Leben nach dem Tod

Im Krankenhaus heißt es dann warten.
Die Ärzte sind bemüht, Jan so gut es geht zu versorgen. Die inneren Blutungen können sie stoppen und auch die Ursachen dafür beheben.
Er wird stundenlang operiert.
Während der OP gibt es immer wieder kritische Situationen, die den Ärtzen alles abverlangt.
Es sind mittlerweile über fünf Stunden vergangen. Es wird draußen schon wieder hell. Aber Leni und Hajo sind immer noch in der Klinik.
Ab und zu mal eingenickt, aber immer wachsam, wenn sie jemandem auf dem Flur haben kommen hören.
Als sie wieder mal für kurze zeit weggetreten sind, werden sie beide durch Bennis Rufen wach.

Benni: Leni ?!
Leni: (kommt zu sich) Benni.
Benni: Wieso hast du mich nicht angerufen ?
Leni: Entschuldige, ich... das hab ich total vergessen.
Hajo: Reg dich nicht auf, Benni.
Benni: Wie geht es Papa ?
Hajo: Wir wissen noch gar nichts. Außer, dass sie jetzt schon (er schaut auf die Uhr) seit über fünf Stunden im OP sind.
Benni: Wie konnte das passieren ?
Hajo: Er hat einfach nicht auf den Verkehr geachtet.
Benni: Einfach, ja ? Ich kenne Papa. Der ist immer hellwach. Also muss es dafür einen grund gegeben haben.
Hattet ihr schon wieder Streit ?
Hajo: Benni, bitte.
Leni: Daran ist nur diese Frau Schuld.
Benni: Welche Frau ?
Leni: Mit der dein Vater angeblich (dabei schaut sie ihren Vater böse an) eine heiße Nacht verbracht hat.
Hajo: Leni, es reicht. Ich hab mich bei Jan für mein Verhalten entschuldigt. Und er hat sie angenommen.
Benni: Von welcher Frau redet ihr verdammt noch mal ?
Hajo: Andrea Schäfer.
Benni: Andrea? Papa... er...er war bei Andrea ?
Hajo: Ja.
Benni: Dann.... dann muss sie herkommen. Sie muss doch wissen, was mit Papa ist. (er will gehen)
Hajo: Wo willst du hin ?
Benni: Der Ärztekongress geht heute zu Ende. Ich muss mich also beeilen.
Hajo: Benni warte. (er bleibt stehen, schaut ihn fragend an) Andrea Schäfer.... sie... sie ist tot.
Benni: Was ? Aber.... wieso ?
Hajo: Sie wurde ermordet.
Benni: Papa weiß das ?
Hajo: sicher. Er war bis kurz vor ihrem Tod mit ihr zusammen.

Benni geht nun ein paar Schritte von ihnen weg. Er wird nachdenklich.

Benni: Nach dem Tod wieder vereint.
Leni: Wie bitte ?
Benni: Ja. Andrea ist tot und wenn Papa...
Hajo: Es reicht Benni. Noch ist dein Vater am Leben. Und ich bin mir sicher, dass die Ärzte da drinnen auch dafür sorgen, dass es so bleibt.
Benni. Und wenn nicht ?
Leni: Hört auf. Hört bitte auf.

Sie kann die verbalen Angriffe der beiden nicht mehr ertragen.

Benni und Hajo schauen sich an, hören damit auf. Benni merkt, dass es Leni nicht gut geht.

Benni: (er geht zu ihr, legt seine Hand auf ihren Arm) Es tut mir Leid.

Sie geht von ihm weg und läuft ans Fenster. Hajo und Benni bleiben zusammen.

Hajo: Dein Vater hat mir erzählt, wie eng euer Verhältnis war
Benni. Andrea und Papa, das.. das war so klasse. Ich dachte immer, sie wären glücklich miteinander.
Hajo: Das waren sie auch.
Benni: Und warum hat sie uns dann verlassen ? Papa ging es damals gar nicht gut. Auch wenn er versucht hat, es nicht zu zeigen. Ich spürte das. Deshalb sind wir auch nach Leizpig gezogen.
Hajo: Andrea hat deinem Vater den Grund für ihr Verschwinden erzählt und ich bin mir sicher, wenn es ihm wieder besser geht, wird er ihn dir auch mitteilen.
Benni: Warum dauert das denn so lange ?
Hajo: Ich weiß auch nicht. (es kommt eine Schwester vorbei) Schwester ? Bitte warten sie.
Schwester: Ja.
Hajo: Warum sagt uns niemand, wie es Jan Maybach geht ?
Schwester: Die Operation dauert noch an. tut mir Leid.
Hajo: DAnke.

Nach einer weiteren halben Stunde kommt dann endlich ein Arzt zu ihnen. Hajo, Leni und Beni nehmen ihn sofort in Beschlag.

Leni: Doktor, wie geht es meinem Mann ?
Schmidt: Ich bin Dr. Schmidt. ich habe ihren Mann operiert.
Leni: Und ?
Schmidt: Ich möchte ganz ehrlich zu ihnen sein. Ob er durchkommt, entscheiden die nächsten 12 Stunden.
Leni: Oh mein Gott.
Hajo: Was ist mit ihm ?
Schmidt: Durch den starken Aufprall kam es zu mehreren inneren Verletzungen. Die Blutungen konnten wir alle stoppen. Was uns Kopfzerbrechen bereitet, sind seine Nieren. Eine Niere hat ihre Funktion komplett eingestellt. Wir mussten sie entfernen.
Benni: Aber man kann doch auch mit nur einer Niere noch sehr gut weiterleben.
Schmidt: Du bist der Sohn ? (er nickt) Das stimmt. Aber die zweite Niere arbeitet nicht mehr einwandfrei. Wir müssen ihn an eine Ersatzmaschine anschließen.
Leni: Was heißt das genau ?
Schmidt: Wir brauchen schnellstens eine neue Niere. Sein Allgemeinzustand lässt hier keinen Aufschub zu.
Benni: Ich kann ihm doch eine Niere von mir geben. Ich bin sein Sohn, also geht das.
Schmidt: Bist du volljährig ? (er nickt) Ich kann dich testen lassen. Aber versprich dir nicht zu viel. Als Sohn musst du nicht unbedingt die gleichen Werte wie dein Vater haben.
Hajo: Benni, hast du dir das auch wirklich gut überlegt ?
Benni: Was gibt's da zu überlegen. papa braucht diese Niere, sonst stirbt er. Und ich bin gesund.
Schmidt: Dann kommst du am besten mit mir mit. Ich werde alles für einen Schnelltest in die Wege leiten.
Benni: OK. (sie wollen gehen)
Leni: Benni ? (bleibt stehen, sie geht auf ihn zu) Danke.
Benni: Ich möchte genau wie du, dass Papa am Leben bleibt. Und jetzt kann ich endlich etwas für ihn tun.

