Verzweifelt gesucht....

Über Jans Lippen huschte ein kleines Lächeln, gerührt flüsterte er: „Richte Paul von mir aus, dass ich es ganz lieb von ihm finde wie besorgt er ist
Trotzdem gehst du jetzt dahin wo eine Mutter hingehört Ina, zu ihrem Kind
Bitte verstehe mich doch…..versuche mich zu verstehen“
Ina krächzte: „Jan du verlangst Unmögliches“
„Ina bitte“ wisperte Jan
Lange schaute Ina Jan an, sein Gesicht drückte auch ohne Worte alles aus
Zögernd meinte sie dann: „Es fällt mir schwer Jan, wirklich sehr schwer, irgendetwas wollte ich doch auch für dich tun
Aber gegen deine Einstellung komme ich wohl nicht an
Schau und höre dir aber wenigsten an, was ich vom Schreibtisch aus ermittelt habe
Als Jan alles gelesen hatte, meinte er: „Von wegen du hilfst mir nicht
Bei Lorenz hast du mir unnötige Wege erspart und wegen Rotter werde ich so schnell es geht ansetzen“
Ina meinte: „Na was Großartiges ist es trotzdem nicht
Ich darf mir aber noch anhören mit was du dich alles abgeschafft hast“
Jan krächzte: „Schätze ich habe auf der ganzen Linie versagt“ zählte er nun auf wen er alles im Visier hatte
„Nach alledem hat sich bei mir der Verdacht nicht verstärkt, dass Einer zum Entführer wurde
Was meint ihr?“
Tom meinte: „Jan verstehe mich nicht falsch….aber alles ist doch vergleichbar mit der Suche nach der Nadel im Heuhaufen“
„Tom!!!!“ regte sich Ina auf

Resigniert krächzte Jan: „Ich meine doch auch ständig immer am falschen Ort zu sein
Nimm Ploch heute, mit dem zufällig anwesenden Slomka
Fast durch die ganze Stadt bin ich denen immer wieder zu ihren verschiedenen Treffs gefolgt
Was ich dabei beobachtete, wie Glücksspiel, Sachbeschädigung, etc., etc. dafür müssten die Kerle schon wieder in den Bau wandern
Die boten viel auf, nur das roch im Entferntesten nicht nach Entführung
Ich stand oft in Hörweite…..da fielen auch keine Sätze wie: „Wir lassen den Bullen noch schmoren……“
„Wir müssen uns die Heulsuse bald vom Hals schaffen“
„Jetzt lasst uns endlich die Lösegeldsumme festlegen“
Dabei hatten sie Dana ganz sicher nicht
Wer aber versorgt sie….und wo….wie viele Mittäter gibt es?
Was hilft es die Wohnungen von Allen zu durchsuchen die ich auf der Liste habe, wenn unsere Kleine bei einem Helfer versteckt wird
Da fällt mir die Beschreibung wieder ein: „Entführer sah aus wie eine Frau“
Doch möglich, dass eine Frau von einem dieser Brüder vorgeschickt wurde
Während ich ihn beobachte gibt er den Saubermann…….aber in Wirklichkeit….???
Ach ich fühle mich so hilflos, egal was ich unternehme, alles kann falsch sein
Kann Niemanden verhaften, aus Keinem etwas heraus prügeln, alles, aber auch alles gefährdet die Kleine noch mehr
Auch möglich, dass ich den wahren Entführer noch gar nicht auf meiner Liste habe
Verdammt, ich kann mich doch nicht nur hinsetzen und weiter Berge von Akten durchsuchen und Dana wird in der Zwischenzeit…… wird sie….wenn sie nun schon……“

Tom legte dem heftig zitternden Jan den Arm um die Schulter und beteuerte: „Deine Kleine lebt Jan….
Das spüre ich…..das spüren wir Alle ganz genau
Aber irgendwie hörte sich das gerade so an, als denkst du nicht nur „Entführer = dein Rächer“
Ina und Tom warteten auf eine Entgegnung von Jan
Doch der starrte nur mit einem so verzweifelten Blick, der schon unheimlich war, ins Leere
„Jan?“ flüsterte Tom nochmal fragend
Schleppend wisperte Jan: „Entführung kann viele Gründe haben….doch bei uns Polizisten….
Bei uns geht es doch immer um Rache
Um was auch sonst?....Reich bin ich nicht….bin weder politisch noch sonst wo engagiert….
Sagt ihr mir den Grund warum die Kleine entführt ist“
Ina bedauerte: „Leider können wir das nicht, aber wenn du vom Rachemotiv nicht ganz überzeugt bist……?
Die Suche nach Dana läuft wirklich auf Hochtouren…..Jan du bist jetzt schon emotional total zerfetzt,.bitte..
Jan fiel ihr ins Wort: „Dirk hält ständig Kontakt zu mir…..ich weiß das er und die Kollege alles geben
Wenn ich aber nichts tue und…und es geht wirklich um Rache, dann…..
Dann kannst du die paar Fetzen die von mir noch bleiben vom Boden aufkratzen“ konnte er nur mit Mühe die Tränen unterdrücken
„Ach Jan….verflucht….was machen die Hunde immer mit dir…“ nahm ihn Ina in die Arme

Jan redete sich ein, dass es Lenis Arme seien die ihn umschlangen, so sehr sehnte er sich nach ihr

