MyMarcoGirnth.de-Forum
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Neues Leben

3 verfasser

Seite 1 von 3 1, 2, 3  Weiter

Nach unten

Neues Leben Empty Neues Leben

Beitrag  cat Di 01 Jun 2010, 17:02

Hallöchen, ich bin wieder zurück und hab die Zeit genutzt, diese Geschichte zu einem guten Ende kommen zu lassen. Ich knüpfe an meine letzte Geschichte an, in der ich ja verkündet habe, dass Leni schwanger ist. Was alles nicht so einfach ist. Aber lest selbst und urteilt darüber.

Es sind jetzt noch 4 Wochen bis zum errechneten Geburtstermin.
Es ist kurz nach 18 Uhr. Im Präsidium herrscht Aufbruchstimmung. Ina verabschiedet sich.

Ina: So, ich verschwinde. Bis morgen Jan.
Jan. Ja, tschüß Ina.
Vince: Warte Ina, bin gleich soweit
Ina: ich warte draußen. Aber beeil dich, ja ?
Vince: Klar.

Vince sucht noch irgendwas in seinem Schreibtisch und wird auch fündig. Jan packt ebenfalls zusammen. Zieht seine Jacke an und holt seine Schlüssel aus der Schublade. Danach geht er zu Hajo ins Büro. vince verschwindet.

Vince: Tschüß Jan.
Jan: Tschüß.

Jan öffnet die Bürotür, geht hinein.

Jan: Hajo ? Ich geh nach Hause.
Hajo: (liest in einer Akte, schaut nach oben) Ist gut. (Pause) Ach... Jan ?
Jan: Ja ?
Hajo: Wie geht es meiner Tochter ?
Jan: Gut. Sie kann es langsam nicht mehr abwarten.
Hajo: Und du ?
Jan: Ich sowieso nicht. (er muss grinsen)
Hajo: Grüß sie von mir, ja ?
Jan: Mach ich. Bis morgen.
Hajo: Ja.

Jan geht nach draußen. Ina und Vince stehen noch zusammen.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Neues Leben Empty Re: Neues Leben

Beitrag  cat Di 01 Jun 2010, 17:08

Vince: Warum nicht, Ina ? Das wird dir echt gefallen.
Ina: Ganz bestimmt nicht.

Sie erkennt einen jungen Mann, der etwas abseits vom Präsidium steht. Sie lächeln sich zu. Jan kommt aus dem Gebäude und jetzt ist er es, der seinen Augen nicht traut, als er den Mann sieht.

Jan: Tom ? (der Mann dreht sich zu ihm) Ich .... ich fass es nicht. Tom.
Tom: Na endlich. Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr da raus.

Die beiden gehen aufeinander zu und umarmen sich heftig. Sie haben sich schon so lange nicht mehr gesehen. Sie lassen voneinander los und begutachten sich. Vince und Ina beobachten die beiden, müssen grinsen.

Tom: Hey, du siehst gut aus.
Jan: Danke. Du auch. WAs.... was treibt dich denn hierher ?
Tom: Du.
Jan: Ja, klar.
Tom: Ich dachte, ich seh mir Leipzig mal wieder an. Ist ja schon ein paar Jährchen her.
Jan: Ich glaub dir kein Wort. Also ? Warum bist du hier ?
Tom: Jan, ich... ich muss wirklich mit dir reden.
Jan: Das klingt jetzt aber weniger gut.
Tom: Was ist ? Hast du zeit ? Gehen wir was trinken ?
Jan: OK. Komm.

Die beiden gehen zu Jans Wagen. Jan verstaut Toms Koffertrolli, den er bei sich hat. Dann fahren sie in eine sehr schöne Bar.
Bestellen sich was zu trinken.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Neues Leben Empty Re: Neues Leben

Beitrag  cat Di 01 Jun 2010, 17:22

Jan: OK, Tom. Jetzt raus mit der Sprache. Warum bist du hier ?
Tom: Hör zu, ich.... (er zögert, Jan merkt das)
Jan: Was ist los ?
tom: Ich... behandle im Moment deinen Vater.
Jan: Er ist krank ? (Tom nickt) Wie krank ?
Tom: Schwer krank...... todkrank, wenn nicht bald was passiert.
Jan: (ist geschockt) Was.... was fehlt ihm denn ?
Tom: Eine Niere. (er schaut ihn fragend an) Jan, dein Vater braucht dringend eine neue Niere, sonst..... wird er sterben.
Jan: Oh mein Gott. Warum.... warum meldet er sich nicht bei mir ?
Tom: Weiß dein Vater immer Bescheid, wenn es dir schlecht geht ?

Jan sagt nichts. Er weiß, Tom hat Recht. Er hat seinem Vater über die Ereignisse, die in den letzten Monaten geschehen sind, nichts berichtet.

Tom: Wie der Vater so der Sohn, würde ich sagen, hm ?
Jan: OK. Und was passiert jetzt ?
Tom: Ich habe über Eurotransplant eine Anfrage gestartet. Aber es sieht nicht gut aus. Es gibt einfach zu wenig Spender.
Jan: Und was ist mit den Angehörigen ?
Tom: Was genau meinst du ?
Jan: Na ja, ich... ich könnte doch...
Tom: Du würdest deinem Vater eine Niere spenden ? Entschuldige, wenn ich jetzt doch etwas überrascht bin.
Jan: Ich weiß, dass wir nicht das allerbeste Verhältnis haben. Aber er ist immer noch mein Vater. Also, was ist ? Ich hab gelesen, dass man auch mit einer Niere noch sehr gut leben kann.
Tom: Das stimmt. Du musst dich zwar ein bisschen umstellen und Medikamente einnehmen, aber das ist alles nicht so schlimm.
Jan: Was muss ich dafür tun ?
Tom: Nun zunächst müsstest du dich untersuchen lassen. Über das Blut lässt sich feststellen, ob du als Spender in Frage kommst.
Jan: Kannst du das nicht machen ? Ich meine, wenn du jetzt schon mal hier bist.
Tom: Du meinst es wirklich ernst, hm ?
Jan: Ja.
Tom: OK. Ich hab einen Kollegen in der Uniklinik. Mit dem hab ich ein ums andere Mal schon über Ferndiagnose zusammengearbeitet.
Jan: Gut. Dann mach einen Termin mit ihm aus.
Tom: Am besten gleich morgen früh ? Oder geht dir das zu schnell ?
Jan: Nein. Je eher, desto besser.
Tom: Stimmt. Respekt Jan. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet.
Jan: Und wie geht es meiner Mutter ?
Tom. Du hast auch keinen Kontakt zu ihr ?
JAn: Bei mir ging es in den letzten Monaten drunter und drüber.
Tom: Verstehe. Deiner Mutter geht es soweit ganz gut. Sie ist seit einem halben Jahr wieder trocken.
Jan: Und wie nimmt sie Papas Krankheit auf ?
Tom. Sie weiß es nicht.
Jan: Was ?!
Tom: Dein Vater hat mich gebeten, niemandem etwas zu sagen. Auch dir nicht. Und ich bitte dich jetzt Jan, du weißt offiziell nichts. Hast du mich verstanden ? Du weißt ja, Arztgeheimnis und so.
Jan: Ich werde schweigen. Aber wenn ich als Spender in Frage komme, dann...
Tom: Wird er nichts erfahren. Der Spender wird anonym bleiben.
Jan: OK.
Tom: So und jetzt will ich wissen, wie es Leni geht. Wann ist es soweit ?
Jan: Na ja. Wenn alles gut geht in vier Wochen.
Tom: Mutter und Kind geht es gut ?
Jan: Ja. Aber sie zählt die Tage.
Tom: Na, da wird sie nicht die einzige sein, oder ? (sie grinsen) SAg mal, kennst du in der Nähe ein kleines Hotel ?
Jan: Wieso Hotel ? Du schläfst bei uns. Wir haben genug Platz.
Tom: Aber ich möchte euch nicht zur Last fallen.
Jan: Blödsinn. Du doch nicht. Warte.

Er nimmt sein Handy und ruft Leni an.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Neues Leben Empty Re: Neues Leben

Beitrag  cat Di 01 Jun 2010, 17:29

Jan: Leni ? Ich bins. Hör zu, ich komm ein bisschen später und dann nicht alleine. --- Nein. du glaubst nicht, wer vorhin vor dem Präsidium stand. ---- Nein, Tom. ----- Ja. Wir sind noch in einer Bar, was trinken. Kannst du das Gästezimmer richten ? --- Super. Dank dir.--- Ja mach ich. Bis später. --- Tschüß. (er legt auf) So, erledigt.
Tom: Danke.

