas. Vorsichtig drehte Tom es herum
Da war es
"Hoffentlich, hoffentlich kann ich, gelingt es mir rechtzeitig" dachte er unentwegt, während seine Hände ganz ruhig vorgingen
Er erledigte das, was er schon viele Male getan, auch immer wieder geübt hatte, ganz automatisch, langsam
"Geschafft" stieß er nach gelungener Arbeit befreit hervor
Rannte zum Fenster, gab Entwarnung. Schnell waren alle herbei

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Beitrag  walli Mo 28 Jun 2010, 22:17

Tom hielt den Würfel hoch: "Hier, kleine Sache, große Wirkung. Kein Zeitzünder, nichts. Einfach ein Druck auf den Knopf und..........Passt in jede Tasche, kann überall mitgenommen werden. Ist was ganz ausgefallenes, findet am selten. Schätze, deshalb wollte das Weib unbedingt noch mal rein. Ihr Spiel war verloren, dann sollte Jan auch dran glauben"
"Tom, höre bloß auf, mir gruselt jetzt noch" schüttelte sich Ina "Aber ich muss Leni anrufen" nahm sie ihr Handy
Tom rief einen Krankenwagen
Vince und Kollegen liefen zu Jan
Er lag ganz still, hatte die ganze Zeit ganz stillgelegen
"Die Kollegen haben dich gefunden, sind wirklich da" durchfuhr es ihn immerzu "Würde doch noch alles gut, vor allem für Leni?" Da durfte er jetzt kein Risiko mehr sein, durch Regungen alle noch in den Tod reißen
Jan blieb regungslos, weiter wie erstarrt
"Entwarnung Jan, alles paletti" rief Vince schon oben auf der Treppe
Gleich drauf waren so viele Hände an Jan
Ina kniete neben ihm redete ihm zu: "Gleich vorbei Jan, dann bist du frei. Kommst endlich auis diesem Verlies raus
Sie hielt ihm eine Wasserflasche an die Lippen
Da war es: Das Nasse, Schöne, Feuchte, Trinken, wonach Jan sich solange gesehnt, was ihn so ausgezerrt hatte
Aber Jans aufgeplatzten, blutigen Lippen zitterten so, die geschwollene Zunge ließ kaum was durch. Mit der zugeschnürten, trockenen Kehle konnte er kaum schlucken. Nur ein paar Tropfen, mehr schaffte Jan nicht. Aber bei dieser starken Austrocknung war es höchster Glücksmoment für ihn

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Beitrag  walli Mo 28 Jun 2010, 22:45

Jan schluckte, rang nach Atem, formte die Lippen. Doch seine gehauchte Frage: "Was ist mit Leni" wurde überhört
Stattdessen meinte Tom: "Die haben dich vielleicht verschnürt Jan und die Augenbinde scheint verwachsen mit dir. Wir wollen dir nicht unnötig weh tun. Wenn du es schaffst, versuche mal ganz still zu liegen, nichts zu reden. Vielleicht können wir dich so am schnellsten von dem Martyrium befreien"
So lange wie Jan schon zusammengepfercht, stumm hier lag. fiel ihm das auch nicht mehr schwer
Ina strich über seine Stirn, raunte: "Noch ein bisschen Geduld Jan. Kann nicht mehr lange dauern"
Mit ganz dünnen Messern versuchten sie die Stricke zu lösen. Jetzt schon war ihnen an dem Blut und den zerschundenen Stellen klar, wie schwer verletzt Jans Gelenke sein mussten. Ganz behutsam gingen sie vor. Wollten Jan nicht noch mehr verletzen. Zwischen Jans Gelenke und die Stricke fahren war unmöglich. Die Fesseln umpressten ihn viel zu eng. So feilten sie die Stricke geradezu mm für mm auf, bis sie sich auseinanderzwirbelten. Jetzt konnten sie endlich alles ganz vorsichtig von Jans Gelenken ziehen
Auch die Augenbinde wurde erst Stofflage für Stofflage zerschnitten, bis sie mit einer extra breiten Flachschere an Jans Schläfe den Rest langsam durchtrennten
Behutsam drehten sie Jan auf den Rücken, streckten ihm behutsam Arme und Beine aus
Jan selbst war dazu nicht fähig. Er blinzelte, blinzelte immer wieder. Alle hielten das für normal. Sie ließen ihn erst mal in Ruhe
Dafür sah Tom sich Jans Körper ganz genau an
Jan musste die Veränderung, die Befreiung. seine Rettung erst mal begreifen. Seine Lider klappten noch immer Auf und Ab. Aber die Frage nach Leni war jetzt viel wichtiger

