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Jan hinter Gitter

4 verfasser

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Beitrag  walli Mi 11 Aug 2010, 01:36

Sie drückten Jan gegen die Wand. Er konnte nichts dagegen tun, dass sie ihn betatschten mit ihren klebrigen, schweißnassen Pranken. Handschellen pressten seine Arme noch auf den Rücken. Die konnten sie nur von Weber haben. Zum 1.x fielen sie in dieser Lage über ihn her, anscheinend abgesprochen, denn Weber stand in der Tür und grinste hähmisch
Ihre gierigen Augen waren genauso ekelhaft wie ihr stinkender Atem. Jan drehte angewidert den Kopf weg, dachte panisch, verzweifelt, entsetzt, außer sich: "Jetzt machen sie es, vergewaltigen mich wirklich. Ich drehe durch, werde wahnsinnig. Warum kriege ich denn keinen Herzschlag"
Immer höher schoben sie Jans Hemd. Der Hosenknopf wurde geöffnet. Langsam fuhr eine Hand in den Bund
Jan zitterte, schlackerte, litt Höllenqualen. Diese erniedrigende Schmach war stärker als alle körperlichn Schmerzen
Ein widerliches Gesicht, mit funkelnden Augen, war jetzt direkt über seinem
Jan schloss die Augen, hörte den Kerl flüstern: "Na, wie ist dir zumute, kurz bevor wir in dich einstoßen" sprachs und knallte Jan gegen die Wand
Sofort ließen alle Hände von ihm ab. Weber befreite Jan von den Handschellen
Von der Tür höhnte es: "Hast recht gehabt Weber. Ihn vor Angst zittern zu sehen, ist schöner als ihn ranzunehmen. Kannst dir Gedanken machen Bulle, ob das nächste Mal auch nur Spaß oder bitterer Ernst ist"
Ja die Gedanken machte sich Jan wirklich, wie über so vieles was noch folgen würde. Jetzt war es nicht bloß mehr körperliche Gewalt, jetzt trieben sie auch noch Psychoterror mit ihm. Dabei hatte schon mancher den Verstand verloren. Jan war sich sicher das er alles, aber auch alles aushalen musste bis.............ja bis wann?

walli

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Beitrag  walli Mi 11 Aug 2010, 19:16

Von der 1. Sekunde, wo er beschloss Anja zu decken, war Jan klar, dass sich, wenn er in Verdacht geriet, sein ganzes Leben grauenhaft änderte
"Das ist schon seit dem 1. Schritt ins Gefängnis so" dachte Jan bitter, ging jetzt, was er ja selten machte, ans Fenster. Seine Hände umklammerten die Gitterstäbe so fest, dass die Fingerknochen weiß hervortraten. Ein Dritter konnte meinen, Jan wolle die Stäbe herrausreißen, flüchten.
Aber nein, Flucht, sowas kam Jan nicht in den Sinn. Das war feige und Feigheit war das Letzte was man Jan unterstellen konnte. Er stand zu seinem Verhalten und war es auch noch so unerklärlich. Für Jan stand hinter dem Gleichheitszeichen immer Benni und etwas Wichtigeres als ihn vor der wohl größten Enttäuschung/Veränderung
seines Lebens zu bewahren, gab es nicht. Er schaute nicht mal nach draußen, während er immer noch die Stäbe umklammert hielt. Vor seinem inneren Auge spielte sich alles ab. Jan konnte sich selbst nicht erklären, warum es jetzt heftiger denn je in ihm wühlte. Die jetzt feststehende Mordanklage vielleicht oder das gerade erlebte Psychospiel mit der vorgegaukelten Verwaltigung. Jedenfalls war er so down, wie die ganze Zeit noch nicht. Rückgängig machen wollte er nichts. Sollten sie ihn doch als Mörder verurteilen, wenn sie wirklich meinten, dass er ein solcher Halunke sei. Was schadete das noch. Er war schon Häftling, tiefer sinken konnte er nicht. Aber immer öfter fragte sich Jan, ob es überhaupt richtig war, was er tat. Was wenn Benni viel positiver reagierte, wenn er erfuhr was Anja getan. Immer mehr fragte sich Jan wie er werden würde, wenn er immer weiter und weiter hinter Gitter lebte, in diesem Abgrund ohne seinen Sport, Freunde, Diskussionen, Liebe, ohne die Nähe seines Jungen. Sicher würden sie ihn weiter bis aufs Blut martern, immer härter, immer brutaler. Sollte mal eine Verwundung tödlich sein, wäre es der schnellste Weg diesem Grauen zu entkommen

walli

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Beitrag  walli Mi 11 Aug 2010, 19:48

Auch wenn er erst 40 Jahre alt war, als Polizist lebte er schließlich mit dem Tod. Nein, vielmehr Angst hatte Jan vor der Zeit die er bewusst eingesperrt erlebte. Überall Grenzen aus Stein und Stahl, die klirrenden Gitter, die rasselnde Tür, wenn sie wieder krachend zufiel, bewusst machte wie eingeengt er leben musste. Außer Gewalt, nur noch Befehle, gehorchen, parieren und das weiter und immer weiter. Die Jahre würden zur Ewigkeit. Selbst wenn er irgendwann seine Entlassung erleben sollte, dann war nichts mehr so wie es gewesen. Er würde in der Zelle und auch später in Freiheit nur noch vor sich hinvegetieren. Diese Eintönigkeit, das Grau, alles trostlos, eng, das war es was Jan so zu schaffen machte. Wie oft hatte er in der Zeit schon das Gefühl die Decke würde ihn erschlagen, die Wände erdrücken, die Gitter zerquetschen. Stumm hatte er schon so oft geschrien: "Ich halte das nicht aus, ertrage es nicht". Bisher waren es immer nur Phasen, aus denen er sich wieder befreien konnte. Aber wenn das Urteil gefällt, die Unendlichkeit der Zellenzeit feststand, würden diese Zustände dann auch noch zu überwinden sein. Jan hatte Angst um sich selbst, Angst um seine Psyche. Viele "Stahlharten" hatten hinter Gitter schon einen Zellenkoller bekommen. Was, wenn es ihm auch so ging, sie ihn noch härter zur Bezähmung in Ketten legten, vollpumpten mit so starken Beruhigungsdrogen, dass er ganz den Verstand verlor. Selbst wenn er ruhig blieb, bestand die große Gefahr an diesem erbärmlichen Ort depressiv zu werden, stumpfsinnig, nur noch ohne Geist vor sich hinzustarren. Soviele sagten er sei ünersensibel. "Oh ja das bin ich, darum werde ich hier drin auch bestimmt ganz schnell zum Idioten" dachte Jan. Dann hatte die Meute noch leichteres Spiel mit ihm, würden ihn wie einen Hund an der Leine hinter sich herzerren ohne das er begriff was vor sich ging. "Wie erbärmlich als Bekloppter zu enden, wo ich sonst nicht genug Wissen in mich reinfressen konnte" dachte Jan verzweifelt. Die Angst sich so zu verändern zerrte so stark in ihm, dass es ihn grauenhaft körperlich schmerzte.

