MyMarcoGirnth.de-Forum
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Verzweifelt gesucht....

2 verfasser

Seite 7 von 10 Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10  Weiter

Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  walli Mo 12 Nov 2012, 20:46

Jan zischte: „Sage das nie….niemals wieder……Wie kannst du nur annehmen ich würde….…
Das Blut ist nur oberflächlich auf der Kleidung….Dana blutet nicht…..es ist von mir abgedrückt“
Hajo brüllte: „Für mich ist das Kindesmisshandlung….jawohl….Kindesmisshandlung an der eigenen Tochter
Darauf steht Gefängnis….aber das muss ich dir ja wohl nicht sagen“
Jan lachte: „Misshandlung..!!!!!...Seht ihr denn gar nicht wie munter Dana ist, gesund, wohlauf, fröhlich
Ihr kleiner Verstand hat doch noch gar nicht begriffen was ablief und das ist auch gut so“
Leni fauchte: „Von wegen…..an diesem Drama wird meine Kleine schwer zu tragen haben
Du bist dafür verantwortlich, dass Dana in der Hölle von dem Rächer ausharren musste“
„Aber…..es ist doch alles ganz anders…..Lasst euch doch erklären……“setzte Jan an
Leni brüllte: „Schweig……Da gibt es nichts zu erklären….diese Spelunke…das Chaos hier spricht Bände
Aber du….du bist der rücksichtsloseste, gefühlskalte, herzloseste Mensch überhaupt
Nicht nur Entführung…Rache…du setzt mein Kind auch noch einer Kampfarena aus
Das verzeihe ich dir nie...nie...niemals, dass Dana dieses blutige Schlachtfeld mit ansehen musste“ wirbelte sie herum
„A..a…aber….aber Leni….so höre mich doch an“ streckte Jan den Arm nach ihr aus
„Für D A S hier wirst du dich an entsprechender Stelle verantworten müssen“ schrie Hajo und sauste Leni hinterher
„Do….do…doch alles….ganz….anders…“ brach Jans Stimme, sein ausgestreckter Arm sackte schlapp herab


Dirk und Ivo trafen im Flur auf die „Flüchtenden“
„Na Kleine….alles in Ordnung“ streichelte Dirk Dana über das Bäckchen
Sie lachte erst Dirk an und dann Jan, dem sie auch noch zuwinkte
Jan winkte zurück bis die Tür hinter ihnen zuschlug


„Musst gut auf deine Tochter aufpassen Jan, die flirtet ja jetzt schon mit den Männern“ scherzte Dirk
Konfus schaute Jan ihn ein paar Sekunden an…..Lenis und Hajos Auftritt bewegten ihn noch zu sehr
Dann flüsterte er: „Ja……Danas Lächeln bringt jeden Stein zum Schmelzen“
Dirk meinte: „Ich bin ja kein Arzt…Aber die Kleine wirkte munter, gesund, anscheinend hat sie alles gut überstanden
Wahrscheinlich oder zum Glück nicht begriffen was mit ihr geschah“
Jan entgegnete: „Wenn sich kein nachträglicher Schock mehr einstellt, dann….
Ja dann….. hat Dana wohl alles gut überstanden“
Dirk beteuerte:„Jan, du kannst dir gar nicht vorstellen wie ich….nein alle Kollegen sich für dich, euch, über den glücklichen Ausgang freuen
Darf gar nicht an die ausgestandene Angst denken, aber jetzt ist der Horrortrip ja vorbei
Ihr habt eure Tochter wieder….unverletzt…das ist das Allerwichtigste“
Jan nickte nur

„Sieht ziemlich ungemütlich hier aus“ schaute sich Dirk dann langsam um
Jan krächzte: „Na ja…die letzte verzweifelte Auflehnung in der Endphase…du kennst das ja
Sieht aber schlimmer aus als es ist“
Dirk fragte: „Hast du schon einen Krankenwagen gerufen Jan?“
„Kra….Krankenwa…..Ach so, du meinst wegen dem Blut hier“ tippte sich Jan auf sein Hemd
„Halb so wild….ein harmloser Messerritz….nicht der Rede wert“
Dirk schimpfte: „Rede keinen Müll Jan. Du bist verwundet
Wenn es anscheinend auch keine tiefe Wunde ist, da du nicht stark blutest
Aber ich muss dir ja wohl nicht sagen, dass jeder verlorene Bluttropfen ein Tropfen zu viel ist“
Jan krächzte: „Keine Sorge ich lasse mich schnellstens behandeln…..aber darf ich bitte erst mal durchatmen
Übrigens….die Spusi könnt ihr euch diesmal sparen
Das Blut am Messer und an anderen Stellen stammt ausschließlich von mir
Mal abgesehen von der Kampfstelle ist die Wohnung ansonsten in Ordnung
Fast schon Kind gerecht, die vielen Kindersachen stechen ja direkt ins Auge“
Dirk nickte, schaute Ivo an, der zog die Schultern hoch, momentan waren beide etwas ratlos

Nach eine Pause fragte Dirk: „Du sagtest es ging nicht um Rache Jan
Aus welchem Grund wurde deine Tochter dann entführt
So richtig verstanden habe ich das immer noch nicht
Warum wollte der Kerl dich denn dann bestrafen?“
Unsicher stammelte Jan: „Ich habe dir eine Erklärung versprochen……
Ja wie soll ich sagen……Meine Kleine wurde nicht von einem Kerl entführt sondern von einer Frau“
„Einer Frau…..ist das dein Ernst Jan.....wirklich einer Frau?“ stieß Ivo hervor
Jan beteuerte: „Ja leider…..doch die Frau…besser gesagt die Gestörte fühlt sich nicht als Entführerin
Sie sieht in Dana mehr ein Kind was sie sich leider immer vergeblich gewünscht hat
Versteht ihr…….Fr. Lohr kann keine Kinder bekommen ….will es aber nicht wahrhaben
Leider hat sie wegen ihrer Kinderlosigkeit negative Erlebnisse durchstehen müssen
Vielleicht versteht ihr jetzt weshalb ich großes Aufsehen vermeiden möchte“
Dirk überlegte, meinte dann: „Dann ist das wohl so….so, wie soll ich sagen…..ein Psycho-Drama……
Da kennst du dich aber besser mit aus Jan“
Jan wehrte ab: „Es geht um meine eigene Sache, um Familienangelegenheiten, meine Tochter
Mit der Suche bewegte ich mich gerade so im Grenzgebiet….aber für alles Weitere bin ich viel zu befangen“
Ivo fragte verwirrt: „Wie bist du eigentlich auf die Frau gekommen Jan, bzw. was machte dich so sicher, dass sie deine Tochter entführt hat“
Jan flüsterte: „Sicher……nein sicher war ich überhaupt nicht…..mehr eine Gefühl….eine Vermutung
Bei Recherchen stieß ich auf einen alten Vorfall und da machte sich eine Ahnung in mir breit“
„O.k. Jan, du willst uns sicher keinen Psycho-Schnelllehrgang erteilen.
Jetzt mal ehrlich…..warum hast du uns gerufen?
Wir sind für Entführungen zuständig, die Suche nach deiner Tochter lief ja auch auf Hochtouren
Mich über den Erfolg zu informieren ist sehr kollegial von dir, danke
Aber da ist noch irgendwas…..Jan raus damit…wir können doch über alles reden“
Langsam krächzte Jan: „Angi…also die Entführerin Fr. Lohr, ist wirklich gestört.
Das ist keine Vermutung von einem Hobby-Psychologen, von mir
Um ehrlich zu sein habe ich vorher mit Wolle gesprochen…..Angi ist psychisch sehr, sehr krank
Die ganze Prozedur von Presse, Verhören, Staatsanwalt, U-Haft muss ihr erspart bleiben
Deshalb wollte ich euch bitten Angi nur zu Wolle zu bringen und ansonsten Stillschweigen zu bewahren“
Dirk schüttelte den Kopf: „Mensch Jan….und für diese leichte Amtshandlung bricht du dir die Zunge ab
Na ja du bist noch ziemlich durch den Wind, die Suche nach deiner Tochter war wohl deine schlimmste Jagd
Kannst runterfahren Jan. Wir liefern diese Angi bei Wolle ab und schließen dann die Akte
Tiefer gebohrt wird nicht. Wir sind für Verbrecher und nicht für Kranke zuständig“
„Ich danke euch“ flüsterte Jan
Dirk legte ihm die Hand auf die Schulter, meinte: „Es wird Zeit, dass du endlich wieder nach Hause kommst Jan.
Ich erinnere mich nicht, dich je so aufgewühlt gesehen zu haben“
Jan verzerrte die Lippen, wusste nicht recht ob er lachen oder weinen sollte
„Aber sage mal, hast du diese Angi im Keller versteckt Jan, es ist so still hier“ fragte Ivo dann
Verlegen raunte Jan: „Nicht im Keller….aber in der Truhe im Flur“
„In der Tru….Truhe“ kam Dirks Echo
Jan krächzte: „Ziemlich fies eine Frau in die Kiste zu quetschen…ich weiß
Einen Orden habe ich mir mit der schäbigen Nr. bestimmt nicht verdient
Aber anders wusste ich mir nicht zu helfen….Da musste ich mich gegen „Messer-Angi“ wehren….
Dort musste ich meine Kleine schützen….die Truhe stand da wie eine Rettungsinsel“
Dirk lachte: „Schon gut Jan….alles klar….Wir hätten an deiner Stelle wohl auch diesen Aufbewahrungsort gewählt
O.k. dann „befreien“ wir die Dame jetzt aus ihrer misslichen Lage sonst wird Wolle noch ungeduldig“
Ihr Wimmern hatte es angekündigt, aus der Truhe holten sie keine Wilde
Völlig apathisch hing Angi in den Männerarmen, anscheinend total versunken in ihrer kranken Welt
In der Tür rief Dirk: „Erhole dich gut mit deiner Kleinen Jan. Wir sehen uns…….irgendwann“
„Danke“ rief Jan ihnen leise nach

walli

Anzahl der Beiträge : 6459
Anmeldedatum : 11.01.10

Nach oben Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  walli Mo 12 Nov 2012, 20:54

Langsam schweifte Jans Blick nochmal durch den Raum
Die Erinnerung an den entsetzlichen Ablauf jagten ihm Schauer über den Rücken
Dann schimpfte Jan mit sich: „Schluss…Aus….Vorbei….dem kleinen Schatz geht es gut…
Das ist die Hauptsache….und Angi…..ich hoffe Wolle kann sie wenigstens etwas aufbauen…
Fr. Lohr….Leni erschreckt bestimmt wenn sie die Wahrheit erfährt….hat mich ja vorhin nicht ausreden lassen
Jetzt aber schnell nach Hause…..Muss meine Kleine nochmal richtig begrüßen….
Aber nicht in diesem Aufzug“ schaute Jan dann an sich herunter
Die Kleidung hing an ihm, als habe er wochenlang darin geschlafen
Am schlimmsten aber das blutverschmierte Hemd
„Pension….duschen….umziehen….auschecken…“ überlegte Jan nicht lange, fuhr sofort los



„Bereit für den großen Knaller???“ rief Dirk in der Bürotür
„Jan hat seine Tochter gefunden….gesund…wohlbehalten…munter!!!!!“
Es wurde auch nicht mit Blei geballert…denn….haltet euch fest….
Entführt wurde die Kleine nicht von einem fiesen Rächer…sondern…
von so einer Psycho-Tante die selbst keine Kinder bekommen kann“
Ina stotterte: „Was sagst du da….ist das wahr….Na klar…mit sowas machst du keine Scherze
Aber ich freue mich…..freue mich so sehr für Jan….endlich…endlich….Ach ist das schön“
„Konnte der Kerl sich nicht mal melden. Nicht mal einen Anruf sind wir ihm wert“ regte sich Tom auf
Dirk meinte: „Mensch Kowalski, gerade von dir, Jans Freund hätte ich mehr Verständnis erwartet
Bei dem Trubel, den der arme Kerl in den letzten Stunden erlebte, sei ihm verziehen, dass er keinen Rundumruf machte“
Ina erklärte: „Ach höre nicht auf den Miesepeter
Mit der Meckerei verbirgt er doch nur wie sehr er sich in Wahrheit freut
Berichte du lieber mal ausführlich…Wie ist Jan überhaupt auf die Frau gekommen?“
„Mit seinen Super-Sensoren“ antwortete Dirk knapp
D. i.i.i.i.i.r k!!!!!“ schimpfte Ina
Dirk wurde ernst: „Jan sagte was von Erinnerung….Vermutung, o.ä. Ich habe nicht richtig hingehört
Ina….kennst mich doch….Psycho ist nicht mein Ding
Jedenfalls brachten wir die Frau gleich zu Wolle und der ist stiller wie ein Grab
Wolle beruft sich immer sofort auf die ärztliche Schweigepflicht…..schon vergessen
Mensch jetzt freut euch doch mal für Jan…..Endlich muss er keinen Rächer mehr jagen
Bin richtig schadenfroh, dass der Alte mal danebenlag…Sehr viel länger hätte Jan das nicht ausgehalten
Ach…ihr solltet ihn besser erst mal nicht einplanen….
Vater…Tochter…Familien-Wiedersehens-Freude….ihr versteht?
So…..legt schon los mit den Jubeltänzen…ich bin schon weg“ lachte Dirk beim Hinausgehen

„Ach ist das schön…endlich…endlich…ich kann es kaum glauben“ freute sich Ina noch immer
Tom sinnierte laut: „Die Psycho-Tante verknallt sich also unsterblich in Jan, will sogar ein Kind von ihm
Sie selbst kann nicht schwanger werden…also holt sie kurzerhand ein…nein sein, also Jans Kind“
„Aha….du Amor-Experte erklärst alles schnell mit verknallt….und schon sind alle Fragen beantwortet"
Tom grinste: „Ist doch naheliegend. Wenn ich eine Frau wäre würde ich Jan auch nicht von der Bettkante stoßen
Oder was meinst du als Dame…als weibliches Geschlecht dazu?“
Ina schnaubte: „Als Dame!!!...beschränken sich meine weiblichen Kenntnisnisse von Jan auf den Kollegen, Freund, Partner, auf Zusammenhalt und Vertrauen und nicht anderes“
„Aha!!!“ grinste Tom frech

walli

Anzahl der Beiträge : 6459
Anmeldedatum : 11.01.10

Nach oben Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  walli Mo 12 Nov 2012, 21:19