Die beiden quatschen über so viel und sie vergessen dabei die Zeit. Sie trinken auch entsprechend. Es ist gegen 23 Uhr, als sie aufbrechen.
Draußen vor der Bar.

Jan: Ich glaube, in unserem Zustand sollten wir uns nicht mehr ans Steuer setzen.
Tom: Stimmt. EIn Taxi ?
Jan: Nee. Lass uns die Bahn nehmen und den Rest gehen wir zu Fuß.
Tom: Frische Luft und Bewegung tut gut.
Jan: Genau.

Sie fahren ein Stück mit der Bahn und laufen den Rest. Ein paar hundert Meter vor Jans Haus fängt es an zu regnen. Und zwar heftig.
Sie rennen zwar, aber bis zur Ankuft am Haus sind sie völlig durchnässt.
Jan holt den Schlüssel und schließt auf. Im Flur schütteln sie sich. Leni hört sie und kommt in die Diele, sieht die beiden.

Leni: Wo kommt ihr denn jetzt her ?
Jan. Wir haben den Wagen lieber stehen lassen.
Tom: Haben ein bisschen was getrunken, du verstehst ? (sie nickt) Hallo Leni. (er will sie in die Arme schließen)
Leni: Oh nein. Ihr geht euch erst mal umziehen. Am besten gleich warm duschen. Ich mach euch in der Zwischenzeit einen heißen Tee.
Jan: Klingt gut.
Leni: Ab mit euch ins Bad.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Neues Leben Empty Re: Neues Leben

Beitrag  cat Di 01 Jun 2010, 17:37

Die beiden gehen ins Badezimmer und entledigen sich ihrer Kleidung. Als Jan sein Unterhemd auszieht, sieht er im Badspiegel Toms Blick. Der hat seine Narbe an der linken Seite gesehen. Beide schauen sich an, sagen nichts.

Tom: WAs.... was ist das ?
Jan: Wonach sieht es denn aus ?
Tom: (geht auf ihn zu, fährt über die Narbe) Du denkst über eine Organspende nach und hast selbst Probleme mit deiner Niere ?
Jan: Nein. Ich... ich bin OK. Das... das hat nichts zu bedeuten.
Tom: Nichts zu bedeuten ? Hör zu, ich bin Arzt. Und diese Narbe hier sagt mir...
Jan: Tom bitte. (er dreht sich jetzt zu ihm um, Tom erstarrt schon wieder)
Tom: Und was ist das ? (er zeigt auf die Narbe, die Sabines Messerattacke verursacht hat) Sag mal, gibt es an deinem Körper überhaupt noch eine Stelle, die halbwegs in Ordnung ist ? (Jan schaut ihn jetzt verschmitzt an, Tom weiß genau, was er jetzt denkt) Vergiss meine Frage, ja ?

Sie grinsen und gehen dann duschen.
Frisch geduscht und in trockenen Kleidern gehen sie nach draußen ins Esszimmer. Dort wartet schon Leni mit dem heißen Tee.

Tom: So, jetzt aber. Komm her. (er nimmt Leni in seine Arme und gibt ihr einen Kuss) Euch beiden geht es gut ?
Leni: Alles bestens. Und was führt dich hierher ? (bevor Tom überhaupt etwas sagen kann, fällt ihm Jan ins Wort)
Jan: Er hat beruflich hier zu tun. In der..... Uniklinik. (er schaut Tom dabei an)
Tom: (versteht schließlich) Ja..... ja, stimmt. ich.... muss morgen früh gleich zu einem Kollegen. Und da dachte ich... besuch mal deine alten Freunde.
leni: Aha. Na dann. Lass ich euch beide alleine. ich bin nämlich müde. (sie geht zu Jan, gibt ihm einen Kuss) Gute Nacht.
Jan: Nacht. Ich... komm auch bald.
Leni: Schon OK. gute Nacht Tom.
Tom. Nacht Leni.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Neues Leben Empty Re: Neues Leben

Beitrag  cat Di 01 Jun 2010, 17:48

Sie sehen Leni noch nach. Es herrscht Schweigen.

Tom: Ich hab beruflich hier zu tun, so ?
Jan: Mir ist so schnell nichts Besseres eingefallen.
Tom: Wie wärs mit der Wahrheit gewesen ?
Jan: Tom.... das... das ist nicht so einfach.
Tom: Jan, wenn du als Spender in Frage kommst, dann muss Leni davon erfahren. Außerdem denke ich, hat sie auch ein Wörtchen mitzureden, oder ?
Jan: Dann kann ich immer noch mit ihr reden.
Tom: Du hast wirklich Glück mit Leni.
Jan: Ja, ich weiß. Aber ich... ich hab auch angst.
Tom: Wovor ?
Jan: Du... du hast mich vorhin im Bad gefragt, woher ich die Narbe am Rücken habe.
Tom: Und ?
Jan: Ich ... bin vor einigen Monaten einem falschen Arzt in die Hände gefallen.
Tom: Ein falscher Arzt ?
Jan: Ja. Er .... hat sich darauf spezialisiert, Menschen zu töten. ABer nicht einfach so. Er hat ihnen lebenswichtige Organe entnommen.
Tom: Und du ?
Jan: Ich lag bei ihm auf dem OP Tisch. Nachdem er mich narkotisiert hatte, begann er mit dem Eingriff.
Tom: Mein Gott, Jan.
Jan: Ich hab einfach Angst, dass....
Tom: Jan, du bist Polizist. Und als solcher läufst du ständig Gefahr, verwundet zu werden.
Jan: Ich hatte auf diesem verdammten OP Tisch mit meinem Leben abgeschlossen. Verstehst du ?
Tom: Ja. Und jetzt denkst du darüber nach, deinen Job an den Nagel zu hängen ?
Jan: Ich könnte mich in den Innendienst versetzen lassen.
Tom: Innendienst ? Du ? Entschuldige Jan, aber das ist ja wohl ein Witz. Ein Mann mit solchen Fähigkeiten, wie du sie besitzt, gehört auf die Straße und nicht hinter einen Schreibtisch.
Jan. Aber ich hab Verantwortung.
Tom: Ja. Ja, mein Lieber. Die hast du. Und jetzt, wo Leni bald ihr erstes Kind erwartet, noch mehr. Aber wenn du ständig darüber nachdenkst, wann das Schicksal zuschlagen könnte, dann passiert es auch irgendwann.

Jan sagt gar nichts mehr. ER meidet den Blick seines Freundes. Tom merkt, dass er sich wirklich Gedanken darüber macht.

Tom: Bist du... in psychologischer Behandlung deswegen ?
Jan: Nein.
Tom: Und warum nicht ? Jan, deine Ängste sind berechtigt. ABer du musst etwas dafür tun, dass sie nicht Herr über dich werden.
Jan: Ich komm ganz gut damit klar.
Tom: So, tust du das ? Keine Probleme, wenn du irgendwelche Verdächtige verfolgst ? Angst, dass sie dich über den Haufen schießen ?
Jan: Tom hör auf .
Tom. Na ja. Du musst es wissen.
Jan: Es ist spät, lass uns schlafen gehen, hm ?
Tom: Ja. Aber.... das Thema ist noch nicht vom Tisch.
Jan: Sicher.

Sie gehen schließlich ins Bett.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Neues Leben Empty Re: Neues Leben

Beitrag  cat Di 01 Jun 2010, 18:00

Am nächsten Morgen verlassen Tom und Jan gemeinsam das Haus. Jan erklärt Leni, dass er Tom noch in die Klinik fährt.
Tatsächlich aber wird Jan von Tom in der Klinik untersucht. Das ganze dauert etwa eine Stunde. Sein Handy klingelt ein ums andere mal. Es ist Ina, aber er drückt sie weg.

Jan: (zieht sich wieder an) Und wann weißt du, ob ich als Spender in Frage komme ?
Tom: Na ja. Ich denke, so am Mittag. Ich ruf dich an, OK ?
Jan: Ja, danke.

Er geht nach draußen nimmt sein Handy, wählt Inas Nummer.

