Quarantäne

Nicht lange und Jan war in der Klinik
Auf dem Flur ergoss sich Dr. Orths Zorn über ihn: "Sieh mal an, Sie erinnern sich noch an Tom. Egal welch wichtigen Auftrag Sie hatten, ich dachte Toms Zustand ist ebenso wichtig für Sie. Dem Jungen ohne jede Erklärung fernbleiben, verantwortungsloser geht es nicht mehr. Die Verschlechterung des Jungen geht allein auf Ihr Konto"
Jan traf das Gesagte wie Peitschenhiebe. Er starrte Dr. Orth an, stammelte: "Aber, aber.......", blickte in Dr. Orths wütendes Gesicht, raunte dann: "Sagte man Ihnen denn nicht, warum ich Tom nicht besuchen konnte?"
"Als ob ich gegen einen Fels pralle, so kam ich mir im Präsidium vor. "KOK Maybach kann von seinem Einsatz nicht weg" Der Rest war Nachrichtensperre" grollte Dr. Orth
"Feiglinge!!! Na wartet" zischte Jan
"Wollen Sie jetzt Ihre Verantwortung auf Andere abwälzen?" zürnte Dr. Orth
Die Wut in Jan wurde immer größer: "Ich konnte doch nichts für diese durchgeknallte Nr." wollte er schreien, besann sich, dass Tom nur ein paar Meter entfernt lag
"Hier rufen Sie den an. Der ist verantwortlich für Alles. Er soll Ihnen erklären warum ich nicht zu Tom konnte" drückte Jan Dr. Orth einen Zettel mit Becks Nr. in die Hand
Gleich darauf stand er in Toms Zimmer
Sein Anblick haute ihn fast um. Der Kleine lag so eingefallen da, hatte anscheinend jedes zugenommene Pfund wieder verloren. Wo war das Gesicht, wo sich die Bäckchen doch zuvor schon etwas gerötet hatten. Hier sah er nur noch eine farblose, blasse Fläche, tief eingefallen

Toms geschlossene Augen lagen so tief in den Höhlen, seine Ärmchen waren so dünn wie Stiele
Jan schmerzte es, die eingestochenen Nadeln darin zu sehen. Toms Haare klebten ihm fiebrnass am Kopf. Wo war der kleine Kerl, der ihn immer so freudig empfing, schon etwas Mut geschöpft hatte
Für Jan war es kaum aushaltbar jetzt einen fiebernden Tom vor sich zu haben, der so apathisch war, dass er nichts von seiner Umwelt mitbekam
Erschüttert ging Jan in die Hocke, drückte seine Stirn gegen Toms, flüsterte: "Ach Tom, könnte ich dir den Zirkus nur erklären. Aber so ein Schmierentheater versteht ein kleiner Kerl wie du nicht. Ich habe es selbst ja noch immer nicht ganz gerafft was da genau ablief. Aber deswegen darfst du doch den Mut nicht verlieren. Ich wünsche mir doch nichts sehnlicher, als das du gesund wirst, hörst du gesund und umhertollst wie andere Kinder"
Jan konnte die Tränen nicht zurück halten. Er war so fassungslos, fix unde fertig, fühlte sich am Boden zerstört, entsetzlich hilflos
Aus der Starre schreckte er erst hoch als Dr. Orth hinter ihm stammelte: "Herr Maybach, ich wusste ja nicht, es tut mir so leid. Ich klage Sie an, dabei trifft Sie überhaupt keine Schuld. Aber ich hatte wirklich keine Ahnung ......
Warum sagte man mir nichts von der Quarantäne?"
"Beck erzählte Ihnen also die ganze Nr. Aber warum man Sie im Unklaren ließ???" zog Jan die Schultern hoch
Dr. Orth erregte sich: "Das ist doch ein Skandal Sie unschuldig auf die Anklagebank zu setzen. Überhaupt die Quarantäne, die lange Zeit. Fuhr man da nicht zu schweres Geschütz auf und Sie nahmen das alles hin?"

"Nun ja, Anordnungen des Chefs muss ich nun mal befolgen, auch wenn ich mich wegen Tom noch so dagegen sträubte. Aber als evtl. Virenträger war jedes Risiko der Übertragung zu vermeiden. Das würden Sie doch in der Klinik ebenso machen?" krächzte Jan
Dr. Orth überlegte: "Natürlich ist diese Maßnahme wichtig. Aber zuerst würde ich eine grobe Abklärung anordnen. Vor allem, wenn eine Stelle so harmlos aussieht wie Ihre
Jan sah Dr. Orth verwirrt an, in seinem Kopf arbeitete es (Dr. Orth bestätigt, was ich für eine Quarantäne vorausgesetzt habe. Er spricht die absolute Bestätigung aus, dass irgendetwas nicht mit rechten Dingen zuging)
Irritiert stammelte er: "Weiß auch nicht warum alles Zack-Zack geschah. Muss mit Beck noch mal reden. Aber warum ich Tom fernblieb, dass hätte man Ihnen sagen müssen. Verstehe nicht, warum ich so zum Sündenbock gestempelt wurde" schüttelte er den Kopf
Dr. Orth meinte: "Sie haben Tom nicht vergessen, dass ist das Wichtigste"
"Tom geht es schlecht. Sagen Sie mir genau was mit ihm ist?" fragte Jan
Dr. Orth bekannte: "Ja, Tom geht es leider schlecht. Er hat hohes Fieber, nimmt nichts mehr zu sich, Folge: Gewichtsverlust, Austrocknungserscheinungen. Tom ist psychisch unten, will nicht mehr leben. Er wurde immer stiller, bis er nur noch apathisch wie jetzt dalag. Erholt er sich nicht bald aus diesem Zustand, habe ich keine Hoffnung mehr"
"Aber das kann doch nicht sein und an allem soll mein Fernbleiben schuld sein" rief Jan verzweifelt
Dr. Orth nickte

