Verzweifelt gesucht....

Herzstiche, diese Schmerzen weckten Jan auf
Ein paar Sekunden wusste er nicht wo er sich befand
Schlaftrunken schaute er sich um….Laptop….Notizblock
„Verdammt ich penne hier und unsere Kleine……………….“
Verzweifelt schaute er auf die Namensliste der „Kunden“ und dann auf die Uhr
„04.00 Uhr….die Stadt schläft noch….dann kann ich wenigstens noch duschen“ dachte Jan resigniert
Von dem gekrümmten, schiefen, verbogenen „Tischschlaf“ schmerzte ihm jeder Knochen
Gebückt und lahm schlich Jan in die Dusche, zuckte unter dem eiskalten Wasser zusammen
Aber mit jedem Strahl fühlte er sich fitter für diesen entsetzlichen „Horror-Dana-Suchtag“
Mit Kaffee „putschte“ sich Jan zusätzlich auf, nicht 1 Tasse, nein, er leerte gleiche 1 Kanne
Dafür bekam er keinen Bissen herunter, sein Magen und Herz sagten ihm abwechselnd den Kampf an

Immer noch sehr früh, aber nicht zu früh um sich auf die Suche nach ihrer Kleinen zu machen, fuhr Jan los
Zenkers Name stand auch an der Klingel, aber er öffnete nicht
Die Auskunft die Jan vom Pförtner erhielt bereitete ihm doch Unbehagen
Er brauchte aber Gewissheit, fuhr zu der benannten Stelle
Dort wies sich Jan aus, umriss knapp sein Anliegen, worauf der Arzt pikiert meinte:
„Der Polizei kann ich mich ja nicht verweigern
Na dann kommen Sie mal mit“

Doch Jan bekam nicht mehr dem ihm bekannten Zenker zu sehen
Hier lag nur noch ein ausgemergelter Mensch, ein Stück Haut und Knochen, über den der Tod schon deutlich seine Schatten warf
Zutiefst erschüttert stand Jan da
Der Arzt aber meinte spitz: „Pietät ist Ihnen wohl ein Fremdwort.
Können Sie H. Zenker mit Ihrem Polizisten-Hass nicht mal im Hospiz in Ruhe lassen?“
Jan zuckte zusammen, krächzte: „Wenn ich gewusst hätte….möge H. Zenker in Frieden sterben. Ich hasse ihn nicht……
Ich...ich...kla...klam....klammere mich wegen der Entführung unserer Tochter nur an jeden noch so dünnen Strohhalm“ glänzten schon wieder Tränen in seinen Augen
Schnell lief Jan hinaus
Jetzt stand der Arzt total betroffen da‚ biss sich auf die Lippen: „Verdammt, was habe ich mit meiner großen Klappe nun schon wieder angerichtet“
„So warten Sie doch“ hielt der Arzt Jan auf dem Flur am Arm fest, stotterte: „Sie…Sie wussten nichts von H. Zenkers Zustand
Entführung….Tochter…..so erklären Sie mir doch….“
Jan flüsterte: „Da gibt es nicht viel zu erklären
Unsere Tochter wurde vermutlich von Einem entführt den ich mal verhaftet habe und der sich an mir rächen will
H. Zenker gehört zu den potentiellen Verdächtigen.
Ja man sagte mir, dass er im Hospiz sei‚ wahrscheinlich kann ich vor Verzweiflung nicht mehr klar denken
Ich hätte wissen müssen das ein Todgeweihter keine Kinder entführt
Entschuldigen Sie bitte…..es tut mir sehr leid“ entfernte sich Jan jetzt mit hängendem Kopf
„H. Maybach ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen, dass Sie Ihre Tochter schnell gesund in die Arme schließen können“ rief der Arzt ihm entschuldigend nach

Entsetzt über sich selbst sackte Jan ins Auto
„Was mache ich nur, störe den Frieden von Sterbenden in ihren letzten Stunden
Aber Dana…....Ich muss..m u s s doch die Kleine finden…..
Nein Jan so nicht…......So geht das nicht......Du darfst nicht jede Grenze überschreiten“ startere er immer noch verstört den Wagen


Angetrieben von dem Wunsch Leni beizustehen fuhr Jan zur Wohnung
"Ich muss Sie doch trotz dem schweren Schicksalsschlag beschützen
Gegenseitig Halt geben, vielleicht lässt sich das Entsetzliche dann ein wenig leichter ertragen“ überlegte Jan
Aber dann sah er schon wieder oder immer noch Hajos Wagen vorm Haus
Unentschlossen blickte Jan zur Wohnung hoch. Da oben gehörte er jetzt eigentlich hin und nicht Hajo
Aber Leni hatte sich ja leider unmissverständlich auf die Seite ihres Vaters geschlagen
„Wieder mal“ dachte Jan bitter „Andere Frauen flüchten sich in die Arme ihrer Männer….aber Hajo
Hajo steht nicht nur beruflich, er steht auch familiär immer eine Stufe über mir“
Jan stieg gar nicht erst aus, fuhr sofort zur nächsten Adresse

Verwirrt stand er bald vor dem Schild einer Gesellschaft von der noch nie etwas gehört hatte
Aufgeregt dachte er: „Hat sich denn heute alles gegen mich verschworen oder tickt mein Verstand nicht mehr"
Jan beschloss den Bewährungshelfer von Drews, dem Verdächtigen aufzusuchen, der konnte das Rätsel wohl am schnellsten lösen

