Fehlende Erinnerung

Einer rief: "Wenn die Bullen auftauchen nehmen sie alles auseinander, kassieren uns mit ein, wegen........"
Jan fiel ein: "Ich verliere wegen Ihren Joints kein Wort, obwohl ich es ja für sehr unverantwortlich finde freiwillig den Körper zu ruinieren. Aber jetzt ist mir nur meine Abholung wichtig und sonst nichts. Ich habe den Duft schon vergessen und versichere Ihnen, dass kein Kollege Ihren Garten betritt. Mehr als mein Wort kann ich Ihnen nicht geben"
"Wir glauben Ihnen und jetzt übermitteln Sie mal die frohe Botschaft" drückte man Jan ein Handy in die Hand
Jan ging zum Zaun, hoffte im Büro noch Jemanden anzutreffe, wählte
Als sich Hajo meldete, krächzte Jan: "Hier Jan, ich konnte, konnte mich befreien, weiß aber nicht wie ich zu euch kommen kann. Ist es möglich abgeholt zu werden?"
Es blieb still und weiterhin still, richtig gespenstisch
Jan fragte leise: "Hajo, Hajo, bist du noch dran, hörst du mich überhaupt?"
"Befreit, sagtest du wirklich befreit Jan. Du bist also ganz sicher frei" schrie Hajo so laut, dass Jans Ohr klingelte
Jan meinte: "Ja befreit, ganz sicher, bestimmt, ehrlich, großes Ehrenwort"
Im Hintergrund wurde gejubelt, gejauchzt, gelacht, vermischt mit "Jan, Jan"-Rufen, "Toll, Freiheit, Klasse"
In den Trubel hinein, meinte Jan: "Hajo höre zu, der gut aufgerüstete "Bunker" ist in der........."
Hajo schnitt ihm das Wort ab: "Später Jan später, alles zu seiner Zeit"
Jan meinte: "Ich dachte nur der Unterschlupf sollte schnell gestürmt werden"
Hajo erklärte: "Machen wir auch Jan, ganz bestimmt. Aber du bist jetzt wichtiger. Bevor ich dich nicht sehe, halte ich es für einen Traum"

Jan krächzte: "Nach Witzen ist mir bestimmt nicht zumute. Bisschen verzwickt, aber ihr findet mich..........
Orientiert euch an den Schildern "Waldparkplatz", danach ist es..."
Hajo unterbrach ihn: "Ich kenne das Gebiet. Brauchen ca. ...Minuten. Dann holen wir dich heim Jan, bist du endlich wieder bei uns. Was hast du für Verletzungen, wie ist dein Zustand?"
Jan antwortete: "Bis auf unzählige Aufrisse und Hämatome bin ich o.k."
Hajo regte sich auf: "Jan verdammt, ich will genau wissen wie verletzt du bist"
Jan versicherte: "Hajo ich bin wirklich einigermaßen in Ordnung. Nur das was ich sagte. Also mir geht es den Umständen entsprechend ganz gut"
"Wehe dir du lügst" knurrte Hajo, legte auf
Der Jubel hielt an. Ina weinte vor Freude. Vince flüsterte zum xten Mal: "Jan ist frei, frei, hat´s geschafft. Gleich ist Jan wieder bei uns"
Da rief Beck: "Los jetzt. Wir nehmen den kleinen Trupp, falls Jan von einigen Kerlen verfolgt wurde. Der große folgt sobald wir von Jan die Adresse des Verstecks wissen"
Hajo rief noch: "Ich bin schnell mal beim Dr." wohin Ina und Vince ihm folgten
Dort rief er sofort: "Jan ist frei, wir holen ihn jetzt und du bestellst einen Krankenwagen, auf den wir am......Platz
treffen"
"Wie verwundet ist Jan, konnte er was Genaues sagen" fragte der Dr.
Hajo erklärte es ihm
"Dann packt Jan in den Wagen und fahrt mit ihm zur Klinik. Dafür kriege ich nie einen Krankenwagen" meinte der Dr
"Ich will einen Krankenwagen" beharrte Hajo

Der. Dr. wehrte ab: "Hajo sei vernünftig. Wenn Jan selbst sagt es gehe ihm einigermaßen. Er hat sich befreit, ist geflüchtet. Was willst du mehr?"
Hajo rief: "Auch du weißt, dass Jan sich selbst mit 3 Kugeln in sich noch kilometerweit schleppen würde und auch behauptet es gehe ihm gut"
Ina bekräftigte: "Hajo hat recht. Wir kennen doch Jan. Wenn möglich kriecht er selbst auf allen Vieren in die Klinik
Vince meinte: "Das darf aber diesmal nicht so sein. Mensch, die rücken so oft aus wenn Einer nur falsch hustet. Dann wird es doch wohl nach tagelanger Gefangenschaft einen Wagen für Jan zur Sicherheit geben"
"Die reißen mir den Kopf ab" rief der Dr. aufgeregt
"Treffpunkt......Platz und Beeilung" befahl Hajo, stürmte mit den 2 hinaus, um mit dem Trupp sofort loszufahren
Sie kamen aber nicht so schnell ans Ziel wie geplant, weil Hajo seine Ortskenntnisse weit überschätzte, in einen falschen Randweg einbog. Der Dr. wusste es besser. Aber Hajo endlich von seinem Fehler zu überzeugen, ihn zur Umkehr zu bewegen, einschließlich der schon falsch gefahrenen Strecke, dass kostete natürlich alles Zeit

Jan ahnte von all dem nichts, war auch noch weit von ihm entfernt
Sofort nach Ende des Telefonats gab er das Handy zurück. Nun war man freundlich zu ihm, bot ihm an hier zu warten, ebenso zu essen und zu trinken. Aber Jan wollte so abgerissen wie er war, nicht weiter auf einer Party rumhängen. Trotz großem Hunger lehnte er auch Essen ab. Er hatte Angst, dass sein Magen nach dem widerlichen Essen jetzt auf etwas Leckeres rebellieren würde. Doch seinen großen Durst, der ihn schon während der ganzen Flucht plagte, den stillte Jan mit 1 großen Flasche Wasser. Dann ging er zurück zum Waldweg

