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Quarantäne

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Beitrag  walli Fr 29 Okt 2010, 00:23

"Nein, gib weitere Sachen bitte an der Pforte ab, aber bitte komme nicht wieder hierher" bat Jan traurig
"Aber Papa" entsetzte sich Benni
Jan krächzte: "Benni versuche mich bitte zu verstehen. Du verhältst dich so klasse, dass ich dich am liebsten umarmen würde, wenn ich könnte. Aber ich ertrage es nicht durch eine Scheibe getrennt vor dir zu stehen wie ein Affe im Zoo in seinem Glaskasten. Junge du bist vernünftiger als der ganze bekloppte Haufen hier. Aber noch so eine Vorführung vor meinem eigenen Sohn stehe ich nicht durch"
Benni war geschockt, stellte keine Fragen mehr. Ein Blick in Jans Gesicht genügte um zu wissen wie seinem Vater zu Mute war
Er flüsterte: "Verstehe Papa. Aber du lässt Bescheid geben wenn etwas ist. Das ich dich ganz schnell wiederhaben will, muss ich wohl nicht betonen"
"Nein, brauchst du nicht mein Großer" flüsterte Jan. Dann hob er hinter dem Glas die Hand, Benni davor und flitzte ganz schnell hinaus
Der Dr. meinte: "Benni verhält sich großartig. Kompliment Jan, besser kann man seinen Sohn nicht erziehen"
Jan knurrte: "Spare dir dein Gesülze, bist trotzdem ein Folterknecht"
"Jetzt atme mal tief durch Jan und versuche runterzubekommen" riet der Dr.
"Wenn du mir jetzt noch als Psychologe kommst, halte ich mir die Ohren zu" grollte Jan
"Du bist ungenießbar Jan. So kenne ich dich ja gar nicht" seufzte der Dr.

walli

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Beitrag  walli Fr 29 Okt 2010, 00:42

"Dann lernst du mich eben kennen und jetzt lass mich in Ruhe" legte sich Jan aufs Bett, drehte dem Dr. den Rücken zu
Er wollte die aufsteigenden Tränen nicht zeigen, wischte sie auch immer wieder ab. Redete sich ein: "Jetzt bloß nicht heulen, bist doch keine Memme, schließlich quält dich Keiner. Aber diese verdammte Hilflosigkeit ist so hart, unmenschlich. Wegen nichts, absolut nichts einfach weggesperrt zu werden ist grausamer als Haft. Da gibt es wenigstens eine Anklage, man weiß warum man hinter Gitter sitzt. Aber hier, Virus, Beck ist total durchgedreht. Wann immer ich hier wieder rauskommen sollte, werden mich Alle meiden wie die Pest. Mit einem Seuchenträger will Keiner mehr was zu tun haben. Den größten Verrat leistete sich aber Hajo. Wie konnte er bloß? Was für einen Groll hat er den jetzt wieder auf mich, dass er zu solchen entsetzlichen Mitteln greift?
Die ganze Zeit hat er Mitleid mit Tom und jetzt versperrt mir diese Kammer den Weg zu ihm. Ach Kleiner, hoffentlich erklärt man dir verständlich warum ich nicht erscheine. Hoffentlich verstehst du, dass ich dich nicht im Stich lasse. Sobald ich raus bin, beweise ich dir noch mehr, dass ich dein Freund bin. Du darfst dich nicht aufregen Kleiner, dauert sonst viel länger bis du gesund bist
Und Leni, tja jetzt ist es nicht mehr Tom der mich von der Wohnung trennt, sondern der eigene Vater inszenierte diesen Horror. So blöd das auch ist, aber endlich bin ich mal nicht der Sündenbock"
Jans Gedanken gingen wild durcheinander, aber immer wieder landete der bei Tom
Die Worte von Dr. Orth hallten ihm in den Ohren, er sei für Tom ein wichtiger Halt. Fehle dieser könne man die negativen Folgen nicht absehen

walli

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Beitrag  walli Fr 29 Okt 2010, 01:23

Verzweifelt stellte Jan wirklich Überlegungen an irgendwie zu Tom zu kommen. Zog viele Wege in Betracht, machte Pläne, immer wieder neue, noch ausgefeiltere. So lange wühlte er sich damit auf, bis ihm endlich wieder klar war, dass ihn die Sorgen in eine Wunschwelt getrieben hatten. Der Fakten wieder bewusst, war ihm klar, dass er fest saß. Die Realität war zum Durchdrehen. Aber Jan war vernünftig genug zu wissen, dass er der Kammer nicht entfliehen konnte. Die Erregung blieb und unaufhörlich pochte es "Tom, Tom, Tom" in ihm
Die Zeit verging. Jan erschrak als der Dr. ihm später ein Schlafmittel anbot
"Für was Medikamente, diese Leichenkammer umnebelt genug" knurrte Jan
Der Dr. überhörte das, erklärte: "Der Notknopf ist in der Wand. Nutze ihn Jan wenn etwas sein sollte"
Jan zischte: "Wozu? Wenn ihr mich Morgen steif und kalt vorfindet, könnt ihr den nächsten Affen hier einquartieren und spart auch noch eine Menge Geld"
"Hoffentlich bessert sich deine Laune Jan nach ein paar Stunden Schlaf" meinte der Dr. und ging
"Bessern, hier drin wird man eher zum größten Ekel" dachte Jan zornig "Wenn es nur den kleinsten Grund gäbe eingesperrt zu sein, würde ich mich ja gar nicht aufregen. Tja, jetzt ist es zu spät zu bereuen die Salbe nicht aufgetragen zu haben. Es bleibt trotzdem ein harmlose Stelle. Eine Untersuchung hätte das bestimmt bestätigt, anstatt mich gleich zum todbringenden Monster zu machen"

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Beitrag  walli Fr 29 Okt 2010, 01:31