walli

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Beitrag  walli Mi 11 Aug 2010, 22:07

Schmerzen durchfuhren auch Jans Hände. Erst jetzt bemerkte er, wie stark er die Gitter umkrallte, löste sich und davon. So fest war die Umklammerung gewesen, dass sich die Stäbe tief in die Hände gedrückt, auf den Handflächen blutunterlaufene Striemen hinterlassen hatten. Jan legte jetzt die Arme auf die Nische, beugte tief seinen Kopf hinein, dachte verzweifelt: "Welch ein erbärmlicher Abgang, Verbrecher, Häftling, Idiot, der letzte Dreck, vor Wunden nicht wiederzuerkennen, Leibeigener der Wärter, Sklave der Meute, nur noch Abschaum. Aber es gibt keine Lösung und keinen Ausweg. Er ist unfassbar, grauenvoll, entsetzlich, unbeschreiblich, alles so unwirklich wie ein böser Traum aus dem ich gleich erwache. Aber ich habe es so gewollt. Ich allein. Bitter lachte er stumm auf, überlegte, dass alles wegen Anja so war, ausgerechnet seiner einstigen großen Liebe, die ihm so furchtbar wehgetan hatte. So sehr Jan auch vor jedem neuen Tag, vor der langen Haftzeit und allen damit verbundenen Entsetzlichkeiten graute, er zog das durch, da gab es nichts daran zu rütteln. Dachte: "Mein Handeln mag idiotisch, hirnrissig, unverständlich, unerklärlich, ja vielleicht gar unnötig sein, aber Benni zu bewahren steht mir über allem anderen. Er ist der wichtigste Mensch für mich. Sicher da war noch Leni, aber nachdem was Ina erzählte sticht mir ihr Verhalten irgendwie ins Herz. Und Hajo, seine Härte irgendwie verständlich, aber doch sehr schmerzvoll. Ist alles nichts im Vergleich zu Benni, mein Sohn, mein eigen Fleisch und Blut, nichts ist wertvoller für mich als er. Selbst wenn ich das alles umsonst auf mich nahm, ich kann nicht anders es geht nicht, die Sorgen um Benni fressen mich auf. Lieber alles Grauen durchleben, als ihn gefährden."
Jan bemerkte jetzt erst, dass das Licht schon abgeschaltet war. Viele Stunden hatte er sich der Verzweiflung hingegeben. Wie ein Greis schleppte er sich zur Pritsche, schlief schnell ein, wurde aber leider von dem grauenhaften Traum geplagt, Benni sei am Ertrinken und er konnte ihn nicht retten

Erst j

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Beitrag  walli Mi 11 Aug 2010, 22:29

"Maaaaamaaa" schrie Benni fassungslos als Anja in der Tür stand
Tränenüberströmt stammelte Anja: "Benni ich muss, ich habe, es ist so schrecklich, muss aber jetzt raus"
Benni zog sie hinein, drückte sie auf einen Sessel, flößte ihr ein Glas Wasser ein und wartete
Abgehackt, nuschelnd, stammelte Anja endlich Silbe um Silbe hervor: "Benni du wirst mich für alle Zeiten hassen, verstoßen, davonjagen. Aber es muss heraus, endlich raus. Ich halte das nicht mehr aus. Du brauchst doch Jan
brauchst doch deinen Vater wieder. Benni ich habe, habe, ich war es, ich habe Bode erschossen"
Lange war es unheimlich still
"Duuuuuuuuuu" krächzte Benni dann
Danach blieb es wieder still, bis er hervorsprudelte: "Aber warum, wieso ist Papa dann angeklagt und weshalb sagst du das erst jetzt?"
Anja schluchzte: "Ich erzähle alles ausführlich von A-Z. Aber bitte, bitte, bitte Benni höre mich erst an, bevor du mich verstößt"
Benni starrte sie an, als habe er einen Marsmensch vor sich, stumm wartete er ungeduldig
Anja ließ wirklich nichts aus, endete mit den Worten: "Ab da nahm Papa nur noch alles auf sich. Schweigt, vor allem um dich zu schützen. Er weiß, ich würde die Zelle nicht überstehen. Aber das ist unrelevant. Jan macht es alles nur deinetwillen Benni, alles nur für dich. Du bist der einzige Grund, dass er sich als Mörder abstempeln läßt"
Benni starrte sie an, ganz still, blieb auch still, immer weiter und weiter
Anja weinte: "Jetzt hasst du mich, verachtest mich. Für dich bin ich nicht mehr deine Mutter, nur noch eine Mörderin, nicht wahr Mörderin. Sage es Benni, sprich es aus" fuhr Anja hoch

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Beitrag  walli Mi 11 Aug 2010, 23:14

Benni krächzte: "Das ist der reinste Horror. Finde mich nicht zurecht. So unfassbar, verstehe doch, dass ich das alles erst begreifen muss. Bevor ich dich verurteile muss ich mit Papa sprechen. Viel schlimmer ist, dass du alles zugelassen hast. Warum denn, warum denn bloß. Glaubst du wirklich Papa ist der eiserne Bulle, sieht das Gefängnis als Abenteuerspielplatz. Hast du denn keine Ahnung mehr, überhaupt keine Erinnerung an deinen Ex-Mann, der dich so sehr geliebt hat. Kannst du dir nicht vorstellen, dass Papa in der Zelle zerbricht"
Anja beteuerte weinend: "Doch Benni doch, ich habe nichts von Jan vergessen. Aber da ist doch meine Angst, versuche doch zu verstehen"
"Ach hör doch auf" winkte Benni ab, stellte sich ans Fenster, bis er hervorpresste: "Ich kapier nicht, vor was Papa mich schützen will"
Anja schluchzte: "Benni die Liebe zu dir von deinem Vater ist grenzenlos. Ich erzähle dir jetzt genau, was Jan mir sagte, warum er alles so drehen, auf sich nehmen will" gab Anja das weiter, was Jan ihr an Argumenten nannte
Lange danach stieß Benni hervor: "Ich fasse es einfach nicht, begreife es nicht, wie kann Papa nur. Aber er muss ganz schnell aus dem Gefängnis, muss wieder frei sein. Du musst jetzt gestehen, musst einfach"
Anja beteuerte: "Das will ich ja auch, ganz bestimmt. Jan hat lange genug gelitten. Aber ich weiß nicht was ich tun soll. Sie werden mich einsperren und die Zelle. Das überlebe ich nicht, kann ich nicht. Ich habe solche Angst"
Benni überlegte: "Papa wollte also auch nicht, dass du eingesperrt wirst. Wie willst du gestehen und doch verschont bleiben. Verdammt, Papa wüsste einen Weg. Wir brauchen Hilfe" grübelte Benni, bis er hervorstieß: "Onkel Andi, er ist Anwalt und ein enger Freund von Papa"
Anja weinte: "Der wird mich sofort verhaften lassen, dann werde ich doch einesperrt. Ich habe doch solche Angst