Leni kann nichts mehr sagen. Ihr laufen die Tränen. Benni geht weiter. Hajo kommt zu ihr und nimmt sie ganz fest in seine Arme.

Etwas später kommen Ina und Vince in die Klinik. Sie haben von Jans Unfall gehört. Und haben sich sofort ins Auto gesetzt.
Als sie in den Wartebereich kommen, sehen sie Leni, die alleine in einer Ecke sitzt.
Hajo kommt zu ihnen.

Ina: hajo, wie geht es Jan ?
Hajo: Nicht gut.
Vince: WAs heißt das genau ?
Hajo: Er braucht dringend eine Niere, sonst...
Ina: Oh Gott. Wie konnte das denn passieren ? Du hast Jan doch in U-Haft gesteckt.
Hajo: Ich weiß. Hätte ich ihn mal lieber dort gelassen.
Vince: Du hättest ihn besser nie dorthin geschickt.
Hajo: Danke Vince. Ich weiß auch, dass ich Schuld an der ganzen Sache habe.

ina merkt, dass hajo mit sich kämpft. Sie streicht ihm leicht über den Arm.

Hajo: Benni lässt sich gerade testen.
Vince: Wofür ?
Hajo: Er möchte seinem Vater eine seiner Nieren spenden.
Ina: Benni ? (er nickt)
Vince: Wow. DAs ist ganz schön mutig von ihm.
Ina: Er liebt seinen Vater.
Hajo: Ja. Und Jan kann stolz sein, so einen Jungen zu haben.
Ina: Und Leni ? Wie geht es ihr ?
Hajo: Könntest du dich um sie kümmern ?
Ina: Klar.

Sie geht von den beiden weg und setzt sich zu ihr. Sie muss nichts sagen. Die beiden Frauen schauen sich an, Sie kennen sich lange genug. leni lehnt sich an Inas Schulter und sie legt ihren Arm um sie.
Hajo und vince beobachten die Szene.

Vince: Was, wenn Benni als Spender nicht in Frage kommt ?
Hajo: (schaut seinen Kollegen an) Vince, daran möchte ich im Moment nicht denken.

Sie warten eine gute Stunde, als Benni zu ihnen kommt. Er sieht sehr geknickt aus. Und alle ahnen den Grund dafür.
Er geht auf sie zu. Er sagt nichts. Hajo erkennt ein paar Tränen bei ihm und geht auf ihn zu. Dann fallen sich die beiden in die Arme.

hajo: Du hast es versucht, mein Junge.
Benni: Papa muss sterben.
Hajo: Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben, Benni.

Vince entfernt sich ein wenig von der Gruppe. Dann verschwindet er plötzlich.

Nach einer Weile kommt Dr. Schmidt wieder zu ihnen.

Schmidt: Frau Trautzschke ?
Leni: ja ?
Schmidt: ER ist jetzt wach und.... möchte sie gerne sehen.

Leni schaut ihren Vater an, der nickt wohlwollend. Dr. Schmidt sieht Bennis trauriges Gesicht.

Schmidt: Kopf hoch mein Junge. Wir tun alles, um für deinen Vater eine passende Niere zu finden.
Benni: ich weiß.

Der Arzt geht mit Leni in den Intensivbereich. Sie muss sich hierfür noch etwas überziehen und dann kann sie zu Jan ans Bett.
Alles sieht sehr gespenstisch aus. Überall Apparate, die blinken und merkwürdige Töne von sich geben. Mittendrin Jan, dessen Körper an so vielen Geräten angeschlossen ist. Er versucht zu lächeln, als sie bei ihm steht.

Leni: Hallo.
Jan: Hi.
Leni: Wie.. fühlst du dich ?
Jan: Geht so.
Leni: die anderen sind alle draußen und lassen dich schön grüßen.
Jan: Danke.
Leni: Jan...
Jan: Hör zu, ich... ich weiß, wie es um mich steht. Wenn ich das ganze hier nicht überleben sollte, dann...
Leni: Hör auf. Hör auf so zu reden. Bitte. (sie weint)
Jan: Hey, nicht weinen. Der Tod gehört zum Leben. Und...
Leni. Ich möchte nicht, dass du so etwas sagst. Du lebst. Und das wird auch so bleiben.
Jan: Leni, es hat doch keinen Zweck, wenn wir uns was vormachen.
Leni: Nur weil Benni jetzt nicht als Spender in Frage kommt, heißt das nicht, dass wir aufgeben.
Jan: benni ?
Leni: Ja. Hat dir Dr. Schmidt nichts gesagt ? (er schüttelt leicht mit dem Kopf) Benni hat sich testen lassen. Wollte dir eine seiner Nieren schenken. Aber seine Werte stimmen nicht mit deinen überein.
Jan: das hat er wirklich getan ?
Leni: Ja. (sie sieht jetzt ein paar Tränen, die Jan über das Gesicht laufen, sie wischt sie ihm weg) Hey, nicht weinen. Du musst kämpfen, Jan. Das hast du bisher immer getan.
Jan: Ja. Aber ich hab es dieses Mal nicht selbst in der Hand.
Leni: ich weiß.
Jan: Leni, ich.. .. ich liebe dich. Vergiss das nie.

Jetzt kann sie ihre Tränen nicht mehr zurückhalten.

Schmidt: Frau Trautzschke, ihr Mann braucht Ruhe. Kommen sie.
LEni: ich schau später noch mal vorbei, hm ?
Jan: Ja. Und dann bringst du Benni bitte mit. (sie nickt und gibt ihm einen kleinen Kuss)

Sie geht wieder nach draußen.

Hajo geht auf sie zu.

Hajo: Wie geht es ihm ?
Leni: Ich hab das Gefühl, dass er schon aufgegeben hat.
Hajo: Jan doch nicht. Das ist ein Kämpfer.
Leni: Papa, ich.... ich hab Angst.
Hajo: Ich weiß Leni. (sie schauen sich an) Hör zu, ich.. ich muss ins Büro. wir haben einen Mordfall aufzuklären.
Leni: Klar. Geh nur. ich... ich bleibe hier.
Hajo: Und meldest dich, wenn es was Neues gibt, ja ? (sie nickt)

hajo gibt ihr noch einen Kuss und verlässt dann mit Ina die Klinik. Auf dem Weg zum Ausgang.