Jan war und blieb erregt, wütend, aufgebracht, verzweifelt, zerrissen, drehte fast durch aus Sorge um Tom
Schlaf war da nicht möglich. Schlummerte er doch mal ein, schreckte er schnell wieder hoch, glaubte Tom rufe nach ihm. Sah den Kleinen glühend, hochfiebernd in den Kissen wälzen
Jan war so geschockt, dass er sich erst schütteln musste um zu merken, dass es nur ein Traum war. Bemerkte, dass er selbst heftig zitterte. Es dauerte lange bis Jan sich wieder hinlegte, erneut versuchte zu schlafen. Aber nicht lange und ein ähnlicher Traum riss ihn wieder hoch
Wütend stand Jan auf, suchte jetzt wirklich nach einer Möglichkeit aus seinem Gefängnis zu fliehen

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Beitrag  walli Fr 29 Okt 2010, 18:16

Aber so schnell wie das Vorhaben gefasst, sank er resigniert wieder aufs Bett. Es war ausweglos. Die Tür hatte von innen keinen Griff. Die Panzerscheibe konnte er auch mit 1000 Schlägen nicht zerbrechen und die Kachelwände waren dicker als ein Tresor. Jan blieb aufgeregt, schlief nicht mal 1 Stunde, war noch stinksauer
Das "Guten Morgen" vom Dr. erwiderte er erst gar nicht
Der Dr. meinte: "Das kann doch nicht sein Jan, dass du dir selbst die einfachsten Höflichkeiten verkneifst"
"Höflichkeiten, willst du mich veralbern. Was soll an dem Morgen den gut sein?" knurrte Jan
"Ziemlich ungerecht deine schlechte Laune an mir auszulassen" meinte der Dr.
Bitter kam es von Jan: "Hast du erwartet, dass ich dir um den Hals falle. Sorry, was für ein dummes Beispiel. Die Bestie darf ja Niemanden berühren, kommt ja aus ihrem Verlies nicht heraus"
Zerknirscht meinte der Dr.: "Jan so leid mir das alles tut, aber ich kann doch auch nichts dafür"
Erschrocken erkannte er jetzt auf Jans Handy, dass eine Reihe SMS von Dr. Orth eingegangen waren. Das verschwieg er Jan natürlich, dafür hörte er ihn sagen: "Wie wäre es denn, wenn du unabhängig von dem eingeschickten mein Blut untersuchst. Es wird o.k. sein und du kannst mir die Freiheit schenken"
Der Dr. entgegnete: "Das nutzt nichts Jan. Auch wenn dein Blut o.k. ist, wird die Untersuchung als zu ungenau eingestuft, weil wir nicht die hochklassigen Geräte wie das Center haben. Sorry Jan, aber grünes Licht können nur die geben"
"War ja klar, dass du dich stur stellst" brummte Jan, drehte ihm wieder den Rücken zu

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Beitrag  walli Fr 29 Okt 2010, 18:47

Als bei Hajo das Telefon ging, merkten Ina und Vince bald, dass der Anrufer Dr. Orth war
Sie hörten Hajo sagen: "Nein KOK Maybach ist nicht da und seine Rückkehr ist nicht absehbar" -- "Er muss sich doch wohl nicht bei Ihnen abmelden, schließlich hat er auch Pflichten als Polizist zu erfüllen" --- "Das ist doch kein im Stich lassen wenn KOK Maybach seinem Beruf nachgeht" --- "Bin mir sicher, dass auch Sie Tom bestens helfen können" --- "Jetzt dramatisieren Sie aber, KOK Maybach ist kein Heilungszauberer für Tom" --- "Das werde ich tun, weiß aber nicht, wann ich es ausrichten kann. Die Rückkehr von KOK Maybach ist völlig offen" --- "Nein, ich weiß nicht warum sein Handy abgeschaltet ist" --- "Ja, Auf Wiederhören"
Vince lief sofort ins Büro, rief aufgeregt: "Brauchst nicht zu leugnen, dass war 100%ig Dr. Orth. Du kannst nicht wirklich wollen, dass ich mir solche linken Touren von dir angewöhne"
"Das waren Notlügen, mehr nicht. Sind nur zu Jans Schutz" wehrte Hajo ab
Ina keifte: "Das war eine ganz fiese Nr. Anstatt die Wahrheit zu sagen, dass Jan quasi gewaltvoll von Tom ferngehalten wird, hast du ihn gerade mit Dreck überschüttet. Lässt ihn wie den verantwortungslosesten Kerl dastehen, der Tom erst aufbaut und dann fallen lässt. Pfui Teufel, verlogener geht es ja nicht"
"Jetzt mache doch nicht so ein Theater" wollte Hajo beschwichtigen
Vince brummte: Das ist kein Theater sondern ein großes Trauerspiel"
Ina schrie: "Was Jan nicht verdient hat. Am besten wir stellen bei Dr. Orth alles klar"
"Worauf warten wir?" fragte Vince

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Beitrag  walli Fr 29 Okt 2010, 19:24

Hajo rief: "Das würde ich mir überlegen. In der Probezeit kann ich dich sofort feuern und du Ina, kannst dann sehen, dass du in einer anderen Abteilung unterkommst"
Ina zischte: "Hier läuft doch ein ganzes faules Ding. Du brauchst doch sonst keine Hilfe von Beck wenn es um einen von uns geht"
Hajo rief: "Nichts faules Ding, ihr habt ja erlebt wie Jan sich geweigert hat"
"Zu Recht. Ihn wegen einer harmlosen Stelle als Seuchenträger abstempeln, ihr seid doch bekloppt" schrie Vince
"Nicht bekloppt, sondern verantwortungsvoll. Schließlich müssen wir an die vielen Kollegen denken" rief Hajo
Ina erregte sich: "Komisch, dass wir Jan ganz nah keine Angst vor Ansteckung haben. Er hat 200%ig keinen Virus. Ihr betreibt Freiheitsberaubung mit ihm. Was ist denn bloß in euch gefahren Jan schon wieder in die Tiefe zu stürzen, aus der er sich nach dem Gefängnis gerade langsam erholte. Ja ich wiederhole mich. Aber du bist doch sonst so drauf bedacht, dass es Jan in jeder Hinsicht gut geht. Woher plötzlich dieser Wandel"
Hajo schrie: "Ich will Jan auch jetzt nichts Böses. Im Gegenteil, bei einem Virus ist Quarantäne das Beste für ihn und für uns. Jetzt Schluss damit. Jan bleibt isoliert bis die Diagnose da ist"

Die Desinfektionsdusche hatte Jan hinter sich. Jetzt betrat der Dr. zögernd in kompletter Schutzmontur die Kammer, meinte unsicher: "Jan ich will die Infusion legen. Du bist, du bleibst , du wirst doch vernünftig sein?"

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Beitrag  walli Fr 29 Okt 2010, 19:50

Jan lachte sarkastisch auf: "Ein verlockender Gedanke, ein Kinnhaken von mir und du siehst Sterne. Dann kann ich endlich raus aus dem Kerker. Aber du solltest wissen, dass Gewalt nicht mein Ding ist. Außerdem lasse ich mich nicht gerne als seuchenverbreitende Bestie jagen. Du bist es der sich lächerlich macht, weil du bei so einem Quatsch mitspielst"
"Wenn du wirklich etwas hast Jan, mache ich mir ewig Vorwürfe die Quarantäne nicht durchgezogen zu haben" erklärte der Dr.
Jan fragte: "Wieso behandelst du nicht das wirklich Akute. Wirst doch eine Salbe zum Abheilen meiner Stelle haben
"Mit jedem Fremdmittel durchkreuze ich die vorgeschriebene Behandlung. Das darf ich nicht" antwortete der Dr.
"Ach ihr seid doch alle bekloppt aus dem harmlosen Ausschlag eine todbringende Seuche zu machen" brummte Jan, streckte sich aus, beugte seinen Arm bereit
Der Dr. stach die Infusion ein, von Jan kam kein Ton
Danach meinte der Dr.: "Jan jetzt behandele mich doch nicht so feindselig"
"Lass mich in Ruhe" zischte Jan, drehte sein Gesicht zur Wand
Seit Beck dem Dr. aufgetragen hatte mit Jan alles so durchzuziehen, war ihm mulmig zumute. Stündlich fühlte er sich unbehaglicher. Es war wirklich furchtbar einen Bekannten einzusperren und dann ausgerechnet Jan. Nach den vielen Gefangenschaften musste er ja missmutig reagieren. Nur ändern konnte es der Dr. leider nicht
Jan fühlte sich so missmutig selbst nicht wohl. Aber verdammt, warum bloß vollzog man alle die haarsträubende
Maßnahmen an ihm

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Beitrag  walli Fr 29 Okt 2010, 21:21

Jan entzog man das Wichtigste was es für ihn gab, seine Freiheit. Ein Blinder erkannte, dass die gerötete Stelle kein Virus war. Wegen einem juckenden Ausschlag volles Geschütz aufzufahren entbehrte jeder Logik. Zugegeben, sein ständiges Kratzen war kein schöner Anblick. Jetzt hier geschah es fast pausenlos. Glasklare Stressauswirkungen waren das für Jan und nichts anderes. Trotz der Ruhe hier fraß der Stress, nein Angst, ihn fast auf und im Focus stand Tom. Wenn Jan daran dachte, wie allein und im stichgelassen sich der Kleine vorkam, hätte er durchdrehen können. Er hatte alles drangesetzt kein Wortbrüchiger zu sein, jetzt war es eingetreten. Gerade bei Tom, der schon so viele Enttäuschungen erlebte. Jetzt schon wieder eine, wie sollte das der kleine, kranke Körper bloß verkraften
Jan nahm ein Buch, wollte sich während der öden Zeit wo die Infusion lief, ablenken. Nur kurz, dann sah er keinen Text mehr sondern Tom vor sich. Seine traurigen Augen verletzten Jan wie Stiche. Sein verzweifeltes Gesicht war eine einzige Anklage. Aus seinem Mund schallt es laut immer wieder: "Du bist ein Verräter Jan"
Es dröhnte Jan laut in den Ohren, er wollte sie zuhalten. Die Nadel in seiner Armbeuge hinderte ihn daran. Jan verfluchte seine Situation noch mehr. Wenn man selbst zu so einer einfachen Bewegung nicht fähig war, konnte man gar nicht tiefer sinken. Es war so erniedrigend so über sich bestimmen zu lassen und nichts, aber auch rein gar nichts dagegen tun zu können. Jans Verzweiflung um Tom und seine eigene erreichten einen Punkt der für seinen eigenen Zustand gefährlich war

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Beitrag  walli Fr 29 Okt 2010, 21:38

Dem Dr. gefiel es nicht, dass Beck ihn zu sich bestellte
Dieser empfing ihn: "Sonst komme ich ja zu Ihnen. Glaube aber, es ist nicht gut Jan unter die Augen zu treten"
"Sie wollten Jan in der Kammer haben und dort ist er. Was sollte er Ihnen da tun?" fragte der Dr.
"Beschimpfungen auf mich hageln lassen und das will ich mir ersparen" antwortete Beck
Der Dr. meinte: "Es wäre verständlich in Jans Lage. Sie würden auch nicht jubeln plötzlich weggesperrt zu sein"
"Natürlich fühlt sich Jan mies. Deshalb habe ich Sie ja auch hergebeten um zu erfahren wie er sich denn so verhält
Macht er großen Aufstand. Haben Sie viel zu kämpfen mit ihm. Benötigen Sie Verstärkung?" fragte Beck
Der Dr. regte sich auf: "Jetzt Moment mal. Jan ist doch kein Massenmörder, der von einer Armee in Ketten gelegt werden muss um ihn zu bändigen"
"Sah aber gestern verdammt danach aus, als wenn Jan alles klein schlagen wollte und sich kopflos auf und davon macht. Kann mich nicht erinnern, dass er je so geschrieen hat" erklärte Beck
Der Dr. meinte: "Womit wir wieder bei der Feststellung wären, dass auch Sie nicht jubeln wenn man Ihnen die Freiheit nimmt. Natürlich meckert Jan. Kann gar nicht oft genug sagen, dass er wieder raus will, alles für Schwachsinn hält. So übel gelaunt habe ich ihn auch noch nie erlebt. Trotzdem fügt er sich allem, schreit nicht mehr und denkt auch nicht an linke Tricks. Das müssten Sie aber wissen. Denn auch wenn Jan grantig ist, die Beherrschung hat er noch nie verloren und seine Kraft spart er sich lieber für Ganoven auf"
Becker erklärte: "Dann bin ich beruhigt und wir können in Ruhe die Diagnose vom Center abwarten"
"Sie wollen das also wirklich bis zum Ende durchziehen?" fragte der Dr.

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Beitrag  walli Fr 29 Okt 2010, 22:01

Beck regte sich auf: "Was denken Sie denn. Ich trage schließlich die Verantwortung für Alle hier"
"Bei allem Respekt Chef, aber übertreiben Sie nicht. Jans Schläfe sieht eher harmlos aus, wirklich nicht der kleinste Hinweis auf einen Virus der in ihm tobt" meinte der Dr.
"Sie sind kein Experte für Infektionskrankheiten" wehrte Beck ab
Der Dr. entgegnete: "Bevor Sie Jan in Quarantäne stecken, hätte er eine faire Behandlung verdient, nämlich eine ganz einfache Blutentnahme. Erst wenn sich der kleinste Hinweis auf einen Virus gezeigt hätte, erst dann durfte ihm die Gefangenschaft zugemutet werden"
Beck wehrte ab: "Nein, nein, war viel zu riskant. Hajo war ganz schön aufgeregt"
"Seid wann ist Hajo Viren-Spezialist und drücken Sie sofort den roten Knopf. In dem Fall die sofortige Meldung beim Center. Das ist doch meine Aufgabe" fragte der Dr.
Beck erklärte: "Hajo machte sich große Sorgen um Ina und Vince. Er ist eben sehr verantwortungsvoll. Da musste ich fix handeln, das Center informieren. Der Schutz für alle Männer ist mir sehr wichtig. Sind Sie nicht so pessimistisch, Jan übersteht das mit links"
Der Dr. regte sich auf: "Anscheinend hat Jan es nur mit Heuchlern zu tun. Irre mich ja wohl nicht, dass alle ihn unterstützen wollten Gefangenschaften bzwl das Gefängnis zu überwinden. Jetzt aber ist es Selbstverständlichkeit Jan wieder wegzusperren. Schon mal überlegt, dass man ihm sowas gar nicht zumuten darf
Auch Jan hat seine Grenzen, könnte diesmal durchdrehen. Dann noch die Sorge um Tom. Es kann doch nicht sein, dass einer der emotionsvollsten Kollegen immer und immer wieder durch die Hölle geschickt wird"

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Beitrag  walli So 31 Okt 2010, 00:22

"Wenn Jan sich einen Virus fängt, muss er auch die Konsequenzen tragen" schrie Beck
Der Dr. entgegnete: "Schon mal dran gedacht, dass Jan keinen Virus hat. Der Preis ist zu hoch für einen Gesunden den er zahlt. Jan wird in ein so tiefes Loch fallen aus dem ihn Keiner mehr rausholen kann"
Beck keifte: "Wollen Sie sich meinen Anordnungen widersetzen und Jan aus der Quarantäne holen?"
"Keine Sorge, noch habe ich es nicht vor. Sage ich aber nur unter Vorbehalt. Weiß nämlich nicht, wielange ich Jans Verzweiflung noch ertrage" rannte der Dr. aus dem Büro

Als der Dr. die Nadel aus Jans Arm zog, meinte er: "War doch harmlos, oder fühlst du dich nicht gut?"
"Sage mir lieber ob sich das Center schon gemeldet hat?" fragte Jan
Der Dr. entgegnete: "Ich bitte dich Jan, dein Blut ist gerade mal da eingegangen. Du bist doch sonst nicht so
ungeduldig"
"Sehr witzig" zischte Jan
"Ich weiß, Benni hat dir viel gebracht. Brauchst du vielleicht doch noch etwas" fragte der Dr.
Jan knurrte: "Ja, ganz dringend meine Freiheit"
"Jan bitte" versuchte der Dr. zu beschwichtigen
"Verzieh dich besser, dein Anblick ist unerträglich" drehte sich Jan wieder zur Wand
Der Dr. verzog sich wirklich schnell. Eine Explosion von Jan wollte er sich jetzt nicht antun
Ja, Jan glaubte wirklich, dass er gleich platze. Das konnte doch alles nur ein schlechter Horrorfilm sein, der sich ausschalten ließ. Genau er träumte.

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Beitrag  walli So 31 Okt 2010, 00:43

Deshalb musste Jan jetzt etwas erfahren, stand auf, meinte an der Scheibe: "Solche Idioten wie mich hast du bestimmt noch nicht gehabt. Sei ehrlich, ich bin der 1. der die Kammer einweiht"
Der Dr. antwortete: "Überfüllung gibt es hier nicht, aber ein paar Fälle habe ich schon behandelt"
Stumm verzog sich Jan wieder auf das Bett
Der Dr. verschwieg Jan lieber, dass bei den zuvor Behandelten erst ein Kollege war. Dieser kam aus dem Urlaub aus einem Land wo ein Virus grasierte. Der Rest waren Verdächtige, die so wie sie im Dreck hausten, geradezu nach Infektionen schrieen
Keinen konnte man mit Jan vergleichen
Jan blieb dabei, dass man ihn trotzdem nicht wegsperren konnte wie einen Idioten, wusste nicht, wann er das letzte Mal so wütend war. Er war nicht krank, hatte keinen Virus, da war er sich ganz sicher. Warum dann diese ungerechte Behandlung, dieser Zwang und er konnte nichts, aber auch gar nichts dagegen tun. Auf gewaltvolle Art frei zu kommen, war auch in dieser Lage nicht Jans Ding. Die Tür zu knacken, Scheibe einschlagen, Kacheln durchbohren, diese Ideen hatte er längst aufgegeben. Auch lautstark brüllen kam Jan nicht in den Sinn. Aber gutgelaunt zu sein, Nein, dass schaffte er nun wirklich nicht. Irgendwie musste er ja seinen Frust loswerden. Diese Einöde war sowas von erdrückend
Jan versuchte zu lesen. Schon auf der 2. Seite erschien wieder Toms Gesicht vor ihm.
Jan stülpte sich die Kopfhörer auf. Benni hatte so schöne CD´s gebracht. Aber in Jans Ohren klangen nicht die Lieder, die er sonst so gerne hörte, es war Toms Stimme die zu ihm drang. Vorwurfsvoll, enttäuscht, anklagend

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Beitrag  walli So 31 Okt 2010, 01:29

Jan riss sich die Kopfhörer runter, fluchte still: "Verdammt Tom hat Recht mit seiner Anklage. Ich versprach ihm ganz fest für ihn da zu sein. Die Aufregung. Enttäuschung schadet ihm. Er ist doch noch lange nicht über den Berg und so schwach. Besser Beck und Hajo sorgten sich um Tom, als um einen lachhaften Juckreiz
Jan musste sich so zusammenreißen um vor Erregung seinen Kopf nicht gegen die Kacheln zu knallen

Ina steckte ihr Gesicht durch die Tür des Krankentrakts. Der Dr. flitzte auf den Flur, keuschte: "Besser du lässt dich bei Jan nicht blicken"
Ina meinte: "Jan weiß, dass ich mit dieser Aktion nichts zu tun habe. Er wird nicht mit mir streiten"
"So meine ich das auch nicht. Aber findest du es gut Jan hinter der Scheibe eingesperrt, du seine Kollegin, Freundin aus dem Team davor,kann hingehen wo sie will?" fragte der Dr.
Ina gab zu: "Hast Recht, mein Erscheinen ist für Jan nicht gut. Aber ich mache mir Sorgen, muss wissen wie es ihm geht. Virus, Center, Diagnose. Ist doch ein Witz. Jan trägt wegen der harmlosen Stelle keine Seuche in sich"
"Was soll ich sagen. Ohne das Ergebnis ist alles offen. Aber zur Beruhigung. Jan hat auch jetzt noch keine Anzeichen einer Infektionskrankheit" erklärte der Dr.
Ina konterte: "Aber trotzdem geht es ihm nicht gut?"
"Mit jeder Stunde wird der arme Kerl fertiger. Die enge Kammer, Untätigkeit, aber die Sorge um den Jungen ist wohl am schlimmsten" erklärte der Dr.
Ina meinte: "Mit anderen Worten, Jan ist psychisch angeknackst"
"Ganz genau, schließlich geht es um ein Kind und wir wissen doch wie hochsensibel Jan dann ist" raunte der Dr.

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Beitrag  walli So 31 Okt 2010, 01:52

Ina fragte besorgt: "Können wir etwas tun?"
"Nichts Ina, absolut nichts,solange das Ergebnis nicht da ist" schüttelte der Dr. den Kopf
"Ich werde oft nach Jan fragen. Sage du aber bitte Bescheid falls sich irgend etwas verändert" verabschiedete sich Ina

Zurück erschrak der Dr. sehr über die SMS auf Jans Handy. Dr. Orth schrieb eindringlicher, erinnerte Jan an sein Versprechen Tom täglich zu besuchen. Verwies darauf, dass Enttäuschung zur Krise führen könne
Undenkbar Jan darüber zu informieren, dann drehte er wirklich durch. Er war ja jetzt schon übernervös, fuhr sich ständig durch die Haare, übers Gesicht. Legte sich hin, stand wieder auf, lief die 3 möglichen Schritte hin und her
Dem Dr. setzte es so schon mehr als genug zu Jan so zu sehen und dann auch noch Öl aufs Feuer gießen!!!
Als er das nächste Mal bei Jan war, versuchte er es mit Aufmunterung: "Jan du hast doch eigentlich gar keinen Grund zornig zu sein. Du hast keinen Dienst, keine Verfolgungen, Schießereien, Akten stöbern, ist doch wie Urlaub"
Jans Blick hätte bohrender nicht sein können, als er zischte: "Reinster Luxusurlaub und die Palmen, das Meer und die Sonne male ich mir auf die Kacheln. Sport betreibe ich in meiner Fantasie"
"Einige Sportarten gehen auch auf engstem Raum" meinte der Dr.
Jan knurrte: "Kannst ja mal vorturnen. Ist aber besser wenn du mich deinem Blödsinn verschonst"
"Jan jetzt sei doch bitte vernünftig" raunte der Dr.
Jan fuhr herum, rief: "Jan, Jan, Jan, ich kann es nicht mehr hören und will auch nicht vernünftig sein. Was hier abgeht ist doch schlimmer als im Irrenhaus"

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Beitrag  walli So 31 Okt 2010, 02:12

Jetzt wurde dem Dr. mulmig, denn Jans Augen funkelten ihn an. Er stand mit geballten Fäusten vor ihm. Der Mund nur noch ein Schlitz, seine Backenknochen mahlten
Ängstlich dachte der Arzt, dass Jan, jetzt auf 500, rausstürmen könne. Er wusste um seine Kraft, wenn er ihn nur mit der Faust andippte ging er doch sofort zu Boden
Der Dr. stotterte: "Jan du willst doch nicht, wirst doch jetzt, jetzt, jetzt keine Dummheiten machen. Erspare es dir bitte wie ein Verbrecher gejagt zu werden"
Jans Haltung blieb die gleiche. Er verschlang den Dr. fast mit seinem Blick als er krächzte: "Keine Sorge, den Spaß gönne ich euch nicht auch noch mich total zum Affen zu machen. Mein Verstand ist im Gegensatz zu euch noch klar. Zum Glück wird nicht auch noch mein Gehirn behandelt. Aber meine Zellen da oben sind empfindlich wie noch nie. Ertragen dein blödes Gequatsche nicht. Darum verziehe dich besser, bevor ich noch etwas Unüberlegtes tue"
Der Dr. raste hinaus. Angstschweiß war ihm ausgebrochen. So erlebte er Jan noch nie. Wo war der höfliche, besonnene KOK, der noch nie im Präsidium die Fäuste benutzt hatte, der nicht laut wurde
Aber er war nicht böse auf Jan. Im Gegenteil. Er verstand ihn nur zu gut, bedauerte ihn geradezu und er hatte ja so Recht. In dieser Situation war er nur noch eine Marionette und Beck zog die Fäden. Hilflos stand er dabei und konnte nur warten und immer weiter warten auf dieses verdammte Ergebnis. Der Dr. hätte heulen können, wenn er immer neue SMS von Dr. Orth las. Seine Angst wuchs Jan könne wirklich durchdrehen oder psychisch zusammenbrechen

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Beitrag  walli So 31 Okt 2010, 02:32

Schnell tat es Jan leid seine Wut so rausgelassen zu haben. Das kannte er doch gar nicht von sich, verhielt sich doch sonst nicht so, dachte: "Ehe ich mich versehe, macht die Quarantäne mich zu einem schrecklichen Stinkstiefel, mit dem Keiner mehr etwas zu tun haben will. Wie soll ich aber bloß ruhig bleiben bei dieser furchtbaren Monotomie, dieser Enge, Langeweile, keine Bewegung. Das ist doch, ist doch, doch, wie........"
Jan fand wieder mal keine Beschreibung, dafür kam er sich umso mehr wie ein Verräter vor was Tom betraf. Dabei hielt er Versprechen immer ein. Ausgerechnet bei dem Jungen, bei einem krebskranken Kind war er unzuverlässig. An Jan zerrte die Verzweiflung sich vorzustellen wie die Enttäuschung in Tom wühlte
"Er kann schreien, toben, auf mich einschlagen, alles was er will, weil ich so ein Schuft bin. Wenn sich bloß sein Zustand nicht verschlechtert" dachte Jan
Er beruhigte sich aber nicht. Toms Gesicht war wie ein Standbild vor seinen Augen eingebrannt. Sein Blick war grenzenlose Enttäuschung. Unentwegt klagte sein Stimme an: "Jan du bist böse, gemein, fies, hast mich im Stich gelassen. Bist genau wie Papa. Ich will dich nie wieder sehen"
Auch die Nacht wälzte sich Jan wegen der ihm erscheinenden Bilder und nur für ihn hörbaren Rufe schlaflos umher

Ina und Vince wunderten sich sehr über das Telefonat was Hajo mit Leni führte. Leni hörten sie natürlich nicht. Aber was Hajo sagte war umso merkwürdiger: "Brauchst doch nicht nachfragen. Sagte dir doch schon, dass alles gelaufen ist, wie wir uns das vorstellten" --- "Vor Beck brauchst du keine Angst haben. Was du mir erzählt hast bleibt unter uns --- Leni du musst dich wirklich nicht sorgen. Als dein Vater verstehe ich doch deine Nöte"

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Beitrag  walli So 31 Okt 2010, 02:56

"Nein die Quarantäne kann nicht abgebrochen werden. Wie gesund oder krank Jan wirklich ist,zeigt sich doch erst wenn die Diagnose vorliegt. Na ja, wenn es negativ kommt wird Jan wohl lange behandelt. Aber danach hast du einen gesunden Mann und nichts mehr steht eurem Glück im Weg" --- "Das geht nicht, du kannst keinen Abbruch der Quarantäne erzwingen. In dem Fall bist du weiter ängstlich und wenn Beck das erfährt, darf ich mich bei ihm nicht mehr blicken lassen" --- "Ich war noch nicht bei Jan, werde auch nicht hingehen. Sagte dir ja, er war so zornig, dass man Angst bekam. Aber du brauchst dich nicht sorgen, er ist in guten Händen. Was immer sich rausstellt, für die Zukunft gesehen behält Jan nichts nach" --- "Nein, du darfst dich nicht als Sündenbock sehen. Wäre mir deine Angst vorher klar gewesen, hätte ich früher gehandelt" --- "Jan nimmt doch keinen Schaden, der hat ein dickes Fell. Kaum das er die Kammer verlässt, wird er dich lachend in die Arme nehmen" --- "Leni ich verspreche dir ganz fest, dass Jan nie erfährt was du mir anvertraut hast. Bin doch dein Vater. Wir 2 müssen zusammenhalten und jetzt Schluss mit Sorgen. Lasse es dir gut gehen solange Jan in Quarantäne ist. Danach kibbelt ihr euch ja doch laufend wieder"
Ina und Vince sahen sich ratlos an, verzogen betroffen die Gesichter. Für die 2 hörte sich das wie ein Vater/Tochter-Komplott an zum Nachteil von Jan. Recht glauben wollten sie es nicht. Das Gehörte blieb rätselhaft,
ja schon mysteriös. Aber Fragen stellten sie keine. Sie hatten kein Recht in die Privatsphäre Vater/Tochter, Leni/Jan oder gar bei allen 3 einzudringen

walli

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Beitrag  walli So 31 Okt 2010, 03:15

Überraschend fragte Jan den Dr.: "Sag mal, hältst du mich selbst eigentlich wirklich für krank. Ich meine, hat sich in der Zeit jetzt etwas negatives bei mir verändert, was auf eine Infektion hindeutet?"
"Nun ja weißt du......." druckste der Dr. herum
Jan erregte sich: "He,he, was willst du mir denn jetzt für Krankheiten andichten. Ich nehme nicht zu, auch nicht rapide ab, habe kein Fieber, Schwindel, Schüttelfrost, belegte Zunge. Kein einziges Symptom für eine Infektion. Also raus damit, wieso hältst du mich für krank?"
Der Dr. raunte: "Rege dich bitte nicht wieder auf Jan, aber die Spuren in deinem Gesicht sind nicht zu übersehen. Deine Runnen werden immer tiefer, die Verzweiflung schreit dir aus den Augen, laufend arbeitet es hinter deiner Stirn. Du läufst aufgebracht wie ein gefangenes Tier umher. Du Jan, gerade du, der du sonst die Ruhe in Person bist. Kurzum du bist psychisch ziemlich fertig"..........Pause........"Es ist die Sorge um Tom, die dich so aufwühlt, stimmt´s Jan?"
"Natürlich ist es die Sorge um Tom die mich so runterzieht. Soll ich es dir aufschreiben oder glaubst du mir jetzt endlich wie groß meine Sorge um den kleinen Kerl ist" rief Jan
Der Dr. beschwichtigte: "Nein Jan du musst nichts aufschreiben. Jede Geste von dir ist Beweis genug"
"Na schön, dass du mir wenigstens das glaubst. Dann beantworte auch endlich meine Ausgangsfrage" knurrte Jan
Der Dr. räusperte sich: "Du diagnostizierst richtig Jan, physische Krankheitsfaktoren erkenne ich bei dir nicht. Glaube nicht, dass du einen Virus in dir trägst. Selbst wenn die Infektion erst am Ausbruch ist, könntest du nicht so vital sein, wie du es die ganze Zeit über schon bist"

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Beitrag  walli So 31 Okt 2010, 03:27

"Dann kann ich also endlich aus diesem Verlies?" fragte Jan erwartungsvoll
Der Dr. flehte: "Jan, sieh doch bitte endlich ein, dass mir die Hände gebunden sind. Das Center trifft die Entscheidung, nicht ich"
Jan rief: "Für was hast du eigentlich Medizin studiert?"
"Sei nicht ungerecht Jan. Trotz all meinem Wissen muss ich Regeln, Vorschriften einhalten. Damit bist du als Polizist doch bestens vertraut" wehrte sich der Dr.
Jan fuhr auf: "Allerdings. Vorschrift Nr. 1: Ein Verdächtiger muss unbedingt nach 48 Stunden freigelassen werden, wenn die Beweise fehlen, sonst machen wir uns der Freiheitsberaubung schuldig. Aber mir sind wohl mit Eintritt in diese Kammer alle Rechte entzogen worden oder warum sonst bleibe ich eingesperrt und immer weiter eingesperrt ohne einen Beweis?"
"Du kannst Verbrechen doch nicht mit Krankheiten vergleichen " meinte der Dr.

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Beitrag  walli So 31 Okt 2010, 16:38

Jan zischte: "Nein das kann man wirklich nicht vergleichen, weil es für den Zirkus hier keine Beschreibung gibt. Die Meisten überstehen die Zelle unbeschadet, klar sie werden auch nicht gezüchtigt. Aber eure Quarantäne ist tiefstes Mittelalter, schwerste Folter. Beck erwartet wohl noch, dass ich mich bedanke, weil er gegen meinen
Virus sprich Juckreiz so schnell etwas unternommen hat. Fragt ihr auch nur ein einziges Mal danach wie es mir geht, wie ich mich dabei fühle. Bin doch nur noch euer Leibeigener. Ihr tickt doch allesamt nicht mehr richtig. Anscheinend seid ihr erst zufrieden wenn ich meinen Verstand komplett verliere"
"Jan bitte, du darfst dich nicht so aufregen" wollte der Dr. beruhigen
Jan hörte nicht mehr, ließ sich aufs Bett fallen, stülpte sich die Kopfhörer auf.
Keine 3 Minuten und er nahm sie wieder ab. Wie immer, hörte er nur Toms Rufe
Leise fragte er jetzt: "Kannst du mir irgendwas von Tom sagen?"
Ausweichend antwortete der Dr.: "Man sagte dir ja bestimmt wie langwierig die Behandlung ist und die hält noch an. Kann dir versichern, dass die Klinik o.k. und Dr. Orth der Beste ist"
Jan dachte: "Er behandelt mich wie einen Idioten, will mich mit diesem Allgemeingeschwätz nur beruhigen. In Wahrheit wird es Tom schon sehr schlecht gehen"

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Beitrag  walli So 31 Okt 2010, 16:58

Ina meinte zu Hajo: "Wenn du uns Jan schon auf diese unfassbare Art entziehst, kannst du wenigstens bei seinen Recherchen helfen"
"Jan auf unfassbare Art entzogen, ich verbitte mir diese Spitzfindigkeiten" schrie Hajo
Ina konterte: "Es ist die Wahrheit und die spreche ich aus solange ich will"
"Ich handelte als besorgter Chef, durfte euch nicht der Ansteckung aussetzen und Jan gehört mit einem Virus entsprechend behandelt" erklärte Hajo
Vince konterte: "Du glaubst doch selbst nicht an den Mist den du erzählst. Niemals hat Jan einen Virus nur weill er sich oft kratzte. Du und Beck habt ihn ganz schnell weggesperrt. Wir bleiben dabei, dass alles nach einem Skandal stinkt"
"Schhluss jetzt. Es ist wie es ist. Jan ist schon solange in Quarantäne, da wird er es auch weiter aushalten. Welche Recherchen meinte ihr? schrie Hajo
Ina erklärte: "Jan hat auf den Kontoauszügen nach Vereinen, Club´s, irgendwelchen Einrichtungen gesucht, denen Abt´s angehörten. Er wollte dann bei den Betreffenden anklopfen und sehen ob es enge, private Kontakte gab und einer evtl. ein Mordmotiv bietet. Zu all den Stellen hat Jan die Personen bzw. Adressen ermittelt. Aber befragen aus der Quarantäne heraus kann er diese ja schlecht. Da wir ansonsten leider noch im Nichts stochern, sollten wir diesen Schritt nicht auslassen"
"Wir teilen die Adressen unter uns auf und wenn wir alle durch sind, sehen wir ja ob ein Verdächtiger dabei ist" bestimmte Hajo
Nicht lange und das Büro war leer

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Beitrag  walli So 31 Okt 2010, 23:40

Inzwischen glaubte Jan sich laufend übergeben zu müssen. Immer war es Fehlalarm. Aber er fühlte sich insgesamt hundeelend, wurde von vielen Mißständen gequält. Da er keine Wunden hatte, war Jan überzeugt das seine Psyche ihn so marterte. Er war machtlos den Zustand zu verbessern oder abzustellen. Viel zu schwer wog die Sorge um Tom
Jan hatte das Gefühl von einer immer dicker werdenden Stahlwand umgeben zu sein. Durchdringen war aussichtslos, genau wie es für ihn kein Entrinnen aus dieser Kammer gab. Für Jan war überhaupt alles nur noch aussichtslos. Auch wenn er sich pausenlos sagte, wie unfassbar, entsetzlich, skandalös dieses Wegsperren war, es blieb ohnehin nutzlos. Der Schlüssel lag beim Center. Aber bei den zahllosen Proben, die sie überprüften, konnten die sich erst gar nicht vorstellen, dass jedes Blut mit einem Schicksal verbunden war. Sein Schicksal war grenzenlose Selbstzerfleischung für einen Jungen, dem er beistehen wollte, aber nicht konnte oder genauer noch, nicht durfte. Er, die gefährliche Bestie, musste ja eingesperrt sein, damit sie Keinen anfiel, eine Massenseuche auslöste.
Verzweifelt lachte Jan immer bitter auf, wenn er daran dachte, dass Beck gestandene Beamte vor einem harmlosen Juckreiz schützen wollte. Allmählich fehlte Jan selbst die Kraft zum Lachen. Sein Körper kam ihm vor wie ein Riesenbottich, in dem sich alles ducheinander mixte.
Übelkeit, Verzweiflung, Mutlosigkeit, Leere, ein Brennen, von dem er die Ursache nicht kannte
Dann hatte Jan wieder das Gefühl alles in ihm quetsche sich zusammen. Manchmal war es so stark, dass er die Faust in den Mund presste um nicht laut aufzuschreien

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Beitrag  walli So 31 Okt 2010, 23:55

Alles in Jan drängte zu Tom. Aber er gab es auf nach Lösungen zu suchen, die es nie gab. Für was noch grübeln, wozu Pläne machen, wenn sich rein gar nichts Gutes abzeichnete. Es war und blieb für ihn unfassbar, dass Andere ihm diese Ewigkeit in dieser entsetzlichen Situation zumuteten. Beck bestimmte und er musste sich fügen, auch wenn es menschenunwürdig war
Jan hatte keinen Appetit mehr, keinen Antrieb. Lag die meiste Zeit nur da, mit seinen Gedanken bei Tom. Er konnte nichts dafür und doch fühlte er sich furchtbar elend sein Wort gebrochen zu haben
"Wie geht es ihm, wird er die Krankheit überstehen, wird er wieder Mut fassen und in eine gute Zukunft gehen?" diese Fragen ließen Jan nicht los
Er merkte selbst, dass er psychiscch tief gesunken war. Seine Hände zitterten, oft brach ihm Schweiß aus, packte ihn Schwindel. Mochte nicht mehr in den Spiegel schauen, in seine glanzlosen Augen, das eingefallene Gesicht, die ausgemergelte Haut, den zusammengekniffenen Mund.
Traurig sich einzugestehen ein Wrack zu sein, aber ändern, nein das schaffte Jan nicht. Durch was sollte er plötzlich wieder positiv gestimmt sein, Elan bekommen. Die Verzweiflung um Tom tobte dafür viel zu stark in ihm.
So oft hatte Jan sich schon gefragt, ob er nicht inzwischen seinen Verstand verloren habe

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Beitrag  walli Mo 01 Nov 2010, 00:18

Die Leiche von Frau Abt war freigegeben. Gespannt wartete die Soko was der Mann unternahm. Der Bestattungstermin war bald bekannt, Herr Abt erschien wirklich auf dem Friedhof. Ina, Hajo und Vince erkannten keine Trauer bei ihm. Im Gegenteil, Abt wirkte als sei er froh, dass seine Frau tot war. Als alles vorbei, verließ er schnell die Stätte, suchte noch einen Anwalt auf, fuhr dann direkt wieder zum Flughafen. Er schlug nicht mal annähernd die Richtung zur Klinik, zu Tom ein.
Die 3 erfuhren vom Anwalt, dass erst wenn die Schwester da war, entschieden wurde wo Tom aufwuchs
Die Schwester meldete sich immer mal wieder. Die Route wurde eingehalten, aber so ein Riesenschiff war auch extrem langsam
Die erhofften Fortschritte blieben aus. Abt die kurze Zeit zu beobachten brachte sie nicht weiter. Die Soko wurde einfach das Gefühl nicht los, dass er der Mörder war. Aber er hatte ja ein Alibi. Nur weil Abt ein harter Kerl war, brachte keine neuen Erkenntnisse zu Motiv oder Mörder. Die wenigen Leute auf dem Friedhof waren der Soko bekannt. Nachbarn, frühere Kollegen, der Arzt und seine Helferinnen. Sie hatten ja inzwischen bei vielen, sehr vielen Personen ermittelt

Dem Dr. ging es an die Nieren, dass die SMS von Dr. Orth inzwischen Hilferufen gleichkamen
Außerdem fand er es merkwürdig, dass sich Jan bis jetzt kaum rührte. Nicht wie sonst mal aufstand, in der Enge umherhetzte und wenn auch brummig, aber ein paar Sätze sprach er immer. Aber jetzt?
Aufgeregt betrat er die Kammer, fluchte: "Scheiße, gerade das sollte nicht passieren"

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