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Wenn der Magen knurrt

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Beitrag  walli Mi 26 Mai 2010, 19:56

Jan verfiel wieder in seine alte Lethargie. Da stumme Unterhaltung mit Benni, dem er quasi sein ganzes junges Leben übermittelte. Andererseits seine Emotionen, Angst, Verzweiflung, die unzähligen Fragen - Wie würde alles ausgehen, wann war es vorbei? - So sehr Jan dagegen ankämpfte, er konnte diesen riesigen, dicken Eisenring, der seine Brust umklammerte, nicht sprengen

Als Leni kam sprachen sie über das Mittel. Ein betrübliches Thema, aber es lenkte Jan auch ab.
Aber zum Schlafen gehen ließ er sich nicht bewegen. Da konnte Leni noch so bitteln und betteln. Nein, in dieser entscheidenden Phase wich Jan nicht von Bennis Seite. Nicht auszudenken, wenn es jetzt doch noch zu Komplikationen kam und er war nicht da. Jan wusste, dass es total unvernünftig war, er sich jetzt restlos verausgabte. Genug negative gesundheitliche Warnzeichen meldete sein Körper ja schon. Aber egal, vielleicht war es ja nur noch eine kurze Weile. Jan konnte einfach nicht anders.
Als er Benni jetzt anschaute, dachte er: "Junge, du hast vielleicht inzwischen ein Mähne. Aber das lässt sich ja schnell wieder ändern. Nur rasieren, nein rasieren müssen wir dich nicht. Kein einziger Bartstoppel zu sehen. Die feine Haut hast du von Mama. Wenn ich denke, dass damals bei mir schon täglich eine Rasur fällig war und auch sonst wuchs das Körperhaar schon ziemlich dicht. Na, ja kannst mir eben nicht in allem gleich sein"

walli

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Beitrag  walli Do 27 Mai 2010, 18:57

Hallo Kathy, schön das du das mit Jans Vaterrolle genauso siehst. Finde in den ersten Staffeln, wo Benni noch klein war, kam das sehr liebevoll rüber. Nun ja, jetzt sehen wir ihn ja kaum noch und von "Im Focus" war ich total entsetzt wie böse Benni zu Jan war. In jetzt gedrehten Folgen soll er ja dabei sein. Mal gespannt, was wir da wieder für einen Vater-Sohn "Mist" zu sehen bekommen. Doch man weiß ja, dass Marco ein klasse Vater ist. Er braucht ja in Sendungen nur von Niklas zu sprechen, da leuchten seine Augen schon. LG Walli

Dr. Wend erklärte später: "Bennis Blutwerte haben sich schon wieder um ein Vielfaches gebessert, heißt die Genesung eilt mit Riesenschritten voran"
Jan hauchte nur: "Das ist schön"
Besorgt meinte Dr. Wend: "Herr Maybach, Sie haben wohl solange Angst bis Ihr Sohn den 1. Satz rausbringt"
Jan stammelte: "Ich kann, ich bin, ach ich weiß doch auch nicht"
Dr. Wend beruhigte: "Ist schon o.k. Ich will Ihre Vatergefühle nicht verletzen"

In dieser entscheidenden Phase kamen immer wieder Besucher um Jan abzulenken. Hajo erschien wieder, aber auch Ina und Ben kamen. Jan unterhielt sich mit ihnen, war aber fahrig, zerstreut. Es war zu offensichtlich, dass er mehr bei Benni als bei den Gesprächen war. Leni kam sehr oft, versorgte ihn mit dem Nötigen

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Beitrag  walli Do 27 Mai 2010, 19:31

Aber es blieben die Nächte, die sich so qualvoll in die Länge zogen für Jan. Zerfressen von Angst, Sorgen, Erinnerungen waren für ihn die körperlichen Warnsignale unüberhörbar. Vor allem der Schwindel, was er vor Anderen gut zu verbergen verstand. Aber wie oft drehte sich alles vor ihm. Hatte er plötzlich nichts mehr vor Augen, nur noch weiß, wie undurchsichtiger Rauch. Manchmal wurde es ihm aber auch kurzweilig ganz schwarz vor Augen. "Zum Glück sitze ich" überlegte Jan dann immer, so merkte Keiner was mit ihm los war. Wenn er aufstand oder umherging, war er sehr vorsichtig, hielt sich zur Sicherheit an Gegenständen fest, wo immer es ging. Doch die Bewegungen waren so lahm, steif, schwerfällig, nichts wollte mehr flott von der Hand gehen. Ein anderer Grund dafür war aber auch das Zittern, was Jan wie oft überfiel. Wenn ihm dann der Schweiß ausbrach, fragte er sich wer mehr schwitzte, Benni oder er. Da dachte er auch schon mal: "Ich müsste was essen" antwortete sogleich: "Wozu reinzwingen, ich verspüre doch gar keinen Hunger" Er überlegte aber auch mal sich richtig auszuschlafen, mal Pause zu machen von diesen Horrorstunden neben Benni, Kraft tanken, abzuschalten. Schließlich durfte er jetzt auf der eventuellen Zielgerade nicht abbauen, Benni brauchte für seine restlose Genesung einen vollwertigen Vater. Doch bald darauf ließ Jan starkes Donnerwetter auf sich nieder, beschimpfte sich nicht ein solcher Schlappschwanz zu sein. Reuevoll grämte er sich: "Es geht um deinen Sohn"