Hajo: Wo steckt eigentlch Vince ?
Ina: Keine Ahnung. Der war vorhin plötzlich verschwunden.

Sie sind fast am Ausgang, als sie ihn sehen. Er kommt aus einem Zimmer.

Hajo: Sag mal, so steckst du denn ?
vince: musste noch was erledigen. Ward ihr schon bei Jan ?
Hajo: Leni war kurz bei ihm.
Vince: Und ?
Hajo. Er hat sich schon aufgegeben.
Ina: DAs glaub ich nicht.
Hajo: Ich weiß, dass es euch schwer fällt, aber wir müssen den Mörder von Andrea Schäfer finden. Schon alleine für Jan.
Ina. Die beiden kannten sich, oder ?
Hajo: Ich erzähl euch alles auf dem Weg ins Präsidium.

Sie verlassen das Krankenhaus.

Benni und Leni schauen sich an.

leni: Benni, sei nicht traurig. Du hast es versucht. Und das alleine zählt schon.
Benni: Ich versteh das nicht. Jetzt hätte ich mich bei ihm endlich einmal für alles bedanken können.
Leni: Hey, dein Vater erwartet das nicht. Du bist für ihn das Wichtigste auf Erden. Und alles was er für dich bisher getan hat und alles, was er noch für dich tun wird, kommt von Herzen. Er liebt dich.

Sie nimmt ihn in ihre Arme.

Leni: Du kannst ruhig gehen. Ich ruf dich an, wenn sich etwas ändert.
Benni: Nein. ich.. ich bleibe hier.
Leni: OK. Dann komm. Setzen wir uns.

Im Büor wartet eine Menge Arbeit. Die Beamten haben keine Ahnung, wo sie ansetzen sollen.

Hajo: Ina, ich möchte, dass du mit den Kollegen in Berlin redest. Vielleicht gibt es ja jemanden, der uns mehr über sie erzählen kann. Vince, du hilfst ihr. Vielleicht war ja jemand unzufrieden über ihre Behandlung.
Vince: OK.


In der Pathologie.
hajo kommt zu Sabine Rossi, die gerade bei der Arbeit ist.

Sabine: Hajo. ich hab schon gehört, wie geht es Jan ?
Hajo: Nicht gut. ER braucht schnellstens eine neue Niere.
Sabine: Was ?
hajo: Ja. Die Wucht, mit der er auf das Auto geprallt ist und danach auf die Straße, war ziemlich heftig.
Sabine: Der Arme. Können wir etwas für ihn tun ?
Hajo: Benni hat sich testen lassen. Wollte seinem Vater eine Niere spenden.
Sabine: So wie du das sagst, kommt er als Spender nicht in Frage.
Hajo: Stimmt.
Sabine: Na ja. Dann werde ich mich nacher gleich auf den Weg machen.
Hajo: Wohin ?
Sabine: Na in die Klinik. Wer weiß, vielleicht passen ja meine Werte.
Hajo. Du... du würdest Jan helfen ?
Sabine: Das du so etwas überhaupt fragst. Jan ist ein so wundervoller Mensch. Wie ihr alle. ich würde das für jeden von euch tun.
Hajo: Ja (er gibt ihr einen kleinen Kuss auf die Wange)
Sabine: Warum bist du hier ?
Hajo: Wir stecken mit unseren Ermittlungen fest. Hast du noch irgendwas, das uns vielleicht weiter helfen könnte ?
Sabine: Du hast meinen Bericht bekommen.
Hajo: Ja und ich hab ihn auch gelesen. Trotzdem....

Im Büro.
Ina und Vince telefonieren mit verschiedenen Leuten aus der Berliner Charite. Schwestern, Kollegen.
Sie machen fleißig ihre Notizen.
Ein Kollege in Uniform kommt zu ihnen.

Polizist: Hallo.
Ina: Hallo.
Polizist: Ich hab da vielleicht was für euch. (er holt einen STapel Bilder aus einer Akte)
Vince: WAs ist das ?
Polizist: Wir haben letzte Nacht stadteinwärts Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Und heute morgen bei der Auswertung ist uns ein Name aufgefallen, der mit eurer Toten in Verbindung steht.
Ina: (steht nun auf und schaut sich das Foto an, das er ihr gibt) Das glaub ich jetzt nicht.
Vince: (kommt zu ihr) Was ? (Ina gibt ihm das Bild) Wolfgang Schäfer.
Ina: Von wegen, er war die ganze Zeit in Berlin.
Vince: Den schanppen wir uns.
Ina: Danke für eure Aufmerksamkeit.
Polizist: Gern geschehen. Tschüß,

Ina und Vince schauen sich an.

Vince: Kommst du mit ?
Ina: Wohin ?
Vince: Der Typ ist im Holiday Inn abgestiegen.
Ina: Gut. Ich sag nur Hajo schnell Bescheid.

Sie telefoniert mit Hajo, der froh ist, dass endlich etwas in Bewegung gerät, was den Fall betrifft.

In der Klinik beobachten Leni und Benni, dass plötzlich immer wieder Schwestern und Ärzte in den Intensivbereich laufen.
Irgendwann hält es Leni nicht mehr aus und hält einen der Ärzte an.

Leni: Entschuldigen sie, aber... ist was mit meinem Mann ?
Arzt: Frau Trautzschke ? (sie nickt) Dr. Schmidt wird gleich mit ihnen reden.
Leni: Aber was ist denn los ?
Arzt: Später. Bitte.

Er verschwindet wieder hinter der Tür. Benni steht auf und geht auf Leni zu.

Leni: DAs gefällt mir nicht, Benni.
Benni: Jetzt warten wir auf Dr. Schmidt, hm ? (sie schaut ihn an, nickt)

Sie setzen sich wieder und sehen eine Frau, die im Flur auf und ab geht. Gehen aber nicht weiter darauf ein.
Irgendwann kommt Dr. Schmidt.

Schmidt: Frau Trautzschke ?
Leni: Dr. Schmidt. Was ist mit Jan ? (er sagt nichts, schaut die beiden an) Ist er... tot ?
Schmidt: nein. Nein, das ist er nicht. Aber sein Allgemeinzustand hat sich verschlechtert. Er möchte sie beide sehen.

leni und Benni schauen sich an.

Schmidt: Frau Trautzschke, ich möchte, dass sie wissen, dass ihr Mann diese Niere dringend braucht.
Leni: Wie dringend ?
Schmidt: die nächsten 2 bis 3 Stunden.
benni: So schnell ? (er bekommt es mit der Angst zu tun)
Leni: Weiß er es ?
Schmidt: Ihr Mann ist nicht dumm. Er kennt seinen Körper genau und...ja... ja er weiß Bescheid. Kommen sie.