Jan: Ina ? Du hast versucht mich zu erreichen ?
Ina: Wo steckst du denn ?
Jan: Ich.. war noch in der Schule. Wegen Leon. WAs ist denn los ?
Ina. Hör zu. Hajo ist noch beim Zahnarzt. Sabine hat mich angerufen und gebeten, zu ihr zu kommen. Sie hat einen Toten, den wir uns unbedingt mal anschauen sollten.
Jan: OK. Dann komme ich direkt in die Pathologie.
Ina. Gut. Bis gleich.

Jan fährt in die Pathologie. Ina ist schon dort und wartet mit Sabine auf ihn.

Jan: Entschuldigt, ging nicht schneller.
SAbine: Kein Problem. Mein Kunde läuft nicht weg. (sie grinsen) OK. Ich hab diesen Mann letzte Nacht von euren Kollegen bekommen. Alles sah zuerst nach einem tödlichen Sturz aus. Der Mann roch stark nach Alkohol und hatte diese Wunde am Kopf.
Jan: Und ?
SAbine: Ich hab ihn untersucht. Ich konnte in seinem Blut kein Alkohol feststellen. Und die Verletzung am Kopf war auch nicht die Todesursache.
Ina: Sondern ?
SAbine: Kommt mal mit.

Sie gehen zum Tisch, auf dem die Leiche liegt. Sie zieht das Laken zurück. Der Tote liegt auf dem Bauch. Sie deutet auf zwei Narben, links und rechts im Rückenbereich. Jan wird nachdenklich. Er ahnt, was diesem Mann angetan wurde.

Sabine: Dem Mann fehlen die Nieren. Sie wurden ihm fachmännisch entnommen.
Ina. Ein Arzt also?
Sabine: Auf jeden Fall. Oder einer, der als Arzt nicht zugelassen wurde. Auf jeden Fall wusste er genau, was er tat.
Ina: Organhandel ? (die Frage richtet sie eigentlich an Jan, der aber ist total abwesend) Jan ? (sie berührt jetzt seinen Arm)
Jan: (zuckt zusammen) WAs ?
Ina: Organhandel. SAg mal, was ist los ?
Jan: Ich... (er schaut nacheinander die beiden Frauen an) Entschuldigt, aber ich.. .ich muss an die frische Luft.

Jan lässt die beiden alleine. Die schauen sich ratlos an.

Sabine: Was ist denn mit ihm ? Wir hatten doch schon schlimmer zugerichtete Leichen.
Ina. Ich weiß nicht. Ist das dein Bericht ?
Sabine: Ja. Steht alles drin. Name, Adresse...
Ina: Danke.

Sie geht nach draußen und sieht Jan in einer Ecke stehen.

Ina: Jan ? (er reagiert nicht, sie geht zu ihm) Hey, was ist los ?
Jan. (schaut sie an) Ich... hab noch nicht gefrühstückt. Das ist alles.
Ina: So ?
Jan: Ist das Sabines Bericht ? (zeigt auf die Akte)
Ina: Ja.
Jan: Gut, dann lass uns ins Büro fahren.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Neues Leben Empty Re: Neues Leben

Beitrag  Kathy Di 01 Jun 2010, 19:24

Hallo Cat, schön das du wieder zurück bist und so wie es klingt hast du dich prima erholt und sogar im Urlaub an deiner Geschichte gebastelt Very Happy Es geht ja auch schon wieder ganz schön spannend und dramatisch los und ich bin gespannt was du diesmal mit Jan alles vor hast. Also bis morgen? L.G. Kathy

Kathy

Anzahl der Beiträge : 413
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Neues Leben Empty Re: Neues Leben

Beitrag  Moritz1 Di 01 Jun 2010, 19:35

Hallo Cat,
auch ich klebe schon wieder förmlich an deiner Geschichte.
Hast du dich gut erholt??
Freue mich schon, genau wie Kathy wenns bei dir weiter geht.
Ich hoffe sehr bald :-)
LG
Moritz

Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

Neues Leben Empty Re: Neues Leben

Beitrag  cat Mi 02 Jun 2010, 09:08

Hallo Kathy, hallo Moritz !
Danke für die lieben Grüße. Ja, ich konnte mich glaube ich gut erholen. Hab ja noch eine Woche Ferien. Und ich möchte euch auch nicht länger auf die Folter spannen. Es wird noch eine Menge passieren. Hier geht's erst mal weiter.

Sie fahren ins Büro. Dort wartet schon Vince.

Vince: Und ? Haben wir einen Fall ?
Jan: Haben wir.
Ina: Dem Opfer wurden beide Nieren fachmännisch entnommen.
Vince: Cool. Organhandel, oder ?
Ina: Davon ist auszugehen.
Jan: Wo ist Hajo ?
Vince: Hat angerufen. Er ist zu Hause. Der Zahnarzt hat ihn für heute krank geschrieben.
Jan: Aha.
Ina: Und wie gehen wir jetzt vor ?
Jan: Vince, du nimmst Kontakt zu Eurotransplant auf. Lass dir eine Liste geben von Patienten, die auf eine Niere warten. Erst mal Leipzig und nähere Umgebung. Und ich brauche auch eine Liste von Patienten, die aus der Liste wieder gestrichen wurden. Ina, du hilfst ihm dabei.
Ina: OK. Und was machst du ?
Jan: Unser Opfer war .... verheiratet.
Ina: Verstehe. Na gut, komm.

Sie verlässt mit vince das Büro.
Jan liest sich erst noch Sabines Bericht durch und fährt dann zur Ehefrau des Toten. Dort erfährt er nicht viel. Das Paar hat enorme Schulden und sie kann sich nicht vorstellen, wie es jetzt weiter gehen soll. Ihr Mann sprach von Hilfe, aber was genau er meinte, wollte er ihr nicht sagen.
Er geht danach wieder ins Büro zurück, muss ständig auf die Uhr sehen, wartet er doch auf Toms Anruf wegen dem Untersuchungsergebnis. Aber das lässt auf sich warten.
Inzwischen kommen Ina und Vince wieder.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Neues Leben Empty Re: Neues Leben

Beitrag  cat Mi 02 Jun 2010, 09:18

Jan: Und ? Konntet ihr was in Erfahrung bringen ?
Ina: Also mit dieser Blutgruppe ist es gar nicht so leicht, einen Spender zu finden.
Vince: Laut Eurotransplant gibt es in Leipzig und Umgebung insgesamt 5 Personen, die auf eine Spenderniere warten.
Jan: Und gibt es auch welche, die abgesprungen sind ?
Ina: Drei. Der eine ist.... leider verstorben. Der andere hatte Glück und ein Familienangehöriger konnte ihm eine seiner Nieren spenden.
Jan: Und der dritte ?
Vince: Wissen wir nicht.
Jan: HAbt ihr Namen und Adresse ?
Ina. Ja. War zwar schwierig ran zu kommen, aber...
Jan: Gut, dann... sucht diese Person auf. Fragt sie, warum sie keine Transplantation mehr benötigt. (er schaut ständig auf die Uhr, die anderen merken das natürlich)
Ina: Sag mal, Jan. ..... Ist alles in Ordnung ?
Jan. Sicher. (sie schauen sich an) Was ist ? Los, an die Arbeit.

Vince und Ina schauen sich an und verlassen das Büro.
Jan sitzt weiterhin wie auf Kohlen. Irgendwann kommt Hajo ins Büro.

Jan: Hajo, ich dachte, du bist zu Hause. Was macht dein Zahn ?
Hajo: Frag nicht. Gibt's was Neues ?
Jan: Wir haben eine Leiche. Männlich, 38 Jahre alt.
Hajo: Todesursache ?
Jan: Ihm wurden beide Nieren entfernt.
Hajo: Organhandel ?
Jan: Sieht so aus, ja. Ich lass von Ina und vince gerade eine Person checken, die auf der Liste von Eurotransplant stand und sich vor ein paar Tagen hat wieder streichen lassen.
Hajo: Gut.
Jan: (sein Handy klingelt) Entschuldige. Tom ? ---- Jetzt gleich ? - Nein, das geht schon. --- Ja, bis gleich. (er legt auf) Hör zu Hajo. Ich... ich müsste noch mal weg.
Hajo: Privat ?
Jan: (er schaut ihn an, zögert ein wenig) Ja.
Hajo: Na gut. Verschwinde. Meine Zahnschmerzen sind fast weg.
Jan: Danke.