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Beitrag  walli Mi 11 Aug 2010, 23:40

Benni beteuerte: "Onkel Andi wird das Richtige tun. Wenn der hört, dass Papa schon solange eingesperrt ist. wird er zaubern um alles hinzubiegen"
Erst mal sagte Andi Benni am Telefon schnelles Kommen zu

Kleine Lichtblicke in seiner Hölle waren für Jan wenn Otto zu ihm kam. Aber sobald er Jan drängte, sein Schweigen zu brechen, genügte nur ein Blick von ihm und Otto wusste, dass die Grenze erreicht war. Das sonstige Reden war mehr Geplänkel, aber für Jan o.k. Otto war einer, von dem er wusste, dass er ihn nie quälen würde
Gerade das war für Jan Dauerzustand, die anhaltenden Schläge, Tritte, Hiebe, wodurch er sich ohne Unterlass mit Schmerzen umherschleppte. Es war ein ständiges Aushalten, Zusammenreißen, Hinnehmen, wenn Jan auch dachte, dass die Grenze längst überschritten sei
Auch Alex, Ben und Chris gehörtem zum Positiven. Das Jan über sich nicht sprach, akzeptierten sie längst. Trotzdem war er für Sie ein hilfsbereiter Partner, ein klasse Kumpel, mit dem man super reden konnte, der zuhörte
Oft fanden sie Jan aber auch völlig benommen, vor Schmerzen krümmend vor, ohne eines Wortes fähig. Manchmal war er so in Trance, dass er sie gar nicht erkannte. Die 3 blieben da, waren bemüht um Jan, aber wie sollten sie ihm großartig helfen, ohne medizinische Hilfsmittel. Jagte Weber sie nicht aus der Zelle, wechselten sie sich so manche Nacht ab bei Jan und sei es nur, um zu verhindern, dass er sich bei seinem Hin- und Herwinden nicht noch mehr verletzte

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Beitrag  walli Do 12 Aug 2010, 00:19

Andi kam und versuchte erst mal zu beruhigen, die weinende Anja, den völlig aufgelösten Benni.
Er bestimmte: "Wenn ich helfen soll, muss ich jede, aber auch jede Einzelheit und die ganze Wahrheit wissen"
Stammelnd erzählte Anja noch mal wie sich alles mit Bode abgespielt hatte und alles Folgende mit Jan. Weinte dann wieder: "Ich bin eine Mörderin, werde eingesperrt. Aber das halte ich nicht aus. Besser, ich bringe mich gleich um. Sie glauben mir ja auch nicht. Halten Jan für bekloppt, lieber zu schweigen, sich einsperren zu lassen, anstatt mich zu verpfeifen"
"Ich glaube Ihnen Frau Maybach und wenn es auch unfassbar ist, ich verstehe auch Jans Handeln" entgegnete Andi ruhig Anja sah ihn erstaunt an
Andi beteuerte: "Ja wirklich, denn Jan und ich sind Freunde, sehr gute Freunde. So wie ich zu ihm, war Jan immer offen zu mir. Auch über Ihre Sucht hat er gesprochen und war noch nach Jahren entsetzt, was damals alles abging. Erzählte auch, wie furchtbar es war, Benni jahrelang die Wahrheit über seine Mutter zu beschönigen. Er freute sich damals so, als Sie Benni über Ihre Sucht aufklärten, erwähnte auch, dass es dauerte bis Benni es verarbeitete. War danach aber glücklich, dass ihr beider Zusammenhalt nicht zerbrach. Mit der Tötung wurde Jan genau in diese schrecklichen Zeiten zurückversetzt. Bei Ihnen Anja, erlebte er wie bedrohlich eine Spritze ist, welche Verzweiflungstaten dadurch möglich sind und damit Sie genau für diese Verzweiflung nicht bestraft werden, sieht Jan in Ihnen keine Mörderin. Aber er hat Angst um Benni. Wenn er erfährt, dass seine Mutter getötet hat, dass es in ihm eine Wandlung auslöst, die Jan mit allen Mitteln verhindern will. Sei es auch, dass er sich zum Mörder stempeln lässt"
Benni rief: "Alles Vermutungen, erklären aber nicht, warum ich Papa plötzlich nicht mehr interessiere"

walli

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Beitrag  walli Do 12 Aug 2010, 00:46