Dann redete Ina aber Tacheles: „Was Leni und Hajo mit dir treiben ist ein Skandal Jan
Ich verstehe ja Lenis Verzweiflung….trotzdem….du verschaffst dir jetzt sofort Zugang zur Wohnung
Mit einfühlsamen Worten bringst du Leni sicher zur Vernunft
Für diesen Aufstand von Vater und Tochter fehlt mir jedes Verständnis
Verständnis brauchst du jetzt Jan, der Vater, aber ganz dringend
Versprichst du mir, dass du nach Hause fährst?“
Jan stammelte: „Leni…ja sie benimmt sich wie eine Irre….Es ist….ist….
Die Fehlgeburt….ein ungeborenes Kind hat sie verloren….denkt sie verliert auch Dana
Ihre Überreaktion……versetze dich mal in ihre Lage….Nein, ich kann und will ihr nicht böse sein
Und Hajo…..keine Ahnung…..vielleicht werden ja alle Opas zum Scharfrichter wenn es um die Enkelin geht
Blöd ist nur, dass er auch mein Chef ist…..Aber das wusste ich ja von Anfang an“
„ Jan…..Jan komme zu dir
Das ist doch nun wirklich keine Situation in der du noch Entschuldigungen für Dritte suchen musst“ regte sich Ina auf
Schon tat ihr Jan wieder leid so hilflos wie er nur die Schultern hochzog
Sie wetterte: „Dann komme wenigstens wieder ins Büro Jan
Solche Verbote darf Hajo gar nicht aussprechen…..der spinnt….wohl ehemalige Stasi-Methoden!
Woernle ist der Oberhäuptling, der würde das nie zulassen
Beschwere dich bei Woernle Jan
Der geleitetet dich nicht nur persönlich zu deinem Platz….danach qualmt es aber auch in Hajos Büro gewaltig“

Jan flüsterte: „Ich habe z.Zt. keine Nerven für solche Kämpfe….außerdem wozu auch….
Unsere Kleine ist hier draußen irgendwo, aber nicht im Büro versteckt“
„Mann Jan…..höre endlich auf immer… überall…bei Jedem….bei Allen ständig nur die Wange hinzuhalten“ redete Ina auf ihn ein
„Paul wartet Ina. Ich wünsche dir einen schönen Abend mit deinem Jungen“ lächelte Jan verzerrt
Jetzt konnte Ina die Tränen nicht mehr zurückhalten, umarmte Jan wieder, flüsterte: „Es wird alles gut Jan
Bald liegt die Kleine wieder in deinen Armen“

Jan starrte noch ins Leere, obwohl Inas Wagen schon lange um die Ecke verschwand
Tom versuchte ihn aus seiner Betäubung zu reißen, meinte: „Ina informierte mich über deine alten Fälle
Wenn du einverstanden bist Jan, versuche ich Ased und Losal aufzuspüren
Ja-a-a-n…..hörst du zu???“
„Asel und Losal, ja klar….die 2…nett von dir…Danke Tom“ nickte Jan gedankenverloren
Tom meinte: „Ich rufe dich und du rufst mich falls es heute noch irgendwo brennt
Andernfalls schlage ich vor……Wir treffen uns morgen früh zum Kaffee bevor ich ins Präsidium fahre“
„Rufe mich vorher an, falls ich schon auf der Pirsch bin“ meinte Jan
Tom schlug vor: „He Jan, du kannst doch zu mir ins Wohnmobil ziehen. Dann sparen wir uns die ganzen Verabredungen“
Jan krächzte: „Danke für dein Angebot Tom. Ich weiß, dass dein Wohnmobil groß und komfortabel ist
Aber….aber ich brauche….brauche auch mal eine Tür die ich hinter mir zumachen kann“
„Eine Tür hinter der du dich ausheulen kannst“ konterte Tom

Jan biss sich auf die Lippen, senkte den Kopf
„He, he…Jan…Freund“ umarmte ihn Tom „Ich meine das ernst, verspotte dich nicht
Auch wenn ich noch keinen Nachwuchs habe…..deine Kleine…da kommen selbst mir die Tränen
Ich möchte am liebsten eine Runde mit dir zusammen heulen“
„Wir bleiben in Kontakt, ich muss weiter“ riss sich Jan sofort los und fuhr auch schon davon


Erstaunt fragte Paul: „Mami, du bist ja schon da
Dann ist die kleine Dana wohl wieder zurück bei Onkel Jan“
Ina erklärte: „Nein mein Schatz, leider ist die Kleine immer noch verschwunden“
„Ja aber….das verstehe ich nicht….du wolltest Onkel Jan doch suchen helfen“ stotterte der Junge
Ina sinnierte: „Tja verstehen Paul….um Jan zu verstehen muss man sich schon sehr anstrengen“
„Ich finde Onkel Jan o.k…..der hat doch keine Macken oder sowas
Also ich verstehe immer alles was er sagt“ belehrte der kleine Mann seine Mama
Ina lachte: „Richtig erkannt du Schlaumeier
Macken hat Jan keine und deutsch wie wir spricht er auch
Wie soll ich das erklären…..
Also Jan will nicht, dass ich nach Dienstschluss arbeite, weil ich mit dir die freie Zeit verbringen soll“

Paul fragte: „Hast du Onkel Jan nicht gesagt, dass ich ihm ganz fest die Daumen drücke damit er, du, ihr Alle Dana schnell findet.
Er weiß doch, dass ich mir mit Milo gut die Zeit vertreiben kann“
Ina versicherte: „Natürlich sagte ich Jan das…..Ich weiß ja auch nicht….??
Das bleibt jetzt aber unser Geheimnis….Ich glaube, da Jan sich wegen Dana Sorgen macht, hat er Angst um jedes Kind“
Paul krauste die Stirn, meinte unsicher: „Da muss ich jetzt aber mal drüber nachdenken ob ich das verstehe“
„Einverstanden, aber wenn mir Jan schon „frei“ gibt, will ich jetzt auch etwas von meinem Sohn haben“ zog Ina Paul hinaus in den Garten


Jan ackerte weiter in „seinem Fall“
Schon die Bezeichnung fand er so entsetzlich, dass sich jedes Mal sein Herz schmerzvoll zusammenkrampfte
„Sein Herz“ zog ihn auch hin zur Wohnung
„Hajo…Skandal“ fielen ihm Inas Worte ein als er Hajos Wagen vorm Haus sah
Verzweifelt dachte Jan: „Reiß dich bloß zusammen Maybach….du wirst die Treppe nicht hochgehen
Tut verdammt weh von dem Trautschke-Komplott wie ein Aussätziger behandelt zu werden
Schützt euch vor Jan….er verbreitet die Pest
Krank bin ich…krank aus Angst um unsere Kleine, spürt ihr das denn nicht...?????
Nein….darf Leni nicht verurteilen….die Fehlgeburt traf sie damals sehr“