Jan fährt in die Klinik. Dort wartet schon Tom auf ihn.
Sie gehen in die Cafeteria und bestellen sich einen Kaffee bzw. Tee.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Neues Leben Empty Re: Neues Leben

Beitrag  cat Mi 02 Jun 2010, 09:26

Jan: Jetzt mach es doch nicht so spannend, Tom. Komme ich als Spender in Frage oder nicht ?
Tom: Jan, hör zu, ich...
Jan: Also nein. (schweigen) Scheiße. (er merkt aber auch, dass Tom noch etwas beschäftigt) Was ist los ? Stimmt was mit meinen Werten nicht ? Bin ich.... krank ?
Tom: Nein, Jan. Du... du bist gesund. Soweit ich das beurteilen kann.
Jan: Aber da ist noch was, vedammt noch mal Tom. Das merk ich doch.

Tom erklärt ihm, was die Untersuchung ergeben hat und er ist geschockt. Tom merkt, dass Jan völlig durcheinander ist.

Tom: Jan, es.... es tut mir Leid. (schweigen) Soll ich dich nach Hause fahren ? (er schüttelt den Kopf) Hör zu, ich muss heute noch zurück nach Köln. Eine schwierige Operation wurde vorgezogen. Aber sobald ich die Sache hinter mir habe, komme ich wieder. Hast du mich verstanden ?
Jan: Ist nicht nötig, Tom. Ich... ich hab alles verstanden.
Tom: Dir geht es nicht gut. Das seh ich doch. Und ich kann das auch sehr gut verstehen.
Jan: Ich bin OK.
Tom: Ich muss los, Jan. Versprich mir, dass du.... dass du nichts Unüberlegtes tust.
Jan: Naütrlich nicht. (er schaut ihn jetzt das erste mal an) Kann.... ich dich noch irgendwohin fahren ?
Tom: Zum Flughafen ? Meine Maschine geht in knapp zwei Stunden.
Jan: Gut. Komm.

Jan fährt tom zum Flughafen und er wartet auch dort, bis die Maschine den Boden verlässt. Ein ums andere mal klingelt das Handy, aber Jan geht nicht ran.
Er fährt zurück nach Leipzig und geht gedankenverloren durch den Johannapark. Er will noch nicht nach Hause und im Büro drängt ihn sowieso nichts mehr.
Er kann das, was er von Tom erfahren hat, einfach nicht fassen.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Neues Leben Empty Re: Neues Leben

Beitrag  cat Mi 02 Jun 2010, 09:36

In der Zwischenzeit ist Hajo bei Leni zu Hause. Er sitzt am Esstisch und wartet auf seinen Kaffee, den Leni ihm zubereitet. Leon kommt noch mal zu ihm.

Leon: Gute Nacht Opa.
Hajo: Nacht mein Junge, schlaf gut.
Leon: Mach ich. Guten Nacht Mami.
Leni: Gute Nacht mein Schatz. (sie gibt ihm noch einen Kuss und dann verschwindet er)
Hajo: Wo ist David ?
Leni: Übernachtet heute in der Schule. Eine sogenannte Lesenacht.
Hajo: Ach ja ? Und du glaubst, dass die Jugend die Nacht über liest ?
Leni: Wohl kaum. (sie müssen lächeln)
Hajo. Wo steckt eigentlich dein Mann ?
Leni: Ich hab schon ein paar Mal versucht, ihn auf dem Handy zu erreichen. Vergeblich.
Hajo: Komisch. Er ist heute Mittag gegen 16 Uhr gegangen.
Leni: Na ja..... (sie hören einen Schlüssel) Da kommt er ja.

Sie geht in die Küche und holt sich ein Glas. Jan kommt schnell herein, gibt ihr einen Kuss.

Jan: Entschuldige bitte, aber.... im Büro war die Hölle los.
Leni: (schaut ihn fragend an) Im Büro, ja ?
Jan: Ja.
Hajo: Komisch. Das Gefühl hatte ich eigentlich gar nicht. Und du bist vor mir gegangen.

Jan dreht sich erschrocken um, sieht Hajo am Esstisch sitzen. Er weiß, dass er beiden jetzt eine Erklärung schuldig ist.

Jan: Hajo. (er schaut nun Leni an, die auf eine Erklärung wartet)
Leni: Wo warst du wirklich ?
Jan: Leni ich... ich hab Tom zum Flughafen gefahren und... war danach noch im Park, spazieren.
Leni: Alleine ? Die ganze Zeit ? (sie bekommt keine Antwort, merkt aber auch, dass es ihm nicht gut geht) Jan, was ist los ? Hat es mit Toms plötzlichem Auftauchen zu tun ?

Er schaut sie an, weißt nicht, was er sagen soll.

Hajo: (will aufstehen) ich glaube, ich.... lass euch mal alleine.
Jan: (dreht sich zu ihm um, läuft auf ihn zu) Nein. Nein, Hajo... ich.... Bitte bleib. (in seiner Stimme ist leichte Verzweiflung zu hören)
Hajo: (merkt das) Junge, was ist los ?

Jan schaut wieder Leni an, geht zum Tisch und setzt sich. Sie macht es ihm nach, lässt ihn nicht aus den Augen.
Jan legt seine Hände auf den Tisch, schaut verzweifelt nach unten. Leni fasst seine Hände an.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Neues Leben Empty Re: Neues Leben

Beitrag  cat Mi 02 Jun 2010, 09:45

Leni: Jan....
Jan: Du hast Recht. (er schaut sie kurz an) Es hat was mit Toms Auftauchen zu tun. Mein Vater.... er ist bei ihm in Behandlung.
Hajo: Er ist krank ? (Jan nickt)
Leni: Sehr krank ?
Jan: Wenn er in den nächsten 4 bis 6 Wochen keine neue Niere erhält, dann war's das.
Leni: Oh mein Gott.
Hajo. Das tut mir Leid, Jan.
Jan: Ich... ich war heute morgen in der Klinik und.... hab mich von Tom untersuchen lassen.
Leni: Warum ?

Jan schaut sie an, sucht nach den richtigen Worten. Hajo ahnt, was er ihr sagen möchte.

Hajo: Du... denkst darüber nach, ihm eine von deinen Nieren zu spenden ?

jan schaut Hajo an.

Jan: Ja. ich... ich hab darüber nachgedacht.
Hajo: Das ist.... sehr mutig von dir.
Leni: Jan...
Jan: Leni, ich... komme als Spender nicht in Frage.
Leni: (sie hört die Enttäuschung) Du... du hast es versucht und kannst nichts dafür, dass deine Werte nicht passen. Hey..
Jan: Leni, die Tatsache, dass ich... ihm nicht helfen kann, damit... kann ich ja noch leben, aber..... da ist noch etwas.
Hajo: Was meinst du ?
Jan: Die .... Untersuchung hat noch... etwas anderes ans Tageslicht gebracht.

Es herrscht wieder Schweigen. Jan meidet Lenis und Hajos Blick.

Hajo: Du bist doch nicht etwa krank ?
Jan: (schaut ihn an, dann Leni, die plötzlich Angst bekommt) Nein. Nein, ich... bin OK.
Leni: Jan, was ist es dann ?
Jan: Laut Untersuchungsergebnis kann.... (er ringt nach Fassung, schaut Leni an, dann Hajo) .....mein Vater nicht mein Vater sein. Also aus biologischer Sicht nicht mein Vater sein.