Jan war total verwirrt, stammelte: "Ich verstehe das nicht. Bin weder ein guter noch ein böser Zauberer, der Jungen einfach so verhexen kann"
"Aber Sie sind kinderlieb Herr Maybach" entgegnete Dr. Orth
Jan hauchte: "Das sind Andere auch"
"Bei Ihnen kommt es aber aus tiefstem Herzen, ist geradezu Balsam für Kinderseelen. Wir stimmten überein, dass für Heilung nicht nur Medizin, auch eine gehörige Portion positive Psyche sehr, sehr wichtig ist. Die verbreiten Sie Herr Maybach und gerade bei Tom haben Sie das in sehr hohem Maß getan. Gerade er, ausgegrenzt wegen dem Krebs, tja und der Vater??? Die Tante weit weg. Die geliebte Mutter tot und dann sind plötzlich Sie da. Ein Freund, der das Wort nicht nur plappert, sondern ihm wirklich Stütze gibt, auch ohne die Mama. Natürlich trauert Tom noch um seine Mama. Aber ich weiß noch, wie einfühlsam Sie ihm klarmachten, dass er trotz der Trauer an seine Zukunft denken, gesund werden müsse, wie es die Mama gewollt habe. Tom fühlte sich nicht mehr allein. Sie waren da, stark, sein Fels, er schöpfte Mut. Tja und dann bleiben Sie, das Positive, plötzlich weg. Ich konnte ihm nicht sagen warum, ob und wann Sie wieder kommen. Dadurch fühlte sich Tom im Stich gelassen, hatte keinen Halt mehr, Niemanden zum Anvertrauen" erklärte Dr. Orth
Jan krächzte: "Fiel er schlagartig in diesen Zustand?"
Dr. Orth erklärte: "Erst war er aggressiv, wurde immer stiller. Er wollte nichts mehr haben, mit nichts mehr spielen
was von Ihnen war: "Wenn Jan nicht mehr kommt, will ich die Sachen nicht mehr" kam die Trotzphase. Dann verweigerte er Nahrungsaufnahme. Wir versorgen ihn intravenös, führen ihm einiges zu.

Dr. Orth fuhr fort: "Aber alle Medikamente gibt es nicht als Infusion und das ist das Schlimmste. Tom müsste ganz
dringend einige bestimmte Tabletten nehmen. Ohne die und ohne eine gehörige Spritze positiver Psyche ist er verloren"
Jan schüttelte den Kopf, raunte: "Das er dieses große Vertrauen zu mir hat. Dabei kann ich ihm den Mörder immer noch nicht nennen. Kann Angst deswegen Tom auch in eine Krise stürzen?"
"Angst vor dem Mörder? War das Ihr Eindruck nach der Tat?" fragte Dr. Orth
Jan zuckte hilflos die Schultern, flüsterte: "Weiß nicht. Tom sagte er habe nichts gesehen. Ja er zitterte, war so erstarrt, weggetreten. Für mich eine normale Reaktion die tote Mutter vor sich zu haben. Hat er Ihnen was gesagt. Meinen Sie er weiß mehr, fürchtet, dass der Mörder zu ihm kommt?"
"Nein mit keiner Silbe. Trotzdem weiß man nie was in einem Kind vor sich geht" entgegnete Dr. Orth
Jan beugte sich jetzt wieder zu Tom, strich ihm übers Haar, flüsterte: "Vielleicht hast du Angst. Dann noch allein gelassen und das alles wegen einem nicht vorhandenen Virus"
"Darf ich fragen ob es bei diesem Besuch bleibt oder kümmern Sie sich jetzt wieder um Tom" stammelte Dr. Orth
Jan unterbrach ihn aufgewühlt: "Ich würde jeden gefährlichen Drahtseilakt für Tom machen. Aber in Wirklichkeit kann ich doch nichts für ihn tun, ihm überhaupt nicht helfen"
"Sind Sie da Herr Maybach. Es kann Tom einen positiven Schub geben, wenn er Sie in einem klaren Moment vor sich hat. Wie gesagt, einfach nur da sein" verließ Dr. Orth das Zimmer

Jan nahm Tom in die Arme, flüsterte: "Ach Kleiner, auch wenn du mich nicht gesehen hast, ich war immer bei dir. Mein Indianerehrenwort gilt noch. Vielleicht wirst du den verwirrten Erwachsenenmist, der mich vom Kommen abhielt, nie verstehen können oder wollen. Das du aber dann gleich allen Mut verlierst. Bitte, öffne die Augen, lächele mich an. Sage mir, dass du einem Freund verzeihst"
Zu Tom drangen die Worte nicht. Er blieb so apathisch wie Jan ihn vorgefunden. Er wiegte ihn weiter in seinen Armen, meinte dazwischen immer wieder leise: "Öffne die Augen Tom, bitte schaue mich doch an"

Der Doc verkündete im Büro die gute Nachricht vom Center
"Ja, ich wusste es" klatschte Vince freudig auf den Tisch
Ina meinte: "Jan kennt seinen Körper, da war ich mir sicher. Angst hatten nicht wir, nur 2 alte Herren. Wie wollt ihr das bloß wieder gutmachen, wie wollt ihr Jan wieder aufbauen. Es ist euch doch klar, dass er am Boden zerstört ist. Entsetzlich was Jan wegen eingebildeter Panik zugemutet wurde. So lange weggesperrt, grundlos, wegen nichts, rein gar nichts. Hajo, jetzt sage schon wie die Wiedergutmachung aussieht?"
Statt einer Antwort fragte Hajo den Doc: "Weiß Beck schon Bescheid?"
Der Dr. nickte: "Natürlich. Er wirkte aber nicht wie Einer der wieder schnell alle Alarmknöpfe drückt. Mehr wie sehr, sehr schlechtes Gewissen. Läuft da irgendwas zwischen euch, Hajo?"
Hajo murmelte mehr zu sich selbst: "Na Beck wird sich gefreut haben" Jetzt regte er sich auf: "Da läuft gar nichts. Aber wo ist Jan. Warum hast du ihn nicht mitgebracht? Hier wartet eine Menge Arbeit auf ihn"