Die Straßen hatte Jan nur noch verschwommen vor sich als er losfuhr, er konnte die Tränen einfach nicht stoppen

Irgendwie kam Jan weit nach Mitternacht doch unbeschadet zur Pension
Er überdachte noch mal Alle die er überprüft hatte
Unbemerkt schüttelte er den Kopf über das oder den was er erfahren oder gesehen hatte
„Wieder erfolglos überprüft, fühle mich wie im Kreisverkehr, finde nie die richtige Ausfahrt“ dachte er verzweifelt
„Ach Goldschatz….wo bist du nur….Rufe mal nach dem Papa…..Gib ihm ein Zeichen meine Kleine
Dein Vater, ja ich….der Polizist bin nämlich viel zu blöd die eigene Tochter zu finden“ sackte Jan weinend in den Sessel
Die Akten…..irgendwann zogen die Akten seinen Blick wie ein Magnet an
„Da drin…..irgendwo in dem Papierwald finde ich den Abschaum“ ging Jan wie besessen die Unterlagen durch
Solange bis jeder einzelne Buchstabe vor seinen Augen wilde Tänze vollführte
Geduscht fühlte sich Jan auch nicht frischer
Sein Verstand sagte ihm, dass er Schlaf brauchte
Aber gefühlsmäßig empfand er es als Verrat sich jetzt auszuruhen....
Gerade jetzt, wo er sich bei der Suche nach Dana keine Pause gönnen durfte
„Verzeih mir meine Kleine. Hoffentlich kann ich dir bald erklären warum ich faul herumliege
Ich liebe dich aber…..liebe dich so sehr mein Goldstück….
Wenn ich dich nur wieder in den Armen halten könnte“ mit diesen marternden Gedanken schlummerte Jan ein
Richtig schlafen konnte er nicht, es wurde zum Horrorspiel
Jan warf sich ständig von einer Seite zur anderen, im Unterbewusstsein erschien ihm Dana in immer grausameren Lagen
Angstgepeinigt formten Jans Lippen unablässig ihren Namen

Benni schaute nicht zur Uhr, hellwach verbrachte er sowieso die ganze Zeit mit Dora
Seine Freundin gab ihm Halt, anders hätte er es nicht ertragen was sich im Wohnzimmer abspielte
Wie aufgescheuchte Hühner hörte er Leni und Hajo ständig hin- und herlaufen
Sie peitschten mit ihrer überspitzten Fantasie die Anspannung noch mehr auf
„Du warst dir ganz sicher Papa, hast es versprochen, felsenfest versprochen“ hörte Benni Leni schon wieder jammern
Hajos Antwort kannte Jans „Großer“ inzwischen auswendig: „Das Telefon klingelt auch noch Leni, ganz bestimmt sogar
Rächer rufen immer an, früher oder später
Dachte ja dieser Rabenvater bringt dir dein Kind inzwischen, dann müssten wir nicht mehr auf das verdammte Telefon starren“
Da raste Benni ins Wohnzimmer, hielt Hajo den Hörer hin, schrie: „Du rufst jetzt auf der Stelle Papa an
Holst ihn zurück, hierher in seine Wohnung, wo er hingehört
Spiel dich bloß nicht länger als Papas Vertretung auf, wenn Einer mit dem Entführer spricht ist er das und sonst Niemand
Und nenne ihn nie, nie, hörst du nie wieder Rabenvater“
„Mach dich wieder in dein Zimmer Benni und halte die Klappe“ keifte Hajo
„Du wirst die Klappe jetzt aufreißen Hajo und zwar bei Papa.
Los sage ihm jetzt durchs Telefon das er sofort nach Hause kommen soll“ forderte Benni wieder
Leni schrie: „Jan wird erst wieder hereingelassen wenn er mir meine Dana bringt
Vorher setzt dieser herzlose Kerl keinen Fuß in die Wohnung“

Dora stand kreidebleich im Türrahmen stammelte: „Aber so können….dürfen Sie doch nicht mit H. Maybach umgehen
Rabenvater…..herzlos….ich bin entsetzt. H. Maybach liebt doch Dana über alles, er hängt so an ihr
Haben Sie keine Angst das er sich vor Verzweiflung etwas antut“
Hajo donnerte: „Der und etwas antun. Jan schiebt eine ruhige Kugel da draußen“
Dora schüttelte den Kopf: „Nein….nein Sie verurteilen H. Maybach zu Unrecht
Selbst ich erlebe doch wenn ich hier bin wie innig verbunden er mit Dana ist“
Leni keifte: „Halte den Rand. Du kennst keine Muttergefühle…..bist viel zu unerfahren“
Benni schrie: „Aber Dora ist 10 x vernünftiger als ihr
Einer wie der Andere seid ihr total irr Papa gerade jetzt in so einer großen Not allein zu lassen“
Hajo rief: „Für die Entführung ist Jan verantwortlich weil Einer Rache will
Nur dein Vater ist Schuld an dem Entsetzlichen und deshalb muss auch nur er Dana befreien
Dann und nur dann wenn er meine Enkelin gesund zurückbringt darf er wieder eintreten“
Benni schnaubte: „Hajo du kannst froh sein, dass mich Papa so anständig erzogen hat.
Eigentlich müsste ich dich sofort die Treppe runter werfen, aber aus Respekt vor dem Alter halte ich mich zurück
Armer alter Mann, du gehörst ins Altersheim, zu den Senilen und Demenzen
Du bist viel zu verkalkt um noch zu checken was überhaupt abgeht“
„Auf der Stelle entschuldigst du Grünschnabel dich bei mir“ forderte Hajo zornig
Aber daran dachte Benni gar nicht
Längst hatte er seine Tür hinter ich zugeknallt