Ziemlich heftig fragte Andi: "Glaubst du das wirklich Benni, ist das deine Überzeugung, dass du deinen Vater nicht mehr interessierst?"
Benni stutzte einen Moment, dann schrie er umso aufgebrachter: "Nein Onkel Andi, nein, natürlich glaube ich das von Papa nicht. Ich bin so durchgedreht, merke nicht was ich für einen Mist quatsche. Aber ich kapiere es nicht, geht nicht in meinem Kopf. Was immer Papa bezweckte, ich bin allein, muss ohne ihn zurecht kommen. Er fehlt mir und dann noch die grundlose Schmach, dass er als Mörder dasteht. Das ist so, so......." endete Benni hilflos
Andi meinte: "Lasse dir Zeit Junge um es zu begreifen. Eins ist sicher, Jan wollte deiner Mutter nicht wehtun und erst recht dir nicht. Dein Vater will immer nur Gutes für dich Benni. Auch wenn alles sehr unverständlich ist, aber das darfst du niemals vergessen. Ich bin überzeugt, wenn du mit Jan sprichst, verstehst du warum er so handelte
Anja schluchzte jetzt auf: "Ich werde jetzt angeklagt, muss ins Gefängnis"
Andi meinte: "Tja, da bekomme ich von meinem Freund Jan eine ganz harte Nuss zu knacken. Wenn ich das alles und Jans Verhalten im besonderen richtig einschätze, plagt er sich mit Schuldgefühlen, dass es ihn zerfrisst, wenn ich ihn freibekomme und Sie dafür eingesperrt werden. Ich kann Ihnen nichts versprechen, aber ich werde einen ganz ungewöhnlichen, ausgefallenen Weg gehen, um Sie vielleicht, vielleicht vor der Haft zu bewahren. Es wird sehr aufwändig und Jan bleibt deshalb weiter eingesperrt. Ich hoffe, er verzeihts mir, sollten wir erfolgreich sein"
Leni kam, schrie sofort: "Was geht hier ab?"
Benni konnte nicht schnell genug alles erzählen
Da brülte Leni: "Wegen seiner Ex ist Jan im Knast. Das ist so, so. Weil er sie noch liebt, ihr es heimlich miteinander treibt. Bode ertappte euch, da drückte Jan ab. Jetzt kommt die Tränenstory, weil Sex im Gefängnis verboten ist"

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Beitrag  walli Do 12 Aug 2010, 01:12

"Ersticken sollst du an deiner Eifersucht" zischte Benni
Anja starrte Leni an, wusste nicht wie ihr geschah
Besonnen meinte Andi: "Leni, auch ohne die Haft jetzt, es fehlt nicht mehr viel und Jan zerbricht an deinen ständigen Verdächtigungen. Das meine ich ernst. Als Freund spürt man, was in dem Anderen vor sich geht. Jan hat dir seine Liebe oft bewiesen. Du müsstest die glücklichste Frau der Welt sein, so einen Mann zu haben. Es wird höchste Zeit, dass du ihm mal was zurückgibst. Was heißt denn bitteschön Jan hat abgedrückt. Klingt ja so. als hältst du ihn für einen eiskalten Killer"
Leni keifte: "Papa hat auch gesagt, dass alles denkbar sei"
Andi wurde laut: "Aha, der Herr Papa also wieder. Verdammt Leni, hier zählt nicht was dein Erzeuger, die Polizei, Staatsanwaltschaft oder wer auch immer sagt oder macht. Wichtiger ist, was dein Herz zu Jan sagt. Wenn du ihm wirklich einen Mord zutraust, solltest du dich ganz schnell von ihm trennen"
Leni murmelte: "Sein Schweigen lässt doch aber alle Schlüsse zu"
Scharf meinte Andi: "Schweigen wirst du jetzt und zwar wie ein Grab über Anja, das Geständnis, über alles was ich jetzt unternehme. Kein Wort zu Niemanden, auch zu deinem Vater nicht. Wenn vorher etwas rauskommt, trägst du die Schuld wenn Jan erst alt und grau die Zelle verlässt Mit dieser Schuld wirst du nie wieder froh"
Leni schwieg
"Haben wir uns verstanden?" zischte Andi
Leni nickte
Andi bat Anja und Benni um Geduld, versprach sich sofort an die Arbeit zu machen"

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Beitrag  walli Do 12 Aug 2010, 01:32

Jan spuckte weiter Blut. Wusste nicht, wie er sich drehen gehen, halten sollte. Glaubte, die Schmerzen brachten ihn um den Verstand. Wunderte sich jeden Morgem, dass er überhaupt erwachte, wieso er immer weiteratmete, unter den Bedingungen überhaupt noch Leben in ihm war

Blitzartig stürmte die Horde jetzt in Jans Zelle. Bevor er begriff was los war, schlangen sie ihm einen Strick um den Hals, trieben ihn zum Gitter am Fenster. Für ein paar Mann ein Kinderspiel Jan auf den Stuhl zu heben. Sie hatten ihn so in der Zange, vor allem seine Arme und Hände, dass Jan sich nicht im geringsten wehren konnte. Nur den Kopf drehen, hin- und herwinden. Aber was half das. Schnell lag die Schlinge fest um seinen Hals, hart zog sich der dicke Knoten in seinem Nacken zusammen, wurde das Seilende an einen Gitterstab gebunden. Jan spürte, wie straff der Strick war, wusste, dass er jetzt ganz still stehen musste, wollte er sich nicht selbst strangulieren
"Na Maybach, willst du uns nicht danken. Mit der Hinrichtung ersparen wir dir viele Jahrzehnte im Knast" höhnten die Kerle
Jan blickte sie nur durchdringend an. Wenigstens das blieb ihm noch. Mit seinen Augen drückte er seine ganze Abscheu, Verachtung für die Kerle aus, dachte aber: "Jetzt ist es da, unwiderruflich, das Ende"
Angst vorm Sterben hatte Jan nicht. Aber er hätte sich einen anderen Tod gewünscht, als wie ein Halunke aufgehängt zu werden
"Sag der Welt adieu" spottete noch einer, bevor er den Stuhl unter Jans Füssen wegstieß

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Beitrag  walli Do 12 Aug 2010, 18:57

Sofort danach hing Jan da, glaubte sein Kopf würde vom Rumpf abgetrennt, bekam keinen Atemzug mehr Luft, eine schwarze Wand schob sich vor seine Augen
Das alles erfolgte in Sekundenbruchteilen
Das die Kerle ihn schon wieder ergriffen, hochhielten, das Seil vom Gitter abschnitten, all das bekam Jan nicht mit. Zwischen Hiersein und Jenseits war seine Welt nicht zu durchdringen
Nach dem Abschneiden ließen sie Jan einfach fallen. Er knallte auf den Boden und da blieb er liegen, regungslos, immer noch Nacht um ihn. Selbst die Schlinge baumelte noch um seinen Hals

Als Stunden später die 3 Freunde kamen, fanden sie Jan noch genauso vor. Knieten sofort neben ihm, riefen immer wieder nach ihm, rüttelten Jan. Kaum hörbares Röcheln war das Einzige was Jan ausstieß, also lebte er noch
"Diese verdammten Schwein, in der Hölle sollen sie braten" fluchte Ben, als er Jan endlich die Schlinge abnahm
Die 3 betteten ihn auf die Pritsche, aber Jan war weiter wie leblos
In ihrer Not holten sie Otto, der sich eine Sauerstoffmaske aus dem 1. Hilfe-Schrank schnappte, die er Jan bald danach aufpresste.
Jan sog kaum etwas von dem Sauerstoff ein, Otto pumpte und pumpte, rief immer wieder: "Atme Jan, atme, du musst bei uns bleiben. Hörst du, du musst.
Jan lag so regungs-, leblos da, als sei er wirklich nicht mehr auf dieser Welt. Da er auch leichenblass war steigerte sich die Angst der Umstehenden grenzenlos
Otto bemühte sich so sehr, dass ihm der Schweiß ausbrach. Rief weiter nach Jan. die 3 machten es auch ohne Unterlass