Der Dr. schrie: "Spinnst du? Bin froh, dass Jan so vernünftig blieb und das war bestimmt nicht leicht bei dem was ihm zugemutet wurde. Zum Glück ist er nicht durchgeknallt, was schnell hätte passieren können. Da verlangst du, dass ich ihn sofort zur Arbeit schleppe als komme er aus einem Luxushotel"
Hajo rief: "Aber wo, wo ist Jan?"
"Habe ihn nicht gefragt. Vermute aber stark, dass er von Sorgen gehetzt sofort in eine gewisse Klinik eilte" meinte der Dr.
Haja erregte sich: "Du hättest Jan ruhig noch bei dir in der Kammer lassen können"
"Hajo geht´s noch. Jan war sehr lange grundlos in Quarantäne und jetzt willst du auch noch das er weiter eingesperrt bleibt. Das riecht sehr nach Schadenfreude, als zwingst du es geradezu Jan absichtlich auszuschalten" schimpfte Vince
Hajo schrie: "Idiot. Nichts will ich erzwingen. Aber wenn Jan so blöd ist sich eine Nussallergie einzuhandeln, gehört er behandelt, muss er sich von uns fernhalten"
"Jan soll arbeiten, Jan soll sich fernhalten. Mache dich nicht lächerlich Hajo. Jan war schon Allergiker als er hier anfing. Schlimm genug für ihn, dass er oft erkältet ist, Nase, Rachen zugeschwollen sind, die Augen tränen und er vieles nicht genießen darf. Erinnere mich an schwere Allergien bei Jan aber er musste trotzdem emsig weiterermitteln. Kein Wort, dass ihr euch vor ihm schützen wolltet" erklärte der Dr. aufgebracht
Ina meinte: "Jan leidet unter den Allergien, wir bedauern ihn und nehmen es hin. Helfen können wir ihm ja leider nicht dabei. Aber so eine lange, verheerende Aktion bleibt hoffentlich einmalig"

"Ein 2.x gebe ich auch nicht den Gefangenenwärter für Jan" verließ der Dr. das Büro
Vince strahlte: "Endlich haben wir den "Alten" wieder. Wie ich mich freue für Jan, für uns, ach und überhaupt"
"In deinen Jubel stimme ich ein. Frage mich aber warum du so sauer bist Hajo?" meinte Ina
Hajo knurrte: "Jan wurde getestet, ist alles o.k. Kein Grund um groß Trara zu machen"
"Bleibt die Frage ob Jan das auch so sieht, nur ein Test? Ich erkenne in deinen Augen Angst Hajo. Angst vor der Begegnung mit Jan" behauptete Ina
Hajo rief: "Schluss jetzt, ich will von dem Palaver nichts mehr hören"
"Nun gut, aber ich bin gespannt auf Jans Reaktion. Nur zu deiner Erinnerung Hajo: Der geduldige Jan kann auch ganz schön aus der Haut fahren, wenn im Unrecht getan wird. Wenigstens Leni kann sich freuen, dass alles vorbei ist" meinte Ina
"Das glaube ich weniger" murmelte Hajo
Als Vince aber fragte: "Was meinst du Hajo?" wehrte er ab: "Nichts, nichts" verschwand schnell in sein Büro

Jan saß noch immer bei Tom. Mal hielt er ihn in den Armen. Dann streichelte er ihn, strich ihm die Haare aus der Stirn, kühlte ihn. Dabei wiederholte er sein: "Mach doch bitte die Augen auf, sieh mich an Tom" ständig
Viel war auf Jan eingestürzt die letzten Stunden. Seine Kraft ließ nach, immer öfter fielen ihm die Lider zu
Er schreckte hoch als Dr. Orth plötzlich meinte: "Sie sollten ein paar Stunden schlafen Herr Maybach"
Erst jetzt bemerkte Jan, dass es schon dunkel war, meinte aber: "Ich lasse Tom nicht allein"

Hallo Walli, nun hat Jan endlich die Quarantäne hinter sich, aber ob es ihm nun besser gehen wird so aufopferungsvoll wie er sich um den kleinen Tom kümmert?? Ich glaube es ist noch nicht ausgestanden für Jan. Mal sehen wie es weitergeht. Kathy

Hallo Kathy,
nein so ganz ausgestanden ist noch nicht alles, sieht man ja an Toms Zustand. Aber die Geschichte geht ja noch etwas weiter LG Walli

Dr. Orth entgegnete: "Sie haben schon bewiesen, dass Sie wieder für Tom da sind. Richtiger ist, noch immer für Tom da sind, denn Sie wurden ja "gewaltvoll" von ihm ferngehalten. Aber nach allem was hinter Ihnen liegt. Gerade dieser Tag muss Sie sehr mitgenommen haben. Sie könnten schnell abbauen, erst recht ohne nötigen Schlaf. Tja und krank können Sie Tom wieder nicht helfen"
Jan stotterte: "Aber wenn Tom klar wird. Sie sagten doch selbst dann soll ich da sein"
"Tom schläft tief und fest dank eines Schlafmittels. Erschrecken Sie nicht Herr Maybach, weil Kinder das ja nicht bekommen sollen. Die Dosis ist auch ungefährlich niedrig. Aber Tom ist im Unterbewusstsein ständig aufgewühlt, braucht jedoch dringend Ruhe. Durch Schlaf ist er ruhig, deshalb die komische Methode. Sie können wirklich ohne Bedenken in Ihrem eigenen Bett schlafen" meinte Dr. Orth
Jans Blick haftete an Tom, gedankenverloren strich er ihm über den Kopf
"Seien Sie vernünftig Herr Maybach" riet Dr. Orth
Jan beugte sich zu Tom, flüsterte: "Morgen bin ich wieder bei dir. Noch mal hält irgendein hirnverbrannter Idiot mich nicht davon ab"