Inzwischen war es finster geworden. Die bunten Lampen hinter Jan ließen ihn das ein bisschen vergessen. Er überlegte, dass es trotz der Dunkelheit kein Problem sein dürfte ihn zu finden. Der Wald grenzte ja direkt an ein Wohngebiet und dieser finstere Waldweg war mit Autoscheinwerfer und Blaulicht bestimmt gut einsehbar
Gehetzt blickte sich Jan nach allen Seiten um, erkennen konnte er bei der Dunkelheit so gut wie nichts mehr. Richtig sicher fühlte er sich noch nicht, was wenn die Kerle ihm doch gefolgt waren, jetzt plötzlich hinter einem Baum vorstürmten? Endlich setzte sich Jan auf einen Baumstumpf, weiter schweiften seine Augen gehetzt umher
Jetzt brach die Erschöpfung total durch, er dachte: "Glaube ich hätte das Umherirren nicht mehr lange ausgehalten. Was für ein Glück, dass die ihre Party im Garten feiern"
Jan dachte an das Zurückliegende, schüttelte den Kopf über all das Unfassbare was in den letzten Tagen geschah. Ein Gedanke jagte den nächsten, so heftig, dass er glaubte sein Kopf platze. Er schimpfte sich: "Du wolltest runterfahren, erst mal zur Ruhe kommen. Grübeln kannst du später. Aber wichtiger ist der endgültige Schlussstrich und der kann erst gezogen werden, wenn das Versteck ausgeräuchert, die Kerle verhaftet sind"
Jan wusste nicht wie weit das Versteck von dieser Stelle hier entfernt war und doch rechnete er sich schon aus, wann die Kollegen den letzten Typ da rausholten
"Jan du wolltest doch zur Ruhe kommen" zürnte er laut mit sich, sprang auf, ging langsam auf dem Weg umher
Die Party lief auf Hochtouren. Ausgelassenheit, Lachen, Stimmen, die Musik voll aufgedreht, da ging jeder andere Laut unter
Jan glaubte vorne am Weg sei Blaulicht aufgeblitzt. Sicher die Freunde/Kollegen, konnte nur noch Minuten dauern

"Endlich wieder ins "normale Leben" zurückkehren" dachte Jan gerade -------------dann wurde es Nacht um ihn
Durch einen harten Schlag mit einem Stein auf seinen Kopf niedergestreckt, sackte er zu Boden, blieb regungslos liegen
Nach langer Suche hatten die Kerle Jan jetzt endlich gefunden, alles sollte ganz schnell gehen, er in das Loch zurück gebracht werden
Sie hantierten heftig an Jan, bogen schnell seine Arme auf den Rücken, wollten gerade seine Hände zusammen
fesseln, als die Blaulichter herankamen
"Verdammt, er hat sie informiert" fluchte ein Typ
"Beeilung, wir schaffen ihn schnell zum Auto" kommandierte ein Anderer
Jan hochgehoben, trugen sie ihn ein paar Meter, kamen mit der Last aber nicht schnell voran. Unaufhaltsam näherte sich das Blaulicht
"Abhauen" wurde geschrieen, Jan in gleicher Sekunde fallengelassen. Die Kerle verschwanden in der Nacht

Durch das Scheinwerfer- und Blaulicht sahen sie Jan natürlich sofort daliegen, flitzten zu ihm
"Jan hörst du mich, was ist geschehen. Jan sage doch was, komm zu dir" rüttelte ihn Hajo
Tatsächlich war ein Krankenwagen dabei, der Polizeiarzt war aber zuerst bei Jan, meinte: "Jan hört dich nicht, ist bewusstlos. Er blutet am Hinterkopf"
Ina hob den blutverschmierten Stein auf, erklärte: "Der ist wohl die Ursache für Jans Bewusstlosigkeit"

"Bedeutet, man war Jan auf den Hacken, wollte ihn wieder gefangen nehmen. Wir müssen suchen, weit können die Kerle noch nicht sein" keifte Vince, lief mit ein paar Kollegen davon
"Jan komm zu dir, Jan jetzt sage doch etwas" rüttelte Hajo schon wieder an ihm
Der Notarzt fuhr Hajo an: "Lassen Sie den Mann in Ruhe. Er hat eine stark blutende Platzwunde am Kopf, ist ohne Besinnung. Daran ändert auch ihr rumrütteln nichts. Wir müssen uns in der Klinik erst seinen Kopf anschauen"
Zu Ina meinte Hajo aufgeregt: "Das kann er doch nicht machen. Jan kann doch nicht einfach so wegtreten. Gerade jetzt. Er muss uns doch das Versteck nennen. Er muss zu sich kommen, muss was sagen"
Ina erregte sich: "Jetzt stell Jan nicht hin, als sei er absichtlich bewusstlos. Er hat bestimmt nicht um den Schlag auf den Kopf gebettelt um schweigen zu können. Ist doch deine Schuld das es passiert ist, wir zu spät kommen"
Hajo tobte: "Was kann ich dafür, dass Jan gerade jetzt beschließt bewusstlos zu werden. Als ob er mich ärgern wollte, ja genau, ärgern. Schluss jetzt, ich kriege ihn zum Reden"
Ina keifte: "Hajo bist du durchgeknallt. Lass Jan in Ruhe, verstanden. Willst dir nur nicht eingestehen, dass wir zu spät sind, weil du dich im Weg geirrt hast. Ohne deine "Ich kenne mich überall sehr gut aus" Sprüche wären wir längst hier und Jan nicht niedergeschlagen"
Hajo stapfte beleidigt davon
Der Notarzt hatte Jan versorgt
Vince kam gerade zurück als man ihn in den Krankenwagen schob
"Was machen Sie mit ihm, wo bringen Sie ihn hin?" rief Hajo
"In die Klinik natürlich" schüttelte der Arzt den Kopf
"Das geht nicht, er muss erst noch eine Adresse nennen" wehrte Hajo ab