„Du müsstet schon längst in der Uni sein“ fetzte Leni Benni an
Benni schüttelte den Kopf: „Nichts Uni, wenigsten ein Maybach muss ja hier die Stellung halten, nachdem ihr Papa schon so gemein vertrieben habt
Merkst du was Hajo? fragte er dann spöttisch „Kein Anruf, kein Schreiben, deine Rächer Theorie ist ein Schuss in den Ofen“
Hajo keifte: „Das ist keine Theorie sondern Überzeugung
Der Kerl hält eben die Füße still, anstatt Telefonterror zu machen oder sich mit Schreiben zu verraten“
Benni winkte ab: „Den Quatsch glaubst du doch selbst nicht
Ein Rächer will hören wie sein Opfer leidet oder sich ausmalen wie er es mit Droh-Texten in den Wahnsinn treibt
So und nicht anders lauten eure Polizeiweisheiten
Warum gibst du nicht endlich zu, dass du mit deinem Rächer-Irrsinn völlig daneben liegst“
Hajo brüllte: „Wenn ich sage, dass meine Enkelin entführt wurde, weil sich Einer an Jan rächen will, dann ist das auch so und damit basta
Brauchst gar nicht erst wieder damit anzufangen deinen Vater reinzuwaschen
Er ist verantwortlich für dieses Drama und dafür hat er auch einzustehen
Wenn er Dana nicht bald findet, dann lernt er mich kennen
Das kannst du ihm genauso ausrichten, ihr 2 telefoniert ja doch ständig miteinander“
Benni keifte: „Hajo….du hast nicht nur 1 Brett vorm Kopf.....vor deiner Stirn steht schon ein riesiger Urwald“
Jetzt wollte Leni loskreischen aber Benni zog die Ruhe seines Zimmers vor

Das Konsulat lag nahe an der letzten aufgesuchten Adresse
Also stellte Jan zunächst hier seinen Antrag die Adresse des Verdächtigen Hopf in Frankreich zu erkunden
Tief durchatmend verließ er den Bau, froh der nüchternen Behörde, samt Beamten und Papierkram endlich entfliehen zu können
Das viele Formularausfüllen hatte ihn ganz schön gestresst

Den Bewährungshelfer traf Jan auch nicht an, da er sich gerade außerhalb um einen „Schützling“ kümmerte

„Nach all den Nieten lande ich vielleicht in der Datei einen Volltreffer“ dachte Jan und fuhr ins Büro


Ina und Tom wussten nicht so recht wie sie mit ihm „umgehen“ bzw. "beibringen" sollten
Tom fragte leise: „Gibt es irgendetwas Neues Jan?“
Jan schüttelte nur den Kopf
„Nehme an, du bist hier um weiter nach möglichen Verdächtigen zu suchen?“ krächzte Tom
Jan las schon in Akten, fragte abwesend: „Was?......Ja natürlich Verdächtige…..Die Anzahl ist riesig….
Aber Einer von denen…..Einer muss doch unsere Kleine…..“
Ina rollte zu seinem Tisch, meinte: „Jan….Jan könnten wir bitte mal reden?“
Jan sah sie einen Moment verdutzt an, flüsterte dann: „Entschuldigt….entschuldigt bitte meine Fahrigkeit……natürlich können wir reden“
Ina beteuerte: „Du musst dich momentan für gar nichts entschuldigen Jan……in deiner Situation….."

Ina holte tief Luft: „Was ich sagen will Jan, gerade in dieser entsetzlichen Situation müssten wir mit dir gemeinsam alles tun um Dana zu finden……….“ brach sie ab
Jan raunte: „Was ist denn los Ina? Seit wann musst du dich denn überwinden um mit mir zu reden“
Tom erklärte jetzt betreten: „Jan, wir fühlen uns wie die größten Verräter, aber leider können wir nicht uneingeschränkt mit dir nach Dana suchen
Hajos verbohrten „Alleinsuche-Standpunkt“ kennst du ja schon bestens. Aber Hajo ist nicht Präsidium-Alleinherrscher“
Es gibt genug Kollegen die auch mal Fälle von uns übernehmen würden
Aber leider läuft seit gestern von ganz oben eine Observierung, weil die sich einbilden dem Großkotz…..endlich das Handwerk legen zu können
Deshalb darf momentan keine Abteilung die Arbeit einer anderen übernehmen und alle, auch Ina und ich, stehen auf Abruf für diese bescheuerte Observierung“
„Ja und….??? fragte Jan verwirrt „Die Arbeit der Soko läuft weiter, auch wenn die Tochter von einem aus dem Team entführt wurde.
Es ist doch schon schlimm genug, dass Dirk und seine Abteilung nach einer Polizistentochter suchen müssen“
Ina erinnerte: „Das machten Kollegen bei Bennis Entführung damals auch und trotzdem unterstützten wir, das ganze Team, dich rund um die Uhr“
„Damals…….“ sinnierte Jan „.....hatten wir aber gerade keinen aktuellen Fall zu bearbeiten….wir...
Wir übten uns sogar im Handschellen-Weitwurf“
Ina lächtelte: „Das du dich daran erinnerst Jan…..du fühlst dich also nicht von uns im Stich gelassen?“
„Ina…bitte“ flüsterte Jan
Tom beteuerte: „Wir unterstützen dich aber wann immer es die Zeit erlaubt, Jan. Mein Wort drauf“
„Danke….ich“ bevor Jan weiterreden konnte, erklärte Ina: „Ich habe dir schon mal Akten rausgesucht Jan, quasi als kleine Entlastung.
Alle Täter sind inzwischen aus der Haft entlassen. Erinnere mich, dass die Festgenommenen ziemlich rabiat zur Sache gingen
Vielleicht erinnerst du dich ja an Drohungen wenn du die Akte durchliest“
„Danke Ina, dass spart mir wirklich Zeit“ bedankte sich Jan

„Da ist aber leider noch etwas Jan….“ erklärte Ina zögernd.... „Wir...wir stecken doch in den Vorbereitungen für den Bennert-Prozess……“
„Verflixt, meinen Bericht dafür muss ich ja auch noch schreiben“ stieß Jan erschrocken hervor
Ina bedauerte: „Es muss nicht sofort sein Jan, aber verzichten will Kruse darauf nicht
Er ist ganz geknickt, dass alles jetzt mit Danas….Danas….jedenfalls, dass das gerade jetzt ansteht
Du kennst Kruse Jan, er ist ehrlich, die Entführung erschüttert ihn wirklich sehr
Aber wir müssen dir leider trotzdem von ihm übermitteln, dass er auf unsere Berichte, also auch deinen Jan und die Aussage vor Gericht nicht verzichten kann“
Betreten meinte Jan: „Das kann ich H. Kruse nicht verdenken
Bennert darf auf keinen Fall wegen eines Formfehlers als freier Mann das Gericht verlassen
Ich schreibe den Bericht besser sofort“
Tom beteuerte: „Musst du nicht Jan, die Abgabefrist Iäuft noch ein paar Tage“
„Wer weiß wie heftig die nächsten Tage werden“ begann Jan sofort zu tippen

