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Quarantäne

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Beitrag  walli Mo 01 Nov 2010, 00:33

Jan sah furchtbar aus.Apathisch lag er da. Gehetzt schweifte sein Blick umher ohne den Dr. zu erkennen. Dicker Schweiß überrann ihn, er glühte. Nur sein Körper war nicht durchgehend heiß. Der Dr. fühlte auch viele eiskalte Stellen. Also zitterte Jan nicht nur vom Fieber so furchtbar, auch Schüttelfrost beutelte ihn. Am Hecheln hörte der Dr. seine Atemnot
"Jan mache keinen Unsinn, hörst du mich, reagiere, sage etwas" klopfte der Dr. Jan auf die Backen
Wenn Jan mal sekundenlang seine glasigen Augen auf den Dr. richtete, war kein Erkennen zu bemerken. An seiner Gesamtlage änderte das nichts
"Verdammt, das musste ja so kommen" schimpfte der Dr., holte hektisch eine Menge Sachen herbei.
Zuerst stach er Jan eine ziemlich große Spritze ein, spannte ihm die Blutdruckmanschette um, den Pulszähler, schloss ihn an ein Dauer-EKG-Gerät an
Dabei dachte er: "Wollen den Teufel nicht an die Wand malen, aber sicher ist sicher" worauf er Jan eine Weile die Sauerstoffmaske aufpresste. Er nahm sie erst ab, als Jan wieder regelmäßiger atmete
"Jan, Jan hörst du mich?" rief er dann wieder
Zwecklos. Jan war in einer anderen Welt, unruhig, hektisch, ohne sich bewusst zu sein was er tat, wälzte er sich hin und her. Das Zittern hielt an, das Fieber ihn umfangen, leider auch die gefährlichen Werte
Der Dr. wusste, dass es dauerte bis die Spritze wirkte
"Wenn sie wirkt?" dachte er "Wer weiß wielange Jan schon in diesem Zustand liegt, wieviel Besitz das Fieber schon von ihm genommen hat"

walli

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Beitrag  walli Mo 01 Nov 2010, 01:41

Zu seinen anderen Aufgaben sauste der Dr. jetzt ständig zwischen Arztzimmer und Kammer hin und her
Erschüttert hörte er Jan undeutlich stammeln: "Musst gesund werden Tom, unbedingt, musst. Bist nicht allein. wenn Mama auch nicht mehr ist. Kann nichts dafür, wirklich nicht, dass ich nicht bei dir bin. Musst du mir glauben
Bin ganz sicher noch dein Freund, schwöre es dir. Wenn es geht, bin ich schnell bei dir. Darfst inzwischen den Mut nicht verlieren. Musst gesund werden, bitte Tom du musst"
Jan wiederholte die Sätze oft, wälzte sich dabei nach allen Seiten, gestikulierte wild mit den Armen
Auch wenn der Dr. ihn festhielt, auf ihn einredete, Jan stieß weiter die Sätze hervor, blieb unruhig
Der Dr. war frustriert, dass er Jan nur mit Medikamenten versorgen an Geräte anschließen konnte. Alles andere war nervenaufreibendes Warten

Als Ina später an der Tür schaute, flitzte der Dr. zu ihr, stieß hervor: "Habe keine Zeit, Jan geht es schlecht"
"Was ist mit Jan, rede doch. Ist jetzt, jetzt doch der, der Vir, Vir, Virus ausgebrochen" erschrak Ina
Der Dr. winkte ab: "Ach was Virus. Aus Sorge um Tom steht Jan kurz vorm Durchdrehen"
"Hilf ihm, baue Jan wieder auf, so tue doch etwas" flehte Ina
Der Dr. antwortete: "Mache ich doch. Aber was soll helfen, wenn Jan der Weg zu Tom versperrt bleibt?"
"Scheiße, wir wussten es, haben es geahnt. Beck und Hajo sind doch mit Blindheit geschlagen so einen Aufstand zu machen. Weiß nicht was größer ist, meine Wut oder die Angst um Jan" grollte Ina

walli

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Beitrag  walli Mo 01 Nov 2010, 01:57

Der Dr. fragte: "Ist noch was Wichtiges, ich muss wieder zu Jan"
"Nein ist nichts mehr. Hältst du mich über Jan auf dem Laufenden?" fragte Ina
Der Dr. nickte, war schnell wieder bei Jan. Nichts hatte sich verändert bei ihm. Er ließ Jan nicht aus den Augen. Die Versorgungen wiederholten sich. Wenn er etwas stammelte, ging es immer um Tom. Der Dr. hörte an jeder Silbe, dass die Sorge an Jan zerrte, in aufriss, aufwühlte, in ihm fraß. Er fühlte sich so hilflos, machte alles in seiner Macht stehende, aber half es wirklich?
Die Stunden zogen sich dahin
Der Dr. fühlte sich schon vollkommen ausgelaugt. Aber seine Bemühungen um Jan rissen nicht ab
Er dachte: "Diese Unruhe kostet ihn wieder viele Pfunde. Dabei hat er schon viel Gewicht verloren bei seiner Appetitlosigkeit"
Still flehte er Jan möge die Krise schnell überwinden. Nach all den Stunden beschlich ihn Angst der Zustand könne sich ausdehnen
Später Nachmittag war es schon, als der Dr. glaubte Jans Unruhe sei nicht mehr ganz so stark

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Beitrag  walli Mo 01 Nov 2010, 02:30

Gebannt saß der Dr. neben Jan, beobachtete ihn genau. Das Thermometer zeigte, dass das Fieber im Zeitlupentempo fiel. Nach langer Zeit waren die Schweißbäche nicht mehr so dick. Aus Jans heftiger Aufruhr wurden Zuckungen, er stieß nichts mehr hervor. Ganz langsam schien Ruhe in Jan zu kehren. Bei dem hartknäckigen Fieber dauerte es aber noch bis das Glasige aus seinen Augen wich
Der Dr. musste sich noch sehr lange gedulden bis Jans Blicke in die Gegenwart fanden, leise fragte er dann:
"Geht es wieder Jan. Hörst du, erkennst du mich. Wie fühlst du dich?"
Jans Augen schweiften durch die Kammer, verwirrt blickte er den Dr. an, flüsterte beschwerlich: "Was ist denn los, was habe ich angestellt?"
Der Dr. beruhigte: "Du nichts Jan, aber dein Körper mit dir. Nervenfieber, ich schätze du weißt was das bedeutet
Jan schluckte, blieb stumm, blickte sich unsicher um, raunte dann langsam: "Wie steht es denn jetzt, muss ich in noch schärfere Quarantäne?"
"Nein, nein und das weißt du auch Jan. Ebenso weißt du, dass das Fieber nicht vom Virus kommt, sondern Tom die Ursache ist. War nicht zu überhören wie du dich um den Kleinen sorgst" meinte der Dr.
Jan stammelte: "Ich, ich, wie soll ich das erklären. Bitte verstehe doch"
"Du brauchst nichts zu erklären Jan, die Stunden waren sehr aufschlussreich" meinte der Dr.
Jan flüsterte: "Was passiert denn jetzt mit mir?"

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Beitrag  walli Mo 01 Nov 2010, 20:55

Der Dr. antwortete: "Ich werde dich nicht aus den Augen lassen und versorgen mit allem Nötigen. Solange bis du fieberfrei bist Jan und die Krise restlos überwunden ist"
Jan nickte nur
Der Dr. ließ ihn allein. Egal wann er nach ihm schaute. Jan lag immer ganz ruhig da. Aber seinem Gesicht und seinen Augen sah man an, dass es in ihm ganz anders aussah. Er hatte ein Problem was er nicht lösen konnte weil man ihn nicht ließ
Am Abend meinte der Dr. zu Jan: "Ich könnte die Nacht bei dir bleiben"
"Habe nicht vor linke Tricks abzuziehen" krächzte Jan
Der Dr. entgegnete: "Ich denke nicht an Tricks Jan sondern an deinen Zustand"
"Mein Zustand kommt von den Nerven, aber nicht von einem Virus. Das denkst du doch auch?" raunte Jan
Der Dr. forderte: "Was willst du mir genau sagen Jan. Heraus damit"
Mehr zu sich selbst meinte Jan: "Ich frage mich, warum das Center gleich so harte Maßnahmen anordnet. O.k. Beck machte Panik. Er konnte aber nur über den ziemlich kleinen Ausschlag und Juckreiz berichten. Also harmlose Angaben, kein Grund so schweres Geschütz aufzufahren"

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Beitrag  walli Mo 01 Nov 2010, 21:22

Der Dr. setzte sich aufs Bett, begann: "Doch Jan, dass können und machen die auch, wie du ja erlebst. Die schalten sofort auf Alarmstufe Rot wenn im Land ein Virus auftaucht. Da ist es egal ob es erst 1 oder schon Dutzende Kranke gibt. Jede Besonderheit, darunter fällt auch deine, wo die Ursache ungeklärt ist, bedeutet für das Center zunächst einen Verdachtsfall. Um jede eventuelle Ansteckung zu vermeiden, ordnen die erst mal Quarantäne an. Ganz egal ob du, ich und noch viele mehr, dass für Unfug halten. Du hast Keinen angesteckt, bei dir hat sich nichts verschlechtert, bis vor Kurzem warst du fit. Zählt alles nicht Jan. Beck hat dich gemeldet und solange nicht 500%ig vom Center geklärt ist, dass du nicht infiziert bist, bedeutet es weitere Quarantäne. Das Center versteht da überhaupt keinen Spaß. Die Blutuntersuchung wird zig Mal wiederholt und da es gerade viele Verdachtsfälle gibt, dauert alles eine Ewigkeit. Jan dir bleibt nichts übrig als abzuwarten bis zum Tag X"
Traurig sah Jan den Dr. an, seine Augen schimmerten feucht, so dass der fortfuhr: "Ja Jan, du bist in einer unglaublichen, entsetzlichen Situation. Bist fassungslos, kannst nicht begreifen, willst nicht wahrhaben zu was man dich zwingt. Womit du Recht hast. Das ist mehr Horror als Kollegenschutz. Ginge es nur um Quarantäne, würdest du es mit Humor nehmen und trotz Einöde das Beste daraus machen. Aber Tom steht dazwischen. Im Fieber wurde sehr deutlich wie verzweifelt du wegen ihm bist. Einen kinderlieben Kerl wie dich haut es um, wenn er sein Wort bricht, trotz Versprechen nicht helfen kann. Ich verstehe, dass es sich auffrisst. Das Nervenfieber war nur eine böse Folge davon. Aber die Quarantäne geht mal zu Ende. Dann darfst du nicht am Boden liegen Jan. Darum versuche dich nicht total aufzureiben"

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Beitrag  walli Mo 01 Nov 2010, 22:52

Jan blinzelte unsicher, drehte den Kopf zur Seite
Der Dr. drehte seinen Kopf wieder zu sich, sprach weiter: "Alle Aufreibung ist dein Nachteil Jan. Soweit muss es doch nicht kommen. Wenn du raus kannst, bin ich mir sicher, dass du Tom überzeugst ihn nicht im Stich gelassen zu haben, sondern für dein "Nichtkommen" nichts kannst. Jan halte dir das Bild vor Augen, wie Tom dir versöhnt um den Hals fällt und ganz schnell gesund wird. Alles Andere macht dich fertig. Wenn du dich von deinem Zustand nicht erholst, kannst du Tom auch nicht mehr helfen. Das willst du doch nicht Jan?"
Kaum wahrnehmbar schüttelte Jan den Kopf. Der Dr. ließ ihn erst mal allein
Später fragte er wieder: "Soll ich die Nacht nicht doch lieber hierbleiben?"
Jan wehrte ab: "Bloß nicht, du brauchst auch deinen Schlaf"
Der Dr. erklärte: "Die Notfallhelfer schauen verstärkt nach dir. Mit Medikamenten bist du versorgt. Jan bitte tue mir die Liebe dir Ruhe zu gönnen, nicht umherzutigern. Ist nur zu deinem Schaden. Vom nächsten Tief erholst du dich nicht so schnell"
"Du hast mich ja gut verdrahtet" wies Jan auf die vielen Kabel an sich "Habe nicht vor Alarm auszulösen. Verspreche dir, morgen sitzt alles noch an der gleichen Stelle"
"Das ist er, der vernünftige Jan wie ich ihn kenne. Versuche etwas zu schlafen, kann dir nur gut tun" verabschiedete sich der Dr.
Bald schon fiel es Jan schwer seine Lider offen zu halten. Dachte noch, dass der Dr. ihm eine starke Dosis Schlafmittel verpasst haben musste, dann war er auch schon weggetreten

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Beitrag  walli Mo 01 Nov 2010, 23:11

Jan schlief tatsächlich, wenn auch unruhig, da in seinem Unterbewusstsein Tom brodelte. Aber es war seit langem das 1.x das Jan ein paar Stunden abschaltete

Früher als sonst kan der Dr. am nächsten Tag, fragte: "Wie geht es dir Jan?"
"Wollte ich eigentlich von dir hören" krächzte Jan
Der Dr. erklärte: "Du wirkst ruhig, hast nur noch ein wenig Fieber. Puls und Blutdruck sind noch erhöht, würde aber trotzdem sagen du hast die Krise überwunden. Aber gehe es bitte, bitte langsam an, Jan"
Jan wollte nicht, dass ihn noch mal Nervenfieber befiel. Panisch dachte er, dass er beim 2.x auch im verwirrten Zustand bleiben könne. Nur soweit, nein soweit durfte es wirklich nicht kommen. Aber was tun wenn die Verzweiflung noch immer Besitz von ihm hatte
Jan kam zu der Überlegung sich statt Angst Optimismus einzureden. Stellte sich vor, dass Toms Genesung fortgeschritten, er über dem Berg sei. Mut gefasst, mit anderen Kindern redete, spielte, lachte. Malte sich rote, gesunde Backen bei ihm aus und die vielen Pfunde die er zugenommen hatte. Wenn er dann kam, würden sie viel unternehmen, Spaß haben
Leider, oder gerade weil er viel zu realistisch war, hielten die optimistischen Vorstellungen nie lange an. Grübeln und Verzweiflung kehrten zurück. Eisern wollte Jan sich aber jetzt beherrschen, auf jeden Fall eine neue Krise vermeiden

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Beitrag  walli Mo 01 Nov 2010, 23:26

Ein Mann betrat das Büro, schaute sich um, eilte in Hajos Zimmer, fragte sofort: "Sind Sie der Chef von KOK Maybach?"
Hajo bestätigte
Der Mann stellte sich vor: "Ich bin Dr. Orth. Brauche wohl keine weiteren Erklärungen abgeben. Vielmehr möchte ich von Ihnen jetzt ganz genau wissen was mit KOK Maybach ist, warum er nicht mehr zu Tom kommt und auch sonst nicht zu errreichen ist?"
Hajo sprang vom Stuhl hoch, schloss schnell die Tür. Bei Dr. Orth´s aufgebrachter Stimme hörten Ina und Vince trotzdem jedes Wort. Hajos Organ war ja ohnehin laut, er erklärte: "KOK Maybach darf an dem Ort wo er ist nicht gestört werden. Schließlich ist er Polizist, der auch mal in makaberen Dingen steckt. Wie lange das noch andauert ist nicht absehbar. Er ist auch übers Handy nicht zu erreichen"
Dr. Orth rief: "Sicher muss ein Polizist seine Pflichten erfüllen. Aber Sie können mir nicht weismachen, dass dabei nicht ein klein wenig Zeit bleibt um Tom zu besuchen"
"KOK Maybach kann wirklich von seinem derzeitigen Einsatz nicht weg" erklärte Hajo
Dr. Orth erregte sich: "Ewig andauernder Einsatz ohne Unterbrechung, dass kaufe ich Ihnen nicht ab"
"Als Polizist ist KOK Maybach für den Schutz der Bevölkerung verantwortlich und kein Kinderhüter für einen kleinen Jungen" rief Hajo
Dr. Orth tönte: "Tom gehört zu der beschützenden Bevölkerung, auch ihm steht Hilfe zu, die KOK Maybach ihm in hohem Maß gegeben hat. Ist er so dumm, nicht zu wissen, wie sehr er Tom schadet, wenn er seine Hilfe einstellt"

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Beitrag  walli Mo 01 Nov 2010, 23:49

"Sie, die Spezialisen, werden ja wohl im Stande sein einen kleinen Jungen zu heilen" regte sich Hajo auf
Dr. Oth konterte: "Heilung geht nicht allein auf physischem Weg, es gehört auch sehr viel Psyche dazu. Gerade da hat KOK Maybach Tom sehr, sehr gut aufgebaut. Der Halt wurde schlagartig weggerissen. Bei KOK Maybach hatte ich eigentlich den Eindruck, dass er weiß, wie gefährlich es für Tom sein kann, wenn er im Stich gelassen wird. Was läuft hier für ein linkes Ding. Herr Maybach stürzt doch Tom nicht aus freiem Willen in die Krise"
"Ich kann Ihnen nur sagen das es sehr, sehr wichtig ist, dass KOK Maybach an dem jetzigen Ort bleibt" versuchte sich Hajo rauszuwinden
Resigniert meinte Dr. Orth: " Die Anschrift oder Privat-Nr. von KOK Maybach werden Sie mir wohl kaum freiwillig geben?"
Stur schüttelte Hajo den Kopf
"Eine Verfügung um die Daten herauszubekommen erhält wohl nur die Polizei" schnaubte Dr. Orth verächtlich
Hajo schnaubte zurück: "Zum Glück ist das so, sonst bekommen Polizisten ja nie Ruhe"
"Ich merke, dass ich hier gegen Felsen laufe. Richten Sie Herrn Maybach aus, dass ich maßlos enttäuscht von ihm bin, bald nicht mehr weiß wie ich Tom noch helfen soll. Falls es ihn überhaupt noch interessiert, bei dem Jungen ist rund um die Uhr Besuchszeit" rannte Dr. Orth zornig hinaus
Ina sprang auf, wollte Dr. Orth hinterher, da rief Hajo: "Willst du wirklich in eine andere Abteilung Ina?"
Ina funkelte ihn an: "Warum hast du nichts von der Quarantäne gesagt?"
"Damit er die Polizei als Seuchenträger sieht" konterte Hajo

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Beitrag  walli Di 02 Nov 2010, 00:01

Ina erregte sich: "Es war deine Pflicht alles aufzuklären, Jan nicht als absolut verantwortungslos dastehen zu lassen. Mensch, hier geht es um Tom. Jan hat sich für den Jungen aufgerieben. Berührt sich das Kund den gar nicht?"
"Jan hätte mehr an das Kind denken sollen, was Leni und er sich wünschen" schimpfte Hajo
Ina brauste auf: "So ein Quatsch. Jan hat noch nie sein Kind vernachlässigt. Das erleben wir ja bei Benni heute noch. Um an das gemeinsame Baby zu denken muss Leni ja erst mal schwanger sein"
"Dazu gehört aber Jan, der 1. mehr Zeit in der Klinik verbrachte als Zuhause und 2. sich eine Seuche einhandelt mit der er Jeden, auch Leni, gefähhrdet" schrie Hajo
Ina und Vince sahen sich an, zuckten die Schultern
Dann zischte Vince: "Jetzt schließe ich mich Dr. Orth an. Was spielt sich hier für ein linkes Ding auf Jans Schultern ab?"
Hajo tobte: "Hier läuft eine ganz normale Quarantänezeit, die Beck und ich zum Schutz für Alle , auch von euch, für dringend nötig halten. Ich will nichts mehr von dem Thema hören. Wir versinken in Arbeit, haben den Mörder immer noch nicht"

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Beitrag  walli Di 02 Nov 2010, 00:24

Jetzt nach dem Nervenfieber kam der Dr. oft zu Jan, meinte diesmal: "Du bist so still Jan. Kann mich nicht erinnern dir Redeverbot erteilt zu haben. Deine Schimpfsalven sind dir doch bestimmt nicht ausgegangen"
Resigniert flüsterte Jan: "Ach Doc, ich weiß doch auch nicht. Das ist alles so, so.......Ach mir fehlen die Worte. Regeln, Vorschriften, Center, dein Pat, habe ich ja alles kapiert. Aber es ist, ist, bleibt, bleibt so........"
Der Dr. ergänzte: "Beschissen, aussichts-, hoffnungslos, unfassbar, ungerecht. Habe ich Recht?"
Jan nickte nur betrübt
"Womit du vollkommen recht hast. Jeder in deiner Situation würde sich so fühlen. Was willst du denn jetzt machen?" fragte der Dr.
Jan zog hilflos die Schultern hoch "Abwarten" hauchte er dann tonlos
Der Dr. feixte: "Du brauchst dir aber den Mund nicht zu schweißen Jan. Deine Wutpfeile treffen mich zwar ganz schön, aber die Freundschaft kündige ich dir deshalb trotzdem nicht. In deiner Lage verzeihe ich dir fast alles. Also........über was regst du dich als nächstes auf" boxte er Jan in die Seite
Jan flüsterte: "Lass mal gut sein Doc. Da oben (kreiste er sich mit der Hand vor der Stirn) herrscht zu großer Wirr-Warr um wütend zu sein"
Diese unnatürliche Ruhe gefiel dem Dr. auch nicht, aber zwingen wollte er Jan auch zu nichts. Ihn nur daliegen zu sehen, mitzuerleben, dass es hinter seiner Stirn unentwegt arbeitete, konnte wirklich nicht gut sein. Für den Dr. war Jans Nervosität ganz offensichtlich. Er sah seine Hände zittern, die dünnen Schweißbäche die ihn überrannen, aber er wusste nicht wie er das abstellen sollte.

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Beitrag  walli Di 02 Nov 2010, 00:45

Es gab kein Mittel gegen Verzweiflung und Zerrissenheit, die auf Jans Gesicht eingebrannt waren, Er wirkte so kraftlos, als sei aller Elan aus ihm gewichen. Dementsprechend wenig bewegte sich Jan auch. War der Dr. bei ihm antwortete er normal, aber knapp. Ansonsten blieb Jan in sich gekehrt in seiner Sorgenwelt vergraben

"Nüsse" hörte der Dr. Jan irgendwann schreien
Erschrocken fuhr er zu Jan herum, der aufgeregt hinter der Scheibe stand und schon wieder rief: "Nüsse"
Fix war der Dr. in der Kammer, wo Jan stammelte: "Nüsse, der Ausschlag kommt von Nüssen. Ich habe doch eine Nussallergie. Steht auch in meinem Allergiepass"
O.k., o.k. Jan ich weiß, dass du Nussallergie hast. Aber du isst doch nichts schädliches" meinte der Dr. verwirrt
Aufgeregt stieß Jan hervor: "Geschah unwissend, verstehst du. Wir sind an Bennis Geburtstag essen gegangen, er durfte das Menü aussuchen. Ich hielt das Braune im Eis erst für Karamell, Nougat, o.ä. Als ich glaubte Nuss zu schmecken brachte erst die Nachfrage beim Kellner Gewissheit"
Der Dr. entgegnete skeptisch: "Jan, so eine Allergie breitet sich auf dem ganzen Körper aus, mit unzähligen Pickeln
hartknäckigem hohem Fieber, dicken Anschwellungen. In der Zeit müsste deine Kehle schon zugeschwollen, du längst erstickt sein"
Aufgeregt erklärte Jan: "So verstehe doch, ich aß nur eine kleine Menge Nüsse, wenige Löffel, zusammen mit Eis, dann war Schluss. Deswegen hat sich die Allergie nur ein wenig an der Schläfe ausgebreitet. Glaubst du mir etwa nicht?"

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Beitrag  walli Di 02 Nov 2010, 20:35

Der Dr. antwortete: "Ich glaube dir Jan, jedes Wort. Dein Ausschlag kann ohne weiteres eine leichte Nussallergie sein. Nur ich fürchte, du machst dir falsche Hoffnungen, meinst damit wird die Quarantäne aufgehoben"
"Na klar ist das ganze Theater hier (Jan drehte sich im Kreis, zeigte durch die ganze Kammer) jetzt zu Ende. Die
Ursache für meine Kratzerei steht endlich fest, ich habe keinen Virus. Du kannst mich hier nicht weiter festhalten" erregte sich Jan
Der Dr. beteuerte: "Jan muss ich denn erst einen Eid schwören, bis du mir glaubst das nur, die Betonung liegt auf nur, das Center entscheidet wann du aus dieser, wie du es nennst Gefangenschaft, rauskommst. Festgestellte Nussallergie, dass nehmen die zur Kenntnis, machen vielleicht einen Vermerk und das war´s. Trotzdem wird dein Blut weiter durch all die vorgeschriebenen Instanzen gehen. Erst wenn die dein Blut als gesund, lupenrein, virenfrei bewerten, ist der Horror für dich vorbei"
Jan hielt ihm die Schläfe hin, rief aufgebracht: "Schaue es dir an, sieh doch wenigstens mal hin, du bist doch auch der Meinung das es eine allergische Reaktion ist"
"Ja, der Meinung bin ich. Aber selbst wenn ich jetzt eine Hautprobe nehme, ein Hautarzt zu der gleichen Diagnose kommt, hat das Center dich immer noch am Haken" versuchte der Dr. zu beschwichtigen
Jan rief: "Das kann doch nicht wahr sein. Bin ich der Idiot oder seid ihr alle durchgeknallt, Beck, Hajo, du, das Center, ihr habt doch alle eine Menge Schrauben locker. Juristisch gesehen ist das ein Unschuldsbeweis, müsste der Beschuldigte schon lange rehabilitiert sein"

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Beitrag  walli Di 02 Nov 2010, 20:54

"Das Gesundheitsamt hat seine eigenen Gesetze Jan und bei Virenverdacht werden die schärfsten, aber die allerschärfsten Regeln angewendet" erklärte der Dr.
Jan zischte zornig: "Du willst mir wirklich klarmachen, dass ich in aller Ruhe und in noch größerer Unruhe hier wer weiß wie lange noch vor mich hinvegetieren soll. Wenn die Quarantäne wirklich irgendwann doch mal vorbei ist, könnt ihr mich auf direktem Weg in die Klapse schaffen"
"Jan bitte, ich dachte du hättest dich inzwischen etwas beruhigt" raunte der Dr.
Jan rief: "Beruhigt, hackst bei dir. Vergessen, dass es immer noch den kranken Tom gibt. Wie soll ich da ruhig sein"
"Jetzt dauert es bestimmt nicht mehr lange bis die Diagnose eintrifft" meinte der Dr.
Jan keifte: "Spare dir deinen leeren Sprüche" ließ sich aufs Bett fallen, drehte dem Dr. den Rücken zu
Der ließ Jan allein, wusste, dass er kurz vorm explodieren war und er verstand ihn so gut. Menschlich gesehen war er im Recht. Aber was bedeutete das schon bei all den Vorschriften, die auch er nur gezwungenermaßen akzeptierte
Als ihm Bennis Geburtstag einfiel war es wie der rettende Anker für Jan. Er bekam Hoffnung, war optimistisch, überzeugt, dass er schnell bei Tom sein würde. Nur Minuten und er war wieder wie ein Ertrinkender ohne Halt. Seit der Krise versuchte er sich einzureden, dass mit Tom noch alles gut werde. Nun war es wieder vorbei mit der Selbstberuhigung. Jan zitterte jetzt wieder aus Angst um Tom

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Beitrag  walli Di 02 Nov 2010, 22:40

Zum unzähligsten Male fragte sich Jan wieso Beck so schnell Panik gemacht hatte, alle Hebel schaltete. Der war doch sonst nicht so ängstlich, teilte doch auch sonst nicht immer gleich Hajos Sorgen. Aber jetzt bei ihm............
Das wirkte alles ähnlich eines Komplotts. So herzlos wie Beck konnte sich nur ein Mann verhalten der keine Kinder hatte
Der Dr. rieb jetzt sogar etwas auf Jans Schläfe, der sich erregte: "Überträgst du mir jetzt absichtlich Virenerreger, damit du recht lange den Kerkermeister geben kannst?"
Der Dr. wehrte ab: "Jan bitte, du weißt, dass ich dir nie absichtlich schaden würde. Wie ein Kerkermeister benehme ich mich auch nicht und du befindest dich nicht in einem solchen"
"Fühle mich aber wie im Kerker eingesperrt" knurrte Jan
Der Dr. forderte: "Dann lenke dich ab Jan. Bücher, CD, du hast soviel zum abschalten"
"Es bedarf keinen Dr.-Titel um zu wissen, dass man Sorgen nicht auf Knopfdruck abschalten kann" erboste sich Jan
Der Dr. schimpfte: "Weil du nicht willst Jan, weil, du, du.........."
"Weil ich ein Idiot bin, bekloppt, es vollkommen verrückt ist weil ich mich um Tom sorge. Für euch Alle habe ich doch sowieso einen Knall" erregte sich Jan
Ohne darauf einzugehen, meinte der Dr.: "Jetzt halte doch mal den Kopf still Jan. Ich will deine Schläfe mit einer Allergiecreme zu behandeln"
"Für was noch behandeln. Lasse es doch fressen, immer tiefer fressen, bis der ganze Kerl aufgefressen ist" zischte Jan

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Beitrag  walli Di 02 Nov 2010, 23:06

Der Dr. baute sich jetzt vor Jan auf, rief: "Bist du noch bei Trost Jan? Wie kannst du so was furchtbares sagen, so entsetzlich reagieren? Du schaltest doch sonst den Verstand ein bevor du den Mund aufmachst"
Verwirrt schaute Jan ihn einen Moment regungslos an, dann raunte er: "Hast ja Recht, ich bin so ungerecht. Entschuldige bitte, du kannst ja nichts dafür. Hatte mir fest vorgenommen alles nur noch mit mir auszumachen und jetzt habe ich doch wieder Dampf abgelassen. Es tut mir leid"
"Du sollst nichts mit dir alleine ausmachen Jan, denn du kannst mir so oder so nichts vormachen. An der Verzweiflung und Sorge um Tom zerbricht du fast, stimmt´s? fragte der Dr.
Jan nickte nur
"Glaube mir Jan, wenn ich könnte würde ich......."
"Lass gut sein Doc, es lässt sich ja doch nichts ändern" ließ Jan sich resigniert zurückgleiten

Wieder ein Telefonat zwischen Leni und Hajo das Ina und Vince Rätsel aufgab
Hajo meinte: "Glaube mir doch endlich Leni, du brauchst dir keine Vorwürfe machen. Du hast mir deine Angst erklärt. Was ist daran schlimm. Gerade ich als dein Vater habe deine Sorgen ernst zunehmen" --- "Bei Jan muss man doch immer erst schweres Geschütz auffahren sonst schaltet er ewig auf stur" --- "Ja vielleicht ungewöhnlich, dass ich als sein Chef die Weichen stellen muss. Aber er ist nun mal der Freund meiner Tochter für die ich nur das Beste will" --- "Nein, die Dauer ist nicht beeinflussbar. Aber je länger sie dauert, desto vitaler ist Jan danach, richtig vital. Du verstehst schon was ich meine"

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Beitrag  walli Di 02 Nov 2010, 23:25

Hajo weiter: "Leni, sieh es doch positiv. Jan ist vielleicht nach der Quarantäne besser drauf als dir lieb ist. Wenn in Aussicht steht, dass ich Opa werde, verzichte ich auch mal länger auf meinen Stellvertreter" --- "Auch wenn Jan noch eine Weile aushalten muss, danach vielleicht etwas übelgelaunt ist, bin ich mir sicher, dass du ihn schnell wieder glücklich machst. Bei so einem Geschenk vergisst Jan die Quarantäne ganz schnell. Mache dir ein schönes Wochenend und bloß keine Vorwürfe. Denke daran, der Steuermann war ja ich"
Inas und Vince Gesichter wurden immer länger
Vince kam zu Ina, flüsterte: "Hajo ist Schadenfreude in Person. Richtig fies, brrr, da schauert einem ja. Klingt fast so als würde er Jan lange Quarantäne wünschen"
"Vince, jetzt mache mal einen Punkt, obwohl........." sinnierte Ina weiter
Vince ergänzte: "Ich gar nicht so Unrecht habe. Aber es ergibt doch keinen Sinn. Warum sollte Hajo so was tun?"
"Und warum, warum sollte Hajo Jan das antun. Sie hatten schon lange keinen Streit, keine Differenzen mehr. Was soll der Grund sein?" fragte Ina mehr sich selbst
Vince huschte auf seinen Stuhl, denn Hajo kam jetzt schreiend ins Büro: "Wieso ist eigentlich der Mörder von Frau Abt immer noch nicht gefasst?"
Ina meinte: "Eine Erklärung wäre, dass wir unterbesetzt sind"
"Jetzt jammere mir bloß nicht vor Jan fehle, zumal er ja mehr Kinderbetreuung machte als zu arbeiten" rief Hajo
"Vince regte sich auf: "Als Jan noch nicht weggesperrt war, hat er trotz Kinderbetreuung ebenso gut und soviel wie wir gearbeitet"

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Beitrag  walli Mi 03 Nov 2010, 00:10

Hajo schrie: "Vielleicht arbeitete Jan auch erfolgreich, ließ uns daran aber nicht teilhaben. Kann doch sein, dass Tom ihm den Mörder längst gesteckt hat, aber da er ja geschont werden muss unternimmt Jan nichts. Ein fremder Junge, unbegreiflich. Jan nimmt lieber Rücksicht auf ein unbekanntes Kind und mutet uns dafür lange, unnötige Arbeit zu"
Ina schrie zurück: "Das würde Jan nie tun und das weißt du auch. Bist du so ungerecht weil Leni ihren Frust abgelassen hat, solange auf Jan verzichten zu müssen?"
"Weder Leni noch ich haben Frust. Wir meinen beide, je länger die Quarantäne, desto sicherer ist Jans Heilung" rief Hajo
Ina wütete: "Heilung wovon? Beck und du habt Viruspanik gemacht. Wir sind nach wie vor der Meinung, die Diagnose wird 100%ig zeigen, dass Jan für nichts und wieder nichts lange weggesperrt war"
"Weil ihr stur seid, aber ihr werdet mir noch mal dankbar sein, dass ihr nicht angesteckt wurdet" knallte Hajo seine Tür hinter sich zu
Ina und Vince waren rundum geschockt über Hajo. Das er Jan zutraute den Mörder zu verschweigen, noch mehr aber über seine Häme die er anscheinend sehr genoss

Jan hatte sich einen Panzer aufgezwungen. Es genügte, wenn ihn die Sorge um Tom aufrieb. Alles Aufbegehren, Laute änderte die Situation ja doch nicht. Blieb leider nur sich mit allem abfinden, es als unabdingbar hinnehmen
Sein inneres und äußeres Bild waren 2 verschiedene Welten.

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Beitrag  walli Mi 03 Nov 2010, 00:32

Auch wenn es aus Jans Gesicht nicht auszulöschen war, in sich bemühte er alles aufsteigende Toben, dieses lodernde, brennende Feuer zwanghaft zu unterdrücken. So gerne wollte er optimistisch sein, sich vorstellen Tom sei über dem Berg, würde ihm sein Wegbleiben verzeihen. Das Bild vom elendig daliegenden Tom, der immer lauter schrie: "Verräter Jan, hast mich im Stich gelassen. Willst nicht mehr mein Freund sein" schob sich schnell immer vor alles positive
Mit seinen betrübten Emotionen belastete Jan den Doc nicht. Wozu auch, er konnte ja auch nicht helfen und er war für den ganzen Zirkus nicht verantwortlich. Ja auch nur ein Befehlsempfänger wie er selbst. Jan bereute es, zuvor seine Wut an dem Doc ausgelassen, ihn so beschimpft zu haben.
Oft schüttelte er geschockt über sich selbst den Kopf, dachte sich zerfleischend: "Wie konnte ich nur so ungerecht sein alles über den Doc zu schütten. Er war da ja, der Einzige der da war. Aber wo war den mein Verstand mich an einem Unschuldigen auszulassen. Weiß doch zu gut, wie es in dem Laden hier abläuft. Man wie konnte ich nur. Mein Gehirn muss in dieser furchtbaren Umgebung doch einen Knacks gekriegt haben"
Also war Jan jetzt höflich zum Doc, beantwortete seine Fragen, ließ sich ohne Widerspruch behandeln und wenn der Dr. ansetzte führten sie auch mal ein Gespräch miteinander. War Jan allein verkroch er sich aber wieder in seiner eigenen Welt
So apathisch, unnatürlich ruhig, in sich gekehrt, gefiel dem Dr. Jan auch nicht. Stilles in sich Hineinfressen war noch gefährlicher als laute Unruhe. Konnte ganz schnell wieder zu einem weiteren Zusammenbruch führen. Notgedrungen musste er es aber bei dieser Situation belassen. Trotz allem Grübeln fand er keine andere Lösung

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Beitrag  walli Mi 03 Nov 2010, 01:10

Im Doc kochte die Wut hoch. Nicht auf Jan, dazu gab es keinen Anlass. Wut, dass Jan überhaupt in der Kammer war, ihn als Arzt übergangen, erst unterrichtet hatte, als alles schon lief. Warum hatte er sich Jans Stelle zuvor nicht mal ansehen können. Er hätte Tests gemacht, um die genaue Ursache zu ergründen. Aber einen Virus hätte er mit Sicherheit nicht diagnostiziert. Jetzt war die Situation wie sie war. Aber der Doc fand es entschieden zu lange, dass das Center zu keinem Ergebnis kam. Da arbeiteten doch Menschen, die sich vorstellen mussten, wie schrecklich sich lange Ungewissheit bei dem Betreffenden auswirkte, mit wievielen Risiken das verbunden war. Wenn der Mensch nicht schon krank war, wurde er spätestens durch diese Warterei erst richtig krank. Welche Monster abeiteten da im Center die sich so unmenschlich benahmen.
Zu Jan sagte der Dr. davon nichts, befürchtete er doch viel zu sehr er könne sich schlagartig wieder ändern, wieder vor Wut toben. Das Schlimmste, dass Jans Wut berechtigt war und er nichts entgegen halten konnte Wieder mit dem Standardsatz kommen, die Diagnose würde bestimmt schnell eintreffen, dass war einem so intelligenten Mann wie Jan nicht würdig. Der Doc saß auf glühenden Kohlen und zwischen 2 Stühlen. Hier seine Nervosität die Diagnose müsse jetzt eintreffen und da ständig ein Auge auf Jan, immer darauf gefasst, dass er ganz plötzlich laut brüllte und das wenige Inventar der Kammer in Scherben legte.
Jans Empfinden was die Dauer betraf,war das gleiche wie beim Doc. Nur er ließ es sich nicht anmerken. Es war so bitter, ja tat schon richtig weh, dass Tag für Tag verstrich und die Kammer blieb verschlossen. Jan fragte sich so oft ob dies eine fiese Tour sei ihn aufs Abstellgleis zu schieben

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Beitrag  walli Mi 03 Nov 2010, 01:30

Verbittert überlegte Jan, dass ein Abstellgleis tot war, sich nichts mehr darauf bewegte,kein Leben mehr herrschte
So klar war er noch, um zu wissen, dass sein Fazit utopisch war, aber was wenn er nie mehr aus dieser Kammer gelassen wurde, weiter und weiter dahin vegetierte. Nur noch ein menschliches Wesen weggeschlossen zu nichts mehr nutze
Wenn er sich zu sehr in diese Unrealität steigerte, rief Jan sich selbst still zu: "Jetzt komm mal wieder runter Maybach"
Leider half es nicht viel, zu lange war er schon hier, immer mehr Zeit verging. Jan hatte Angst im Wahn zu enden deshalb bat er den Dr. jetzt oft um ein Schlafmittel. Ausgerechnet er, der ein Gegner von solchen Medikamenten war. Aber es war inzwischen die einzige Möglichkeit um für Stunden der utopischen Angstvorstellung, die immer weitere Kreise bei ihm zog, auszuweichen. Jan schaffte es nicht mehr aus eigener Kraft davon abzuschalten, viel zu fertig war er schon dazu.

Wieder mal war Jan erst kurze Zeit erwacht, noch etwas schlaftrunken, da zuckte er furchtbar erschreckt zusammen weil der Dr. in der Tür schrie: "Vorbei Jan, es ist vorbei Jan, deine Quarantäne ist beendet"
Jan erstarrte zum Fels, nicht eine Silbe kam über seine Lippen
Der Dr. zupfte ihn am Ärmel: "He Jan hörst du überhaupt, begreifst du was ich sage. Du kannst die Kammer endlich verlassen, Schluss mit dem Alptraum"

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Beitrag  walli Mi 03 Nov 2010, 01:53

Jan schluckte, schluckte wieder, schluckte noch mal, bis er tonlos stammelte: "Und das ist, das ist, ist wirklich
wa-wa-wahr. Wie kann das, das, kann das denn so plötzli, wie kann das so plötzlich sein. Du ver, veräpp,
veräppelst mich doch"
"Hier der Beweis, ein Fax vom Center. In deinem Blut wurde nicht das kleinste Anzeichen für den Virus entdeckt" hielt der Dr. Jan ein Schreiben vor das Gesicht
Jan starrte drauf, starrte den Dr. an. Er war die Fassungslosigkeit in Person, bewegte sich noch immer keinen mm
"Jan mache doch endlich das du aus der Kammer kommst oder glaubst du es immer noch nicht" rief der Dr.
Jan wisperte: "Soll das heißen, ich kann jetzt wirklich ganz normal hier raus gehen und Keiner läuft schreiend vor mir davon. Oder jagst du eine Horde hinter mir her, die mich schnell wieder einfängt?"
Der Dr. rüttelte Jan sanft an der Schulter, meinte: "Erwache endlich Jan, komme in die Realität. Es ist kein Traum
Jetzt packe deine Sachen zusammen und mache das du rauskommst" gab er Jan einen leichten Stoß
"Ich soll wirklich, du meinst...." stammelte Jan noch immer verwirrt
Energisch forderte der Dr.: "Jetzt mach schon Jan, aber Tempo"
Wie betäubt verstaute Jan alles in der Tasche. "Einbildung, Realität" die 2 Begriffe pochten in ihm. Verstohlen blickte er zur Tür. Die Kammer stand offen, der Dr. trug auch keinen Schutzanzug. Es stürmte zu schlagartig auf ihn ein, machte ihn auf positive Weise fassungslos
"Dein Handy Jan" übergab es ihm der Dr.
Jan las die SMS. Seine Augen weiteten sich, immer mehr zitterten seine Hände. Langsam drehte er sich zum Dr.

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Beitrag  walli Mi 03 Nov 2010, 20:33

Der Dr. wich ein kleines Stück zurück, erschrak, denn in Jans Augen stand unendlich tiefe Traurigkeit. Kaum hörbar flüsterte er: "Sage mir ehrlich als Arzt, zeigen die Nachrichten nicht deutlich, dass es Tom sehr schlecht geht"
"Leider ja Jan, für die Erkenntnis muss man kein Arzt sein" bestätigte der Dr. betrübt
Jan krächzte: "Ich habe dich so gebeten mich zu informieren. Warum hast du keinen Ton gesagt?"
"Was zur Folge gehabt hätte, dass du mich k.o. schlägst, rausstürmst und als Verseuchter gejagt worden wärest
Ne Jan das konnte ich nicht mit dir machen lassen" erklärte der Dr.
Jan schüttelte den Kopf: "Du täuscht dich"
"Ich verstehe nicht?" fragte der Dr. verwirrt
Jan flüsterte: "Es hätte zur Folge gehabt, dass ich nicht nur 1 x vom Nervenfieber befallen worden wäre"
"Entschuldigung Jan, wenn ich dich falsch eingeschätzt habe. Lass uns später noch mal in aller Ruhe über die Zeit hier und überhaupt über alles reden. Einverstanden?" fragte der Dr.
Jan nickte zustimmend
"Aber jetzt endlich zack-zack Jan, mach das du raus kommst" forderte der Dr.
Endlich packte Jan wirklich seine Sachen, überlegte: "Eigentlich war er im Stande direkt zu Tom zu eilen, Schlüssel hatte er, aber sein Auto..........egal"
Bald waren alle Sachen verstaut, verlegen raunte Jan: "Doc, ich war zu dir......"
"Sagte doch wir reden später. Jetzt raus mit dir" schob der Dr. Jan durch die Tür

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Beitrag  walli Mi 03 Nov 2010, 20:54

Auf den Fluren meinten Kollegen zu Jan: "Endlich bist du nicht mehr weggesperrt" --- "Wurde aber auch Zeit Jan, dass man dich endlich rauslässt" --- "Du und ein Virus Jan, war unvorstellbar. Keiner glaubte so richtig daran"
Jan hielt sich nicht lange auf. Gedanklich war er schon bei Tom. 2,3 Worte, Jan bedankte sich, hetzte dann schnell weiter
Verwirrt fragte er sich: "Wenn die Kollegen keine Angst vor Ansteckung hatten, für wen war ich dann überhaupt eine Gefahr und wozu eingesperrt?"
Aber er war viel zu aufgeregt um den Gedanken zu vertiefen, zumal er sah, dass sein Auto noch auf dem Platz stand, wo er es vor einer Ewigkeit abgestellt hatte
Im Auto griff Jan zum Handy, dachte: "Ich müsste Bescheid geben das alles vorbei ist. Leni? Wozu? Sie war sauer weil ich soviel in der Klinik war als die Quarantäne begann. Jetzt ist sie bestimmt noch wütender. Außerdem klappt die Nachrichtenverbreitung im Präsidium sehr gut und noch besser zwischen Vater und Tochter. Hajo erfährt es sicher gleich und ganz schnell wusste es auch dann Leni. Wozu sich also bei ihr melden"
"Aber Benni, ja mit Benni musste er unbedingt telefonieren"
Sein Großer war auch sehr glücklich, dass dieser Alptraum endlich vorbei war. Das hörte Jan nur allzu gut an seiner Stimme
Viele Fragen stellte Benni nicht, er wusste auch so ganz genau, dass sein Vater schnell zu Tom eilen würde

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