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Beitrag  walli Do 27 Mai 2010, 19:53

Jan ging mit sich zu Gericht: "Für deinen Sohn, dein eigen Fleisch und Blut kannst du dich ruhig ein bisschen mehr anstrengen. Meine Güte wie oft hast du deinen Körper, deine Gesundheit schon aufs Spiel gesetzt für Andere. Was zählt mein Zustand gegen Bennis, er ist so jung, hat sein ganzes Leben noch vor sich. Als sein Vater kannst du auch mal was Außergewöhnliches tun, Zeit zum ausruhen hast du nach seiner Heilung immer noch. Auch wenn alles unvernünftig ist was ich tue, ich kann doch gar nicht anders. Jetzt weggehen, jetzt schlafen, schaffe ich doch gar nicht. Die Träume, die mich dabei plagen, lassen mich selbst in der Erinnerung schauern. Und ablenken kann ich mich doch auch nicht, merke ich doch an den Besuchern, die es alle so gut meinen. Aber ich kann mich auf kein Gespräch konzentrieren. Du bist die Unvernunft in Person, ja. Aber es kann ja nicht mehr lange dauern, Dr. Wend stellt die Heilung doch so sehr in Aussicht. Nicht mehr lange und du wirst über diese Phase hier lachen. Also Jan, reiße dich zusammen, diesen Rest schaffst du jetzt auch"

Keiner bekam Jans Zustand zu wissen. Da man sich aber dachte, wie sehr ihn diese Ungewissheit mitnahm,
kamen immer wieder Besucher. Erzählten über dies und das, Alltag eben, den Jan lange nicht mehr mitbekam
So oft Dr. Wend auf Jan einredete, er solle sich schonen, es unterlassen auf einen Zusammenbruch hinzuwirken, zwecklos, Jan blieb wo er war. Aber es gab keine negativen Mitteilungen von Dr. Wend über Benni, im Gegenteil

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Beitrag  walli Do 27 Mai 2010, 21:25

Auch heute, als Dr. Wend für diesen Tag seinen letzten Rundgang auf der Station machte, verkündete er Jan wieder eine Besserung der Blutwerte
Auch wenn Jan diesmal meinte: "Das ist gut, sehr erfreulich, macht Mut" hörte der Dr. doch an seiner Stimme wie ängstlich er noch war, dass ihn das keineswegs positiv stimmte, sagte aber nichts. Inzwischen wusste er wie er Jan zu beurteilen hatte. Aber die Sorgen die er sich um Jan selbst machte, wühlten doch sehr in dem Arzt
Still wiederholte Jan das gute Ergebnis noch mal zu Benni, meinte: "Der Dr. hat deinen Fortschritt bestätigt und du weißt ja auf den Arzt muss man immer hören. Wäre zu schön, wenn du mir bald selbst sagen könntest, dass es dir gut geht
Insgeheim hoffte Jan so sehr, dass Benni seine eigene Angst, diese immer wiederkehrenden Fragen nach Komplikationen, nicht im Unterbewusstsein spürte. Er somit seinem Jungen am Ende noch schadete

Dr. Wend hatte alle Patienten versorgt, war jetzt auf dem Rückweg. Mehr zufällig schaute er in Bennis Zimmer und erschrak sehr als er erkannte, dass Jan am Fenster stehend heftig schwankte. Er umklammerte den Fenstergriff, mit der anderen Hand stützte er sich aufs Fensterbrett, ging aber immer mehr in die Knie.
"Tim" rief Dr. Wend dem Pfleger zu, sauste ins Zimmer, fast zeitlich mit dem Pfleger.

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Beitrag  walli Do 27 Mai 2010, 21:48

Jans Hände hatten jeden Halt verloren, griffen ins Leere. Mit den Armen gestekulierte er unkontrolliert umher, während sein Körper immer heftiger in alle Richtungen schwankte, haltlos seine Knie einknickten.
Der Dr. und Pfleger waren schnell, aber nicht schnell genug. Bevor sie bei Jan waren schlug er erst mit dem Kopf gegen die Fensterbank und sackte dann vollends zu Boden
"Herr Maybach, um alles in der Welt" rief Dr. Wend aufgeregt, was Jan wohl kaum mitbekam. Sein Blick ging ins Leere, danach flatterten seine Lider heftig, er war sich nicht bewusst was mit ihm geschah
Schnell hatten der Dr. und der Pfleger Jan angehoben, legten ihn auf das freie Bett neben Benni.
Jan zitterte wie Espenlaub am ganzen Körper, kalter und warmer Schweiß überliefen ihn gleichzeitig. Noch schlimmer aber das leise Röcheln was er ausstieß. Zuckend bewegte sich sein Kopf auf und ab, drehte sich hin und her. Sofort war das nebenstehende Sauerstoffgerät eingeschaltet, wurde Jan die Sauerstoffmaske aufgedrückt. Eine kurze Abwehr ging von Jan aus, aber dann konnte der Sauerstoff doch in seinen Mund strömen.
Dr. Wend drückte ihm die Maske weiter auf den Mund, wartete darauf, dass die normale Atmung wieder einsetzte.
Jan blickte den Dr. noch entgeistert an, dann verlor er das Bewusstsein.
Dr. Wend wies Tim an Medikamente zu holen. Er selbst hörte Jan inzwischen ab, führte ein EKG durch.