Zu Dr. Orth gewandt erklärte Jan: "Ich meine absolut ernst was ich gerade sagte. Sollte der Zwang allerdings in ein k.o. ausarten, dann........."
Dr. Orth unterbrach: "Glaube kaum, dass sich so ein Zirkus wiederholt. Schlafen Sie gut Herr Maybach"

Ja Jan war müde, sehnte sich nach seinem Bett und wieder nicht. Hatte Angst die Sorge um Tom würde ihn nicht zur Ruhe kommen lassen. Irgendwie war die Rückkehr auch komisch. Auf Benni freute er sich, sollte er denn da sein. Bei Leni blieb abzuwarten wie die Fronten jetzt standen
Als Jan die Wohnung betrat hörte er leise Musik aus Bennis Zimmer, also war er da
Jan wollte gerade die Tasche ins Gästezimmer stellen, als Leni hinter ihm meinte: "Die Quarantäne ist vorbei, Papa teilte es mir mit"
Jan entgegnete: "Genauso dachte ich mir das, habe dich deshalb auch nichts selbst informiert"
"Das war aber schon heute morgen. Du warst wohl die ganze Zeit bei Tom?" fragte Leni
"Es geht also so weiter wie es aufgehört hat" seufzte Jan
Leni meinte: "Ich habe nur 1 Frage gestellt. Viel mehr möchte ich dir sagen, wie schön ich es finde, dass diese schwere Zeit vorbei ist, wie sehr ich mich für dich freue, ehrlich freue oder willst du überhaupt nichts mehr mit mir zu tun haben?"
Jan antwortete: "Das habe ich nie gesagt Leni. Sorry, wenn du den Eindruck hast, aber ich bin noch durch den Wind. Die Quarantäne, dann die Klinik. Auf der Heimfahrt war unser Streit wieder gegenwärtig"

"Jetzt fragst du gleich wieder nach Tom. Tur mir leid, dass ich missmutig reagierte" entschuldigte sich Jan
Leni erklärte: "Schon o.k. Jan, du brauchst dich nicht entschuldigen. Wir sollten auch nicht immer streiten. Das ist alles so,so, so unharmonisch"
"An mir soll es nicht liegen. Harmonie, du glaubst ja gar nicht wie ich mich danach sehne" entgegnete Jan
Leni fragte: "Aber es ist richtig, dass du von Tom kommst?"
In Jan breitete sich Enttäuschung aus, er nickte nur
Dann kam von Leni: "Dann gehst du auch sicher wieder zu Tom?"
Jan holte tief Luft, meinte so beherrscht er konnte: "Ja, ich war seit......Uhr bei Tom und ja, ich werde wieder zu Tom gehen, sogar noch sehr oft. Was soll das bitte Leni?"
Leni wehrte ab: "Das soll gar nichts, ich fragte nur etwas" flüsterte dann mehr zu sich selbst: "Damit ist mein Plan zur totalen Pleite geworden"
"Was sagtest du gerade?" fragte Jan
"Nicht, nichts" erklärte Leni schnell
Misstrauisch meinte Jan: "Du hast doch etwas gesagt?"
"Nicht so wichtig" wollte Leni abwimmeln
Jan entgegnete: "Mir war, als hörte ich etwas von Plan und Pleite. Das hört sich nicht unwichtig an"
Leni wurde dunkelrot, stotterte: "Du hast dich verhört"

Jan stellte sich vor Leni, blickte ihr direkt ins Gesicht, meinte: "Immer offen und ehrlich zueinander, ist das nicht unser Vorsatz. Warum stellst du dich dann vor mich und belügst mich ganz augenscheinlich. Im Spiegel kannst du selbst sehen wie rot du bist"
Leni schaute nach unten, konnte Jan nicht anblicken, fluchte: "Verflixt"
Jan holte schon wieder tief Luft, bevor er meinte: "Lässt du mich an deinem Zorn teilhaben?"
Leni schwieg, stand noch immer mit gesenktem Kopf da
"Es mag brutal sein, aber ich lasse dich nicht aus dem Zimmer bis ich alles weiß. Das es um mich geht steht fest, sonst hättest du schon längst geredet. Ich habe das Recht zu erfahren, was da um, über oder für mich geplant wird?" forderte Jan
Leni blieb stumm
"Ich warte" drängte Jan
Keine Silbe kam von Leni
Jan trommelte nervös mit den Fingern auf dem Tisch, wurde etwas lauter: "Wenn ich nicht gleich explodieren soll, will ich sofort etwas hören"
Leni druckste noch herum, hielt den Kopf gesenkt, bis sie stammelnd und stotternd hervorbrachte: "Das mit...., das mit dem.......,mit dem Virus........., kam........., kam von mir"
Jan starrte sie erst lange stumm an, dann stieß er vollkommen verwirrt hervor: "Wie von dir, was soll das heißen?"
Leni krächzte: "Ich sagte Papa deine Stelle könnte der gerade kursierende Virus sein. Alles weitere hast du erlebt"

