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Quarantäne

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Beitrag  walli So 24 Okt 2010, 01:23

Zwischen 2 Happen meinte Tom: "Aber warten kann ich doch, ob du nicht doch zu den Mahlzeiten da bist Jan. Schmeckt nämlich besser, wenn du dabei bist und ich glaube für dich haben sie bestimmt auch eine Portion"
"He, du bist ganz schön ausgekocht" kniff Jan ihm sanft in die Backe
Als Tom seine Tabletten genommen hatte, fragte er Jan nach seiner Familie aus
Bei Benni angefangen hatte Jan viel zu erzählen, bis er plötzlich rief: "Jetzt wird es höchste Zeit für mich. Erhole dich inzwischen und ich versuche, hörst du versuche, mittags wieder bei dir zu sein"
"Bis später Jan, ich freue mich" lächelte Tom heute schon ein wenig zaghaft

Jan kam 15 Minuten zu spät ins Büro, murmelte verlegen: "Entschuldigung, habe die Zeit falsch eingeschätzt"
"Du warst schon bei Tom?" fragte Ina
Jan nickte
Hajo belehrte: "Jan, ich sagte dir doch schon wie gut ich es finde, dass du dich um den Kleinen kümmerst. Er ist ja nun wirklich in einer Extremsituation. Also entschuldige dich nicht für 15 Minuten Verspätung. Du kannst auch gerne während dem Dienst Tom besuchen"
Jan meinte: "Danke für dein Verständnis Hajo, habe aber mit Tom eine Vereinbarung" erklärte er diese
Hajo erklärte: "Dann wünschen wir Tom mal alles, alles Gute. Aber du Jan, verausgabe dich nicht zu sehr. Ein krebskrankes Kind kann ganz schön an die Nieren gehen"
"Klappt schon irgendwie" murmelte Jan, vertiefte sich in die Arbeit

walli

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Beitrag  walli So 24 Okt 2010, 01:53

Hajo wollte wegen dem Fall Druck zu machen, als er von Jan hörte, dass sich die Schließfachöffnung dahinzog
Vince versuchte den Mann zu finden, der von den Nachbarn öfters bei Abts gesehen wurde
Jan besuchte den Vermögensberater
Wieder vereint im Büro erstatteten sie Bericht
Ina begann: "Stellt euch vor, Abt war so gnädig endlich anzurufen. Ein fieser Kotzbrocken, kein Entsetzen, keine Trauer war zu hören. Der hakt den Tod seiner Frau ab als sei sie in Urlaub. Er kommt nur, wenn er für Formalitäten benötigt wird. Nein, zu Tom muss er nicht, ist in der Klinik ja gut aufgehoben. Wir können ihn auch nicht vorladen. Kollegen haben mir am Telefon bestätigt, ihn in der Tatnacht in der Unterkunft gesehen zu haben. Sein Auto wurde nicht benutzt. So schnelle Züge gibt es nicht und für einen Flug war er auch nicht gebucht"
Vince fluchte: "Mist und ich hatte ihn auf Platz 1 auf der Mörderliste. Der Typ den die Nachbarn beschrieben, entpuppte sich als Therapeut. Kam regelmäßig zu Tom machte Bewegungstraining mit ihm"
Jan meinte: "Die Auskunft des Vermögensberaters brachte kein Mordmotiv. Großes "Vermögen" gibt es nicht. Der Berater hat Frau Abt nur eine sichere Anlage zur Altersversorgung vermittelt"
"Jan löst Stress bei dir diese Reaktion aus" deutete Ina plötzlich auf Jans Schläfe, wo er sich wiederholt gekratzt hatte
"Ach das, nein ganz harmlos. Entschuldigt bitte. Bald ist nichts mehr zu sehen" erklärte Jan verlegen und ließ sofort die Hand sinken
Hajo meinte: "Wir müssen mühevoll weiterstochern. Der Fall ist wirklich schwierig"

walli

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Beitrag  walli So 24 Okt 2010, 02:15

Mittags empfing Dr. Orth Jan: "Ihr Essen steht schon bei Tom"
Jan stammelte: "Das kann ich nicht annehmen, sagte Tom doch......"
Dr. Orth unterbrach: "Das mit den Einsätzen hat Tom verstanden. Wenn Sie bis 13.00 Uhr nicht erschienen wären, hätte er auch gegessen. Aber Sie sind ja da und für Tom ist es appetitanregend wenn sein Freund mit ihm ißt. Tut ihm nur gut"
Jan bedankte sich, aß dann mit Tom, der auch alles wegputzte und nicht mal gegen die Tabletten motzte die Jan ihm dann gab
Dann fragte er aber: "Mir scheint, als ob dich etwas bedrückt Tom. Möchtest du darüber sprechen?"
Toms Stimmchen waren die unterdrückten Tränen anzuhören: "Ach Jan, ich denke laufend an Mama, muss immer wieder weinen"
Jan nahm ihn in den Arm, streichelte ihn: "Ist alles noch so frisch und vergessen sollst du deine Mama ja auch nicht. Aber kannst du dich nicht ein bisschen beschäftigen, ablenken oder mit deinem Zimmernachbar reden?"
Kindlich verzweifelt stöhnte Tom: "Der ist doch nie da, wird laufend behandelt. Die Bücher habe ich alle gelesen, alles Andere kann ich auswendig. Ich habe nichts zum Ablenken. Jan kannst du nicht den ganzen Tag hierbleiben?
Jan erklärte: "Würde ich gerne Tom, aber du weißt, dass ich auch zum Dienst muss. Ich weiß noch nicht was, aber ich versuche etwas zur Beschäftigung aufzutreiben. Ist das o.k.?"
Tom nickte heftig. Dann bohrte er Jan wieder mit Fragen. Benni hatte es ihm angetan und Jan erzählte lustige Geschichte von dessen Kindheit

