Verzweifelt gesucht....

Wie auf Kommando rief Benni da: „Die Kleidung ist verstaut, du kannst los düsen Papa“
Dann zeigte er wie zum Beweis auf die Koffer neben sich

„Du…du hast heimlich Koffer gepackt…..Typisch…der junge Maybach ist genauso ausgetrickst wie der alte“

„Da staunst du Hajo…Nicht zu fassen…auch den scharfen Augen eines HK entgeht mal etwas“ grinste Benni

Wolle stellte sich neben ihn, verkündete: „Ich helfe dir beim Tragen Benni
Dein Vater ist noch zu schwach dazu, am Ende bricht er unter solch schwerer Last zusammen

Jan verzog nur die Lippen. Er wusste wirklich nicht ob er über Wolles Spruch lachen oder weinen sollte
Er ging lieber zu seinem Schatz
Ganz langsam und ganz sanft zog Jan Dana jetzt aus Lenis Armen
Ihr tränenüberströmtes Gesicht war ein einziges Flehen, aber Jan hielt den Blick starr auf die Kleine gerichtet

Dana winkte, brabbelte fröhlich: „Mama…Ma..Mama“
Die Kleine winkte munter weiter, als sie auf den Armen des Papas die Wohnung verließ

Hajo brüllte, schimpfte, donnerte, gestikulierte wild mit den Armen
Keiner beachtete ihn

Wolle und Benni verstauten schnell die Koffer in Jans Wagen

Der Papa brauchte etwas länger bis er Dana die vielen „Sicherheitsgurte angelegt“ hatte

Dann nahm Jan Benni in die Arme: „Ach Junge…..ich wünsche dir und Dora einen unvergesslichen Urlaub
Aber wenn irgendetwas sein sollte……“
„Rufe ich sofort an, versprochen und du meldest dich falls du mich brauchst
Papa…………..ich bin stolz auf dich……mächtig stolz auf dich..!!!
Du ziehst das wirklich durch…Finde ich klasse…einfach toll“
„Ohne deine Unterstützung, deine Hilfe, deinen Beistand hätte ich das nie geschafft
Das hat so gut getan Benni, so unbeschreiblich gut…..Danke Junge….vielen, vielen Dank für alles“
„Jetzt reicht es aber Papa sonst brichst du noch in Tränen aus“
„Ist peinlich so ein Heulsuse-Papa“ grinste Jan und öffnete die Fahrertür

Da stammelte Wolle etwas verlegen: „Jan, bevor du in die Ferne schweifst möchte ich dich noch um etwas bitten“
„Die Bitte ist schon erfüllt mein Retter“
„Wenn du noch 1 x Retter sagst Jan verpasse ich dir ein Veilchen“
„Nun sag schon Wolle, was möchtest du“
„Könnten wir noch mal kurz, aber in Ruhe miteinander reden Jan
Du hast doch keinen festen Abreisezeitpunkt vorgesehen, oder?“
„Nein habe ich nicht, Zeit ist jetzt absolut unwichtig für mich
Aber reden an so einem unmöglichen Ort….am Straßenrand“
„Bis zu meinem Haus sind es knappe 20 Minuten, einverstanden Jan?“
„O.k., ich hefte mich an deine Stoßstange"

Jan konnte nicht anders, umarmte Benni nochmal: „Danke Junge“ Dann startete er endlich
„Verfahr dich nicht Papa“
Jan winkte nochmal und verschwand bald hinter Wolle an der nächsten Ecke