Tom und Ina warfen sich Blicke zu, die ungefähr bedeuteten:
„Das hätten wir hinter uns. Zum Glück hat Jan alles gefasst aufgenommen“

Wenig später kam Hajo herein und schrie Jan sofort an: „Was machst du denn hier?????
Wieso suchst du nicht nach Dana. Willst du wirklich, dass die Kleine stirbt weil du zu faul bist dich auf die Jagd zu machen?“
„Hajo was unterstellst du Jan, bist du von Sinnen“ rief Ina
Diese Unterstellung traf Jan so sehr, dass ihm die Herzstiche fast die Brust zerrissen

Heise raunte Jan dann: „Nein…..ich will ganz bestimmt nicht das unsere Tochter stirbt und das weißt du auch
Aber auch mein Kopf ist kein Datenspeicher, deshalb hoffe ich in der Kartei und Akten auf den Kerl zu stoßen der unsere Kleine entführt hat
Momentan tippe ich aber gerade meinen Bennert-Bericht, weil H. Kruse schon nachfragte“
Hajo murmelte: „Der Prozess…Bennert….ja Kruse sitzt auf heißen Kohlen….muss alles vollständig sein
Tippe gefälligst schneller und danach findest du schnell den richtigen Halunken in der Datei
Der Kerl will sich an dir rächen, also spüre ihn auch gefälligst auf
Aber da draußen irgendwo. Hast du immer noch nicht kapiert, dass du längst auf den Straßen aktiv sein musst?“
Jan atmete tief durch, erklärte: „Ich bin noch nicht lange im Büro, überprüfte schon Hopf, Drews…..“
„Einzelheiten sind uninteressant, überwältige endlich den richtigen Rächer und befreie meine Enkelin“ raste Hajo in sein Büro

„Gibt Hajo schon lange den feuerspeienden Drachen, Jan?“ wollte Tom wissen
„Frage lieber nicht“ schüttelte Jan den Kopf und tippte seinen Bericht weiter
Ina und Tom wollten sich nicht so schnell beruhigen, aber es half ja nichts, Arbeit wartete

Seinen fertigen Bericht übergab Jan Ina, krächzte: „Übergib ihn bitte H. Kruse....Ich…..ich weiß ja nicht wie oft ich jetzt im Bü….Büro bin“

Jan holte sich noch weitere Akten, vertiefte sich darin oder wieder in die Verbrecherdatei
Die Liste auf seinem Notizblock wurde länger, einige Namen strich er auch durch. Einige Telefonate halfen ihm auch weiter
Jan konzentrierte sich nur auf seine Sache. Dirks Eintritt unterbrach seine Arbeit

Dirk meinte betreten: „Jan….Jan du musst mir glauben, wir unternehmen wirklich alles um deine Kleine schnell zu finden
Es gibt aber noch immer keinen Hinweis auf Rache, wovon du ja anscheinend umso mehr überzeugt bist
Wie man hört bist du ja schwer aktiv….aber Jan, bitte verbeiße dich nicht so darein
Gerade die Kerle fackeln nicht lange, wir können unsere Augen nicht überall haben, will sagen dich nicht beschützen“
Jan krächzte leise: „Dirk….ich weiß das eure Suche auf Hochtouren läuft, ihr alles, aber wirklich alles unternehmt unsere Tochter zu finden.
Du musst mir das nicht versichern, auf euch kann man sich 100%ig verlassen und wenn ich mitmische dann bestimmt nicht um euch ins Handwerk zu pfuschen
Leni will mich nicht……………..
Jedenfalls muss ich etwas tun für unsere Kleine, bitte verstehe das
Auch möglich, dass es gar nicht um Rache geht
Doch falls es sich bewahrheitet ist es doch sinnvoll gleich zweigleisig zu fahren
Dirk ich…..ich schaff das nicht…..ich kann nicht einfach rumsitzen und nichts tun“
Dirk beteuerte: „Das verlangt ja auch Keiner von dir Jan
Mich würde es doch genauso antreiben wenn es um mein Kind geht
Ich möchte nur, dass du auf dich aufpasst“
Jan flüsterte: „Das mache ich Dirk….das mache ich bestimmt
Ich möchte unsere Tochter nicht nur wiederhaben….
Ich möchte.......möchte auch noch erleben, wenn eine kleine Schönheit aus ihr wird“
„Mit ihrem Charme wickelt das kleine Fräulein doch jetzt schon alle um den Finger
Eben ganz der Papa“ versuchte Dirk Jan scherzend aufzumuntern bevor er das Büro verließ

Jan wühlte sich weiter durch das Pensum was sich inzwischen auf seinem Tisch stapelte
Nichts konnte ihn ablenken, er konzentrierte sich nur auf seine Sache.
Wie oft Hajo aus seinem Büro kam und Ina oder Tom nervten, bekam er gar nicht mit

Plötzlich betrat Leni das Büro - Sie starrte Jan an wie ein Ungeheuer
Langsam stand er auf, ging zögernd auf sie zu, fragte leise: „Liebes….. wie...wie geht es dir?“
Da keifte Leni: „Du hier….ausgerechnet hier……Geh mir aus den Augen…..du….du Scheusal
Wie kannst du es wagen hier faul herumzulungern…..während mein Kind irgendwo leidet
Du bist das Letzte……mach das du rauskommst……….geh schon“
„Schatz, leider muss ich für die Suche auch Akten wälzen“ flüsterte Jan und wollte sie umarmen
Leni sauste davon als habe Jan die Pest, schrie: „Papa schmeiß den Kerl sofort raus
Ich ertrage seinen Anblick nicht mehr. Nicht hier oder sonst wo
Mach das du rauskommst, sonst garantiere ich für nichts
Papa jetzt mach schon, werfe den Unhold endlich hinaus“