Er ist froh, dass es jetzt gesagt ist. Leni und Hajo sind stumm. Sie wissen nicht, was sie sagen sollen. Sie erkennen beide, dass diese Erkenntnis Jan total aus der Bahn geworfen hat.
Leni fasst seine Hände erneut, er schaut sie an, hat feuchte Augen.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Neues Leben Empty Re: Neues Leben

Beitrag  cat Mi 02 Jun 2010, 10:03

Leni: Und es gibt keine zweifel ? (er schüttelt den Kopf, schaut nach unten)
Jan: Mein... mein ganzes Leben.... aufgebaut auf einer Lüge.
Hajo: Jan...
Jan: Ich hab mich oft gefragt, warum mich Papa so behandelt. Warum ich es ihm nie recht machen konnte.
Leni: Du bist dir sicher, dass er weiß, dass du nicht... sein Sohn bist ?
Jan: Warum sonst hat er sich mir gegenüber immer so verhalten ?
Hajo: Jan, tust du ihm jetzt nicht ein wenig Unrecht ? Ich meine, wenn er es gewusst hat, dann hätte er deine Mutter und dich auch einfach ablehnen können. Euch eurem Schicksal selbst überlassen können. Aber er ist bei deiner Mutter geblieben und war für dich da.
Jan: Verstehe. Ich soll jetzt auch noch stolz sein auf so viel Großmut. Tut mir Leid, Hajo. Aber... das kann ich nicht.
Leni: Jan, er ist dein Vater. Er hat dich großgezogen.
Jan: Du hast keine Ahnung, Leni. Er war nie wirklich für mich da, wenn ich ihn brauchte. Weißt du, was schlimm war ? Wenn meine Mitschüler in der Schule erzählten, was sie alles mit ihren Vätern unternommen haben. Angeln, Schwimmen gehen, Fußball spielen... Und was hat mein Vater getan ? Nichts. Meine Mutter hat er zur Alkoholikerin gemacht. Und es hat ihn einen Scheiß interessiert, wie es ihr ging. Ich.. ich hab mir eines geschworen, dass ich es besser machen möchte, wenn ich mal Kinder habe. Dass ich auf einer Skala von 0 bis 10 im oberen Dritten zu finden bin.
Leni: Dann lass dir sagen, dass du auf dieser Skala über der 10 liegst.

Die beiden schauen sich sehr lange an. Hajo beobachtet die beiden.

Hajo: Jan, du musst mit deinen Eltern darüber reden. Fahre nach Köln.
Jan: Das kann ich nicht. Ich.. kann Leni jetzt nicht alleine lassen.
Leni: Ich hab noch ein paar Wochen.
Jan: Das weißt du nicht. Das ... das Baby kann morgen schon kommen. Nee, ich lass dich ganz bestimmt nicht alleine.
Leni: Aber Papa ist auch noch da.
Jan: Vergiss es.
Hajo: Dann lade sie nach Leipzig ein. Sie können bei mir wohnen. Ich richte das große Gästezimmer her.
Leni: Das würdest du tun ?
Hajo: Sicher. Jan... ich geb zu, ich hab gewisse Probleme, deinen Vater zu verstehen. Sein Handeln, seine Gedanken. Aber ich... ich hab kein Recht in deshalb zu verurteilen. Und er ist dein Vater. Und deine Mutter mag ich sowieso.
Jan: Ich weiß nicht. Das.... das wird nicht gut gehen.
Leni: Jan, du hast vorhin selbst gesagt, dass dein ganzes Leben auf einer Lüge aufgebaut ist. Du.. .willst doch sicher wissen, wer wirklich dein Vater ist. Und diese Frage kann dir nur deine Mutter beantworten.
hajo: Und was, wenn dein Vater garnichts von der ganzen Sache weiß ? WEnn er davon überzeugt ist, dass du sein Sohn bist ?
Jan: Soll ich ihm gegenüber meine Zweifel dann überhaupt aussprechen ? Jetzt ? In seinem Zustand ?
Leni: Schon allein deshalb musst du mit deiner Mutter reden.
Hajo: ruf sie an. Sie können bei mir wohnen bleiben, solange sie wollen. Vielleicht bekommen sie sogar die Geburt ihres Enkelkindes mit.

Jan steht auf, läuft zum Fenster. Leni und Hajo schauen sich an. Sie machen sich sorgen um Jans Psyche.
Leni steht jetzt auf, legt ihre Arme um seine Taille und lehnt sich eng an seinen Rücken.

Leni: Ich ruf sie morgen an, einverstanden ?

Er dreht sich zu ihr um, sie schauen sich an.

Leni: Ich liebe dich, Jan Maybach. Und es wird alles gut gehen.
Hajo: Leni hat Recht. Rede mit deiner Mutter. Sie ist die einzige, die wirklich Licht ins Dunkle bringen kann. Und dann... kannst du immer noch entscheiden, ob du mit deinem Vater reden willst.
Jan: OK. Wenn ihr meint.

Leni lässt Jan nicht aus den Augen. die beiden küssen sich lange.
Hajo beobachtet die beiden und steht leise auf, um das Haus zu verlassen. Er will sie alleine lassen.
Jan und Leni bekommen das gar nicht mehr mit. Sie sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Neues Leben Empty Re: Neues Leben

Beitrag  cat Mi 02 Jun 2010, 16:45

Etwas später. Jan ist im Schlafzimmer und knöpft sich das Hemd auf. Er zieht es aus und setzt sich auf das Bett. Leni, die an der Tür steht und ihn beobachtet, kommt zu ihm, setzt sich neben ihn.
Sie berührt seinen Rücken, streichelt ihn. Sie reden nicht, schauen sich nur an. Jan ist froh, dass alles ausgesprochen wurde und dass er in Hajo und Leni zwei Menschen hat, die ihm in dieser Situation beistehen.
Er geht langsam auf sie zu und küsst sie. Sie lassen sich auf das Bett nieder.

Jan: Ich liebe dich. (küsst sie wieder)

Dann hält er kurz inne. Leni merkt das, schaut in die Richtung, in die Jan sieht.

Jan: Leon, was ist ?
Leon: Ich.. ich hatte einen furchtbaren Traum.

Jan steht auf und geht auf ihn zu, fährt ihm durch die Haare.

Jan: So schlimm ? (er nickt nur) Na komm. Ich.. bring dich ins Bett, ja ? (er nickt wieder und die beiden gehen aus dem Raum) Bin gleich wieder da.
Leni: Ich warte auf dich.

Jan bringt Leon ins ein Zimmer. Er legt sich in sein Bett und Jan deckt ihn zu, möchte das Licht löschen.

Leon: Papa ?
Jan: ja ?
Leon: Kannst du solange bei mir bleiben, bis ich eingeschlafen bin ?
Jan: (schaut ihn an) Mach Platz.

Er legt sich zu seinem Sohn ins Bett und Leon kuschelt sich ganz eng an ihn.

Jan: Was hast du denn so schlimmes geträumt ?
Leon: Weiß ich nicht mehr.
Jan: Verstehe.
Leon: Aber jetzt träume ich bestimmt nichts Schlimmes mehr. Jetzt wo du bei mir bist.

Leon schläft ein, aber nicht nur er.

Es vergehen einige Minuten. Leni wartet auf Jan. Als dieser nicht mehr kommt, geht sie in Leons Zimmer. Sie erkennt Leon, der immer noch ganz eng bei Jan liegt und beide tief und fest schlafen.
Der Anblick rührt sie fast zu Tränen. Sie löscht das Licht und geht selbst ins Bett.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Neues Leben Empty Re: Neues Leben

Beitrag  cat Mi 02 Jun 2010, 16:52

Am nächsten Morgen ist Leon ganz leise. Jan schläft immer noch. Er geht nach draußen. Leni hat das Frühstück schon fertig.

Leon: Morgen Mami.
Leni: Morgen mein Schatz. Na ? Hast du noch mal schlecht geträumt ?
Leon: Nee. Mit Papa zusammen doch nicht. Aber ... ich glaube Papa hat schlecht geträumt.
Leni: Wie kommst du denn darauf ?
Leon: Na ja. Er war so unruhig.
Leni: Schläft er noch ? (er nickt)
Leon: Soll ich ihn wecken ?
Leni: Nein. lass mal. Papa braucht seinen Schlaf.

Die beiden frühstücken und Leon ist ganz leise, als er sich für die Schule fertig macht. Jan merkt von der ganzen Sache nichts.

Etwas später. Leni ist dabei, die Küche etwas zu richten, als Jan herein kommt.

Jan: Morgen.
Leni: (dreht sich um) Hey, ausgeschlafen ?
Jan: Leni, es.... es ist gleich halb zehn. Warum hast du mich nicht geweckt ?
Leni: Ganz einfach, weil Leon mir gesagt hat, du hättest äußerst unruhig geschlafen. (sie geht auf ihn zu, gibt ihm einen Kuss) Frühstück steht noch auf dem Tisch.
Jan: Und was machst du ?
Leni: Ich hol David ab. der ist bestimmt vollkommen am Ende nach seiner Lesenacht.
Jan: Bestimmt.
Leni: Hör zu, ich... ich ruf später deine Eltern an. Ist das OK ?
Jan: Ihr wollt das wirklich durchziehen ?
Leni: Jan, es ist das Beste, glaub mir.
Jan: Na gut. ich.. ich ruf dich später an, hm ?
Leni: Gut. Tschüß.