Dana weinte…..schrie vor Schmerzen………………………………….................................................. und Jan fuhr wie eine Rakete im Bett hoch
Entsetzt blickte er sich um, langsam dämmerte ihm, dass ihn ein furchtbarer Traum von Dana aufgeschreckt hatte
Jan zitterte am ganzen Körper, wollte das Fantasierte verdrängen, erhob sich mit bleischweren Gliedern
Gerade mal 2 Stunden lag er im Bett, aber fest geschlafen hatte er nicht 1 Minute
Die Angst um seine Kleine zerrte auch im Unterbewusstsein an ihm, er wusste, dass er nicht mehr weiterschlafen konnte
Duschen, Kaffee, Akten in diesen Trott vertiefte sich Jan jetzt wieder
„Noch mehr Akten durchwühlen, eine noch längere Liste“ so sinnlos erschien ihm das was er machte
Dann schimpfte Jan mit sich: „Du musst, musst weiterforschen…..Unsere Kleine lebt….ist gesund…
Bald….vielleicht heute noch krabbelt sie wieder durch die Wohnung…..
Jan bist du von Sinnen……nicht aufgeben….gib jetzt bloß nicht auf…..noch viel zu früh“


Um 06.00 Uhr parkte Jan schon vor der JVA, Schauer liefen ihm über den Rücken, Erinnerungen kamen hoch
Beklommen dachte er: „Es ist nicht zu früh, um die Zeit wurden wir unsanft geweckt
Die Angst vor diesem Kasten verliere ich wohl nie…..hoffentlich bringe ich das schnell hinter mich“
„H. Maybach?????“ kam es erstaunt von Wärter Scholz beim Empfang
Der Klos in Jans Hals erstickte ihn fast, heiser brachte er hervor: „Entschuldigen Sie….ich weiß ich habe kein Recht Sie zu überfallen……Ist nur, nur….
Eine Anfrage muss erst genehmigt werden......Der Rechtsweg dauert aber solange…..die Zeit habe ich nicht….weil….weil…unsere Tochter entführt wurde
Dachte vielleicht….ausnahmsweise…..in dem besonderen Fall…..brauche nur eine Auskunft…..“

Aus jeder einzelnen Silbe hörte man Jans Angst heraus
H. Scholz blickte ihn zwar völlig verwirrt an, aber er spürte sofort das ein verzweifelter Mann vor ihm stand
Freundlich meinte er: „Ruhig H. Maybach, ganz ruhig. JVA-Beamte sind keine Menschenfresser, auch wenn Sie bei uns damals……..
Ihre Tochter wurde entführt, verstand ich das richtig?“
Jan nickte nur
H. Scholz beteuerte: „Entsetzlich H. Maybach, dass tut mir sehr, sehr leid.
Wir würden Ihnen ja gerne helfen, aber ich bin ratlos wie wir Sie unterstützen können“
Jan flüsterte: „Der Entführer rächt sich vermutlich jetzt an mir weil ich ihn verhaftete
Zu den Verdächtigen gehört auch ein Insasse ihrer JVA, nämlich Zenker, der schon wieder verurteilt wurde
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich will das Gefängnis nicht in Verruf bringen
Ich weiß, dass die Gitter ausbruchsicher sind und es nicht wie im Hotel zugeht wo Jeder rein- und rausspazieren kann wie er will
Dachte nur….mir fiel nur ein…..bin ja nicht berechtigt dazu….“
Verständnisvoll meinte H. Scholz: „Sagen Sie geradeheraus was Sie denken H. Maybach und dann findet sich auch eine Lösung“
Jan räusperte sich: „Ich dachte an offenen Vollzug oder…..oder vielleicht Hafturlaub.
Nur wenn Zenker zum Entführungszeitpunkt sich außerhalb des Gefängnisses aufgehalten hat, könnte er seine Rache verwirklicht haben“
Erleichtert meinte H. Scholz: „H. Maybach, diese einfache Frage kann ich ganz schnell und unbürokratisch beantworten“ holte er sich einen Ordner
Nach 2 Minuten erklärte er: „Häftling Zenker fällt nicht unter den offenen Vollzug. Er ist seit dem…..hier und hatte noch keinen Freigang bzw. Hafturlaub
Telefoniert hat er auch in der Zeit nicht. Angerufen hat nur sein Anwalt.
Das letzte Telefonat führte Zenker am…..denn Sie denken doch bestimmt auch an Komplizen außerhalb der JVA, H. Maybach?“

Jan krächzte: „Ja schon, aber das hat sich ja nun erledigt
Durch Ihre Auskunft kann ich Zenker vom meiner Liste streichen
Vielen Dank für Ihr Entgegenkommen und….und entschuldigen Sie bitte, dass ich so hereingeplatzt bin“
„Die paar Sekunden H. Maybach….nicht der Rede wert. Weiterhelfen konnte ich Ihnen leider nicht
Aber ich wünsche Ihnen sehr das Ihre Tochter schnell gesund wieder bei Ihnen ist“
Jan bedankte sich noch einige Male, beeilte sich dann aber schnell aus der „Festung“ zu kommen
Übelkeit plagte ihn auf der Rückfahrt, er redete sich zu: „Auch wenn es dir als „freier Mann“ unbehaglich hinter Gittern ist, das bist du dem Goldschatz schuldig.
Mit ruhigem Gewissen weißt du jetzt das Zenker nicht der Entführer ist“


„Jetzt ist es Morgen, dass Telefon klingelte immer noch nicht.
Du weißt gar nicht mehr was du redest Papa“ fuhr Leni Hajo an
Hajo beteuerte: „Doch das weiß ich…..Na ja…. der Entführer weicht eben etwas vom üblichen Zeitplan ab
Der Rabenvater hat sich ja auch nicht gemeldet….
Genau wie ich es vorhersagte…..macht sich einen schönen Lenz
Vielleicht joggt er gerade….so früh ist doch Jans Zeit“
„Ach….stampfst du Papa schon wieder oder immer noch in den Boden“ kam Benni aus seinem Zimmer
Du spielst ständig ein und dieselbe Platte ab Hajo
Na ja Hauptsache du hast deinen Sündenbock, erspart dir über eine andere, gescheite Strategie nachzudenken“