Am Fenster kommandierte Hajo: „Halte den Kerl auf Leni, du kannst doch nicht untätig dastehen
Jetzt tue doch endlich etwas sonst siehst du Dana nie wieder
Unfassbar, er fährt schon….aber nicht mehr lange.
Ich informiere jetzt sofort alle Streifen
In wenigen Minuten ist Jan eingekreist, die stoppen ihn schon an der nächsten Ampel“
„Schluss jetzt, Jan wird weder eingekreist noch gestoppt.
Du lässt ihn endlich in Ruhe“
„Leni wach auf, Jan verschwindet gerade mit Dana für alle Zeiten“
„Nein das macht Jan nicht. Er wird sich melden, schon bald.......
Das fühle ich ganz deutlich……
Hast du noch immer nicht kapiert……
Jan wehrt sich und wir haben ihn erst soweit getrieben
Und er hat recht…ja verdammt nochmal Jan hat recht….
Na ja nicht mit allem…aber ich verstehe ihn
Er ist tief verletzt……da empfindet, redet man schon mal ungerecht……Trotzdem….
Niemals hätten wir Jan so behandeln dürfen, ich nicht als Frau und Mutter und du nicht als Chef“
„Ach was, das Weichei soll sich nicht so anstellen wegen meinem lauten Organ“
„Darum geht es doch gar nicht und das weißt du auch
Springe 1 x…nur 1 x über deinen verdammten Schatten, vergiss einmal deinen Stolz“
„Mein Stolz ist jetzt unwichtig…Dich begreife ich nicht mehr
Bedeutet dir Dana plötzlich gar nichts mehr.
Du stehst mit leeren Händen ohne dein Kind da“
„Schon jetzt sehnt sich jede Faser meines Herzens nach der Kleinen
Ich weiß auch nicht wie ich es ohne sie aushalten soll, aber ich weiß das es Dana gut gehen wird
Jan liebt die Kleine abgöttisch und gerade deshalb hätten wir ihm das alles niemals antun dürfen
Es rächt sich alles im Leben…..obwohl Jan würde sich niemals wie ein kaltblütiger Rächer aufführen
Den Scherbenhaufen der vor uns liegt haben wir zerbrochen, wie schon viele Male zuvor
Schluss damit, es ist höchste Zeit das wir Jan endlich so behandeln wie er es verdient hat
Jan wird den Frieden spüren den wir im Stillen mit ihm schließen und dann kommt er zurück
Ich weiß es, fühle es, ich habe es in seinen Augen gelesen, wir werden wieder eine glückliche Familie sein
Die Trennung von Dana….und auch von Jan schmerzt so sehr, ich weiß nicht wie ich das ertragen soll
Aber eins weiß ich, ich werde 1 x genau das tun was Jan geraten hat….mit mir ins Reine kommen
Das hätte ich schon viel früher tun müssen, dann wäre unser Kind und auch der Vater jetzt neben mir
Von dir erwarte ich das Gleiche, vor allem einen sauberen Schnitt zwischen Beruf und Privat
Mische dich nie wieder in unser Leben ein, deine zügellose Wut hat uns doch noch tiefer in das Drama gestürzt
Auch bei der Soko würde es nicht so dramatisch zugehen, wenn du Jan längst anerkannt hättest
Aber das weiß du ja selbst schon viele Jahre, gestehst es dir, wie vieles andere auch, nur nicht ein
Du kannst sofort damit beginnen mit dir ins Reine zu kommen, dein Aufenthalt hier ist ab jetzt beendet“
„Mich, deinen eigenen Vater wirfst du raus, bricht auch noch die letzte familiäre Verbindung ab“
„Ich werfe dich nicht hinaus, ich bitte dich nur jetzt wieder in dein Haus zu ziehen wo du hingehörst
Als Besuch steht dir die Tür jederzeit offen, aber nicht mehr als Dauerbewohner
Damit breche ich auch unsere Verbindung nicht ab, ich möchte jetzt nur allein sein um nachzudenken
Wie gesagt......du würdest auch gut daran tun in deinem Kopf endlich wieder alles an die richtige Stelle zu rücken“

Wolle führte Jan ins Wohnzimmer und verschwand darauf kurz

Schnell kam er mit einer riesigen Decke und Spielsachen zurück, erklärte:
„Das stammt aus meiner Privatpraxis, damit es Dana nicht langweilig wird“

Jan ließ die Kleine auf die Decke gleiten: „Fast wie zuhause mein Schatz, viele schöne Sachen nur für dich“
Dana krabbelte auch gleich über die Decke und spielte mit den „Schätzen“