Jan riss die Augen bis zum Anschlag auf. Er setzte an, setzte wieder an, setzte noch mal an, bevor er stammelte:
"Du hast, hast was, was zu Hajo ge, ge, gesagt? Das, das, das glaube ich jetzt, glaube ich jetzt nicht. Warum denn um alles in der Welt hast du das getan. Von der Nr. hattest du doch absolut nichts?"
Leni flüsterte: "Ich hoffte, dass es so kommt wie es kam, Quarantäne, damit du endlich nicht mehr zu Tom kannst. Für mich hattest du doch überhaupt keine Zeit mehr"
"Du warst eifersüchtig, eifersüchtig auf einen kranken Jungen. Damit ich nicht mehr zu Tom konnte hast du mich einsperren lassen. Habe ich das jetzt richtig verstanden. Hast du das eben gerade so gesagt" rang sich Jan aufgebracht ab
Leni nickte
"Ich fasse es nicht. Ich fasse es einfach nicht. Das geht nicht in meinen Kopf, begreife ich einfach nicht, ich träume. Das was du sagtest fantasiere ich doch nur" stieß Jan entsetzt hervor, fuhr sich immer und immer wieder über das Gesicht
"Jan dieses ganze Gehabe um Tom, du musst ihm beistehen. Du bist der Größte für ihn, nur du allein kannst ihn retten. Diese Angeberei war so widerlich. Du bist kein Mediziner, besitzt keine übernatürlichen Kräfte. Ich hielt das nicht mehr aus" murmelte Leni kleinlaut
Jan starrte sie ein paar Minuten wie eine Erscheinung an, dann raunte er: "Also Moment mal. Ich bezeichnete mich nie als Wunder-Dr., Zauberer oder Retter. Ich versprach Tom sein Freund zu sein. Zeit haben, Zuhören, trösten, Halt geben, eben alles was zu Freundschaft gehört.

Jan wurde noch aufgebrachter: "Es zeigte sich, dass all dies Tom half, ihm Mut machte, kleine Fortschritte zeichneten sich ab. Deshalb war man der Meinung ich würde Tom gut tun. Das und nichts weiter. Wie kann man da ein solches Drama draus machen"
Leni murmelte: "Jetzt weiß ich das auch. Fragte während der Quarantäne euren Doc nach deinem Zustand. Der sagte, die Sorge um Tom sei das Schlimmste für dich. Da bin ich zu Dr. Orth. Der war natürlich bei mir keine Plaudertasche, aber deinen positiven Bezug bestätigte er trotzdem. Mir fielen Schuppen von den Augen. Doch all meine Bitten die Quarantäne zu beenden half nichts. Du warst ein Gefangener des Centers. Kapier doch Jan, du hast mich nicht nur vernachlässigt, du hast Tom auch noch gut getan. Ich kam mir so hilflos und nutzlos vor"
Jan erregte sich: "Wenn du mal deinen Verstand eingeschaltet hättest, wären vielleicht Räder in Bewegung gekommen. Für die Zeitung läufst du dir sonst die Hacken ab, um über alle wichtigen und unwichtigen Leute zu berichten. Tom bzw. krebskranke Kinder, dass ist ein Thema auf das aufmerksam gemacht werden muss. Ich meine damit nicht den Krebs, sondern die besondere Lage in die diese Kinder geraten. Ausgeschlossenheit, Spott, Einsamkeit, Isolation, all die Probleme die sich für sie ergeben. Die Angst, Bedürfnisse der Kleinen erforschen. Ein Bericht darüber wäre sinnvoll gewesen, damit die Öffentlichkeit verstehen lernt, sich Hilfe, welcher Art auch immer für die Kinder, aber auch für die Eltern auftut. Aber nein, du legst mir Daumenschrauben an. Sorgst dafür, dass ich Tom fernbleiben muss. Jetzt geht es ihm schlecht, sehr schlecht. Das hast allein du mit deinem fiesen Plan angerichtet. Ist dir klar, dass es deine, aber ganz allein deine Schuld ist wenn der Junge stirbt"

Benni war gleich als er Jan hörte aus seinem Zimmer gekommen, still hatte er alles mitangehört. Jetzt schrie er schrill: "Was hast du getan Leni? Du bist der Teufel in Person. Schon lange führst du dich wie eine Irre auf, aber das, das, das. Mach endlich das du rauskommst, raus mit dir. Papa werfe dieses Weib sofort aus der Wohnung, sonst mache ich es"
Jan eilte auf den total erregten Benni zu, umfasste seinen zitternden Körper, flüsterte: "Ruhig Junge, beruhige dich. Ich verstehe deine Wut. Aber du bist ein vernünftiger Kerl. Das müssen Leni und ich jetzt unter uns klären. Ganz ruhig, ich komme nachher zu dir" schob er Benni in sein Zimmer, schloss die Tür
Jan stellte sich wieder vor Leni, so bemerkte er nicht, dass Benni schon wieder wutschnaubend in der Tür stand
Leni raunte: "Benni reagiert ganz schön heftig"
"Wozu er allen Grund hat. Unbekannterweise hat er Tom in sein Herz geschlossen. Jetzt zu hören in welcher Gefahr der Kleine durch deine Schuld schwebt erträgt Benni nicht" zischte Jan
Leni wehrte ab: "Schuld, Gefahr, hör auf Jan, du übertreibst maßlos. Einige Zeit warst du nicht bei Tom. Sowas bringt ihn nicht in Lebensgefahr"
Außer sich schrie Jan: "Überzeuge dich selbst wie Tom daliegt, mutlos, apathisch, hoch fiebernd. Er nimmt nichts mehr zu sich. Die Folgen von Flüssigkeitsmangel brauche ich dir hoffentlich nicht zu erklären. Schlimmer noch, dass man ihm so auch keine überlebenswichtigen Tabletten geben kann. All das löste die Enttäuschung aus, dass ein Freund, dass ich ihn im Stich gelassen habe. Er fühlte sich wieder einsam, ausgeschlossen, allein. Das bisschen positive Psyche, die er gerade mal gebildet hatte, ausradiert, weg, vollkommen ausgelöscht"