Hajo schimpfte: „Du beendest den Tag mit Beleidigungen und beginnst ihn gleich wieder damit
Ich warte immer noch auf eine anständige Entschuldigung von dir“
„Von mir…..das soll wohl ein Witz sein? Amüsierte sich Benni
Hajo rief: „Ganz bestimmt nicht mein Lieber…..also ich höre“
„Auf eine Entschuldigung kannst du warten bis du schwarz wirst“ zischte Beni
Hajo schrie: „Ich zähle jetzt bis 3, dann….“
„Hajo weißt du was…..rutsch mir mal den Buckel runter“ biss Benni in sein Frühstücksbrot

Jan kaufte sich einen Becher Kaffee zum Mitnehmen, stellte sich zu den 2 an den Tisch, stieß gehetzt hervor: „Morgen Freunde…..
Tom, da du mich nicht angerufen hast, waren deine Überprüfungen bei Ased und Losal wohl genauso erfolglos wie meine eigenen bisher
Genaues will ich gar nicht wissen, die Zeit drängt, ich mach mich dann wieder“
„Jetzt setzte dich doch erst mal Jan“ zog ihn Ina auf die Band
„Du trinkst jetzt einen Kaffee mit uns und Frühstück….ja Frühstück ist wichtig
Wann hast du eigentlich das Letzte gegessen, Jan?“
„Unwichtig….ich muss los, meine Liste ist noch lang“ wollte Jan schon wieder aufspringen
„Bitte bringen Sie dem Herrn ganz schnell das Frühstück 2, unser Freund steht kurz vorm Verhungern“ scherzte Tom mit der Kellnerin
„Also Kumpel, du frühstückst jetzt mit uns oder ich verhafte dich wegen Zechprellerei“
Jan erregte sich: „Für deine Scherze habe ich jetzt wirklich nichts übrig
Mensch kapierst du denn nicht, mir rennt die Zeit davon“
Ina umfasste Jans Hände, redete auf ihn ein: „Jan bitte, sei vernünftig
Kein Thema….du drehst aus Angst um Dana fast durch. Wir, alle Kollegen leiden wirklich mit dir
Aber Jan…..bitte raste jetzt nicht aus…..die Kleine ist noch keine 48 Stunden verschwunden, doch du hast schon ein Mammutprogramm hinter dir“
Jan senkte den Kopf, wisperte: „Dana ist……aber Dana ist…ist noch so klein
Ich weiß auch, dass normalerweise Entführer ihre Opfer nicht in den ersten Tagen um…umbri….
Doch so ein kleines Wesen fürchtet sich in jeder Minuten bei Fremden
Ihr kleines Herzchen rast vor Angst und dann…dann
Ich muss doch alles tun damit der Goldschatz schnell wieder glücklich in der Wohnung herumkrabbelt“

Ina krächzte: „Keiner will dich davon abhalten Jan……aber pausenlos herum hetzen…..
Jan du brichst zusammen, was wird dann aus der Kleinen“
„Was willst du mir denn damit sagen? hauchte Jan
Ina erklärte: „Nichts anders Jan, als das du jetzt diese Auszeit Frühstück einlegst und wir uns dabei austauschen“
„Frühstück???“ schüttelte Jan den Kopf, während er ganz langsam das Brötchen aufschnitt
Tom setzte sofort an: „Für mich entfällt Ased als Entführer. Ich sage dir kurz warum und dann entscheidest du Jan
Ased ist doch Türke und nach der Haft fährt der voll auf seinen Allah ab, lebt jetzt streng nach dem Koran
Er wohnt in einem türkischen Männerheim, Gefängnis würde besser passen
„Wärter“ ist so ein Moschee-Posauner.
Der hat Ased zur Sühne eine Arbeit vermittelt, wo er 10 Std. täglich schweißtriefend malocht und danach nur noch fix und alle ins Bett fällt.
5 x oder ist es noch öfter?.....rollt er aber seinen Teppich aus und streckt die Arme zur Sonne
Der Posauner schwört, dass Ased jetzt so ein Art Allah-Mönch ist, nie wieder ein Verbrechen begeht sonst wird er vom Koran-Gericht verurteilt
Ich nehme dich wirklich nicht auf den Arm Jan, glaube den abgefahrenen Kram ja selbst nicht“
Jan meinte: „Das ist Religion Tom, deren Religion. Für die ist der Koran das Gesetz
Gibt viele Zweige davon in der Türkei, alle haben ihre eigenen Regeln.
Das muss eine sehr strenge Glaubensgemeinschaft sein, wenn es sogar Sühne und Strafe gibt“
„Du glaubst das Jan?“ wunderte sich Tom

Jan meinte: „Ja, jede Kultur hat das Recht auf ihre eigene Religion
Nur gemordet darf nicht werden, wie es ganz Besessene tun
Vielleicht hätten wir weniger Wiederholungstäter wenn Christen nach strengen Regeln leben müssten“
„Aha“ kam es nur erstaunt von Tom und einen Moment schaute er Jan ziemlich verwirrt an
Dann berichtete er: „Losal braucht keinen Koran, bei dem ist die Frau der Richter
Schätze, die Bluthündin beißt ihren Sklaven-Mann tot wenn er gegen das Gesetz verstößt, bzw ein entführtes Kind versteckt“
Jan lächelte verzerrt: „Ach ja, ich erinnere mich, Losal wollte unbedingt die volle Haft verbüßen, als früher auf Bewährung rauszukommen.
Für den war die Zelle das Paradies und seine Frau die Hölle
Tut mir leid Tom, daran hätte ich denken müssen“
„Quatsch nicht Jan, ich wurde um eine Erfahrung reicher“ winkte Tom ab, erklärte aber dann:
„Jetzt habe ich Senn und Belz auf dem Plan Jan, einverstanden“
Jan krächzte: „Besser nicht Tom, ich hätte dir den Irrtum von Ased und Losal schon ersparen sollen
Außerdem hast du während dem Dienst sowieso keine Zeit“
„Fällt doch nicht auf, wenn ich außerhalb „ermittle“
Gehört schließlich zu unserer Arbeit. Lass mich nur machen Jan“ beharrte Tom
Ina meinte: „Jan da ich nicht mit suchen darf, nahm ich mir noch einige Akten vor von Fällen wo es ganz schön zur Sache ging.
Von dem ein oder anderen Täter wurdest du, wir, ganz übel beleidigt….aber…“
Jan fiel ein: „Aber nach diesen Kriterien müsste ich noch Hunderte Akten durchsehen
Langsam bekomme ich Angst, dass die Entführung einen ganz anderen Grund hat“