„Aber Leni…..das ist doch Jan…..Jan steht vor dir“ stotterte Ina
Tom bekam vor Schreck den Mund nicht mehr zu
Kalkweiß, in sich zusammengefallen stand Jan da, er zitterte, vor ihm drehte sich alles
Irgendwo pochte es: „Ich fantasiere….das hat Leni nicht gesagt…..ich muss fantasieren“

Hajo räusperte sich
„Papa!!!“ rief Leni schon wieder fordernd
Da erklärte Hajo: „Jan… Leni hat recht. Du hast bis auf Weiteres nichts mehr im Büro verloren“
„Wie bitte….was….was sagt du da“ stammelte Jan
Hajo donnerte: „Richtig gehört….ich erteile dir Büroverbot.
Du musst auf Leni Rücksicht nehmen, sie erträgt deine Untätigkeit nicht, will ihr Kind wiederhaben
Dein Platz ist jetzt auf der Straße, draußen, an den Orten wo sich Entführer-Halunken herumtreiben
Haben wir uns verstanden?“

„Bist du wahnsinnig Hajo“ rief Tom
Ina schrie: „Hajo das kannst du mit Jan doch nicht machen“
Hajo keifte: „Haltet euch daraus, ich weiß was ich tue
Erst mal muss ich Rücksicht auf Leni nehmen….wenn Jan das schon nicht macht
Worauf wartest du noch Jan….da ist die Tür“
Jan schüttelte den Kopf, immer und immer wieder, dann stieß er hervor:
„Das ist nicht dein Ernst…..Gestern werft ihr mich aus der Wohnung und heute aus dem Büro
Gleich drehe ich durch……Welche Verschwörung läuft hier eigentlich gegen mich?“

„Aus der…aus der…der Wohnung geworfen“ krächzte Ina

Tom brüllte: „Hajo das habt ihr nicht getan…..
Ihr habt Jan nicht aus der Wohnung geworfen!!!!“
Hajo hörte gar nicht hin
„Der Kerl ist ja immer noch hier“ kreischte Leni
Konfus stotterte Jan: „Das kann nicht….will doch nur….versteht ihr nicht….?“
Hajo fetzte: „Jetzt komm uns nicht dramatisch Jan, damit erweichst du Niemanden
Ich befehle dir jetzt zum letzten Mal, dass du Dana ganz schnell wohlbehalten ihrer Mutter zurückbringst
Leni darf nicht darunter leider, dass ein Rachefeldzug gegen dich läuft
Du bist schuld an ihrem Leid, ich rate dir das schnell, aber ganz schnell wieder gut zu machen“

Jan spürte wie ihm die Knie weich wurden
Er krallte sich am Tisch fest, das ganze Büro drehte sich rasend schnell um ihn
Jan hatte alles gehört, Wort für Wort…….aber begreifen….?????
Nein.....begreifen konnte er überhaupt nichts mehr

„Hast du mich verstanden?????“ brüllte Hajo da
Jan zuckte zusammen wie unter einem gewaltigen Schlag
Erst starrte er Hajo an, dann Leni
„Raus….bring mir mein Kind…sofort“ forderte die schon wieder

Jetzt flogen Jans Hände über seinen Tisch, griffen nach Block, Handy, etc.
Dann streckte er Hajo einen Karton voller Akten entgegen, zischte: „Hier….die nehme ich jetzt mit
Ich entwende Polizei-Eigentum für private Zwecke
Kannst mich ja von den Kollegen jagen lassen, damit sie mich wegen Diebstahl verhaften“
Danach raste Jan wie ein Blitz hinaus

„Jan bleib…..du kannst doch nicht……“ rief Tom
Ina forderte: „Hole Jan zurück, holt ihr beide ihn auf der Stelle zurück“
Leni und Hajo rührten sich nicht vom Fleck
Tom rastete aus: „Seid ihr wahnsinnig….ich fantasiere, Ina sage mir das ich fantasiere…..
Lässt es euch wirklich kalt, dass Jan wegen seiner Kleinen schon auf dem Zahnfleisch rutscht
Ihr könnt Jan noch einholen……….Ach was rede ich überhaupt mit 2 Idioten“ lief auch er hinaus
„Mach dich sofort wieder an die Arbeit, Tom“ brüllte Hajo ihm nach

Die Flure wollten kein Ende nehmen, aber irgendwie taumelte Jan doch aus dem Präsidium
Blind vor Tränen schwankte er zu seinem Auto, stellte den Karton in den Kofferraum, schwankte zur Fahrertür
„Jan“ riss ihn Tom da herum und prallte zurück
In den wenigen Minuten schien Jan um Jahre gealtert, wie ein getretener Hund stand er vor dem Freund

Es dauerte bis Tom stammelte: „Jan……haben die dich wirklich……meine aus der Wohnung…..einfach rausgeworfen…..
Kann doch nicht sein…….wo hast du denn……musst doch geschlafen……Brauchst doch eine Bleibe“
Jan murmelte: „Keine Sorge…..wohne in der Pension……“
Tom erregte sich: „Mensch Jan, was die mit dir abziehen…….Du gehst jetzt wieder zurück
Mache dich sofort nach oben und lasse ein Donnerwetter über die 2 los…..Die gehören doch in die Anstalt“
Jan krächzte: „Lass gut sein mein Freund. Die Nerven von uns Allen liegen blank
Ich suche jetzt lieber unsere Kleine…..sonst passiert ihr vielleicht doch noch etwas Schreck…….“
Versagte Jan die Stimme, schnell setzte er sich hinter das Steuer
„Keine Minute lasse ich dich mehr alleine. Ich begleite dich“ wollte Tom auf der Beifahrerseite einsteigen
Jan wehrte müde ab: „Tom sei vernünftig, ihr habt eine Menge Arbeit an der Backe........Aber Danke für deine Hilfe“
Tom murmelte: „Hast wohl recht, der alte Drachen wird schon Feuer spucken
Doch sofort nach Dienstschluss unterstütze ich dich….und du nimmst die Hilfe an Jan, das musst du mir versprechen“
Jan versprach: „Ich nehme deine Hilfe an Tom….du hast ja meine Nr.“
„Pass auf dich auf Jan…..hörst du…..Also….bis dann“ trollte sich Tom bedrückt davon