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Beitrag  walli Do 12 Aug 2010, 19:27

Es verging eine schrecklich, ängstliche Ewigkeit für die 4, bis Jans Röcheln etwas mehr wurde, seine Brust sich, wenn auch fast nur mit der Lupe erkennbar, doch ein wenig hob und senkte. Sein Gesicht hatte sich inzwischen von blass in tiefes blau verfärbt. Erst im Zeitlupentempo verschwand das Blau aus Jans Gesicht, nur er bekam keine Farbe, er wurde wieder kalkweiß.
Dafür zeichneten sich aber umso tiefer die Striemen um seinen Hals ab
Die 4 wurden nicht müde nach Jan zu rufen
Es dauerte unendlich bis sich Jans Lider minimal anhoben. Ein kurzer Blick, Sekunden nur, dann fielen ihm die Augen auch schon wieder zu, ging sein Röcheln weiter
Nichts an Jan regte sich, er lag noch so leblos wie hingebettet
Die kleine Sauerstoffkapsel war leer. Nun konnten die 4 nur zittern Jan möge weiteratmen
Eine Ewigkeit verging bis sich endlich eine minimale Besserung einstellte. Sie erkannten, dass Jans Brustkorb seinen Rythmus ganz, ganz langsam wieder aufnahm
Er atmete, wenn auch noch lange nicht gleichmäßig. Jan hechelte, japste, rang nach Luft.
Irgendwann schlug er die flatternd die Augen auf, wieder nur kurz. Dann lag Jan wieder weit abseits der Realität
nicht bewusst was um ihn geschah. Die 4 konnten nicht mehr tun als sie schon getan hatten. Der Rest war zittern
Es wurde der nächste Morgen bis Jan zum erstenmal unsicher umherblickte. Seine zitternden Lider wollten so gar nicht aufbleiben
"Kannst du mich hören Jan, erkennst du mich?" rief Otto, der abwechselnd mit den 3 Freunden die Nacht über bei ihm gewacht hatte
Irgendwann formten Jans Lippen "Otto"

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Beitrag  walli Do 12 Aug 2010, 22:27

"Jan wird sind bei dir, es geschieht dir nichts mehr. Erinnerst du dich was passiert ist?" fragte Chris
Über Jans Gesicht zog sich sofort ein unheimlicher dunkler Schatten, tiefe Verbitterung war darin abzulesen. Sein Anlitz verzerrte sich so grauenhaft, dass es den 4 schauderte. Langsam formten seine Lippen nur "Der Strick"
Otto entsetzte sich: "Ja Strick Jan, schreie deine Wut heraus, tobe so heftig du nur willst, aber lasse es raus"
Jan sah Alle lange an mit flatternden Lidern. Dann hauchte er so leise, dass man das Ohr über seinen Mund beugen musste: "Danke euch, danke euch für alles. Aber bitte lasst mich, lasst mich einfach nur so daliegen"
Otto zog die 3 hinaus, erklärte, dass Jan jetzt Zeit brauche, bat sie aber immer wieder nach ihm zu sehen
Jan fühlte sich zu nichts fähig, konnte sich nicht rühren, wollte es auch nicht. Er wollte überhaupt nichts. Nur Ruhe, nichts als Ruhe, danach sehnte er sich jetzt. Versuchte auch alle Gedanken auszuklinken
Selbst Weber, natürlich Mitwisser der Grausamkeit, setzte Jan heute nicht zu. Blickte ab und zu in die Zelle, dann war er schon wieder draußen
Bis nachmittags blieb Jans Lage unverändert. Ganz langsam setzten Gedanken ein, überlegte er: "Erhängt, tot, hätte alle Probleme gelöst, mir qualvolle Jahre hier drin erspart. Aber es ist feige, sich vor etwas zu drücken, was ich mir selbst einbrockte. Die Alternative: Benni nicht in Watte packen, einfach cool abwarten wie er auf Anjas Handeln reagiert, egal wie er sich danach verändert. Riskieren, dass mein Junge auf den ich so stolz bin, weil er sich trotz seiner schweren Kindheit so toll entwickelte, aus der Bahn geworfen wird. Dabei ist alles so positiv bei Benni. Er ist sportlich, intelligent, fleißig, ehrlich und das alles aufs Spiel setzen. Das Risiko ist zu groß. Nein, niemals, du hast es so gewollt, auch wenn du nie erfährst ob es richtig war. Schluss damit, es nimmt seinen Lauf
Seine Gedanken unterdrückend, rappelte sich Jan jetzt langsam hoch

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Beitrag  walli Do 12 Aug 2010, 22:53

Jan bemühte sich aufzustehen, in der Enge umherzugehen. Er wollte wieder Halt in seinen Körper bekommen.
Als er seinen Hals ansah, wo die Striemen blutunterlaufem als geschwollene Wulste hervorprangten, dachte er bitter: "Lynchjustiz und das in unserem Land. Ja ich bin selbst schuld hierzusein, weiß ja das Keiner mein Handeln versteht, auch nicht zu verstehen braucht. Trotzdem gibt es Niemanden das Recht mit meinem Leben zu spielen.
Auch dieser Meute hier drin nicht. Menschen, nein Menschen sind das keine, sonst würden sie nie auf solche Grausamkeiten kommen. Verdammt, ich habe Keinem von denen auch nur das Geringste getan und dann sowas, treiben Psychoterror, als ob sie der Allmächtige seien, zu allem das Recht haben. So geht man doch nicht mit Leben, mit Menschen, mit mir um"
Jan merkte gar nicht, dass er unaufhörlich den Kopf schüttelte, auch über sich. Mit schlimmen Vorstellungen war er ins Gefängnis gegangen, dem Wissen, dass es kein Kururlaub sein würde. Aber die Geschehnisse übertrafen alles was er sich ausgemalt hatte. Mit solchen brutalen, gewissenlosen Kerlen lange Jahre auf so engem Raum zusammenleben zu müssen, zog Jan psysisch in die absolute Tiefe. Das war nicht seine Welt, unterschied sich so sehr von seinem bisherigen Leben, dass Jan vor aufsteigendem Entsetzen und Ekel furchtbar schlecht wurde. Da half es nicht die Gedanken umlegen zu wollen, abzuschalten. Jan war und blieb in erbärmlicher Verfassung
Früh trieb es ihn wieder auf die Pritsche. Er war so unsicher, schwach auf den Beinen
Auch diese Nacht hielten die 4 wieder abwechselnd Wache. Wenn die Erstickungsgefahr auch gebannt war. Jan kämpfte nachts sowieso immer mit Schmerzen, Fieber, fantasierte viel, wobei er immer nach Benni rief. Als Jan jetzt hustete, wurden sie zum 1.x Zeuge das er Blut spuckte. Sie machten sich große, sehr große Sorgen um ihn, aber wie sie ihm helfen sollten, wussten sie auch nicht

walli

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Beitrag  walli Do 12 Aug 2010, 23:23