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Beitrag  walli Mo 28 Jun 2010, 23:05

Jans Stimme wollte ihm nicht gehorchen. Die Luft war so knapp, sein leises gehecheltes: "Wie geht es Leni, wo ist sie?" wurde überhört, weil Tom meinte: "Jan, dieses Luder hat dich vielleicht zugerichtet"
Jan hauchte wieder: "Was ist mit Leni"
Keine Reaktion von den Kollegen, weil Tom gerade versprach: "Aber der Krankenwagen wird bald da sein, ganz ruhig Jan"
Jan musste sich so abmühen, doch schließlich brachte er heraus: "Könnte ihr nicht endlich Licht anmachen?"
"Jan, hier ist alles hell erleuchtet" schoss Vince heraus
"Ja, aber" petzte Jan die Augen zusammen
Auch Ina erklärte: "Die Lampe macht, obwohl der Raum halb unter der Erde liegt, wirklich alles hell Jan"
Jan krächzte fassungslos: "Ja aber warum, weshalb, es ist alles schwarz, warum sehe ich nichts?"
Er blinzelte jetzt unzählige Male, drückte immer wieder die Lider zu, riss sie wieder auf. Sein Vorhaben sich die Augen zu reiben scheiterte. Er konnte seine zerschundenen Hände nicht bewegen
Ina fragte erschrocken: "Jan wie meinst du das, du siehst nichts?"
Kaum hörbar kam es von Jan: "Schwarz wo ich hinsehe, alles schwarz um mich"
Tom winkte mit der Hand vor Jans Augen, doch seine Pupillen blieben starr
Den Entsetzensschrei unterdrückte Ina mit der Hand auf den Mund
Vince schüttelte geschockt den Kopf
Tom fasste sich zuerst, beruhigte: "Jan deine Augen waren bestialisch fest verbunden. Sicher ist das nur eine Reaktion darauf. Schnell ist die Sehkraft wieder da und unsere blöden Visagen wirst du nicht mehr sehen wollen"

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Beitrag  walli Di 29 Jun 2010, 17:41

Der Schatten auf Jans Gesicht wurde immer dunkler, tiefes Entsetzen zeichnete sich darauf ab. Er war still unnatürlich still. Keiner wagte ihn anzusprechen. Gerade gefunden und dann dieser Schlag. Was in Jan vor sich ging, konnte er nicht in Worte fassen. Aber er wusste noch immer nicht was mit Leni war, so rang er sich jetzt ab
"Habt ihr Leni gefunden. Konntet ihr sie auch retten oder hat diese Hexe, hat sie Leni schon umge, ist sie tot"
Ina reagierte sofort: "Jan, Jan beruhige dich. Leni ist nichts passiert, ihr geht es gut"
Als hätte Jan es nicht gehört, krächzte er: "Ihr müsst Leni suchen. Sie kann auch hier sein, macht schon. Leni muss am Leben bleiben, sie muss"
Ina beteuerte: "Jan, Helen hat nur dich bedroht. Mit dem Anruf wurde Leni erpresst dich in die Falle zu locken"
Unwirsch rang sich Jan ab: "Der Anruf zählt doch nicht. Leni muss geholfen werden, jetzt sofort"
Jan mühte nicht nur seine Stimme ab, sein ganzer Körper war unruhig, hektisch. Er ruckte, zuckte, zitterte wie wild. Kaum wahrnehmbar sah man Ansätze, dass er aufstehen wollte. Doch Arme, Beine, überhaupt alles an ihm konnte er nur mm-weise bewegen
Ina wollte beruhigen: "Jan, Leni ist wirklich o.k. Sie wartet in der Klinik auf dich"
Jan war nicht zu beruhigen: "Ich muss Leni suchen, ihr helfen, es kann, darf nicht zu spät sein"
Tom versuchte es mit Fakten: "Jan, du siehst z.Zt. nichts, scheiterst schon an der Treppe"
"Vielleicht seid ihr verdammt noch mal so gütig und helft mir da hinauf" krächzte Jan ungewohnt barsch
Ina redete auf ihn ein: "Was immer dir Helen erzählt hat Jan, Leni ist wirklich wohlbehalten"
"Du lügst" zischte Jan da heiser, aber sehr scharf
Fassungslos fuhr Ina zurück. So hatte Jan noch nie mit ihr gesprochen, es tat weh. Tränen liefen ihr hinab

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