Quarantäne

Hajo erregte sich: "Dann spucke doch endlich aus Jan was du erwartest?"
Jan schüttelte fassungslos den Kopf: "Das ist jetzt nicht dein Ernst, ich soll alles wiederholen?"
Hajo sah ihn mit einem Blick an, als ob ein Hündchen um was bettelt
Jan musste sich sehr beherrschen, begann: "Hajo höre endlich auf mich ständig zu kontrollieren, kommandieren und mir zu misstrauen. Sage mir nicht dauernd wie ich Leni zu behandeln habe. Ich bin 40 Jahre alt, geschieden, weiß aber trotzdem wie ich mit meiner Partnerin umzugehen habe. Das erwarte ich auch von Leni, die nicht bei jedem kleinsten Anlass zu Papa rennen kann, sich Rat holen, der sich garantiert gegen mich richtet. Leni ist leider sehr dickköpfig und noch eifersüchtiger. Aber das muss nicht noch geschürt werden indem du gegen mich hetzt. Halte dich aus unserer Beziehung heraus. Dieses Frau-Mann-Schwiegervater-Verhältnis ist untragbar. Noch schlimmer, dass es nicht bei Einmischung bleibt. Ihr 2 fügt mir auch körperlichen Schaden zu. Ach mal eben ne Freiheitsberaubung. Was solls, der Jan hat ja ein dickes Fell. Ne Hajo, an meinem Fell reißt ihr 2 schon viel zu lange
Ständig zwischen euren Eskapaden zu stehen, wie ein Willenloser hin- und hergeschoben zu werden. Streit, Vorwürfe, aus der Luft gegriffene Beschuldigungen, wehrlos allem ausgeliefert zu sein was ihr ausheckt, dass treibt mich an den Rand der Verzweiflung. Ich gehe psychisch schon auf dem Zahnfleisch. Aber bevor ich komplett durchdrehe, arbeite ich lieber unter einem neuen Chef"
"Jan mache das nicht. Wenn Leni sich ändern will kann ich das auch" rief Hajo
Jan flüsterte: "Ich hörte das schon so oft Hajo, kann nicht mehr daran glauben"
Hajo legte ihm den Arm über die Schulter: "Habe ich nicht die gleiche Chance wie Leni verdient?"

"Jetzt fährst du nur wieder die Schiene: "Der Jan ist so ein gutmütiger Trottel, hat sich bisher immer rumkriegen lassen, warum nicht auch jetzt wieder" meinte Jan
Ernst meinte Hajo: "Nein Jan, bestimmt nicht. Ich merke, dass es dir ernst ist, sehr ernst sogar mit dem Stellenwechsel. Aber das Jan, nein das darf nicht geschehen. Kannst du es nicht noch mal mit mir probieren?"
Jan blieb lange stumm, dann beteuerte er: "Also gut Hajo. Aber ich garantiere dir beim 1. Anzeichen......."
"Bist du weg" fiel Hajo ein "Aber soweit wird es garantiert nicht kommen"
Ina und Vince wunderten sich sehr, als sie später die positive Veränderung zwischen Hajo und Jan bemerkten. Aber sie freuten sich. Der Anfang ihr Team wieder so sein zu lassen wie es mal gewesen, war gemacht

Jan war wieder zu Besuch bei Tom. Jetzt erschrak er sich als dieser plötzlich ausrief: "Tante Gabi, Omkel Björn"
Jan trat zur Seite. Erleichtert dachte er: "Endlich sind die Langersehnten hier"
Tom war aus dem Häuschen. Er begrüßte, plapperte, umarmte, rief Jan zwischendurch zu: "Das sind Tante und Onkel", packte Geschenke aus
Schnell meinte Jan: "Dann lasse ich Sie mal alleine"
"Jan du bleibst doch sonst länger" protestierte Tom
Jan erklärte: "Stimmt, aber jetzt mit deinem Besuch ist das nicht nötig"
"Du kommst aber wieder?" fragte Tom
"Freunde bleiben immer zusammen" lächelte Jan und war draußen

"Herr Maybach" kam Gabi ihm nach "Ich möchte nicht, dass Sie Tom fernbleiben nur weil wir da sind. Aber noch mehr möchte ich mich für Ihre herzliche, übergroße Fürsorge bedanken die Sie Tom gegeben haben"
Jan wehrte ab: "Ich bin Polizist, es ist meine Pflicht"
Gabi rief: "Reden Sie keinen Unsinn, Herr Maybach. Ich weiß alles von Ihren Kollegen und Dr. Orth. Sie fanden Tom vor, haben sofort das Richtige eingeleitet, ihn hierher gebracht. Seitdem sind Sie sein Freund, Anker, Tröster, Beistand, haben sich mehr als aufgerieben für Tom. Selbst der Mord wurde geklärt, weil Sie ihm glaubten. Auch haben Sie den größten Anteil an seiner Genesung"
"Das stimmt aber nicht, ich bin kein Arzt" widersprach Jan
Gabi ereiferte sich: "Sie haben sehr zu Toms Heilung beigetragen. Das hat Dr. Orth ausdrücklich betont. Warum dieser übermenschliche Einsatz Herr Maybach?"
"Was soll ich sagen. Tom ist ein Kind, war allein. Er ist mir ans Herz gewachsen. Ich konnte nicht anders" stammelte Jan
Gabi meinte: "Man sagte schon, dass Sie sehr bescheiden sind, ich will Sie nicht in Verlegenheit bringen. Aber vielen, vielen herzlichen Dank für Alles. Sie bleiben Tom bestimmt treu und kommen weiter zu ihm. In 2 Tagen holen wir ihn in unser Haus und ich hoffe, dass einer Adoption zugestimmt wird"
"Das wäre schön. Tom hat es verdient in liebe Hände zu kommen. Gehen Sie jetzt wieder zu ihm, er hat doch soviel zu erzählen" verabschiedete sich Jan