Einen 2. Tag Ruhe gönnte Weber Jan natürlich nicht. So nahm alles wieder weiter seinen furchtbaren Lauf

Andi war nicht böse, dass Anja und Benni so oft nachfragten, jetzt gar bei ihm erschienen
Bekümmert erklärte Andi: "Glaubt mir, ich empfinde wie ihr. Jede Stunde/Tag den Jan länger eingesperrt ist, ist Zeit zuviel. Vergesst aber bitte nicht was ich sagte. Ihr Geständnis Anja ist keine Garantie, dass Jan vollkommen unschuldig dasteht. Er im Gefängnis bleibt, weil man ihn wegen Beihilfe, Vertuschung o.ä. anklagt"
Benni flehte: "Verhindere es Onkel Andi. Papa muss, er muss unbedingt freikommen und Mama darf nicht eingesperrt werden"
Andi fragte: "Ihr 2 seid also im Reinen miteinander?"
Anja erklärte: "Leider nicht, Benni braucht Zeit. Das ist auch richtig so. Bin schon froh, dass er mich nicht mit Hass überschüttet und in der Zelle sehen will. Aber ganz dringend braucht er Jan"
Andi entgegnete: "Das will ich doch auch. Aber es sind viele verzwickte Wege bis ich Ihr Handeln Anja vielleicht so darlegen kann, dass man Sie nicht wegen Mord anklagt. Ich will Verständnis für Sie bei der Justiz wecken, die in Ihnen eine Art Opfer sehen sollen"

Irgendwann meinte Alex zu Jan: "Nach diesem grauenhaften Aufhängen machst du sie aber ganz schön fertig"
"Machst du Witze, oder habe ich die Schläge vor ein paar Stunden nur geträumt?" fragte Jan irritiert
"Ja, leider drehen sie dich weiter durch die Mangel. Aber du wirfst denen Blicke zu Jan, mein lieber Mann. Da wird einem ganz anders. Musst doch selbst erkennen, dass sie dich irgendwie ängstlich, schuldbewusst ansehen. Deine Augen können aber auch blitzen Jan, verräts du uns, was du damit ausdrückst?"

walli

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Beitrag  walli Fr 13 Aug 2010, 00:02

Säuerlich lächelte Jan: "Wenn ich mich sonst schon nicht wehren kann, will ich mit den Blicken meine tiefe Verachtung für sie ausdrücken. Eigentlich nutzlos, ihre Brutalität wird dadurch auch nicht gestoppt"
Ben tröstete: "Vielleicht wird´s noch Jan. Ihre schuldbewusste Reaktion könnte doch der Anfang sein"
Jan ließ ihn in dem Glauben, er selbst erwartete keine positive Änderung mehr. Dachte immer wieder, ob das nicht ein 2. Psychspiel war. Genau wie sie sich bei den Scheinvergewaltigungen an seiner Angst amüsierten, konnten sie doch auch immer wieder Erhängungsversuche vollziehen, bis, ja bis, bis sie das ein oder andere wirklich an ihm vollbrachten
Egal wieviel Zeit auch verging, Jan blieb Freiwild für die Kerle und für Weber. Da würde auch die Verurteilung nichts ändern. Jan wunderte sich nur, dass es noch keinen Gerichtstermin gab. Aber selbst nach dem Urteil stand fest, dass sie es unzählige Jahre mit ihm treiben konnten. "Unvorstellbar, dass mein Körper das noch lange aushält, bin doch nicht aus Stahl. Irgendwann werden sie mir den tödlichen Rest geben. Habe ich richtig oder falsch gehandelt. Für mich ist es richtig und dabei bleibt es" dachte Jan resigniert

Es passte Jan gar nicht als Besuch gemeldet wurde. Dachte Kruse hätte ihm den Gerichtstermin auch übermitteln können. Anderen Besuch hielt er ohnehin nicht für möglich. Wundern tat er sich schon, dass Weber ihm keine Handschellen verpasste. Dachte: "Sollte mein Sklaventreiber wirklich vergesslich werden"
Komisch war es auch, dass er nicht den üblichen Besucherraum ansteuerte. Aber schließlich gab es ja nicht nur einen
Als Jan den Raum betrat, schallt ihm ein vielstimmiges "Herzlich Willkommen in der Freiheit Jan" entgegen

walli

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Beitrag  walli Fr 13 Aug 2010, 00:21

Wie vom Blitz getroffen, stand Jan da. bekam den Mund nicht zu, starrte in Bennis, Lenis, Inas, Vince, Hajos, Andis und Kruses Gesichter
Alle starrten selbst erst mal. Wollten Jan eigentlich sofort um den Hals fallen. Doch zu groß war ihr Entsetzen wie furchtbar er zugerichtet war. Das zerschundene Gesicht, in allen Farben schimmernd, ein Auge fast zugeschwollen. Auch der Mund nicht von Verletzungen verschont. Dazu wirkte er wie ein alter Mann, gebeugt, eingefallen, furchtbar abgemagert, stand Jan da, mit leeren, hoffnungslosen Augen, zusammengekrümmt, die Hände auf den Körper gedrückt, als kämpfe er mit großen Schmerzen
Aber dann schossen sie doch auf ihn zu, Benni umarmte Jan mit dem Aufschrei: "Papa, Papa, endlich habe ich dich wieder"
Dann Ina, die die Tränen nicht zurückhalten konnte, murmelte: "Jan ich freue mich so für dich, bin so glücklich" drückte sie ihm Blumen in die Hand
Vince meinte gerührt: "Ich hatte Scheißangst um dich, dass mir das nicht noch mal passiert"
Hajo drückte Jan kurz an sich, grummelte: "Du machst aber auch Sachen, alter Sturkopf"
Leni kam zögernd heran, küsste Jan kurz auf die Backe, drückte ihm auch Blumen entgegen, flüsterte: "Schön, dass du wieder frei bist" . Mit gesenktem Kopf schlich sie schnell wieder davon, versteckte sich fast hinter Ina
Kruse drückte Jans Hand, schimpfte: "Mensch Maybach, machen Sie das nicht noch mal. War kein Lustspiel einen KOK anzuklagen"
Andi beobachte Jan die ganze Zeit, glaubte, dass er ganz schön mit Schmerzen kämpfe und dann seine Hände, ständig auf eine andere Körperstelle gedrückt

walli

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Beitrag  walli Fr 13 Aug 2010, 00:57