"Und warum das alles..........??? überschlug sich Jans Stimme "Leni fühlt sich vernachlässigt. Ein guter Plan muss her. Ach probiere ich es mal mit Virus, Quarantäne für Trottel Jan. Das ist wirklich nicht zu toppen. Gleich, gleich pla-a-a, platze ich"
Jan fuhr sich durch die Haare, schüttelte den Kopf, strich sich übers Gesicht, lief wie gejagt durchs Zimmer. Zu einem Fenster, zum nächsten Fenster, wieder zurück
Leni flüsterte: "Es tut mir leid Jan. Glaube mir ich hätte alles gestoppt wenn ich gekonnt hätte. War doch oft bei eurem Doc, erkundigte mich nach dir. Unbemerkt sah ich dich in der Kammer, habe mit dir gelitten"
Böse zischte Jan: "Auf das falsche Mitleid pfeife ich. War sicher ein Riesenspaß mich wie einen Affen im Käfig zu bewundern"
"Es hat wachgerüttelt Jan. Dabei schien alles so einfach. Papa biss sofort an, die erhoffte Quarantäne musstest du sofort antreten. Aber je mehr Zeit verging, desto stärker wusste ich welch großen Fehler ich gemacht habe. Nimmst du meine Entschuldigung an" fragte Leni kleinlaut
Jan schnaubte: "Entschuldigung, Pah, als ob die etwas gutmacht. Du hast nicht die leiseste Vorstellung wie schrecklich es ist in so einer Kammer eingesperrt zu sein und zur Krönung aus Angst um einen kranken Tom fast durchzudrehen. Aber Moment mal" blieb er ruckartig stehen, krächzte: "Das kommt mir ja erst jetzt wo du sagst Hajo hat sofort angebissen. Das sieht ihm nicht ähnlich, ist doch sonst nicht Hajos Art auf eine Vermutung hin sich überzeugen zu lassen und ohne Beweise den Chef gleich in Alarm zu versetzen. Er hörte alles von seiner Tochter, ja. Trotzdem trennt er doch sonst Beruf und Privat scharf ab"

Leni nicht aus den Augen lassend, rätselte Jan weiter: "Alles was kam bezog doch nur auf den Beruf, die Polizei, sogar unseren Chef. Ina und Vince und was weiß ich wer noch wurden verängstigt, ein KOK vom Dienstplan gestrichen, dem Doc reichlich Arbeit aufgebrummt. Ich musste mich Anordnungen fügen, einige Kollegen mussten bestimmt umplanen. Hajo läuft doch sonst nicht gleich Sturm. Was ist denn da in den gefahren?"
Leni flüsterte: "Ich weiß eben wo Papas weiche Stelle ist"
"Du sagst mir jetzt sofort und ganz ausführlich welcher fiese Komplott da zwischen euch 2 abgelaufen ist" rief Jan aufgebracht
Erst druckse Leni herum, dann begann sie stockend: "Papa war ahnungslos. Er sorgte sich aber sehr um mich, als ich ihm sagte, große Angst zu haben du seist an dem Virus erkrankt. Jammerte ihm vor, du könntest mich anstecken und das gerade jetzt wo ich doch schwanger werden will. Nicht zu verantworten, dass evtl. das Baby geschädigt sein könnte. Erwähnte, dass es bei dir Folgen haben könnte, vielleicht Zeugungsunfähigkeit o.ä. Meinte zu Papa, erst wenn wir getrennt seien, du in Quarantäne, könnte ich beruhigt sein. Umso größer dann die Freude, wenn du vom Virus geheilt seiest. Mit der Schwangerschaft würde es dann ganz bestimmt sehr schnell klappen. Na ja und so gerne wie er Opa werden will, konnte er gar nicht schnell genug handeln"
Erst holte Jan ganz tief Lust, dann zischte er umso aufgebrachter: "Pfui Teufel Leni, um deinen heimtückischen Plan umzusetzen bringst du sogar Schwangerschaft ins Spiel. Du hast sie doch nicht mehr alle. Natürlich tut der liebe Papa der Tochter jeden Gefallen. Dafür wird brutal jede Grenze überschritten. Mal nachhforschen braucht der Herr HK ja nicht. Alles was die vergötterte Tochter sagt wird geglaubt und befolgt

Jn war jetzt laut, sehr laut: "Das ich neben meinem Beruf auch noch Mensch bin zählt ja nicht. Nur ein paar Worte von dir machen mich zu Hajos und Becks Leibeigenem. Im Mittelalter sagte man Sklave dazu. Den Idioten, Hampelmann, Bajazzo kann man ja wegsperren, Hauptsache Vater und Tochter amüsieren sich. Aber diesmal ist Hajo zu weit gegangen. Ich habe es satt immer für eure Spielchen herzuhalten. Schade das es schon so spät ist, sonst würde ich gleich meinen Zorn auf Hajo abladen"
Leni wehrte ab: "Papa trifft doch kaum Schuld und ich bin doch auch nur so von der Rolle weil ich mir ein Baby wünsche"
Jan raunte: "Das tue ich auch. Aber man bekommt es nicht, wenn man sich so als Sexmonster aufführt wie du. Eine Schwangerschaft ist nicht zu erzwingen. Kaum 5 Minuten Zeit, schnell mal eine Nr. Ne Leni, so bekommen wir bestimmt keinen Nachwuchs. Das ist nicht nur eine Behauptung von mir, das kannst du dir von jedem Facharzt bestätigen lassen"
"Alles Gerede, sage doch gleich, dass du kein Baby willst weil dir die Mühe zuviel ist" winkte Leni ab
Jan entgegnete: "Im Gegenteil, ich würde sogar das Babyjahr machen. Kannst es dir von Hajo bestätigen lassen, habe schon mit ihm darüber gesprochen"
Leni maulte: "1 Jahr und für den Rest ziehst du dich aus der Verantwortung, sehr egoistisch. Was ist mit mir, meinem Beruf, meiner Karriere?"
Jan antwortete: "Sagtest du nicht immer als Journalistin kannst du Beruf und Kind verbinden

Leni entgegnete: "Überall kann ich das Kind nicht mitnehmen. Gerade im Ausland. Na ja, oder doch. Ist vielleicht schwierig, aber machbar. Mit einem Kindermädchen ist der Nachwuchs immer gut versorgt"
Jan starrte Leni erst an, dann flüsterte er: "Das ist nicht dein Ernst was du gerade sagtest?"
Leni fauchte: "Ich spiele kein Hausmütterchen währnd du Karriere machst. Ich bleibe jedenfalls auch mit Kind berufstätig. Kümmere du dich doch darum"
Jan schüttelte den Kopf, meinte bitter: "Schon erschütternd was heute Abend alles ans Licht kommt. Nun gut, dann sage ich dir jetzt mal etwas: "Ich will kein Kind mehr"
Das hat überhaupt nichts mit meiner Karriere zu tun. Es gibt da sogar eine Aufgabe, wo ich nur vom PC aus arbeiten könnte und doch für die Polizei tätig bleibe. So besteht die Möglichkeit mich um das Kind zu kümmern. Aber ich habe schon Benni alleine groß gezogen. Das war verdammt schwer. Beruf, viele Nachteile und auf eine Menge verzichten. Ging trotzdem alles gut, weil ich Benni über alles liebe. Aber trotz Herta und obwohl ich sehr viel Zeit mit ihm verbrachte, kam immer wieder die Frage: "Warum ist Mama nicht hier" Und er hatte recht. Zu einem Kind gehören Mama und Papa. Ich sehe nicht mit an wenn du unser Kind, noch in der Tragetasche, überall mit hinschleppst. In den größten Rummel, ins Ausland, die verwegensten Winkel. Tage- vielleicht wochenlang nicht zuhause bist und wenn es dir zu stressig wird, einfach beim Kindermädchen abstellst. Solange bis unser Kind zwischen Mama und Kindermädchen nicht mehr unterscheiden kann. Ich bin dann sowieso nur ein Fremder für das Kleine, weil du solange unterwegs bist. Unverständlich, dass gerade du dich so diskriminiert fühlst, wo du ganz locker Berichte von hier schreiben kannst. Wäre ja auch nicht für immer.

Jan fuhr fort: "Aber solange bis ein Kind selbstständig wird, gehört es in geordnete Verhältnisse. Keine leere Wohnung bei der Rückkehr, warmes Essen, Jemand der nach den Hausaufgaben schaut oder ein Pflaster auf die Wunde klebt. Du bist schließlich keine Alleinerziehende die sich mit Arbeit eindecken muss um ihr Kind zu ernähren. Mein Gehalt reicht aus für eine Familie. Traurig, dass du dich dann als Almosenempfänger siehst. Als die moderne Frau, die unbedingt beweisen muss, dass sie alles schafft. Auch wenn es zu Lasten des Kindes geht. Dein Kinderwunsch hat doch kaum noch etwas mit der Liebe zwischen uns 2 zu tun. Bin ich nicht vielmehr schon der Lieferant für dich, lästig, aber ohne mein Dazutun geht es eben nicht. Aber wie auch immer. Meine Entscheidung ist gefallen, Papawerden ist abgehakt"
Leni regte sich auf: "Jan jetzt sei doch nicht so. Um zu vertuschen, dass es dir sehr wohl um deine Karriere geht, kommst du jetzt mit "geordneten Verhältnissen, gestörtem Kind". Du kannst es doch gar nicht erwarten Vater zu werden"
"Irrtum, nach diesen unfassbaren Neuigkeiten von dir nicht mehr. Ich will nichts mehr von dem Thema hören" erklärte Jan scharf, wandte sich der Tür zu
Leni meinte: "Darüber können wir immer noch reden Jan. Es ist schön, dass du wieder da bist. Jetzt ist doch wieder alles gut zwischen uns?"

Jan drehte sich langsam um, flüsterte: "Es ist viel, sehr viel passiert in letzter Zeit. Die Sorge um Tom. Dein und Hajos heimtückisches Spiel mit mir. Quarantäne und jetzt noch deine Kind/Karrierepläne. Alles war sehr hart, hat tiefe Wunden in mir gerissen. Ich schaffe das nicht mehr alles zu ertragen und schnell wieder den Strahlemann zu geben. Brauche erst mal Zeit um mir über alles klar zu werden" wollte Jan im Bad verschwinden
Leni fragte: "Wilsst du nicht wieder ins Schlafzimmer kommen. Im großen Bett schläft es sich doch besser"
Jans Blick ging Leni durch und durch als er jetzt krächzte: " Dich umgibt z.Zt. ein so dicker Eisblock, habe Angst neben dir zu erfrieren" schloss sich jetzt wirklich die Tür hinter ihm
Nach dem Duschen war von Leni nichts mehr zu sehen
"Verdammt, ich habe Benni vergessen" durchfuhr es Jan, als er gerade zu Bett wollte
"Werde mich bei ihm entschuldigen. Aber das schaffe ich nicht mehr. Bin ja fast schon eingeschlafen" dachte Jan
Müde war er, unendlich müde. Aber er schlief nicht 1 Stunde durch. Da wühlte ihn die Angst um Tom auf. Aber auch was er von Leni gehört hatte, davon fühlte er sich geradezu erschlagen. Fassungslosigkeit, Erschütterung, Entsetzen hielten Jan wach. Er wollte das alles nicht wahrhaben. Zwickte sich so oft, weil er glaubte, seine Sinne spielten verrückt. Es dauerte, doch dann musste er sich bitter eingestehen, dass alles real war. Das war so hart, kaum zu ertragen

Als Jan morgens zu Benni ging, umarmte der ihn sofort. meinte: "Es tut mir so entsetzlich leid Papa, dass die dich so furchtbar behandelten. Was machst du denn jetzt bloß?"