Glücklich konnte es Jan nicht schnell genug gehen aus der Pension zu kommen
Das Zusammenpacken dauerte ihm viel zulange
„Aber umso mehr reagieren sich Leni und Hajo ab. Puh…die waren vielleicht in Fahrt…
Verständlich….nach all der Angst in den letzten Tagen“ dachte Jan zwischendurch
Intensiv spürte er jetzt die Schmerzen der Messerwunde, schaute zum 1. x genau darauf
Für den Schnitt fiel Jan die Beschreibung „Volle Breitseite“ ein
Den Arztbesuch verschob er aber auf morgen…zu sehr wühlte die Sehnsucht in Dana nach ihm
Für das wenige Blut reichte auch erst mal ein Verband
Endlich hatte Jan alles verstaut

Bei der 3. Roten Ampel glaubte er an eine Verschwörung
Für ihn dauerte die Fahrt zur Wohnung heute „Stunden…..Tage“
Beschwingt raste Jan dann die Treppe hoch, Schlüssel „Klack“, glücklich lächelnd huschte er durch die Tür

„Raus!!!!!……Du hast in dieser Wohnung nichts mehr verloren“ stellte sich ihm Hajo brüllend in den Weg
Jan prallte zurück, krächzte schockiert: „Was geht denn hier ab?“
„Du hast mich genau verstanden…stelle dich nicht blöder als du bist“ keifte Hajo
Jans Blick durchbohrten ihn, er zischte: „Hajo…rutsch mir den Buckel runter….mir reicht es
Ich werde jetzt endlich meine Kleine in die Arme nehmen….Basta“
Leni schrie jetzt: „Mein Kind nimmst du nie wieder in die Arme nach dem Entsetzlichen was du ihr angetan“
„Ich habe….ich habe bitte was??? stammelte Jan „Niemals würde ich Dana etwas antun….und das wisst ihr 2 ganz genau…..
Halluziniert ihr oder was ist in euch gefahren“ wollte er nach vorne stürmen
Leni „baute“ sich neben Hajo auf, fauchte: „Leider…leider ist erst jetzt klar geworden welch grausamen Vater mein kleiner Liebling hat
So ein Rohling wie du hätte nie ein Kind zeugen dürfen
Du kennst nur Gewalt, musst dich bei jedem Verhafteten wie Rambo aufführen, alle grün und blau schlagen und ihnen die Knochen brechen
Triffst du auf einen Überlegenen, pah…auch egal….schnell eine Bleiladung verpassen und schon wimmert der Kerl vor deinen Füßen
Auch Unschuldige drehst du beim Verhör solange durch die Mangel bis sie am Boden zerstört ein Geständnis wimmern
Von dem Hass all derer die du auf die unmenschliche Art brutal in die Zelle geprügelt hast müsstet du platt sein wie eine Zeitungsseite
Aber der, ja genau der Entführer hat in der Haft auf Rache gesonnen
Auge um Auge…..Jetzt in Freiheit quält er dich genauso wie du ihn gequält hast, will dich vernichten
Genau aus dem Grund hat er mein Kind entführt. Meine Tochter musste für deine Schandtaten büßen
Was du meiner Dana angetan hast ist unfassbar, die Hölle, entsetzlich….Komme ihr nie wieder zu nahe“
Jan schüttelte den Kopf, krächzte: „Doch Halluzinationen….wo holt ihr bloß denn ganzen Irrsinn her
Kein Wort davon ist wahr. Ich habe den Entführer……die Entführerin nie zu vor gesehen
Ergo auch nicht verhaftet, misshandelt, verletzt..etc., etc
Mit der Entführung wollte sich Niemand an mir rächen….das hatte doch alles ganz andere Gründe
Hajo keifte: „Schweig……mit Lügen ziehst du deinen Kopf auch nicht mehr aus der Schlinge“
Jan erregte sich: „Ich lüge nicht, beweise dir jedes einzelne Wort
Ich rede nicht von einem Verbrecher, sondern von einer Person, die du auch kennst Leni“
„Das ist ja wohl das Allerletzte....jetzt ziehst du mich in deinen Dreck auch noch mithinein. Halt die Klappe sonst....sonst..!!!!“ überschlug sich Lenis Stimme
Beharrlich meinte Jan: „Der Name ist aber wichtig….es geht um…..“
„Uninteressant“ schnitt Hajo ihm das Wort ab “Wichtig ist der Tatort und den hatten wir ja deutlich vor Augen

„Papa…..Papa“ brabbelte Dana aus dem Laufstall und winkte Jan mit ihren kurzen Ärmchen zu
„Hallo mein Schatz“ lachte Jan und winkte zurück
Leni stellte sich vor ihn: „Der Tatort, diese Wohnung sah aus wie ein Schlachtfeld
Verwüstung, Messer, Blut…musste mein Kind alles mit ansehen
Du bist kein Vater….du bist ein Wahnsinniger……gehörst in die Anstalt eingesperrt“
Energisch meinte Jan: „Wer nichts mitbekommt, darf auch keine hirnrissigen Behauptungen aufstellen
Ich habe Dana immer so gehalten oder gelegt, dass sie von der Gewalt nichts mitbekam“
„Trotzdem habe ich jetzt ein schwerkrankes Kind zu pflegen“ schrie Leni
Jan krächzte: „Von welchem Kind sprichst du....?????
Dana hat nicht mal eine Hautrötung und für ein schwerkrankes Kind spielt sie aber ganz schön munter“
„Danas psychische Verletzungen sind viel schlimmer. An den Störungen wird sie lange, vielleicht sogar lebenslang leiden“ rief Leni
Jan starrte sie einen Moment an, dann zischte er: „Was läuft hier eigentlich? Ich kapier das nicht?
Warum versucht ihr mir mit aller Gewalt wegen Dana etwas anzuhängen?
Leni brüllte: „Weil nur du brutaler Super-Bulle schuld an dem ganzen Drama bist
Aber diese grenzenlose, unvorstellbare Angst um mein Kind, um ihr junges Leben, diese Ungewissheit, das endlose, zermarternde Warten will ich nicht noch mal durchmachen
Die Verzweiflung hat mir fast das Herz zerrissen, ich wäre beinahe wahnsinnig geworden
Ein 2. x überstehe ich so eine Hölle nicht
Wenn sich Einer an dir rächen, dich vernichten will, o.k. das geht auf dein Konto
Aber mein Kind wird nicht nochmal wegen dir geopfert
Du hältst dich ab sofort aus unserem Leben raus, aus der Wohnung, von mir und erst recht von Dana“
Jan wisperte: „Spinnst du jetzt Leni oder bist du völlig taub
Ich versuche dir die ganze Zeit zu erklären, dass es nicht um Rache ging, Danas Entführung nichts, aber auch rein gar nichts mit der Polizei zu tun hatte, sondern auf das Konto von…….“
„Dein Plädoyer hilft dir nichts mehr“ herrschte ihn Hajo an
„Du bringst meine Enkelin in Gefahr…..also halte dich von ihr fern“
Jan wurde laut: „Hajo du entfernst dich jetzt besser, sonst explodiere ich“
„Papa bleibt“ klammerte sich Leni an seinen Arm „Er wird mich und Dana beschützen“
Jan starrte die 2 einen Momentan, atmete ganz tief durch
Er zwang sich zur Ruhe und meinte dann: O.k., o.k. Jetzt alles nochmal auf Anfang
3 Erwachsene reden ganz vernünftig miteinander, können wieder vernünftig sein weil sich alles zum Guten wendete
Wegen unserem Schatz haben wir Alle ziemlich am Rad gedreht, auch ich, aber das ist jetzt vorbei
Unsere Kleine ist wieder bei uns, hier wo sie hingehört, sie ist gesund…fröhlich und wird zum Glück keine Schäden zurückbehalten
Der Trubel hat euch so rasant überrollt, dass die positive Wende noch gar nicht bei euch angekommen ist
Ihr habt noch immer Angst, seid aufgeregt, da stößt man schon mal die unsinnigsten Forderungen aus
Sagt Dinge die man gar nicht so meint, z.B. das ich Dana gefährde, mich von ihr fernhalten soll
Gönnt euch einen Moment der Ruhe, hört in euch hinein, saugt das Glücksgefühl in tiefen Zügen ein
Danach sind wir wieder die die wir immer waren und ich vergesse all das was du aufgeregt von mir verlangt hast, Leni“

walli

Anzahl der Beiträge : 6459
Anmeldedatum : 11.01.10

Nach oben Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  walli Mo 12 Nov 2012, 21:44

Leni höhnte: „Schöne Rede, H. Dipl. Psychologe Dr. Jan Maybach…..aber nutzlos
Es bleibt dabei, du entfernst dich aus unserem Leben, lässt Dana in Ruhe, sie geht dich nichts mehr an“
„Jetzt reicht es mir aber.........
Wegen euch 2 Irren lasse ich mir doch mein Kind nicht nehmen“ erregte sich Jan und wollte zu Dana stürmen
Hajo riss ihn am Arm, wirbelte ihn ein paar Meter zurück, schrie:
„Mach dich raus, sonst rufe ich Kollegen zur Verstärkung“
Jan rief: „Wenn Dana geschützt gehört dann vor euch 2 Dollen
So nicht…..so nicht Herr HK.....ich gebe doch wegen eurem Wahnsinn meine Kleine nicht auf
Ich bin und bleibe Danas Vater und nichts hält mich von dem Zusammensein mit meinem Kind ab“

Jetzt weinte Dana plötzlich

Jan zischte: „Na toll, jetzt bringt ihr die Kleine auch noch zum Weinen mit eurem Affentheater“
Leni kreischte: „Dana weint vor Schmerzen, weil du Rohling sie verletzt hast
Wenn ich mich an das Blut auf ihrem Jäckchen erinnere zittere ich jetzt noch“
Jan krächzte: „Weil du nie zuhörst, nie beachtest was ich sage
Ich erklärte dir schon vor Ort, dass das Blut nur äußerlich ist, mein Blut
Es kam nur auf die Kleidung weil ich Dana an mich drückte“
Leni wurde zum „Tier“, trommelte mit ihren Fäusten wie eine Wahnsinnige auf Jan an, kreischte hysterisch: „Du…du….du Schuft….du Teufel…...!!!!!
Du gestehst gerade eiskalt, ganz locker, dass du Dana geopfert hast
Feige vor dich gehalten hast du sie damit du ja nichts abkriegst
Hau ab…..hau ganz schnell ab, bevor du dich noch mal an der Kleinen vergreifst
Das ist allerschlimmste Kindesmisshandlung
Mit Dana wolltest du dir den Rächer vom Hals halten
Das ist krank….abartig…Mein Kind zu gefährden um deine eigene jämmerliche Haut zu retten
Du hast Dana vor dich gehalten…..du hast ihren kleinen Körper egoistisch als Schutzschild benutzt..du…du“


Jan fiel in sich zusammen, wurde aschfahl,
Heftiger Schwindel packte ihn, er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten
Nun schossen ihm die lange unterdrückten Tränen wie ein Wasserfall hervor
Tränenblind starrten seine unnatürlich weit aufgerissenen Augen Leni an wie ein außerirdisches Wesen
Jan zitterte wie Espenlaub, seine Lippen bebten, als er jetzt mit tränenerstickter Stimme stammelte:
„Nei….nein….das..das hast du…du gerade nicht ge….gesagt……….Da….da…..das kannst du ni….ni….nicht ge-sagt ha….haben
Ver…verhört….ja genau ich ha…..habe mich ve.e.e.e.erhört.
Sage das ich….ich mi….mich verhööööört habe Leni
Du hast eben nicht wirklich be…be…be hau…haup….behauptet, dass ich Dana als….als Schu….Schu…Schutzschi…schi…schild be..be…benutzte“

walli

Anzahl der Beiträge : 6459
Anmeldedatum : 11.01.10

Nach oben Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  walli Di 13 Nov 2012, 20:12

„Schutzschild….Schutzschild….jawohl als Schutzschild hast du Feigling den kleinen Körper missbraucht“ rief Leni
„Leeeeeniiiii neiiiiin…nein“ schluchzte Jan gequält wie ein verwundetes Tier auf: „Warum…Warum
Warum sagst du so etwas….solche Schrecklichkeiten…..Schutzschild……Du weißt, dass es gelogen ist
Ich zu solchen Grausamkeiten nie fähig bin…..Sofort revidierst du diese ungeheuerliche Behauptung
Ich habe Dana nicht als Schu….Schu…Schutzschild benutzt
Sage es….. jetzt….sofort……nimm diese unfassbare Verleumdung zurück“
Leni keifte: „Dein Leugnen beweist immer klarer deine Schuld
Aber das kennst du brutaler Super-Bulle ja von deinen knallharten Verhörmethoden
Die Schutzschildaktion ist ein weiterer Fleck auf deiner schwarzen Seele
Dana m u s s vor dir geschützt, dir sofort das Sorgerecht entzogen werden“
Jan schüttelte den Kopf, immer und immer wieder, hauchte: „Le…Leni….aber Leni…Nein, nein Leni“

Jetzt weinte auch Dana herzzerreißend, ein ums andere Mal schluchzte sie leise „Papa…Papa“ dazwischen

Jan „zog“ es regelrecht zu dem Schatz hin
Da „mauerte“ Hajo ihm aber seine Pranke auf die Brust, hielt ihn zurück, „belehrte“ ihn:
„Du gehst jetzt besser Jan. Das Recht ist auf unserer, auf Lenis Seite und das weißt du auch
Sei vernünftig, erspare uns Aufsehen und Aufpasser für Dana, halte dich von ihr fern
Zwinge mich nicht zur Unterstützung Kollegen anzufordern, die dich aus der Wohnung tragen
Wenn das Familiendrama unter uns bleibt, hast du vielleicht noch eine Chance als Polizist“
Hilflos streckte Jan seine Hand aus, schluchzte: „Aber Leni…..der kleine Schatz…“
„Raus jetzt….sofort….da ist die Tür“ schrie Leni hysterisch
„Ihr könnt mich doch nicht….alles ein böser Traum…meine Kleine…..ich kann doch ohne sie nicht leben“
Flehend, schluchzend, stammelend, wispernd, alle zusammen stieß Jan immer wieder gequält hervor:
„Das könnt ihr mir doch nicht antun…..ich muss zu meinem Schatz….sie in die Arme nehmen…..“ während ihn Hajo immer weiter zur Tür schob
„Ich kann doch alles erklären….lasst uns in Ruhe miteinander reden“ taumelte Jan unbemerkt wie in Trance immer weiter zurück.......
...jetzt hob er zitternd beide Arme hoch, flehte: „Leeeeeniiiiiii……..Daaaaaanaaaaa
Ich bleibe hier……ihr brecht mir das Herz…..hört mir doch zu……kommt doch endlich zur Vernunft
Wacht auf…..Ihr irrt euch….war doch alles ganz anders….kein Rächer….eine bedauernswerte Gestörte
Ich lasse mir das Liebste nicht nehmen….nicht mein Kind….nicht meine Tochter…meine Tochter hört ihr
Jagt mir doch gleich eine Kugel ins Herz….nein das lasse ich nicht zu…..nicht mit mir machen
Dana mein Scha……“