Beck redete auf Hajo ein: "Bitte Hajo, wir können doch froh sein, dass Jan frei ist, lebt. Alles Andere wird sich noch finden
Hajo hörte nicht, stürmte zum Krankenwagen, verschwand darin bevor ihn Einer aufhalten konnte
Ina und Vince verdrehten die Augen, schüttelten die Köpfe
"Hajo führt sich auf, als wolle er Jan mit Gewalt wach prügeln" regte sich Ina auf
"Vielleicht kommt Jan ja schnell zu sich. Aber auch wenn nicht, Hajo beruhigt sich schnell wieder" beschwichtigte Beck "Wir fahren auch zur Klinik. Mehr können wir im Moment ja nicht tun"

Im Krankenwagen versorgte der Dr. Jan weiter, der davon nichts mitbekam
Dafür wiederholte Hajo immer wieder: "Jan komm zu dir, Jan so komme doch zu dir. Sage was, sage endlich die Adresse. Mensch Jan, stelle dich nicht so an, dein Kopf hält doch was aus. Jetzt wache auf, verdammt noch mal"
Der Dr. wies Hajo in die Schranken: "Sie hören sofort mit der Rüttelei auf, dadurch kommt er auch nicht zur Besinnung. Ist Ihnen überhaupt klar in welchem Zustand Herr Maybach ist. Muss ganz schön was hinter sich haben. Vielleicht ist Bewusstlosigkeit sogar gut für ihn"
Hajo regte sich auf: "Ist es nicht, ist es überhaupt nicht. Ich brauche die Adresse, danach kann er pennen solange er will"
Der Dr. war fassungslos, konnte Hajo aber den Mund nicht verbieten. Dafür achtete er genau darauf, dass er Jan nicht mehr rüttelte

Hajo war Dickkopf hoch Zwei. Rief und rief weiter nach Jan. Forderte ungeduldig sein Erwachen, obwohl Jans Augen geschlossen blieben, er zerschunden wie er war, ziemlich jämmerlich dalag
Der Dr. tat für Jan was er konnte, kochte aber auch wegen Hajos Benehmen, meinte schließlich: "Hilft Ihnen die Aussage, dass er nicht unbedingt sehr lange bewusstlos bleiben muss. Seine Pupillen sehen jedenfalls nicht nach einer tiefen Besinnungslosigkeit aus"
"Ich brauche aber jetzt, hier auf der Stelle und gleich die Auskunft" rief Hajo
Der Dr. blieb stumm über soviel Starrsinn. Dafür schaute er sehr intensiv auf Jan, bemerkte, dass er sich nicht täuschte, seine Lider flatterten wirklich bald
Auch von Hajo bemerkt rief er noch lauter: "Jan hörst du mich?"
Es dauerte aber noch eine ganze Weile bis Jan die Augen richtig öffnete. Irritiert schweifte sein Blick umher, blieb bei Hajo hängen, da flüsterte Jan: "Hajo.............., du hier...............Aber warum bin ich denn.................Wieso liege ich im Krankenwagen?"
Hajo stieß hervor: "Später Jan, Erklärungen kriegst du später. Jetzt sage erst ganz schnell wo das Versteck der Bande ist"
Jan sah ihn vollkommen verwirrt an
"Das Versteck Jan, nun los, sage schon" forderte Hajo
Kaum hörbau raunte Jan: "Hajo ich verstehe nicht, was für ein Versteck?"
"Für Scherze ist wirklich keine Zeit Jan. Also los, nenne schon die genaue Adresse" wurde Hajo laut
Jan sah ihn wieder nur total entgeistert an

"J a a a n, ich warte" knurrte Hajo ungeduldig
Jan schluckte, schluckte viele Male, dann krächzte er: "Hajo, im Ernst, ich habe keine Ahnung von was du sprichst"
Hajo schrie: "Gleich platze ich. Dann war die Gefangenschaft wohl so amüsant, dass du jetzt Witze reißt"
Jan wollte den Kopf schütteln. Versuchte es zumindest, die Kopfwunde ließ ihn aber leise aufstöhnen. Dann brachte er tonlos hervor: "Hajo ehrlich, Versteck, Gefangenschaft, dass sagt mir alles nichts"
Hajo war auf 200: "Jan es reicht. Wir heulen uns die Augen aus über deine Entführung, Geiselhaft. Sehen dich schon tot weil die Forderung nicht zu erfüllen ist. Du hast dich aber befreit. Das ist toll, aber jetzt tue nicht so als ob dich der Rest nichts angeht"
Über Jans Gesicht zog sich ein dunkler Schatten, er starrte vor sich hin, fragte sich immer wieder was Hajos Auftritt zu bedeuten hatte
Hajo forderte jetzt wieder: "Los jetzt Jan, lasse etwas hören"
Ganz langsam, ganz leise meinte Jan da: "Ich soll entführt worden sein, in Geiselhaft gewesen, geflüchtet.........
Aber das kann doch gar nicht sein. Das müsste ich doch wissen. Nur ich erinnere mich nicht, kein bisschen von dem ist mir bewusst"
Hajo schrie: "Das gibt es nicht, du hast mich sofort erkannt. Also musst du auch sonst Bescheid wissen. Los jetzt, raus damit"
Jan flüsterte: "Ja natürlich weiß ich wer du bist. Aber sonst. Der Krankenwagen, wieso bin ich hier, was ist denn vorher geschehen?"