Leni hielt Wort mit ihren Veränderungen und auch Hajo gab sich alle Mühe. Trotzdem meinten beide unabhängig voneinander zu Jan er wirke so misstrauisch, ob er ihnen nicht glaube, dass alles gut würde
Jan tat es leid, dass er so misstrauisch wirkte. Erklärungen fielen ihm schwer. Er konnte den 2 nur sagen, dass noch immer eine kleine Blockade in ihm herrsche. Sie mögen ihm noch Zeit lassen

Die Zeit verging. Jan blieb Toms Freund. Auch das Team hielt Kontakt zu ihm, genauso wie Leni und Benni, mit denen Jan heute Tom bei Gabi und Björn besuchte
"Jan endlich kommst du" jubilierte Tom
"Na mein Held, gut siehst du aus. Bist gewachsen und eine richtige Lockenpracht hast du bekommen" fuhr Jan ihm durch die inzwischen sprießenden Haare
Tom zeigte seine Oberarme: "Und Muckis habe ich bekommen. Jetzt bin ich bestimmt stärker als du. Lass und kämpfen Jan" zog er ihn auf den Rasen
"Ich helfe dir" lief Benni nach
"Jan besiege ich alleine" erklärte Tom überzeugt
Benni lief zurück, setzte sich zu den Anderen auf die Terrasse
Gabi meinte: "Das kann Tom doch nicht machen, wenn Jan jetzt zum Toben keine Lust hat"
"Dazu hat Jan immer Lust wenn ein Kind es sich wünscht. Machen Sie sich darüber keinen Kopf" beruhigte Leni
Tom haute mit seinen kleinen Fäusten ganz doll auf Jan ein, was dieser natürlich kaum spürte. Jan deutete seine Schläge nur an. Seine Fäuste berührten Tom mehr wie festes streicheln. Nicht lange und Jan ging in die Knie, rief:
"Gnade, ich ergebe mich, du hast gewonnen"

Tom aber wollte weiter kämpfen
Björn fragte: "War dein Vater früher auch so verrückt mit dir Benni?"
"Und ob. Er tobte mit mir durch die ganze Wohnung. Manchmal gab es auch Scherben. Aber nächstes Mal war Papa wieder so wild. Jetzt macht es Spaß mit ihm zu trainieren" antwortete Benni
"Hilfe, warum hilft mir denn Keiner" hörte man zwischendurch kärglich von Jan, der jetzt auf dem Rücken lag
Tom trommelte mit seinen Fäustchen auf ihn ein. Geschauspielert hielt Jan sich schützend die Hände vor. Wieder hörte man ein dünnes "Hilfe" von ihm. Da ergriff Tom Jans Arme, der es zuließ, dass er sie auf den Rasen drückte. Ganz still, wie ein Verlierer lag Jan da, Toms freudenstrahlendes Gesicht über sich
Jan fragte: "Wenn ich dich zum Sieger benenne, darf ich dann aufstehen?"
"Ja, hurra ich habe Jan besiegt" sprang Tom hoch, zog Jan an der Hand, der sich auch aufrichtete
Auf der Terrasse meinte Jan zu Gabi und Björn: "Ich glaube glücklicher als bei Ihnen könnte Tom nicht sein"
"Das soll auch so bleiben, wir fahren nämlich nicht mehr mit Schiffen. Mein Mann arbeitet schon bei seiner alten Firma. Vielleicht geht das auch bei mir, aber erst muss ich sehen wie sehr mich Tom braucht" erklärte Gabi

Leni, Benni und Jan waren begeistert über diese Aussage, drückten das auch bei den 2 aus

Tom meinte plötzlich: "Ich werde mal Polizist"
Verwundert fragte Björn: "Wie kommst du denn so plötzlich auf den Beruf"
"Na wenn ich Jan jetzt schon besiege, fange ich später bestimmt mal jeden Verbrecher" erklärte Tom im Brustton der Überzeugung
Jan grinste verstohlen, stieß mit seinem Glas an Toms, meinte: "Na dann Prost Herr Kollege, auf immer gute Zusammenarbeit"

E N D E

Hallo Walli,
Mensch, da hast du ja wieder eine großartige Geschichte niedergeschrieben!!
Habe jeden Tag fleißig weitergelesen. :-)
Hat mir sehr gut gefallen, wie alle Geschichten von dir

Ich hoffe es kommt bald wieder eine Neue??
Viele liebe Grüße
Moritz

Hallo Moritz,
sorry, dass ich erst jetzt reagiere. Freut mich trotzdem wie gut dir die Geschichte gefallen hat.
Ein neues "Werk" wird wohl noch etwas dauern, da ich immer erst ein Konzept schreibe,bevor ich es ins Forum stelle.
Hoffe, du hast etwas Geduld

Liebe Grüße Walli

Hallo Walli,
sorry das ich mich erst so spät nochmal melde. Natürlich habe ich deine Geschichte auch wieder bis zum Schluss gebannt verfolgt und ich kann nur sagen-schade schon wieder eine Geschichte zu Ende Und deshalb freue ich mich auch schon auf deine nächste, auch wenn sie nach deinen Worten noch etwas dauern wird. Aber das Warten erhält ja die Spannung. Also bis bald wieder liebe Grüße Kathy

Hallo Kathy,

auch dir vielen Dank für dein Interesse an meinen Geschichten. Schön, dass du so große Geduld hast für die nächste. Wir hören dann wieder voneinander. Bis dann LG Walli