„Rums“ krachte da die Tür zu und Jan mit der Stirn gegen das Holz


Er wollte sofort wieder hineinstürmen, aber seinen Schlüssel hatte man inzwischen abgezogen
„Lasst mich zu meinem Kind…..Öffnet die Tür….sofort…..Das könnt ihr mir nicht antun
Eure Herzen sind aus Stein……Auf der Stelle lasst ihr mich zu meinem Kind“ flehte, krächzte, stammelte Jan wieder, klopfte dabei an die Tür, rief weiter nach Dana, aber.....
...aber es rührte sich nichts

Da hämmerte Jan mit den Fäusten gegen das Holz, forderte: „Lasst mich zu meinem Schatz
Öffnet sofort die Tür…… Ich will auf der Stelle zu meiner Tochter“
Wie von Sinnen schrie Jan die Sätze unzählige Male, haute weiter mit der Faust gegen die Tür
Seine linke Hand presste sich wie angeklebt auf die Klingel
Der Krach und Jans Schreie hallten durchs ganze Haus
Aber die Umgebung war für ihn ausgelöscht, er sehnte sich nur noch nach seiner Kleinen

Jans Faust sauste wieder Richtung Eingang, da strauchelte er, Hajo hatte die Tür aufgerissen, schrie:
„Wenn du nicht sofort abhaust, quetscht dich in spätestens 10 Minuten ein Heer von Polizisten in Handschellen und wirft dich in eine Zelle
Ich wette, dass dir hinter Gitter eingesperrt deine Toberei ganz schnell vergeht“
„Rums“
Beim zu krachen der Tür dröhnte es in Jan jetzt: „Aus….Verloren…..am Ende…..Schluss….vorbei“

Mm für mm glitt er mit dem Rücken an der Tür herunter, vergrub seinen Kopf in den angezogen Knien
„Dana….mein Schatz….Liebes….meine Kleine“ weinte er hemmungslos
Jans Herz krampfte sich so schmerzvoll zusammen wie nie zuvor
Es war ihm egal, dachte flüchtig jetzt hier vor der Tür seinem Kind so nahe an gebrochenem Herz zu sterben
Vom Weinen geschüttelt, kauerte Jan weiter am Boden, rief stumm nach seiner Kleinen
Er schreckte nach langer Zeit erst hoch als das Flurlicht anging

Jan schoss hoch, sauste zur Treppe, stieß mit Benni zusammen
„Paaapaaa“ schrie der entsetzt, blieb wie angenagelt stehen
Tränenverschwommen starrte Jan ihn an, die Qual schrie ihm geradezu aus dem Gesicht
„B.e.e.e.e.e.nniii….ich…mein Großer..ich…ich….Junge…ich…ich….ich……..“
Dann raste Jan auch schon die Stufen hinunter
„Paaapaaa“ hauchte Benni total geschockt, unfähig sich zu rühren, wie gelähmt stand er da

Nur wenige Sekunden dann erwachte er aus der Starre, hetzte die Treppe herunter, schrie:
„Papa, Papa so warte doch….Was ist denn nur passiert…… Bleib doch stehen….!!!!!“
Als Benni aber die Haustür aufriss fuhr Jan gerade mit quietschenden Reifen davon
„Papa“ formten Bennis Lippen tonlos, völlig verstört blickte er dem Auto noch immer nach als lange nichts mehr davon zu sehen war

walli

Anzahl der Beiträge : 6459
Anmeldedatum : 11.01.10

Nach oben Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  walli Di 13 Nov 2012, 20:17

Aber dann jagte der Große die Treppe hoch als sei der Teufel hinter ihm her und so „böse“ schoss er auch in die Wohnung hinein, brüllte wie ein Wahnsinniger:
„Was habt ihr mit Papa gemacht……das…..das….das ist
Spuckt es aus….die Wahrheit Wort für Wort….Papa sah schlimmer aus als der Folterkammer entflohen…
....Dana…..Schätzchen“ erblickte Benni da seine Schwester

Er nahm die Kleine in die Arme, hörte sie schluchzen: „Papa……Pa…pa“

Bennis Stimme klirrte: „Dana ist gesund und anscheinend wohlbehalten zurück
Ich gehe davon aus, dass Papa sie gefunden…zurückgebracht hat….alles zu einem glücklichen Ende brachte
Aber…..hier strahlt keine Sonne……hier grollt grausame Hölle
Warum…?????...Ich will es wissen…… sofort…..Das geht über meinen Verstand
Papa rast doch nicht weinend, völlig verstört davon wenn er sein Kind, seinen Schatz in den Armen halten kann
Verdammt noch mal, macht das Maul auf
Seid ihr plötzlich zu feige zu gestehen was ihr für ein Drama mit Papa angerichtet habt?“
Jetzt kreischte Leni: „Kein Drama….hier geschah nur das was unbedingt notwendig war“
Hajo bestätigte: „Jawohl….und wer bereut heult und wer schuldig ist flüchtet
Deinen Vater hast du ja eben als bestes Beispiel erlebt
Jan regt Dana zu sehr auf, deshalb wird Leni in Zukunft alleine für meine Enkelin sorgen“

Benni schüttelte sich, schrie: „Wie bitte….was….ich habe mich wohl verhört
Also jetzt mal zum Mitschreiben….was geschah wirklich hier….warum ist Papa so verstört?“
„Jan wohnt ab sofort nicht mehr hier…..Ende des Berichts“ keifte Leni

„Was….was sagst du da…?“ stammelte Benni
Hajo donnerte: „Du hast richtig gehört….alles Weitere geht dich nichts an…Schluss jetzt

Aber nicht für Benni, jetzt entbrannte ein Streit, dass die Wände wackelten
Benni schrie sich heiser mit der Frage was genau abgelaufen sei
Nach jeder sturen Ausrede forderte er noch lauter die Wahrheit
Von den 3 Erwachsenen schrie, brüllte, kreischte einer lauter als der andere
Dazwischen weinte Dana, die sich gar nicht mehr beruhigen wollte
Als der Streit eskalierte, klingelte auch noch eine Nachbarin und fragte was um alles in der Welt denn hier los sei
Benni knallte so heftig seine Zimmertür zu, dass die Tassen klirrten
Leni verkroch sich mit Dana ins Schlafzimmer
Hajo erklärte alles mit kleinen Meinungsverschiedenheiten, die aber schon beseitigt seien und wimmelte die Nachbarin ab

walli

Anzahl der Beiträge : 6459
Anmeldedatum : 11.01.10

Nach oben Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  walli Di 13 Nov 2012, 20:23

Ziel- und planlos lenkte Jan das Auto, wie angenagelt den Blick geradeaus gerichtet
Alle paar Sekunden musste er sich die Tränen aus den Augen wischen um nicht blind zu fahren
Häuser, Schilder, Menschen, Bäume, Geschäfte, Sehenswürdigkeiten flog alles ungesehen an Jan vorbei
An jeder Kreuzung bog er automatisch ab ohne darauf zu achten wohin die Straße führte
Das furchtbare Standbild verschwand nicht vor Jans Augen: Die Ungeheuer, Leni und Hajo
Mit weitaufgerissenem Maul verschlangen sie ihn, zurück blieb seine Kleine, sein wertvollster Schatz
Eben noch lachender Sonnenschein, jetzt überlaufen von Tränen, die unstillbar rannen wie ein kleiner Bach
Aber diese Schreie, diese grauenhaften Anklagen: „Dans Körper als lebendes Schutzschild benutzt….
Gefahr für deine Tochter……..Sorgerecht für dein Kind entzogen…..“
Diese Schreie dröhnten in Jan wie riesige Lautsprecher, die mit 10fachem Echo nachhallten

Wie von Peitschenhieben getroffen zuckte er bei jedem Schrei zusammen, drückte es ihn noch tiefer in den Sitz
Verzweifelt wehrte Jan sich gegen die unfassbaren Anschuldigungen, die entsetzlichen Verleumdungen:
„Nein…nein…nein…das ist nicht wahr…………!!!!!
Ich könnte nicht……niemals….würde nie mein kleines Goldstück als Schutzschild benutzen…..!!!!!I
Ich habe sie nicht in Gefahr gebracht…..bestimmt nicht….schwöre es
Ihr dürft mir den Schatz nicht wegnehmen…..will sie doch beschützen…..!!!!!“ schluchzte er immer und immer wieder vor sich hin

Jan kurvte einfach weiter umher
Vom Zentrum ins Neubaugebiet, dann fuhr er vom Industriepark zum Altbauviertel
Danach ins nächste Stadtteil, kehrte wieder um zum Stadtrand, nochmal zum Zentrum
Weiter lenkte Jan das Auto nochmal zu all den Stellen, nur jetzt schlug er die Richtung Ost-West
Er fuhr und fuhr, Stunde um Stunde, ohne zu wissen wohin
Die Umgebung flog unerkannt an Jan vorbei, schon viel zu weit entfernt was an den Autoscheiben vorbeirauschte
Jetzt fuhr er schon einige Zeit auf einer Landstraße, hier gab es keine hellen Straßenlampen die wach hielten
Das monotone schwarz vor sich machten Jans Augen noch mehr zu schaffen
Plötzlich bog er scharf zu einem Waldweg ab, ließ den Wagen ausrollen, Ende der ziellosen Fahrt ins Nichts
Doch die Leni und Hajo-Ungeheuer-Bilder standen weiter vor ihm, daneben die unaufhörliche weinende Dana
Die Ungeheuer wurden nicht müde ihm die Verleumdungen zuzubrüllen
Jan hielt sich die Ohren zu, schluchzte immer wieder: „Das ist nicht wahr…ihr lügt….warum quält ihr mich so.o.o.o.o!!!!!“
Aber die Anklagen verstummten nicht, das Grollen brauste immer näher
„Ich kann nicht mehr“ formten Jans Lippen tonlos, kraftlos fiel er auf dem Sitz zusammen
Seine ganze Gestalt sackte zusammen, so tief bis er mit dem Kopf auf das Lenkrad fiel

walli

Anzahl der Beiträge : 6459
Anmeldedatum : 11.01.10

Nach oben Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  walli Di 13 Nov 2012, 20:30

„Bei Ihnen herrscht ja noch immer halbe Besetzung“ schüttelte Woernle am nächsten Morgen den Kopf als er nur Ina und Tom im Büro vorfand
Ina regte sich auf: „Also H. Woernle…..Jan ist in den letzten Tagen durch die Hölle gegangen
Sind Sie doch nicht so herzlos. Der Papa ist bestimmt so glücklich, dass er Dana gar nicht mehr loslassen will
Können Sie sich vorstellen, dass Jan nach dem rasenden Wechselbad der Gefühle erst mal zu sich kommen muss
Da können Sie doch nicht allen Ernstes verlangen, dass er schon wieder zum Dienst erscheint“
Woernle belehrte: „Frau Zimmermann…..wenn ich Sie erinnern darf…ich habe selbst eine Tochter mit der ich schon so manche Aufregung erlebte
Allerdings eine Entführung…….entsetzlich….ich würde sterben vor Angst
……und gezittert habe ich um H. Maybach.....meine natürlich um sein Kind.... auch, dass dürfen Sie mir ruhig glauben
Zum Glück fand das Drama ja ein unblutiges Ende
Bei der Jagd nach einem Rächer schwebte H. Maybach doch ständig in Gefahr schwer verwundet oder gar getötet zu werden
Kind gerettet…….Vater tot…..darf ich mir gar nicht vorstellen
Entführerin eine psychisch Gestörte…..wer hätte das gedacht
Ihre Motive…..hatte sie überhaupt welche….wohl eher eine Wahn-Effekt-Handlung
Na ja, vielleicht bekommt unser Psychologe ja etwas aus der Frau heraus
Was ich sagen wollte, natürlich erwarte ich H. Maybach nicht schon wieder im Dienst
Im Gegenteil, ich gönne ihm ein paar freie Tage um seine Tochter nach all der Aufregung zu verwöhnen
Ich wundere mich mehr, dass der sonst so allgegenwärtige HK nicht wieder in seinem Büro sitzt“
Ina meinte: „Komisch H. Woernle, solange Hajo Jan zu der Rächer-Jagd zwang, den Tochter-Tröster spielte und quasi Jans Wohnung „besetzte“ , weil er glaubte nur er allein könne mit dem Entführer verhandeln, solange verloren Sie keinen Ton über seine Abwesenheit
Tja….man will es kaum glauben, doch auch für den Vollblut-Polizisten Hajo ist das Opa-Glück wichtiger als sein Dienst
Ich fürchte …..auch Hajos Büro wird noch einige Tage verwaist bleiben“
„Aha….äh…Opa-Glück also“ stotterte Woernle „Schwer vorstellbar bei dem ständigen Arbeitseifer…..
Aber Opa-Gefühle haben ja schon so manchen verwandelt“
Tom beteuerte: „Wir…also Ina und ich…..geben unser Bestes um die 2 würdig zu vertreten
Von uns aus können Jan und Hajo, Vater wie Opa, eine Zeitlang im Harmonierausch baden
Wir haben alles im Griff H. Woernle, ehrlich, klären auch auf Sparflamme die Fälle auf
Hajo und Jan können sich ruhig lange erholen……es sei denn Jack the Ripper treibt plötzlich sein Unwesen“
„Jack the Ripper, also H. Kowalski….ich muss schon sagen….Ihre Sprüche“ verließ Woernle kopfschüttelnd das Büro
Lachend prustete Ina jetzt heraus: „Ja H. Kowalski….ich muss ja auch sagen….was ist denn nun mit Ihren Sprüchen…???“

walli

Anzahl der Beiträge : 6459
Anmeldedatum : 11.01.10

Nach oben Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  walli Di 13 Nov 2012, 20:37

Verbogen, steif, verdreht und gekrümmt erwachte Jan
Ihm schmerzte jeder Knochen, aber das wunderte ihn nicht
Er befand sich immer noch in der zusammengesackten Stellung
Den ganzen Körper in abstrakter Schieflage, den Kopf aufs Lenkrad gequetscht, verbrachte er zu lange in dieser unmöglichen Haltung
Dafür wusste Jan aber sofort warum er im Auto übernachtet hatte
Sofort liefen die Horrorbilder der grausamen Leni-Hajo-Ungeheuer wieder vor ihm ab
Es nutzte Jan nichts die Hände fest gegen die Ohren zu pressen
Die unfassbaren Anklagen dröhnten so laut, dass ihm fast der Kopf platzte
„Nein kann nicht sein…..darf nicht sein…..alles gelogen
Warum behandelt ihr mich so….ich will zu meiner Kleinen…..könnt ihr mir nicht antun“