Selbst nach dieser "Zeremonie" stand Jan noch immer fassungslos,starr, da. Er begriff nichts, kein bisschen was hier abging. Er schaute alle nur an, als seien es fremde Wesen
Andi umarmte ihn jetzt: "Freund, ich bin so erleichtert dich hier rauszuholen. Da es keine Hexerei ist, sollst du wissen, dass Anja den wahren Ablauf gestanden hat"
Jan krächzte entsetzt: "Anja hat, sie hat. Ist sie im Gefängnis, eingesperrt?"
Andi beschwichtigte: "Jan beruhige dich. Anja ist in der Pension. Sollte eigentlich mitkommen, aber das schafft sie noch nicht"
Jan stammelte: "Wenn Anja gestanden hat, dann muss sie doch, ist sie doch....."
Andi beteuerte: "Anja ist wirklich frei. Ich habe mal eine ganz rührselige Taktik angewandt. Zum Glück hat sich "Großherz" Richter Alt davon überzeugen lassen. Anja wird glimpflich davonkommen. Habe dazu viel recherchieren müssen. Es tut mir leid, dass du dafür länger als nötig hier schmoren musstest"
Jan durchfuhr es: "Beinahe zu lange, einem Erhängten hätte kein Geständnis mehr geholfen"
Andi fuhr fort: "Erzähle dir alles noch ausführlich, aber nicht jetzt und nicht hier. Sage mir lieber ob dein Körper genauso krank ist wie dein Gesicht. Du hast doch Schmerzen Jan, drückst unentwegt die Hände auf dich, sprechen fällt dir auch recht schwer"
Schnell ließ Jan die Hände sinken, stotterte: "Nein es ist nichts, alles o.k., ich habe nichts"
Andi glaubte ihm nicht, beobachtete ihn weiter
Benni baute sich jetzt vor Jan auf, fragte: "Warum?"
Irritiert hauchte Jan: "Was warum?"

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Beitrag  walli Fr 13 Aug 2010, 01:19

Benni erregte sich: "Stiimt es, was Mama sagt, dass du alles auf dich genommen hast, weil du Angst vor meiner Reaktion hattest sie als Mörderin zu sehen?"
Hilflos stammelte Jan: "Benni ich wusste doch nicht, konnte doch nicht, hatte Angst. Hältst du Mama denn für eine Möderin?
"Du siehst es anscheinend anders Papa?" fragte Benni
Jan nickte nur
Benni schossen die Tränen hervor: "Darüber reden wir noch ausführlich. Aber nicht hier und erst wenn es dir besser geht"
Auch Jan drangen die Tränen hervor, er flüsterte: "Wir reden mein Junge,versprochen. Ganz lange, wenn du willst auch tagelang"
Benni schluchzte und hing danach an Jans Hals
Jan umklammerte ihn, wie ein Ertrinkender das rettende Holzbrett und jetzt ließ auch er hemmungslos die Tränen fließen. Wurde von einem heftigen Weinkrampf geschüttelt, während nur der eine Gedanke in ihm pochte: "Mein Junge, ich halte ihn wirklich im Arm, er steht vor mir. Ich kann ihn fühlen, ich bin so, so, so......?"
Jan fand keine Beschreibung wie er sich fühlte, spürte nur, dass er unsagbar glücklich war
Andi verließ unbemerkt von den 2 den Raum
Die Anderen waren ganz still. Mussten selbst heimlich ein paar Tränen wegwischen. Was sich vor Ihnen abspielte ging an die Nieren. Sie konnten nur ahnen wie sehr Benni und Jan in letzter Zeit gelitteh hatten
Es dauerte endlos bis sich Vater und Sohn voneinander lösten

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Beitrag  walli Fr 13 Aug 2010, 01:33

Verlegen schaute Jan in die Runde, stammelte hilflos: "Sorry, das war nur so....., wir haben.....ich habe...."
Ina half ihm aus der Verlegenheit, schob Leni vor, meinte: "Hier ist Jemand die etwas zu erklären hat"
Vor Jan stotterte Leni: "Jan ich habe dich im Gefängnis nicht besucht, weil, weil ich..."
Jan krächzte: "Weil ich das nie zugelassen hätte. Dieser Ort ist eine Zumutung. Aber du hast doch bestimmt auch den Mörder in mir gesehen?"

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Beitrag  walli Fr 13 Aug 2010, 19:22

Leni druckste herum: "Jan um ehrlich zu sein, habe ich unsere Liebe verraten. Unvorstellbar das du tötest, aber irgendwie warst du schuldig für mich. Das ist unverzeihlich. Wenn du mich jetzt davonjagst, wäre es nur gerecht"
Jan flüsterte: "Sage mir lieber, ob du mit mir noch zusammen sein willst?"
Leni beteuerte: "Ja Jan, aber ja. Nur kannst du vergessen, alle meine Zweifel streichen"
Jan krächzte: "Streichen, dass ist wohl das Beste. Ich nehme dir deine Haltung nicht übel. Schließlich habe ich mich verdächtig gemacht, nichts rausgelassen. Nicht nur du hieltest mich für einen Verbrecher"
Leise fragte Leni: "Wir sind also noch ein Paar?"
Verzerrt grinste Jan: "Willst du denn einen Knacki, mit dem ganzen Gestank und überhaupt allem bei dir haben"
"Schnell will ich ihn haben, aber ganz schnell" umarmte ihn Leni jetzt, flüsterte Jan ins Ohr: ""Und ich werde dir helfen so gut ich kann all das zu vergessen"
Hajo kam heran, meinte kleinlaut: "Ich habe viel zu Lenis Zweifel beigetragen, weißt du ich wollte...."
Jan fiel ein: "Du wolltest mit Härte alles aufdecken, benahmst dich wie die Axt im Walde"
Hajo meinte: "Jan du kennst mich doch, musst das verstehen"
Jan sah ihn lange traurig an, meinte dann: "Nein Hajo, ich kann nicht immer nur verstehen. Alles hat seine Grenzen
Erschrocken fragte Hajo: "Bedeutet das jetzt Feindschaft?"
Jan erklärte: "Nein, aber ich bestehe darauf, dass du dir auch mal Belehrungen von mir anhörst. Du bist noch nicht zu alt um umzudenken"
Ina rief: "Richtig Jan, gib es ihm ordentlich. Meine Versuche waren erfolglos"
Vince ergänzte: "Unsere Versuche, ich wollte dem Sturbock auch den Kopf waschen"