Jan raunte: "Danke dir mein Junge. Deine Anteilnahme ist wenigstens ehrlich, tut so gut. Ist wohl Zeit das ich mal auf den Tisch haue bei Hajo & Co. Zuerst bin ich dir aber noch einen Bericht schuldig" erzählte Jan Benni alles ausführlich

Ina rief zu Hajo ins Büro: "Die Schwester gab gerade durch, dass sie bald hier sind. Allerdings unter Vorbehalt, denn zu allen möglich Pannen kann es immer noch kommen"
Hajo knurrte: "Hoffentlich sind die bald hier, damit Jan endlich keinen Grund mehr hat an Tom zu kleben"
"Vor der Quarantäne hast du ihm immer zugesprochen dem Jungen beizustehen" konterte Ina
"Jan sollte besser Leni Beistand leisten" erregte sich Hajo
Ina fragte: "Ist Leni krank, was hat sie denn?"
Hajo wurde konfus: "Ja krank, nein nicht richtig krank. Aber wegen dem Baby. Ach du siehst doch den Berg Arbeit bei mir. Ich will jetzt nicht mehr gestört werden"
Vince flüsterte: "Jan kommt gerade aus Quarantäne und da soll schon wieder Nachwuchs Thema sein. Verstehst du das?"
"Nein, das verstehe ich überhaupt nicht. Wie wir soviel in letzter Zeit nicht verstanden. Aber lass uns trotzdem weiterarbeiten. Hajo dürfen wir ja nicht mehr stören" vertiefte sich Ina in Unterlagen
Vince machte es ihr nach
Es war ziemlich still im gesamten Büro

Als die Tür hinter Jan zuknallte, hallte es wie ein Donnerschlag
"Jan" kam es von Ina/Vince gleichzeitig. Sie sprangen auf. Da war Jan aber schon in Hajos Büro geflitzt, schrie: "Nenne mir einen, aber auch nur einen klitzekleinen Grund was dich zu der Nr. geritten hat?"
Ina und Vince zuckten zusammen. Was war denn jetzt los? Um Weiteres zu hören, mussten sie sich nicht anstrengen, sowie Jan Hajos Bürotür aufgerissen hatte, stand sie noch immer weit offen
Von Hajo kam jetzt ein kärgliches: "Jan, Lenis Angst hat mich so beunruhigt. Das musst du doch verstehen"
Jan schrie: ""Das kann und will ich aber nicht verstehen. Und jetzt sage mir nicht, dass du noch Verständnis hättest, wenn du solange wegen nichts, aber rein gar nichts abgeschottet würdest"
"Jetzt ist doch alles wieder gut Jan. Es ist vorbei" murmelte Hajo
Jan baute sich wie eine Wand, die immer höher und höher wurde, vor Hajos Tisch auf. Seine Augen funkelten böse als er zischte: "Meine Manieren verbieten es mir. Aber am liebsten würde ich dir jetzt für das gerade Gesagte rechts, links und immer wieder eine scheuern, solange bis dein umnebeltes Hirn wieder klar ist"
Hajo schrie: "Ja-a-a-n, vergiss nicht wen du vor dir hast, sonst könnte ich........"
Jan schnitt ihm das Wort ab: "Könntest du mich wieder ausklinken. Was darf es denn diesmal sein, die Zelle"
Hajo erregte sich: "Rede keinen Mist. Aber wegen dem Virenverdacht musste ich doch was unternehmen"
Jan schrie: " Gar nichts musstest du und erst recht nicht Männchen machen vor dem ausgetricksten Töchterchen"
Hajo stotterte: "Verstehe doch Jan, Leni hat, hat, sie hat, sie hat doch........."

"Dir ein Märchen aufgetischt" schrie Jan böse "Muss ein Riesenspaß gewesen sein mich zum Hampelmann, Kasper, Idioten zu machen. der kommandiert wird und auch noch stramm stehen muss"
Hajo ereiferte sich: "Es lief alles nach Vorschrift Jan, der Verdacht war da. Ina und Vince, die Kollegen gehörten geschützt und ich meldete es Beck"
Jan schrie: "Jetzt versuche bloß nicht, dich auch noch rauszureden. Du hast keine Vorschriften befolgt, sondern dein privates Ding mit Leni durchgezogen. Bei allem Anderem ausnahmslos holst du dir mindestens eine kleine Bestätigung bevor du was unternimmst. Aber weil Papi ja immer nach Töchterchens Pfeife tanzt, hast du gleich bei Beck Großalarm geschlagen. Ihm wunderbar den ach so um seine Mitarbeiter besorgten Chef vorgespielt, der sein Team, die Kollegen, ach was, die ganze Stadt vor so einem Ungeheuer wie mir schützen muss. Das arme Töchterchen wollte nicht angesteckt werden, meinte eine Isolation sei jetzt nötig und du wusstest was kommt, wenn du es Beck richtig verkaufst. Bravo Papi Hajo, hast deiner Tochter zum Hauptgewinn verholfen"
Hajo rechtfertigte sich: "Jan, als Vater würdest du genauso handeln. Ihr wünscht euch doch so sehr ein Kind. Leni darf nicht gefährdet werden"
Jan lachte bitter auf: "Deine Tochter fühlte sich nicht gefährdet, sondern vernachlässigt. War eifersüchtig auf den kranken Tom. bei dem ich ihr zuviel Zeit verbrachte: Wenn du die Wahrheit noch nicht kennst, zeigt das nur wie feige Leni ist. Feige, ausgetrickst und falsch"
"Jan was redest du denn da" fragte Hajo entsetzt