„Du willst andere Wege gehen Jan?“ fragte Ina erstaunt
Jan wehrte ab: „Nein, nein….geht mir halt so durch den Sinn
Ach übrigens.....gestern habe ich Ausschau nach Elfe-Amboss-Rita gehalten und kehrte sofort um
Also charmant ausgedrückt ist Ritas Taillenumfang jetzt so breit wie der von uns 3 zusammen
Von schlanker, weiblicher Figur, wie die Ladenbesitzerin es beschrieb, ist bei ihr nichts mehr zu sehen“
„Eine Frau…. eine Frau schwört dir Rache Jan? Wie hart hast du die denn rangenommen, dass sie dich so hasst
Überhaupt: „Elfe-Amboss-Rita“ was ist das denn für ein Quatsch?“ regte sich Tom auf
„Jan hat Rita gar nicht hart rangenommen, im Gegenteil“ verteidigte Ina ihn
„Rita wirkte so schlank, zart, eben wie eine Elfe
Na ja, rücksichtsvoll wie Jan nunmal ist, wollte er ihr nicht mal Handschellen anlegen aus Angst er breche ihr die zarten Gelenke
Tja für sein ritterliches Verhalten hat Rita Jan dann gegen das Schienbein getreten, ihn gekratzt wie eine Wildkatze und in die Hand gebissen“
Tom lachte: „Oh Jan, armer Kerl, du konntest die Raubkatze hoffentlich doch im Käfig einsperren“
Ina erklärte: „Keine Sorge, Dompteur Jan fällt von ein paar Kratzer nicht in Ohnmacht. Er musste Rita dann eben doch Handschellen anlegen
Sie wurde ganz ruhig, ich dachte beim Verhör uns sitzt ein unschuldiges Schulmädchen gegenüber
Jan stellte Fragen, ich stellte Fragen, alles höflich, nett
Sie wurde ganz normal behandelt, keine Beleidigung, kein in die Enge treiben, nichts
Jan wollte gerade den Raum verlassen, weil das Verhör fast beendet war
Da saust Rita auf ihn zu, schlägt Jan mit voller Wucht erst auf die Augen und dann….tja dann prasselten ihre Fäuste kreuz und quer auf seinen ganzen Körper
Ich hatte überhaupt keine Chance gegen Rita. Sage und schreibe 4 Kollegen waren nötig um diese Furie zu stoppen“

„Du lässt dich von einer Frau, einer Elfe, zusammenschlagen Jan
Ne, ne also ne Freund hätte ich nie gedacht, dass du so eine Witzfigur abgibst“ lachte Tom schallend
„Höre auf zu lästern, Tom“ herrschte Ina ihn an
„Dich hätte Rita gleich zu Brei geschlagen mit ihren Amboss-Fäusten
Kapierst du jetzt….Amboss…die hatte solche Kraft in den Fäusten…unglaublich
Hart wie Stahl alle Kollegen konnten es nicht fassen
Jan konnte sich doch gar nicht wehren, der 1. Schlag gleich ins Auge, so fest das schwoll binnen Sekunden zu
Rita nutzte Jans „Blindheit“ fies aus und schlug immer wieder zu
Ich glaube, dein Magen hat sehr viel abbekommen, eine Rippe knackste an, aufgeplatzte Lippen,
Platzwunde auf der Wange, jede Menge Hämatome auf dem ganzen Oberkörper, usw., usw.“
Tom stöhnte: „AUA….Elfe-Amboss-Rita….jetzt verstehe ich Jan…
Das fällt ja schon unter schwere Körperverletzung“
Jan entgegnete: „So ungefähr…….Jedenfalls ein unvergessliches Erlebnis von einer Frau vermöbelt zu werden“
„Jetzt muss ich aber wirklich los“ sprang er auf
Tom rief ihm nach: „Jan, wegen unserem Abendtreff telefonieren wir noch“
Das hörte Jan nicht mehr, zu schnell saß er im Auto - Jetzt erstarrte er aber einige Minuten
„Puh“ blies Jan dann die Backen auf „Die Herzkrämpfe werden auch immer heftiger….eine Warnung????
Schonzeit ist später….wenn….wenn….ach Kleines….heute finde ich eine Spur....Einen Anhaltspunkt…..irgendwas….
Ich.... will....will dich in die Arme schließen mein Schatz“ wischte sich Jan die Tränen ab und brauste zu seinen „Kunden“ los

Im Büro meinte Tom später zu Ina: „Jan durchlebt jetzt die Hölle………leider schon zum 2. x
Dann noch Lenis Verhalten…..erspare mir lieber den Kommentar
Aber mit Bennis Mutter damals bei der Entführung, konnte Jan sie überhaupt bändigen?“
Ina antwortete: „Ach du meinst weil Anja mit dem Koks oder was sie sich sonst rein knallte….
Wir befürchteten auch das Allerschlimmste, dass sie Jan aufs übelste beschimpft, ihm die Augen auskratzt, die Wohnung zertrümmert, auf ihn einschlägt
Schließlich hatte Jan das alleinige Sorgerecht und er machte sich die größten Vorwürfe Benni nicht genügend beschützt zu haben.
Unsinn, einen besseren Vater als Jan kann man sich nicht vorstellen. Aber da gab es ja Miguels Geschenk................Ach Miguel...wer hätte gedacht....
Jedenfalls Anja....über sie waren wir alle positiv erstaunt. Natürlich stand sie etwas neben sich, aus Angst um Benni im Schockzustand
Sie weinte auch, bangte laut um ihr Kind, alles ganz normale Reaktionen
Vor allem beschimpfte Anja Jan nicht, stellte ihn nicht als Schuldigen hin
Sie machte nicht ihn für die Entführung verantwortlich, ich glaube eher….
Ja bei Anja meldete sich wohl das schlechte Gewissen, weil sie ja den Anstoß gab, dass Jan mit Benni allein lebte
Mir kam es vor als sei Anja für Jan in der Verzweiflung eine gewisse Stütze
2 Menschen die gleich fühlten, gemeinsam bangten, für kurze Zeit wieder zusammenrückten
Das krasse Gegenstück zu Leni, sie hilft Jan nicht, sie würde ihn am liebsten zerfleischen
Schon komisch, eine Drogensüchtige bleibt vernünftig und eine intelligente Journalistin benimmt sich wie eine Irre“
Tom knurrte: „Ich wollte schon so oft in die Wohnung stürmen und Leni solange ohrfeigen bis sie wieder bei Verstand ist
Aber dann fliege ich wohl sofort in hohem Bogen aus dem Präsidium“
Ina nickte: „Oh ja….dann fliegst du garantiert und zwar angetrieben von Hajos mächtigem Propeller“