Allein im Auto brach alles über Jan zusammen
Diese Beschimpfungen, Unterstellungen, Beleidigungen da von Hajo, dort von Leni, trafen ihn härter als Peitschenhiebe
Jan wurde so heftig von Krämpfen gepackt, dass er sich schmerzgepeinigt auf dem Sitz zusammenkrümmte
Jedes einzelne Wort was man ihm entgegen geschleudert hatte, schlug noch mal dröhnend in seinen Kopf ein

In Jan schrie es: „Ich drehe durch….warum behandeln die mich so
Verliere den Verstand……das denken Leni und Hajo doch nicht wirklich von mir
Will doch unseren Goldschatz finden, lebend finden…..sonst werde ich wahnsinnig
Warum behandelt ihr mich so…..ich habe doch auch Angst…..bin genauso verzweifelt wie ihr
Zusammenhalten…..gemeinsam trösten……muss mich genauso anlehnen wie ihr
Mit einem Schlag bin ich für Leni und Hajo der letzte Dreck…..ein Verbrecher……Ausgegrenzter
Leni, Schatz, Liebes…..ist doch auch mein Kind…..musst doch spüren wie ich leide….Warum....Warum....Warum
Warum nur tust du mir so weh??????"
Es rauschte, heulte, dröhnte jetzt so laut in Jans Kopf, er hielt sich die Ohren zu um dem Krach zu entfliehen
Der Orkan bewirkte Unheimliches in Jan, als endlich Stille herrschte fuhr er sofort los, dachte panisch:
„Leni und Hajo haben doch recht, ich muss unsere Kleine finden ganz schnell
Mensch Jan, wie konntest du nur so faul, so langsam sein
Stimmt doch…..im Büro ist unser Goldschatz bestimmt nicht versteckt“


Ina redete währenddessen auf Leni ein: „Ich verstehe ja deine Verzweiflung Leni…..bin ja selbst Mutter…..
Wenn ich mir vorstelle das mein Paul……
Aber trotzdem dürft ihr Jan nicht so behandeln
Die Entführung zerreißt ihm das Herz, er leidet entsetzlich“

Leni keifte: „Gar nichts verstehst du Ina, überhaupt nichts.
Also sage du uns nicht wie wir Jan behandeln müssen
Paul wird auch nie entführt werden, obwohl du auch Polizistin bist, weil sich an dir Keiner rächen will
Du benimmst dich ja auch nicht so wie Jan, hältst dich als KOK an die Vorschriften
Aber Jan…..der legt es doch gerade drauf an….muss doch bei allen Verhafteten den Rambo geben
Hier ordentlich in die Fresse, der nächste geht noch schneller in die Knie
Jan hat Fäuste wie Stahl und wenn er sie erst in den Schwitzkasten nimmt
Mit seinem Psychogehabe presst er von Jedem ein Geständnis heraus
Das Gefängnis ist voll von Jans Gehirnamputierten
Doch bei Danas Entführer tickt der Verstand wieder, jetzt holt so ein Geschädigter zur Retourkutsche aus“
Ina rief: „Also Leni……jetzt komm mal wieder runter - So ist Jan doch gar nicht….und das weißt du auch“
Leni schrie: „Doch so ist Jan...Genauso….all sein Familien-Papi-Gehabe alles nur Show
Als Polizist geht er vor wie ein Berserker, kein Gedanke an Familie und Kind, die er dadurch gefährdet
Jetzt ist es verdammt noch mal Jans Pflicht mein Kind sofort zu befreien“
Ina schüttelte den Kopf: „Ich lasse dich jetzt besser in Ruhe um dich nicht zu verletzen
Aber du Hajo…..bist du als besorgter Opa jetzt total von der Rolle - Du weißt genau das auf Jan nichts zutrifft was Leni sagt
Was du hier abziehst hat nichts familiäres, nichts Freundschaftliches mehr
Das ist auch weit entfernt von Polizei- oder Vorgesetzten-Maßnahmen
Jan aus der Wohnung….aus dem Büro werfen…..du rufst ihn sofort an und holst ihn zurück“

Hajo donnerte: „Den Teufel werde ich tun, Jan soll das tun was ich ihm befehle
Einer muss ihm ja sagen wo es langgeht und mit meiner jahrzehntelangen Erfahrung kann ich das wohl am besten“
Ina brüllte: „Erfahrung…..in was…..Wie man verzweifelte Väter…sprich Jan…ins Irrenhaus treibt
Leni gestehe ich ja zu, dass sie momentan total verwirrt ist…..
Aber dir müsste klar sein, dass zu einem Kind Mutter und Vater gehören
Und Jan ist der liebevollste Vater den es überhaupt gibt
Höre sofort auf Leni weiter „Rache“ einzuimpfen, die Entführung kann so viele Gründe haben
Behandele Jan nicht länger wie einen Verbrecher, gib ihm Halt, anstatt ihn rauszuwerfen“
„Ich weiß selbst was ich zu tun habe, aber du machst dich jetzt hier raus“ befahl Hajo
„Du willst einfach nicht kapieren“ schrie Ina
Hajo öffnete seine Bürotür, keifte: „Raus……Sonst gibt es eine Abmahnung wegen Arbeitsverweigerung“
„Ich fasse es nicht…..fasse es wirklich nicht…“ setzte sich Ina schimpfend auf ihren Platz