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Beitrag  walli So 24 Okt 2010, 02:31

Zum Büro zurück wurde zur Hetzjagd. Die Mittagspause hatte Jan schon überzogen, da kam es auf ein paar Minuten jetzt auch nicht mehr an. Also rief er Benni an, der besorgt fragte: "Papa ist dir etwas zugestoßen?"
Jan wehrte ab: "Nein Junge, wirklich alles o.k. Aber ich habe einen Überfall auf dich vor"
"Schon geschehen Papa, schieß los" erklärte Benni sofort
Jan schmunzelte, erklärte dann: "Tom braucht Beschäftigung. Dachte an Bücher, CD´s, Spiele, Kindervideos. Dafür ist wohl auch ein Fernseher und Kinder-Computer nötig. Na ja, eben was lehrreiches. Du weißt doch besser als ich was richtig ist und in dem Kinderladen.......wirst du bestimmt auch beraten. Hast du Zeit dich darum zu kümmern?"
"Geht klar Papa, ich enttäusche dich bestimmt nicht" versprach Benni
"Danke mein Großer. Ich rufe dich an bevor ich das Büro verlasse" vereinbarte Jan und kam abgehetzt ins Büro, wo er verlegen meinte: "Entschuldigt bitte, aber es ist....."
"Jan" rief Hajo dazwischen "Ich will nicht ständig Entschuldigungen von dir hören. Hast du es immer noch nicht gecheckt, dass du dir für Tom soviel Zeit nehmen kannst wie du brauchst?"
"Danke Hajo" meinte Jan erleichtert

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Beitrag  walli So 24 Okt 2010, 17:52

"Wie geht es Tom denn?" fragte Ina
Jan berichtete ausführlich
Vince feixte: "Ein kleiner Junge, der dich ganz schön beansprucht Jan. Hättest du dir wohl auch nicht träumen lassen?"
Ina meinte: "Lass dich nicht bequatschen Jan. Tom soll richtig gesund werden und dafür bringst du bestimmt alle erdenkliche Zeit auf"
"Ich versuche es" raunte Jan, flüchtete sich schnell in Arbeit
Ina meinte: "Jan leider hatte die Reederei bis jetzt noch keinen Kontakt zum Schiff der Schwester"
Vince regte sich auf: "Was sind das denn für Flaschen. Innerhalb von Sekunden bin ich mit jeder Stadt der Welt verbunden. Geht nicht, gibt´s nicht"
Ina seufzte: "Jan ich glaube, dass mit Wasser und Rechten erklärst du unserem Technikerfreak besser"
Vince lachte: "Jan kann mir nichts erklären. Bin ihm was Internet usw. betrifft um Längen voraus"
"Angeber" spottete Ina
Jan meinte: "Vince, Kollegen führen keinen Wettkampf wer wo besser ist. Fakt ist, dass unsere Weltmeere in Hoheitsgewässer mit sehr engen Grenzen unterteilt sind. Je nach Breiten/Längengrad ist immer ein anderes Land, mit unterschiedlichen Gesetzen, Rechten, usw. zuständig. Ergo, kann für dieses Schiff gerade ein Land zuständig sein, was sehr langsam arbeitet, technisch schlecht ausgestattet ist oder die selbst eine Todesnachricht nicht so wichtig nehmen"
"Das du mit deinem hochgradigen Allgemeinwissen immer trumpfen musst" maulte Vince

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Beitrag  walli So 24 Okt 2010, 18:29

Insgesamt war dem Team aber klar, dass sie sehr viel recherchieren mussten, um ein Bild vom Leben der Abt´s zu bekommen, wozu evtl. der Mörder gehörte

Nach Dienst traf sich Jan mit Benni am Geschäft. Jan bezahlte, Benni wollte mit zu Tom, sehen ob er richtig eingekauft hatte
Jan gab zu Bedenken: "Benni das ist eine Krebsklinik, ziemlich erschütternd die Kinder"
Benni beteuerte: "Ist mir klar Papa, aber für mich eine gute Orientierung für mein soziales Praktikum"
Jan war noch nicht beruhigt, aber Benni war alt genug selbst zu entscheiden
Auf dem Parkplatz erblickte Benni einige Kinder an den Fenstern
Jan wollte ihm gerade das 1. Paket in die Hand drücken, da murmelte Benni: "Papa ich schaffe das nicht. Kann da nicht rein. Diese Kleinen sind so vom Tod gezeichnet, heule bei Tom bestimmt nur darum. Jetzt bist du sicher sauer auf mich"
Jan wehrte ab: "Quatschkopf, besser hier, als wenn du bei Tom einknickst. Bei dir muss ja kein Trauma erzwungen werden. Ist schon schrecklich diese Krankheit. Bin so froh, dass du nie schwer krank warst. Darf gar nicht daran denken, dass Krebs Jeden und in jedem Alter befallen kann"
Benni stand unentschlossen da
"Was hast du?" fragte Jan
"Gibst du mir eine ehrliche Antwort Papa?" fragte Benni vorsichtig
"Was soll denn das jetzt?" wunderte sich Jan

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Beitrag  walli So 24 Okt 2010, 18:51