Jan und Benni telefonierten so oft zusammen
Gerade rief der Große wieder: „Papa du musst wieder zurückkommen. Was hier bei Leni und Hajo abgeht zollt jeder Beschreibung
Wenn du nicht schnell einen Riegel vorschiebst hat Dana bald eine Idioten-Mutter und Hajo die Wohnung besetzt wie ein Burg-Ritter“
Jan krächzte: „Du hast ja recht mein Großer….sich aus dem eigenen Heim werfen lassen ist absolut feige
Bitte Junge….gib mir Zeit. Wenn ich nochmal so eiskalt niedergeschmettert werde, drehe ich durch
Aber ich muss doch jetzt klar bleiben…sonst wird unser Schatz…die Kleine…sonst wird Dana…..“
Benni kannte seinen Vater sehr gut, hörte wie er mit den Tränen kämpfte
Schnell meinte er: „O.k. Papa, du machst schon das Richtige….findest Dana schon bald…das spüre ich
Kommt ein Anruf, erfährst du das sofort. Viel Glück Papa“
„Danke mein Großer“ hauchte Jan gerade noch dann konnte er die Tränen nicht mehr zurückhalten

Es dauerte, dann schimpfte er laut: „Du Heulsuse…jetzt reiß dich zusammen
Sofort machst du dich zu weiteren Erkundigungen auf“
Während der Fahrt dachte Jan wie lange er schon erfolglos forschte
Er überlegte, dass seine Suche ins Blaue hinein eigentlich wenig mit Polizeiarbeit zu tun hatte
„Keine Forderung bis jetzt…wenn die Entführung gar kein Racheakt ist….? Aber aus welchem Grund nimmt man uns dann unsere Kleine weg…?
Also doch Rache….aber von wem….Alle Akten oder die ganze Datei zu durchsuchen dauert Jahre....
Warum meldet sich der Kerl denn nicht….ein Zeichen….ein ganz kleines Lebenszeichen von unserm Schatz
Hilft ja nichts, muss mich an das halten was ich habe, an die aktenkundigen Verdächtigen“ fuhr Jan zur nächsten Adresse

Laut keifend stürmte Hajo ins Büro: „Glaubt ihr jetzt was für ein herzloser, eiskalter Kerl Jan ist
Bis jetzt keine Erfolgsmeldung, nicht mal ein Ansatz
Weil der Halunke zu feige ist, er hat die Hosen gestrichen voll
Ja, bei der Verhaftung führt er sich auf wie Rambo, misshandelt die Verbrecher
Aber jetzt, jetzt wo Einer sich für seine Gewalt rächt, versteckt er sich vor lauter Angst
Dabei ist ihm selbst das Leben meiner Enkelin gleichgültig
Von Leni ganz zu schweigen, ihr bricht Jan das Herz, sie denkt jetzt schon an Selbstmord“

Tom starrte erst Leni an, dann Hajo, krächzte dann: „Ina…wir müssen einen Doppelgänger von Hajo Trautschke vor uns haben
Hajo das bist doch nicht mehr du der uns vor ein paar Tagen noch vorschwärmte, dass Jan der zärtlichste, liebevollste Superpapi sei, den man sich wünschen kann
„Wie Jan mit Dana spielt, lacht, sie badet, wie behutsam er sie zudeckt, dass glaubt man gar nicht
So ein inniges Vater-Kind-Verhältnis ist wohl einmalig“
Das waren deine eigenen Worte, so hast du die Verbindung von Jan und Dana beschrieben
Jetzt…..jetzt stellst du ihn hin als schaufele er seinem Kind das eigene Grab“
Hajo brüllte: „So ist es ja auch. Jan dreht sich einmal um und schon wird aus Super-Papi ein reißender Wolf“
Ina meinte plötzlich ganz direkt: „Bei Bennis Entführung hast du Jan ganz anders behandelt
Damals ging es wirklich um Rache, wie sich ja bald rausstellte
Im Gegensatz zu jetzt, wo alles noch im Dunkeln liegt
Trotzdem jagst du Jan hinaus….“seinen Rächer suchen…“

„Schwachsinn!!!!“ brüllte Ina da noch lauter
„Es ist ungeschriebenes Gesetz: Kein Elternteil, erst recht nicht der Polizisten-Vater soll den Entführer jagen
Bei Benni hast du Jan nicht aus den Augen gelassen, ihm verboten alleine etwas zu unternehmen
„Ruhig Jan ruhig, Nerven behalten….ich verstehe dich ja…“ so lauteten dein Standardsprüche, wenn Jan verständlicherweise wirklich mal heftig wurde
Du erinnerst dich ja wohl an den Fahrer vom Altkleider-Container…?
Nur kein Gesetz missachten, nur nichts überstürzen, so deine Devise damals
Aber jetzt…..du würdest Jan sogar ins offene Feuer rennen lassen“
Hajo keifte: „Dana ist noch ein Baby, begreifst du das nicht. Benni ging schon zur Schule“
Ina schrie: „Du tickst doch nicht mehr richtig. Kind bleibt immer Kind
Ob in den Windeln oder wenn es dich schon einen Kopf überragt
Sein eigen Fleisch und Blut liebt man ein Leben lang
Damals ängstigte sich Jan um seinen Sohn, jetzt um seine Tochter
Wir Alle mochten Benni….oder hast du Jan damals nur den Besorgten vorgeheuchelt“
Unwirsch kam es von Hajo: „Quatsch, Jan gehörte zum Team, mein Stellvertreter, sollte doch seinen Jungen nicht verlieren.
Natürlich sorgte ich mich um Benni“
Ina krächzte: „Seinen Jungen…..jetzt kapier ich!!!
Bei Beni ging es nur um Jans Jungen, ein lieber Kerl, aber eben „nur“ der Sohn des Kollegen
Von Dana ist Jan zwar der Erzeuger, aber mehr Rechte räumst du und Leni ihm nicht ein
Jetzt erteilt ihr Jan die Befehle ohne Rücksicht wie gefährlich, vielleicht lebensgefährlich das für ihn ist“

Hajo schrie: „Ein Polizist weiß wie er sich in gefährlichen Situation verhält. Sollte Jan doch etwas abkriegen ist das seine Schuld.
Aber es ist verdammt noch mal seine Pflicht Leni ihr Kind gesund zurückzubringen und mir meine Enkelin“
„Aha, endlich bist du ehrlich, Blut ist eben doch dicker als Freundschaft, Kollegialität, usw.“ fauchte Ina
Hajo tönte: „Ja, ja, ja…mit Leni und Dana bin ich blutsverwandt, also zittere ich mit bzw. um sie
Alles andere wäre doch unnatürlich“
Tom krächzte: „Klar, da kann Jan nicht mithalten. Er machte dich zwar zum Opa, aber blutsverwandt wird er mit dir nie
Armer Jan, von seinem Vater, dem Knochen, kann er nichts erwarten
Ein verständnisvoller Schwiegervater hätte das ausgleichen können, aber bei dir ist Jan leider an den Falschen geraten
Du behandelst ihn noch schlechter als sein Vater“
„Peng“ knallte die Bürotür ins Schloss - Beleidigt raste Hajo aus dem Präsidium
Jetzt erst fragten sich Ina und Tom was er überhaupt im Büro gewollt hatte


Egal wo Jan nachforschte, nichts brachte ihm Danas Entführer näher
Immer mutloser klapperte er seine Stellen ab, umso heftiger aber von der Vorstellung geplagt einen völlig falschen Weg zu gehen
Verwirrt ging ihm jetzt so oft ein ganz anderer Grund für die Entführung durch den Sinn
Das machte Jan so fertig, dass er dann immer anhielt, sich einredete: „Du fantasierst dir nur was zusammen um die Verantwortung von dir abzulenken“
Es dauerte aber jedes Mal bis er die anderen „Möglichkeiten“ verdrängt hatte
„Bei meiner nächsten Nachfrage erfahre ich bestimmt etwas über den kleinen Schatz“ redete er sich ein

Abends beim Treff mit Ina und Tom kam Jan mit hängenden Schultern auf sie zu
Sein ganzes Aussehen war Verzweiflung pur
Tom umarmte ihn sofort, redete auf ihn ein: „Jan, verliere jetzt bitte nicht die Nerven, aber....aber...
Er holte tief Luft: "Aber ich habe weder Senn noch Belz angetroffen“
„Keine Sorge, ich flippe nicht aus. An mir haftete heute auch eine breite, fette Pechsträhne“ sackte Jan resigniert auf die Bank
Tom versprach: „Senn und Belz treibe ich bestimmt noch auf Jan.
Aus ihren Wohnungen sind sie leider ausgezogen, aber irgendwo müssen die 2 ja untergekrochen sein.
Du weißt also was ich heute Abend auf dem Plan habe“
Jan raunte: „Ich hoffe du verpasst keinen Termin. Danke für deine Hilfe Tom“
Ina erzählte: „Lauer, du weißt schon Jan, der harte Hund von Bewährungshelfer überfiel uns heute
Ich mache es kurz: Er hat sich brüllend verboten, dass sein Schützling Pein verdächtigt wird
Ein Entlassener von dem er Bewährungshelfer sei, denke nicht mal dran wieder ein Verbrechen zu begehen.
Eine Kindesentführung schon gar nicht....!!!“
Jan lächelte bitter: „Das glaube ich sogar, wer unter dem seiner Fittiche steht macht nur noch Männchen
Dann komme ich Pein besser nicht zu nahe, sonst frisst mich der Kerkermeister Lauer noch auf“
Ina erklärte: „Wagner kannst du auch streichen Jan, der liegt seit 6 Wochen auf dem Südfriedhof
Sorry, dass ich dir jetzt mit Toten komme, denn du bist ziemlich niedergeschlagen“

Jan flüsterte: „Niedergeschlagen….nach so viel Wirr-Warr……Ich stehe kurz vorm explodieren
Zunächst musste ich persönlich beim Konsulat erscheinen, nur für die kurze Bestätigung, dass Hopf wirklich in Frankreich lebt.
Der Nächste ist seit Monaten in der Entzugsklinik.
Braun ist Fernfahrer und seit 1 Woche im Orient unterwegs.
Falkner ist seit einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt
Kappes lebt doch tatsächlich in einem Kloster. Mönch ist er noch nicht. Jetzt durchlebt er erst mal eine Zeit der Besinnung, erklärte mir der Abt
Palzer hängt zugedröhnt auf dem Marktplatz herum. Unser Informant Bob meinte, dass er sich jeden Tag was spritzt
Orth hat das große Los gezogen. Der streckt seit einem Gewinn auf Mallorca den Bauch in die Sonne
Die Adresse von Solms führte mich zu einer Hilfsorganisation.
Keine Ahnung ob Solms Buße tut, jedenfalls ist er weit weg als Entwicklungshelfer
Im Büro stellten die sogar eine Videoverbindung her.
Ich habe nicht mit Solms gesprochen, er baute aber gerade mit Vielen Anderen Blockhäuser für Hilfsbedürftige zusammen
Mit einigen „Kunden“ sprach ich sogar direkt
Mir klingeln jetzt noch die Ohren
Man könnte meinen, die Haft machte die reinsten Engel aus denen"