„Irrenhaus…….nur noch ein großes Irrenhaus hier“ stürmte Tom hinein
„Was ist mit Jan…..wo ist er…jetzt rede doch“ forderte Ina ungeduldig
Tom keifte: „Jan….nein besser gesagt, sein Schatten treibt sich jetzt wieder in der Arena herum - Du verstehst….Jan sucht verzweifelt überall da nach seiner Kleinen wo er keinesfalls allein hin sollte. Weil ihm alle Türen verschlossen sind….aber diese Eisenherztüren knacke ich“ rannte er auf Hajos Büro zu
Ina warnte: „Lass es…..da drin wirst du sofort zermalmt - Wir halten besser Kontakt zu Jan und so schnell es geht unterstützen wir ihn....Einverstanden?“
„Oh…..ich möchte die 2 da drin…..“ ballte Tom die Fäuste, setzte sich dann auch zähnefletschend auf seinen Platz

Beim 2. Anlauf traf Jan den Bewährungshelfer von Drews, H. Knies, an
Er informierte ihn knapp über den Grund seiner Anfrage
H. Knies meinte nun: „Es tut mir sehr, sehr leid was mit Ihrer Tochter geschehen ist H. Maybach
Ich habe selbst Kinder, darf gar nicht daran denken wenn auch mir…........Aber Sie führt ja die rätselhafte Adresse zu mir.
Der Block der Gesellschaft ist übrigens wirklich die Haus Nr…..in der ….Straße. Steht auch irgendwo auf dem Schild…aber jetzt Nebensache
Diese Gesellschaft ist eine Sozialeinrichtung für Menschen die wegen verschiedener Makel in der Gesellschaft nicht anerkannt werden, bzw. keine Wohnung finden.
Das schließt auch Haftentlassene, wie eben Drews, mit ein
Die Einrichtung bemüht sich auf vielen Ebenen, hier hat sie Wohnungen geschaffen für solche Ausgestoßene
Jan krächzte: „Ich verstehe und dadurch wissen Sie nicht nur ob Drews sich allgemein an die Bewährung hält, Sie kennen deshalb immer seine derzeitige Adresse“
H. Knies bestätigte: „Richtig H. Maybach. Das ist nicht zwingend für die Bewährung, ergibt sich aber automatisch durch die enge Zusammenarbeit mit der Einrichtung
Jan raunte: „Irgendwie glaube ich bei Ihnen eine positive Bewertung über Drews herauszuhören“
H. Knies bestätigte: „Da täuschen sich Ihre Fühler nicht H. Maybach
Ich weiß, dass das für Sie jetzt sehr deprimierend sein muss, denn Sie hoffen ja bei jedem Verdächtigen den Entführer Ihrer Tochter zu finden“
Jan sinnierte: „Deprimierend…..suche noch nach einer Bestätigung in mir selbst
Normalerweise sollen wir Polizisten uns ja freuen wenn ein Verurteilter geläutert das Gefängnis verlässt“
H. Knies wehrte ab: „Dieser Maßstab gilt für Sie derzeit nicht, denn momentan können Sie nur als Vater empfinden“
Jan flüsterte: „Danke für Ihr Verständnis und gleichzeitig möchte ich Sie doch um Ihre Hilfe bitten
Für mich steht Drews nun mal auch im Focus, weil ich bei meiner letzten Begegnung mit ihm noch den brutalen Verbrecher vor mir hatte
Als einen Mann dem ich durchaus eine Entführung zutrauen würde“

H. Knies erklärte: „Aus dem brutalen Verbrecher wurde aber ein, möchte fast sagen, herzensguter Mensch
Sein Chef beschreibt ihn als fleißig, zuverlässig, ehrlich, hilfsbereit.
Diese Einschätzung hören Sie auch von seinen Kollegen, Nachbarn, eigentlich von Jedem
Scheint fast als wolle er noch immer Buße leisten
Er arbeitet als freiwilliger Helfer noch bei so vielen Organisationen, dass er fast nur noch zum Schlafen in seine Wohnung kommt“
Jan flüsterte: „Tja bei so einem 1 + Bericht muss ich Ihre Zeit nicht länger beanspruchen“
H. Knies bat: „H. Maybach Sie sind enttäuscht, weil ich wieder eine Hoffnung mehr zerstört habe“
Jan wehrte ab: „Nein, nein….ist nur“
H. Knies beteuerte: „H. Maybach ich lasse Sie nur ungern so verzweifelt gehen
Sie können Ihren Schmerz nicht verbergen, ich sehe doch die wahnsinnige Angst um Ihr Kind in Ihren Augen“
Jan wisperte: „Das stimmt…..meine Augen strahlen auch erst wieder, wenn unsere Kleine gesund gefunden wird
Aber trotzdem kann und will ich Niemanden willkürlich eine Entführung anhängen, auch Drews nicht
Ich hoffe, dass mir mein klarer Verstand noch etwas erhalten bleibt
Trotzdem…..vielen Dank für Ihre Auskunft“ sauste Jan schnell aus dem Büro

Er fühlte sich als sei er nach 20 Runden im Boxring k.o. geschlagen worden
Schon wieder eine Niete gezogen - Noch immer kein….aber auch nicht der winzigste Hinweis
„Wo bist du nur mein Schatz…..wo??? Gib mir mal ein Zeichen mein Engel....Rufe mal….rufe ganz laut Papa“ bewegte Jan lautlos die Lippen
„Weitermachen Maybach…na los….mach schon…..von Nichtstun kommt Dana nicht wieder zurück“ fuhr er zum Nächsten auf seiner Liste

„Ina…..kneife mich mal……das läuft doch nicht wirklich ab was ich hier sehe und höre“ stammelte Tom als Hajo mit Leni das Büro verließ
Ina krächzte: „Leider doch Tom….Hajo klinkt sich aus, hat gerade erklärt, dass er 1. Regie führt bei der Entführung und 2. Leni in jeder Hinsicht unterstützen muss
Bedeutet, er bezieht wieder Stellung in der Wohnung und er stellt sich weiter gegen Jan
Tom hauchte: „Meint du wirklich….aber das kann Hajo doch nicht……“
Ina belehrte: „Ich weiß wie es abläuft Tom……Die 2 beschimpfen, verdächtigen, steigern sich immer weiter in ihre Wut gegen Jan
Nein, Jan leidet nicht…..Jan ist der Feind….schuld daran das Dana weg ist
Er muss sie wiederbringen und wenn er dabei selbst durchlöchert wird
Sorry….Jan darf natürlich nichts geschehen, aber überspitzt gesagt könnte er vor den Augen dieser 2 Racheengel verbluten
Meldet sich der Entführer wirklich, dann staucht Hajo ihn so zusammen, dass die Kleine darunter leiden muss
Geduld und Fingerspitzengefühl sind ja wirklich nicht Hajos Stärken
Durch seine Anwesenheit bleibt aber Jan der Zutritt der Wohnung garantiert weiter versperrt
So wie Hajo drauf ist würde er ihn wohl eher die Treppe herunterwerfen als ihn herein zu lassen
Er will ja nur das Beste für Leni, nur Hajo weiß was richtig ist, was sie braucht
Jan ist ja auch nur der Vater…..Rechte….nein Rechte hat er keine….wurde entmachtet
Du erlebst jetzt leider live das verschweißte Trautschke-Vater-Tochter-Gespann
Jede andere Frau/Mutter würde Trost in den Armen ihres Mannes suchen, sich nach seiner Nähe sehnen
Aber Leni….ich bin aus ihrer Beziehung zu Jan nie schlau geworden
Da komme ich nicht mit, wie schnell sie ihn vom Allerliebsten zum Teufel macht
Ganz schnell steht dann Hajo auf Jans Sockel"

"Du hast es ja gerade gesehen, Hajo beruhigt, trocknet die Tränen, besänftigt, stützt Leni, sagt ihr wo es lang geht
Er nimmt Jans Stellung ein
Nur………das Wichtigste vergessen die 2……Hajo hat Dana nicht gezeugt………
Aber der Erzeuger ist in dieser entsetzlichen Lage ja das Unwichtigste überhaupt
Leni und Hajo führen Krieg und Frieden, Krieg und Frieden solange ich sie kenne
Aber bei Krisen hält sie immer zu dem alten General, wie sehr Jan dabei ausgesaugt wird interessiert Keinen
Ich habe mich nie darein gehängt, aber diesmal überspannen die 2 wirklich den Bogen
Das kann nur in einer Katastrophe enden“
Tom krächzte: „Ina, male den Teufel nicht an die Wand
Vielleicht bemerkten die 2 schon wie Unrecht sie Jan tun und stehen sich jetzt gegenseitig bei bis Dana gefunden ist“
„Ach Tom, deinen Optimismus möchte ich haben“ seufzte Ina


Ploch, den nächsten „Kandidaten" auf seiner Liste, traf Jan nicht an
Er erinnerte sich in welchen „Kreisen“ er verkehrte vor der Haft und sein Instinkt bestätigte sich
Jan dachte: „Bei den Kerlen mit denen sich Ploch umgibt kommen mindestens 50 Jahre Knast zusammen.
Der hat in der Haft garantiert nichts dazugelernt, fährt bestimmt schnell wieder ein……..
Wegen Entführung…….hat er unseren Goldschatz……???
Ich prügele jetzt das Versteck aus Ploch heraus, der muss sofort ausspucken in welchem dreckigen Loch unsere Kleine vor Angst weint“

Jan ballte die Fäuste, aber er blieb sitzen, beobachtete weiter das Treiben von Ploch und allen Umstehenden
Vor ihm spielte sich genau das ab, was Männer so treiben wenn sie sinnlos den Tag totschlagen
Jan wurde schon vom Zusehen übel, er regte sich so auf, dass er sich schon wieder ans Herz griff
„Verflixt diese Stiche….Probleme mit der Pumpe kann ich nun überhaupt brauchen
Aber ist ja kein Wunder…..wenn ich mir vorstelle, dass unser Schatz gerade……“
Jan biss sich auf die Lippen.....bloß jetzt nicht schreien

Jetzt fuhr Ploch plötzlich weg, 2 Autos folgten ihm….Jan mit genügend Abstand auch
„7 Kerle insgesamt…..führt ihr Weg zum Versteck..?“ verfolgte er angespannt die 3 Wagen
Nach 20 Minuten Fahrt presste Jan die Faust in den Mund um seinen Enttäuschungsschrei zu unterdrücken
Am Ziel traf sich der Trupp mit noch mehr Gleichgesinnten
„Ach wie nett“ dachte Jan zynisch
„Da ist ja auch Slomka, noch so ein brutaler Hund dem keine Rache zu brutal ist.
Die Suche nach dem erübrigt sich dann ja. Aber haben er und Ploch Dana etwa gemeinsam…….
Schon im Knast könnten die 2 den Racheplan gegen mich geschmiedet haben….?“
Er drehte fast durch bei der Vorstellung und noch mehr weil er weiter auf Beobachtungsposten bleiben musste
"Nur auf Verdacht hin losstürmen……..damit bringe ich den Goldschatz vielleicht wirklich um“ konnte Jan vor Tränen lange nichts erkennen
Bald brannten ihm die Augen von der langen Beobachtung
Aber in dieser entsetzlichen Situation musste Jans Blick weiter hinter der Windschutzscheibe „gefesselt“ bleiben

Ina und Tom schraken zusammen, als Hajo später ins Büro stürmte:
„Hat sich dieser Rabenvater bei euch gemeldet?“ brüllte er sofort die Frage heraus
Tom konterte: „Ich kenne keinen Rabenvater. Aber wenn du einen Namen nennst, dann….“
„Halte mich nicht zum Narren, mit Rabenvater meine ich Jan und das weißt du ganz genau“ schrie Hajo
Ina mischte sich ein: „Sorry Hajo, aber das wissen wir nicht
Von unserem Freund Jan Maybach kannst du nicht sprechen, denn er ist der beste, liebevollste, zärtlichste, verständnisvollste Vater den man sich vorstellen kann“
Hajo brüllte: „Das soll wohl ein Witz sein. Wegen dem Kerl ist meine Enkelin entführt, vielleicht gar schon tot und er….
Ihn muss man zur Suche prügeln und jetzt macht er sich wohl einen schönen Tag
Den berührt es nicht mal, dass Leni ihr Kind verliert“
Tom schrie: „Höre auf Hajo, höre endlich auf solche Lügen über Jan zu verbreiten
Frage mich wirklich wer hier mehr Gift verspritzt….Vater auf Tochter….oder doch umgekehrt
So verbohrt wie ihr 2 kann man doch gar nicht sein….Man… ich habe ja schon viel erlebt
Du weißt gar nicht mehr was du tust…Jan dürfte gar nicht da draußen rum jagen, weil er
1. Verzweifelt wie er ist, schnell einem Unbeteiligten etwas antun könnte
Andererseits bin ich überzeugt Jan würde alles, aber auch alles für seine Kleine tun
Wenn es der Entführer fordert sich sogar abknallen lassen
Du holst Jan jetzt sofort aus der Schusslinie, er braucht Beistand, Schutz, Verständnis, genau wie Leni“
Hajo donnerte: „Nichts da….die Entführung geht auf Jans Konto
Wenn er Leni ihr Kind wieder bringt kann er sich meinetwegen ausruhen, aber keine Sekunde früher“

Ina fragte: „Dann erkläre mir mal warum du vor Jahren nicht aktiv wurdest, als sich der Kerl Leni schnappte mit dem du im……. „Duell“…ja ist wohl der richtig Ausdruck, im Duell gestanden hast“
„Durch meine Aktivitäten wurde Leni ja wohl befreit“ schrie Hajo
Ina belehrte: „Jetzt lüge dich nicht heraus. Miguel und Jan hetzten sich ab, durchsuchten nur jeden möglichen Winkel. Den 2 hast du Lenis Freiheit zu verdanken“
Hajo donnerte: „Ich musste ja im Gericht bleiben“
Ina schrie: „Ach sieh an….Gericht ist wichtiger als deine Tochter. Den Sklaventreiber für Miguel und Jan konntest du aber sehr gut geben.
Hätten sie Leni nicht gefunden, bin mir sicher, die 2 wären sofort wegen unterlassener Hilfeleistung oder irgend so einem an den Haaren herbeigezogen Quatsch von dir verklagt worden
Miguel hätte keine tödliche Kugel getroffen, weil er genau wie Jan, noch immer im Gefängnis schmorren würde“
„Den Unsinn höre ich mir nicht länger an“ schrie Hajo
Ina keifte: „Du erträgst doch bloß die Wahrheit nicht. Fakt ist, dass nur Miguel und Jan damals aktiv waren, während du nur abgewartet hast.
Erkläre es mir…los sag schon, warum hast du dich nicht an der Suche beteiligt?“
Hajo brüllte: „Ich wusste, dass Miguel und Jan Leni finden würden. Außerdem war sie schon erwachsen“
Ina schrie: „So ein Müll, ob Baby oder junge Frau….die Liebe und Sorge zum eigenen Kind enden nie. Du misst nur mit 2 verschiedenen Maßen.
Ein ungeschriebenes Gesetz besagt, dass Eltern ihr entführtes Kind nicht suchen sollen, zumindest nicht alleine
Es heißt im Zustand verwundeter Emotionen sind Eltern eine Gefahr für sich und alle Beteiligten
So gesehen hast du dich mit deinem Nichtstun bei Lenis Entführung genau richtig verhalten
Jan hingegen prügelst du, prügelt ihr regelrecht aus Schlachtfeld
Noch dazu alleine, dass ist das Allerschlimmste. Diese himmelschreiende Ungerechtigkeit musst du mir jetzt mal erklären“

„Ich bin Niemanden Erklärungen schuldig
Aber Leni hat nur 1 Kind und ich nur 1 Enkelin und der verdammte Auslöser für das Drama, nämlich Jan....
Jan ist verflucht noch mal verpflichtet, uns Dana ganz schnell lebend, gesund und wohlbehalten wieder in die Arme zu legen“ knallte Hajo seine Bürotür hinter sich zu
Ina flüsterte: „Tom, ich will das Gefühl nicht zulassen........
Aber irgendwie kriecht es gerade in mir hoch als ende die Entführung in einer Riesenkatastrophe“
Tom wehrte ab: „Das wird es nicht Ina, wir verhindern das. Nicht mehr lange und wir treffen Jan“

Jan schwirrte inzwischen der Kopf
Er wusste bald gar nicht mehr, was er schon alles zu erkunden versucht hatte
Inzwischen fragte Tom nach Jans Standort
Von seinem Beobachtungsposten fuhr er jetzt zu dem verabredeten nahe gelegenen Parkplatz
Sofort rief Jan: „Du Ina….was machst du den hier“
Ina beruhigte ihn: „Jan wir sagten dir nach dem Dienst Hilfe zu und hier bin ich“
Jan wehrte ab: „Nein Ina nicht du. Zuhause wartet Paul, also ab zu deinem Sohn“
„Aber Jan, jetzt sorge dich nicht um Paul, wir überlegen gemeinsam wie wir die Suche gestalten“
Jan schüttelte den Kopf: „Nein Ina, ich danke dir sehr für deine Hilfe aber ich kann und will das nicht zulassen
Es genügt schon, dass wir momentan unsere Dana nicht bei uns haben, da darf Paul nicht auch noch auf seine Mutter verzichten“
Ina erklärte: „Paul mag dich sehr gerne Jan und die kleine Dana übrigens auch
Mein Sohn sagte, ich solle dich kräftig unterstützen damit du bald wieder lachen kannst“