Jan schrie hier in der Einsamkeit seinen Schmerz heraus so laut er konnte
Aber nur kurz, dann versagte ihm die Stimme, hemmungslos weinend hing er da im Sitz
Irgendwann summte sein Handy, erschöpft las Jan die SMS
Benni hatte schon viele Nachrichten gesendet
Jede einzelne ein kleiner Hilferuf und immer wieder die Bitte: „Melde dich doch, Papa!!!!!“
„Ach Junge…..mein Großer….das hast du nicht verdient“ drückte Jan die Nachrichten weg
Verloren, ausgebrannt, aufgewühlt schaute er einfach ins Nichts
Seine Gedanken arbeiteten auf Hochtouren, er suchte Antworten…..aber alles blieb still
„Ich muss etwas tun, die Situation kann nicht so stehen bleiben“ grübelte Jan
„Aber was?….Wie packe ich es an?….Dana darf auf keinen Fall aufgeregt werden“ zermarterte er sich den Kopf

Plötzlich dachte Jan: „Nochmal auf Anfang…Nein…die werfen mich nicht raus…..
Sicher bereuen Leni und Hajo schon ihren Entschluss….das Gesagte……Die Nerven sind ihnen durchgegangen…..
Kein Wunder….erst die lange Angst….dann die Aufregung…..da reagiert man schnell ungerecht
Aber heute: Aussprache…..Entschuldigung…..Versöhnung……ja genau so……auf was warte ich denn noch

Jetzt setzte hektisches Treiben bei ihm ein
Als Erstes wollte Jan sich wieder „gesellschaftsfähig“ herrichten
Er fuhr zu dem nahe gelegenen See, worin er sein „Morgenbad“ nahm
Von der Pension stand ja die vollbepackte Tasche noch im Kofferraum
Also verschwand er schnell damit in das kleine am Ufer stehende Blockhaus zum Umziehen
Ein dünner Blutstreifen drückte sich noch immer aus der Wunde
Zum Verbinden genügte erst mal eine Binde aus dem Auto-Verbandskasten
Dann fuhr Jan auch schon los, glaubte genau zu wissen wo er Leni mit Dana jetzt antraf

walli

Anzahl der Beiträge : 6459
Anmeldedatum : 11.01.10

Nach oben Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  walli Di 13 Nov 2012, 20:49

Mit seiner Ahnung lag Jan richtig, Mutter und Kind waren wirklich auf dem Spielplatz
Leni plauderte angeregt auf einer Bank mit anderen Müttern
Jan lächelte glücklich als er seinen Schatz da auf dem Rasenteppich krabbeln sah
„Wie „vertieft“ die Kleine doch schon in ihre Spielereien mit anderen Kindern ist“

Noch stand Jan verdeckt hinter einem Baum, musste erst Halt in seine „Wackelpudding“-Beine bekommen
Als ihm jetzt flau im Magen wurde, fragte er sich doch ob seine Spontanhandlung das Richtige war
Aber Dana hatte nicht nur hochsensible Sensoren für den Papa, sie hatte anscheinend auch einen „Riecher“ für ihn
Sie streckte jetzt ihre kleinen Arme in Jans Richtung aus, brabbelte fröhlich: „Papa…..Papa…“

Da hielt es Jan nicht mehr, übermannt von Sehnsucht raste er zu seinem Schatz
Ergriffen hob er die aufgeregt zappelnde und mit den Ärmchen wedelnde Dana hoch
Jan drückte die Kleine überglücklich an sich, lachte, weinte, hauchte immer wieder:
„Mein Schatz….ich habe dich so vermisst….hatte solcher Sehnsucht nach dir mein kleiner Sonnenschein“
„Pa…Papa….Pa….Papa“ gluckste Dana dazwischen, „erwürgte“ Jan fast, so fest schlang sie ihm die Ärmchen um den Hals
Zärtlich streichelte er ihr zartes Gesicht, strich ihr behutsam über das Köpfchen
Mit Tränen in den Augen lachte Jan Dana an und Töchterlein strahlte keck lachend zurück
Noch inniger umschloss er die Kleine mit seinen Armen, flüsterte: „Mein kleiner, großer, kostbarster Schatz“

……“Raaaaaatsch……….“ riss Leni ihm Dana 1 Sekunde später aus den Armen

Die „Keule“ traf Jan so plötzlich, dass er geschockt zurücktaumelte
Eben noch sein Kind in Händen gehalten, sackten seine jetzt leeren Arme schlapp herunter

Dana weinte sofort, wimmerte „Papa….Papa“ , dass holte ihn in die Realität zurück
„Aber…Leni….aber…..!!!!!“ brach Jan sofort ab bei Lenis Anblick
Er zuckte nochmal zusammen als er in ihr verzerrtes Gesicht sah……so…..so
So entstellt hatte Jan sie nie zuvor gesehen…..niemals zuvor diesen Ton gehört
„Sei still….sofort….Schweig“ klirrte Lenis Stimme
Jetzt weinte Dana noch heftiger, ihr Zappeln ließ sich kaum noch bändigen
Ihre kurzen Ärmchen streckten sich sehnsüchtig zu Jan, ihr kleiner Körper bog sich zu ihm
Dicke Tränen kullerten Dana über die Bäckchen während sie immer wieder „Papa…Papa“ wimmerte
Leni presste sie schnell an sich, keifte: „Das ist nicht dein Vater……du hast keinen Vater mehr“


Jan schoss herum wie ein Blitz und lief, rannte, raste davon
„Weg…nichts wie weg hier…..ganz schnell weg“
Danas Weinen und ihr „Papa…Papa“ schluchzen bohrten sich in Jans Rücken wie schärfste Säbelstiche
Trotzdem sprang er ins Auto, brauste davon
2 Minuten später fuhr er an der Wohnung vorbei, erkannte Hajos Wagen davor
Noch nie ballte sich in Jan so viel Wut gegen Hajo auf wie in diesem Moment
In seinen Ohren dröhnten keine Motorengeräusche, bei ihm hämmerte es pausenlos:
„Ist nicht dein Vater….Hast keinen Vater mehr“ wechselte sich mit den gestrigen Verleumdungen ab:
„Hast Dana als Schutzschild benutzt……Bist eine Gefahr für mein Kind…..Verlierst das Sorgerecht an meiner Tochter“
In Jan kocht es heißer wie in einem Stahlwerk, für seinen verzweifelten Zustand gab es überhaupt keine Beschreibung mehr
Er merkte schon gar nicht mehr was er machte, fuhr nur, fuhr halt immer weiter…..irgendwo hin

Es grenzte schon an ein kleines Wunder, dass Jan keinen Unfall baute mit seinen tränenverschwommenen Augen
Seit dem Spielplatz weinte er ununterbrochen, so tief hatte ihm noch Niemand ins Herz gebohrt
Jan fühlte sich von den Riesenmäulern der Ungeheuer verschlungen
O.k. sie hatten ihn besiegt, ein feiger, hinterhältiger Kampf, aber ein unwiderrufliches K.O.
„Nach Verlierern fragt Keiner mehr…… Zukunft..?????....Da führt für mich kein Weg mehr hin“ durchfuhren Jan die konfusesten Gedanken
„Nur Idioten lassen sich so vernichtend schlagen und ich bin der größte Idiot“ dachte er bitter
Im nächsten Moment wunderte sich Jan, dass er überhaupt noch ein Auto lenken konnte
„Ich lasse mich lenken“ dachte er dann aufgewühlt „mal sehen wo es hinführt….
......am besten direkt in einen n Abgrund hinein der mich für immer verschlingt“ ging die planlose Fahrt weiter

walli

Anzahl der Beiträge : 6459
Anmeldedatum : 11.01.10

Nach oben Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  walli Di 13 Nov 2012, 21:03

Nach langer Zeit stoppte Jan vor dem …..See, bzw. das Gewässer hinderte ihn an der Weiterfahrt
Verwirrt blickte er sich um, diese Stelle vom See kannte er noch gar nicht
Vage erinnerte sich Jan nach der letzten Abzweigung um eine Wegschranke gefahren zu sein
Die für den Verkehr gesperrte Strecke erklärte warum er sich an einer unbekannten Stelle befand
Anscheinend verirrte sich auch kein Fußgänger hier hin, denn soweit Jan auch schaute, es war kein Mensch zu sehen


Dafür sprang er jetzt aus dem Wagen und streifte sich schon im Laufen die Schuhe von den Füßen
Das Handy legte Jan noch schnell auf die Bank, dann stapfte er auch schon ins Wasser hinein

Kurz darauf schwamm er, schwamm weiter, schneller, noch schneller
Mit Spitzengeschwindigkeit entfernte sich Jan vom Ufer, immer weiter holten seine Arme aus
Er schwamm mit einem Tempo als wolle er alle je aufgestellten Weltrekorde brechen
Was Jan veranstalte hatte mit Schwimmen nichts mehr zu tun, er vollzog einen riskanten Wasserkampf
Er bekämpfte nur einen Gegner, sich selbst und alles was in der vernichtenden Schlacht in ihm tobte
"Noch schneller, viel weiter hinaus" trieb Jan sich weiter an
'Das Ufer erkannte man schon lange nicht mehr
Jans Arme bewegten sich schneller als ein Motor
Ob sich seine Glieder gerade auf oder unter Wasser bewegten, man konnte es nicht erkennen
Die Verzweiflung staute sich in Jan wie ein riesiger Fels, noch kein Steinchen hatte sich gelockert
Also peitschte er sich weiter voran, Zug um Zug in diesem Wahnsinnstempo

Jäh brachen Jans Bewegungen ab, als ihn ganz plötzlich grauenhafte Herzstiche quälten
Er hustete, prustete, keuchte, rang eine Ewigkeit nach Atem
Als er sich irgendwann wieder gefasst hatte, fühlte Jan sich mitten in dem einsamen See unendlich allein

„Allein im Wasser, allein ohne meine Liebsten, allein auf der Welt“ durchfuhr es ihn schmerzlich
„Mein Dasein ist völlig sinn- und nutzlos, bin überflüssig auf diesem Planeten“ mit diesem verzweifelten Gedanken ließ sich Jan ins Wasser sinken

Regungslos, steif, ganz ruhig glitt er in die Tiefe
Mit gleichmäßigen Drehungen strudelte Jans Körper im Wassersog nach unten
Allmählich wurde es dunkler um ihn herum, seine Augen konnte kaum noch etwas erkennen
Nach und nach spürte Jan den immer stärker werdenden Wasserdruck über sich
Das Atmen fiel ihm unsagbar schwer: „Aber logisch.....!!!..Je tiefer desto geringer der Sauerstoffgehalt“
Jans Lungen pressten sich zusammen, als rolle ein tonnenschwerer-LKW über ihn
Die Schmerzen in seinem Brustkorb waren kaum aushaltbar
„Aber egal………die Erlösung erreicht man immer erst durch einen Dornenweg“
Hin und wieder spürte Jan etwas an seinen Händen
Doch es interessierte ihn nicht ob ihm Tiere, Pflanzen oder Dreck durch die Finger glitten
Auch wenn Jan die Augen noch soweit aufriss, erkennen konnte er überhaupt nichts mehr
Undurchdringliche Finsternis rings um ihn herum
„Finster wie im Grab….in meinem Grab….Wassergrab“ durchfuhr es Jan friedlich

walli

Anzahl der Beiträge : 6459
Anmeldedatum : 11.01.10

Nach oben Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  walli Mi 14 Nov 2012, 20:09

Als jage eine Rakete vom Wassergrund an die Oberfläche so schnell tauchte Jan plötzlich hoch
So lange, so entsetzlich hatte er nie zuvor nach Luft gerungen
Eine Zeitlang musste Jan auf eine besondere Art erst eine Menge an, in und bei sich „wiederbeleben“
Als endlich der Wirbel vor seinen Augen aufhörte und keine Sterne mehr davor tanzten, dachte er zornig:
„Du bist sogar zu blöd um dich selbst zu ertränken“

Jetzt „legte“ sich Jan auf das Wasser und ließ sich von den seichten Wellen gleiten
Kein Motor trieb ihn mehr an, auf den See hinaus gelangte er mit Spitzengeschwindigkeit
Zum Ufer kehrte Jan im Schneckentempo zurück, ließ sich aller Zeit der Welt, es erwartete ihn ja Niemand

Wütend über seine gescheiterte Aktion streckte er sich auf der Bank zum Trocknen aus
Verzweifelt peitschte es in Jan: „Trocknen….sinnlos….vollkommen sinnlos….egal was ich auch mache
Ich geistere wie ein Zombie hier herum…..Zombie…das passt…die sind genauso nutzlos und überflüssig wie ich“
Mit diesen deprimierten Gedanken setzten auch die psychischen Qualen wieder ein
Die Sehnsucht nach Dana fraß sich schneller durch Jan wie eine Kreissäge
Jetzt weinte er auch wieder hemmungslos, hier in der Einsamkeit bekam Keiner seine Tränen zu sehen
Pochend, hämmernd, klopfend trieben die Verleumdungen, diese unfassbaren Anklagen, die grauenhaften erneut ihr Unwesen in Jan
Das ließ sich nicht verdrängen, drohte seinen Kopf zu sprengen, seinen Magen zu zerquetschen
Die Sonne sank immer tiefer während es in Jan marterte

Irgendwann griff er nach seinem Handy, Benni hatte noch mehr SMS geschickt
Jan wollte seinen Großen nicht noch mehr enttäuschen
Aber er tat sich schwer damit die richtigen Worte zu finden
Wie sollte er denn etwas erklären was er selbst nicht richtig verstand

Längst waren Jans Kleider trocken, er blieb einfach auf der Bank liegen
Er hatte keinen Schimmer wohin er sollte, was er tun sollte
Ausgegrenzt wie ein Aussätziger kam Jan sich vor, seiner Wurzeln, all seiner Werte beraubt
Es fehlte ihm aber auch der Antrieb zum Aufstehen, die kleinste Regung strengte ihn unsagbar an
„Nun ist es schon dunkel und ich liege immer noch hier
Wie ein Penner…….die schlafen auch auf Bänken“ dachte Jan bitter

walli

Anzahl der Beiträge : 6459
Anmeldedatum : 11.01.10

Nach oben Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  walli Mi 14 Nov 2012, 20:15

Benni konnte nicht schlafen und Dora, die bei ihm war natürlich auch nicht
Schon wieder schaute er sich die SMS von Jan an, wie schon viele Male vorher

Leise fragte Dora: „Du hast Angst um deinen Vater Benni…..sollen wir darüber reden“
Benni seufzte: „Ach Dora, reden bringt Papa nicht zurück, aber seine Nachricht….so komisch
Ich schreibe: Er soll sich melden……mitteilen wo er ist…..und Papa antwortet:
"Ich finde keine Erklärungen weil ich selbst nichts begreife- - -
Aber du musst dir keine Sorgen machen, mein Junge- - -
Großer…ich danke dir für alle deine Unterstützung die du mir gegeben hast- - -
Ich bin so stolz auf dich….Bleibe wie du bist, passe auf dich auf und gehe deinen Weg
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und vor allem bleibe gesund mein Junge, hörst du!!!
Dein dich immer liebender Vater---"