Jetzt „röntge“ Wolle Jan mit intensivem Blick
Jan bemerkte das natürlich
Die Zeit verrann, aber anscheinend hatten sich Wolles Augen in Jan eingebrannt
Nach weiteren Minuten meinte Jan aber: „Wolle…..falls du es vergessen hast….....!!!
....du bist n i c h t in deiner Praxis“
„Was soll das Gerede Jan?….Ich weiß sehr wohl das ich in meinem Wohnzimmer bin.“
„Ich meine ja nur Wolle…..du könntest deine „Durchleuchtung“ endlich beenden...
Den Röntgenapparat ausschalten…du verstehst….Klack…..Hebel umdrehen“
„Aha..es ist dir also unangenehm Jan…hast Angst ich erkenne das was du verborgen halten willst“
„Falsch Wolle und das weißt du auch…..aber was willst du denn noch „durchleuchten“
Erst vor Kurzem musste ich meine komplette Psyche vor dir „entblößen“
Damit dürften doch ausreichend alle Fragen beantwortet sein“
„Lass es mich mal so formulieren Jan…..Neue Fragen haben sich gerade in den letzten Stunden ergeben“
„Platt ausgedrückt Wolle.......Du platzt gleich vor Neugier und ich soll verhindern das es soweit kommt“
"Ich wusste das du mich verstehst Jan....Nun lege schon los...."
Das würde ich ja gerne Wolle.....die Frage ist nur wo bzw. mit was soll ich loslegen?"
"Ach Mensch Jan....jetzt mache es doch nicht so spannend"

„Das mache ich doch gar nicht Wolle……weißt du es ist….ist nur…nur..so……..“
„O.k. ….dann gebe ich mal vor Jan:
Du weißt, ich rede nicht lange um den heißen Brei
Ich gestehe, dass ich wegen deiner vergleichsweisen „Bundestagsrede“ etwas durch den Wind bin
Weihst du einen verwirrten Psychologen trotzdem in deine Pläne ein
In welches Land zieht es dich Globetrotter denn?“
„Globetrotter.....!...Globetrotter ist sehr, sehr übertrieben........ich will in mein Elternhaus“
„Du.du…du spinnst Jan…dem Drachen Hajo entfliehst du, von dem anderen lässt du dich komplett verschlingen
Ich meine dein Vater.... der ist doch nun wirklich…….“
„Wolle ich sagte Elternhaus….mein Vater ist schon seit Wochen in den USA wegen irgendwelcher Erbsachen
Der bleibt auch noch eine Weile in Amerika
Mama sieht Dana viel zu selten, wird sie maßlos verwöhnen“
„Na ja und dich gleich mit. Deine Mutter wird ihren Großen gar nicht mehr loslassen wollen
Köln…..das hört sich aber nicht nach auswandern an“


„Entschuldige bitte, ich muss unbedingt telefonieren“ sprang Jan auf und lief in den Flur


„Maybach, H. Kruse entschuldigen Sie die Störung……………“
„-------------------------„
„Ja wirklich gesund….Danke….Ich bin auch froh…….“
„-----------------------„
„Nein H. Kruse, eben nicht. Es gibt da gewisse Schwierigkeiten, die sich nicht schnell erklären lassen
Würden Sie sich deshalb bitte meine Handy-Nr. notieren, den im Bennet-Prozess sage ich bestimmt aus“
„-------------------------------„
„Ja, es ist merkwürdig H. Kruse, es lässt sich wirklich nicht schnell erklären
Es bleibt aber trotzdem bei meiner Zusage“
„------------------------------------------------„
„H. Kruse bitte….“
„-----------------------------------------------„
„Gut, Sie rufen mich dann an. Auf wieder hören H. Kruse“

„Kruse…..Prozess….Aussage…..korrekt…..pflichtbewusst wie ich dich kenne Jan
Köln…..Elternhaus….klingt für mich nicht nach Auswanderung
Das passt aber gar nicht mit dem zusammen was ich in deiner Wohnung erlebte
Da hast du ja richtig Feuer gespuckt…Giftpfeile abgeschossen….also mein lieber Mann“

„Richtig fies…..gemein…ekelhaft, jetzt könnte ich mich dafür anspucken
Mein schlechtes Gewissen ist auch schon zentnerschwer“

„Wenn du jetzt schon bereust Jan baut sich deine Psychostärke nie wieder auf
Aber genau das wolltest du doch mit deinem Ausbruch erreichen“

„Ausbruch….ja so nennt sich das wohl……ich hätte mich trotzdem niemals so gehen lassen dürfen“

„Komm Jan, gib dir einen Ruck, wir reden jetzt darüber. Du warst nicht fies, gemein oder ekelhaft
Ich sage, dezent ausgedrückt,..... "du hast den Bogen etwas überspannt"...."etwas zu dick aufgetragen"
Aber du saugst dir ja nichts aus den Fingern Jan, alle deine Aussagen haben bestimmt einen Wahrheitskern
Außerdem traue ich Leni und Hajo inzwischen jede Schandtat zu
Höre auf deinen Psychologen Jan, es war wichtig, gut und richtig, dass du endlich mal alles raus gelassen hast
Du musst auch einmal etwas für dich tun, denn ich nehme an, du fixierst ein bestimmtes Ziel an?“

„Ein Ziel…..wenn das so einfach wäre Wolle….momentan schwebe ich nämlich völlig in der Luft
Aber meine Kleine die brauchte ich jetzt wirklich mal für mich
Als du mich im Kühlhaus gefunden hast…..ich war am Ende, wollte nur noch sterben
Das ist doch kein Leben mehr wenn einem alles genommen wird
Ehrlich gesagt, bin ich immer noch fix und fertig, geschockt, aufgewühlt, fassungslos, zerrissen
......Ach einfach alles und als ich Hajo und Leni gegenüberstand da musste einfach alles heraus
Ich habe das leider mit meinen eigenen Emotionen vermischt, nicht immer korrekt wiedergegeben
Allerdings Emanuela und der Seitensprung, danach ging es bei Hajo wirklich zu wie im Irrenhaus.
Für Leni ist das ein Endlosthema, das sie immer und immer wieder mal aufkocht wenn es ihr in den Sinn kommt und was ich da von der U-Haft rausließ
....das habe ich mir bestimmt nicht eingebildet
Damals hat Hajo verdammt hart ausgeteilt, wie so oft, ja leider wie so oft
Weißt du was komisch ist……ich mag den verkorksten Knochen….ohne sein Brüllen fehlt sogar irgend etwas
Wenn der Kerl nur nicht so furchtbar stur wäre und nicht so verstaubte Tochtereinstellungen hätte
Das er mich wie einen dummen Jungen behandelt steht zwar auf einem anderen Blatt
Aber ich habe diese Ungerechtigkeiten, Bevormundung, Unterdrückungen so satt, so unsagbar satt
Was sich Hajo aber bei Danas Entführung geleistet hat......das.....das stellt wirklich alles andere in den Schatten
Ach….. weshalb nochmal alles wiederholen….das macht es auch nicht ungeschehen
Stelle jetzt Leni daneben, dann weißt du wie es bei uns zugeht

Dabei.....liebe ich sie…..ja ich liebe Leni sogar sehr…..aber so wie es jetzt läuft haben wir keine gemeinsame Zukunft
Ich möchte noch klarstellen, das ich mich nicht als Samenspender fühle
Doch als Leni bei der Fehlgeburt sagte „es sei keine große Sache“ dachte ich wirklich mir schlägt ein Hammer auf den Kopf
Ich hielt mich für eine Randfigur weil ich so spät von den Fehlgeburten ihrer Mutter erfuhr
Danach ging es ja erst richtig los, dieser zwanghafte Wahn unbedingt wieder schwanger zu werden
Tja und dann meldet sich Dana an aber ich...........lande hinter Gitter……………………………“
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„Warum sprichst du nicht weiter Jan?“

„Weil….weil.. ich vorhin…..Oh Mann ich schäme mich…..schäme mich so entsetzlich
Wie konnte ich nur so ungerecht sein.......
Ich…ich…ich hatte damals Trennungsangst wegen dem Kind
Angst nie Papa sein zu können, auch nach 6 Jahren nicht, eben weil das Kind den Gefängnis-Vater hasst
Natürlich wollte mir Leni ohne jeden Hintergedanken mit dem Ultraschallbild eine Freude machen
Wie sollte sie ahnen, dass mein Herz bei jedem Blick darauf weinte……so unerreichbar was da heranwuchs
Ach Wolle……was soll ich sagen…..wie soll ich das erklären…Ich habe vorhin von mir auf Leni abgewälzt
Ja ich habe hinter Gitter entsetzlich gelitten….Grauenhafter gelitten als ein verwundetes Tier
Alles wurde gut, Dana geboren…..die Haft Vergangenheit
Aber so oft Streit zwischendurch, diese verdammte unbegründete Eifersucht, tja und diese Besitzansprüche
In mir muss irgendetwas übergekocht sein. Die Entführung….nur meine Schuld….will sich Einer rächen
Ich allein m u s s die Bestie finden, ich allein m u s s Dana befreien und als es mir dann auf Umwegen gelingt…..Rums!!!!
Darf nicht mehr der Vater ihres Kindes, seiner Enkelin sein. Nur m i r , m i r, mir
Immer wieder m e i n, m e i n, m e i n Kind allein, dabei war alles was zuvor passierte doch schon schlimm genug
Ich konnte, wollte das m e i n…m i r nicht mehr ertragen, da musste es einfach raus, aber leider verdreht
Alles was mich tief im Inneren während der Haft marterte, mache ich Dritten zum Vorwurf die nichts dafür können
Der falsche, wirklich allerschlechteste Weg…..aber ich musste all das was in mir brannte loswerden
Leni und Hajo sollten endlich erkennen zu welchem verzweifelten Wrack sie mich gemacht hatten
Wenn ich noch 1 Minute länger geschwiegen hätte, wäre ich wirklich erstickt“


„Ich glaube Jan….da steckt noch ein anderer Klos in deiner Kehle…..
Das Gefängnis……nachdem was du vorhin alles sagtest…..
Wenn es so ist musst du dich deshalb nicht schämen…..
Es belastet dich noch, belastet dich noch sehr, nicht wahr?“

Jan nickte kaum wahrnehmbar, flüsterte dann:
„Ich bin frei sicher…….aber das Eingesperrt gewesen sein…
Wie ein Stück Vieh im Käfig.....ein Raubtier das Menschen zerfleischt....
Im Gefängnis bist du ein Nichts, der letzte Dreck….schäbigster Fußabtreter
Leider…..ja leider fühle ich mich manchmal wieder genauso
Keine Ahnung woran das liegt, ob bei mir wirklich alles zu tief geht?
Ich rede mir ja immer ein alles schon verarbeitet zu haben….
Anscheinend belüge ich mich selbst….aber vorhin
Tja.....dann kam das auch noch mit der Verlegung hoch
Die Verlegung….….natürlich wollten sie mich nicht einfach wegsperren, ewig hinter Gitter lassen, egal wo
Sie bemühten sich ja meine Unschuld zu beweisen, nur….als Häftling bist du, wie schon gesagt, ein Nichts
Du musst nur noch willenlos gehorchen, dich unterordnen, wie eine Maschine funktionieren
Die Entscheidung über meinen Aufenthaltsort, sprich Gefängnis war das Letzte was mir geblieben war
Das Hajo mir gerade da beweisen muss wie viel Macht er über mich Häftling hat zog mich total herunter
Jetzt fühlte ich mich wirklich wie ein stinkender Müllhaufen....nur noch als eine Sache, die man nach Belieben verschieben kann
Wenn Hajo seinen Willen durchgesetzt hätte, dann wäre der letzte Rest Würde in mir zerbrochen
Leni bin ich nicht mal böse, dass sie mich mit der Verlegung nervte
Bei ihr ist eben alles richtig was Papa absegnet
Aber Hajos Forderung kann ich nicht entschuldigen
Es ist nun mal Tatsache, dass verurteilte Polizisten in keinem Gefängnis sicher sind
Jetzt auch egal…………Mein Auftritt ist wohl eher mit dem Anfall eines Wahnsinnigen zu vergleichen als…..
Stolz……nein stolz bin ich bestimmt nicht auf mein kurioses Gezeter, irgendwann muss ich alles klarstellen
Ich glaube mit dem ganzen Geschrei habe ich mich verzettelt………man kann eben nicht alles im Leben erzwingen“

„Nicht schon wieder Jan!!!!!
Muss ich es dir einbrennen, dass du nichts zu bereuen hast
Aber Hut ab, du hast anscheinend alles, aber wirklich alles raus gelassen.
So kenne ich dich gar nicht
Dir ist hoffentlich klar, dass du das schon viel früher hättest tun müssen…und nun Jan?

O.k., o.k., du willst nach Köln….um dich völlig auszukurieren, um nachzudenken
Willst du dich dort verkriechen oder wieder beim BKA anfangen
Vielleicht willst du in Köln auch erst mal deine Auswanderungsroute festlegen
Wenn du überhaupt auswandern willst, wovon ich eigentlich gar nicht mehr überzeugt bin

Korrigiere mich bitte wenn ich mich irre Jan......
Doch meine spitzen Psychologen-Ohren hörten da so etwas ganz bestimmtes an deiner Tonlage
.....oder war es mehr deine Mimik.....na egal
Jedenfalls als du über Leni und Hajo gesprochen hast, funkelte in deinen Augen kein blanker Zorn
Du schimpfst über sie, o.k. aber du klingst nicht wie Einer der auf vernichtende Rache aus ist
Deiner Stimme ist nicht der geringste Hass anzuhören, als ob…ob du ihnen….wie soll ich sagen
Ja als ob du den 2 jetzt Pest, ChoIera, alle Gemeinheiten gleichzeitig an den Hals wünscht
Also nee Jan, für mich hört sich das nicht nach einem radikalen Schnitt an, nach ewiger Trennung
Vertraust du mir an, was du wirklich vorhast Jan?“


„Wolle........du verlangst ganz schön viel von Einem für den die Ungewissheit gerade begonnen hat“

„Richtig………. ich will nicht auswandern und hoffe, dass ich nicht auch noch mein 2. Kind allein großziehen muss
Nach den fürchterlichen Geschehnissen brauche ich jetzt eine Zeitlang Dana nur für mich alleine
Ich muss endlich meine Vatergefühle wieder richtig ausleben
Das ist zwar hart für Leni, aber da hätte sie mal früher darüber nachdenken müssen
Ich habe sehr weit ausgeholt um eine Lawine ins Rollen zu bringen……so geht es nicht weiter
Wie gesagt ich liebe Leni, liebe sie wirklich, wir könnten so glücklich sein, wenn…
Tja wenn , immer wenn ich meine die Harmonie zwischen uns sei von Dauer, trifft mich der nächste Schlag
Es muss endlich aufhören, dass ich für alles, aber auch alles verantwortlich gemacht werde
Ich habe das so satt, Streit, Ungerechtigkeiten, Eifersucht, schlechte Behandlung,
Schreie, Verdächtigungen, „Bestrafungen“, Höchststrafe Kindesentzug
Ich will mich nicht immer wieder wie ein hart bestrafter Verbrecher fühlen, sondern als Partner und Vater
Einfach als Partner und Vater……..das kann doch nicht zu viel verlangt sein
Leni ist eine gute Mutter, aber sie muss „teilen“ lernen, „mein Kind“ aus ihrem Wortschatz streichen
Durch Hajos Mitwirkung bauscht sich dann alles zum entsetzlichen, unerträglichen Drama auf
Sagte schon, dass ich den harten Knochen mag, aber er muss endlich den Diktator ablegen
Beruflich, wie auch privat, verdammt er hat auch Gefühle, die muss er doch mal raus lassen
Diese Berg- und Talfahrten machen mich kaputt, ich will auch mal an mich denken
Ein „es tut mir leid“ oder „Entschuldigung“ flickt mich auch nicht mehr zusammen
Das sind doch immer nur Verschnaufpausen bis zum nächsten Unwetter
Nein, nein, nein, Schluss damit….ich bin zu alt um ständig solche Wechselbäder der Gefühle auszuhalten
Harmonie, Familie, Glück, Elternsein, Liebe, gegenseitiges Verständnis, Rücksichtnahme, Vertrauen,
friedliches Miteinander….das muss von Dauer sein zwischen uns 3, privat und auch beruflich
Mein Rundumschlag sollte der Versuch sein Leni und Hajo den Kopf frei zu blasen
Ich hoffe, hoffe inständig, dass sie wachgerüttelt wurden und einsehen, dass sie sich ändern M Ü S S E N
Es muss doch möglich sein ein friedliches Familienleben zu führen und erträglichen Polizeidienst zu absolvieren
So blöd das klingt….aber ich will ab jetzt nur noch abwarten ob mein benutztes Heilmittel auch wirkt
Gerade der nötige Abstand hat schon oft Wunder vollbracht. Leni soll jetzt in Ruhe nachdenken und dann..
Weißt du, es ist mir ernst damit, dass sie mal in sich geht, Ordnung schafft, Fehler einsieht
Mein Ziel wäre erreicht, wenn sie sich wandelt, neue Wege betritt, mit mir zusammen harmonieren würde
Hajo….keine Ahnung was er für sich persönlich macht, muss er selbst wissen
Aber ich ziehe das jetzt durch, in Köln, da denke ich in aller Ruhe auch über meine eigenen Fehler nach
Vielleicht melde ich mich in 3 Tagen schon bei Leni…oder in 20, in einem Monat….oder…oder
Ob jetzt oder später….ich möchte von ihr hören, ich wünsche mir so die gewandelte, einsichtige Leni
Sehne diesen Funkensprung herbei: „Ja das ist es….ein Neuanfang….alles wird gut….von nun an sind wir wirklich auf Dauer eine glückliche Familie
.......Allerdings kann der Schuss auch nach hinten losgehen und man fahndet schon nach mir Kindesentführer

Jetzt sag schon...........total bekloppt meine „Versöhnungs-, Ordnungs-, Köpfe freipusten-, Neuanfang-Pläne“
Mit Maybach dem Weichei, der Heulsuse, dem Übersensibelchen sind mal wieder die verwirrten, total bescheuerten Gefühle durchgegangen"

„Aber….aber Wolle….aber ich musste das tun, mir ist zumute als brenne eine riesige Wunde in mir
Die unfassbaren Abläufe sind alle noch so frisch, ich bin so aufgepeitscht, maßlos erregt, zerfetzt, gevierteilt, durchlöchert...und.....und
.....und gedemütigt, unterdrückt, unheilbar verletzt….ach alles zusammen
Ich musste einfach so handeln, für mich, für Dana…..auch wenn es wohl der größte Irrsinn meines Lebens ist
Alles raus zulassen, das zu tun, auf meine innere Stimme zu hören: „Jetzt, es ist soweit, jetzt, sofort….
Ein Zwang…..nur so und nicht anders, sonst…sonst wäre ich….ich diesmal wirklich ge…ge...geplatzt“


„Welch schreckliche Vorstellung, am Stück siehst du nämlich entschieden besser aus Jan
Ich befehle dir auch, dein schlechtes Gewissen, Vorwürfe und Zweifel sofort zu verscheuchen
Dein Handeln ist zwar, vorsichtig ausgedrückt,......etwas abstrakt...…ungewöhnlich....!!!
Aber.....aber vielleicht wird gerade deshalb das Erhoffte wahr
Du kennst deine Pappenheimer am besten, weißt wie man mit ihnen umgeht und bist psychologisch erfahren
Meine Zustimmung hast du auf jeden Fall und dir, der Kleinen, der ganzen Familie.....
Ja selbst für Prinz Eisenherz Hajo wünsche ich das schon bald das Barometer nur noch auf Sonnenschein steht
Aber ich staune, dass du alles so aus dir raus gelassen hast Jan, muss dich ordentlich Überwindung gekostet haben?
....................................
"Na ja, keine Antwort ist auch eine Antwort, wenn ich dich ja nicht so gut kennen würde Jan
Übrigens soll ich dich von Angi grüßen und fragen, ob du sie trotz allem mal besuchen würdest“

„Angi…..wie geht es ihr überhaupt?
Aber wieso besuchen…..bin ich nicht ihr Todfeind?“
„Nichts Todfeind Jan, für Angi bist du der Held, der herzallerliebste Papa, der sein Kind befreien musste.
Über dich verliert sie kein böses Wort und sie möchte sich für die Verletzung entschuldigen
Leni allerdings…..der würde sie am liebsten immer noch das Herz rausreißen für die Schmach
Angi wird jetzt erst mal in der Einrichtung eines Freundes von mir behandelt, gut behandelt
Besuche sind momentan noch nicht so ratsam, obwohl sie schon zur Einsicht kam keine Kinder entführen zu dürfen
Es ist aber fraglich, ob sie je von ihrem Kinderwunsch geheilt wird, bei Angi ist der akut noch hellwach

....Gutes Stichwort: "Hellwach"…..im Gegensatz zu deiner Kleinen Jan“ zeigte Wolle auf Dana die schlafend auf der Decke lag

„Ach Schätzchen“ hob Jan sie behutsam hoch „Du schläfst, dabei wollte ich dir am Ziel doch den schönen Kölner Dom zeigen
Na ja, dann präsentiere ich dir den Dom eben später im Hellen.
Jetzt richte ich dir erst mal „dein Bett“ im Auto“
„Ach was Auto, übernachte doch in meinem Gästezimmer Jan“
„Danke Wolle, aber wir haben dir schon zu viele Umstände gemacht“
„Ich bestehe darauf, dass ihr heute Nacht meine Gäste seid.
Nun komm schon Jan“ ging Wolle voraus

„Das Bett ist zwar kein Kinderbett, aber mit deinem muskelösen Körper beschützt du Dana bestimmt am Herausfallen
Macht es euch bequem, breitet euch aus und schlaft gut ihr 2“

Vorsichtig legte Jan die Kleine ins Bett

Als er sich später neben sie legte, streichelte er ihr Köpfchen, flüsterte: „Ach mein Schatz….hoffentlich kann ich dir später alles einmal erklären
Der Papa will dich nicht von der Mama trennen, nein Liebes...ganz bestimmt nicht....das schwöre ich dir
Vielleicht habe ich einen Riesenfehler gemacht meine Kleine, weißt du…..Eltern sind auch manchmal ratlos
Ich wünsche mir doch auch so sehr, dass wir bald eine richtig glückliche Familie sind
…….Weißt du……Träume gehen manchmal in Erfüllung......
Wir 2 schlafen jetzt und vielleicht träumen wir ja heute Nacht schon von unserem friedlichen Familien-Paradies"

"Schlaf gut mein Schatz und süße Träume“ drückte Jan Dana einen sanften Gute-Nacht-Kuss aufs Bäckchen


E N D E

Hallo Walli,
tut mir leid das ich mich erst heute melde um dir zu deiner wiedermal gelungenen Geschichte zu gratulieren. Diesmal waren es ja mehr die seelischen Schmerzen die Jan das Leben zur Hölle gemacht haben. Du hast das gut umgesetzt. Vielleicht hast du ja bald wieder eine neue tolle Geschichte für uns, sozusagen eine "Weihnachtsgeschichte"
Bis dahin wünsch ich dir natürlich eine schöne und besinnliche Adventszeit. L.G. Kathy