Er führt die beiden wieder in den Intensivbereich und sie werden wieder eingekleidet. Die Frau im Hintergrund hat alles mitbekommen.

Ina und Vince sind inzwischen im Hotel angekommen und sie treffen Wolfgang Schäfer an der Bar.

Ina: Herr Schäfer ?
Schäfer: Oh, Frau Kommissarin. Guten Tag. Haben sie schon eine Spur ?
Vince: Allerdings. Warum haben sie uns angelogen ?
Schäfer: Ich versteh nicht.
Ina: Sie waren letzte Nacht hier. hier in Leipzig.
Schäfer: Wie bitte ?
Vince: Lügen zwecklos. Wir haben eindeutige Beweise.
Schäfer: Auf die ich mal gespannt bin.

Vince holt die Bilder der Verkehrsüberwachungskamera heraus und legt sie Schäfer auf den Tresen. Dieser sagt nichts mehr.

Ina: Kommen sie mit.

Sie führen ihn ab, fahren ins Präsidium

Benni und Leni kommen wieder zu Jan ins Zimmer. Dieser ist bei Bewusstsein.

Jan: Na ihr beiden ?
Leni: Hi. (sie geht nah zu ihm, streicht ihm über die Wange und gibt ihm einen Kuss)
Jan: Ich.. ich bin froh, dass.... (er kann sehr schwer sprechen) ihr bei mir seid, wenn's zu Ende geht. Das macht es ... leichter.
Leni: Hör auf, so einen Unsinn zu reden, Jan Maybach. Hier geht nichts zu Ende.
Jan: Leni, bitte.
Benni: Leni hat Recht. Du kannst jetzt nicht einfach aufgeben, Papa. Wir haben noch so viel vor. Schon vergessen ?

Jan schaut seinen Sohn an, antwortet nicht. Ihm laufen die Tränen.

Benni: (wischt ihm die Tränen weg) Papa. (er hat Angst)
Jan: ES tut mir Leid.
Leni: Ich gebe die Hoffnung auf eine Spenderniere nicht auf. Und das solltest du auch nicht.
Jan: Warum soll..... soll ich mir etwas vormachen. Eurotransplant hat im Moment nichts vorrätig.

Ina und Vince kommen ins Büro. Hajo sitzt an seinem Schreibtisch, liest in einer Akte. Vince Telefon klingelt. Er nimmt ab.
Hajo kommt aus seinem Büro.

Ina: Wir haben Schäfer ins Verhörzimmer gebracht.
Hajo: hat er Schwierigkeiten gemacht ?
Ina: Nein. NAchdem wir ihm die Fotos gezeigt haben, wurde er ganz still.


Vince: Und da gibt es keinen zweifel, Dr. Schmidt ? --- Nein. --- OK. DAnke.

Er legt auf, sieht etwas bedrückt aus. Hajo und Ina bemerken das.

Hajo: Dr. Schmidt ? Ist was mit Jan ? (er reagiert nicht) Vince !
Vince: (dreht sich plötzlich um) WAs ?
Hajo: Ist was mit Jan ?
Vince: WArum ?
Ina: Du hast doch eben mit Dr. Schmidt telefoniert. Jans behandelnden Arzt, oder ?
Vince: Ach so. Ja..... nein, es.... es ist nichts mit Jan. Ich...
Hajo: WAs ?
Vince: Ich... ich hab mich testen lassen und er hat mir eben mitgeteilt, dass ich... dass ich nicht als Spender in Frage komme.
Ina: Du...du wolltest Jan eine Niere spenden ?
Vince: Ja. Warum denn nicht ? (er sieht in ihre erstaunten Gesichter) Auch wenn ihr es nicht glaubt, ich mag Jan. Ich... mag ihn wirklich. Und... dass er....

Er kann nicht weiter reden. Er geht mit einem Kloß im Hals nach draußen. Er möchte nicht, dass die beiden seine feuchten Augen sehen.
Ina und Hajo schauen sich an. Sie wissen, dass Vince Jan immer wieder hochgezogen hat. Ihm oft verbal kontra gegeben hat. Aber mit so einer Reaktion haben sie beide nicht gerechnet.

Hajo: Lass uns Schäfer verhören.
Ina: Ja.


Pathologie
Sabine ist bei der Arbeit, als ihr Telefon klingelt.

Sabine: Rossi. --- Ja. --- Nein. Die Leiche ist noch bei mir. Warum ? --- Verstehe. --- Wirklich ? --- Nein, ich... ich rufe sie in 2 Minuten zurück.

Sabine Rossi geht an ihr Handy und wählt eine Nummer.

Hajo sitzt Schäfer im Verhörraum gegenüber, als sein Handy klingelt.

Hajo: Entschuldigen sie. Trautzschke. --- SAbine, was gibt's ? --- WAs ?! DAs.. das ist ja..... ---- Natürlich. Du bist mit deinen Untersuchungen doch durch, oder ? --- Nein. Lass das meine Sache sein. ich klär das ab. Ruf du die Klinik an. --- Danke.

Er legt auf und hat ein Lächeln im Gesicht. Ina schaut ihn fragend an. Aber Hajo ist Profi genug und führt das Vehör weiter.


Im Intensivzimmer.
Benni und Leni sitzen bei Jan. Der immer öfter kurz wegtritt.

Leni: Jan, du musst bei uns bleiben, hörst du ?
Jan: Ich.. ich kann nicht mehr.
Leni: Doch du kannst.
Jan: Ich... Leni... du... (er sucht nach ihrer Hand, sie greift danach) ich liebe dich.
Leni: (kann ihre Tränen jetzt nicht mehr zurückhalten. sie spürt, dass es zu Ende gehen wird) Du kannst uns jetzt nicht einfach so alleine lassen. DAs.....das geht nicht, Jan.
Jan: ich weiß. (er versucht jetzt sehr beherrscht zu sein, obwohl er sein Ende spürt) Benni ?
Benni. Ich bin hier. (er nimmt jetzt die andere Hand seinen Vaters)
Jan: Du wirst.... deinen Weg machen, ja ?
Benni: ich werde dich nicht enttäuschen. Versprochen.
Jan: Davon bin ich überzeugt. Und.... danke.... danke, dass du .. mir helfen wolltest.
Benni: Verdammt, warum muss ich auch diese blöden Werte haben.
Jan: Hat schon alles.... seine... Richtigkeit, glaub mir.
Benni: Papa....

Jans Körper zuckt ein ums andere Mal.

Leni: Doktor ?
Schmidt: (kommt zu ihnen, sieht Jans Zustand, er schaltet ein paar Knöpfe an einem Apparat) Herr Maybach ? Herr Maybach, hören sie mich ?

Jan reagiert nicht.

Schmidt: Die Werte verschlechtern sich stetig.
Leni: Tun sie doch was, bitte.
Schmidt: Frau Trautzschke, das.... das ist nicht so einfach.

Plötzlich geht sein Piepser an. Er nimmt ihn und wirft einen Blick darauf.

Schmidt: Moment bitte. (er geht ans Telefon und wählt eine Nummer) Max, was gibt's ? --- Sag das noch mal. --- Das ist ja großartig. --- Bereite schon mal den OP vor. Ich bin in 10 Minuten bei dir.

Er legt auf und hat ein Lächeln im Gesicht.

Schmidt: Wir haben eine Niere.
Leni: WAs ? Das... das ist doch...
Schmidt: Großartig. Haben sie gehört Herr Maybach ?

Aber Jan ist nicht mehr bei Bewusstsein. Der Apparat, der seine Herzfrequenz misst, zeigt kaum noch eine Reaktion.
Dr. Schmidt erkennt das sofort und reagiert. Er gibt ihm eine Sprizte.

Schmidt: Jetzt machen sie nicht schlapp. So kurz vor dem Ziel. Bitte. (die Spritze zeigt eine kleine Besserung. die Herzfrequenz steigt wieder etwas) Wir bringen ihn jetzt in den OP. Bitte warten sie draußen.
Leni: Er wird wieder gesund werden, oder ?
Schmidt: Drücken sie uns und ihm die Daumen, dass sein Körper die Niere nicht abstößt.

Er verschwindet mit einer Schwester und dem Bett, in dem Jan liegt, aus dem Raum. Leni schaut Benni an und dieser nimmt ihre Hand.

Benni: Papa schafft das. Ganz bestimmt.

Im Präsidium ist Hajo mit dem Verhör fertig.
Wolfgang Schäfer hat zugegeben, am Tattag tatsächlich von Berlin nach Leipzig gefahren zu sein, weil er hoffte, seine Frau inflagranti zu erwischen. Er beobachtete, wie sie mit Jan das Hotel verlassen und später auch wieder betreten hat.
Er wartete solange, bis Jan nach Mitternacht das Zimmer schnellstens verließ.
Danach hat er seine Frau aufgesucht. Sie hätte ihm erklärt, dass zwischen ihr und Jan nichts passiert sei und danach hat er mit ihr geschlafen. Aber getötet hat er sie nicht. Sie lebte noch, als er das Hotelzimmer verließ.

Hajo kann ihm nicht das Gegenteil beweisen.

Hajo: Wir können ihn nicht länger hier behalten.
Ina: Er war es, hajo.
Hajo: Ina, nur weil er uns angelogen hat und mit seiner Frau geschlafen hat.... das beweist leider gar nichts.
Ina: Aber wer soll's denn sonst gewesen sein ?
Hajo: Später Ina.
Ina: Wer hat eigentlich vorhin angerufen ?
Hajo: Sabine. (sie laufen nun vom Verhörzimmer in Richtung Büro. Vince steht im Küchenbereich und schenkt sich einen Kaffee ein) Vince? (dreht sich zu ihnen um, er sieht immer noch mitgenommen aus) Ich habe gute Nachrichten. Jan bekommt seine Niere.
Ina: Was ? Und.. woher so schnell ?
Hajo: Ihr werdet es nicht glauben. ABer Andrea Schäfer hatte einen Orangspendeausweis. Und deshalb hat Sabine während ihrer Obduktion Blut und Gewebeproben an das Krankenhaus geschickt. Die werten diese aus und entscheiden, welche Organe zur Spende freigegeben werden können.
Vince: Dann hat sie dieselben Werte wie Jan ?
Hajo: Ja. DAs... das ist irgendwie...
Ina: Schicksal ?
Hajo: ich weiß es nicht, Ina. Ich hab euch gesagt, wie die beiden zueinander standen.
Vince: Und jetzt sind sie, nach ihrem Tod, doch wieder miteinander verbunden.
Hajo: Ja, Vince. (er bekommt feuchte Augen) Ich fahre in die Klinik.
Ina: Du sagst uns aber sofort Bescheid, wenn die OP zu Ende ist.
Hajo: natürlich.

Er geht aus dem Büro. Vince dreht sich von Ina weg. Die schaut ihn an, geht zu ihm, legt ihre Hand auf seinen Arm.

Ina: Hey, jetzt wird er es schaffen.
Vince: Und wenn sein Körper die Niere abstößt ?
Ina: Vince, kannst du nicht mal ein bisschen positiver in die Welt blicken ?
Vince: Ich weiß. Ich... ich hab einfach Angst.
Ina: Ich doch auch. (sie schauen sich an) Dass du Jan helfen wolltest, das.... das werde ich dir nie vergessen. Und Hajo auch nicht. Du bist echt ein prima Kollege und... Freund.
Vince: Danke.

Sie fallen sich in die Arme und bleiben eine Weile in dieser Haltung stehen.

In der Klinik wird Jan operiert. Der Eingriff ist für die Ärzte Routine.
Und so dauert diese OP auch nicht extrem lange. jan wird danach in den Aufwachraum gebracht. Dr. Schmidt kommt nach der OP nach draußen, wo Hajo, Leni und Benni schon warten.

Leni: Dr. Schmidt, wie geht es ihm ?
Schmidt: Die Operation ist sehr gut verlaufen und wenn sein Körper in den nächsten Stunden keine Abwehrreaktion zeigt, ist das ein gutes Zeichen.
Benni: Er wird also wieder ganz gesund ?
Schmidt: Ja.
Leni: Können wir zu ihm ?
Schmidt: Warten sie hier.ich lasse sie von einer Schwester holen.
Hajo: Danke Doktor.

Dr. Schmidt verlässt die drei und Leni sieht zum ersten Mal sehr sehr glücklich aus.

Hajo: Hab ich es nicht gesagt ? Er wird es schaffen.
Leni: Ja. Aber.. .bis vor ein paar Stunden sah es nicht so aus.
Benni: Wir hatten schon Abschied genommen.
Leni: Ja. (sie schauen sich an) Woher stammt denn eigentlich die Niere. ? Weißt du was ?
Hajo: Sabine Rossi hat mich angerufen. Sie hat Blut und Gewebeproben von Andrea Schäfer an die Klinik geschickt. Sie hatte einen Orangspendeausweis.
Benni: papa hat eine Niere von Andrea ?
Hajo: Ja. ABer.... Benni, ich möchte dich bitten, diese Tatsache für dich zu behalten. Und dich Leni auch. Jan darf unter keinen Umständen davon erfahren.
Benni: Aber warum denn nicht ?
Hajo. Der Empfänger darf nicht in Kenntnis davon gesetzt werden, wer ihm das Organ gespendet hat.
Benni: So ein Blödsinn. Wozu die Geheimniskrämerei. Andrea ist tot.
Hajo: Benni, es ist so. Ich denke, dass Dr. Schmidt euch genau dasselbe noch einmal sagen wird.
Leni: Ist doch auch egal. Hauptsache er wird wieder gesund, hm ? (sie schaut Benni fragend an)
Benni: OK. ich werde nichts sagen.

Eine Schwester kommt auf sie zu.

Schwester: So, sie wollen zu Herrn Maybach ?
Leni: Ja.
Schwester: Dann kommen sie mal mit.

Sie führt die drei einen Gang entlang in Richtung Aufwachraum.
Was sie nicht merken, sie wurden die ganze Zeit von einer Frau beobachtet. Sie folgt ihnen in einem größeren Abstand.
Vor dem Aufwachraum bekommen die drei noch entsprechende sterile Kleidung an.
Dann betreten sie den Raum.

Schwester: Aber nicht so lange. Der Patient ist noch etwas schwach.
Leni: Danke Schwester.

Leni geht an die linke Seite des Bettes, Benni an die rechte. Hajo bleibt am Bettenende stehen. Jan hängt wieder an unzähligen Geräten. überall piepst es.
Langsam, sehr langsam, kommt er zu sich.
Er öffnet die Augen und schließt sie gleich wieder. Das Licht im Raum schmerzt ihn anfangs. Aber er versucht es immer wieder und irgendwann erkennt er Leni und Benni.

Leni: War nichts mit dem Sterben, mein Lieber.
Jan: Was ist denn passiert ?
Benni: Die Ärzte hatten eine Niere für dich.
Jan: So schnell ?
Leni: Ja.
Jan: Und woher ?
Hajo: Das spielt doch keine Rolle. Hauptsache ist doch , dass du wieder ganz gesund wirst.
Benni: Und das wirst du Papa.
Leni: Wie fühlst du dich ?
Jan: Müde.
Leni: Dann kommen wir später noch mal, hm ?

Jan nickt nur und schläft auch gleich danach wieder ein. Die drei verlassen den Aufwachraum und sind überglücklich. Dr. Schmidt kommt zu ihnen.

Schmidt: Besuch schon beendet ?
Leni: ER ist noch müde.
Schmidt: Ja, verständlich. Aber das wird sich in den nächsten Stunden legen. Kommen sie einfach später wieder. Sie sehen auch müde und abgespannt aus.
Leni: Ja, so fühl ich mich auch.
Schmidt: Dann gehen sie nach Hause und erholen sie sich. Wenn irgendwas Dramatisches eintreten sollte, rufe ich sie sofort an. Aber ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass das passieren wird.
Leni: Danke Doktor. (er geht weiter)
Hajo: Ich fahr euch beide nach Hause, ja ?
Leni: Danke Papa.

Hajo bringt die beiden nach Hause und fährt danach gleich wieder ins Präsidium.

Im Krankenhaus befindet sich immer noch diese Frau, die die ganze zeit das Geschehen beobachtete.
Sie schaut auf die Tür, hinter der Jan zu finden ist.
Sie wartet....

Im Präsidium überbringt Hajo sofort die gute Nachricht über die erfolgreiche Transplantation.

Ina: Ich wusste es.
Vince: Können wir ihn schon besuchen ?
Hajo. später. Er liegt noch im Aufwachraum.
Ina: Gut. Und wie... wie machen wir jetzt im Fall Schäfer weiter ?
Hajo: Ina, ruf bitte dieses beiden Kollegen an, die angeblich etwas mit Andrea Schäfer gehabt haben soll.
Ina: Springer und Kessler.
Hajo: Ja. Ich möchte noch mal mit den beiden reden.
Ina: Ist gut.

Im Krankenhaus
Jan liegt noch im Aufwachraum. Geräte überwachen seinen Herzschlag. Er schläft.Nur ab und zu wird er kurz wach.
Eine Person kommt in das Zimmer und geht auf ihn zu. Sie schaut sich um, beobachtet die Geräte.
Dann holt diese Person plötzlich ein Messer heraus. In diesem Moment wird Jan wach, sieht in ein ihm fremdes Gesicht. Noch beovr er etwas sagen kann, sticht diese Person zu. Die Klinge bohrt sich in Jans Bauch. Die Person zieht das Messer wieder aus dem Körper und verschwindet unbemerkt.
Die Geräte, an die Jan angeschlossen ist, fangen an zu spinnen. Sein Blutdruck sinkt, seine Herzfrequenz ebenso. Im Überwachungsraum ist man sofort aufmerksam. Zwei Ärzte und eine Schwester rennen in den Aufwachraum und sehen das blutverschmierte Laken und Jan, der nicht mehr bei Bewusstsein ist.

Arzt: Das glaub ich nicht. Wie konnte das passiere ? Sagen sie sofort im OP Bescheid. Schnell.

Mit ein paar Handgriffen leitet der Arzt erste Hilfe und dann kommt Jan in den OP. Eine Schwester begleitet ihn.

Arzt: Sagen sie sofort Dr. Schmidt Bescheid. Ich brauche ihn.
Schwester: Mach ich.

Jan wird in den OP gebracht. Dr. Schmidt kommt mit schnellen Schritten herein.

Schmidt: Eine Stichverletzung ? WEr zum Teufel war das ?
Arzt: Keine Ahnung. Den Schwestern ist nichts Besonderes aufgefallen.
Schmidt: Wie ist sein Druck ?
Arzt: Hoher Blutverlust. Sieht nicht gut aus.
Schmidt: Wir brauchen Blutkonserven. Schnell
Schwester: Sind schon unterwegs.

Die Ärzte kämpfen ein zweites Mal um Jans Leben.

Fast zur gleichen Zeit kommt Leni wieder in die Klinik. Sie hat sich nur frisch gemacht und ist sofort wieder gefahren. Sie möchte Jan nicht so lange alleine lassen.
Sie kommt auf die Station und möchte in den Aufwachraum. Aber der ist leer. Sie lächelt, ist sie doch der Ansicht, dass jan schon auf Normalstation verlegt werden konnte. Sie sucht eine Schwester.

Leni: Schwester ? Wo ist denn herr Maybach ? (die Schwester schaut etwas nachdenklich) Was ist los ?
Schwester: Es...es tut mir Leid. Aber Herr Maybach ist im OP.
Leni: Wie bitte. Aber warum ? Es war doch alles gut.
Schwester: Ja. Sie haben REcht. Aber... jemand hat sich ZUgang zum Aufwachraum verschafft und...
Leni: WAs ?
Schwester: Jemand hat Herrn Maybach mit einem Messer niedergestochen.

Leni glaubt plötzlich ganz weit weg zu sein. Sie spürt, wie ihr der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Ein Arzt, der gerade vorbei kommt, kann sie noch auffangen. Leni wird ins Schwesternzimmer gebracht. Dort setzt sie der Arzt auf einen Stuhl.

Schwester: Danke Dr.
Arzt: (schaut sich Leni an) Ist ihnen schlecht ?
Leni: jan... ich.. ich muss zu ihm.
Schwester: Er wird gerade operiert. Dr. Schmidt kümmert sich um ihn. Bleiben sie solange hier.
Arzt: Wenn was ist, rufen sie mich, ja ?
Schwester: Danke.

Die Schwester bringt Leni ein Glas Wasser, in dem sie zuvor noch etwas zur Beruhigung hineingetan hat. Leni trinkt das Glas aus und fühlt sich etwqs besser.

Leni: Wer tut denn so was ?
Schwester: Das können wir uns auch nicht erklären ? Die Person muss sich als Arzt verkleidet Zugang zum Zimmer verschafft haben. Hier ist eine Menge los, da achtet man nicht so sehr auf den Betrieb hier.

Im Büro sind Kessler und Springer bei Hajo. Ina und Vince ebenso.

Hajo: Danke, dass sie sich noch einmal die Zeit nehmen.
Kessler: Ich bitte sie. Ist doch selbstverständlich. Wir möchten genauso wie sie, dass Andreas Mörder gefasst wird.
Hajo: Unsere Ermittlungen stecken fest. Und deshalb möchte ich sie noch einmal bitten, nachzudenken. Gibt es irgendjemand, der einen Grund gehabt hätte, sie zu töten ? Eltern, die mit einer Behandlung nicht zufrieden waren ?
Ina: Oder gab es einen Todesfall. Ein Kind, das gestorben ist und dessen Eltern sie dafür verantwortlich gemacht haben.
Springer: Nein. Wissen sie, wir haben jeden Tag mit so vielen Schicksalen zu tun. Natürlich haben wir auch traurige Nachrichten zu übermitteln. Aber....
Kessler: WAs ist mit Baier ?
vince: Wer ist Baier ?
Kessler: Familie Baier. Sie haben eine Tochter, 15 Jahre alt. Sie braucht dringend eine Niere.
Ina: Und ?
Springer: Andrea hat den Eltern klar gemacht, dass es bei Eurotransplant im Moment kein geeignetes Spenderorgan gibt. Diese Leute sind reich. Sehr reich.
Vince: Und ?
Kessler: Sie haben Andrea eine Million Euro zugesagt, wenn sie eine ihrer Nieren zur Verfügung stellt.
Springer: Andrea hatte zufällig die gleichen Werte wie dieses kranke Mädchen. DAs hat sie untersuchen lassen.
Ina: Soll das heißen, sie wollte sich auf diesen Deal einlassen ?
Springer: Ich weiß es nicht. Ich denke wenn, dann nicht wegen des Geldes, sondern einfach, weil sie dem Mädchen helfen konnte.
Kessler: Der Vater ist sehr nachhaltig geworden. Ich weiß nicht, was Andrea ihm versprochen hat.
Springer: Stimmt.
Hajo: Sie glauben also, es wäre möglich gewesen, dass Andrea Schäfer ihre Niere an diese Familie verkaufen wollte ?
Kessler: Möglich. Wie gesagt, sie hat uns in diese Geschichte nicht näher eingeweiht.

DAs Telefon klingelt, Hajo geht ran.

Hajo: Trautzschke. --- Leni, was ist ? --- (es herrscht Schweigen, Ina und Vince merken sofort, dass es schlechte Nachrichten sind, die er gerade bekommt) Nein. Nein ich bin noch dran. --- Und wie geht es ihm ? --- Bleib ruhig. Ich komme. --- Ja, bis gleich.

Er legt auf.

Ina: Ist was mit Jan ?
Hajo: Jemand hat sich als Arzt verkleidet Zugang zu ihm verschafft und.... mit einem Messer niedergestochen.
Vince: WAs ?!
Hajo: Hören sie, können sie die Unterlagen dieses Mädchens anfordern ? Name, Adresse, alles was sie haben.
Kessler: Kein Problem. Wir kümmern uns gleich darum.
Hajo: Danke.

Er geht nach draußen, Ina folgt ihm.

Hajo: Ina, ich möchte, dass du, sobald ihr wisst, wer diese Leute sind, überprüfst, ob sie sich hierr in Leipzig aufhalten.
Ina: Du glaubst, sie wollen jan töten, um an die Niere zu kommen ?
Hajo: Das alles ist so unglaublich. Aber nicht auszuschließen.
Ina: OK, wir kümmern uns drum. Und du sagst uns sofort Bescheid, wenn du Näheres weißt. Hörst du ?
Hajo: Natürlich.

Hajo setzt sich ins Auto und fährt sofort in die Klinik. Dort wird er gleich von Leni in Empfang genommen.

Hajo: Weißt du schon Näheres ?
Leni: Nein. Papa, wer tut denn so was ? Und warum jan ?
Hajo: Ich weißt es nicht. Das heißt, möglicherweise hat das alles mit dem Tod von Andrea Schäfer zu tun.
Leni: DAs versteh ich nicht.
Hajo: DAs erklär ich dir später.

Es dauert eine Weile, bis Dr. schmidt zu ihnen kommt.

Leni: Dr. Schmidt ?
Schmidt: Es ist einfach unglaublich. ich möchte, dass sie wissen, dass mir das mehr als unangenehm ist.
Hajo: Wie geht es Jan ?
Schmidt: Er hat eine Menge Blut verloren. Aber das haben wir in den Griff bekommen. Der Stich hat keine inneren Organe verletzt. Alles in allem, er hatte Glück im Unglück.
Leni: DAs heißt, er kommt durch ?
Schmidt: Ja. Und sie können auch zu ihm.
Leni: Danke Dr. Schmidt.
Hajo: Meine Kollegen werden noch vorbei kommen und Schwestern und Ärzte befragen.
Schmidt. Natürlich. Und ich hoffe, wir können diesen Verrückten fassen. Nicht auszudenken, wenn noch mehr Kranke auf diese Weise verletzt werden.
Hajo: DAs können wir ausschließen. Der Anschlag galt mit Sicherheit nur meinem Kollegen.
Schmidt: Wirklich ?
Hajo: Ja.
Schmidt: Das ist ja furchtbar. Warum ? WAs hat Herr maybach denn getan, dass ein Mensch zu solchen Maßnahmen greift ?
Hajo: Nichts. DAs ist ja das Schlimme.
Schmidt: Kommen sie.

ER führt die beiden auf die Intensivstation. Wieder das gleiche Bild. Jan angeschlossen an Apparate.

Er ist bei Bewusstsein.

HAjo: Jan ?
Jan: Hallo.
Leni: (beugt sich über ihn, gibt ihm einen Kuss) Mal gespannt, was noch so kommt.
Jan: Ja.
Hajo: Jan, hast du jemanden erkannt ?
Jan: Es war einen Frau.
Hajo: Bist du dir da sicher ?
Jan: Ja. Aber.. ich, ich hab das Gesicht noch nie vorher gesehen. Warum Hajo ? Warum ich ?
Hajo: Bleib ganz ruhig. Ich werde dafür sorgen, dass ein Polizist vor deiner Tür wache hält.
Leni: Aber wer hat denn etwas davon, wenn Jan.... tot ist ?
Hajo: Möglicherweise hat es mit.... (er stockt)
Jan: Ja ?
Hajo: Hör zu Jan. Ich möchte dich nicht mit unseren Ermittlungsarbeiten belasten. Du sollst jetzt erst mal gesund werden. Alles andere ist unwichtig. (er beobachtet seine Tochter und Jan ) Ich... lass euch mal alleine, hm ?

Er verlässt das Zimmer. Jan und Leni sind alleine und sie bleibt auch noch eine ganze Weile, bis Jan wieder eingeschlafen ist.
Als sie aus dem Zimmer kommt, steht tatsächlich ein Polizist vor der Tür. Sie ist beruhig.

Im Präsidium erfährt Hajo einiges über diese Familie Baier.
Und sie sind in Berlin nicht anzutreffen.

Hajo: Ich denke, ich weiß, wo sie sind.
Ina: Hier in Leipzig.
Hajo. GEnau.
Vince: Undwas hast du jetzt vor ?
Hajo: Wir werden ihnen eine Falle stellen.
Ina: Was meinst du ?
Hajo: Ich erklär euch alles weitere.

Sie gehen in sein Büro und er erklärt den beiden, was er vorhat.

Es ist gegen 21 Uhr. Hajo ist bei Jan.

Hajo: Wie fühlst du dich ?
Jan: Ganz gut.
Hajo: Hör zu Jan. Ich muss etwas mit dir besprechen. Und ich möchte, dass du ehrlich bist. Wenn du nicht willst.... du musst nicht mitmachen.
Jan: Worum geht es ?
Hajo: Wir wollen dem Täter eine Falle stellen.
Jan: OK. ich bin dabei.
Hajo: Also gut. Hör zu.


Ina und Vince sind im Krankenhaus. sie gehen auf den Polizisten zu.

Ina: Sie können nach Hause gehen. Ihre Ablöse kommt gleich.
Polizist: Soll ich nicht noch so lange warten ?
Vince: Nicht nötig. Ihr Kollege ist auf dem Weg hierher.
Polizist: Wie geht es Jan ?
Ina: Nicht gut. Er wird im Moment nur durch diesen Apparat am Leben gehalten.
Polizist: ich versteh das nicht.
Vince: Das verstehen wir alle nicht.
Polizist: Na dann.... gute Nacht.

Er verlässt seinen posten. Ina und Vince schauen sich an. Dann gehen sie ins Zimmer.

Jan: Hallo.
Ina: Hey, du siehst ja schon wieder ganz gut aus.
Jan: Mir geht es auch gut. Wenn man bedenkt, dass man mir vor nicht mal zehn Stunden ein Messer in den Bauch gerammt hat.
Vince: Hast verdammtes Glück gehabt.
Jan: Ja.
Vince: Wir sind in deiner Nähe, vergiss das nicht.
Jan: Ist klar.
Ina: Gut, dann.... wollen wir mal. Tschüß.

Sie verlassen das Zimmer. Auf dem Weg zum Ausgang reden Ina und Vince extra laut. Sie gehen mal davon aus, dass die Täterin hier auf der Station ist.
So ist es auch. Da sie keine Fotos von Familie Baier vorliegen haben, wissen sie auch nicht, nach wem sie Ausschau halten sollen.

Frau Baier ist tatsächlich auf der Station und hat Jans Zimmertür im Blick. Sie hat natürlich mitbekommmen, dass Jan in diesem Zimmer um sein Leben kämpft. Und sie hat natürlich auch bemerkt, dass die Wache vor seiner Tür abgezogen wurde.
Sie hat sich schon längst ein paar Klinik-Klamotten beosrgt und man kann sie nicht von anderen Schwestern unterscheiden.
Sie schaut sich noch einmal kurz um und geht dann in Jans zimmer.
Dort liegt Jan im Bett. Er schläft. Sie sieht diesen Apparat, dessen dünner Schlauch genau in Jans Vene verschwindet.
Sie geht an diesen Apparat und sieht den An- und Ausknopf.
Sie legt den Schalter um und verlässt schnellstens wieder das Zimmer. Das heißt, sie möchte es verlassen. In diesem Moment kommt Hajo aus dem Hintergrund. Er hat sich hinter einer Wand versteckt gehalten.
Er steht nun mit gezogener Waffe vor ihr, im gleichen Augenblick stehen Ina und vince ebenfalls im Zimmer.

Hajo: Frau Baier ?
Maria: was... was hat das zu bedeuten ?
Hajo: Sie sind verhaftet.
Maria: Aber...
Ina: Kommen sie.

Ina legt Frau Baier Handschellen an und führt sie nach draußen. Hajo geht zu jan ans Bett.

Hajo: Alles klar ?
Jan: ja. Hajo, wer ist das ? Warum will diese Frau meinen Tod ?
Hajo: Jan, ich... ich erklär dir das später. Jetzt ruhe dich erst mal aus.
Jan: Aber...
Hajo: Bitte, Jan. Vertrau mir, ja ?

Jan ist sauer. ER möchte wissen, was hier gespielt wird.
Aber Hajo hat jetzt keine Zeit und auch keine Lust, ihm Rede und Antwort zu stehen.