"Wie hältst du das eigentlich aus Papa. Wie lange noch und warum tust du dir das überhaupt an?" platzte Benni dann heraus
Jan sinnierte, sprach mehr zu sich selbst: "Als Polizist musst du auf jedes, aber wirklich jedes Leid gefasst sein. Auch auf schreckliche Krankheiten und leider auch bei Kindern. Ich möchte Tom beistehen bis er über den Berg ist bzw. Jemand da, der sich liebevoll um ihn kümmert. Warum? Tja, Tom ist ein Kind, krank, hilflos, allein. Ich schaffe es nicht den Kleinem seinem Schicksal zu überlassen. Das da drin (griff Jan sich an die Brust) lässt es einfach nicht zu. Aber jetzt bist du ein Problem, wie kommst du nun zurück?"
"Mache dir bloß keinen Kopf Papa, bin schon fast in der Wohnung. Bist du auch wirklich nicht sauer?" fragte Benni noch mal unsicher
"Bleibe im Herzen so wie du bist Großer und jetzt hau ab" gab Jan ihm einen Klaps

"Jan was ist das alles" bekam Tom den Mund nicht mehr zu
"Damit du nicht mehr über Langeweile klagst" stellte Jan ab, schloss an, sortierte
Ganz still schaute Tom Jan nur immerzu mit großen Augen an
"Sind die Sachen falsch, kannst du damit nichts anfangen?" fragte Jan unsicher
Tom krächzte: "Doch Jan. Das ist alles so toll, klasse, wunderbar. Aber alles für mich. Danke Jan, vielen Dank" grub er seinen Kopf an Jans Brust und bald spürte Jan an dem Feuchten, dass er weinte
"Schon gut mein kleiner Held" streichelte ihn Jan "du sollst nicht weinen, sondern spielen. Versuche es schon mal, bin gleich wieder da"

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Beitrag  Moritz1 So 24 Okt 2010, 18:58

Hallo Walli,
natürlich verfolge auch ich wieder mit Spannung deine tolle Geschichte!!
Bin schon ganz neugierig wie es weitergeht.
LG
Moritz

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Beitrag  walli So 24 Okt 2010, 19:22

Hallo Moritz,
danke für dein Interesse. Zu lesen wirst du noch einiges bekommen LG Walli

Bei Dr. Orth fragte Jan: "Ist Tom eigentlich in der Verfassung zum Lernen?"
Dr. Orth antwortete: "Das ist er. Warum fragen Sie?"
Verlegen meinte Jan: "Habe das vollkommen verschwitzt. Tom müsste eigentlich seinen Unterrichtsstoff erhalten"
Dr. Orth entgegnete: "Da kann ich Sie beruhigen. Die Kinder werden hier unterrichtet, Tom versäumt also nichts"
Beruhigt ging Jan zurück. Tom war in ein Spiel vertieft, hörte aber auf als Jan kam
"Danke Jan, vielen Dank, ich freue mich ja so" stammelte er immer wieder
"Jetzt lass mal gut sein. Hauptsache du kannst wirklich mit den Sachen etwas anfangen" meinte Jan
"Ist alles klasse Jan, sage auch nichts mehr von Langeweile" begeisterte sich Tom "Aber solange du da bist höre ich lieber deinen Erzählungen zu"
Jan erklärte Benni habe die Sachen ausgesucht und da Tom ohnehin gern von Benni hörte, wurden es wieder viele Geschichten. Es war wieder spät als Jan sich verabschiedete
Ängstlich fragte Tom: "Kommst du morgen auch wieder zu mir Jan?"
"Immer an das Indianerehrenwort denken" winkte Jan noch mal von der Tür bevor er hinaushuschte

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Beitrag  walli So 24 Okt 2010, 19:39

Kaum betrat Jan die Wohnung, da keifte Leni: "Jan, ich drückte doch klar aus, dass du deine Freizeit mit mir verbringen sollst. Aber nein, du reißt dir noch mehr Beine aus für diesen Tom. Spannst jetzt auch Benni ein. Wie kannst du deinem Sohn so etwas zumuten"
Benni meldete sich: "Das war für seinen Sohn keine Zumutung, er hat es gerne getan, sehr gerne sogar. Etwas Nächstenliebe würde dir auch gut stehen"
"Halte dich da raus Benni" wies Leni ihn zurecht "Aber du Jan tickst nicht mehr richtig. Hängst lieber bei einem fremden Kind herum, dabei wollten wir alles für unseren eigenen Nachwuchs tun"
Jan war das Gezeter zuwider, müde antwortete er: "Ich möchte auch gerne ein Kind. Aber dieser Mord, Stress, Tom, glaube eine Pause wäre gut. Wenn die Aufregung vorbei ist wird eine Schwangerschaft wahrscheinlicher"
Leni erregte sich: "Es geht nicht nach deinem Kopf Jan. Mit oder ohne Tom, morgen bist du pünktlich, verstanden"
"Aber" setzte Jan hilflos an, verstummte als Leni wieder die Schlafzimmertür zuknallte
"Kann ich dir helfen Papa?" fragte Benni unsicher
"Danke mein Großer. Aber ich dusche jetzt noch und dann nichts wie zu Bett. Dir noch einen schönen Abend" schlappte Jan zum Bad, merkte gar nicht, dass er sich schon lange intensiv an der Schläfe kratzte
Es machte ihn traurig, dass Leni ihm im Bett schon wieder den Rücken zudrehte und sich auch am Morgen wieder schlafend stellte

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Beitrag  walli So 24 Okt 2010, 20:05

"Leni wird es noch verstehen, sie ist doch nicht herzlos. Vielleicht besucht sie ihn auch" dachte Jan am nächsten Tag bevor er Toms Zimmer betrat
Tom klammerte sich sofort an Jan, bedankte sich wieder für die Geschenke. Jan blockte das ab, frühstückte lieber mit ihm. Dann musste er wieder erzählen. Jan erwähnte auch Ina, Hajo und Vince, erklärte Tom, dass die 3 ihm auch gerne beistehen würden
Sofort wehrte Tom heftig ab, nur Jan ganz allein Jan solle ihn besuchen
Als Jan Dr. Orth davon erzählte, meinte dieser: "Es ist leider so, dass Tom zu nichts gezwungen werden darf, wäre nur schädlich für ihn. Er hatte bisher kaum Kontakte. Ihre Kollegen sind bestimmt o.k., aber Tom ist noch scheu. Verstehe ja, dass Sie mehr Freizeit brauchen, Herr Maybach"
Jan wehrte ab: "Darum geht es nicht, ist ja erst kurze Zeit mit Tom. Wollte ihm nur mal Abwechslung mit Anderen verschaffen"
Dr. Orth erklärte: "Tom braucht Sie, dann ist er glücklich"
Im Auto dachte Jan: "So krank der kleine Kerl ist, so elendig er aussieht, ein kleines Lächeln von ihm macht einem wirklich glücklich"

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Beitrag  walli So 24 Okt 2010, 20:19

Unsicher schaute Jan zu Hajo weil er wieder zu spät war. Aber Hajo nickte nur verständnisvoll
Alle 4 mühten sich jetzt wieder mit dem Fall ab
Ina blieb im Büro. Die Männer ermittelten an verschiedenen Orten
Aufgeregt erklärte Ina bei ihrer Rückkehr: "Die Reederei hat endlich die Schwester erreicht. Nun heißt es abwarten ob sie sich meldet, herkommen kann, will oder uns sonst weiterhelfen kann. Tut mit leid Jan, aber eine bessere Nachricht habe ich nicht"
Jan entgegnete: "Danke Ina, ein kleiner Schritt, die Schwester ist wenigstens informiert. Uns war klar, dass Kontakt oder Rückkehr bei einer Frau auf dem Meer schwierig ist. War auch nicht erfolgreich. Sabine hat ja durch den Einstich die ungefähre Klingenbreite genannt. Im Haus fehlt in keinem Block ein Messer. Tja und wie viele Messer in Schubladen lagen, läßt sich nicht sagen. Laut Geschäften ist es ein handelsübliches Messer, wird unzählige Male verkauft ohne das der Käufer registriert wird"

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Beitrag  walli So 24 Okt 2010, 21:59

Hajo erklärte: "Mit dem gefundenen Stammbuch, woraus ja schon keine Verwandten hervorgingen, bin ich zum Standesamt. Aber anscheinend ist die Schwester wirklich die einzige Verwandte"
Vince berichtete: "Die Abt´s sind vor 3 Jahren in das Haus gezogen. Da arbeitete er schon in Polen. Die Nachbarn sahen ihn selten. Wenn überhaupt Einer was berichtete, dann von lautstarkem Streit. Ein fieser Typ, die Meinung kennen wir ja schon"
Jan grübelte laut: "Ehestreit, kann, muss aber nicht zu Mord führen. So können wir ihm nichts anhängen, erst recht nicht herkommen lassen um ihn zu verhaften"
Vince witzelte: "Hört, hört, der Ehestreitexperte spricht. Kriegst wohl von Leni oft den Kopf gewaschen. Schätze du armer Trottel kannst noch nicht mal richtig auftrumpfen"
"Nein, nicht auch das noch hier" dachte Jan, meinte aber nur: "Vince halte einfach die Klappe"
Vince rieb sich die Hände: "Ah, schätze das war ein Volltreffer"
Da schrie Hajo: "Vince, lass Jan in Ruhe und rede nie wieder so über meine Tochter. Ich dulde nicht, dass du sie als Drachen hinstellst"
Vince zog den Kopf ein, kein Ton mehr war in der folgenden Zeit von ihm zu hören

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Beitrag  walli So 24 Okt 2010, 22:17

Tom war es bisher geglückt es mit dem Essen so zu drehen, dass Jan da war. So auch heute wieder. Danach wollte er von Jan Geschichten über seine Arbeit hören. Jan erzählte, aber in entschärfter Art, so dass Tom sogar zwischendurch lachte.
Jan schaute jetzt nicht mehr zur Uhr. Hajo war ja mit seiner Zeit bei Tom einverstanden
Beim Gehen meinte Dr. Orth: "Ich verstehe nicht, dass Ihre Stelle trotz der Salbe nicht abheilt Herr Maybach"
Zerknirscht meinte Jan: "Wenn ich die Salbe endlich auftragen würde. Aber ich bin vergesslicher wie ein Greis"
Dr. Orth entsetzt: "Herr Maybach, bei aller Fürsorge für Tom müssen Sie auch an sich denken"
Jan versprach es, nahm es sich fest vor, eilte aber schon wieder zum Dienst

Später rief die Schwester vom Schiff aus an. Sie hörten eine weinende, verzweifelte Ute, die den Mord nicht begriff. Für sie war Abt auch ein harter Kerl, aber als Mörder kam er ja schon wegen des Alibis nicht in Betracht. Von Feinden der Schwester wusste Ute aber auch nichts. Ihre größte Sorge galt Tom. Sie wollte ihm beistehen, hatte aber noch keine Ahnung ob und wie sie vom Schiff kommen würde. Also saß das Team jetzt auf glühenden Kohlen was Ute bei ihrem nächsten Anruf zu berichten hatte

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Beitrag  walli So 24 Okt 2010, 22:41

Am Abend überlegte Jan wie er Tom von dem Anruf berichten sollte, ohne das er glaubte auch die Tante ließe ihn im Stich.
So schloß er den Bericht mit den Sätzen: "Deine Tante ist so traurig wie du, würde dich gerne trösten. Aber sie ist soweit weg, weiß nicht wann und ob sie vom Schiff kann. Sie möchte gerne sofort kommen aber............"
Tom unterbrach ihn: "Aber da gibt es Vertrag mit der Reederei oder wie man das nennt. Ich weiß schon, Tante Ute konnte noch nie schnell hier sein. Wäre schön, wenn sie bei mir wäre.....Aber du bleibst doch bei mir Jan?"
Jan versprach es nicht nur, er blieb diesmal noch länger

Dafür schrie Leni ihn an: "Jetzt hast du den Bogen überspannt Jan. Behandelst mich wie eine die man auf Abruf mieten kann"
Jan raunte: "Leni bitte, du redest Unsinn und das weißt du auch. Ja, ich habe momentan wenig Zeit für dich, aber verstehe doch bitte Tom........"
Leni schrie: "Tom, Tom, das ist doch Quatsch. Du bist weder Arzt noch Psychologe. Kannst also nichts, gar nichts für ihn tun"
Jan krächzte: "Ich behauptete nie Experte für kranke, trauernde Jungs zu sein. Aber Tom hat nun mal Vertrauen zu mir und selbst der Arzt findet es gut, dass er einen Freund in mir sieht, Halt bei mir sucht. Der Junge hat nicht nur die Mutter verloren, er muss auch den Krebs besiegen"
Leni keifte: "Das geht auch ohne dich. Jan entscheide dich zwischen Tom und mir. Du kommst erst wieder ins Schlafzimmer wenn du wieder normal bist und pünktlich Feierabend machst" rauschte sie ab

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Beitrag  walli So 24 Okt 2010, 22:57

Jan wollte ihr nach. Da kam Leni schon mit seinem Bettzeug, warf es auf die Couch. "Rums" fiel die Schlafzimmertür zu, der Schlüssel drehte sich
Jan seufzte tief, fuhr sich durch die Haare, dachte: "Auch das noch"
"Brauchst du Hilfe Papa" fragte Benni, der sich bis jetzt zurückhielt "Wir 2 kriegen die Tür leicht aufgestemmt"
Müde wehrte Jan ab: "Lass mal Großer, Gewalt ist nicht mein Ding. Leni beruhigt sich schon wieder"
"Du lässt dich doch nicht aussperren Papa?" fragte Benni erstaunt
"Sieh es mal positiv. Allein im Gästezimmer schlafen bedeutet Ruhe zu haben und danach sehne ich mich jetzt wirklich" meinte Jan niedergeschlagen
"Geht es Tom schlechter Papa oder willst du nicht darüber sprechen?" fragte Benni besorgt
Jan entgegnete: "Nein, Tom geht es zum Glück nicht schlechter" berichtete er Benni kurz von heute
Benni meinte danach: "Gerade weil du dich für Tom so aufopferst, darf Leni sich nicht so aufführen. Mensch Papa, sie ist doch dauernd beleidigt. Wehre dich doch mal statt immer nachzugeben"
Jan sah Benni an, kratzte sich dabei wieder automatisch an der Schläfe
Benni wollte ihn nicht noch mehr aufregen, schwieg diesmal dazu
Dann krächzte Jan: "Irgendwie hast du ja recht Benni. Aber für Streit bin ich viel zu geschlauucht. Schlaf gut mein Großer" verschwand er mit dem Bettzeug im Gästezimmer
Benni schüttelte wie schon unzählige Male zuvor den Kopf über seinen gutmütigen Vater

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Beitrag  walli So 24 Okt 2010, 23:16

Am nächsten Morgen spielte Tom schon mit Jans Geschenken als dieser kam
Tom druckste etwas herum, plötzlich fragte er vorsichtig: "Jan, haben Träume Bedeutung?"
Jan erschrak, fragte leise: "War dein Traum so schlimm, hast du jetzt Angst"
Tom entgegnete: "Nein, eigentlich nicht. Irgendwie war es so wie du sagtest. Mir war als sei Mama da, die mir Gesundheit wünscht und auf einen kleinen Berg zeigte. "Mein Aufstieg für die Zukunft" oder so ähnlich, weiß nicht mehr genau"
Tom lächelte ein bisschen bei seiner Schilderung. Ein Zeichen für Jan, dass der Traum ihn nicht aufgeregt hatte. Aber jetzt musste er Tom von Träumen und allem was er davon wusste, erzählen
Plötzlich weiteten sich Toms Augen furchtbar, begann er heftig zu zittern, krächzte ängstlich hervor: "Papa"
Jan fuhr herum. Von Bildern wusste er, dass er Herrn Abt vor sich hatte, dachte: "Irgendwie macht er den harten Eindruck, den wir Alle von ihm haben"
Jan stellte sich vor: "Maybach, ich schaue immer mal nach Tom"
Abt übersah Jans ausgestreckte Hand, spottete: "Der Bulle mit dem Goldherz. Man berichtete mir schon"
Jan war Abt unsympathisch, meinte: "Ich lasse Sie mit Tom jetzt allein. Sie haben sich sicher viel zu erzählen"
Abt schoss hervor: "Bleiben Sie, bin sowieso gleich wieder weg. Was sollte ich schon mit dem Glatzkopf reden, gerade jetzt wo er auch noch ein Klotz am Bein ist"
Jan glaubte nicht was er hörte. Fassungslos stand er da, starrte Abt an, sah aus den Augenwinkel Tom, der sich in die äußerste Ecke vom Bett drückte. Die Bettdecke presste er fest an sich, zitternd, starrte er seinen Vater an

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Beitrag  walli So 24 Okt 2010, 23:39

"Das träume ich doch nur" durchfuhr es Jan, stammelnd brachte er hervor: "Sie wollen aber doch bestimmt mit Tom in Ruhe reden, Zeit mit ihm verbringen"
"Ich war da, habe ihn gesehen. Hat sich nichts verändert. Der Glatzkopf ist und bleibt ein Schwächling der gegen den Krebs nicht ankommt. Andere Kinder sind da schon lange wieder gesund" war er schon an der Tür, flitzte raus
Jan schwirrte der Kopf. Hier Tom, den er gerne beruhigt hätte und da Abt, den er nicht so gehen lassen konnte. Jan eilte hinaus, stellte sich vor Abt, zischte: "Wie bringen Sie es fertig so mit Tom zu reden, Glatzkopf, Klotz am Bein. Er ist ihr Sohn, erkennen Sie das überhaupt?"
Abt grinste: "Wozu die Aufregung. Die Glatze ist ja wohl Tatsache und ohne Mutter ist er doch ein Klotz am Bein. Aber ich finde noch eine Stelle wohin ich ihn abschieben kann"
Jan erregte sich: "Gerade jetzt braucht Tom eine Bezugsperson, er ist ihr Sohn, warum holen Sie ihn nicht zu sich
Abt gackerte: "Ha, ha, Beruf und Kind unter einem Hut ist ja wohl unmöglich"
"Absolut nicht, man muss sein Kind nur lieben" dachte Jan an die Zeit als Benni in Toms Alter war
Zu Abt meinte er: "Wenn Sie in Ruhe nach einer Lösung suchen ist es nicht unmöglich"
Abt winkte ab: "Sie haben ja einen Knall Maybach. Ich will das todgeweihte Bündel nicht, kapieren Sie das doch. Wenn Sie an Glatzkopf so hängen adoptieren Sie ihn doch"
Jan brachte vor Erschütterung nichts hervor, dafür höhnte Abt: "Aber Sie haben wohl zuviel Ungeziefer um Kinder in die Wohnung zu holen" deutete er auf Jans Finger an der Schläfe
Ja, Jan kratzte sich schon lange wieder. Aber mehr automatisch. So schockiert über Abt merkte er nicht mehr was seine Hand tat Abt setzte sich in Bewegung

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Beitrag  walli Mo 25 Okt 2010, 22:22

"Sie sind verpflichtet im Präsidium ein Protokoll zu unterschreiben" rief Jan Abt nach
"Ja, ja, Bürokratie. Hatte ich aber sowieso auf dem Plan" ging er einfach weiter
Abt war schon lange nicht mehr zu sehen, aber Jan stand immer noch auf dem gleichen Fleck
Er wusste, dass es keine Einbildung war. Er spürte sie wirklich, ziemlich stark und krampfhaft sogar, diese Herzschmerzen. Das Gefühl, als würde sein Lebensmotor zusammengepresst. Jan kannte diese Anfälle. Es schmerzte immer dann so heftig wenn er sich aufregte, über alle Maßen aufregte und Abt war Aufregung pur.
Aber der war außer Sichtweite. Jetzt war nur noch Tom wichtig
Es kostete Dr. Orth und Jan viel Mühe Tom zu beruhigen. Der Arzt behandelte und Jan hielt Tom umschlungen, streichelte ihn unentwegt
Als das Schluchzen etwas abebbte, flüsterte Jan: "Ich weiß, dass ich viel verlange. Aber vielleicht kannst du versuchen die schlimmen Worte zu vergessen. Keiner sonst beschimpft dich so, im Gegenteil. Für uns bist du ein ganz lieber, tapferer Kerl"
Tom schluchzte: "War dumm zu weinen. Glatzkopf sagt er ja schon lange und das er mich nicht haben will, wusste ich auch. Ich muss doch nicht zu ihm Jan, oder?"
Jan drückte ihn noch fester an sich, flüsterte: "Weißt du Tom, normalerweise sind die Kinder beim Vater wenn die Mama nicht mehr da ist. Tja, dein Papa ist da wohl anders. Wir finden aber bestimmt einen Platz wo du dich wohlfühlst. Erst musst du aber gesund werden"
"Und du musst zum Dienst" lächelte Tom schon wieder ein bisschen
Jan wollte Tom jetzt nicht allein lassen. Aber Tom erklärte er sei wieder o.k., was auch Dr.Orth bestätigte

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Beitrag  walli Mo 25 Okt 2010, 22:45

Nicht mehr lange und Jan stürmte ins Büro
Ina rief: "Wie wir hörten Jan, hattest du ja schon deinen Kampf mit Abt und hier hat er auch einen filmreifen Auftritt hingelegt"
"Sage bloß der ist schon wieder weg?" fragte Jan erstaunt
Ina erklärte: "Kam rein, hat sich vorgestellt, erklärt, dass er gerade einen Streit mit dir hatte und hoffe, dass wir ihn nicht solange aufhalten wie du. Das Protokoll über die Tatnacht, also sein Alibi, war ja vorbereitet. Das unterschrieb er ganz fix, wollte schnell wieder weg, weil sein Flug bald ging. Ließ uns gerade noch wissen, dass Alles über einen Anwalt geregelt wird. Damit meinte er einen Heimplatz für Tom nach der Klinik finden und die Regelung der Beisetzung seiner Frau, wenn die Leiche freigegeben ist. Er will nur noch mal zur Beerdigung herkommen. Mir laufen noch Schauer über den Rücken, der Kerl ist so was von eklig"
Vince rief: "Der ist eiskalt. Tom zittert vor ihm. Die Nachbarn berichten von seinen Schreien. Das Opfer erzählt ihrem Arzt von der schlechten Ehe. Mehr geht doch nicht"
Hajo meinte: "Klingt, als willst du ihn verhaften Vince. Was hältst du davon Jan?"
Jan entgegnete: "Vince Überlegungen sind absolut richtig. Wie viele eiskalten Tyrannen Ehemänner hatten wir schon, unter denen die Familie jahrelang litt, bis es dann in einem Mord endete"
Ina fiel ein: "Trotzdem würdest du ihn nicht verhaften Jan, weil es ein entscheidendes Hindernis gibt, sein Alibi"
Jan nickte nur grübelnd
Betrübt waren alle 4 ohnehin wegen dem Kotzbrocken Abt. Jetzt lag ihnen noch mehr am Herzen den Mord aufzuklären, für Tom. Nur leider endete alles bisher in einer Sackgasse

walli

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Beitrag  walli Mo 25 Okt 2010, 23:08

Mittags eilte Jan noch früher in die Klinik. Er hatte Angst, der Besuch von Abt habe bei Tom eine Krise ausgelöst.
Dr. Orth beruhigte ihn, Tom ging es nicht besser und nicht schlechter als vorher
Tom bemerkte Jan beim Eintritt nicht, dafür sah der, dass der Junge still weinte
Wie ferngesteuert fuhr Jans Hand an die Schläfe, er kratzte sich so stark, dass winzige Bluttropfen hervortraten
Erst als der Zimmernachbar flüsterte: "Konnte ihn nicht beruhigen, ist wohl wegen seiner Mama" ließ Jan von der Stelle ab, nickte dem Jungen zu
Langsam, ganz behutsam nahm Jan Tom in den Arm, flüsterte: "Die Mama fehlt dir sehr"
Tom schluchzte: "Papa hat recht, ich bin ein Weichei. Jungen weinen nicht"
Jan raunte: "Das ist aber ein gewaltiger Irrtum mein Kleiner. Nicht nur Jungs, alle Menschen dürfen weinen wenn sie traurig sind. Erst recht,wenn sie einen lieben Menschen verloren. Darum weine, weine so oft und solange dir danach ist, ich lache dich bestimmt nicht aus"
Tom kuschelte sich in Jans Arme, die Tränen liefen noch eine Weile. Endlich hob er den Kopf, versuchte zu lächeln,
meinte: "Jan, ich bin so froh, dass du mein Freund bist"
Aber dann zuckte er zusammen, fragte ängstlich: "Kommt Papa wieder"
Jan erklärte: "Unwahrscheinlich denn er wollte wieder abfliegen"
Es war grausam für Jan als Tom darauf wie erleichtert meinte: "Dann können wir doch in Ruhe Karten spielen"
Jan spielte natürlich mit ihm, verlor aber. Schuld daran war sein schwirrender Kopf. Fortlaufend dachte er an Abt, den erregten Tom, Abt´s herzlose Art. Auch ging ihm durch den Sinn, dass er nicht 1 x daran gedacht hatte Benni in ein Internat oder auch nur in eine Tagesstätte zu stecken.

walli

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Beitrag  walli Mo 25 Okt 2010, 23:31

So mit Benni umzugehen hätte Jan das Herz gebrochen, wäre unaushaltbar gewesen. Jede Minute mit seinem Sohn war schön. Auch wenn es Aufregung und Sorgen gab, dass gehörte zum Vatersein

Dem Team machte es sehr zu schaffen, dass es ausgerechnet in diesem Fall keinen Lichtblick gab
Im Gegenteil, sie bekamen noch einen weiteren Dämpfer. Ute rief an, machte die negative Mitteilung, dass sie keine Möglichkeit habe das Schiff außerplanmäßig zu verlassen und ihr das auch durch ihren Knebelvertrag untersagt sei. Für die Schiffsankunft gab es nur einen geschätzten Termin. Es gab bei solchen Reisen ja immer unvorhersehbare Zwischenfälle

Jan wollte das Tom solange es ging verschweigen, erst davon sprechen, wenn er selbst wieder nach Ute fragte. Diesmal spielten die 2 Jungs gerade als er kam, bestanden darauf, dass Jan mitspielte. Es wurde ein heiterer Abend, wo die Jungs ihre Krankheit vergaßen. Jan war so froh, dass Tom wieder unbeschwert sein konnte
Beim Gehen hielt Dr. Orth Jan auf: "Herr Maybach, können Sie Tom weiter beistehen oder ist das bald vorbei?"
"Ihre Frage verwirrt mich. Habe ich mich falsch verhalten" fragte Jan irritiert
Dr. Orth beteuerte: "Sie haben nichts falsch gemacht, im Gegenteil. Tom würde nicht diese Fortschritte machen wenn er Sie nicht hätte"
Jan meinte: "Schön von Fortschritten zu hören. Tom trauert aber noch sehr. Meine, dass ist natürlich, so frisch wie alles noch ist. Wäre unnatürlich wenn er über seine tote Mama schon hinweg wäre. Vielleicht verkehrt, doch ich lasse ihn immer weinen wenn ihm danach zumute ist"

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Beitrag  walli Mo 25 Okt 2010, 23:59

Dr. Orth erklärte: "Das ist auch absolut richtig. Weinen erleichtert und schadet auch Toms Genesung nicht. Gibt winzige Anzeichen, dass er wieder ganz gesund wird, wenn er die Medikamente weiter einnimmt. Auch ich treffe Tom manchmal weinend an. Auf was ich hinaus will, ist die Aussage die er dann macht und zwar: "Die Mama ist leider tot, aber ich habe ja Jan". Der Junge klammert sich an Sie Herr Maybach. Hat wohl zum 1.x einen Freund der ihn tröstet, Halt gibt, zuhört, erzählt, auf ihn eingeht. Zuvor ist er ja nur verletzt worden, selbst vom eigenen Vater. Nach dessen Besuch ist Tom noch intensiver auf Sie fixiert Herr Maybach. Keiner kann Sie zwingen, Sie haben einen aufreibenden Beruf, Recht auf Privatleben. Da kann Ihnen der Beistand für Tom zuviel werden. Aber sollte es so kommen, befürchte ich, dass Tom auch den Halt verliert, hoffnungslos wird. Sie sind sein Anker. Ist der weg, will Tom bestimmt nicht mehr gesund werden"
Entsetzt meinte Jan: "Ich wollte Tom beistehen bis er gesund bzw. in liebevolle Hände kommt. Das werde ich auch tun solange ich dazu in der Lage bin. Es ist grausam, wie ihn der Besuch vom Vater aufgewühlt hat, dass er jetzt denkt auch Andere, also auch ich,wollen nichts mehr von ihm wissen"
Dr. Orth entgegnete: "Sie erlebten den Vater ja. Nach so einem Auftritt musste Tom noch empfindlicher, ängstlicher werden was Freunde betrifft. Sie sind wie ein Schatz, wie Medizin für ihn. Wie gesagt, nichts zwingt Sie, doch es wäre schrecklich wenn Tom Sie verliert"
"Dann muss ich noch mehr Zeit bei Tom verbringen" meinte Jan "Da müssten schon ganz besondere, aber wirklich ganz außerordentliche Umstände eintreten, die mich vom Kommen abhalten. Selbst mein Chef hat Tom ins Herz geschlossen"

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Beitrag  walli Di 26 Okt 2010, 00:40

Im Auto dachte Jan über alles noch mal nach. Er spürte, wie ihn das alles aufrieb. Tom hatte Angst, also hatte er Angst um Tom. Er fasste aber den stillen Schwur: "Ich lasse dich bestimmt nicht im Stich mein Kleiner"

Umso mehr erschrak Jan als Leni bei seinem Eintritt brüllte: "Ich rede mir den Mund fusselig, aber du behandelst mich wie einen Deppen. Hat dir Tom die Erinnerung rausgepustet, die Erinnerung an unsere Nachwuchsplanung?"
Jan raunte: "Leni, dass ist doch albern Tom damit in Verbindung zu bringen"
Leni keifte: "Absolut nicht, anstatt bei mir deine Pflicht zu erfüllen, nämlich Vater zu werden, gibst du lieber für Tom den Vater"
Ruhig entgegnete Jan: "Ich versuche Tom als Freund beizustehen, nicht mehr und nicht weniger"
Leni war außer sich: "Als Freund, Schwachsinn. Als Polizist bist du schon genug gefordert. Da kann ich erwarten, dass du die verbleibende Zeit mir widmest. Aber nein, ich bin ja nicht mehr gut genug. In diesen Fall, in diese Tote verbeißt du dich. Die ist wichtiger als ich und der Grund ist offensichtlich. Die Frau konnte Kinder kriegen. Tom ist ihr Kind, wenn auch krank, aber er lebt. Mein Baby nicht. Dich zieht es zu Tom weil ich für dich eine taube Nuss bin"
Jan war es, als habe man ihm mit einem Brett auf den Kopf geschlagen. Er stierte Leni an, glaubte sich verhört zu haben
Da kam es schon wieder: "Stimmt also. Ich bin eine taube Nuss für dich, nicht in der Lage ein lebendes Kind auf die Welt zu bringen. Sprich es ruhig aus Jan, los sage es endlich"

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Beitrag  walli Di 26 Okt 2010, 00:56

Jan wollte Leni umfassen, sie schüttelte ihn aber ab, während er entsetzt krächzte: "Leni, Liebes, was redest du denn da, jetzt beruhige dich doch"
Leni schrie: "Die Wahrheit sage ich. Du kommst immer später um nicht mehr mit mir schlafen zu müssen. Kommst von Tom, einem Jungen den du dir wünscht, ich Trampel aber nicht auf die Welt bringen kann. Du bist der größte Egoist nur an dich zu denken, nicht 1x an mich und wie ich mich fühle ohne Kind"
Jan schüttelte den Kopf: "Ich machte dich mit keinem Wort für den Tod unseres Babys verantwortlich. Es starb leider, aber weder du noch ich können etwas dafür. Ja, ich möchte auch, dass du wieder schwanger wirst. Ja, im Moment schlafe ich nicht mir dir, weil ich viel Zeit bei Tom verbringe und wegen seiner Krankheit sehr aufgerieben bin. Das bedeutet aber nun wirklich nicht, dass ich dich nicht mehr liebe. Aber deine Unterstellungen schmerzen sehr. Ich habe nicht im Entferntesten daran gedacht, dass du eine taube Nuss bist. Du steigerst dich in etwas hinein, vergisst aber dabei, dass ich auch um unser totes Baby trauere, dass mir der Verlust auch weh tut. So einen Schicksalsschlag sollte man gemeinsam tragen, aber keine Utopien in die Welt setzen"
Leni zischte böse: "Du schmierst mir keinen Honig um den Bart Jan. Erst wenn du nicht mehr zu Tom gehst, bin ich überzeugt, dass du mich noch liebst, ein Kind von mir willst. Mich nicht für ein hohles Wrack hältst, das nichts Gescheites hervorbringt"
Leise meinte Jan: "Ich werde Tom solange beistehen wie es nötig ist. Aber du solltest mal in dich gehen welche unfassbaren Schlüsse du ziehst. Ich glaube erst wenn du zur Vernunft gekommen bist hat es Zweck mit dir zu reden" verschwand Jan im Gästezimmer
Er hörte am Klirren Lenis Wutausbruch, aber zum Nachsehen war er zu fertig

walli

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