Jan frühstückt und macht sich dann fertig fürs Büro.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Neues Leben Empty Re: Neues Leben

Beitrag  cat Mi 02 Jun 2010, 17:01

Dort ist Ina so richtig in Fahrt. Jan hört im Flur ihre Stimme, versteckt sich und verfolgt das Gespräch zwischen ihr und Vince.

Ina: Schade, dass hajo keinen Sohn hat.
Vince: Wieso ?
Ina: Na ja. Ich könnte ihn mir angeln. Und dann hätte ich als seine Schwiegertochter genauso alle Freiheiten.
Vince: Meinst du ?
Ina: Oh, ich hasse das. Merkst du das nicht ? Es ist gleich halb elf. Und wo ist unser lieber Kollege ?

Ina schimpft weiter. hajo ist im Anmarsch, Jan versteckt sich noch weiter, damit er ihn nicht entdeckt. dieser geht in sein Büro, hört Ina.

Ina: Jan kommt, wann er will. Geht, wann er will. Und wenn er mal hier ist, gibt er nur Anweisungen.
Vince: Na ja. Er muss ja schließlich üben.
Ina: Üben ? Was bitte soll Jan üben ?
Vince: Chef sein.
Ina: Ja. Genauso sieht es aus. Aber das mach ich nicht mehr lange mit. Was tut Jan eigentlich hier ? Nimm unseren neuesten Fall. Bisher hat er uns von A nach B gejagt. Und was macht er ?
Vince: HOlt sich die Lorbeeren ab.
Ina: Du sagst es.

Jan ist ziemlich geschockt über das, was er hören muss.

Hajo: Das ist wirklich interessant, Ina. Hast du noch mehr Kritik vorzutragen ? Dann raus damit.
Ina. (ist jetzt erschrocken über Hajos Erscheinen) Hajo, ich.... (schaut ihn an) Wie lange stehst du schon hier ?
Hajo: Lange genug um dir zu sagen, dass ich dich verstehen kann. Aber Jan hat im Moment eine Menge privater Probleme.
Ina: Ja. Jan hat in letzter Zeit ständig private Probleme.
Hajo: Ina.
Ina: Ist doch so. Arbeitest du langsam auf deinen Abschied hin ?
Hajo: Nein. Und selbst wenn es so wäre, Ina. Jan wird nach meinem Ausscheiden den Posten als Hauptkommissar übernehmen. Und das weißt du auch.
Ina: Ja. Aber dafür könnte er sich ruhig öfter hier blicken lassen.
Hajo: Ich hab jetzt keine Lust, mich mit dir zu streiten. Vince, wir fahren zu Kruse.

Vince steht auf und folgt seinem Chef, der doch ziemlich sauer ist.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Neues Leben Empty Re: Neues Leben

Beitrag  cat Mi 02 Jun 2010, 17:13

Jan geht noch mal einen Schritt zurück, damit er nicht gesehen wird. Dann geht er ins Büro. Ina sitzt am Schreibtisch und liest in einer Akte. Sie erkennt Jan, der, ohne sie anzusehen, auf seinen Schreibtisch zugeht.

Jan: Morgen.
Ina: Morgen ist gut.
Jan: Entschuldige, hab verschlafen.
Ina: Ach ja ? (sie schauen sich jetzt an, schweigen)
Jan: Habt ihr mit dem Mann gesprochen, der aus der Liste von Eurotransplant gestrichen wurde ?
Ina: Nein.
Jan: Warum nicht ?
Ina. Er war nicht da.
Jan: Wie, er war nicht da ?
Ina: Jan, bist du sicher, dass dich das wirklich interessiert ?
Jan: Was soll denn die Frage jetzt ?
Ina. Na ja. Ich meine ja nur. Du kommst irgendwann mal ins Büro, holst dir die neuesten Informationen und verschwindest wieder.
Jan: Ina....
Ina: Hier, du kannst ja den Bericht lesen, dann weißt du, was Sache ist.

Sie gibt ihm eine AKte und schaut ihn böse an.

Ina. Wenn du mich entschuldigst? Ich muss arbeiten.. (sie betont dabei das ich)

Jan liest sich die Akte durch. Er erfährt, dass der Mann sich einer Operation unterzogen hat. Aber welche, konnten Ina und Vince nicht in Erfahrung bringen. Aber sie haben aus einer anderen Quelle erfahren, dass ein gewisser Dr. Mendel ihn behandelt.

Jan: Wo ist eigentlich hajo ?
Ina. Mit Vince bei Kruse. Er möchte einen Durchsuchungsbeschluss für Mendels Praxis.
Jan: Verstehe. (INa lässt Jan nicht aus den Augen) Liegt denn etwas über diesen Mendel vor ?
Ina: Nein, absolut nichts. Aber er taucht immer mal wieder auf, wenn es um Organverpflanzungen geht.
Jan: Dann wird es schwer sein, einen Durchsuchungsbeschluss zu bekommen.
Ina: Du musst es ja wissen.
Jan: Sag mal Ina. Hab ich dir eigentlich was getan ?
Ina: Nein.
Jan: Wirklich nicht ?
Ina: (sie schauen sich an) Hajo wird seinen Stuhl nicht so schnell räumen, mein Freund. Und nur weill du mit seiner Tochter verheiratet bist, kannst du dir deine Freiheiten nehmen. Aber übertreib es nicht, mein Lieber.
Jan: Ach du glaubst, ich nutze meine Position als Schwiegersohn Hajo gegenüber aus ?
Ina: Besser hätte ich es nicht sagen können.
Jan: Weißt du was ? (er steht auf, geht auf sie zu, schaut sie an)

Sie wartet darauf, dass Jan weiterredet. Aber der fühlt sich plötzlich etwas unsicher.

Jan: Vergiss es.

Er geht zur Tür. Ina schreit ihm hinterher.

Ina: Was soll ich Hajo sagen, wenn er nach dir fragt ?
Jan: Nichts.

Er ist verschwunden. Ina bekommt Zweifel. War es richtig, Jan so zu attackieren ? Hajo hat gesagt, dass er private Probleme hat. Ist Lenis Baby in Gefahr ? Sie fühlt sich plötzlich nicht mehr wohl in ihrer Haut.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Neues Leben Empty Re: Neues Leben

Beitrag  cat Mi 02 Jun 2010, 17:26

Jan fährt eine Weile in der Gegend herum, dann geht er nach Hause. Dort sind Leon und David dabei ihre Hausaufgaben zu machen.
Jan geht direkt ins Bad und danach ins Schlafzimmer. Er holt seinen besten Anzug aus dem Schrank.
Er zieht ein weißes Hemd an, schicke Krawatte.
Als er in kompletter Montur vor dem Spiegel steht, stehen Leon und David an der Schlafzimmertür.

Leon: Wow.
Jan: (dreht sich zu ihnen um) Wie seh ich aus ?
David: Wie jemand, der ganz wichtig ist.
Jan: Ja ?
Leon: Du siehst toll aus Papa. Wo gehst du hin ?
Jan: Ich..... (er überlegt) Ich muss ins Gericht. Eine Aussage machen.
David: Und da muss man so was anziehen ?
Jan: Na ja. Das... macht immer einen guten Eindruck.
David: Na dann.
Jan: OK, Jungs. Bei euch ist alles klar ?
Leon: Logo Papa.
David: Viel Glück.
Jan: Danke. Tschüß, bis später.

Jan verlässt das Haus. Aber er fährt nicht zum Gericht. Er hat etwas ganz anderes vor. Er möchte nicht, dass Ina glaubt, er würde seine Arbeit als Polizist vernachlässigen.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Neues Leben Empty Re: Neues Leben

Beitrag  cat Fr 04 Jun 2010, 09:17

Er fährt auf direktem Wege zur Praxis Dr. mendel. Die Sprechstundenhilfe macht ihm klar, dass er ohne Termin und Überweisung des Hausarztes nicht behandelt werden kann.

Jan: Hören sie, ich... ich warte gerne. Aber.... es ist wirklich wichtig.
Klein: Na gut. Dann setzen sie sich. Und das hier (sie gibt ihm ein Papier) füllen sie bitte aus.

Jan ist froh und setzt sich auf einen freien Platz. Er muss tatsächlich über eine Stunde warten, bis Frau Klein ihn aufruft.

Klein: Herr Maybach, kommen sie bitte ?