"Das sagte ich dir gerade" tönte Hajo
"Ich erinnere mich daran nicht" hauchte Jan mehr zu sich selbst
"Du bist kein Neugeborener. Wirst doch wissen was vorher war. Was erscheint da für ein Bild vor dir?" fragte Hajo ungeduldig
Hinter Jans Stirn arbeitete es heftig, es dauerte bis er krächzte: "Ich machte mit Vince die Zeugenbefragung bei den Kochs. Wir kamen aus ihrem Haus Hauptstr., Nr.....Der Wagen stand ein paar Meter entfernt. Da gingen wir hin und dann, dann.................brach Jan entsetzt ab
"Ja was dann, los weiter, sage was dann kam" forderte Hajo hektisch
Jan brauchte lange bis er wisperte: "Ich weiß es nicht" Genau wie seine Lippen zitterte er jetzt am ganzen Körper
Hajo ließ eine Fluchsalve los, da schob ihn endlich der Dr. zur Seite. Bewusst hatte er erst mal zugehört, wollte sich einen Eindruck von Jans Zustand machen
Jetzt nahm er seine zitternden Hände, sprach auf ihn ein: "Ruhig Herr Maybach, ganz ruhig, nicht aufregen. Ihre fehlende Erinnerung kann bald wieder zurück sein. Ich wüsste aber gerne wie es genau ist. Sie erinnern sich an den Weg zum Auto, dann setzt es erst wieder hier im Krankenwagen ein. Was liegt dazwischen, versuchen Sie es zu beschreiben"
Lange überlegte Jan bis er krächzte: "Da ist nichts, rein gar nichts, nur Leere. Wie ein riesiges schwarzes Loch in dem ich stecke, mich aber nicht befreien kann. Es ist, ist, ist..........."
Der Dr. fiel ein: "Das reicht Herr Maybach. Sie brauchen jetzt viel Ruhe. Wir können Ihnen bestimmt helfen" gab er Jan noch 1 Spritze

Hajo tönte schon wieder: "Das reicht nicht. Erinnere dich Jan, grübele, denke nach, wühle in deinem Hirn. Du bist doch sonst kein Weichei, hast doch schon Schlimmeres überstanden"
Fix und fertig wisperte Jan: "Hajo so glaube mir doch, da kommt nichts"
Der Dr. fuhr Hajo an: "Halten Sie den Mund sonst werfe ich Sie aus dem Wagen"
Hajo sah jetzt zu wie der Dr. sich wieder um Jan bemühte, verkniff sich aber nicht doch immer wieder zu fordern:
"Jan erinnere dich, du musst dich erinnern"
Jan fiel zusehends in sich zusammen, war unbeschreiblich verzweifelt. Mit aller Gewalt wollte er sich erinnern. Hajos Forderungen zogen ihn da vollends runter

Endlich war man an der Klinik
Ina und Vince auch, die sofort Jans offene Augen sahen, zur Trage eilten, erfreut riefen: "Jan du bist wieder bei Bewusstsein. Ist das schön"
Mit verzerrtem Lächeln raunte Jan: "Hallo Ina, hallo Vince, alles klar bei euch?"
Da tönte Hajo: "Du erkennst sie, also ist doch was da. Los jetzt Jan, erinnere dich, nenne das Versteck"
Jan hätte sich so gerne die Ohren zugehalten
Ina, Vince und Beck begriffen gar nichts
Hajo wich nicht von der Trage, bombardierte Jan immer mit der gleichen Forderung, wollte auch noch in die Untersuchungsräume mit rein, wurde aber schnell gestoppt
"Aber ich muss doch" erboste sich Hajo

"Sie müssen erst mal wieder normal werden" ergänzte der Notarzt bevor er in dem Zimmer verschwand
Ina, Vince und Beck schüttelten die Köpfe über Hajos Auftritt, fragten entsetzt:
"Was ist denn überhaupt los?"
"Oh, ein neuer Künstler ist los, Jan, der auf Zauberer umgesattelt hat und mit einem Trick sein Gedächtnis wegzauberte" höhnte Hajo
Beck forderte: "Lassen Sie den Quatsch Hajo, reden Sie Klartext
Hajo erzählte jetzt was im Krankenwagen ablief. Schimpfte dabei immer wieder auf Jans Sturheit, sprach von Simulation
Beck stellte fest: "Jan ist der Letzte der simuliert. Wenn er sagt er kann sich nicht erinnern ist das auch so. Hören Sie auf ihn zu bedrängen Hajo. Wir müssen auch ohne Jans Angabe die Bande aufstöbern"
Hajo schimpfte: "Ach was, Jan bearbeite ich solange bis er alles ausspuckt"
Ein Arzt kam aus dem Raum, meinte: "Hier wird nicht bearbeitet, sondern behandelt und da Sie in einer Klinik sind, sollten Sie nicht so schreien" wandte er sich an Hajo
Er fuhr fort: "Ich bin Dr. Sek. Der Notarzt informierte uns, deshalb nun ein kurzer Vorbericht. Aber schon vorweg gesagt, Sie werden Gewalttouren an Herrn Maybach unterlassen. Sein Kopf wird gerade genau untersucht um die Ursache der Erinnerungslücke zu ergründen. Danach führe ich eingehende Gespräche mit ihm. Brauche dazu bitte so eine Art "Lebenslauf" von Herrn Maybach"
"Kriegen Sie von mir" meinte Ina schnell

Dr. Sek bedankte sich, fuhr fort: "Herrn Maybachs Körper ist ziemlich zerschunden. Das werden wir natürlich auch behandeln und deshalb kann es dauern bis er komplett versorgt ist. Wäre gut, wenn Sie ihn auch danach nicht belästigen, denn er muss eine schlimme Zeit hinter sich haben"
Hajo tönte: "Wir sind Polizisten, da gibt es keine Schonzeit. Erst recht für Jan nicht, von dem wir Informationen brauchen"
Dr. Sek meinte scharf: "Hier ist Herr Maybach Patient und genauso schonend wird er behandelt"
Er winkte Ina, verschwand mit ihr im Zimmer
Hajo lief schimpfend auf und ab. Beck und Vince versuchten vergeblich ihn zu beruhigen. Bei dem was Hajo ausstieß, konnte man meinen, Jan sei der grausamste Massenmörder
"Was wollte er alles wissen?" löcherte er Ina als sie rauskam
Ina zählte auf: "Jans Leben in Kurzform, Daten, Familienstand, Angehörige, seine Position, sonstige Ereignisse. Ich berichtete über Köln, Anja, Benni, Leipzig, Leni bis jetzt. Nicht zu vergessen, die schmerzvollen Dramen, die Jan besser erspart geblieben wären"
"Alles Larifari" wollte Hajo wieder loslegen, da kamen Leni und Benni, die Ina informiert hatte
"Jan/Papa, wie geht es ihm, wie verwundet ist er, was machen die gerade mit ihm?" stießen sie atemlos hervor
"Jan geht es prächtig. Er war zur Erholung und will nichts von dem tollen Ort preisgeben" rief Hajo
Leni und Benni starrten Hajo an als sei er ein Marsmensch, Beck erklärte schnell: "Die Gefangenschaft hat Jan natürlich gezeichnet, scheint aber nicht lebensgefährlich verwundet. Hajos wirres Zeug bedeutet, dass Jan leider die Erinnerung fehlt"

"Papa weiß nichts mehr, erkennt Niemanden?" hauchte Benni erschrocken
Beck wehrte schnell ab: "Nein, nein, keine Angst Benni, bei deinem Vater ist nicht die komplette Erinnerung weg. Aber die Zeit von der Entfhrung bis zur Flucht fehlt ihm"
"Einfach weg, Jan weiß davon gar nichts mehr?" fragte Leni
Ina meinte: "Im Moment nicht Leni, man versucht Jan gerade zu helfen, bzw. die Ursache dafür zu ergründen"
Hajo tönte: "Ich hätte die Erinnerung schon längst aus Jan rausgeprügelt"
Entgeistert raunte Benni: "Sag mal Hajo geht´s noch?"
Hajo rief: "Wir hätten den Bau längst ausgeräuchert, wenn Jan nicht auf stur schalten würde"
Leni regte sich auf: "Papa du spinnst ja. Jan ist krank und du stellst ihn hin wie einen Spion der Staatsgeheimnisse unterschlägt"
Für Hajo zählte nicht, dass er seine Tochter vor sich hatte, er schimpfte weiter auf Jan

Jan hingegen grübelte unentwegt wo er die vielen Verletzungen her hatte. Fragte sich, was mit ihm geschehen sei, dass man noch eine Wunde und wieder eine Stelle behandelte. Gerade geschah das bei seinen Handgelenken
Verzweifelt sah Jan den Arzt an als er ihn verband, dachte: "Fesseln, das sind Fesselnarben. Aber wer band mich
wann, wo und warum mit Stricken zusammen?"
Erschrocken zuckte Jan bei jeder neuen Wunde die versorgt wurde zusammen. Ängstlich blickte er Alle an, die sich um ihn bemühten, sich immer wieder fragend was noch alles folgen würde, man noch mit ihm anstelle. Sein Kopf platzte fast vor Grübeln. Er verstand nicht warum er so zerschunden war und sich kein bisschen erinnerte

Jan rief sich immer wieder zu: "Denke nach, konzentriere dich, wenn man so durch die Mangel gedreht wird, muss doch was hängen bleiben"
Aber nichts, rein gar nichts kam an Erinnerung hoch. Jan war furchtbar entsetzt über sich selbst. Nur mühevoll unterdrückte er die Tränen, litt Höllenqualen, dass ihm ein Lebensabschnitt fehlte
Endlich war er überall behandelt und verbunden
Dr. Sek erkannte sofort wie fertig Jan war, ihm sein Zustand zu schaffen machte. Deshalb meinte er jetzt:
"Nachdem wir so lange an Ihnen gewirkt haben Herr Maybach, wollen wir uns mal in aller Ruhe unterhalten"
Jan flüsterte: "Was ist denn bloß geschehen. Die vielen Verbände, woher habe ich alle diese Verletzungen?"
"Sie erinnern sich nicht wie es dazu kam?" fragte Dr. Sek
Kaum hörbar stieß Jan verzweifelt hervor: "Nein, ich weiß nichts, gar nichts. Ich simuliere nicht, lüge nicht"
Dr. Sek ergriff Jans Hände, drückte ihn herunter, sprach auf ihn ein: "Ruhig Herr Maybach, ganz ruhig. Aufregung ist Gift für Sie. Sie sind kein Lügner, reden Sie sich das bitte nicht ein. Sie sind verletzt, auch am Kopf, daher wohl die Erinnerungslücke. Wir versuchen jetzt ganz langsam zu ergründen an was Sie genau leiden. Ich frage Sie jetzt erst mal nach Ihrer Vergangenheit, einverstanden?"
Jan nickte nur verstört
Dr. Sek spulte nun Inas Informationen ab. Jan antwortete richtig. Er wusste alles, erinnerte sich an alles vom Elternhaus bis jetzt. Auch als Dr. Sek schwere Verwundungen oder Entführungen ansprach, schilderte Jan Einzelheiten. Vorsichtig erwähnte der Dr. das Gefängnis und selbst über diese schlimme Zeit gab Jan Auskunft. Dann tastete sich Dr. Sek an den Entführungstag heran, ließ Jan von Dienstbeginn an erzählen

Jan berichtete ausführlich, vorher vom Büro, was die Zeugen gesagt hatten "und dann, dann sind wir, wir, wir, zum Au, zu, zum Au, Au........." stammelte Jan immer leiser werdend, verstummte dann ganz
Dr. Sek meinte: "Sie sind zum Auto, aber Sie wissen nicht was dann geschah?"
"Keinen Schimmer, es ist nichts da, nicht eine winzige Kleinigkeit" hauchte Jan verzweifelt, fragte total aufgewühlt
"Warum erinnere ich mich nicht, was ist denn nur mit mir los?"
Wieder drückte Dr. Sek ihn nieder, meinte: "Herr Maybach, es ist nicht angenehm wenn einem Zeit fehlt. Aber es muss nicht dauerhaft sein. Selbst wenn doch, können Sie damit leben, denn sonst wissen Sie ja alles von und über sich. Es ist eine Teilamnesie unter der Sie leiden. Sie waren tagelang gefangen, davon die vielen Wunden. Wie auch immer, Sie konnten fliehen, riefen Ihre Kollegen. Aber bevor die eintrafen wurden Sie niedergeschlagen. Die Amnesie rührt wohl von einem harten Schlag auf Ihren Kopf mit einem Stein. Zum Glück müssen wir nicht operieren. Aber die Gehirnprellung, unter der Sie auch leiden, ist sehr schmerzhaft. Oft vergeht so eine Amnesie schnell, manchmal von selbst. Aber auch ein bestimmter Gedanke, ein entscheidendes Bild oder Person kann plötzlich die Erinnerung wieder bringen. Es gibt keinen Grund zu verzweifeln Herr Maybach, alles ist noch ganz frisch. Was Sie brauchen ist sehr viel Ruhe. Vor allem vor Ihrem Chef der Unmögliches fordert"
Jan flüsterte: "Aber Hajo hat recht. Ich bin schuld wenn Menschen Unglück geschieht"
Scharf meinte Dr. Sek: "Herr Maybach, so was will ich nicht wieder hören. Sie haben selbst genug erlitten in der Gefangenschaft, einschließlich dem Schlag, der zu Ihrem Zustand führte. Sie können nichts dafür, dass Sie sich nicht erinnern"

Nach dem Gehörten fiel Jan noch mehr in sich zusammen. Er fühlte sich so verloren, hilflos, blickte Dr. Sek unsicher an, bis er ängstlich flüsterte: "Sperren Sie mich jetzt ein?"
Entsetzt rief Dr. Sek: "Was reden Sie denn da Herr Maybach. Warum und wohin sollte ich Sie denn einsperren?"
Jans Lippen zitterten als er hauchte: "In die Geschlossene einer Nervenheilanstalt, wo Bekloppte hingehören"
Dr. Sek erregte sich: "Herr Maybach, um alles in der Welt kommen Sie wieder runter. Sie leiden an einer Teilamnesie. Deshalb werden Sie behandelt, aber nicht weggesperrt. Gibt keinen Grund dazu, wir hoffen auf Heilung. Also nichts Anstalt"
Jan krächzte: "Und wenn es ein Dauerzustand bleibt. Einen der nichts von sich weiß, vielleicht unberechenbar wird, tobt, muss man wegsperren"
Dr. Sek schimpfte: "Schluss jetzt. Ich will nie wieder einen Ton davon hören. Solche Vorstellungen verzögern nur die Genesung. Sie müssen sich jetzt Zeit lassen Herr Maybach, sehr viel Zeit. Versuchen Sie nicht die Erinnerung herbeizuzwingen. Schlimmstensfalls verlieren Sie dann komplett Ihr Gedächtnis. Vielleicht ist nach all dem Schrecklichen ein ordentliches Zimmer schon hilfreich. Dorthin komme ich dann gleich" verließ Dr. Sek Jan, ging zu den Wartenden, um ihnen das zu sagen, was er Jan gerade erklärte
"Teilamnesie, was für ein Quatsch" regte sich Hajo sofort auf
Dr. Sek belehrte: "Es ist eine eindeutige Diagnose, bedeutet vor allem, dass Herr Maybach nicht bedrängt oder aufgeregt werden darf. Also halten Sie sich daran"
Leni fragte ängstlich: "Schwebt Jan in Lebensgefahr?"

"Nein, was aber unvorhersehbare Komplikationen, durch was auch immer ausgelöst, nicht ausschließt" antwortete Dr. Sek
"Aber es ist doch sicher, dass Papas Erinnerung wieder einsetzt?" fragte Benni leise
Dr. Sek erklärte: "Ich sagte, dass dies in den meisten Fällen eintritt. Aber eine Garantie gibt es leider auch bei deinem Vater nicht. Medizinisch gesehen würde ich sagen, wenn ein Mensch soviel durchstehen kann wie er, dann überwindet er auch die Amnesie"

In Jans Zimmer erschraken sie aber doch über seinen Anblick. Die vielen Verbände an ihm machten die große Anzahl der Verletzungen deutlich. Zudem war er furchtbar abgemagert, das Gesicht eingefallen, blass. Seine ganze Gestalt zeugte davon wie schrecklich die Gefangenschaft war. Jan wirkte in dem Bett entsetzlich klein, hilflos. Sein Blick war so leer und doch stand große Verzweiflung darin. Die um seinen Arm gepresste Blutdruckmanschette und die Aufkleber vom EKG-Gerät schienen ihn fast zu erdrücken. Die ihm einstechende Infusionsnadel wirkte viel zu groß in seinem zerschundenen Arm. Aber als sie an seinem Bett standen, flüsterte Jan
"Leni, Benni, schön das ihr da seid. Geht es euch gut?"
"He Papa, du bist der Kranke" meinte Benni
"Schließe mich Bennis Aussage an" ergänzte Leni
Hajo rief: "Er weiß ihre Namen, erinnert sich an Alle. Nichts Amnesie. Dann spucke auch endlich das Versteck aus"
"Du hast gehört was der Arzt sagte Hajo, gib endlich Ruhe" warnte Ina

Aber Hajo polterte: "Nichts da. Jan du bist Polizist. Es ist verantwortungslos Verbrecher laufen zu lassen. Solltest dich schämen"
Benni und Leni spürten wie Jans Hände in ihren zu zittern begannen als er krächzte: "Hajo warum glaubst du mir denn nicht, dass ich keinen Schimmer habe?"
Beck redete auf Jan ein: "Wir wissen, dass Sie krank sind Jan. Hajo kriegt sich schon wieder ein"
Leni keifte: "Aber sofort. Was fällt dir überhaupt ein, an Jans Krankenbett so einen Aufstand zu machen?"
Hajo rief: "Jans Verhalten ist unter aller Sau. Du bist schuld wenn Menschen sterben. Kommst dir wohl ganz großartig vor dein Wissen für dich zu behalten. Aber das hat Folgen mein Lieber, KOK bist du die längst Zeit gewesen"
Benni schrie: "Hajo es reicht"
Leni giftete: "Gleich vergesse ich mich"
Dazwischen war Jans geflüstertes: "Hajo, warum denkst du nur so schlecht von mir" gar nicht zu hören
Alle regten sich gleichzeitig auf
Ina: "Jan, nimm dir das bloß nicht zu Herzen"
Vince: "Wir wissen wie du unter der Amnesie leidest Jan"
Beck: "Hören Sie nicht auf ihn Jan"
Was Hajo nicht abhielt immer wieder zu fordern: "Er soll das Versteck ausspucken"
Der eintretende Dr. Sek erkannte sofort, dass Jan kurz vorm Zusammenbruch stand, sah die Tränen in seinen Augen, schrie: "Ruhe verdammt noch mal, aber sofort"

Hajo keifte: "Ein Polizist hat nie Ruhe, ist immer im Dienst"
Dr. Sek zischte: "Ich warne Sie! Wenn Herr Maybach keine Ruhe bekommt, verlege ich ihn isoliert auf Intensiv, Zutritt nur mit meiner Genehmigung"
"Raus jetzt" schob Beck Hajo voran, rief zu Jan: "Ich beruhige ihn. Werden Sie erst mal in aller Ruhe gesund Jan"
"Ja Jan, alles Gute. Wir besuchen dich morgen, aber allein" stammelten Ina und Vince, eilten Beck nach
Dr. Sek gab Jan eine Spritze, der leise flüsterte: "Haltet ihr mich auch für einen Lügner?"
Benni forderte: "Jetzt aber genug Papa. Du wirst doch auf den Spinner Hajo nichts geben"
Leni meinte: "Du wirst doch schon bei der kleinsten Notlüge rot Jan"
Hilflos stammelte Jan: "Aber Hajo, er meint, er denkt.........."
Leni unterbrach: "Hajo zählt nicht. Du bist krank Jan. Aber wir sind so glücklich, dass du endlich frei bist, lebst, wieder bei uns sein kannst"
Jan versuchte zu lächeln
Benni fragte: "Freust du dich denn gar nicht, Papa?"
Jan stammelte: "Doch Junge, natürlich und noch mehr, dass ihr bei mir seid. Aber es ist so rätselhaft, so verwirrend. Ach ich weiß doch auch nicht" seufzte Jan verzweifelt
"Möchtest du allein sein Papa" fragte Benni vorsichtig
"Sorry, wollte euch nicht beleidigen, nicht vertreiben" meinte Jan verlegen
Leni beteuerte: "Das tust du doch auch nicht Schatz. Aber allein kommst du wohl am besten zur Ruhe. In ein paar Stunden sind wir wieder da"

Benni riet: "Vielleicht kannst du ein wenig schlafen Papa. Kann dir nur gut tun"
"Danke euch beiden, bis bald" flüsterte Jan als sie hinausgingen
Verwirrt, hilflos, verloren, vollkommen verzweifelt blieb er zurück. Das zermürbende Grübeln nahm kein Ende, der Kopf schmerzte noch mehr. Aber Dr. Sek hatte vorsorglich eine hohe Dosis Schlafmittel gespritzt. Nicht lange und Jan schlief wirklich

Leni und Benni trafen vor der Klinik noch auf die Anderen
Ina meinte: "Wir wollen im Büro einen Plan austüffteln. Auf euch müssen wir auch bedacht sein wegen der Kerle. Kommt ihr mit?"
Benni meinte: "Mit einem wilden Hajo kann man doch keinen Plan fassen"
"Mit dem werde ich schon fertig" zog ihn Leni zum Auto
Im Büro meinte Beck: "Um Freude auszudrücken fallen mir nie die richtigen Worte ein. Doch ich spreche wohl im Namen Aller, wenn ich sage, wie froh und erleichtert wir über Jans Befreiung sind. Es wird zwar dauern, bis er wieder auf den Beinen ist, aber umso schöner, dass wir nicht um sein Leben bangen müssen. Natürlich ist die Amnesie eine sehr unangenehme Sache. Jan leidet jetzt schon genug darunter. Aber ich glaube auch hier wünschen wir uns Alle, dass bald seine Erinnerung wieder einsetzt"
Hajo keifte: "Ein paar Minuten mit mir allein und Jan erlebt eine Blitzheilung"
Beck fuhr ihn scharf an: "Hajo, wir müssen einen Plan ausarbeiten. Mitwirken können Sie aber nur, wenn Sie vernünftig sind"

Hajo verzog sich beleidigt in eine Ecke
Beck fuhr fort: "Wir wollen mal zusammenfassen. Fakt ist, dass wir das Versteck der Bande leider schon lange vergeblich suchen. Aber auch wenn Jan frei ist, müssen wir sie jetzt schnellstens fassen"
Max stimmte zu: "Unbedingt. Schätze, die kochen vor Wut über. Wollen Jan jetzt erst recht töten, aus Rache weil es ihm gelang und er es gewagt hat zu fliehen. Also damit alle ihre schönen Pläne zerstört hat"
Ina meinte: "Sehe ich auch so. Finde aber Benni und Leni gehören auch geschützt. Die Kerle wissen ja von den 2 und wenn man was herausbekommen will, z.B. die Adresse, dann kriegen sie es auch"
"Geht klar, meine Leute bewachen euch" erklärte Bernd
Vince bestimmte: "Vor Jans Klinikzimmer kommt natürlich auch eine Wache"
Max munkelte: "Die Kerle sind unberechenbar, ob das ausreicht?"
Schweigen - Hinter jeder Stirn arbeitete es
Langsam erklärte Beck: "Tja, ob das reicht. Ist anzunehmen, dass die jeden Teufelstrick anwenden um Jan zu töten. Allerdings, wenn er schon tot wäre.........................."
Ihnen fielen fast die Augen aus dem Kopf, bis Bernd krächzte: "Wie meinen Sie das?"
Beck druckste lange herum, dann stotterte er: "Todesanzeige.............Wenn die in der Zeitung lesen, dass Jan gestorben ist, beendet das die Rachepläne"
"Das ist nicht Ihr Ernst" raunte Ina
Beck gab zu: "Pietätlos, ich weiß. Erfüllt aber den Zweck. Nur die Angehörigen. Benni, bist du sehr geschockt und Sie Leni, strikt dagegen?"

Benni starrte Beck noch immer an, der ihn jetzt sanft schubste: "Benni?"
Langsam stammelte Benni: "Todesanzeige von Papa, da gruselt einem ja, nur..........." verstummte er dann, krächzte erst nach einigen Minuten: Nur, wenn Papas Leben damit garantiert geschützt ist. Totgesagte leben ja auch länger"
Leise meinte Leni: "Womit mir Benni die Entscheidung abnahm. Wenn ich es im Verlag schnell aufgebe, erscheint es schon morgen. Nehme an, eine Anzeige von der Familie und die andere von der Polizei"
Vince meinte: "Also wenn wir schon so einen Oberhammer einsetzen, dürfen textmässig keine Zweifel aufkommen. Es darf nicht heißen, Jan sei von den Entführern getötet worden, sondern: "Er hat sich befreit und es nicht überlebt" oder "An den Folgen der Gefangenschaft gestorben" oder so ähnlich"
"Jan darf das nie, niemals erfahren, hört ihr niemals" raunte Ina
Leni und Benni verschwanden bald, gefolgt von Bewachung, zum Verlag. Die Kollegen berieten sich noch weiter

Dank der Spritze schlief Jan bis zum nächsten Vormittag. Beim Erwachen besann er sich lange wo er war und warum in der Klinik. Als er vor dieser Leere stand, erinnerte, dass von Amnesie gesprochen wurde, setzte sein Schockzustand wieder ein. Grübeln, nachdenken, da musste doch was kommen, damit schaffte sich Jan ab. Wollte seinen Zustand nicht wahrhaben. Ein Leben mit einer Lücke erschien ihm unerträglich. Aber sein Körper zeigte ihm die Grenzen. Die vielen Wunden schmerzten zu sehr um dieses nach Erinnerung zerreißen lange durchzuhalten. Auch sonst fühlte sich Jan furchtbar schwach. Jede kleinste Bewegung schmerzte ungemein. Im Dämmerzustand lag Jan dann da, halb schläfrig, halb in seinen Erinnerungen forschend

Dr. Sek redete Jan auch eingehend zu viel Ruhe zu gönnen, sich von der Schwäche leiten zu lassen. Erklärte ihm die negativen Folgen wenn man sich gewaltvoll zur Erinnerung zwang

Leni und Benni waren bald da. Wenn es Jan auch schwer fiel mit ihnen zu reden, sich mit ihnen abzugeben. Er war einfach glücklich, dass sie da waren
Die 2 wollten auch nicht, dass Jan viel redete. Sie erzählten ihm lieber und er war dankbar für ihre Rücksicht
Damit war es vorbei, als Hajo reinstürmte, sofort rief: "Ich will jetzt endlich die Adresse hören Jan, Zeit genug habe ich dir gelassen"
Jan zuckte furchtbar zusammen, sah Hajo ängstlich an, als wolle er mit seinem Blick flehen: "Merkst du denn nicht, dass mit mir etwas nicht stimmt"
Er brachte nichts hervor
Dafür keifte Benni: "Du lässt Papa sofort in Ruhe"
Leni schrie: "Papa, fange nicht schon wieder an"
Hajo hörte gar nicht. Er rüttelte Jan jetzt an der Schulter, rief: "Los jetzt, ich will etwas hören"
Endlich krächzte Jan: "Ich kann dir wirklich nichts sagen Hajo"
Hajo tobte: "Mensch Jan, bist du denn durchgeknallt. Hat man dir was gespritzt, dass du zum Aussageverweigerer wirst?"
Leni rief ein ums andere Mal: "Höre auf Papa, höre endlich auf"
Benni wollte Hajo abhalten Jan weiter zu rütteln, zischte: "Hau ab, hau endlich ab oder ich vergesse mich"

Hajo hörte nicht auf: "Du hast als Polizist eine Verpflichtung Jan. Kannst dich nicht einfach aus der Verantwortung ziehen. Lass endlich was hören, wenn ich dich nicht für alle Zeit verfluchen soll"
Jan zitterte immer heftiger, stammelte hilflos: "Hajo, verstehe doch bitte endlich, mir fehlt wirklich die Erinnerung"
Leni schrie noch lauter, Benni drohte jede Sekunde auszurasten, doch Hajo schrie weiter: "Erzähle keinen Mist Jan
Die paar Tage Gefangenschaft hauen dich nicht um. Mach mir nichts vor. Fühlst dich wohl als King uns wie die Blöden dastehen zu lassen"
Jan zitterte jetzt wie Espenlaub, langsam liefen ihm die Tränen über die Wangen, kaum hörbar flüsterte er: "Hajo was habe ich dir denn bloß getan. Wieso dieser Zorn, dieses Toben. So glaube mir doch bitte, ich schwöre dir, mir fehlt wirklich die Erinnerung"
Hajo war auf 200, rüttelte Jan wieder, schrie: "Spare dir deine Sprüche, ich will..."
Da ergriff Dr. Sek (wegen dem Lärm plötzlich hereingekommen) Hajos Arm, riss ihn zurück, schrie: "Schluss jetzt. Sind Sie wahnsinnig, wollen Sie mit aller Gewalt, dass Herr Maybach bleibende Schäden behält. Er leidet doch nicht nur an Amnesie. Die Gehirnprellung lässt ihn vor Schmerzen fast den Kopf platzen und Sie brüllen wie ein Stier. Da Sie keine Rücksicht nehmen werde ich Herrn Maybach jetzt isolieren"
Jans Lippen bebten, aber er brachte nichts hervor
Dr. Sek sah, dass die Verzweiflung in fast auffraß. Sah auch die Tränen fließen, erschrak zutiefst wie sehr Jan zusammengefallen war. Vor Angst und Hilflosigkeit schien er nicht mehr ein noch aus zu wissen
"Ganz ruhig Herr Maybach, ich bin ja jetzt da" redete er auf Jan ein
Nach endlosem Abmühen flüsterte er endlich: "Bitte nicht isolieren, Leni, mein Sohn, sie tun mir doch nichts"