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Beitrag  walli Do 27 Mai 2010, 22:14

Beruhigend erkannte Dr. Wend, dass Jan wieder gleichmäßig atmete, wieder normal Luft bekam. Zur
Unterstützung ließ er die Sauerstoffmaske noch auf seinem Mund
Tim kam mit den Medikamenten zurück. Der Dr. verpasste Jan eine ziemlich große Injektion, stach ihm eine schnell laufende Infusion ein. Die EKG-Aufzeichnung gefiel ihm ganz und gar nicht und als er Jan den Blutdruck gemessen hatte flippte er fast aus. Positiver war da, dass Jan weiterhin gleichmäßig atmente, das Zittern langsam abklang, ihn nur noch kleine Schweißperlen überrannen. Von dem Aufprall auf das Fensterbrett hatte er sich eine ca. 5 cm lange Wunde an der Schläfe zugezogen, die blutete. Zum Glück war es kein starker Blutstrom, so dass Dr. Wend die Wunde zunächst mit einem Verband versorgen wollte. Er wollte abwarten. Sollte die Blutung nicht aufhören, musste Jan wohl genäht werden.
Der Dr. legte Jan gerade den Verband an, da kam er wieder zu Bewusstsein. Unruhig flackerten seine Lider erst, dann ging sein Blick irritiert, ratlos umher. Nachdem die Verschwommenheit vor seinen Augen gewichen war, er Dr. Wend und seine Umgebung jetzt klar erkannte, wollte Jan sofort nach oben schießen. Er kam aber nicht weit, hatte gerade mal den Kopf angehoben, den Oberkörper etwas aufgerichtet, als Dr. Wend befahl: "Liegen bleiben" und Jan sofort wieder niederdrückte. Er nahm Jan jetzt die Sauerstoffmaske ab, fragte: "Verstehen Sie mich"

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Beitrag  walli Do 27 Mai 2010, 22:34

Statt einer Antwort sah Jan ihn verständnislos an
Dr. Wend wiederholte: "Herr Maybach, hören, verstehen Sie mich klar und deutlich?"
Jan schaute noch immer irritiert, schluckte und schluckte, bis er endlich krächzte: "Ja ich verstehe Sie, aber, aber
was, was ist denn los, was, was ist, was ist pass, was ist passiert. Benni!!!" zuckte sein Kopf dann in dessen Richtung, wieder wollte er hochfahren
Dr. Wend drückte ihn wieder, jetzt noch fester auf das Bett, erklärte Jan heftig: "Nichts Benni, mit dem Jungen ist alles in Ordnung. Sie sind zusammengebrochen, verloren kurz das Bewusstsein. Mensch Herr Maybach, wenn ich nicht zufällig vorbei gekommen wäre, hätten Sie vielleicht stundenlang dagelegen"
Leise murmelte Jan: "Tut mir leid, dass Sie jetzt auch Mühe mit mir hatten. Entschuldigen Sie bitte"
"Gar nichts entschuldige ich Herr Maybach, denn das war ein ganz schwerer Kreislaufzusammenbruch. Bei Ihrem hohen Blutdruck bleibt ja mein eigenes Herz fast stehen und Ihr EKG ist auch sehr bedenklich. Das und die Kopfwunde, die Sie sich zugezogen haben, wäre alles nicht passiert, wenn Sie vernünftig gewesen wären. Ich predige Ihnen schon so lange, sich Ruhe zu gönnen, ausreichend zu schlafen. Wann haben Sie überhaupt die letzte Mahlzeit zu sich genommen?" fragte Dr. Wend ziemlich aufgebracht

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Beitrag  walli Do 27 Mai 2010, 23:04

Jan zuckte hilflos mit den Schultern
Aufgeregt meinte Dr. Wend: "Soll das heißen, dass Sie seit Tagen nichts mehr gegessen haben und vermutlich auch nicht geschlafen?"
Jan nickte nur kaum wahrnehmbar
Heftig fuhr der Dr. ihn an: "Herr Maybach, sind Sie denn nicht mehr bei Trost. Sie holen das jetzt schleunigst nach
Hilflos stammelte Jan: "Es geht doch nicht, verstehen Sie, ich will doch essen. Aber schon nach 2-3 Happen ist es als ob sich eine Klappe in meiner Kehle schließt, nichts geht mehr herunter. Soll ich es denn in mich reinzwingen und mich danach übergeben. Komischerweise habe ich auch überhaupt kein Hungergefühl und der Schlaf. Natürlich ist es verantwortungslos nicht zu schlafen. Aber die furchtbaren Träume von Benni die mich dabei plagen, mehr hochfahren lassen, als ich liege, würden Sie auch nicht aushalten. Jetzt wo die Wende kurz bevor steht ist es doch noch schlimmer. Wollen Sie mir die Reaktionen meines Körpers zum Vorwurf machen"
Dr. Wend entgegnete: "Dann werden wir Sie hier stationär behandeln"
Heftig wehrte Jan ab: "Niemals, jetzt war ich solange neben Benni und da bleibe ich auch"

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Beitrag  walli Do 27 Mai 2010, 23:25

Dr. Wend widersprach: "Nichts da, schon Viele sind tödlich zusammengebrochen. Wie schnell es bei Ihrem hohen Blutdruck, Ihren Herzstörungen und der totalen Erschöpfung zum Infarkt, Herzschlag oder sonstigen tödlichen Gefahr kommt, muss ich Ihnen ja wohl nicht sagen. Das können Sie um Bennis Willen nicht wollen. Also entweder gehen Sie nach Hause, essen und schlafen ausreichend oder wir werden Sie hier eingehend behandeln, bis keine Gefahr mehr besteht, Sie wieder bei Kräften sind"
Aufgeregt entgegnete Jan: "Zu diesem Zwang haben Sie kein Recht"
"Ich bin der behandelnde Arzt" antwortete Dr. Wend
Aufgebracht meinte Jan: "Aber nicht meiner, Sie können mich nicht zu einer Behandlung zwingen. Sie bestimmen über Bennis Behandlung, aber wie ich mich verhalten soll haben Sie mir nicht vorzuschreiben. Sie können mir nichts verbieten. Ich allein bestimme was ich zu tun habe und nichts wird mich hindern weiter bei Benni zu bleiben
Schlimmstenfalls können Sie mir Hausverbot erteilen. Aber ob ich das akzeptieren muss ist noch fraglich, denn Benni ist noch nicht volljährig. Ich als sein Vater habe die Fürsorgepflicht für ihn"
So kannte Dr. Wend Jan nicht. Er hatte sich so aufgeregt, dass er schon wieder leise zu röcheln begann. Der Arzt hatte genug Erfahrung um Jans Verzweiflung zu erkennen, zu sehen wie psysisch aufgewühlt er war

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Beitrag  walli Do 27 Mai 2010, 23:46

Beschwichtigend legte er Jan die Hand auf den Arm: "Ruhig Herr Maybach, ganz ruhig. Ich bin nicht Ihr Feind und es wäre das Letzte wenn wir uns jetzt bekämpfen würden. Ich will Ihnen helfen, weil ich bald mehr Angst um Sie als um Benni habe. Seit dem Zusammenbruch jetzt erst recht Natürlich kann ich Sie zu nichts zwingen und Hausverbot erteilen. Ich glaube es würde Ihnen das Herz brechen, wenn Sie Benni fern bleiben müssten. Nur wollen Sie sich denn weiter allen körperlichen Gefahren aussetzen"
Jan schwieg lang, sah den Arzt unsicher, verlegen an
Dr. Wend forderte ihn mit aufmunternden Blicken stumm zum Sprechen auf
Nach einer Weile begann Jan leise, stammelnd: "Ich weiß nur zu gut, dass ich mich wie der größte Idiot verhalte, unnötige Ängste aufbaue. Grotesk nicht zu schlafen und zu essen, solange die selbe Haltung, so sehr auf Benni fixiert, dass ich mich nicht auf Gespräche oder Bücher konzentrieren kann. Abschalten, ich habe es versucht, aber egal wann ich wo bin, was ich tue, es geht alles zurück zu Benni. Meine Gesundheit geht den Bach hinunter, aber wie soll ich mich denn aufbauen, wenn diese grenzenlose Angst in mir kein Ende nimmt. Diese unterschiedlichen Emotionen in mir haben mich in 2 Teile gespalten. Natürlich habe ich mir sofort gesagt Benni muss wieder, Benni wird ganz gesund. Gerade jetzt glaube ich Ihnen, dass die Genesung nahe ist.

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Beitrag  walli Fr 28 Mai 2010, 00:03

Jan fuhr fort: "Ich fiebere wirklich förmlich Bennis erstem Augenaufschlag entgegen. Aber so sehr ich es auch zu bezwingen versuche, da ertönt doch immer wieder die 2. Seite: "Aber wenn sich doch noch Komplikationen einstellen, lebensbedrohlich, Benni das doch alles nicht überstehen sollte" Es ist so unbegreiflich, hirnrissig, ich will doch das mein Junge gesund wird, will doch das er überlebt. Alles würde ich dafür geben. Aber ich komme einfach nicht gegen diese Verzweiflung an"
Erst herrschte Stille
Dann fragte Dr. Wend: "Ist Ihre Angst um Benni schon immer so übermäßig, war er schon oft in großer Gefahr"
Leise entgegnete Jan: "Es ist das 1.x das er in Lebensgefahr schwebt. Kinderkrankheiten, eine Fraktur und bei sonstigen Verletzungen da bin ich nicht ausgeflippt. Gehört zum Großwerden dazu"
Dr. Wend fragte: "Ihr Beruf könnte eine Ursache für Ihre Überreaktion sein oder stumpft man mit der Zeit ab"
Jan hauchte: "Abstumpfen nein unmöglich. Sicher, gerade jetzt werde ich erinnert, wenn wir schwerstverletzte Opfer hatten, wie man um ihr Leben rang, aber dann doch leider alles zwecklos war. Wenn ich wieder Angehörigen mitteilen muss, dass es den geliebten Menschen nicht mehr gibt, bin ich so down, da verkrieche ich mich für den restlichen Tag. Aber privates und berufliches glaube ich gut zu trennen"

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Beitrag  walli Fr 28 Mai 2010, 00:35

Dr. Wend fragte: "Worin könnte denn sonst Ihre Überängstlichkeit begründet sein"
Jan sinnierte etwas, begann dann leise: "Nach einem Unfall mussten sie mich mal aus dem Auto schneiden. Ich war so verletzt, dass ich nicht glaubte lebend in die Klinik zu gelangen. Aber erstaunlicherweise erholte ich mich nach den Operationen schnell. Meine Entlassung war nicht mehr fern. Aber dann von einer Sekunde auf die andere, Zusammenbruch, Notoperation, ein Blutklumpen im Gehirn wurde entfernt, aber danach kurzes Koma. Ich habe davon ja nichts mitbekommen, doch die Vorstellung allein läßt meine Knie heute noch zittern. Jetzt hat sich davon etwas auf Benni übertragen. Aber das ist auch nicht das Ausschlaggebende. Ich glaube, ich war zu lange mit ihm allein. Mein Leben drehte sich nur um ihn. Ich habe Benni nicht in Watte gepackt, er hat alles gemacht was Jungs in seinem Alter auch tun. Aber er ist nun mal der Mittelpunkt meines Lebens. Auch wenn sich meine Liebe jetzt auf Leni verteilt. Eine Frau zu lieben oder sein eigen Fleisch und Blut das kann man nicht vergleichen. Klingt bekloppt, aber eine andere Erklärung habe ich nicht"
Dr. Wend überlegte einen Moment, meinte dann: "Einiges habe ich mir ja schon gedacht. Aber danke für Ihre totale Offenheit. Dann sehe ich kaum eine Chance Ihr Verhalten was Bennis Betreuung betrifft zu ändern. Würden Sie denn jetzt noch eine Weile liegen bleiben, die Infusion auslaufen, sich noch etwas versorge lassen"

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Beitrag  walli Fr 28 Mai 2010, 00:56

Jan nickte nur
Dr. Wend gab ihm noch eine Spritze, meinte dabei: "Sie können Benni ja auch von hier gut sehen, ich schaue bald wieder nach Ihnen"
Der Dr. gab Tim Anweisung auf Jan zu achten, vor allem das er liegen blieb
Das machte Jan aber ganz brav. Dieser Zusammenbruch nahm ihn doch ziemlich mit. Benni hatte er wirklich im Auge, aber er wusste auch wie Recht der Dr. hatte, befürchtete selbst ja schon solange das er abbaute, jetzt war es geschehen, eigentlich Zeit für die Notbremse. Jan wusste aber auch, nein er spürte es, dass er es fern von Benni nicht aushielt, dann wohl komplett durchdrehte. Er schloss wirklich die Augen, bereit zum Abschalten, einfach mal entspannen. Selbst jetzt und hier half es nicht. In seinem Kopf dröhnte es: "Benni, Benni" als riefen Buschtrommeln die Stämme zusammen. Also öffnete Jan die Augen wieder, blieb aber ganz ruhig liegen.
Später meinte Dr. Wend: "Die kurze Zeit konnte Sie kaum stärken Herr Maybach. Ihr Blutdruck ist zwar nicht mehr astronomisch hoch, aber weit über dem Grenzwert. Die akute Gefahr ist gebannt, aber versuchen Sie vorsichtig zu sein. Um sicher zu gehen, dass es keine inneren Verletzungen von dem Stoß gibt, lassen wir morgen Ihren Kopf röntgen, versprechen Sie mir das?"

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Beitrag  walli Fr 28 Mai 2010, 01:14

"Versprochen" hauchte Jan
Der Dr. zog Jan die Infusionsnadel heraus, half ihm sich langsam, vorsichtig aufzurichten, blieb an seiner Seite bis er neben Benni saß
Jan flüsterte: "Vielen Dank für Ihre schnelle und umfassende Hilfe. Ich weiß, es hätte auch ins Auge gehen können. Vor allem aber, dass Sie für mich verdammten Dickschädel so viel Geduld haben"
Verständnisvoll lächelte Dr. Wend und war draußen
Jan bemerkte nicht dass Tim oft nach ihm sah. Er ergriff Bennis Hand, dachte: "So schnell kann es gehen und da soll man keine Angst um seinen Sohn haben. Hoffentlich hat dein Unterbewusstsein davon nichts mitbekommen. Nichts dagegen wenn du mich schwach siehst, aber nicht gerade dann wenn es dir selbst nicht gut geht. Ach wie ich mich danch sehne, dass du wirklich über dem Berg bist" verfiel Jan wieder in seine stille Unterredung mit Benni
Nicht lange und der Tagesablauf begann. Jan war sich jetzt erst bewusst, wielange sein Zusammenbruch und die anschließende Behandlung gedauert hatte. Von der Nacht war nicht mehr viel geblieben
Gewohnter Rythmus bedeutete auch Besuche. Diesmal war es Leni, die Jan ausführlich von einer Story berichtete.
Dem Rat des Arztes folgend versuchte sich Jan mitreißen zu lassen, beratschlagte gar mit Leni

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Beitrag  walli Fr 28 Mai 2010, 01:35

Hatte Dr. Wend in der folgenden Zeit etwas zu berichten, war es nur positiv, Bennis Werte wurden immer besser
Hajo versuchte Jan bei seinem Pflichtbewusstsein zu packen. Berichtete von einem Fall, wollte Jans Meinung dazu.
Jan dachte: "Ausklinken soll ich mich und hier Benni direkt neben mir geht das ja auch"
Also diskutierten die 2 sehr eingehend miteinander.
Für Ablenkung war also gesorgt. Dr. Wend trug auch dazu bei, nicht Ablenkung, aber jede Auswertung war so positiv, dass die endgültige Genesung zum Greifen nah war.
Jan hoffte sehr, dass es keine Einbildung war, aber ihm schien, als würde Benni langsam Farbe bekommen. Ganz leicht nur, doch ihm war, als würde es stündlich mehr. Als nehme sein Gesich allmählich einen gesunden Ausdruck an. Dazu die guten Blutwerte waren alles Gründe um ans Gute zu glauben. Machte Jan ja auch. Wenn da nur nicht diese Blockade gewesen wäre. Er war noch immer voller Angst. Eine unvorhersehbare Komplikation, ein Stopp der Genesung und dann....? Er versuchte die Verzweiflung zu bekämpfen indem er Benni still zuredete: "Du bist kurz vorm Ziel Junge, wirst bald wieder gesund sein. Zeige mal deinen sportlichen Ehrgeiz. Mache Tempo, nur noch diese kleine Hürde ist doch ein Klacks für dich. Schon als Kleiner hast du mich mit Schnelligkeit überrascht"

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Beitrag  walli Fr 28 Mai 2010, 17:00

Damit war Jan auch wieder bei Erlebnissen. Die heiteren übertrug er still an Benni, brauchte nicht lange zu grübeln. Viele gab es davon. Wenn ihn nur nicht immer die Frage gehemmt hätte "Was ist, wenn Benni dazu nie mehr in der Lage ist". Jan fragte sich, ob seine Angst vielmehr schlechtes Gewissen sei, zu wenig Zeit und Verständnis für seinen Sohn zu haben. Nicht genug für ihn da gewesen zu sein. Fragte sich, was er hätte tun sollen, bei dem Beruf, immer wieder abgerufen zu werden. Benni war zu viel in fremden Händen gewesen. Aber die Alternative: "Internat", nein niemals. Jede Stunde mit ihm hatte er genossen, war Glück pur ihn aufwachsen zu sehen. Umschulung wäre meine Pflicht gewesen hämmerte es in Jan. Verdammt, ich habe so viele Fehler gemacht, bin ein Rabenvater. Jetzt die Gefahr in der Benni steckt ist die Quittung dafür. Jan massakrierte sich geradezu mit Selbstanklage. So erschrak er auch furchtbar als Pfleger kamen, begannen das Bett mit Benni hinauszurollen
Voller Angst, total aufgeregt stammelte Jan; "Was machen Sie, wo bringen Sie Benni hin. Was soll denn das?"
Dr. Wend kam dazu: "Ganz ruhig Herr Maybach. Benni wird jetzt gründlich untersucht. Ein ganz normaler Vorgang um zu sehen, dass nicht nur seine Blutwerte, sondern auch sein Körper in Ordnung ist. Wird nicht lange dauern"
Jan war klar, dass dies sein musste, wirklich ein normaler Vorgang war. Aber was, wenn jetzt doch nicht alles so optimal war. Vielleicht erkannten sie eine Verschlechterung, stießen auf Komplikationen, bleibenden Schaden

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Beitrag  walli Fr 28 Mai 2010, 17:17

Wie ein Irrer lief Jan hin und her, als sei er in einem Käfig gefangen, blieb jetzt am Fenster stehen. Das Panorama draußen war so schön, die Menschen tummelten sich fröhlich da unten. Nur Jan bekam davon nichts mit. Sein Blick ging ins Leere. In ihm hämmerte es ständig: "Wenn etwas gefunden wird. Das Gift Benni schon zu sehr geschadet hat, er ster, ster....." Nein diesen Gedanken konnte, wollte er nicht zulassen
Um so intensiver machten sich in Jan jetzt wieder die Kopfschmerzen breit, die er seit dem Sturz auf das Fensterbrett hatte. Die genaue Untersuchung war ja zum Glück ohne Befund, er hatte keine inneren Kopfverletzungen. Von der Wunde würde man auch bald nichts mehr sehen. Aber ständig pochten Klopfschmerzen in seinem Kopf seit dem. Solange er sich mit Benni beschäftigte, versuchte er sie zu unterdrücken. Doch jetzt in dieser angespannten Situation meldeten sie sich mit aller Heftigkeit
Ohne es zu merken, war Jan inzwischen schweißüberströmt, fuhr sich immer wieder übers Gesicht, durch die Haare. Spürte nicht, dass er immer wieder mit den Fingern irgendwo drauftrommelte. Ununterbrochen von furchtbaren Vorstellungen gequält, ununterbrochen sein Umherlaufen
Die Tür öffnete sich
"Benni, Benni" flitzte Jan zum Bett

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Beitrag  walli Fr 28 Mai 2010, 17:31

Mit sanfter Gewalt drückte Dr. Wend Jan zur Seite. Sein Blick aber blieb an Benni haften
Da begann der Dr.:"Die Untersuchungsergebnisse sind bestens"
Er musste Jan herumdrehen, fasste ihn an den Schultern, fuhr fort: "Bestens Herr Maybach, hören Sie mich überhaupt?"
Einen Moment, dann schüttelte sich Jan, krächzte: "Ja natürlich, ja"
Dr. Wend wieder: "Kurz gesagt, Benni ist gesund, entgiftet, rundun alles o.k. Auch die Magenschleimhautentzündung. Er wird keine Schmerzen haben. Deshalb setzen wir das Mittel jetzt ab. Die Untersuchung hat bewiesen, was das Blut schon zeigte. Wollte nichts vorwegnehmen bei Ihrer Ängstlichkeit. Doch jetzt können Sie sich unbeschwert freuen"
Jan starrte den Dr. an, als zweifele er an seinem Verstand, endlich stotterte er: "Aber, aber Folge.., Folgeschä,
Folgeschäden, Gehirn, Motorik?"
Dr. Wend bekräftigte: "Mein Wort Herr Maybach, Ihr Junge wird wieder ganz der alte sein. Langes Schlafen richtet keinen Schaden an. Ein wenig schwach, langsam wird er am Anfang sein, aber genauso schnell auch zu Hause"

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Beitrag  walli Fr 28 Mai 2010, 17:46

Jans Augen glänzten immer mehr. Dann liefen ihm ganz langsam die Tränen über die Wangen. Er weinte, versuchte es erst gar nicht zu unterdrücken. Schlucken und schlucken musste er auch immer wieder, bis er schließlich hauchte: "Danke Herr Dr., vielen, vielen herzlichen, tiefempfundenen Dank. Ich möchte mich für meine Zweifel aufrichtig entschuldigen"
Dr. Wend wehrte ab: "Nicht nötig Herr Maybach. Wahrscheinlich hätte ich in Ihrer Lage auch gezweifelt. Dank ist auch nicht nötig. In Ihrem Beruf bekämpfen Sie Verbrechen, in meinem Krankheiten. Sie müssen jetzt erst mal aufatmen"
Mit tränenerstickter Stimmer flüsterte Jan: "Es sind nicht nur meine Zweifel für die ich mich entschuldigen muss. Ich habe mich einfach in allem unmöglich aufgeführt"
"Jetzt hören Sie aber auf über sich zu richten Herr Maybach" schnitt Dr. Wend ihm das Wort ab
Aber Jan fuhr fort: "Doch, doch, Tatsache ist, dass ich mich aufgeführt habe wie ein Irrer. Nicht von Bennis Seite weichen, ein Fragezeichen hinter alles setzen und, und und. Total bekloppt, machen Andere nicht. Ich denke immer Realist zu sein, mit den Beinen fest auf der Erde zu stehen. Aber wenn es um Benni geht. hebe ich ab, reagiere vollkommen unnormal. Ich kann es nicht erklären, ich kann es aber auch nicht ändern"

walli

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Beitrag  walli Fr 28 Mai 2010, 18:51

Dr. Wend meinte: "Als Arzt habe ich lange gebraucht um zu kapieren, ein Armutszeugnis für mich. Aber jetzt ist es wirklich so, dass ich keine Entschuldigungen oder Erklärungen hören will. Es trifft zu was Sie mal sagten: "Sein Innenleben und alles was dazu gehört kann man nicht erklären, es nur zulassen, so wie Sie"
Eine Pause entstand. Jan wusste vor Freude, Verlegenheit, Unbegreiflichkeit nichts zu sagen
Dann fragte er aber doch unsicher: "In 5 Minuten wird Benni wohl nicht aufwachen?"
Der Dr. antwortete: "Bestimmt nicht, etwas Geduld müssen Sie noch haben. Übrigens, bis auf Kittel und Handschuhe können Sie die anderen Sachen jetzt weglassen" entfernte er sich
Jan strich Benni über die Wange, flüsterte: "Gesund, du bist gesund mein Junge, endlich wieder ganz gesund. Da hat dein Alter wieder mal viele und lange Gespenster gesehen. Aber jetzt muss ich Leni und auch Mama anrufen. Die wird sich freuen. Bin gleicher wieder da Großer" raste Jan vor die Klinik
Oh ja, Leni freute sich, freute sich sehr und das hörte Jan nur zu gut am Telefon
Jetzt war Anja dran. Jan überlegte noch, dass ein Anruf in die USA seine Handyrechnung sprengen würde. Sagte sich dann, dass er eben mal löhnen müsse. Nach Hause, Benni solange allein lassen, wollte er nicht. Diese frohe Botschaft war er Anja jetzt gleich schuldig. Das Gespräch brauchte ja nicht lange dauern

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Beitrag  walli Fr 28 Mai 2010, 19:09

Als er sich meldete rief Anja aufgeregt: "Jan du, mitten in der Nacht. Benni geht es ganz schlecht. Ich nehme den nächsten Flug, ich, ich...."
Jan unterbrach sie schnell: "Anja, Benni ist gesund, verstehst du ganz gesund. Es gibt keinen Zweifel mehr. Bitte entschuldige den nächtlichen Anruf, habe nicht nachgedacht. Solltest ganz schnell die freudige Botschaft hören"
Anja flüsterte: "Benni ist wirklich gesund Jan. Das ist jetzt kein Scherz?"
Jan war entsetzt: "Annnnnnnnnnnnnnnjaaaaaaaaaaaaaa"
Schnell beschwichtigte Anja: "Entschuldige Jan, bitte entschuldige vielmals. Was fasele ich denn da. Du würdest dir nie einen Scherz erlauben wenn es um Benni geht. Er ist wirklich ganz gesund"
Jan antwortete: "100%ig, jetzt muss er nur noch aufwachen. Bestimmt ruft er dich bald an"
Anja flüsterte: "Jan, dass du mich anrufst. Das ist so liebevoll. Du bist so ein mitfühlender Kerl"
Jan meinte: "Du bist seine Mutter, hattest eben soviel Angst wie ich. Ein Anruf ist das Mindeste"
Anja wehrte ab: "Nein, so verhält sich nicht jeder Ex. Besonders was ich mir alles geleistet habe. Jan weißt du, dass ich dich immer noch liebe?"
Jan dachte, gerade habe ihn ein harter Schlag getroffen, schmerzvoll krampfte sich sein Herz zusammen

walli

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Beitrag  walli Fr 28 Mai 2010, 19:25

Einen Moment fühlte sich Jan wie gelähmt, dann brachte er endlich krächzend hervor: "Anja ich bitte dich, denke du bist glücklich mit Jim"
Anja entgegnete: "Ja, bin ich auch, war es auch mit den anderen Männern davor. Aber es war nie so wie mit dir,damals, als wir noch glücklich waren. Ein Stück von meinem Herzen gehört immer noch dir. Bei dir ist das bestimmt anders, ich bin bedeutungslos für dich"
Jan schluckte, der Klos in seinem Hals war so dick, dann hauchte er: "Du kannst nicht bedeutungslos für mich sein bist Bennis Mutter. Ein Blick auf ihn und du bist gegenwärtig"
Anja bohrte: "Aber in deinem Herz Jan rührt sich nichts mehr für mich?"
Jan wurde es unangenehm, fragte heiser: "Anja willst du meine Liebe zu Leni zerstören und deine zu Jim?"
Anja entgegnete: "Nicht zerstören Jan. Aber wenn du noch etwas für mich empfindest, solltest du es zulassen"
Jan wehrte verlegen ab: "Anja so was kann man nicht am Telefon darlegen"
Anja forderte: "Doch Jan kannst du. Ich will es hören, jetzt, ungeschminkt, auch wenn du mich in den Boden stampfst. Sage es ehrlich, ich habe dir das Herz gebrochen?"

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Beitrag  walli Fr 28 Mai 2010, 19:45

Es dauerte, dann stammelte Jan: "Ich habe dich über alles geliebt Anja. Wir hatten ein schönes Heim, Auskommen,
Benni machte unser Glück komplett. Ich weiß, dass du auch glücklich warst. Trotz Benni hättest du alle deine Pläne verwirklichen können. Modell, dass wollte ich noch verstehen. Aber für die Drogen Anja, für die Drogen gab es absolut keinen Grund. Du bist intelligent, wusstest wo das endet. Viel schlimmer, dass mir Keiner, auch du nicht
bis heute sagen konnte, warum dir dein Kind nichts mehr bedeutete. Ich habe solange, mit soviel versucht dich von dem Irrsinn loszubringen. Nutzlos. Dabei musste ich mich um Benni kümmern. Es war schwer Anja, hat sehr viel Kraft gekostet. Es gab Probleme mit dir, mit Benni, Behörden, im Dienst. Ein ständiger Kampf und dabei immer die Bemühung unseren Jungen zu einem anständigen Kerl zu erziehen. Je länger es dauerte, je mehr hat es mich zerrissen, auch mein Herz, bis auch meine Liebe zu dir erlosch. Wegen all dem habe ich lange gebraucht wieder eine neue Liebe, eine Frau zuzulassen. Jetzt lasse ich mir meine Liebe zu Leni nicht mehr nehmen. Du bist mir nicht gleichgültig, allein schon wegen Benni nicht. Seit du von den Drogen weg bist zolle ich dir auch Respekt, Anerkennung, weiß ja wie schwer es ist. Als Mutter unseres Sohnes hast du einen Platz in meinem Leben. Aber Liebe Anja, lieben tue ich dich nicht mehr"

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Beitrag  walli Fr 28 Mai 2010, 20:01

Nach einer Pause flüsterte Anja: "Jan was du sagtest, war aufrichtig, ehrlich und auch das mag ich so an dir. Du hast mit allem recht, natürlich können wir nicht wieder zusammen kommen. Aber ich musste meine Gefühle für dich endlich mal aussprechen, konnte es nicht mehr zurückhalten. Das gestehst du mir doch zu, oder?"
Jan entgegnete leise: "Natürlich gestehe ich dir das zu. Aber bitte Anja, vertiefe deine Gefühle nicht"
Anja wehrte ab: "Versprochen Jan. Du willst jetzt sicher wieder zu Benni"
Jan bejahte
Anja flüsterte noch mal: "Danke Jan, vielen Dank für den Anruf. Du bist und bleibst der Beste"
Jan schwirrte der Kopf. Hätte nie damit gerechnet von Anja so etwas zu hören. Er war so aufgewühlt wie nach einem schweren Unwetter das lange tobte. Die damalige Zeit mit Anja kam wieder hoch. Blitzartig tauchte er in alle schlimmen Erinnerungen ein, schmerzvoll war es damals gewesen, schmerzvoll war es jetzt wieder damit konfrontiert zu werden. Nein,mit einem solchen Geständnis hatte er nun wirklich nicht gerechnet. "Ich habe sie so sehr geliebt, war mir so sicher, dass sie die Frau fürs ganze Leben ist" dachte Jan bitter. Und dann hatte er vor dem Scherbenhaufen gestanden, musste noch darauf achten, dass Benni von den Splitter nicht verletzt wurde. Jan war so geschockt, fühlte sich so innerlich wund, brauchte lange bis er nachdenklich wieder zu Benni ging

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