Jan steht auf und folgt ihr ins Behandlungszimmer. Dr. Mendel steht mit dem Rücken zu ihm und wascht seine Hände.

Mendel: Nehmen sie doch Platz. (Jan bleibt stehen, Mendel dreht sich um, ist erstaunt, weil Jan immer noch steht) Herr....(schaut auf die Krankenakte) Maybach. Was kann ich für sie tun ?
Jan: Für mich nichts. Aber..
Mendel: Hören sie, ich hab eine menge Patienten, die meine Hilfe brauchen, also welche Beschwerden führen sie zu mir ?
Jan: Ich sagte ja schon, mir fehlt nichts.
Mendel: Und warum sind sie dann hier ?
Jan: Es..... es geht um meinen Vater.
Mendel: Aha. Und wo ist er ?
Jan: Er... er braucht dringend eine Niere, sonst... wird er sterben.
Mendel: Ach und sie glauben, ich hab welche in meinem Kühlregal ?
Jan: Wer weiß ?
Mendel: OK. Es reicht. Ich kann ihnen nicht helfen. Sie müssen sich da schon an Eurotransplant wenden. Bzw. der behandelnde Arzt ihres Vaters.
Jan: Der hat dort auch schon eine Anfrage gestartet, aber .... es sieht nicht gut aus.
Mendel: Dann tut mir das leid. (er schaut ihn an) Wie kommen sie eigentlich dazu, dass ich ihnen helfen könnte ?
Jan: Ich....hab gehört, dass sie.... na ja, dass sie... Organe besorgen können.
Mendel: Wo haben sie denn diesen Schwachsinn gehört ? Ich handle doch nicht mit Organen. Das ist strafbar. Und ich hänge an meinem Beruf.
Jan: Wolfgang Schäfer. ER... er hat doch durch sie eine Nierentransplantation erhalten. Bei Eurotransplant konnte man ihm nicht helfen.
Mendel: Woher haben sie diese Information ?
Jan: Ich .... hab einen Bekannten, dessen Bruder mit Wolfgang Schäfer zusammenarbeitet. Er hat mir gesagt, dass sie....
Mendel: Nein.
Jan: Hören sie, ich...
Mendel: Ich möchte sie bitten, zu gehen. (er geht zur Tür und will sie ihm öffnen)
Jan: bitte. Ich... ich verdanke alles, was ich in meinem Leben erreicht habe, meinem Vater. Er...er hat alles für mich getan, mich auf die besten Schulen geschickt. Wenn er diese NIere nicht bekommt, wird er sterben. Das kann und will ich nicht zulassen. Ich hab die finanzielle
Möglichkeit. Zahle jeden Betrag, aber bitte..... helfen sie mir, helfen sie meinem Vater. so kann ich ihm wenigstens noch ein paar Jahre schenken.
Mendel: Wie alt ist ihr Vater ?
Jan: Er wird 66.
Mendel: Ein schönes Alter.
Jan: Ja. Aber zu jung, um schon zu gehen.
Mendel: Wenn der da oben sagt, dass es soweit ist, sollten wir das akzeptieren.
Jan: Aber ich will das nicht akzeptieren.

Sie schauen sich an. Schweigen. Jan spielt seine Rolle als mitfühlender, verzweifelter Sohn perfekt.

Mendel: Wo ist ihr Vater in Behandlung ?
Jan: In Köln.
Mendel: Köln ? (er nickt) Ich brauche seine Untersuchungsergebnisse und zwar alle.
Jan: Das wird kein Problem sein. Kann ich besorgen.
Mendel: Herr Maybach, das wird nicht ganz billig werden.
Jan: Davon gehe ich aus. Aber ich sagte ihnen ja schon. Alles was ich erreicht habe, verdanke ich ihm. Und jetzt kann ich ihm wieder etwas davon zurückgeben.
Mendel: Sie haben ihren alten Herrn sehr gern. Hab ich selten unter meinen Patienten. Da sind sich Eltern und Kinder in diesem Alter oft egal.
Jan: Heißt das ja ?
Mendel: 50.000 Euro sofort und den REst nach abgeschlossener Behandlung.
Jan: Und wie viel ist der Rest ?
Mendel: 200.000
Jan: Das ist eine Menge Geld.
Mendel: Nicht, wenn ihnen das Leben ihres Vaters am Herzen liegt.
Jan: OK:
Mendel: Bringen sie die Anzahlung zusammen mit den Untersuchungsergebnissen ihres Vater mit. Ich werde mich dann sofort um ein Spenderorgan bemühen.
Jan: Woher bekommen sie die Organe ?
Mende: Sie verstehen sicher, dass ich ihnen darüber keine Auskunft geben kann. Berufsgeheimnis.
Jan: Klar. Verstehe. (er geht zur Tür und bleibt noch mal stehen, dreht sich um) Danke Doktor.
Mendel: Keine Ursache. Und... sie wissen ja. Kein Wort über das, was hier besprochen wurde.
Jan: Ich werde mich hüten. Aber... weiterempfehlen.... das darf ich sie doch ?
MEndel: Wenn sie mit meiner Arbeit zufrieden waren, gerne.

Jan verlässt das Zimmer, verabschiedet sich von Frau Klein und geht zum Wagen. Er steigt ein, schließt die Augen. Er hat es tatsächlich getan.
Wenn Hajo von dieser Aktion erfährt, wird er ihn höchstpersönlich aus dem Polizeidienst werfen.
Aber er will doch nur einen Beweis dafür, dass Mendel hinter dem Tod des Mannes steckt.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Neues Leben Empty Re: Neues Leben

Beitrag  cat Fr 04 Jun 2010, 09:27

Er fährt nach Hause. leon und David spielen im Garten. Jan geht hinein und sofort unter die Dusche. Er fühlt sich schmutzig. Er hat mit der Krankeheit seines Vaters einen kriminellen Deal eingeleitet. Ihm kommen jetzt Gewissensbisse.

Mittlerweile sind Leon und David wieder im Haus. Leni kommt nach Hause.

Leon: Hallo Mami.
Leni: Na ihr beiden ? Was macht ihr denn ?
David: Wir wollten gerade Fern sehen.
Leon: Ist doch OK, oder ?
Leni: Klar. Sagt mal, ist Papa da ?
Leon: Ja. Er sah superchic aus in seinem Anzug.
Leni: In seinem Anzug ?
David: Ja. Er musste zum Gericht.
Leon: Damit hat er die Leute bestimmt beeindruckt.
Leni. Und wo ist er jetzt ?
David: Er ist jetzt schon seit fast einer halben Stunde unter der Dusche.
Leni: Warum das denn ? (sie zucken mit den Schultern und gehen)

Leni geht ins Schlafzimmer. Dort hängt Jans Anzug auf dem Bügel. Hemd und Krawatte liegen auf dem Bett. Sie nimmt die Krawatte in die Hand, ist nachdenklich. Da kommt Jan ins Zimmer, nur mit einem Handtuch um die Taille.
Er bleibt erstarrt stehen, als er Leni sieht. Die beiden schauen sich an.

Leni: Du hast die Jungs mit deinem Outfit ja schwer beeindruckt.
Jan: Ach ja ?
Leni: Allerdings, das (sie zeigt auf das Handtuch und seinen spärlich bekleideten Körper) beeindruckt mich genauso. (sie schmunzelt und geht auf ihn zu)
Jan: Leni, ich..... (er ahnt, was sie jetzt vorhat, aber er versteht es jetzt geschickt, sie davon abzuhalten) Nicht jetzt, bitte.

Er geht an ihr vorbei.

Leni: Was ist denn los ? Lief die Verhandlung nicht so, wie du sie dir vorgestellt hast ?
Jan: Verhandlung ?
Leni: Auf dem Gericht. David hat so was gesagt.
Jan: Ach so. Doch... doch die Verhandlung lief super. Aber.... sie war anstrengend.
Leni: Dann mach ich uns erst mal was zur Stärkung. (sie will gehen) Ach, bevor ich es vergesse. Deine Eltern kommen morgen um halb elf am Bahnhof an.
Jan. So schnell schon ?
Leni: Ja.

Sie verlässt das Zimmer. Jan zieht sich an und nimmt sein Handy. Er ruft Tom an.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Neues Leben Empty Re: Neues Leben

Beitrag  cat Fr 04 Jun 2010, 09:35

Jan: Tom ? Ich bins Jan. Hör zu, ich.. .ich brauch deine Hilfe.

