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Köln - Leipzig SOS

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Beitrag  walli So 07 März 2010, 00:55

Gleichzeitig verspürte Jan aber die unerträgliche Übelkeit und all die anderen Quälereien in sich, was ihm klar machte, dass Drogen in ihm wüteten. Noch lange war alles verschwommen vor Jan, drehte sich alles um ihn, kaum das er mal die Augen kurz öffnete. Aber je stärker die Erinnerung einsetzte, desto mehr kämpfte Jan auch darum Gewalt über sich zu bekommen, die Augen zu öffnen.
Unsicher streifte sein Blick umher. Er war fassungslos in so einem kargen Raum zu liegen, fest angegurtet zu sein
Die Gitter vor dem Fenster ließen ihn aufstöhnen, panisch dachte er: "Oh nein, nicht schon wieder Gefängnis, ist doch gar nicht lange her, dass du in einer Zelle eingesperrt warst"
Jan schloss die Augen, musste den Schreck erst verarbeiten. Während er so ruhig dalag, wurde ihm aber klar, dass er sich nichts einbildete, wusste jetzt ganz sicher was geschehen war.
Bitter dachte er: "Gratuliere Tom, dein Plan ist aufgegangen, jetzt hast du mich vernichtet"
Jan wusste jetzt nicht mehr was schlimmer war. Die Drogen, die so schmerzvoll in ihm wüteten oder von einem einstigen Freund in diese Lage gebracht worden zu sein
Natürlich bemerkte auch der Dr. die Veränderung an Jan. Aber er suchte nicht gleich am 1. Tag das Gespräch mit ihm. Dafür hatte Jan noch zu oft rasende Schübe

walli

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Beitrag  walli So 07 März 2010, 01:15

Außerdem wusste man nie woran man war in so einem Zustand. Es konnte schnell wieder die Toberei einsetzen. Dafür beobachtete er Jan umso genauer und häufiger. Es war offensichtlich, dass er die Augen nicht mehr verdrehte, nicht mehr wirr blickte. Langsam wurden seine Augen klar, verschwand das Glasige. Es dauerte noch, doch langsam kehrte bei Jan Klarheit zurück. Gebärdete sich der Körper jetzt, setzte die Toberei ein, versuchte Jan sich dagegen zu stemmen, es im Ansatz zu unterdrücken. Es waren mehr die inneren Qualen, die nur schwer still daliegend auszuhalten waren. Traurig gestand Jan sich ein, dass er auf Entzug war. Wenn auch die Drogen gewaltvoll eingegeben, die schreckliche Hölle war die gleiche

Hajo war noch sauer auf Jan, aber um Leni kümmern wollte er sich trotzdem
Leni empfing ihn: "Wenn du nur auf Jan rumhacken willst kannst du gleich wieder gehen"
Hajo polterte: "Freund hin oder her. Kein Grund sich wie Jan in Schweigen zu hüllen. Er hätte schon bei der kleinsten Ahnung reden müssen"
Leni entgegnete: "Ich erinnere an das Bild was Jan aufhängte. Trotzdem wurde Tom bis jetzt nicht gefasst. Selbst wenn Jan euch alles erzählt hätte, wäre er so oder so fast totgefixt worden"

walli

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Beitrag  walli So 07 März 2010, 01:26

Hajo gestand: "Das ist es ja gerade, die Angst um Jan
Leni sah ihn nur an
Hajo bekannte: "Ja ich habe Angst um Jan, Riesenangst sogar. Habe Wut, dass er vielleicht wegen einem Freund stirbt" nahm er Leni in die Arme
"Das du immer erst rumpoltern musst" flüsterte Leni
Verlegen meinte Hajo: "Mensch Leni, wie lange kenne ich Jan. Du weißt wie ich zu ihm stehe. Kannst doch nicht annehmen, dass mich sein Schicksal nicht berührt. Aber so herumzutapsen macht mich wahnsinnig. Sobald Jan kann, wird er eine Menge erklären müssen"
"Nichts da, du wirst Jan nicht bedrängen solange er in der Klinik ist. Wenn er den Entzug übersteht ist er deinem Befehlsgehabe nicht gewachsen. Er muss erst ganz gesund werden. Versuchst du es trotzdem hast du keine Tochter mehr"
"Aber Leni" schrie Hajo auf
"Ich meine es ernst" entgegnete Leni entschlossen
"Gut, ich verspreche Jan nicht zu löchern, bevor er nicht wieder ganz gesund ist" beteuerte Hajo

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Beitrag  walli So 07 März 2010, 01:45

Jetzt endlich wollte der Dr. mit Jan reden. Das richtig wilde Toben kehrte nicht wieder. Das es nicht schlagartig aufhörte war normal. Der Dr. sah sehr wohl, dass Jan jetzt die ihn noch befallene Unruhe zu unterdrücken versuchte. Stilles Daliegen war sowieso nicht zu erwarten. Der Dr. wusste, wie entsetzlich Jan unter den Entzugserscheinungen litt. Aber sein Blick war in der Wirklichkeit. Die beste Voraussetzung ein Gespräch zu wagen
Bei Jan meinte er: "Herr Maybach, verstehen Sie mich?"
Jan nickte nur. Fragte dann aber, noch immer beschwerlich atmend, leise: "Bin ich im Gefängnis?"
"Nein Herr Maybach in der Klinik. Die Gitter sind Vorsichtsmaßnahmen" erklärte der Dr.
"Verstehe, zum Schutz für den Fixer" meinte Jan resigniert
Dr Dr. antwortete: "Schutz ist korrekt, Herr Maybach, mit dem Unterschied, dass Sie kein Fixer sind"
Jan sah den Dr. irritiert an, meinte dann leise: "Wenn mein Gehirn nicht vollkommen zugedröhnt ist, müsste ich mit einer ziemlich hohen Dosis Stoff eingeliefert worden sein"
Der Dr. bestätigte: "Das ist richtig Herr Maybach. Eine ziemlich große Menge fast reines Heroin hatten Sie in sich. Aber die Spritze wurde Ihnen gegen Ihren Willen verpasst"
Ratlos fragte Jan: "Sie waren nicht dabei, können nicht wissen was ablief"

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Beitrag  walli So 07 März 2010, 02:03

Der Dr. erklärte: "Aber wir haben Erfahrung mit Süchtigen, von denen Sie sich sehr unterscheiden. Ihr Erscheinungsbild, gepflegt, organisch gesund, kein ausgemergelter Körper, stattdessen durchtrainiert. Auf den 1. Blick erkennbar, dass Ihnen die Spritze mit harter Gewalt eingestoßen wurde. Das war kein Einstich sondern schon ein Loch, dazu eine verletzte Ader. Druckstellen, Hämatome bewiesen, dass Sie sich mit aller Macht gewehrt haben. Normalerweise hat kein Fixer mehr die Spritze einstecken wie Sie. Stimmt doch, dass man Sie sehr grob überwältigt hat. Wurden Sie niedergeschlagen?"
Jan flüsterte: "Vor dem Haus bekam ich was gegen den Kopf, taumelte. Da packten Sie mich schon, zerrten mich in den Flur. 4 waren es glaube ich, der 5. spritzte"
Der Dr. nickte: "Verstehe, Sie hatten keine Chance"
Bedrückt meinte Jan: "Es genügte um mich zum Junkie zu machen, in die Geschlossene zu schaffen"
Der Dr. erklärte beschwichtigend: "Herr Maybach, auch wenn es im Moment so ist. Ein anderes Vorgehen bei einer Überdosis gibt es nicht. Sie sind eingesperrt, angegurtet, haben Gitter vor sich. Aber das ist kein Dauerzustand. War aber nötig, denn nicht nur das Heroin bedroht Sie. Die Dosis war so hoch, dass ihr, wahrscheinlich bis jetzt gesundes Herz, das nicht verkraftete"

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Beitrag  walli So 07 März 2010, 02:19

Der Dr. deutete auf das EKG-Gerät, Pulsmesser, Blutdruckmanschette, Infusion, meimte: "Mit all dem mussten wir Sie dringend behandeln. Leider können wir Ihnen nur schwache Mittel geben, denn mit einer hohen Dosis Drogen vermischt, kann es zum Exitus kommen. Das darf ja nun wirklich nicht passieren bei einem Mann, der für seinen Zustand nichts kann. Jetzt sind Sie ruhiger geworden. Setzt Toben ein, kämpfen Sie dagegen an oder täusche ich mich?"
"Es sind jämmerliche Versuche" hauchte Jan
Der Dr. entgegnete: "Aber Sie tun es. Vor allem weil Ihre Sinne wieder klar sind und das ist sehr gut. Zeigt es, dass Ihr Verstand nicht unter den Drogen gelitten hat. Ja es kann Rückfälle geben. Doch Optimismus wäre besser in Ihrem Zustand"
"Optimismus" dieses eine, kaum hörbare Wort von Jan war absolute Niedergeschlagenheit anzuhören
"Vielleicht sollte ich nachhelfen" löste der Dr. die Gurte von Jans Gelenken
"Aber das Toben?" hauchte Jan hilflos
"Vertrauen wir mal darauf, dass es nur kurz ist, Sie weiter dagegen ankämpfen. Wenn nicht sind wir ganz schnell da" erklärte der Dr.

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Beitrag  walli So 07 März 2010, 02:36

"Habe ich mich sehr schlimm aufgeführt?" wollte Jan leise wissen
"Herr Maybach, Sie hatten eine Überdosis in sich" meinte der Dr.
"Ob ich was angerichtet habe, vielleicht einer Person?" fragte Jan wieder energisch
Der Dr. erklärte: "Als Ihre Kollegen Sie fanden Herr Maybach, hatten Sie noch die Spritze im Arm, waren total weggetreten. Aber Sie telefonierten vorher, zeigt, dass Sie sich lange gegen den Rausch gewehrt haben. Natürlich rasteten Sie danach aus. Aber Sie konnten sich nicht mal mehr aufrichten. Der Notarzt hat Sie sofort angegurtet und so blieben Sie bis eben. Wann sollten Sie da was anrichten"
Jan schwieg lange, dann flüsterte er: "Ein mit Heroin vollgepumpter Polizist. Das ist so erbärmlich, das Letzte, tiefer kann man nicht sinken"
Der Dr. erregte sich: "Herr Maybach, diese Selbstverurteilung will ich nie wieder von Ihnen hören. Es sind keine Märchen, dass Sie in bedrohlichem Zustand sind, wir Angst vor einem tödlichen Kollaps haben. Zur Heilung gehört auch, dass Sie sich nicht für etwas anklagen woran Sie absolut schuldlos sind. Dazu gibt es keinen Grund. Ihre Angehörigen und Kollegen sind entsetzt was man Ihnen antat. Keiner hat Sie im Entferntesten mit Drogen in Verbindung gebracht. Man munkelt von einem beteiligten Freund"

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Beitrag  walli So 07 März 2010, 17:21

Jan nickte nur betrübt. Sein Blick ging in die Ferne. Der Dr. sah den resignierten Schatten, der sich über sein Gesicht zog, meinte: "So eine Enttäuschung ist doppelt schwer. Trotzdem sollten Sie es weit weg schieben bis Sie über dem Berg sind"
"Wie geht es denn jetzt mit mir weiter?" fragte Jan
Der Dr. erklärte: "Rückfälle nicht ausgeschlossen, hoffen wir, dass die Tobanfälle immer weniger werden. Wenn es so ist, kommen Sie bald auf die internistische Station. Aber bis dahin müssen Sie in dieser Umgebung noch ausharren. Ich lasse Ihnen die Zeitung bringen, falls Sie Angst haben vor Eintönigkeit durchzudrehen.
Er ging jetzt zum Schrank, stellte dann eine Tasche neben Jans Füße, meinte: "Die hat Ihre Freundin und Ihr Sohn gebracht. Vielleicht ist ja ein Buch oder ähnliches drin"
"Meine 2 Lieben" dachte Jan wehmütig
"Darf ich aufstehen?" fragte er dann vorsichtig leise
"Wie fühlen Sie sich denn, Herr Maybach?" wollte der Dr. wissen
Jan hauchte: "Sehr müde, ich möchte nur noch schlafen. Trotzdem ist der Drang mich zu bewegen stärker"

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Beitrag  walli So 07 März 2010, 17:40

Der Dr. meinte: "Verständlich, wenn man solange angepresst war. Aber Sie zittern noch stark Herr Maybach, schwindelig ist Ihnen bestimmt auch"
Jan nickte
Der Dr. erklärte: "Es wird Sie viel Kraft kosten auf die Beine zu kommen. Machen Sie bitte ganz langsam und sind Sie sehr vorsichtig. Alles was Ihnen anhaftet hat Rollen, entfernen Sie nichts, schieben Sie alles vor sich her. Vor allem übernehmen Sie sich nicht. Ein Zusammenbruch wäre ein harter Rückschlag für Sie"
"Werde ganz vorsichtig sein" kam es gehaucht von Jan
"Auch wenn ich Sie jetzt alleine lasse, Herr Maybach. Wir haben ständig ein Auge auf Sie" meinte der Dr.
Leise kam es jetzt von Jan: "Darf ich denn keinen Besuch haben? Braucht auch nur ganz kurz zu sein oder mich sonst irgendwie mitteilen"
Der Dr. wehrte ab: "Es tut mir leid Herr Maybach, aber das kann ich nicht zulassen"
"Aber" setzte Jan verlegen zur Erklärung an Der Dr. blieb stur: "Nein, auch wenn Sie jetzt denken, ich führe mich wie ein Gefängniswärter auf. Selbst wenn Sie Ihren Kollegen was mitteilen wollen. Ich bin Arzt für den Sie an 1. Stelle stehen. Auch wenn der Täter mehr Schaden anrichtet. Ich lasse nichts zu was schädlich für Sie ist"

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Beitrag  walli So 07 März 2010, 17:57

Jan erkannte, dass der Dr. nicht umzustimmen war, versuchte es nicht noch mal

Der Dr. informierte Benni und Leni sofort über die positive Veränderung. Betonte aber, dass es Rückfälle geben konnte, Jan so oder so noch nicht über dem Berg war.
Leni hatte genau wie Benni Tränen in den Augen, Benni meinte aber überzeugt: "Papa schafft das Leni, ganz sicher. Die Wut, dass er das Dreckzeug in sich hat, wird ihm Superkräfte verleihen"
Leni lächelte über den Vergleich, stimmte Benni aber zu, sie hoffte ja auch ganz fest darauf.
Bald war auch Hajo informiert, der zu Ina und Vince meinte: "Leider müssen wir immer noch Angst um Jan haben"
Ine entgegnete: "Aber es ist ein Schritt ins Positive, der Hoffnung gibt. Schade, dass wir nicht zu ihm dürfen"
Vince, seit dem Tag wo Jan mit der Spritz gefunden wurde gar nicht mehr zu Blödsinn aufgelegt, meinte: "Es kann auch helfen wenn man an Jan denkt, im Stillen alles Gute wünscht"
Hajo ging zu Max, der meinte: "Kann keinen Erfolg vermelden. Trotz verstärkter Suche, dieser Tom ist nicht zu finden"
Hajo entgegnete: "Du hättest uns schon informiert. Ich bin hier um von Jan zu berichten" erzählte er nun alles

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Beitrag  walli So 07 März 2010, 18:22

Max meinte danach: "Außer Gefahr ist Jan damit noch nicht, aber endlich ein Lichtblick. Leider hat er noch einen harten Weg vor sich. Informiere mich bitte, wenn man zu Jan darf"
Hajo erklärte: "Dann werde ich mir ihn gleich vorknöpfen"
Max erregte sich: "Hajo du bist so vernagelt und immer noch zornig auf Jan weil er uns nicht alles von Tom sagte"
Hajo fuhr auf: "Jan würde jetzt nicht so daliegen, wenn er nicht auf großer Schweiger gemacht hätte"
Max keifte: "Falsch, Max Bild hing lange genug da, aber wir kriegten ihn nicht. Haben ihn bis jetzt noch nicht und das muss auch dir zu denken geben. An Jan hätte er sich so oder so gerächt. Auch mit allen Informationen hätte kein Anlass bestanden Jan Personenschutz zu geben. So kaltblütig wie der Kerl einen Freund fertig machte, zeigt doch nur, was für ein gerissener Fuchs er ist. Davon abgesehen ist alles nur Annahme. Deshalb spreche ich mit Jan zuerst. Dir fehlt die Erfahrung bei Drogenkranken. Du würdest Jan so niedermachen, dass er sofort einen Rückfall erleidet"
"Aber ich bin Jans Chef" erregte sich Hajo
Max bestätigte: "Ja und sein Schwiegervater in spe. Vielleicht ist das der Grund warum du mit Jan so hart bist, er keine Schwächen zeigen darf"

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Beitrag  walli So 07 März 2010, 18:34

Max riet Hajo: "Solltest du mal dran arbeiten, sonst wirft dir Jan mal alles vor die Füße. Wäre ein großer Verlust für das Präsidium, denn Jan ist ein verdammt guter Polizist und das weißt du"
Hajo knurrte nur etwas vor sich hin
"Versprich mir, dass ich zuerst mit Jan rede" forderte Max
"Versprochen" brummte Hajo, dem es gar nicht gefiel, was ihm so ungeschminkt vorgehalten wurde

Je länger Jan auf die klinkenlose Tür blickte, dest gefangener fühlte er sich, setzte das Zimmer mit der Zelle gleich
Er vermied den Blick zum Fenster, denn die Gitter machten das Eingesperrtsein nur noch deutlicher. Sicher, der Raum war größer, auch nicht so grau. Aber man bestimmte über ihn, er durfte den Ort nicht verlassen, genau wie im Gefängnis. Dabei arbeitete Jans Verstand vernünftig genug um zu wissen, dass er als Süchtiger so behandelt werden musste. Man ihn schützen wollte, auch vor sich selbst. Aber er verkraftete nicht so tief gesunken, nur noch ein erbärmlicher Fixer zu sein, der sich nicht nur vor seiner Umgebung sondern vor sich selbst am meisten schämte. Dummerweise redete Jan sich ein, dass er mehr hätte dransetzen müssen der Spritze zu entrinnen. Selbst dran schuld sei, dass es soweit gekommen war

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Beitrag  walli So 07 März 2010, 18:51

Wenn Toms hasserfülltes Gesicht vor Jan auftauchte, glaubte er zu spüren, wie brutal er ihm die Spritze einstieß. Gerade dann war die Verzweiflung in ihm grenzenlos, Fassungslosigkeit erfüllte ihn immer wieder. Unbemerkt schüttelte Jan unzählige Male ungläubig den Kopf. Er wusste nicht was schmerzvoller war. Die grenzenlose Enttäuschung über den Freund oder die Entzugsqualen die in ihm wüteten.
In der Tasche fand Jan Wäsche, Toilettensachen, CD-Player mit seinen Lieblingslieder und Bücher. Zuerst las Jan aber die Zeitung. Recht beschwerlich, denn bei dem dauerhaften Schwindel tanzten die Zeilen vor seinen Augen, verschwamm alles von dem Schweiß auf seinen Pupillen
Lange Unterbrechungen gab es immer, wenn Jan Tobanfälle überkamen. Dann klammerte er sich ans Bettgestell um sich dem wilden Körper entgegenzustemmen.
Bei den auftauchenden Wahnvorstellungen redete Jan sich unentwegt ein: "Alles Einbildung, Fantasie, die Droge bewirkt das, nichts realistisch, geht vorbei"
Danach war er noch geschwächter, fiel lesen noch schwerer. Es waren nur kurze Zeiten wo Jan nicht von irgendwas gequält wurde. Kaum war das Toben überwunden, zerrte der Entzug an ihm. Furchtbare Krämpfe durchfuhren ihn, so schmerzvoll, als würden alle Organe zusammengequetscht.

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Beitrag  walli So 07 März 2010, 19:11

Dann war es Jan wieder als zerreise er innerlich, verbunden mit ständigem Würgen, nur übergeben musste er sich nicht. Die wie zugeschnürte Kehle ließ nicht genug Luft durch. Jan musste dann heftiger nach Atem ringen als ohnehin schon. Unaufhörlich in Schweiß gebadet, überall zitternd, von Schüttelfrost durchtrieben und doch vor Hitze kochend, war ja ohnehin ein Dauerzustand. Genau wie der nicht enden wollende Schwindel.
Jan war es, als dauerten diese Krampfqualen Tage an. Wenn sie nachließen, Jan schmerzgepeinigt aufs Bett sank, war ihm klar, dass es nur eine kurze Weile angehalten hatte. Es reichte aber, dass er total geschafft dalag, sich am liebsten nicht mehr bewegt hätte
Aber je länger die Einsamkeit dauerte, umso mehr setzte sie Jan zu, je größer wurde sein Drang sich zu bewegen
Ganz vorsichtig zog er sich hoch, richtete sich langsam auf. Es dauerte bis Jan auf der Bettkante saß, der Schwindel ließ ihn nicht los. Erst mal blieb er sitzen
Jan hatte bemerkt, dass es hier keinen Spiegel gab, dachte bitter: "Schutz für den Fixer gegen Selbstverstümmelung"
Aber in der Tasche fand Jan einen Spiegel. Sein Anblick entsetzte ihn furchtbar, er registrierte, dass er kaum wiederzuerkennen war. Beschloss, dass zuerst der struppige Bart runter musste.

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Beitrag  walli So 07 März 2010, 19:27

Jan kam beim Spiegel nicht der kleinste Gedanke an zerbrechen, sich mit den Scherben zu verletzen
Er schwankte so sehr, dass er sich mit einer Hand am Bett festhielt, mit der anderen rasierte. Führte natürlich zu keinem guten Ergebnis. Aber egal, auch wenn es seine bisher längste Rasur war, der gröbste Bart war ab
Lange blieb Jan danach auf dem Bett sitzen. Selbst diese Kleinigkeit hatte viel Kraft gekostet.
Endlich erhob sich Jan im Zeitlupentempo und ebenso schleppte er sich unsicheren Schrittes zum Waschbecken. Das klare Wasser, sich vom Schweiß befreien, den an ihm klebenden Schlafanzug wechseln, war eine langersehnte Wohltat. Auch wenn Jan noch beim Waschen schon wieder Schweiß überrann, er wusste, dass schnell wieder alles durchgeschwitzt war. Allein der Augenblick der Erfrischung war ein winziges Glücksgefühl. Auch hier klammerte sich Jan die ganze Zeit mit einer Hand am Becken.
Danach begann er seinen Weg durchs Zimmer. Fest umfasste er die Geräte. Es war eine gute Stütze bei den wackelnden Beinen, dem schwankenden Körper, wo sich alles um Jan drehte, dass er ständig glaubte zusammen zu brechen. Unsicher durchtapste er den Raum, nur zum Fenster zog es ihn nicht, dachte panisch:
"Das halte ich nicht aus schon wieder durch Gitterstäbe zu blicken"
So ging er beschwerlich in diese Ecke, zur nächsten Wand und wieder zurück.

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Beitrag  walli So 07 März 2010, 19:43

Jan spürte, dass er immer taumeliger wurde. Erschöpft fiel er auf den Stuhl. Er fror jetzt entsetzlich, wickelte den Bademantel ganz eng um sich und kam sich plötzlich so verloren vor. Die Umgebung, die Umstände, es breitete sich tiefe Niedergeschlagenheit in Jan aus. Traurig, verbittert, voller Verzweiflung dachte Jan an seine Lage und wie es dazu gekommen war. Furchtbar elend wurde ihm dabei und immer mehr kauerte sich Jan zusammen, wie ein kleines Kind, dass Schutz suchte. Total versunken blieb Jan sitzen bis ihn wieder ein Krampf durchzog. Wie im Bett umklammerte Jan hier die Stuhllehnen, stemmte sich gegen das Wüten in seinem Körper. Die Augen zusammen
gepresst, die Lippen aufeinandergebissen, verharrte Jan bis der Anfall vorbei war. Danach wollte er nur noch ins Bett. Beschwerlich schleppte er sich hin, sank total erschöpft nieder, blieb liegen, einfach nur liegen. Irgendwann überkam Jan der langersehnte Schlaf
Leider wurde Jan irgendwann von einem Tobanfall aus der Ruhe gerissen. Schläfrig, dauerte es bis er sich bewusst war, was mit ihm geschah. Schwach, aber mit dem Willen es zu überwinden, stemmte sich Jan dagegen. Konnte sich nicht oft genug klar machen, dass alles was ihm erschien nur fantasiert war, es wieder aufhörte. Danach war an Schlaf nicht mehr zu denken. Jan brauchte lange um sich zu sammeln. Die Stille und Einsamkeit ließen furchtbare Gedanken, Erinnerungen, Verzweiflung aufkommen, was an Jan zerrte

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Beitrag  walli So 07 März 2010, 19:59

Jan wollte all das ausklinken, lenkte sich mit einem Buch ab. Leider erging es ihm hier wie bei der Zeitung. Aber egal, je intensiver versuchte er sich in den Inhalt zu vertiefen
Tobanfälle oder Entzugskrämpfe unterbrachen die Ablenkung immer lange, machten Jan mit aller Härte klar, warum er an diesem Ort war, allem so ausgeliefert. In dieser Nacht schlief er erstmals wenige Stunden durch

Ein Kollege meldete Tom gesehen zu haben. Das Dezernat traf fieberhafte Vorbereitungen. Auch das Team wurde informiert. Ina war unterwegs. Aber Hajo und Vince verstärkten den Trupp. Bloß keinen Fehler machen. Mit dem festen Willen Tom endlich zu fassen, wurde genauestens das Vorgehen ausgetüfftelt. Als sie den Platz umstellten lief alles glatt. Lautlos drangen sie ins Haus ein, ohne einen Patzer verlief die Durchsuchung. Sie trafen auf einige Personen. Aber vom Keller bis zum Speicher, auf dem gesamten Grundstück keine winzige Spur von Tom. Bei einigen Personen fand man Stoff. Die bestätigten ihn von Tom zu haben, aber nicht wissen wollend wo er hin sei.
Zähneknirschend mussten die Polizisten sich eingestehen, dass Tom wieder mal entwischt war. Sicher schwirrte er irgendwo in der Stadt umher, richtete weiter Unheil an

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Beitrag  walli So 07 März 2010, 21:03

Für Jan blieb der Ablauf gleich. Dauerhaftes Zittern, Schwindel, Hitze, Schüttelfrost, die verschiedensten Schmerzen durchzogen ihn. Dazwischen die qualvolle Hölle der Tobanfälle oder der Entzugskränpfe. Es kostete ihn Unmengen Kraft, von der er bald keine mehr hatte. Zusammengefallen, schwach wie ein Kind, vollzog sich alles an ihm. Seine Gedanken schwankten zwischen: "Ich halte das nicht mehr aus" bis "Es geht vorbei, durchhalten, du willst doch wieder hier raus"
Allem ausgeliefert, konnte er nur aushalten, es hinnehmen. Jan traute sich nicht mehr aufzustehen, spürte, dass er immer mehr abbaute. Zuletzt reichte es nur für wenige Schritte, dann schleppte er sich fix zum Bett zurück, gerade rechtzeitig bevor er zusammenbrach. Er zwang sich immer wieder zum Lesen, wollte sich unbedingt ablenken
Jan war sich aber nicht bewusst, dass die Tobanfälle immer weniger wurden, ihn schon lange keiner mehr durchpeitschte. Da die Entzugskrämpfe ebenso qualvoll waren, merkte Jan den Unterschied nicht
Der Dr. war oft bei ihm. Am 2. Tag meinte er: "Herr Maybach wir verlegen Sie jetzt auf die Internistischestation"
Unsicher fragte Jan: "Ist das ihr Ernst. Ich bin doch immer noch der gleiche tobende Fixer"

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Beitrag  walli So 07 März 2010, 21:15

Der Dr. erklärte: "Irrtum Herr Maybach, Sie hatten schon länger keinen Tobanfall mehr. Was Sie jetzt hin- und her reißt sind Entzugsschmerzen, körperliche Schmerzen und das gehört auf entsprechender Station behandelt"
"Entzug kann sehr lange dauern" meinte Jan
Der Dr. entgegnete: "Nicht unbedingt Herr Maybach. Bei Ihnen merkt man deutlich, dass Sie schnell von der Sucht befreit sein wollen. Wir behandeln Sie hier bis Sie stabil sind, sicher auf den Beinen. Wie lange Sie Methadon brauchen ist nicht vorhersehbar, aber die tägliche Dosis bekommen Sie ambulant"
Jan erregte sich: "Oh nein, so nicht. Wenn ich Entzug mache dann richtig. Das Gift muss ganz aus mir raus und danach ist Schluss. Nichts mit Methadon oder sonstigen Ersatzdrogen"
Der Dr. regte sich auf: "Das kann ich nicht verantworten. Sie werden ja jetzt schon von den Krämpfen fast zerrissen. Unmöglich, dass Sie das ohne Ausgleich weiter und weiter aushalten"
"Ich übernehme die Verantwortung dafür" erklärte Jan
Sauer erklärte der Dr. "Ach was Verantwortung übernehmen, dass erkenne ich nicht an"
Depremiert krächzte Jan: "Ach bin ich jetzt doch der Süchtige, der sich seinen Verstand rausgefixt hat. Wurden dem Junkie alle Rechte abgesprochen, er darf nicht mehr über sich entscheiden"

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Beitrag  walli So 07 März 2010, 21:30

Der Dr. erregte sich: "Natürlich nicht Herr Maybach und das wissen Sie auch. Ihr Verstand ist messerscharf. Aber sofortigen Komplettentzug, dass können Sie sich nicht antun. Sie ahnen nicht welche Hölle das bedeutet. Dann müssen wir noch mehr Sorge um ihr Herz haben"
Jan entgegnete: "In der Hölle bin ich ja nun schon länger, weiß, dass es noch schlimmer wird, auch ohne Toberei
Von den Entzugskrämpfen ist nicht nur das Herz betroffen, alle Organe können befallen werden. Es bleibt immer ein sehr hohes Risiko wie der Betroffene es verkraftet. Ich stecke mitten drin. Aber wenn schon, dann auch so lange bis der letzte Rest Stoff aus mir raus ist"
Der Dr. fragte: "Herr Maybach können Sie denn nicht mal vergessen, dass Sie Polizist sind?"
Jan meinte bedrückt: "Es ist erst in 2. Linie wegen meines Berufes. Drogen in mir zu haben, macht mich fast wahnsinnig. Wenn ich den langsamen Entzug wähle, brauche ich lange bis ich mein Spiegelbild wieder ertrage"
"Sie schämen sich grundlos Herr Maybach. Sie griffen nicht selbst zum Stoff" redete der Dr. auf Jan ein
Resigniert meinte Jan: "Es war zuviel und kam zu heftig. Ich bin jetzt noch geschockt und das muss schnellstens aufhören. Außerdem ist bei Methadon oder sonstigen Ersatzdrogen auch nichts garantiert. Es kann dauern bis man richtig eingestellt ist und wenn die Dosis zu gering ist, stecke ich so oder so weiter im Entzug"

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Beitrag  walli So 07 März 2010, 21:38

"An Ihnen beißt man sich die Zähne aus, Herr Maybach. Sind Sie denn wirklich nicht umzustimmen?" fragte der Dr.
Entschlossen schüttelte Jan den Kopf
Der Dr. kämpfte mit sich, meinte dann: "Notgedrungen muss ich mich Ihrem Entschluss wohl dann beugen. Lasse mir nicht noch mal vorwerfen, ich würde Ihnen Ihre Rechte absprechen. Diese Gewalttour widerstrebt mir, soll aber nicht heißen, dass wir nicht trotzdem alles für Sie tun, Herr Maybach"
"Vielen Dank Herr Dr." hauchte Jan nur und doch war ihm anzuhören wie erleichtert er über die Zusage war

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Beitrag  Kathy Mo 08 März 2010, 11:01

Hallo Walli,
habe mit Herzklopfen deine vielen Wochenendzeilen weitergelesen. Für Jan geht es ja sicherlich sehr schlimm weiter und ich hoffe nur er schafft es sich dem "Drogenwahn" richtig zu entziehen und wieder vollständig gesund zu werden. Bis später also wieder und eine gute neue Woche Kathy

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Beitrag  walli Mo 08 März 2010, 20:26

Hallo Kathy Wünsche dir auch eine gute neue Woche. Freut mich, dass du die Geschichte so gespannt verfolgt und jetzt geht es weiter LG Walli
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Auf der anderen Station war das Zimmer heller, farbiger, die Tür war nicht verschlossen und vor allem gab es keine Gitter vor dem Fenster. Für Jan war es eine Befreiung nicht mehr eingesperrt zu sein, sich wie ein Gefangener zu fühlen. Leider wurde das positive Gefühl schnell von den körperlichen Qualen unterdrückt, Jan durch den Entzugskrampf gepeitscht. "Andere Station bedeutete nicht schlagartig Verbesserung" war sich Jan klar. Er blieb in Schweiß gebadet, zitterte weiterhin, war ständig von Schwindel gepackt, fühlte sich zusammen-gefallener denn je. Er traute sich auch nicht aufzustehen, wo er beim letzten Umhertapsen knapp am Zusammen-
bruch vorbeigeschrammt war. Aus Angst vor Wiederholung blieb Jan lieber liegen, fühlte sich viel zu schwach für einen einzigen Schritt. Da man ihn jetzt noch mehr versorgte, war er durch alles was ihn umgab oder einstach noch mehr ans Bett gefesselt

Nachdem der Dr. sie informiert hatte, eilten Leni und Benni schnell in die Klinik

walli

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Beitrag  walli Mo 08 März 2010, 20:39

Der Dr. hielt sie auf, meinte: "Sie sollten sich vorher über Herrn Maybachs Zustand aufklären lassen"
Leni entgegnete: "Wir sind darauf vorbereitet, dass Jan miserabel, verändert aussieht. Wir werden uns sehr zusammenreißen. Aber selbst wenn Jan unsere Erschütterung bemerkt, er wird es verstehen"
An Benni gewandt meinte der Dr. "Aber du Junge wirst schreiend davonrennen"
Benni beteuerte: "Bestimmt nicht. Papas Warnung vor Drogen waren nicht nur Worte. Er hat mir auch die Szene gezeigt und war mit mir in der Entzugsklinik"
"Aber jetzt liegt dein Vater vor dir Benni" sorgte sich der Dr.
Benni entgegnete: "Ja und wenn er noch so miserabel aussieht, die Wut auf den Kerl der ihm die Spritze setzte ist viel größer"
Der Dr. verwies auf Jans Krämpfe, erklärte seine Schwachheit und das nur kurze Besuche möglich seien. Erzählte ihnen auch von dem Totalentzug, bat sie, Jan möglichst umzustimmen

Als sie vor Jan standen, erschraken sie doch aber sehr über seinen Zustand. Die Erschütterung war ihnen
anzusehen, sie mussten erst ein paar Mal schlucken

walli

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Beitrag  walli Mo 08 März 2010, 20:57

Da brachte Jan aber schon flüsternd hervor: "Ich habe mir den Stoff nicht selbst gespritzt, nichts mit Drogen zu tun. Ich bin kein Junkie. Bitte, bitte glaubt mir das" füllten sich seine Augen mit Tränen
"Jan/Papa" riefen die 2 gleichzeitig entsetzt und redeten eindringlich auf ihn ein: "Warum sagst du so was. Du hast keinen Grund dich zu rechtfertigen, aber nicht den geringsten. Keiner hat nur eine Sekunde geglaubt, dass du plötzlich zu Drogen greifst. Wie kommst du überhaupt darauf?"
"Die Spritze steckte in meinem Arm. Es gibt keine Zeugen" hauchte Jan
"Kurz zuvor warst du noch im Dienst und auf dem Weg zu mir, kommst auf die Idee dir einen Schuss zu setzen. Der Stoff bekommt dir nicht und dann rufst du noch die Kollegen, damit sie dich so sehen. Jan jetzt überlege doch mal" bat Leni
"Es ist so erbärmlich wie ein ausgemergeltes Wrack vor euch zu liegen. Das ihr einen Fixer überhaupt besucht" krächzte Jan
"Pst2" legte ihm Leni den Finger auf den Mund, meinte: "Fixer, Junkie, Süchtiger, all die Beschuldigungen wollen wir nie wieder von dir hören"

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