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Beitrag  walli Fr 13 Aug 2010, 19:37

Verzerrt lächelte Jan: "Danke Vince, ich glaube es dir"
Wieder schaute Jan zur Tür, da schon lange von draußen Andi laut und heftig schimpfend zu hören war. Jan konnte sich das gar nicht erklären. Der Freund war doch sonst so ein ruhiger Typ
Plötzlich meinte er: "Die Tatwaffe ist übrigens im Waffenarsenal, Abteiling: "Zur Vernichtung freigegebene Waffen"
"W o o o" konnte Kruse das Gehörte nicht fassen
Ina lachte schallend: "Im Waffenarsenal, Jan du bist vielleicht ein Fuchs. Am sichersten Ort den es gibt, wären wir nie drauf gekommen"
"Wieso gerade da?" fragte Kruse noch immer fassungslos
"Sagte doch, der sicherste Ort den es gibt" erklärte Ina
Jan ergänzte: "Ich habe mich daneben benommen, Herr Kruse, soviel steht fest. Trotzdem hätte ich nie zugelassen, dass mit der Waffe noch mehr Unglück geschieht"
"Sie sind ein Rindvieh, Maybach" schimpfte Krause
"Ja" war Jans knappe Antwort
"Wie bitte" fragte Kruse verwirrt
"Jawohl, ich bin ein Rindvieh, Herr Staatsanwalt" krächzte Jan
Aufgeregt meinte Kruse zu den Anderen: "Bringen Sie ihn bloß schnell in Freiheit, bevor er total durchdreht"
"Wieso Freiheit" fragte Jan irritiert "Sie lassen mich doch bestimmt wegen anderer Anklagen eingesperrt"
Kruse erklärte: "Mord ist vom Tisch. Das andere waren Dienstvergehen. Der Polizeirat entscheidet ob Sie Polizist bleiben, sobald das Gutachten vom Psychologen Kurt vorliegt, der noch mit Ihnen "plaudern" wird"

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Beitrag  walli Fr 13 Aug 2010, 20:04

Entsetzt stieß Jan hervor: "Ich soll mich von Kurt....."
"Ja, genau von einem Psychlogen" erklärte der hereinkommende Andi "Du verkannter Seelendoktor wirst es überleben, wie Benni und Anja auch. Gehört zu meiner Strategie"
Jan verzog nur noch das Gesicht
"Mit dir ist also alles o.k. Jan?" fragte Andi da unvermittelt
Groß schaute Jan ihn an
"Das ist aber nicht o.k." klopfte Andi an das eingegipste Schienbein "Und was ist das?" zog er Jan mit einem Ruck das T-Shirt hoch
Jetzt war es totenstill
"J a a a n, P a a p a a, Herr May.....bach" erschall es dann in voller Lautstärke vielstimmig
Sie starrten Alle mit so großen Augen, als wollte jedes Paar einzeln aus den Höhlen fallen, entsetzt, schockiert bis ins Mark, fassungslos, auf Jans mit Wunden übersäten Körper, der noch um ein Vielfaches grauenhafter gezeichnet war als sein Gesicht
Jan stand da, verlegen, wusste nicht was er tun sollte, Schämte sich, dachte an Flucht, wäre am liebsten in den Erdboden gesunken. Geschockt raunte er Andi zu: "Warum musstest du mir das antun?" Zog das T.Shirt fix runter
"Papa, so sage doch was" hauchte Benni jetzt, ersparte Andi die Antwort
Jan wisperte: "Das heilt alles schnell wieder"
Andi bestimmte: "Nichts da Jan, habe die Wahrheit von dem Gezocks erzwungen. Du machst ja auf großer Schweiger, reißt dich zusammen. Aber Otto und 3 die es gut mit dir meinen, haben ausführlich Bericht erstattet"

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Beitrag  walli Fr 13 Aug 2010, 21:12

Jan winkte ab, krächzte: "Die übertreiben, alles halb so wild"
Andi wurde laut: "Rede keinen Mist Jan, selbst Weber musste unter dem Druck Farbe bekennen. Bei den unzähligen Misshandlungen ist so gut wie sicher, dass du eine Menge innere Verletzungen hast"
Kruse rief: "Ich will alle Einzelheiten, alle Namen wissen, erhebe sofort Anklage"
Jan flüsterte: "Sparen Sie sich das, bin froh die Meute los zu sein"
Andi erklärte: "Auch ohne deine Aussage Jan wird es zur Anklage kommen. Die Zeugen sind ganz heiß auszusagen. Aber für dich ist jetzt erst mal Klinik angesagt"
Jan flehte: "Oh nein Andi, erspare mir das, keine Klinik"
Andi bestimmte: "Du gehst Jan, habe dich schon angekündigt"
Jan ereiferte sich: "Dann melde mich wieder ab. Ich möchte doch so gerne wieder in meinem eigenen Bett schlafen. Wenn ich darf?" flüsterte er zu Leni gewandt
Leni meinte: "Das wirst du noch so oft tun Jan. Aber jetzt brauchst du erst Hilfe. Bitte sei vernünftig"
Auch Benni flehte: "Bitte Papa, du musst dich behandeln lassen, ganz schnell"
Auch alle Anderen redeten auf Jan ein
Alles sträubte sich ihn ihm dagegen. Er wollte erst mal begreifen jetzt unschuldig dazustehen, frei zu sein, in sein altes Dasein eintauchen
Das auf ihn einreden wurde immer heftiger. Sanft wollten sie Jan schon hinausschieben, da bat er: "Bitte, gebt mir noch eine Galgenfrist von ein paar Minuten. Muss noch was erledigen" und zu Andi gewandt, der ihn genauso fassungslos wie Alle ansah, meinte er: "Wäre mir wohler, wenn du mitkommst"

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