Er erklärt ihm genau, was er vorhat und bittet ihn, ihm die Krankenakte seines Vaters zu schicken.

Tom: Hör zu, ich geb sie deinem Vater einfach morgen mit. Er kommt doch nach Leipzig.
Jan: Aber dann weiß er, dass ich Bescheid weiß.
Tom: Keine Angst. ich schreibe einen anderen Namen auf die Krankenakte. Dann erfährt er gar nichts.
Jan: OK. Danke Tom.
Tom: Kein Problem, Tschüß.

Später sitzt die Familie beim Abendessen. Leon und David haben eine Menge zu erzählen, Jan ist nicht immer bei der Sache. Leni merkt das.
Nachdem die Jungs ins Bett gegangen sind, kommt Leni ins Wohnzimmer. Jan sitzt auf der Couch und liest in einer Zeitung.

Leni: So, die beiden sind im Bett.
Jan: Gut. (sie will zu ihm, da klingelt das Telefon)
Leni: Na toll. Bin gleich wieder da.

Sie geht nach draußen und nimmt ab.

Leni: Papa, das ist ja eine Überraschung.
Hajo: Wie geht es euch beiden ?
Leni: Uns geht es gut.
Hajo: Ist Jan zu Hause ?
Leni: Ja. Ist ziemlich geschafft von der Gerichtsverhandlung.
Hajo: Gerichtsverhandlung ?
Leni: Ja. Er... er musste doch heute eine Zeugenaussage machen.
Hajo: Davon wusste ich gar nichts. Sag mal, ist alles in Ordnung bei euch ?
Leni: Sicher Papa. (sie schaut in die Richtung, in der Jan sitzt, ist etwas verwirrt)
Hajo: hast du schon mit Jans Eltern gesprochen ?
Leni: Ja. Sie kommen morgen um halb elf in Leipzig an.
Hajo: Gut, dann werde ich jetzt gleich das Gästezimmer richten.
Leni: Soll ich dir morgen nicht helfen ?
Hajo: Unterseh dich. In deinem Zustand.
Leni: Papa, ich bin....
Hajo: ... nicht krank nur schwanger. Ich kenn den Spruch. Vergiss es.
Leni: OK.
Hajo: Ich wünsch euch noch einen schönen Abend.
Leni: Danke, dir auch. Tschüß.

Sie legt auf und geht wieder ins Wohnzimmer zurück.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Neues Leben Empty Re: Neues Leben

Beitrag  cat Fr 04 Jun 2010, 09:43

Sie setzt sich neben Jan, lässt ihn nicht aus den Augen. Dieser merkt das, schlägt die Zeitung zu.

Jan: Wer war das ?
Leni: Papa. Er wollte wissen, wie die Gerichtsverhandlung war.

An Lenis Stimme merkt er, dass sie Bescheid weiß. Er schaut weg.

Leni: Warum lügst du mich an ? (schweigen) Jan ?
Jan: HÖr zu Leni, ich.. ich kann jetzt nicht darüber reden. dAs... das ganze ist etwas kompliziert.
Leni: Kompliziert ? Ja ?
Jan: Es ist besser, wenn niemand etwas davon weiß.
Leni: Ich bin aber nicht niemand. Ich bin deine Frau.
Jan: (er schaut sie jetzt an) Leni, bitte.

Sie lässt ihn wieder nicht aus den Augen. Er merkt das.

Jan: Was ist ?
Leni: Ich stelle mir gerade vor, du in diesem tollen Outfit.
Jan: Du meinst, meinen Anzug ?
Leni: Nee, das Outfit danach. (er schaut sie jetzt ebenfalls sehr intensiv an)
Jan: Ach ja ? Ich.. ich könnte es ja noch mal anziehen.
Leni: Jetzt ?
Jan: Warum nicht ?
Leni: Stimmt. Allerdings kannst du das Handtuch ruhig weglassen.
Jan: So ? Kann ich ?
Leni: Ja. (sie geht jetzt eng zu ihm hin und die beiden küssen sich)
Jan: Einverstanden. (er küsst sie wieder, nimmt ihre Hand) Komm.

Sie stehen auf und wollen ins Schlafzimmer, als Leni sich leicht krümmt.

Leni: Ahh.
Jan: Was ist ?
Leni: Nichts. Ist nichts.
Jan: Hast du Schmerzen ?
Leni: Es ist nichts. Das hatte ich heute schon ein paar Mal. Ist nichts Dramatisches.
Jan: Nichts Dramatisches ? Das könnten Vorwehen sein.
Leni: Jan.... komm wieder runter, ja ? Ich hab mit meiner Ärztin darüber gesprochen. Das ist völlig normal. Und es ist alles im grünen Bereich. Also mach dich locker und lenk jetzt nicht ab. Denk an dein Outfit.

Er schaut sie an, küsst sie wieder und zieht sie ins Schlafzimmer.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Neues Leben Empty Re: Neues Leben

Beitrag  cat Fr 04 Jun 2010, 10:24

Am nächsten Morgen ist Jan schon früh im Büro. Er studiert verschiedene Akten. Gegen halb neun kommen Ina und Hajo ins Präsidium.

Ina. Morgen Hajo.
Hajo: Morgen Ina.
Ina: Hajo, ich.. ich möchte mich für gestern bei dir entschuldigen. Ich.. ich hab etwas übertrieben.
Hajo: Ina, ich ... versteh dich. Ich weiß, dass Jan im Moment nicht besonders präsent ist. Aber es... geht ihm nicht gut.
Ina: Ist was mit Leni ? Oder dem Baby ?
Hajo: Nein. Gott bewahre. Nein. Den beiden geht es sehr gut. ich.. ich kann dir nicht viel sagen. Er will das auch nicht.
Ina. Aber wir sind nicht nur Kollegen. Ich dachte, wir sind auch Freunde. Und unter Freunden erzählt man auch was.
Hajo: Du hast ja Recht. (er bleibt stehen, hält sie am Arm fest) Sein Vater ist schwer krank, Ina. Das.... muss fürs erste reichen, hm ?
Ina: OK. Danke Hajo.

Sie kommen ins Büro und sehen Jan bei der Arbeit.

Hajo: Jan, seit wann bist du denn schon hier ?
Jan: Schon eine ganze Weile. Ich möchte mir nicht nachsagen lassen, meine Position als dein Schwiegersohn zu missbrauchen. (er schaut dabei Ina an)
Ina: Es tut mir Leid, Jan. War nicht so gemeint.
Jan: Ist schon OK.
Hajo: Und was hast du da ?
Jan: Ich hab mir mal die Listen von Eurotransplant der letzten Monate durchgeschaut.
Ina: Und ?
Jan: Hier. Im ersten halben Jahr gab es über 100 Neuanträge wegen verschiedener Organe. Davon wurden in den ersten beiden Monaten fünf Anfragen zurückgezogen.
Hajo: Warum ?
Jan: So weit war ich noch nicht. Ist ziemlich kompliziert. Ärztegeheimnis, du verstehst.
Hajo: Ja.
Ina: Na ja, vielleicht sind sie verstorben.
Jan: Möglich.
Hajo: Das müssen wir herausfinden.
Jan: Bin dabei. Allerdings....
Hajo: du musst deine Eltern vom Bahnhof abholen. Ich weiß Bescheid.
Jan: Ina ?
Ina: Gib schon her. Vielleicht hat ja der ein oder andere schon sein neues Organ erhalten.
Jan: Genau. Und vielleicht war ja Dr. Mendel der behandelnde Arzt.
Hajo: Wenn das so wäre, könnte das für einen Durchsuchungsbeschluss reichen ?
Jan: Ich denke schon. (er gibt Ina die Akte und seine Notizen) Danke.
Ina: Schon gut.

Jan verschwindet. Allerdings fährt er nicht gleich zum Bahnhof. Dafür ist es noch ein bisschen zu früh. Er fährt zu seiner Hausbank. Er braucht 50.000 Euro. Was nicht leicht ist. Aber er kann den Banker überzeugen, ihm einen Kredit zu gewähren und ihm das Geld zu überlassen.

cat

Anzahl der Beiträge : 3576
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Neues Leben Empty Re: Neues Leben

Beitrag  Gesponserte Inhalte


Gesponserte Inhalte


Nach oben Nach unten

Seite 1 von 3 1, 2, 3  Weiter

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten