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Jan hinter Gitter

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Beitrag  walli Fr 13 Aug 2010, 21:45

Andi war erstaunt, folgte Jan aber, der bald Alex, Ben und Chris gegenüberstand, die ihn empfingen: "Ist es wahr Jan, wirklich wahr, du kommst aus dieser Hölle raus. Wirst entlassen weil du vollkommen unschuldig bist?"
Jan nickte nur, er war viel zu bewegt war um etwas zu sagen, die Tränen nur mühevoll unterdrücke konnte
Dafür meinten die 3: "Alles um dich ist rätselhaft Jan. Die Mordanklage steht, der Prozess nahte und jetzt nichts mehr. Du hast gar nichts getan. Das kapieren wir nicht"
Jan flüsterte: "Ich erkläre es euch, aber bitte gebt mir Zeit, begreife das ja selbst noch nicht. Hier bin ich, weil ich mich aus tiefstem, ehrlichen Herzen bedanken wollte. Wenn ihr euch nicht so bemüht hättet um mich, gäbe es mich wahrscheinlich nicht mehr. Ich weiß sehr wohl, wie ihr Beistand geleistet habt, auch wenn ich oft in einem Zustand war, dass ich darauf nicht reagierte. Für solche Freunde, die einem nicht kennen und doch so zu einem halten, kann man sich gar nicht genug bedanken"
"Jan höre auf" fiel ihm Einer nach dem Anderen um den Hals "machst uns verlegen, sonst heulen wir noch. Wir freuen uns so sehr für dich, bist so ein klasse Kerl, trotz Bulle. Keine langen Arien, mach das du in Freiheit kommst"
Jan beteuerte mit Tränen in den Augen: "Ich verspreche euch und ich hoffe ihr glaubt mir, ich komme euch besuchen, ganz bestimmt und in den paar Monaten die ihr noch habt, macht ihr keine Dummheiten, dass müsst ihr mir versprechen. Ihr seid noch so jung, nutzt eure 2. Chance, ihr glaubt gar nicht wie schön das Leben sein kann. Ihr könnt mich auch gerne anrufen oder besuchen, ich helfe euch gerne wenn es nötig ist. Meine Adresse" tastete Jan sich ab, schüttelte den Kopf über sich, dachte: "Klar, ein Häftling darf ja nichts einstecken haben"
Stattdessen fragte er Andi: "Hast du bitte mal ein Blatt und einen Stift?"
"Hier deine Brieftasche Jan" übergab sie ihm Andi "Sind bestimmt auch deine Visitenkarten drin"

walli

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Beitrag  walli Fr 13 Aug 2010, 22:11

"Alles nur von der Polizei" murmelte Jan als er eine Karte zog, schrieb aber seine Adresse und seine Privat-Nr. auf
die Rückseite, legte sie auf den Tisch
"Die verstaubt bestimmt nicht, vielen Dank Jan. So Kerle wie du gibt es leider nur selten" meinte Ben gerührt
Chris ergänzte: "So ungern wir dich gehen lassen, die Gespräche mit dir werden uns fehlen. Aber jetzt mach das du rauskommst Jan, sonst kettet dich Weber doch noch unlösbar fest"
Sie umarmten sich alle 4 noch mal, bei den Freunden, aber auch bei Jan rannen die Tränen immer mehr. Fluchtartig lief er Richtung Tür, drehte sich aber noch mal um, flüsterte: "Vielen Dank für alles"
Andi blieb stumm auf dem Rückweg. Das war typisch sein Freund Jan, er konnte einfach nichts Gutes hinnehmen ohne sich aufrichtig dafür zu bedanken
Die Anderen empfingen sie: "Was war denn jetzt bloß so wichtig in Jans Zustand. Hätte bestimmt Zeit gehabt"
Andi mmeinte: "Es war ein Anliegen von Jan und es war o.k. Ende der Diskussion" Jan sah den Freund dankbar an
Dann meinte Andi: "Aber jetzt wollen wir wirklich los Jan" Er nickte nur
Der Weg führte an Otto vorbei, der Jan mit ausgebreiteten Armen empfing, stammelte: "Jan du frei, dass ist das Schönste was ich vor meine Rente noch erleben darf"
Bei Jan rannen schon wieder die Tränen, er flüsterte: "Otto du warst so, so, sorry ich kann es nicht beschreiben, nicht was du für mich getan hast und nicht in Worte fassen wie unendlich dankbar ich dir bin"
Otto meinte: "Dazu besteht nicht der geringste Grund. Ich war überzeugt, dass du nichts verbrochen hast. Es war aber so entsetzlich mit anzusehen, dass dich etwas zerreißt. Aber du wärst stumm geblieben, selbst wenn sie dich totgeschlagen hätten"


walli

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Beitrag  walli Fr 13 Aug 2010, 22:51

Hilflos, verlegen stammelte Jan: "Otto es war so verworren. Benni, überhaupt die Angst um alles, es ging nicht anders, ich konnte nicht......."
Otto meinte: "Lass gut sein Jan, ich bin und ich werde nicht in dich eindringen. Ist nur verdammt hart, wenn ein Kerl wie du, so furchtbar von Emotionen geplagt wird. Hier will ich dich erst wieder sehen, wenn du mir einen richtigen Halinken bringst. KOK Maybach"
Jan lächelte schüchtern
Im Tor drehte er sich noch mal um. Auch wenn Jan stumm blieb. Seinem furchtbar verzerrten Gesicht war abzulesen, welches Grauen er hier erlitten hatte
Schnell wurde er in Andis Auto gedrückt. Benni und Leni neben ihm. Jan sank in den Sitz, schloss die Augen. Das war alles zu viel für ihn, so unbegreiflich. Eben noch brutal, dann schon Hilfe. Das verkraftete er nicht so schnell
Leni und Benni hätten ihn so gerne umarmt, ihren Beistand deutlich gemacht. Wussten aber nur zu gut, dass das von Jan Durchlittene damit nicht gelöscht war
Andi hatte gute Vorarbeit geleistet. Der Arzt kümmerte sich sofort um Jan. Er wurde untersucht, geröntgt, abgetastet und noch mal untersucht und geröntgt
Der Arzt kam jetzt zu Jan, drückte ihn herunter, als er sich erheben wollte, meinte: "Hinlegen Herr Maybach und das müssen Sie für lange, für ziemlich lange sogar tun. Ich bin übrigens Dr. Kraft. Eigentlich grenzt es ja an ein Wunder, dass Sie in ihrem Zustand überhaupt noch atmen. Glaube nicht, dass Sie ein Selbstmörder sind, bestimmt wissen, wie verwundet Sie sind, wie bedroht ihr Leben ist. Warum nur, haben Sie sich nicht behandeln lassen"
Jan flüsterte: "Zwischen Klinik- und Gefängnisarztbehandlung liegen Welten"

walli

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Beitrag  walli Fr 13 Aug 2010, 23:15

Der Dr. meinte: "Verstehe, Gewalt im Gefängnis. Sie als Polizist trifft es am härtesten, kuschen müssen, sich nicht wehren können. Man weiß zwar davon, aber mit Ihnen habe ich zum 1.x die Realität vor Augen. Tja Herr Maybach, Sie haben sehr viele Eingriffe vor sich. Wollen Sie überhaupt wissen warum?"
Jan nickte
Der Dr. zählte auf: "Da wären innere Blutungen, wegen gebrochener, angeknackster, in Organe bohrende Rippen und Gefäße. Kaum ein Organ was nicht gequetscht oder geprellt ist. Sie haben nicht nur leichten Husten. Sie sind überall erkältet wo es nur sein kann. Wegen all der Erschütterungen, Prellungen am und im Kopfbereich müssen Sie vor Schmerzen kaum noch aus den Augen sehen können. Ihr Schienbein muss nochmals operiert werden. Wurde nicht geschont, konnte nicht heilen. Ihre Atemnot hat viele Ursachen, z.B. Lungenentzündung, geknickte Luftröhre, geprellter Brustkorb, usw. Wie es äußerlich aussieht wissen Sie selbst. Wobei viele Aufrisse, offene Stellen entzündet sind, was auch nicht ungefährlich ist. Ihr grauenhaft schlechter Allgemeinzustand, die Schwäche, die körperlichen Mängel, sind allein schon Alarmstufe rot. Fassungslos bin ich über die Striemen an Ihrem Hals. Hat man Sie wirklich, wollte man Sie tatsächlich....?"
"Gebaumelt bin ich für Sekundenbruchteile. Psychoterror vor der Realität, darin waren die unschlagbar" hauchte Jan kaum hörbar
Dr. Kraft räusperte sich erschüttert, meinte dann: "Wir tun natürlich alles, um Sie wieder herzustellen. Aber ich darf hoffentlich auch so offen sein und zugeben, dass wir lange um Ihr Leben bangen werden. Sei es, dass wir bei den OP´s auf etwas stoßen, dass es da oder später zu Komplikationen kommt. Ihr Körper sich nicht mehr aufrappeln kann. Vergiftungen, Embolien, weiterhin können noch......."

walli

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Beitrag  walli Fr 13 Aug 2010, 23:42

Jan unterbrach: "Ich weiß Bescheid. Erst wenn ich die Klinik verlasse, bin ich geheilt. Alles davor ist Grauzone"
Dr. Kraft nickte, erklärte: "Wir müssten Sie ja eigentlich sofort operieren. Doch in Ihrem Zustand verkraften Sie keine 10 Minuten Narkose. Auch Ihr Herz, aber das wird Ihnen bekannt sein, ist sehr angegriffen. Wir päppeln Sie deshalb heute auf, so gut es nur geht, damit Sie bis zur OP ein klein wenig Kraft haben"
Jetzt wusste Jan Bescheid, wurde auf ein Zimmer gebracht. Während man ihn versorgte, alles anschloss, dachte er verbittert: "Warum bloß haben die mich so zugerichtet, mich wie Vieh behandelt, schlimmer als es einem Tier im Schlachthof ergeht, alles menschliche ausgeschaltet. Die Meute selbst, dass sind doch auch keine Menschen, eher Bestien. Aber bin ich nicht selbst schuld, musste ich alles so durchziehen?" schloss er die Augen. Wollte nur noch Ruhe, abschalten

Leni, Benni, Andi, das Team hielten es kaum aus. Warum nur wurde Jan solange untersucht
Als Dr. Kraft endlich kam, auch ihnen alles erklärte, brachte vor Erschütterung Keiner etwas hervor. Aber zu Jan wollten sie
Dr. Kraft ermahnte: "Aber nur kurz und auch nur weil Herr Maybach durch das Gefängnis tragischerweise lange von Ihnen getrennt war"
Als sie vor Jan standen, flüsterte er: "Ganz schön blöd. Erst bin ich in der Zelle gefangen und jetzt bin ich meiner Freiheit wegen Schläuchen und Apparaten beraubt"
Ängstlich fragte Benni: "Du lässt dich aber doch operieren Papa und behandeln solange es nötig ist?"
Jan krächzte: "Aber ja, mein Großer. Möchte gerne, dass alles so wird wie zuvor, wenn du es auch willst?"
Benni empörte sich: "Blöde Frage Papa. Wünsche dir alles, alles Gute für die OP. Wenn du aufwachst bin ich da"

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Beitrag  walli Sa 14 Aug 2010, 00:23

Jan flüsterte: "Freue mich darauf Großer, dann mach´s gut bis dahin"
Er wollte Benni so gerne in den Arm nehmen, aber mit den vielen Schläuchen in ihm war das undenkbar
Dafür umarmte Benni ihn, danach Leni, die auch wünschte: "Von Herzen alles Gute Jan. Vergiss nicht, dein Bett wartet auf dich" Jan versuchte zu lächeln
Das Team schloss sich den Wünschen an, wobei Vince feixte: "Beeile dich mit der Heilung Jan, je eher kannst du Hajo den Kopf waschen"
Andi war der Letzte, ängstlich hechelte Jan hervor: "Anja, sie ist doch, ist doch wirklich frei?"
Andi beteuerte: "Ja Jan, ganz ehrlich. Sicher kommt sie auch noch zu dir. Muss dir sehr viel berichten. Aber jetzt musst du erst mal an dich denken"
Normalerweise hätte Jan sofort wieder gegrübelt. Doch die Ärzte waren über alles was Jan erlitten hatte informiert
sorgten mit entsprechenden Mitteln dafür, dass er bald schlief, seine Gedanken abgeschaltet waren

Andi meinte: "Vielleicht gut, wenn wir noch eine Weile zusammenbleiben, versuchen gemeinsam zu verarbeiten"
Allgemeine Zustimmung. Leni schlug die Wohnung vor
Dort meinte Andi: "Du Benni, bist wohl entsetzt, aber auch am glücklichsten, oder herrscht noch zu große Verwirrung bei dir"
Benni entgegnete: "Verwirrt bin ich und wie. Aber Papa hat mir Erklärungen versprochen und das tut er auch. Viel schrecklicher wie sie Papa zugerichtet haben"
Andi bestätigte: "Allerdings, deshalb werde ich Kruse Dampf machen, damit die Kerle mit allen Konsequenzen zur Rechenschaft gezogen werden. Begreife aber nicht, Jan nimmt hin, schweigt, hätte sich noch totschlagen lassen"

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Beitrag  walli Sa 14 Aug 2010, 00:40

Benni flüsterte: "Papa hat das alles wegen mir und Mama ausgehalten"
Hajo meinte: "Jan hätte doch wenigstens was andeuten können, wäre doch auf Verständnis gestoßen"
Vince konterte: "Bei dir bestimmt nicht Hajo. Wie Jan sagte, du warst wie die Axt im Walde. Kneife bloß nicht, wenn Jan zum Abort pfeift"
Hajo murmelte nur etwas unverständliches
Benni keifte jetzt zu Leni: "und du, hast du jetzt deine Freude wie Papa zugerichtet ist. Für dich war er doch, aufgehetzt von deinem Alten, der sich jetzt vor Angst in die Hosen scheißt, der größte Halunke überhaupt. Der noch dazu mit Jeder in die Kiste springt"
Ina erklärte: "Benni, wir verstehen dich ja, aber Vorwürfe helfen nichts mehr"
Leni meinte: "Lasse ihn Ina, er hat ja so recht. So darf man sich nicht verhalten. Eben noch von Liebe sprechen und dann alles Böse bei Jan vermuten"
Vince orakelte: "Vielleicht solltest du nicht immer nur auf Papi hören"
Während Hajo immer kleiner wurde, meinte Leni: "Ja, auch das muss ich mir abgewöhnen. Aber diese verdammte Eifersucht, sollte wohl eine Therapie machen"
Die Gespräche verliefen vielschichtig. Obwohl Jan frei war, so richtig glücklich war Keiner. Zu tief saß die Angst um seinen Zustand

Bis zum Morgen verbesserte sich Jans Zustand nicht viel. Aber die OP war nicht aufschiebbar. Dr. Kraft sprach zuvor noch mit Jan. Er war sich der Risiken noch bewusst, darüber im Klaren was ihm bevorstand

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Beitrag  walli Sa 14 Aug 2010, 01:01

Bald sorgte die Narkose dafür, dass Jan nichts mehr mitbekam

Leni ging nicht in den Verlag, fuhr sofort in die Klinik, zusammen mit Benni, der die Schule sausen ließ. Auch als die angesetzte Zeit lange vorbei war, operierten sie noch immer. Selbst als das Team nacheinander eintrudelte, leuchtete die rote Lampe noch immer. Alle Nervosität half nichts, sie mussten sich gedulden

Andi rief immer wieder in der Klinik an, weil er Termine hatte. Dann kam auch noch Anja, fragte aufgeregt: "Ist Jan wirklich frei, wie geht es ihm?"
Andi beteuerte: "Ja, Jan ist wirklich frei, kam aber sofort in die Klinik weil es ihm gar nicht gut geht"
Anja stieß hervor: "Was ist mit Jan, was hat er?"
In groben Zügen erklärte Andi seinen Zustand
Anja jammerte: "Alles meine Schuld. Das verzeiht Jan mir nie. Ich kann ihm nie wieder gegenübertreten und Benni erst recht nicht"
Andi riet: "Geben Sie Benni Zeit. Im Moment sitzt der Schock über Jans Zustand noch zu tief. Benni ist aber vernünftig und Jan wird die passenden Worte finden. Er hat Sie mit keinem Wort beschuldigt, im Gegenteil. Sie sollten zu Jan gehen, denn mir scheint, als zweifele er irgendwie, hat Angst, dass Sie doch im Gefängnis sind"
Anja wehrte ab: "Ich trete Jan nicht unter die Augen. Wütend wird er mich hinauswerfen"
Andi schimpfte: "Sie waren mit dem Mann verheiratet, haben Sie Jan schon mal wütend gesehen. Es ist an Ihnen Jan zu helfen. Nur wenn er Sie sieht, verliert er die Angst, dass Sie eingesperrt sind"
"Ich kann nicht, ich kann das nicht" rannte Anja schluchzend hinaus

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Beitrag  walli Sa 14 Aug 2010, 01:21

Erst viele Stunden über die Zeit war die OP an Jan beendet
Die ängstlichen Fragen von Allen, warum, wieso, was los sei, beantwortete Dr. Kraft: ""Wir stoßen oft bei der OP auf etwas, was trotz CT nicht sichtbar ist. Bei Herrn Maybach waren das einige Haarrisse an verschiedenen Stellen, die, wenn auch kaum zu sehen, unbehandelt gefährlich werden. Wir fanden Blutungen, wo wir keine vermuteten. Einige Knochenschädigungen waren nicht so einfach zu richten, wie wir dachten. Die geknickte Luftröhre war das größte Problem. Schließlich musste trotz des Eingriffs vermieden werden, dass Herr Maybach erstickt. Auch gequetschte oder geprellte Organe zu behandeln geht nicht im Handumdrehen"
Benni hauchte: "Dann ist Papa in großer Gefahr. Wird er, wird er ster, sterben?"
Dr. Kraft bedauerte: "Ich wies leider gestern schon darauf hin wie bedrohlich der Zustand deines Vaters ist. Aber es sollte dir Mut machen wie lange er das schon aushielt. Da kann ihm doch die Freiheit jetzt erst recht Kraft geben alles zu überstehen"
War nur ein schwacher Trost für Benni
Hajo fragte: "Ist Jan bald ansprechbar?"
Dr. Krafts Antwort: "Schätze, Sie müssen sich noch gedulden. Vermute, dass das Aufwachen bei Herrn Maybach länger dauert als üblich. Er ist einfach viel zu schwach"
Jan regte sich auch kein bisschen, als Alle auf der Intensiv darauf warteten. Auch bis zum Abend, als das Team ging, gab es nicht das geringste Anzeichen, dass er bald zu sich kam. Leni und Benni sträubten sich, doch als es Nacht wurde, schickte Dr. Kraft auch sie nach Hause
Sehr früh kamen die 2 am nächsten Morgen. Jan lag noch wie gestern. Nichts hatte sich verändert"

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Beitrag  walli Sa 14 Aug 2010, 01:33

Als Dr. Kraft kam, flüsterte Benni: "Papa wacht nie wieder auf"
Der Dr. bat: "Bitte Junge, sei nicht so hoffnungslos. Ja, die lange Besinnungslosigkeit ist ungewöhnlich, aber ich erklärte doch schon woran das liegt. Du solltest nicht negativ sein, dass kann sich übertragen. Zeige deinem Vater wie sehr du auf sein Erwachen wartest. Sprich mit ihm"
Also riefen Benni und Leni abwechselnd unzählige Male Jans Namen
Das Team schaute nur kurz rein, hatte einen neuen Fall. Um so verzweifelter waren sie über Jans regungsloses Daliegen
Leni und Benni wurden nicht müde nach ihm zu rufen, mit ihm zu sprechen. Nur als sie gehen mussten, hatte sich an Jans Lage nichts verändert

walli

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Beitrag  Kathy Sa 14 Aug 2010, 17:52

Hallo Walli,
ich bin ja froh das Jan erstmal aus dem Gefängnis raus ist denn lange hätte er dieses Martyrium wohl nicht mehr überlebt. Ich hoffe nun das er doch ganz langsam und Schritt für Schritt wieder gesund wird. Bin also gespannt wie es weitergeht und was du noch mit ihm vor hast, denn so einfach vergessen wird er das Erlebte wohl nicht. L.G. Kathy

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Beitrag  walli Sa 14 Aug 2010, 21:04

Hallo Kathy,
aus dem Gefängnis musste Jan, denn bei noch mehr Gewalt hätte er "unsterblich" gewirkt, wäre es unrealistisch geworden. Aber so emotionsvoll wie Jan ist, kann er nicht einfach sagen: "Passiert, Riegel vor, vergessen". Deshalb bin ich noch nicht ganz am Ende. Da gibt es ja auch noch welche, die etwas an Jan gutzumachen haben

Kruse und Andi machten ordentlich Dampf, was die Bestrafung der Übeltäter von Jan betraf. Heute wurden sie schon zu einer Vorverhandlung gebracht
Zuerst wandte sich der Richter an Weber: "Über Sie wird gesondert verhandelt, entschieden ob es zu einem Disziplinar- oder Strafverfahren kommt"
Der Meute erklärte er: "Aber Sie werden wegen seelischen Grausamkeiten, psychischer und physischer Folter, Nötigung, Beleidigung, Erniedrigung und versuchten Totschlags angeklagt. Sie sollten beten, dass KOK Maybach überlebt, sonst sind Sie wegen Totschlag dran"
Die Horde murmelte: "Das haben wir den 3 und Otto zu verdanken, die können was erleben"
Der Richter fetzte dazwischen: "Dazu wird es nicht kommen. Denn in weißer Voraussicht kommen Sie in einer anderen Stadt auf Dauer in einen Hochsicherungstrakt. Bis zur Hauptverhandlung können Sie sich mit einem Anwalt beraten. Erst dann wird das Urteil gefällt. Vielleicht kann KOK Maybach bei diesem Termin selbst aussagen. Immer gut wenn man alles vom Opfer selbst erfährt. Aber ob so oder so, fest steht, dass sich ihre jetzige Strafe um viele Jahre verlängert"
Von der Horde kam Aufruhr, Gefluche, Schreie
"Abführen" bestimmte der Richter

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Beitrag  walli Sa 14 Aug 2010, 21:21

Auch am 3. Tag war Jan noch nicht bei sich. Leni und Benni riefen so oft nach ihm, streichelten über sein Gesicht, seine Stirn, hielten seine Hände umschlungen
Wenn das Team da war schüttelten sie fassungslos die Köpfe
Leni meinte verzweifelt: "Mit Jan stimmt doch etwas nicht"
Dr. Kraft entgegnete: "Die Funktionen sind alle normal, zeigen nichts besorgniserregendes. Aber vielleicht wehrt sich das Unterbewusstsein gegen das Wachwerden, weil es Angst vor dem Bösen hat"
Viele Augenpaare sahen ihn fragend an
Dr. Kraft erklärte: "In den wenigen Stunden die Herr Maybach aus dem Gefängnis war, konnte er seine Freiheit noch nicht verarbeiten. Dann schon die OP, lange Narkose. Sein Unterbewusstsein könnte ihm vermitteln: "Wenn du aufwachst geht das Grauen weiter" Oder halten Sie das für unmöglich?"
Ina gab zu: "Nein, eigentlich denkbar. Wäre nur tragisch, denn in Wirklichkeit erwartet Jan ja nichts negatives in der Realität"
Dr. Kraft´s Erklärungen halfem aber Keinem etwas, erst recht nicht, da Jan auch am 4. Tag noch unverändert dalag. Da war noch nicht mal das minimalste Liderflattern zu erkennen, der Mund zuckte keinen mm. Jan lag unverändert wie seit der 1. Stunde da
Anja erschien plötzlich vor der Scheibe
Leni ging zu ihr
Anja stotterte: "Ich wollte nur, konnte nicht anders, musste unbedingt nach Jan sehen"
Leni bat: "Komme herein, du gehörst dazu Anja. Ich kann doch Du sagen?"

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Beitrag  walli Sa 14 Aug 2010, 21:44

Anja stotterte: "Natürlich kannst du mich duzen. Aber, aber, rein, reinkommen....." sah sie Leni groß an
Leni erklärte: "Vergiss mein Theater, meine Eifersucht. Ich weiß, dass zwischen dir und Jan nichts läuft"
Anja hauchte: "Ich liebe Jan aber noch immer in Gedanken"
Leni entgegnete: "Da sollst du ihn auch nicht rausschneiden Anja. Jan wird durch Benni auch immer mit dir verbunden sein. Er behandelt dich freundschaftlich und für Freunde oder nahestehende Menschen würde Jan jederzeit, wie jetzt gerade geschehen, durch die Hölle gehen. Hirnrissig von mir eine Affäre zu vermuten. Komm jetzt" zog sie Anja ins Zimmer
Ängstlich fragte Anja: "Benni hast du schon überlegt, weißt du schon.......?"
Benni wehrte ab: "Ich brauche noch Zeit. Papa ist jetzt wichtiger"
So saßen und saßen sie nun zu dritt, warteten auf eine Regung von Jan. Doch als sie später gingen, lag Jan weiter unverändert da

In der Nacht kam Jan endlich langsam zu sich
Der diensthabende Arzt, Dr. Mart, eilte sofort zu ihm. Er fand einen verwirrt umherblickenden Jan vor, der ziemlich ratlos aussehend sich anscheinend nicht zurecht fand
Dr. Mart fragte vorsichtig: "Fehlt Ihnen die Erinnerung, Herr Maybach?"
Jan stammelte verwirrt: "Wieso sind hier keine Gitter, Zelle, Gefängnis?"
Dr. Mart antwortete: "Weil Sie unschuldig, frei, in einer Klinik sind. Können Sie sich erinnern. Erkennen Sie mich?"
Jan schloss die Augen, viele Minuten. Als er sie endlich zögernd öffnete, flüsterte er: "Anjas Geständnis, die Blitzaktion und Sie, gehörten Sie nicht zum OP-Stab?"

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Beitrag  walli Sa 14 Aug 2010, 22:17

Ängstlich wisperte Jan: "Gefängnis.........., die Klinik jetzt, ist das nur vorrübergehend, danach muss ich doch wieder in die Zelle?"
Dr. Mart beteuerte: "Aber nein Herr Maybach. Ich schwöre Ihnen jeden Eid, dass Sie nicht wieder eingesperrt werden. Sie kamen als freier Mann zu uns, werden so behandelt und uns als freier Mann verlassen. Das müssen Sie mir schon glauben"
Jan brauchte einen Moment, schloss wieder die Augen, dann hauchte er: "Ich glaube Ihnen, habe wieder Klarheit. Danke Ihnen und allen Kollegen"
Dr. Mart leuchtete Jan jetzt eingehend und sehr lange in die Augen, machte einige Motorikübungen mit ihm, fragte ihn dann Daten ab
"Das sieht alles sehr ordentlich aus Herr Maybach, und Sie, wie fühlen Sie sich. Wo haben Sie Schmerzen, was möchten Sie?" fragte Dr. Mart dann
Jan flüsterte stammelnd: "Fühle mich so schwach, ausgebrannt. Schmerzen....? Tja mein ganzer Körper ist ein einziger Schmerz. Möchte nur daliegen, schlafen"
"Sie brauchen noch sehr, sehr viel Ruhe. Aber nicht wieder wegtreten Herr Maybach" bat Dr. Mart
"Werde ich nicht" raunte Jan mit geschlossenen Augen
Nein, Jan trat nicht wieder weg. Lag er auch so ruhig es ging mit geschlossenen Augen da, sobald Dr. Mart ihn versorgte, schaute er ihn mit flatternden Lidern an
Der Dr. verstand, Jan wollte ihm so deutlich machen, dass er bei Bewusstsein war

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Beitrag  walli Sa 14 Aug 2010, 22:44

Morgens redete Dr. Kraft eingehend mit Jan. Soweit das überhaupt möglich war, da Jan das Sprechen sehr schwer fiel, jede Silbe eine schmerzhaft herausgepresste Prozedur für ihn war. Dr. Kraft musste Jan nichts mehr zu seinem Zustand sagen. Er erinnerte sich, was er vor der OP gehört hatte. So erklärte der Arzt den OP-Verlauf und die jetzt noch bestehenden Risiken. Als er Jan aber aufforderte die Brutalitäten aus dem Gefängnis genau zu schildern, verschloss er sich sofort. Dr. Kraft bohrte erst mal nicht weiter

Jetzt eilten natürlich alle schnell in die Klinik
Zunächst informierte sie aber Dr. Kraft: "Herr Maybach ist sehr, sehr schwach. Er versucht es zwar zu verbergen starke Schmerzen plagen ihn aber unentwegt. Er bekommt auch sehr beschwerlich Luft. Deshalb muss ich darauf bestehen, dass ihn in Zukunft nur 1-2 Personen besuchen. Er darf nicht viel sprechen, darum erzählen Sie lieber ohne unzählige Fragen zu stellen. Nötigen Sie ihm keine Bewegungen ab, die er noch nicht schafft. Lassen Sie nur soviel zu wie er selbst will. Her Maybach braucht braucht Zeit, sehr viel Zeit, bis er wieder in einigermaßen, normalen körperlichen Zustand ist. So traurig es ist, aber leider schwebt er noch in Lebensgefahr. Sei es, dass Komplikationen auftreten die zum Tod führen. Oder, was trotz unserer medizinischen Fortschritte vorkommt, dass er sich von seinem katastrophalen Mangelzustand nicht mehr erholt. Was das Gefängnisse und alle Geschehnisse darin betreffen, habe ich den Einduck Herr Maybach will darüber nicht sprechen. Natürlich darf das nicht totgeschwiegen werden, muss er sich mal öffnen. Doch wenn wir ihn jetzt dazu zwingen schaden wir ihm nur. Erzählt Herr Maybach ist o.k., schweigt er, müssen sie es akzeptieren"

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Beitrag  walli Sa 14 Aug 2010, 23:33

Da hatten sich Alle so gefreut, dass Jan bei Bewusstsein war und dann solche Eröffnungen. Keiner rechnete damit, dass Jan ihnen entgegensprang. Aber nach dem Gehörten war ihnen doch ganz schön mulmig

Verlegen schaute Jan ihnen entgegen
Leni ließ Benni den Vortritt, der Jan vorsichtig umarmte: "Papa endlich, war schon ganz ängstlich weil du solange bewusstlos warst"
Jan hauchte: "Da hat wohl irgendwo eine Klappe geklemmt. Aber wir wollten doch reden, habe es nicht vergessen
"Aber erst wieder zu Kräften kommen, Papa" meinte Benni
Jan nickte kaum wahrnehmbar
Noch immer schuldbewusst fragte Leni: "Jan, duldest du die eifersüchtige, misstrauische Zicke an deiner Seite oder soll ich lieber gleich gehen?"
Jan flüsterte: "Das vor dir liegende ausgezerrte Wrack freut sich selbst über Zickenbesuch"
Leni küsste ihn jetzt vorsichtig, meinte: "Ansonsten schließe ich mich Bennis Wünschen an, Kraft ist das Wichtigste was du brauchst"
Hajo drückte Jan die Hand, leider etwas zu fest, leise stöhnte er auf, aber Hajo tönte: "Du schaffst das Jan, hast du doch schon ein paar Mal bewiesen"
Ina erklärte: "Meine ich auch Jan. Kenne dich doch. Du und dein Aushaltungsvermögen sind grenzenlos"
Vince verkündete: "Die Behandlung hier Jan ist ein Klacks, wenn du den Herkulesen im Gefängnis gestrotzt hast"
"Idiot" zischte Ina
Bedrückt murmelte Vince: "Entschuldige Jan, wollte dich nicht aufregen"

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Beitrag  walli Sa 14 Aug 2010, 23:56

Mühsam flüsterte Jan: "Schon o.k. Den Herkulesen habe ich es ja wirklich zu verdanken, dass ich hier liege. Aber Erzählungen würde ich lieber auf später verschieben"
Da meinte aber Andi: "Eine Antwort, mit dem Gefängnis verbunden, will ich aber doch von dir Jan. Otto hast du gesagt, dass du dich aufgegeben hast, dir auch egal gewesen wäre, wenn sie dich getötet hätten. Ist deine Einstellung hier noch immer so?"
Jetzt erregte Jan sich doch, presste hervor: "Andi, es war ziemlich sicher, dass ich zu vielen Jahren Haft verurteilt würde, keine Zukunft, Schluss, Ende, Aus. Das war kein Leben mehr, sondern nur noch vegetieren und das alles nur, damit ich weiter der Spielball für ihre Brutalität war. Ja, ich war feige, sehnte mich nach dem Tod, was das Ende der Hölle bedeutet hätte. Aber das jetzt und hier, bedeutet Freiheit, Hoffnung, Zukunft, was du mir ermöglicht hast. Hältst du mich für so undankbar dir das mit Aufgabe zu lohnen"
Andi meinte verlegen: "Das hat gesessen, war offen und ehrlich, wie ich es von meinem Freund Jan kenne. Hätte es wissen müssen, die Frage war total überflüssig"
"So wie wir, denn der Arzt warnte dich nicht gleich so zu belagern Jan" meinte Hajo
Vince flachste: "Wenn es dir aber an Unterhaltung mangelt Jan, diskutieren wir unseren neuen Fall mit dir"
"Wage es ja nicht" verteidigte Benni Jan wie eine Löwin ihre Jungen
Jan versuchte zu lächeln: "Glaube ihr müsst euch noch gedulden, im Moment steht mir danach nicht der Sinn"
Ina trieb die Anderen an: "Dann nichts wie raus, bevor Jan es sich anders überlegt. Wir kommen bald wieder Jan und bis dahin alles, alles Gute"
"Danke und passt auf euch auf" flüsterte Jan

walli

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Beitrag  walli So 15 Aug 2010, 00:23

Jan blickte jetzt von Leni zu Benni, meinte: "Schätze euch 2 wird schnell langweilig bei mir, denn sorry, große Reden dürft ihr keine von mir erwarten"
Benni beteuerte: "Das erwarten wir bestimmt nicht. Ist es o.k. wenn wir erzählen und du hörst zu?"
"Dann lasst mal die "News" raus. Im Bau gibt es ja nur Gefängnistratsch" versuchte Jan zu lächeln
An Themen fehlte es nicht. Es berichtete mal Leni und dann wieder Benni.
Nach geraumer Zeit bemerkten sie aber das Jan eingeschlafen war und gingen

In der Folgezeit schlief Jan oft ein während ihren Erzählungen. Oder er schlief wenn sie kamen, so dass sie sich gedulden mussten, bis er ihren Besuch überhaupt bemerkte. Auch Andi oder das Team mussten oft wieder gehen, weil sie Jan schlafend antrafen
Dr. Kraft erklärte dazu: "Die große Schwäche lässt Herrn Maybach immer wieder einschlafen. Wir sind auch irgendwie froh darüber, denn in Zeiten die Sie nicht mitbekommen, quält er sich sehr mit Schmerzen und seinem ganzen Zustand. Wenn er es vor Ihnen auch verbirgt, vergessen Sie nicht was er hinter sich hat. Es ist noch ein weiter, harter Weg bis vollkommen sicher ist, dass Herr Maybach uns lebend verlässt
Danach wunderte sich Keiner mehr, Jan schlafend vorzufinden oder das er während des Besuchs einschlief

Nach einer Weile kam Benni allein zu Jan, stand nach der Begrüßung unsicher vor ihm
Jan hauchte: "Na mein Junge, jetzt die große Aussprache"
Benni zuckte die Schultern: "Weiß nicht Papa, in deinem Zustand?"

walli

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Beitrag  walli So 15 Aug 2010, 01:04

Dr. Kraft, der gerade Medikamente bei Jan richtete, fuhr dazwischen: "Genau, in Ihrem Zustand Herr Maybach. Aussprachen kommen nicht infrage"
"Bitte, ausnahmsweise" bat Jan leise
"Nein, kann ich nicht dulden" gebot Dr. Kraft
"Ich bin es meinem Sohn schuldig, bitte" kam es flehentlich von Jan
Dr. Kaft sah ihn lange an, meinte dann: "Eine Aufschiebung würde Sie wohl sehr aufregen Herr Maybach?"
Jan nickte nur schwach
"Du informierst mich sofort, wenn du bei deinem Vater eine Verschlechterung bemerkst" forderte Dr. Kraft von Benni und war draußen
"Jetzt bist du dran Großer. Wo, mit was, wie soll ich beginnen?" fragte Jan leise
Benni stammelte: "Mama schonst du wegen mir. Du aber lässt dich als Verbrecher, gar als Mörder stmepeln, was mich von der Rolle bringt. Was wenn ich mich von dir abgewandt hätte?"
Jan flüsterte: "Wenn das wirklich eingetreten wäre, hätte ich an der Erinnerung von all den glücklichen Jahren mit dir gezerrt. Aber viel stärker war das Gefühl, dass du mich kennst. Der ganze Fall war rätselhaft, ich glaubte daran, dass du an meiner Schuld zweifelst, dass du was dahinter vermutest, aber nicht überzeugt bist, dass dein Vater zum Mörder wurde"
Benni nickte zustimmend: "Schon unheimlich Papa wie verschweißt wir sind, die gleichen Gedanken/Gefühle haben"
Jan lächelte, drückte Bennis Hand, der jetzt wissen wollte: "Aber vor was genau hattest du denn Angst bei mir Papa, was wolltest du denn genau verhindern in dem du Mama deckst?"

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Beitrag  walli So 15 Aug 2010, 01:37

Jan tat sich schwer, begann mühsam: "Hoffentlich ist mein Gehacke jetzt verständlich. Verhindern wollte ich, dass du mit Mama brichst"
Benni sah Jan groß an
Jan beteuerte: "Ja Junge, war mir wirklich ernst. Man sollte sich niemals von seiner Mutter abwenden. Sie hat dich unter dem Herzen getragen, dir das Leben geschenkt, ist und bleibt deine Mutter. Natürlich sollte man auch nicht mit seinem Vater brechen. Wie schon gesagt, bei mir war das Gefühl, dass du mich nicht verbannst. Aber dein und Mamas Verhältnis war doch immer anders, als bei Kindern deren Mutter ständig um sie herum ist. Du hattest eine schwere Kindheit"
Benni regte sich auf: "Falsch Papa, du hast mir eine schöne Kindheit geschenkt"
Jan hechelte: "Versucht Benni, versucht. Aber richtig ersetzen konnte ich Mama doch nicht. Als Kind warst du oft traurig, wenn sie wieder absagte oder eine Reise wichtiger war als du. Doch egal wie oft Mama dich versetze, du hast nie mit ihr gebrochen und das war schön und gut so. Du wurdest älter und Mama clean. Aber erst in USA klärte sie dich über ihre ehemalige Sucht auf. Zum Glück hast du dich auch dann nicht von ihr abgewandt. Aber ich spürte, wie lange du brauchtest es zu verarbeiten. Du sagtest aber auch mal: "Als Sohn einer Süchtigen ist man eigentlich Dreck. Ein Typ der schlechte Gene in sich hat, dem man alles Böse zutraut"
Benni fiel ein: "Aber du hast mir sehr gut erklärt Papa, wie falsch ich mit dieser Annahme lag"
Jan mühte sich ab: "Habe ich ja. Aber der Satz fiel mir wieder ein, war für mein Handeln sehr ausschlaggebend. Ich hatte nämlich Angst, dass ddu wieder zu dieser Annahme kommst. Erschwert dadurch, dass du, wenn Mama als Täterin dagestanden hätte, erfährst, wie ihre Suchtzeit wirklich ablief.

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Beitrag  walli So 15 Aug 2010, 02:13

Jan erklärte weiter: "Ich weiß von Mama, dass sie dir nur sagte, sie sei süchtig und es sei eine schlimme Zeit ge
wesen. Jetzt weißt du ja alles. Zuvor dachte ich, wenn du erfährst, dass Mama ihren früheren Dealer tötete, aus Verzweiflung wieder süchtig gemacht zu werden, erbärmlich vor ihm auf den Knien gekrochen wäre, um Stoff gefleht hätte, dass du Mama dann hasserfüllt verachtest. Dein Herz dir nach diesem Schock sagt, wenn meine Mutter eine kaltblütige Mörderin ist, warum soll ich dann nicht das Recht haben auch krumme Dinger zu drehen, wenn sie mich schon so in den Sumpf hineinzieht. Und das Junge, das hätte nie geschehen dürfen. Ich bin so stolz auf dich so wie du bist. Habe noch nie an deinem Charakter gezweifelt. Aber bei dem Geschehenen war meine Angst viel zu groß, dass du so einen Schlg nicht aushältst, aus der Bahn geworfen wirst. Jetzt bist du sicher böse auf mich, dass ich solche Zweifel an dir hatte?"
Benni überlegte einen Moment, meinte dann langsam: "Nein Papa bin ich nicht, denn ich weiß es nicht, weiß wirklich nicht, wie und mit was ich reagiert hätte, schlagartig von Mamas Dealermord zu erfahren. Allein als sie plötzlich dastand, alles zugab, ich war so rasend, wütend, wollte sie die Treppe runterwerfen. Wollte sie aus meinem Leben streichen, meinte, für was brav sein, bei der Mutter. Aber sie tat mir auch leid. Die Angst vor dem Gefängnis stand in ihren Augen. Sie schwor, dass alles nur aus Verzweiflung geschah. Vor allem war aber deine Freilassung wichtig. Onkel Andi lenkte ja alles in ruhige Bahnen. Du bist frei und für Mama wird es auch zu einem erträglichen Urteil kommen. Aber ich weiß nicht wie ich über die Tat und sie denken soll. Sag mir was ich tun soll Papa, sage mir ehrlich ob es kaltblütiger Mord war?"
Jan rang sich ab: "Junge, wenn es wirklich eiskalter Mord gewesen wäre, hätte ich Mama niemals gedeckt. Bei aller Angst um dich, hätte Mama dann trotzdem zur Rechenschaft gezogen werden müssen"

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Beitrag  walli So 15 Aug 2010, 02:33

Jan hechelte weiter: "Mama war verzweifelt, wirklich sehr verzweifelt, außer sich. Von ihrem Zustand kann sich Keiner der sie nicht sah eine Vorstellung machen. Bin überzeugt, sie war sich nicht im Klaren was sie tat als sie abdrückte. Bode war mit der Spritze schon so nahe, dass er ihren Arm ritzte. In Mama muss alles wieder aufgerissen sein. Wie erbärmlich, würdelos sie sich damals erniedrigte, um Stoff bettelte, nur um wieder einen Tripp zu erleben. So erstarrt, war es ihr unmöglich die Spritze wegzuschlagen. Sie hatte nur noch die eine Angst wieder süchtig zu werden oder wegen dem Goldenen Schuss sterben zu müssen. Das Labor bewies, dass beides möglich war, die Spritze Hochgefährliches beinhaltete. Vielleicht Mamas Glück, dass sie sich an Bodes Waffe erinnerte. Ich erteile Mama keine Lizenz zum töten, aber irgendwie ist es um Bode nicht schade. Er hat Viele süchtig gemacht, ja auch getötet, nur angeklagt hat ihn nie Jemand.
Tja Benni, dass alles zusammengenommen, da musste ich Mama einfach vor der Zelle bewahren. Gerade ehemals Süchtige sind hochgradig suizidgefährdet. So ein Ende sollte Mama nun doch nicht nehmen, hatte sie nicht verdient, wo sie ja zum Glück schon so viele Jahre clean ist. Dann die Angst um dich. Ich weiß Junge, alles irrational, unverständlich, vielleicht auch bekloppt, überzogen. Aber anders erklären kann ich es dir nicht. So dachte, fühlte, so verzweifelt war ich. Als Beschuldigter dazustehen war da einfach das Richtige"

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Beitrag  walli So 15 Aug 2010, 17:42

Leise fragte Benni: "Mamas Suchtzeit muss schrecklich gewesen sein für dich?"
Jan flüsterte: "War sie Junge, war sie wirklich"
Benni meinte: "Will dir jetzt nicht wehtun Papa, es nicht wieder aufreißen, aber da du damals da durch musstest, macht dein Handeln jetzt irgendwie verständlich. Typisch du, dass du nicht an dich, immer an Andere, hier an Mama und mich denkst. Schlimm, wenn ich dich dadurch verloren hätte, schätze mal, du konntest nicht anders"
Jan hauchte: "Nein mein Junge, ich konnte wirklich nicht anders"
Benni erklärte: "Dann willst du sicher, dass ich mich Mama wieder zuwende?"
Jan wehrte mühsam ab: "Oh nein Junge, es geht nicht um meinen Willen. Du sollst dich in keiner Weise beeinflusst fühlen. Höre nur allein darauf was dein Herz dir sagt"
Benni umarmte seinen Vater: "Du bist ein Engel auf Erden Papa. Warum spielt dir das Leben bloß immer so hart mit"
Jan blieb stumm, was sollte er darauf auch sagen. Sah sich nicht als Engel. Fragte sich, ob das, was er Benni klarzumachen versuchte, überhaupt irgendwie verständlich war. Er verstand sovieles ja selbst nicht
Schuldbewusst verabschiedete sich Benni bald von Jan. Dachte, er hätte das Gespräch aufschieben sollen, seinem Vater ging es noch viel zu schlecht dafür. Aber in ihm hatten sich dadurch Türen geöffnet. Er wusste jetzt was er denken, wie er handeln sollte
Dr. Kraft merkte sofort, dass Jan danach in furchtbar schlechter psysischer Verfassung war. Jan wühlte das alles so stark auf, nahm in mit. Seine Gedanken, die ihm ohnehin schwer fielen, überschlugen sich. Es nagte in ihm, sein Handeln so offen zu legen. Aber er war froh, dass Benni Klarheit hatte. Wenn sich auch ein Teil als vollkommen überflüssig rausstellte, zeigte sich andererseits, dass seine Angst doch nicht ganz unbegründet war

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Beitrag  walli So 15 Aug 2010, 18:02

Trotzdem war das alles zu früh und zuviel für Jan gewesen. Deshalb fiel er auch später in tiefen Schlaf, der unterstützt von den Medikamenten bis zum nächsten Vormittag anhielt
Dr. Kraft sah sich jetzt Jans Besuche genauestens an. Noch mal würde er keine langen Gespräche, eine solche Aufreibung für ihn zulassen
War aber unnötig, denn die Besuche verliefen jetzt wieder wie gehabt
Vince durfte sogar von Fällen berichten, ohne das man Jan dabei etwas abverlangte
Es verging noch sehr viel Zeit bis sich kleine Besserungen bei ihm einstellten. Jan konnte etwas freier atmen. Die Gefahr, bei jedem Atemzug zu ersticken, war gebannt. Wenn auch noch immer mühsam, doch Jan war jetzt zu längeren Gesprächen fähig. Ebenso konnte er sich endlich ein wenig mehr bewegen. Wenn seine Regungen auch noch schwach, langsam waren, alles nur sehr mühsam ging. Jan spürte nach so langer Zeit seinen Körper wieder.
War endlich das Gefühl los, nur ein starrer, wunder Klumpen zu sein. Die Schmerzen wurden dadurch allerdings nicht weniger. Aber wie im Gefängnis, galt für Jan hinnehmen und aushalten. Jetzt gab es ja wenigstens Hoffnung, dass alles ein gutes Ende nahm

Gar nicht begeistert war Jan davon, dass Psychologe Kurt jetzt erschien, meinte: "Jan, Jan, deine gute Tat an deiner Exfrau ist böse ins Auge gegangen. Bin erschüttert, dich noch immer in so schlechtem Zustand zu sehen"
Jan flüsterte: "Jetzt ziehe mich nicht auch noch herunter, dass wird schon wieder"
Kurt knurrte: "Typischer Maybach-Standardsatz. Wir zittern um dein Leben und von dir kommt nur: "Das wird schon wieder"
Jan blieb stumm

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