„Die 2 Drachen da draußen rücken ja nicht mit der vollen Wahrheit heraus
Aber Papas SMS ist doch keine Antwort…..überhaupt….solche Worte hat er noch nie zu mir gesagt
Das klingt…..hört sich an…..als wolle er…. „
„Benni du glaubst doch nicht wirklich, dass dein Vater……“ wagte sich Dora nicht weiterzusprechen
Benni schwieg sehr, sehr lange, dann hauchte er tonlos: „Dora……ich habe Angst Papa bringt sich um“
Dora nahm ihn in den Arm, flüsterte: „Wie kann ich dir helfen Benni…sage es mir….
Was soll ich tun für dich….für deinen Vater?“
Benni versuchte zu lächeln: „Danke Dora, ich weiß das du Papa sehr gerne magst
Aber das Wichtigste ist zu wissen wo er ist oder ihn zu finden
Gleich morgen früh organisiere ich mit meinen Kumpels einen Suchtrupp“
Dora versprach: „Bei dem Trupp wirke ich mit….muss noch überlegen wen ich mit ins Boot hole“



Zitternd vor Kälte erwachte Jan mitten in der Nacht, überlegte
Sich ins Auto verkriechen wollte er nicht
Aufstehen und eine Decke holen dazu hatte er auch keine Lust
„Erfriere ich halt….und wenn schon….Tiefgefrorenes hält sich länger“ dachte er selbst in der Nacht verbittert
Er drehte sich einfach auf der harten Bank herum, in der Stille nervte Jan sogar das Zirpen der Grillen
Vielleicht schlief er aber gerade wegen dem anhaltenden, monotonen Zirpen auch wieder ein

walli

Anzahl der Beiträge : 6459
Anmeldedatum : 11.01.10

Nach oben Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  walli Mi 14 Nov 2012, 20:20

Dicke Dunstschwaden ballten sich noch über dem See als Jan aufwachte
O5.00 Uhr sagte ihm ein Blick auf die Tür
Jan dachte daran wie tiefschlummernd sein kleiner Schatz jetzt noch in ihrer kuscheligen Wiege lag
Der eine Gedanke genügte und schon quälte ihn wieder die grenzenlose Verzweiflung
Das „nagelte“ Jan auch weiter auf der Bank fest, er blieb liegen, einfach so, regungslos
Wo sollte er auch hin….an jedem Ort würden die Horror-Schreie in seinen Ohren dröhnen:
„Tochter als Schutzschild benutzt……Bist Gefahr für dein Kind….Sorgerecht entzogen….“
Wegen der Schreie platzte nicht nur Jans Kopf fast, er bog sich vor Magenkrämpfen
Noch ein Grund mehr weiter liegen zu bleiben
Als Jan sich gepeinigt gegen den Leib presste, spürte er Nässe unter seinen Fingern
„Blut?.....Ach ja, der Messerritz von Angis…..noch immer nicht versorgt….
Ein Witz!!!.....Das ist jetzt die größte Nebensächlichkeit überhaupt“ dachte er verbittert
Sekunden nur erinnerte sich Jan an den Ablauf in Angis Wohnung
Dann hatte er aber nur wieder seine Kleine vor Augen, ihre staksigen Bewegungen, ihr verschmitztes Lächeln
Oh ja, der Kleine Winzling verstand es schon ihn um den Finger zu wickeln
Gerade noch hatte Jan vor sich hin gelächelt
Da versperrten ihm die Leni und Hajo Ungeheuer den Blick auf das glückliche Bild
Gequält schrie Jan auf, presste verzweifelt die Faust in den Mund
Er drückte sich ganz fest an die Lehne, suchte Schutz vor der Boshaftigkeit
Nein da wollte Jan nicht hin, er fühlte sich viel zu hilflos um sich dem Bösen auszuliefern
Leider weit weg von seinem Schatz, aber hier am See herrschte Frieden
Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte Jan sich gewundert über seine Faulheit
Er und nichts tun, so etwas gab es doch gar nicht….aber jetzt dieses Drama lähmte ihn quasi
Längst stand die Sonne schon hoch am Himmel, der Tag schon einige Stunden alt
Aber seit dem Erwachen hatte sich Jans Stellung auf der Bank nicht verändert

walli

Anzahl der Beiträge : 6459
Anmeldedatum : 11.01.10

Nach oben Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  walli Mi 14 Nov 2012, 20:29

„Also…..also was ich euch jetzt sage ist der unglaublichste Skandal den wir bei uns je hatten“ stürmte Dirk brüllend ins Büro
Ina und Tom konnten nicht mal den Mund öffnen, da schrie Dirk schon weiter:
„Da rufe ich in Jans Wohnung an…..ja schaut mich nicht so an……
Ich überlegte auch lange ob ich ihn stören kann, gerade jetzt wo er bestimmt jede Minute mit seiner wiedergefundenen Kleinen verbringen will
2-3 Details brauchte ich nur von ihm, nur ganz kurz wollte ich von Jan noch etwas wegen der Entführerin für meinen Bericht wissen
Aber da…..mich hat fast der Schlag getroffen..... brüllt Hajo durchs Telefon
Ja richtig Hajo…..hätte mir doch nicht träumen lassen, dass der immer noch auf seinem Wachturm-Posten sitzt
Also Hajo brüllt mir entgegen sie hätten Jan nach all seinen Grausamkeiten aus der Wohnung geschmissen
Er faselte irgendwas von wegen Dana sei schwer krank zurückgekehrt, sie gehöre vor Jan geschützt, das Sorgerecht sei ihm sowieso entzogen“

„Dirk….Dirk sage mal….bist du besoffen?“ stammelte Tom
Dirk schrie: „Ich weiß wie unfassbar sich das anhört
Ihr, wir, ich natürlich auch, dachten doch alle in der Wohnung platze das Glücksthermometer aus Freude weil die Kleine die Entführung so gut überstanden hat
Jan verbringt einen harmonischen Wiedervereinigungs-Sonderurlaub und der glückliche Opa Hajo hält seine Enkelin auf dem Schoß“

Tom sprang auf: „Jetzt nehme ich mir Hajo zur Brust
Ich will sofort wissen warum er diese Ungeheuerlichkeiten über Jan ausposaunt“
Dirk stellte sich ihm in den Weg: „Zwecklos Tom….Genau mit dem Vorsatz bin ich auch sofort zur Wohnung
Aber Benni kam gerade aus dem Haus….und raubte mir sogleich mein bisschen Hoffnung
Er erlebte zwar nicht mit als Hajo samt Tochter Jan aus der Wohnung warfen
Aber was Benni dann zu erzählen hatte…..ich bin noch immer traumatisiert
Jetzt verteidigen die 2 die Wohnung gegen Jan wie Ritter ihre Burg
Benni sagt noch schlimmer seien die Dauer-Beschimpfungen über seinen Vater
Plötzlich ist Jan der brutalste, gewalttätigste Polizei, der Verbrecher grausam verprügelt, schwer verwundet, mit Psycho-Terror Geständnisse erzwingt
Der Entführer plante angeblich jahrelang im Gefängnis wie er es dem Rambo-Bullen, also Jan, heimzahlen könne
Die Entführung von Dana war seine Rache, die Jan mit einem blutigen Gemetzel beendete als er seine Kleine befreite
Das Kind würde lebenslang an den Folgen des Erlebten leiden, 1 x sei schon 1 x zu viel
Unter seinem Polizisten-Vater dürfe die Kleine auf keinen Fall länger leider, Jan sei und bringe seine Tochter ständig in Gefahr
Was ist……meinte ihr ich erzähle einen Actionfilm……ihr glaubt mir nicht….richtig“ schnaubte Dirk weil Ina und Tom ihn so ganz komisch anschauten

walli

Anzahl der Beiträge : 6459
Anmeldedatum : 11.01.10

Nach oben Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  walli Mi 14 Nov 2012, 20:37

Ina krächzte: „Ne Dirk ne……solche.....solche ungeheuerlichen Scherze bringst nicht mal du
Aber durchsteigen tun wir trotzdem nicht….Hajo und Leni mit einem Schlag wahnsinnig….
Nein…das ist zu einfach…..Es gibt doch keinen Grund um Jan plötzlich den Krieg zu erklären
Ja Krieg…anders kann ich das leider nicht nennen….ich meine warum….wieso….weshalb….
Wie begründen die ihre Meinung über Jan, angefangen beim Polizisten
Gerade Hajo weiß doch wie Jan mit Verhafteten umgeht. Jan benutzt Worte als Waffe und nicht die Fäuste
Danas Befreiung ein blutiges Gemetzel muss doch, verglichen mit deiner Aussage, eine faustdicke Lüge sein“
Dirk regte sich auf: „Das sind übelste Verleumdungen, entsetzlicher Rufmord….wenn ich es euch doch sage
Mit der Entführung wollte sich Keiner an Jan rächen den er mal verhaftete
Keine Ahnung wie er das rausbekam, aber seine Tochter befand sich in der Wohnung der Psycho-Kranken
Die Frau mag gestört sein, aber keine Verbrecherin, wurde noch nie verurteilt
Das hat auch Wolle bestätigt. Mehr lässt er ja nicht raus wegen seiner Schweigepflicht
Mehr interessierte mich auch nicht nachdem die Entführung so ein glückliches Ende nahm
Der Kleinen merkte man die Aufregung gar nicht an
Meine Güte…..sie wirkte so munter, gesund, fröhlich…..winkte Jan noch lachend zu
Unter welchen Schäden Dana so schwer leiden soll ist mir ein Rätsel
Und Jan……ihr hättet ihn sehen sollen, der war der glücklichste Mensch der Welt
Er wirkte befreit, ruhig, wie von einer Zentnerlast befreit
Der krasse Gegensatz zu den Tagen vorher wo er vor Angst fast verzweifelte
Jan wäre doch nie so ausgeglichen gewesen, wenn er sich um sein Kind gesorgt hätte
Dana hatte vielleicht Heimweh, aber sie ist doch noch viel zu klein um zu begreifen, dass sie entführt wurde
Die Eltern hat sie bestimmt genauso vermisst wie ihre gewohnte Umgebung
Doch in der Wohnung fehlte es an nichts was ein Kind braucht
Ich kapiere nicht, warum Jan sich mit blutrünstigen Rächer-Verleumdungen einfach davon jagen lässt
Darf gar nicht daran denken, himmelhochjauchzend Dana wohlbehalten wieder zu haben und kurz danach stoßen die ihn in den finstersten Abgrund“

„Wie…..das lief gleich nach der Entführung ab“ stotterte Tom „Benni….verdammt noch mal
Was denkt der sich überhaupt uns nicht mal zu informieren“
Dirk beschwichtigte: „Jetzt hacke du nicht auch noch auf dem Jungen rum, Tom
Benni ist sowieso vollkommen durch den Wind……ja wohl auch verständlich
Der fetzt sich ständig mit den 2, aber die vollständige Wahrheit erfährt er nicht
Der Junge dachte ihr steht Alle auf Hajos Seite, haltet ‚Jan für einen Rabenvater“
Tom raufte sich die Haare: „Oh Mann das wird ja immer doller…..aber diesmal verschone ich Hajo nicht
So viele Verstöße darf sich auch ein HK nicht erlauben…..selbst schuld wenn er fliegt“
Dirk erklärte: „Tom, ich denke genau wie du. Aber gerade ein HK hat mächtigen Einfluss
Ins Blaue schießen ist da zwecklos. Wir tragen alle Argumente gemeinsam zusammen und dann überlegen wir weiter, einverstanden?“
Tom knurrte nur
Dirk beharrte: „Zuerst müssen wir Jan finden, denn er ist verletzt und nach meinen Recherchen hat er sich noch nicht ärztlich versorgen lassen“
„Verletzt…..Jan verletzt…..“ rief Ina aufgeregt: „Aber wieso denn….keine blutige Rache….
Waren deine Worte……Wie schwer wurde Jan verwundet.....?....Jetzt rede endlich“

walli

Anzahl der Beiträge : 6459
Anmeldedatum : 11.01.10

Nach oben Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  walli Mi 14 Nov 2012, 20:48

Dirk erklärte: „Beruhige dich Ina. Jan ist weder schwer noch lebensbedrohlich verletzt
Die Psycho-Tante versuchte Jan an Danas Befreiung mit Messern zu hindern
Um gleich alle Spekulationen auszuräumen, Jan sagte er hätte das Messer mit seiner Kleinen im Arm nur schlecht abwehren können
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Dana von dem Messer-Blut-Gerangel etwas mitbekommen hat, wenn Jan sie im Arm hielt
Ich nehme an, er sperrte die Frau kurzerhand in eine Truhe, damit das Kind keine Kampfszenen zu sehen bekommt“
Tom grinste: „So, so……. in eine Truhe sperrte Jan die Psycho-Tante also
Wer hätte das gedacht, unser höflicher Kavalier vergisst wegen seinem kleinen Fräulein seine guten Manieren“
Dirk entgegnete: „Ja so kann man das auch nennen, jedenfalls bremste er sie so endgültig aus
Vorher ist sie Jan mit dem Messer zu nahe gekommen
Sie hat ihm quer rüber von der rechten bis zur linken Taille einen….wie soll ich sagen….Ritz….
Ja Ritz trifft zu…..also einen Messerritz verpasst
Nicht sehr tief, keine klaffende Wunde, Jan stand ja auch fest auf beiden Beinen“

Ina regte sich auf: „Das hörte sich eben aber ganz anders an
Du sagtest Jan muss gefunden werden und wegen einem harmlosen Schnittchen wärst du nicht so besorgt“
Dirk wetterte: „Weil ich felsenfest davon ausging, dass Jan sich umgehend medizinisch versorgen lässt

„Du belügst uns, Jan schwebt doch in Lebensgefahr“ schrie Tom
Dirk fuchtelte mit den Händen: „Nein…Ja….Vielleicht….Verdammt noch mal ich weiß es nicht….
Ich erzähle euch jetzt mal wie sich das bei Jan und rundherum abzeichnete…….“schilderte er den Blutstreifen auf Jans Hemd, die Spuren am Messer und die Bluttropfen und Stellen in der Küche“
Ina regte sich auf: „Warum hast du uns den Tatort nicht untersuchen lassen
Dann hätten wir gleich gewusst was sich da abspielte“
Dirk fetzte: „Es gab nichts zu untersuchen. Jeder kleine Bluttropfen stammte von Jan
Ich konnte doch nicht ahnen, dass sich alles so dramatisch zuspitzt, dachte wirklich die Wunde sei längst versorgt
In der Pension hat Jan umgehend ausgecheckt, bei Dr. Boll ist er nicht aufgetaucht
Bleibt noch sein Hausarzt, aber den kenne ich nicht“

Tom griff sofort zum Hörer

Ina flüsterte: „Inzwischen dürfte Jans Wunde…………..befürchten wir das Gleiche Dirk?“
Niedergeschlagen meinte Dirk: „Ich sagte Jan schon in der Wohnung das jeder verlorene Tropfen Blut einer zu viel ist.
Jetzt überschlage mal wie viel Tropfen bzw. wie viel Blut er schon verloren hat, wenn er wirklich keinen Arzt aufsuchte
An Entzündung, Infektion, Blutvergiftung, usw. will ich gar nicht denken“

Tom rief: „Bei seinem Arzt-Freund, also Mark, ist Jan auch nicht aufgetaucht
Ich frage jetzt bei den Not-Ambulanzen nach“

Dirk bremste: „Stopp Tom, stopp….schon vergessen Jan ist kein Krimineller mit Schussverletzung der von der Polizei gesucht wird
Du wirst nicht von einer Not-Ambulanz der Stadt auch nur die kleinste Auskunft bekommen
Befürchte Jan denkt nicht mal an solche Einrichtungen, irrt nur irgendwo da draußen herum“
Ina meinte: „Sicher tobt nach all dem ein mächtiges Gewitter in Jan
Aber Dirk, gerade Jan ist stark genug um schnell wieder besonnen zu reagieren“
Dirk schüttelte den Kopf: „Ina was Jan durchmacht, das ist….ist…ist…wie
Das ist als hätte man ihm das Herz bei lebendigem Leibe rausgerissen
Benni hat sogar Angst das Jan sich umbringt“

„Waaaaas…aber der muss doch wissen…Jan würde doch nie….“ schrie Ina
Dirk fiel ihr ins Wort: „Ich verstehe den Jungen irgendwie, wenn sein Vater ihm solche SMS schreibt“
„Ja aber das ist doch……“ krächzte Ina
Dirk betonte: „Eben…..das kann alles und nichts bedeuten
Aber derartige Meldungen hat der Junge nie zuvor von seinem Vater erhalten
Ach ja, auf der Treppe kam es noch zu einer kurzen Begegnung, aber den Mann den Benni dort zu sehen bekam……..
Der hatte keine Ähnlichkeit mehr mit seinem Vater….ihr versteht?
Auch deshalb hat Benni Angst das Jan sich mit den Zeilen verabschieden will…..für immer“

Tom keifte: „Schluss jetzt, es wird Zeit Bilanz zu ziehen, wir müssen Jan finden
Weil er 1. bei seinem Umherirren unzähligen Gefahren ausgesetzt ist
Weil Jan 2. schon längst in einem Verbandpanzer stecken müsste
So ein Idiot aber auch, Keiner will ihn unter das Messer zwingen, keine OP
Nur verbinden lassen, vielleicht reicht sogar ein Pflaster....... und der Trottel läuft trotzdem davon
Aber 3. Und letztes Jan muss….wie sagt man…sein Fleisch und Blut wieder in die Hände gelegt werden
Den Friedenspakt halte ich Hajo höchstpersönlich unter die Nase…..üble Nachrede…Kindsentzug…wo gibt es denn sowas
Also los…..die Kollegen sollen sich gleich auf die Suche machen…..am besten gleich ein ganzer Heer
Ich leite schon mal Jans Handy-Ortung in die Wege“
Dirk brummte: „Tom, dein Eifer in Ehren….aber du weißt selbst das wir ganz schön an der Kette liegen“

walli

Anzahl der Beiträge : 6459
Anmeldedatum : 11.01.10

Nach oben Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  walli Mi 14 Nov 2012, 20:52

„Du.u.u mei…meinst?“ murmelte Tom
Dirk erklärte: „Überlege doch mal……Jan wurde nicht entführt….also müssen wir nach keinem Versteck suchen wohin man ihn verschleppt hat
Eine Fahndung nach Jan einleiten ist noch undenkbarer….unser Kollege ist kein Verbrecher der auf der Liste steht
Aus dem gleichen Grund wird man dir auch den Antrag für die Handy-Ortung um die Ohren knallen
Eine Suche zu starten, weil Jan vermisst ist, kauft uns doch auch Keiner ab
Jan ist erwachsen, im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte und er hat die Wohnung, wenn auch gezwungenermaßen, freiwillig verlassen
Seine Verletzung ist auch kein Argument, denn Jedem steht das Recht zu über seinen Körper, sprich über seinen gesundheitlichen Zustand selbst zu bestimmen“
Tom schrie: „Das ist mir alles sowas von egal….Die sollen Jan finden, schnell finden und damit basta“
Dirk beschwichtigte: „Bleib mal realistisch Tom, Jan ist einer von uns, da fragen die Kollegen was los ist
Das ist nicht nur kollegial, dass ist auch gut so
Stellst du Jan dann als Feigling hin, der sich von Hajo in die Flucht schlagen lässt
Oder willst du den Kollegen erzählen Jan hätte die Schnauze voll von der haarsträubenden Familientragödie die in seiner Wohnung abläuft
Bitte schön….mach nur wenn du Jan zur Lach-Nr. vom Präsidium hinstellen willst“

„Verdammt…dann mache Vorschläge….irgendwas
Aber sage nicht das wir die Hände in den Schoß legen, dann beginne ich nämlich sofort allein mit der Suche“ schimpfte Tom
Dirk erklärte: „Das ist ein Anfang….ihr sucht….ich halte die Augen mit einigen Vertrauten offen
Mein Vorschlag wäre, inzwischen eine glaubhafte Erklärung für die Kollegen zu überlegen, so dass doch noch eine Suche nach Jan gestartet wird“

Dirk wartete einen Moment, dann fragte er: „Ina?“
Ina seufzte: „Ach ich wünschte Jan kommt zur Tür herein….jetzt in dieser Sekunde
Aber du hast recht Dirk, bei dem Irrgarten helfen nur ruhige, vernünftige Vorschläge“
Tom fetzte: „Ja…ja…ich lege mir auch Zügel an….aber hoffentlich fällt uns bald eine brauchbare Lösung ein“

walli

Anzahl der Beiträge : 6459
Anmeldedatum : 11.01.10

Nach oben Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  walli Mi 14 Nov 2012, 21:03

Nachmittags sprang Jan plötzlich von der Bank hoch und raste in den angrenzenden Wald hinein
Er hetzte mit einem solchen Tempo voran wie er gestern durch den See geschwommen war
Jan kannte sich hier ja nicht aus, wozu auch, er hatte ja kein Ziel
Egal, dass die Bäume immer dichter standen, dass Gelände unwegsamer wurde
Planlos hetzte Jan weiter, nein er peitschte sich schon voran
Er wollte fliehen, etwas entfliehen, für das er selbst keine Bezeichnung fand
Das Gefühl sich von Fesseln, von ganz dicken Ketten befreien zu müssen gab Jan Antrieb
Schmerzhaft schnürten ihn die Verleumdungen, Anklagen, diese grausamen Lügen wie Fesseln zusammen
Jan rang nach Luft so grausam quetschten die Leni und Hajo-Ketten um seinen ganzen Körper
Erst wenn er seinen kleinen Schatz in die Arme schloss würden die eisenharten Rüstungen gesprengt
Aber so oft Jan auch die Arme ausstreckte er griff immer ins Leere
Sein kostbares Goldstück blieb für ihn unerreichbar
Also lief Jan noch schneller, jetzt einen kleinen Hügel hinauf, sogleich wieder hinab
Äste schlugen ihm ins Gesicht, völlig gleichgültig für ihn
Eben stolperte Jan über eine Wurzel und knallte auf seine Knie
Sofort stand er wieder auf, rannte weiter, als würde er von einer Horde Hunde gehetzt
Auf seine aufgescheuerten Knie warf Jan nicht mal einen Blick
Manchmal durchfuhr ihn ein kurzer Schmerz wie bei einem Stich oder Schnitt
Uninteressant für Jan, dass er wieder mal irgendein kantiges Gewächs gestreift hatte
Nur nicht anhalten, keine Pause einlegen, auch wenn es jetzt steiler hinauf ging
Aber plötzlich rutschte Jan ein kleines Stück in die Tiefe
Den schmalen Abhang in dem er landete hatte er bei seiner stürmischen Hetzerei nicht bemerkt
Schnell kraxelte Jan wieder hinauf, bewegen konnte er noch alles, also keine Fraktur
Er wusste, dass das Warme was ihm über die Schläfe lief nur Blut sein konnte
„Was soll´s, auf eine Schramme mehr oder weniger kommt es wirklich nicht mehr an
Warum habe ich mir nicht gleich den Schädel eingeschlagen, dann wäre endlich Ruhe“ dachte Jan resigniert
Drehte er sich herum erkannte er noch immer seinen Wagen
Ein Gegenstand aus deinem elendigen, jämmerlichen Leben, der Anblick regte Jan auf
Er peitschte sich noch mehr an, weg nichts wie weg, weit ganz…ganz weit
Es ging Jan durch den Sinn: „Für einen Polizisten muss meine Hetzerei wie eine Flucht aussehen
Wie ein Häftling der aus dem Gefängnis geflohen ist…..Jawohl Kollege…bin meiner Zelle entflohen
Ich habe mich aus den Gittern der Kälte, Herzlosigkeit und Ungerechtigkeit befreit“
Jans wirre Gedanken machten ihn so unaufmerksam, dass er jetzt der Länge nach hinfiel
Einen Moment lähmten ihn die Schmerzen von dem harten Aufprall aber jetzt doch
Umständlich richtete sich Jan wieder auf und erkannte die kleine, aber spitze Felsplatte im Boden
Bald danach lief er weiter, rechts, links, zick-zack, rauf-runter, immer weiter im unbekannten Gelände
Hier rannte nicht mehr der vernünftige Jan umher, der sich den nächsten Schritt genau überlegte
Kein Vergleich mehr zu dem KOK der sonst besonnen und gut geplant handelte
In dieser ihm unbekannten Wildnis irrte ein Jan umher dessen konfusen Gedanken sich überschlugen
Was er machte geschah mehr in Trance, benommen, in seinem Kopf schwirrte etwas Unerklärliches
Jan hörte sich pfeifen, wusste, das es seine Lungen waren, spürte wie sehr er nach Atem hechelte
Trotzdem verlangsamte er sein Tempo nicht
Jan spürte auch den Druck der ihm unentwegt gegen die Rippen hämmerte
"Wenn mir mein rasendes Herz die Brust sprengt.....umso besser,.... Exitus…wenigstens ein schneller Tod
Irgendwann findet ein Spaziergänger dann meine verweste Leiche…..auch nicht tragisch
An meinem Ausweis sehen sie wer ich bin….werden mich irgendwo verscharren
Ein ordentliches Grab hat so ein brutaler Halunke und Rabenvater wie ich ja doch nicht verdient“
Wolle hätte Jans bitteren Gedanken sofort mit der höchsten Dosis behandelt
Aber so einsam umherstreifend steigerte er sich immer tiefer in die endlose Verzweiflung hinein
So oft wie Jan auf die Knie fiel wurde die Erdkruste auf seinen Jeans immer dicker
Wie ein kleines Muster wirkten all die kleinen Schnitte schon auf ihm
Die Äste die Jan immer wieder ins Gesicht knallten hinterließen kleine Hämatome wie nach einer Prügelei
Inzwischen wusste er von den kleinen Felsplatten im Boden, aber leider erkannte er sie immer zu spät
Doch nach jeder Bauchlandung richtete sich Jan um so schneller auf
„Weiter…weiter…nichts wie weg…ganz weit weg…nur Ruhe vor diesen Ungeheuern“
Aber egal wie tief Jan auch in die Wildnis eintauchte, in seinen Ohren dröhnte es nur noch lauter
Selbst hier in diesem Baum- und Pflanzengeflecht standen die schrecklichen Bilder deutlich vor ihm
So oft hielt Jan sich schon die Ohren zu und wurde doch fast taub von dem Brüllen
Diese schrecklichen Verleumdungen, diese schwerwiegenden Anklagen und diese unfassbaren Lügen
Hajo fauchte ihn mit weit aufgerissenem Maul so an, dass Jan von dem Sog gegen die Wand geschleudert wurde
Lenis hysterisches Gekreische raubte ihm fast den Verstand
Egal wie lange Jan die Augen zusammenpresste, diese 2 fürchterlichen Gestalten tobten weiter vor ihm
Immer noch flutete ein Tränenmeer aus Jans Augen weil er seinen Schatz ständig vor sich hatte
Dieses kleine, zarte, weiche Wesen lächelte so lieb, streckte ihm sehnsüchtig die Arme entgegen
Aber sobald Jan nach ihr griff schlangen sich harte Fesseln um seine Arme, quetschen ihm die Hände zusammen
„Pa….Papa…Papa“ schluchzte sein Goldstück wimmernd, aber der Papa schaffte es nicht sich von den Feseln zu befreien
Wie eine leblose Statute sah Jan sich da stehen und der Abgrund zu seinem Kind wurde immer tiefer
Nichts konnte diese entsetzlichen Bilder löschen, die grausamen Stimmen verstummten einfach nicht
Verzweifelt dachte Jan: „Dieser unerträglichen Horror wird mir überall anhaften…..
Laufen…..Natur….der Wald….hat mir alles nichts gebracht…..Wohin jetzt…..Zu welchem neuen Ziel“
Erst jetzt bemerkte Jan, dass er momentan gar kein neues Ziel erkunden konnte
Die Nacht hatte sich ausgebreitet, es herrschte totale Finsternis um ihn
Irritiert blickte Jan sich um, überlegte dann: „Wenn ich im Dunkeln zurückirre lande ich wohlmöglich noch mitten im Zentrum………
Da verbringe ich die Nacht doch besser im Wald…….Auf mich wartet sowieso Keiner mehr……..
Vielleicht weist mir ja das neue Tageslicht endlich meinen richtigen Weg“
Jan tapste sich zum nächsten Baum, ließ sich auf den Boden gleiten und lehnte sich resigniert gegen den Stamm

walli

Anzahl der Beiträge : 6459
Anmeldedatum : 11.01.10

Nach oben Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  walli Do 15 Nov 2012, 20:20

Dirk und Tom wollten doch noch einen Versuch wagen, klingelten an Jans Wohnung
„Was wollt ihr denn hier“ riss Hajo brüllend die Tür auf
Umständlich krächzte Dirk: „Hajo hör mal…..was du da am Telefon wegen Jan gesagt hast….“
„Davon meinte ich jedes Wort genauso wie ich es sagte“ schrie Hajo
Der Kerl setzt keinen Fuß mehr über die Schwelle……nochmal bringt dieser…dieser…
Rücksichtslose meine Enkelin nicht mehr in Lebensgefahr
Und seine Tochter wird der Rabenvater nie wieder sehen, dafür sorge ich persönlich
Ende des Themas, meine Familie braucht mich“
Tom hatte seinen Fuß zwischen der Tür, bevor Hajo sie zuschlagen konnte und keifte:
„Bevor du komplett durchdrehst hörst du jetzt mal zu Hajo“
„Spar dir dein Entschuldigungsgesülze um für Jan um gut Wetter zu flehen
Die schwerste Buße ist noch zu human um zu sühnen was der Kerl getan hat“ schrie Hajo
Dirk fauchte: „Was?…...Was?....dann sage doch endlich was Jan so Schlimmes getan hat bevor du hier weiterfantasierst“
Hajo brüllte: „Ich weiß ganz genau was sich abgespielt hat, dieser blutige, chaotische Tatort ist Beweis genug
So brutal wie Jan den Entführer damals bei der Verhaftung behandelte, genauso blutrünstig hat er sich jetzt gerächt
Ich würde mir ja noch ins Fäustchen lachen und sagen recht geschieht dem Rambo-KOK das er auch was in die Fresse kriegt
Aber das meine Enkelin darunter leidet, ist schwerste, aber allerschlimmste Kindesmisshandlung
Kriegt Maybach lieber zu fassen, sperrt ihn in die Zelle, stoppt den Rarnden als hier große Reden zu schwingen“
Tom flippte aus: „Hajo, das Enkelgeschrei hat dich wohl um den Verstand gebracht
Was lügst du denn da über Jan zusammen…..von welchem Jan sprichst du überhaupt
Jede Silbe die du über ihn ausstößt entbehrt aller Logik“
Hajo schrie: „Spare dir deinen Atem…..Fakten….nur Fakten zählen
Und am Tatort waren eine Menge Fakten“
Dirk versuchte zu beschwichtigen: „Hajo…glaube mir du tust Jan Unrecht
Es hat sich alles ganz anders angespielt. Höre dir doch wenigstens die Realität mal an“
„Du bist nach uns in die Wohnung gekommen….aber ich…Ich bin völlig im Bilde“ winkte Hajo ab
Dirk rief in die Wohnung hinein: „Leni, sind Sie wenigstens vernünftig“
Leni schrie: „Ich hatte das gleiche blutige Gemetzel vor Augen wie mein Vater, habe mein schwerkrankes Kind vorgefunden“
Dirk schimpfte: „Auf mich wirkte Dana aber sehr munter und sie winkte ihrem Papa sogar fröhlich zu
Dem blutrünstigen Rabenvater wie sie es nennen.........
Verdammt Leni, sie kennen Jan besser als jeder Andere, wachen Sie endlich auf
Sie dürfen nicht länger Hajos Rambo-Version glauben, hören Sie mich nur ein paar Minuten an
Die Hexenjagd die sie mit dem Kindsvater veranstalten bringt das ganze Präsidium in Aufruhr
Sie sind gerade dabei Jan das Herz rauszureißen, merken Sie das denn gar nicht“
„Schluss jetzt mit dem Unsinn……Meine Tochter in den Kollaps treiben….das fehlte noch“ knallte Hajo den 2 die Tür vor der Nase zu


Tom starrte übertölpelt auf das Holz vor seiner Nase, knurrte dann wütend: „Und was jetzt?“
Dirk krächzte: „Jetzt müssen wir uns sehr gut und sehr genau überlegen, mit welchen Mitteln wir einen durch geknallten HK mit über 40 Dienstjahren auf dem Buckel und Beziehungen bei allen nur denkbaren Stellen, wieder zur Vernunft bringen“
„So viel Zeit haben wir aber nicht, du hast selbst gesagt, dass Jan schnell behandelt werden muss“ regte sich Tom auf
„Die Hajo Maßnahmen und Jan zu finden sind doch 2 völlig getrennte Schienen“ stapfte Dirk aufgebracht zum Auto
„Dann hast du Superhirn auch bestimmt schon den perfekten Plan für die Suche nach Jan“ knurrte Tom
„Nein habe ich nicht, aber vielleicht fällt dir Total-Durchblicker ja jetzt die Lösung auf dem Rückweg ein“ legte Dirk aufgebracht einen Blitzstart hin

walli

Anzahl der Beiträge : 6459
Anmeldedatum : 11.01.10

Nach oben Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  walli Do 15 Nov 2012, 20:29

Trotz schon lange herrschendem Tageslicht lehnte Jan noch immer an dem Stamm
Wie bei einer hängenden Schallplatte dröhnten ihm ohne Unterbrechung die grausamen Anschuldigungen in den Ohren, spielten sich die Ungeheuer-Szenen vor ihm ab
Daneben lief die 2. Filmrolle, schöne, liebe, zärtliche Bilder von seinem Schatz
So munter brabbelte sie, so glücklich lachte sie und blieb doch so unerreichbar fern für Jan
Das sein Herz sich ständig schmerzhaft zusammenkrampfte, ihm ununterbrochen die Tränen über die Wangen rangen, spürte er gar nicht mehr
Das Glück zum Greifen nahe und doch so unerreichbar fern
Jan sah jetzt im Hellen sein Auto unten am See….“Aber Wegfahren……Wohin….“
Ob in der Stadt.... am Ufer….im See…selbst hier im Wald…..der Horror hüllte ihn ein wie eine 2. Haut
„Jetzt müsste sich gerade die Erde vor mir auftun und mich verschlingen“ wünschte sich Jan
Wie ein alter, gebrechlicher Greis erhob er sich irgendwann ganz langsam
Langsam ging er auch den Abhang hinunter, planlos….ohne zu wissen warum…zu welchem Ziel
Es ging Jan durch den Kopf wie gerne er sich sonst in der Natur aufhielt
„Die frische Luft…..das Gehirn durchblasen…..aber jetzt…..
Mein Kopf ist ein riesiges Vakuum…….ausgehöhlt….herrscht nur noch grenzenlose Leere darin“
Niedergeschlagen trottete er so dahin, konnte sich alle Zeit der Welt lassen
Verhasst…unbeliebt…zu nichts mehr nutze….werde nicht mehr gebraucht
Darf mich nirgendwo blicken lassen…..selbst bei meinem kleinen Schatz nicht mehr….
Noch nie hatte ich soviel Freizeit…..ohne mich würde die Welt sich auch weiterdrehen“ schluchzte Jan und wischte sich zum unzähligsten Male die tränenverschwommen Augen
Zufällig blieb Jans Blick da an einem Ast hängen………..
Für die grausigen Gedanken die ihm jetzt kamen hätte ihn Jeder schallend ausgeschimpft
Aber je länger Jan auf den Ast starrte, desto fester wurde sein entsetzlicher Entschluss
Als sei es die banalste Selbstverständlichkeit grübelte er: „Der Ast ist dick genug um mit meinem Gewicht nicht abzubrechen
Schlinge um den Hals….Absprung….kurzer Ruck….Genickbruch…..Erhängen ein schneller Tod
Abgeschieden….Keiner der mich abhält…..idealer Ort….der Baum wie geschaffen….Aber ein Strick….
Das Wichtigste, ein Strick fehlt….wo kriege ich jetzt in der Einöde einen Strick her“
Weiter schaute Jan den Baum an, ganz ruhig, er fühlte sich der Erlösung von aller Pein so nahe
Diese grauenhaft Qual vor Sehnsucht nach seinem Schatz innerlich zerschnitten zu werden
An dieser entsetzlichen Folter würde er so oder so zugrunde gehen, warum dann nicht jetzt
„Das Abschleppseil“ durchblitze es Jan da und wie ein Blitz raste er jetzt den Hang hinunter
Gar nicht schnell genug konnte er das Auto erreichen, noch schneller, noch mehr Tempo
Kaum am Ziel sperrte Jan blitzschnell den Kofferraum auf, riss das Abschleppseil heraus, lief wieder los
…………..und erstarrte nach kurzer Strecke
Verloren stand Jan mit dem Seil in der Hand da, erschrocken über sein plötzlich schlechtes Gewissen:
„Erhängte sind ein grausamer Anblick…..die herausquellenden Augen……die weit aus dem Mund hängende Zunge
Wenn jetzt doch Spaziergänger……vielleicht sogar Kinder….vorbeikommen
Das entsetzliche Bild eines Strangulierten vergisst man nie…..
Nein….nein….nein….ich kann nicht….darf nicht…..will nicht das meine baumelnden Leiche bei Irgendjemanden einen Schock auslöst von dem er sich nie wieder erholt…………aber....
....Aber erschießen………..eine Kugel an gezielter Stelle in die Schläfe………
….das runde, blutverkrustete Loch im Kopf fällt doch kaum auf“…….griff Jan sich an die Hüfte
„Verdammt…. ich trage ja gar keine Waffe“
Wütend warf Jan das Abschleppseil in den Kofferraum, presste sich hinters Steuer und fuhr davon in Richtung Nirgendwo

walli

Anzahl der Beiträge : 6459
Anmeldedatum : 11.01.10

Nach oben Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  walli Do 15 Nov 2012, 20:34

Zur selben Zeit meinte Dirk zu Ina und Tom: „Wir könnten doch den Kollegen sagen, sie sollen nach Jan suchen weil er ein Blackout hat“
Ina hauchte: „Kannst du mal deutlicher werden?“
Dirk erklärte: „Also mal die grobe Version: Bei der Befreiung von Dana hat Jan sich den Kopf gestoßen oder einen Schlag darauf abbekommen
Die Kopfschmerzen spürte er in seiner freudigen Erregung gar nicht.
Jetzt wo der ganze Trubel, die Hektik vorbei ist machen sich die Folgen der unbehandelten Kopfverletzung erst bemerkbar…..
Eben Blackout……Benommenheit…..Orientierungsverlust….wie immer man das nennen will“
Tom brüllte: „Ich lasse nicht zu dass du Jan zum Idioten stempelst“
Dirk brüllte zurück: „Mensch ich rede doch nicht von einem Blutgerinnsel das aufs Gehirn drückt und Jan den Verstand raubt
Meine Güte ich, du, Viele haben einen Stoß, Schlag gegen den Kopf schon ignoriert und sich später gewundert warum sie wie besoffen darum taumeln
Bei Jan sind die Folgen eben ein Blackout, leichte Amnesie, er irrt orientierungslos umher weil ihm seine Adresse, sein Name….oder….oder nicht einfällt
Meine Güte, was wäre denn an einer solchen Erklärung so schlimm
Dann spucke doch mal deinen genialen, superschlauchen Top-Plan aus“
Tom maulte: „Du glaubst also wirklich die Kollegen spielen Krankenwagen und strömen wegen einem banalen Blackout von Jan in Scharen aus?“
Dirk seufzte: „Tom…an diesem Punkt waren wir schon…….
Nur nach vermissten Kindern durchsuchen ganze Heerscharen jeden Winkel
Ina sagst du vielleicht gnädiger weise auch mal etwas“
Ina erklärte: „Das Wichtigste ist, dass überhaupt Ausschau nach Jan gehalten wird….Kopfschlag….Kopfstoß hin oder her
Ich bin mir sicher, die Kollegen brauchen gar keine detaillierte medizinische Diagnose
Nach all den lebensgefährlichen Verwundungen die Jan schon hatte, atmen die doch geradezu auf wenn er jetzt „nur“ wegen einem Blackout gesucht wird
Jan ist einer von uns, Jan ist Kollege, Jan ist rundum beliebt, also ist die Bereitschaft auch groß“
Dirk bestätigte: „So sehe ich das auch. Von meinen Jungs weiß ich, dass sie nicht lange fragen, sondern handeln
Vielleicht leuchtet einem H. Kowalski das ja auch noch ein“ verließ Dirk das Büro

walli

Anzahl der Beiträge : 6459
Anmeldedatum : 11.01.10

Nach oben Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  walli Do 15 Nov 2012, 20:44

Am nächsten Tag setzte Jan seine ziellose Irrfahrt genauso fort wie gestern schon
Er hatte in der Nacht nur irgendwo auf einem Feld angehalten, weil er mit seinen brennenden Augen in der Finsternis nichts mehr erkennen konnte
Eine halbverfallene Hütte wurde zu seinem „Ersatz-Bett“
Doch Schlaf fand er auch in der stillen Abgeschiedenheit nicht
Die Schreie in ihm schallten viel zu schrill, die entsetzlichen Bilder vor seinen Augen blendeten ihn viel zu grell
Diese grauenhaften Folterungen quälten Jan unentwegt, egal was er machte, egal wo er sich befand
Gerade ging ihm durch den Sinn:
„Essen…wozu????? Mein Magen krampft sich sowieso unaufhörlich zusammen
Trinken…..weshalb????? Brauche nichts um die Lebensgeister zu wecken
Tod durch verhungern und/oder verdursten…..auch eine gute Art zu sterben…..!!!!!
Aber wer weiß wie zäh ich bin……kann dauern bis ich die letzten Zuckungen mache“

Enttäuscht schon wieder keine Lösung gefunden zu haben, schlug Jan eine andere Richtung ein
Er flüchtete weiter vor all dem Grauen was in ihm haftete ohne zu wissen wohin
Dabei wusste Jan sicher, dass es keine Befreiung mehr für ihn gab
„Die verlogenen Anklagen bleiben bestehen und von meinem Schatz bin ich für immer getrennt
Die Verleumdungen durchbohren mich allseits, nichts tröstet mich über den Verlust meines Kindes
Für was nach Lösungen suchen……..?????
Es gibt kein Entkommen aus diesem schmerzvollen Verhängnis
Wenn schon Flucht…..dann aber in die Ewigkeit….Schluss…Aus…mit meinem verheerenden Dasein“
In Jan peitschte eine Endphase die sich durch nichts stoppen ließ
Genauso wenig wie er seine Kreuz- und Querfahrt stoppte


Bald danach fuhr Jan an einer Brücke vorbei, hielt ein paar Meter danach an
Im Rückwärtsgang kehrte er schnell zu der Stelle zurück, parkte das Auto an einem geeigneten Platz
Kurz darauf stand Jan auf der Brücke, lehnte mit den Armen auf dem Geländer
Viele Meter unter ihm rauschten PKWs, LKWs, der rege Verkehr der Autobahn dahin
„Beim Aufprall auf den Betonboden zerschmettert man, ist sofort tot“ überlegte Jan
„Von den darüber rollenden Rädern zerfetzt mein Körper, wird zermalmt wie Brei
Den Rest können sie zusammenkehren und im Straßengraben entsorgen……
An einem Fetzen DNA stellt man dann fest das I c h das platte Etwas bin…….früher….oder später
Sowieso egal…….Mich vermisst ja Keiner…..ich existiere ja gar nicht mehr
Ich steige auf das Geländer….Absprung…und das war es…..Nein das ist es!!!!!
Ja…so….genau so lösche ich jetzt mein nutzloses, bescheuertes Leben aus
Ein schneller und sicher Tod, etwas unsaubere Art, aber bin ja sowieso der dreckige Halunke
Es wird Zeit….oh ja höchste Zeit….ich habe es so satt…..meine Entscheidung ist gefallen
Vorbei…..ich kann nicht mehr…..bin schon lange am Limit…..am Ende….
Am Lebensende……Leben…hahaha….ein Trauerspiel…..um mich trauert aber Keiner
Was überlegst du noch Jan…..handeln….handeln…gleich….jetzt….sofort
Dauert nur Sekunden….hörst nicht mal mehr deinen eigenen Aufprall“
Entschlossen stemmte sich Jan am Geländer ab, hob schon sein Bein an

„Verdammt…warum wimmeln hier so viele Leute herum….könnt ihr nicht woanders spazieren gehen?“
Die Gruppe ging an ihm vorbei, weiter tauchten aber schon die nächsten Passanten auf
Aufgebracht schaute Jan umher: „Der Strom muss mal abreißen, gibt doch nichts Besonderes hier“
Seine an das Geländer verkrampften Glieder wurden allmählich steif
Da fuhr schon wieder ein Fahrrad an Jan vorbei, kurz neben ihm umarmte sich ein Paar
Taxierend huschten seine Augen aufgeregt hin und her, „berufsmäßig“ wie bei einer Observation
Jan flippte fast auf, übernervös konnte er sich kaum noch beherrschen
Akribisch hatte er sich alles zurechtgelegt und jetzt dieser nicht eingeplante Rummel
Gehetzt dachte Jan: „Sobald ich auf das Geländer steige, „umzingeln mich rettende Hände
Auf dem Titelblatt will ich aber bestimmt nicht landen….das wäre der Renner:
„Große Rettungsaktion für lebensmüden Polizisten
Wahnsinniger KOK will sich von der Brücke in den Tod stürzen…..“
Nein….ich will einen stillen Abgang…..ohne Zuschauer….Aufsehen oder Tausende Unkosten für Rettungskräfte
„Abhauen….jetzt verschwindet doch endlich alle“ schrie Jan stumm
Als dann noch eine Kindergruppe, behütet von Erzieherinnen, die Brücke betrat, fiel bei ihm die Klappe
Wütend über die Spaziergänger, Radfahrer, die Brücke, über sich selbst rannte Jan schnell zum Auto
Er platzte bald vor Wut, dass der Versuch sein beschissenes Leben zu beenden schon wieder gescheitert war

walli

Anzahl der Beiträge : 6459
Anmeldedatum : 11.01.10

Nach oben Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  walli Do 15 Nov 2012, 20:51

Dana vermisste ihren Papa und in ihrer anhaltenden Unleidlichkeit machte sich das sehr deutlich
Sie weinte, wimmerte, schluchzte, brabbelte immer wieder „Papa…Papa“ vor sich hin
Oh ja….Mutter und Opa versuchten sie nach allen Regeln der Kunst auf andere Gedanken zu bringen
Doch ihre ganze Bemühungen waren sinnlos
Gerade jammerte Dana wieder nach Jan, da feuerte sie Benni an:
„Papa..Papa….noch lauter Schwesterchen…Papa….Papa….rufe, weine, schreie ordentlich nach unserem Papa
Immer wieder…Papa…Papa….nicht aufhören Süße….Papa….Papa….ich unterstütze dich“
„Hör sofort auf damit Benni“ schrie Leni
Benni grinste: „Ich komme erst in Fahrt…..Papa….Papa….hörst du Kleines…
Ja immer mir nachplappern….Papa…Papa“
„Klatsch“ verpasste ihm Leni da eine schallende Ohrfeige
Benni fetzte: „Von wegen Rabenvater….du bist doch hier die brutale Rabenmutter
Mit brutal meine ich aber bestimmt nicht die Ohrfeige….bitteschön, kannst auch auf die andere Backe schlagen
Nein du bist brutal weil du Dana von ihrem Papa trennst…Grundloser Liebesentzug
Das nenne ich Kindesmisshandlung…..euer Kind quälst du weil du dich in deine idiotische Sturheit verrennst“
„Spucke hier keine großen Töne über Dinge von denen du keine Ahnung hast“ schrie Hajo
Benni keifte: „Du alter, seniler Mann solltest dich ganz raushalten
Du merkst doch überhaupt nicht mehr was abgeht weil du dich in deiner bekloppten Vaterliebe total verkeilst
Wo ist denn da der große HK der sonst immer alles ganz genau wissen will
Der Leiter von der Entführungsabteilung, dieser…dieser Dirk hat mit mir gesprochen
O.k. von Papas Überwältigung hat er zwar nichts mitbekommen
Aber so viel steht fest, die Entführung geschah nicht aus Rache sondern wegen irgendeinem Psychokram“
Hajo brüllte: „Klar…..psychisch gestörter Rächer…auf die Erklärung habe ich die ganze Zeit schon gewartet
Geht es auch etwas genauer…..Dein neuer Verbündeter Dirk hat dir sicher noch mehr Ammenmärchen erzählt?“
Benni schrie: „Nein, mehr hat Dirk nicht und konnte er wohl auch nicht erzählen
Falls du es vergessen hast…….sobald eine Störungen nur vermutet wird, muss die Polizei den Betreffenden erst behandeln lassen, bevor sie ihn verhört
Aber Dirk hatte, wenn auch nur kurz, mit der Person zu tun, redete mit Papa und er hat sich die Wohnung genau angesehen
Hört euch doch wenigstens mal seine Version an, bevor ihr ein Blitzurteil über meinen Vater fällt“
Hajo donnerte: „Mir beweist ein Tatort mehr als 1000 Worte
Lachhaft jetzt auch noch Gestörte, Psychologie, etc., etc. ins Spiel zu bringen
Das sind doch alles nur erbärmliche Versuche um Jan reinzuwaschen
Gebt euch keine Mühe, ihr könnt ihn nicht rehabilitieren
Diesmal hat Jan den Bogen zu weit überspannt, was er getan hat, meiner Enkelin angetan hat, ist mit nichts zu entschuldigen“
Leni jammerte: „Was ist denn bloß in dich gefahren
Deinen Vater machst du zum Helden und an mein schwerkrankes, lebenslang leidendes Kind denkst du nicht 1 Sekunde“
Benni spottete: „Klar….meine schwerkranke Schwester, bei der Mark nicht mal eine winzige Hautrötung fand.
Wie hieß die Medizin gleich noch die er verordnete…..ach ja: „Ganz viel Papa-Liebe“
Greift euch doch mal an den Kopf, ein Arzt diagnostiziert das Dana kerngesund ist und ihr seht in ihr eine Schwerstbehinderte
Euch gehört doch schleunigst eine Gehirnwäsche
Ihr 2…ja genau ihr 2, ein Trautschke wie der andere, ihr seid sowas von verblendet, stur, rechthaberisch, oberflächlich, gemein, kalt, herzlos, eingebildet, arrogant….“
Hajo brüllte: „Schluss jetzt…Wie sprichst du Großmaul überhaupt mit einem gestanden, intelligenten Mann?“
Benni fauchte: „O.k….dann beweise mir deine Intelligenz, du gestandener Mann
Ich informiere Dirk und dann hört ihr 2 euch mal ganz in Ruhe die reale Version an“
„Lege mal eine andere Platte auf. Höre endlich auf mit deinem Papi-Gejammer, dafür bist du viel zu alt“ winkte Hajo ab
„Ihr bleibt also stur, aber ich schwöre euch……
Wenn Papa irgendetwas zustößt dann sorge ich dafür, dass ihr 2 hinter Gitter landet“ knallte Benni seine Tür hinter sich zu, wie schon sehr oft in den letzten Tagen

walli

Anzahl der Beiträge : 6459
Anmeldedatum : 11.01.10

Nach oben Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  walli Fr 16 Nov 2012, 20:18

Jan peitsche sein gescheiteter Brückensprung so auf, dass er noch konfuser umherirrte
Stadteinwärts…Stadtauswärts…über Feldwege….ein Stück Landstraße….dann wieder Waldwege
Verbittert lachte er zwischendurch, murmelte: „Bist ein Zielloser, Jan Maybach……..
Ziel- und Heimatlos…..hast kein Zuhause mehr…..keine Wohnung…..keine Bleibe…..
Nicht mal mehr ein Dach über dem Kopf…..Tja so schnell sackt man in die Kategorie Obdachloser
Welch ein unendlicher Karrieresprung….vom KOK zum Penner…..
Ja richtig Penner…..wie das klingt…..aber immer schön den Tatsachen ins Auge sehen Jan
Penner….Penner…oder besser Wohnsitzloser….“
Warum so vornehm Maybach…..nenne das Kind doch beim Namen
Aber Vagaund……Zigeuner……Herumstreunender…..Bettler trifft auch zu
Die haben doch ihre Treffs…….???...Park…..Abrissviertel….leer stehende Fabriken
Mir würde schon eine Bank oder ein Blätterhaufen genügen
Nur dieser Fusel…und ich muss mitsaufen….
Doch heute Schnapsleiche und morgen der große Katzenjammer……das ist auch keine Lösung
Ich muss nachdenken….in aller Ruhe…ohne das ständige Motorgedröhne“ bog Jan in den nächsten Feldweg hinein


So genau wusste er schon gar nicht mehr wo er sich befand, hatte nur eine ungefähre Vermutung
Nach vielen öden, abgeernteten Feldern tauchte irgendwann vor ihm ein Gebäude auf
Dieser fast zerfallene Steinhaufen verdiente nicht mal mehr die Bezeichnung Ruine
Aber für Jan gerade der richtige Platz, irgendeine Ecke wo er sich hinein kauerte
Kurz danach sprang er wieder hoch, fluchte: „Verdammt nochmal kann ich diese schrecklichen Gedanken und Bilder denn nirgendwo abschütteln“
Hemmungslos weinend sank er wieder zwischen den Steinhaufen, schrie krächzend:
„Nein….nein….und nochmals Nein….du wirst das nicht los….ist in dir eingebrannt…
Verfolgt dich ewig….in dich geschmiedet….in dein Herz gebrannt“
Die Erinnerungen schnitten Jan erst mal die Luft ab, doch dann erinnerte er sich ganz genau:
„Seit ich aus der Wohnung geworfen wurde steht dieser unfassbare Horror vor mir…..
Dröhnen pausenlos die entsetzlichen Anklagen, die grausamen Verleumdungen, die fiesen Lügen in meinem Kopf
Wie können sie mir nur solche brutalen Gemeinheiten unterstellen, klagen mich solcher bösen Beschuldigungen an
Nie, nie, niemals würde ich meinem Schatz gefährden, ihr nie auch nur das kleinste Leid antun
So munter war meine Kleine, fröhlich, ihr glucksendes Lachen klingt mir noch wie Musik in den Ohren
Aber von einer Sekunde zur nächsten wurde aus dem Papi der blutrünstige Rächer, der brutale Halunke der jeden Gegner kurz und klein schlägt…..bin..bin...
Bin der fieseste Kinderschänder der seinem eigenen Kind schwere Wunden zufügte
Die Wahrheit……nein die Wahrheit interessiert keinen
Scharfrichter Trautschke hat sein Urteil gefällt
Bin nur noch der Gejagte, der Ausgestoßene, der Geächtete….keine Perspektive mehr….alles sinnlos
Irgendwo neu anfangen…..ohne Familie…..ohne Liebe…..
Soll wirklich meine Kleine nie wiedersehen……nie mehr in den Armen halten…..Das schaffe ich nicht
Unmöglich Jan….du brauchst den Zusammenhalt….die Harmonie….musst dieses kleine Wesen spüren
Dana mein Schätzchen…..ich brauche dein Brabbeln, dein fröhliches Lachen wie die Luft zum Atmen
Ohne Luft Schluss…Aus….Ende….Tod

Ja!!!!!....Tod!!!!!!….ist der einzige Ausweg…..ich will ohne meine Kleine nicht leben
Alles so leer….finster….sinnlos….bin am Ende….
Mein Goldstück ist so weit weg…so unendlich weit weg von mir….
Ich werde meinen Liebling nie mehr hören, spüren, streicheln…sie nie wieder in den Armen halten
Unmöglich so weiter zu leben….es geht nicht mehr…..I C H K A N N N I C H T M E H R..!!!!!!!!

Mein Dasein ist völlig nutzlos, weniger wert als ein kriechender Wurm
Wird Zeit das ich meinem überflüssigen, verkorksten, bescheuerten, verfahrenen Leben ein Ende setze
Mir wertlosem Nichts…0…. Niemand weint Keiner eine Träne nach, mich vermisst sowieso Niemand
Außer dir mein Großer……verzeih mir mein Junge…..auf dich trifft das alles nicht zu
Ich liebe dich noch immer so sehr wie von dem Moment an wo du geboren wurdest
Aber jetzt bist du erwachsen Benni…wird Zeit Abschied zu nehmen….du brauchst mich nicht mehr
In der Hölle ist es bestimmt angenehmer als in diesem Folterkammerdasein


Die Entscheidung ist gefallen Jan….jetzt musst du dir nur noch überlegen wie
3 Selbstmordversuche sind gescheitert…..verflucht Tote sind dein täglich Brot
Da muss es doch gerade dir eine Leichtigkeit sein dich umzubringen….mal überlegen

Erschießen…..ja geht schnell……Vergiften auch…mit dem richtigen Gift und hochdosiert
Im Präsidium gibt es genug Waffen….und im Labor bestimmt auch geeignetes Gift
Aber wenn ich mich nur nähere jagen die Kollegen mich schon davon
Dank Hajo fahnden alle bestimmt längst nach mir Schwerverbrecher und Massenmörder
Reiß dich zusammen Jan, wird dir doch noch einfallen womit du dich umbringen kannst
Wenn ich mich in der Stadt umschaue sticht mir bestimmt irgendwo das Passende ins Auge
Jetzt bei Nacht fahre ich aber nicht mehr…..fehlt noch das ich einen Unfall provoziere
Meine tränenverschwommenen Augen und die Finsternis……das kann nicht gutgehen
Sobald es Tag wird….wahrscheinlich mein Todestag….plane ich nicht mehr, dann handele ich endlich“

walli

Anzahl der Beiträge : 6459
Anmeldedatum : 11.01.10

Nach oben Nach unten

Verzweifelt  gesucht.... - Seite 7 Empty Re: Verzweifelt gesucht....

Beitrag  Gesponserte Inhalte


Gesponserte Inhalte


Nach oben Nach unten

Seite 7 von 10 Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10  Weiter

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten