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Gewissenskonflikte

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Gewissenskonflikte - Seite 2 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat So 20 Jun 2010, 11:55

Dort wird ihm alles abgenommen. Er bekommt Einheitskleidung. Muss eingiges über sich ergehen lassen.

Beamter: Hier, ziehen sie das an.

Jan macht, was man von ihm verlangt. Danach wird er zu seiner Zelle gebracht. Auf dem Weg dorthin stehen eine Menge Gefangene im Flur herum. Sie begutachten den Neuen. Der ein oder andere lässt eine blöde Bemerkung fallen. Jan versucht, sich nichts anmerken zu lassen.

Mann 1: Hey, dich kenn ich doch. Ja klar. Das ist ein Bulle.
Mann2: Ein Bulle ? Biste dir da ganz sicher ?
Mann1: Klar. Das Gesicht vergess ich nicht so schnell.
Mann2: Tja, so trifft man sich wieder, hm ?

Sie kommen an eine Zelle. Jan geht hinein.

Beamter: Um 17 Uhr gibt's Abendessen. Machen sie es sich bis dahin schon mal gemütlich. (er geht aus der Zelle heraus und die schwere Eisentür fällt ins Schloss. Das alles wird von einem Gefangenen beobachtet)

Jan ist nun allein in dieser kleinen Zelle. Ein Bett, ein Tisch, zwei Stühle, ein kleines Schränkchen, Toilette. Das war's.
Er setzt sich langsam auf das Bett ist in Gedanken. Hat er sich geirrt ? Und Hannes hat gar nicht geschossen ?
Er legt sich hin, schließt die Augen.

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Beitrag  cat So 20 Jun 2010, 12:00

Im Präsidium herrscht eiserne Stille. Keiner wagt auch nur ein Wort zu sagen. Sie sind geschockt. Jan im Gefängnis.
Leni holt sie in die Realität zurück. Sie kommt ins Büro.

Leni: Hallo.
Ina: Hallo leni.
Leni: (merkt, dass was nicht stimmt) Wo ist Jan ? (sie bekommt keine Antwort) Ina ?
Ina: Hör zu, Jan...er....

Hajo kommt aus seinem Büro, sieht seine Tochter. Sie schauen sich nur an.

leni: Wo ist Jan ?
Hajo. Auf dem Weg ins Gefängnis.
Leni: Wie bitte ?
Hajo. Er steht unter Mordverdacht.
Leni: Jan ? Papa, was... erzählst du da ?
Hajo: Hör zu, die Beweise sind im Moment erdrückend. Die Inhaftierung war nur die logische Konsequenz.
Leni. Ich glaub es nicht, papa. Wie konntes du das zulassen ?
Hajo. Leni, du kennst die Fakten nicht. Also erklär mir nicht, wie ich meinem Job zu machen habe.
Leni. Ich ... ich will ihn sehen.
Hajo: Das geht jetzt nicht.
Leni: Und warum nicht ?
Hajo: Weil es nicht geht.
Leni: Weißt du was ? (sie schaut ihn böse an) Du .... kannst mich mal.

Sie geht aus dem Büro. Sie ist wütend, traurig, ängstlich. Vor dem Präsidium bleibt sie stehen, dann laufen ihr die Tränen. Sie fährt in die Redaktion.

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Beitrag  cat So 20 Jun 2010, 12:03

Im Präsidium.
Ina steht auf und geht zu Hajo ins Büro. Sie bleibt vor seinem Schreibtisch stehen.

Hajo: Was gibt's ?
Ina: Hajo, wir... ich könnte mit Vince doch noch mal diesen Chemiesaal untersuchen.
Hajo: Das macht die Spurensicherung schon.
Ina: Ja, aber die wissen nicht genau, wo sie suchen sollen.
Hajo: Ach und ihr wisst es ?
Ina: Ich kann nicht rumsitzen und darauf warten, dass was passiert. Jan überlebt den Knast nicht.
Hajo: Jetzt übertreib mal nicht Ina. Er hat sich das selbst eingebrockt.
Ina: Du glaubst immer noch, dass er schuldig ist ?
Hajo: Solange wir Kruse nichts Gegenteiliges vorlegen können, ja.
Ina: Aber dann musst du doch einsehen, dass wir was tun müssen, um Jans Unschuld zu beweisen.
Hajo: Ina, wir warten auf den Bericht der Spurensicherung. Ist das verstanden ?

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Beitrag  cat So 20 Jun 2010, 12:14

Es ist nach 17 Uhr. Jan verlässt die Zelle, um zum Abendessen zu gehen. Dort reiht er sich in eine Schlange ein, die darauf wartet, einenTeller Eintopf zu bekommen. Jan nimmt seinen Teller, stellt ihn auf ein Tablett und nimmt sich ein Stück Brot. Dann schaut er sich um. Sucht nach einem Platz, der etwas abseits des Geschehens ist.
Er findet auch einen, setzt sich.
Es dauert aber nicht lange und er bekommt Besuch von drei weiteren Gefangenen. Einer setzt sich ihm gegenüber. Jan isst weiter, ignoriert die drei.

Ritchie: Du bist also ein Bulle. (er bekommt keine Antwort) Hey, ich rede mit dir.
Jan: Aber ich nicht mit dir, klar ? (sie schauen sich jetzt böse an)
Joe: Du weißt wohl nicht, mit wem du es zu tun hast, hm ?
Jan: Ich will in Ruhe essen, mehr nicht.
Ritchie: Sollst du auch. (er spuckt ihm jetzt in seinen Teller)

Jan muss sich jetzt beherrschen. Nur nicht provozieren lassen, denkt er sich.

Richtie: Ich dachte, es fehlt vielleicht noch ein bisschen Würze.

Die anderen Männer drumherum fangen an zu lachen.
Jan lässt sich nichts anmerken. Er isst weiter.

Ritchie: Oh, ich sehe schon. Ein ganz harter Typ. Na mal sehen, ob dir das Essen immer noch schmeckt.

ER holt ein kleines Fläschchen aus seiner Hosentasche.

Ritchie: Weißt du was das ist ?

jan beobachtet ihn. Der Typ öffnet das Fläschchen und gießt den Rest Flüssigkeit in Jans Essen.

Ritchie: Man sagt, dass Urin eine heilende Wirkung hat.

Er nimmt Jan den Löffel aus der Hand, rührt einmal kräftig um und gibt ihm den Löffel wieder.

Ritchie: Guten Appetit. (die anderen lachen wieder lauthals los) Was ist ? Kein Hunger mehr ?

Jan ist jetzt kurz vor einem Ausbruch. Er nimmt plötzlich den Teller und schüttet ihn diesem Mistkerl über den Schoß. Der hat damit überhaupt nicht gerechnet. Ist fuchsteufelswild. Das Lachen der anderen erstarrt.
Die beiden schauen sich an. Beide wild entschlossen.
Ein Wärter kommt jetzt dazu.

Wärter: Verdammt noch mal. Was soll das ?
Ritchie: Der Typ ist ja gemeingefährlich.
Wärter: Geht an eure Plätze, los.

Die Männer verlassen Jans Tisch.

Wärter: sie sollten sich besser fügen, Maybach. Dann kommen wir alle gut miteinander aus.
Jan: Er hat angefangen.
Wärter: Interessiert mich nicht.

Er verschwindet. Jan steht auf, er hat keinen Hunger mehr. Er will zurück in seine Zelle. Auf dem Weg dorthin hält ihn der Typ von eben am Arm fest. Jan schaut ihn an

Ritchie: Das wird dir noch Leid tun, glaub mir.

Jan löst sich von seinem Griff und verschwindet. In seiner Zelle legt er sich wieder aufs Bett. Er schließt die Augen und wieder laufen die Bilder von ihm ab.

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Beitrag  cat Mo 21 Jun 2010, 16:51

Leni versucht über ihre Redaktion näheres über den Amoklauf zu erfahren. Aber die Polizei hat eine Informationssperre eingeräumt. Alles was gemeldet wurde, ist, dass der Amokläufer, ein 17jähriger Schüler durch die Kugel eines Polizisten getötet wurde.
Der Direktor ist auf dem Weg der Besserung und es wird noch nach einem möglichen Motiv gesucht. Jans Namen wird noch nicht erwähnt.

Carola: Leni, warum gehst du nicht nach Hause ? Wir werden heute nichts Neues mehr erfahren. Die haben auf der Pressestelle dicht gemacht.
Leni: Ich weiß.
Carola: Hey, du solltest morgen Jan besuchen. Es wird sich sicher bald alles aufklären.
Leni: Du hast Recht. Bis morgen.
Carola: Ja. Aber lass dir Zeit, hm ?

Leni fährt nach Hause. Sie findet Benni in seinem Zimmer in einer Ecke sitzen. Er ist völlig abwesend. Sie setzt sich zu ihm.

Leni: Wie geht es dir ?
Benni: Papa sitzt im Gefängnis, oder ?
Leni: Ja. Er steht unter Mordverdacht.
Benni: Aber... Papa hat Hannes nicht absichtlich getötet.
Leni: Benni, im Moment sieht alles danach aus. Es wurde nur ein Schuss wahrgenommen. Und Hannes hatte keine Waffe in der Hand. Es war nicht mal eine Waffe in seiner Nähe.
Benni: Ich wollte mit Silvia reden. Aber ihre Mutter hat mich nicht zu ihr gelassen.
Leni: Ich bin mir sicher, dass Hajo weiß, wo er ansetzen muss. Ich... ich überlege, ob ich deinen Großvater anrufen soll.
Benni: Warum ?
Leni. Er ist Anwalt, schon vergessen ?
Benni: Ja, aber er hat seine Kanzlei aufgegeben.
Leni: Na und ? Fakt ist, dein Vater braucht dringend juristischen Beistand. Warum soll dein Großvater nicht seine Verteidigung übernehmen ?
Benni. Ja, du hast vielleicht Recht. Soll ich ?
Leni: Nee, lass mal. Das mach ich schon.

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Beitrag  cat Mo 21 Jun 2010, 17:05

Es ist kurz nach 20 Uhr. Jan reizt die zeit für den täglichen Waschgang so weit wie möglich nach hinten aus.
Er geht mit Handtuch und Seife in Richtung Duschräume. Er ist alleine. Gott sei Dank, denkt er sich.
Er zieht sich aus und stellt sich unter die Dusche. Er bleibt eine ganze Weile einfach nur unter dem Wasserstrahl. Schließt dabei die Augen. Er muss an Leni und Benni denken.
Plötzlich versiegt das Wasser. Er öffnet die Augen, dreht sich zum Ausgang. Dort stehen die drei Männer wieder, die ihn beim Abendessen schon bedrängt haben.

Ritchie: Hallo. Ganz alleine ?

Jan bekommt es mit der Angst zu tun. Er hat schon oft von Misshandlungen in Gefängnissen gehört und darüber gelesen.

Ritchie: Hast einen ganz ansehnlichen Körper. Ich wette, du besorgst es deiner Herzdame ganz ordentlich.
Joe: Na ja. Damit ist jetzt erst mal Schluss.
Ritchie: Stimmt. Aber dafür hast du ja jetzt uns.

Sie nähern sich ihm. Jan geht ein paar Schritte zurück. Aber dann stößt er gegen die Duschwand. Er wird von den dreien in die Mangel genommen. Sie schlagen auf ihn ein. Selbst, als er am Boden liegt, treten sie immer wieder auf seinen nackten Körper ein.

Simon: Hört auf. Sofort.

Die drei lassen von Jan ab.

Simon: Verschwindet, aber schnell.
Ritchie: spiel dich nicht so auf, Simon. Er gehört uns allen.
Simon: Er gehört niemandem. Also macht euch vom Acker, oder ich melde euch.

Sie schauen ein letzten Mal auf Jans zerschundenen Körper und gehen dann aus dem Duschraum. Simon kommt mit Jans Handtuch auf ihn zu, legt ihm das Handtuch um seinen Körper.

Jan: Danke.
Simon: Schon OK. Das ist ihre Art, Neuankömmlinge willkommen zu heißen.
Jan: Nett. (er hat große Schmerzen)
Simon: Ich bring dich zum gefängnisarzt. Der müsste noch da sein.
Jan: Nicht nötig. Ich..... ich schaff das schon.
Simon: Bist du sicher ?
Jan: Ja. Gibt doch bloß Ärger, wenn ich sie verpfeife.
Simon: Lernst schnell. Komm ich helf dir.

ER hilft Jan beim Aufstehen.

Simon: Bist du wirklich ein Bulle ? (er nickt kurz) Dann musst du ganz besonders auf der Hut sein. Polizisten sind hier drinnen nicht gern gesehen.
Jan: Ich hab nicht vor, hier alt zu werden.
Simon: Wenn Ritchie dich noch ein paar Mal zwischen die Finger bekommt, wirst du das auch nicht. Geh ihm also aus dem Weg. Mein Rat.
Jan: Danke. Werde ihn beherzigen.

Simon bringt Jan in seine Zelle.

Simon: Übrigens, ich bin Simon.
Jan: Jan. (sie geben sich die Hände)
Simon: Scheinst ganz in Ordnung zu sein.
Jan: Vorsicht. Nicht dass Ritchie auch noch anfängt, dich zu lieben, wenn er spitz kriegt, dass du nichts gegen mich hast.
Simon: Lass das mal meine Sorge sein. Ritchie macht einen großen Bogen um mich. Du brauchst wirklich keinen Arzt ?
Jan: Nein. Ich leg mich gleich ins Bett.
Simon: Na gut, wenn du meinst. Dann... gute Nacht.
Jan: Nacht und .... noch mal danke.


Er verlässt Jans Zelle. Dieser legt sich vorsichtig auf das Bett. Er hat höllische Schmerzen, aber er schläft doch schnell ein.
In der Nacht plagen ihn schreckliche Alpträume. Immer wieder sieht er die gleichen Bilder. Sein Schuss, hannes Zusammenbruch. Er sieht den Jungen in einer riesigen Blutlache um ihn herum Leute, die ihn als Kindermörder anklagen. Er wacht schließlich schweißgebadet auf. Und es dauert eine ganze Weile, bis er wieder eingeschlafen ist.

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Beitrag  cat Mo 21 Jun 2010, 17:17

Am nächsten Morgen wird er nach dem Frühstück gerufen.

Wärter: Maybach ? Sie haben Besuch.

Jan steht auf und folgt dem Beamten. Er kommt in einen großen Raum, der durch eine große Glasscheibe getrennt ist. Dahinter können die Besucher in kleinen offen abgetrennten Zellen mit den Gefangenen reden.
Jan kommt langsam auf die Scheibe zu. Er erkennt Leni, die sofort aufsteht, als sie ihn sieht.

Wärter: Hinsetzen. (Jan setzt sich und Leni macht es ihm nach)

Sie können nur über ein Telefon miteinander kommunizieren.

Leni: Jan, wie geht es dir ?
Jan: Ganz gut. (er hat Schwierigkeiten, locker zu klingen. Hat er immer noch große Schmerzen)
Leni: Ich glaub dir kein Wort.
Jan: Leni..... es tut mir Leid.
Leni: Ich weiß, dass es nicht gut um dich steht. Aber ich bin mir sicher, dass sich alles bald aufklären wird. (er schweigt) Du gefällst mir nicht, Jan.
Jan: Du musst dir um mich keine Sorgen machen.
Leni: Mach ich aber. Ich hab schon eine Menge Berichte darüber gelesen, was hinter Gefängnismauern alles abgeht. Und ich kann mir vorstellen, dass ein Polizist unter den Gefangenen nicht gut ankommt. (wieder schweigt er) Was ist ? Haben sie dich....
Jan: Leni, hör auf. Sag mir lieber, was gestern bei deinem Arztbesuch herauskam. Ist alles in Ordnung mit dir ? (jetzt ist sie es, die schweigt) Leni, bitte.
Leni: Also gut. Ich.....ich bin wieder schwanger.
Jan. Was ? Das.... das ist doch ... großartig.
Leni: Ja, das ist es. Aber ich kann mich im Moment nicht darüber freuen. Nicht so lange du hier eingesperrt bist.
Jan: Jetzt hör auf, dir Sorgen zu machen. Ich kann sehr gut auf mich aufpassen.
Leni: Du bist ein Fremder unter vielen Freunden. Noch dazu ein Bulle. Wie willst du dich da wehren ?
Jan: Ich schaff das schon. Wie geht es Benni ?
Leni: Er macht sich Vorwürfe. Gibt sich die Schuld, dass du hier bist.
Jan: Leni, rede ihm das ganz schnell wieder aus, hörst du ?
Leni: Ich hab's schon versucht. Vielleicht solltest du mit ihm reden ?
Jan: Ich möchte nicht, dass er herkommt.
Leni: Aber ich kann es ihm nicht verbieten.
Jan: Sag ihm, dass wir reden, wenn ich hier wieder raus bin.
Leni: OK:
Wärter: Die Besuchszeit ist zu Ende, Maybach.
Jan: (er schaut ihn an) Ja. Moment (er schaut Leni jetzt ganz intensiv in die Augen, legt seine Hand auf die Scheibe. Sie macht es ihm nach) Ich liebe dich, Leni. Vergiss das nicht.
Leni: Ich liebe dich auch.

Der Wärter kommt nun und packt Jan am Arm, zieht ihn von der Scheibe weg. Leni sieht, wie er aus dem Besucherraum herausgeführt wird. Jetzt laufen ihr die Tränen.

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Beitrag  cat Mo 21 Jun 2010, 17:21

Im Präsidium.

vince: Die Spurensicherung konnte keine Kugel finden.
Hajo: Dann hat Jan sich geirrt.
Ina: Das glaub ich nicht.
Hajo: Ina, Jan hatte eine lange Nacht hinter sich. Er war müde, wollte nur noch nach Hause. Und dann diese Extremsituation. Ein Amokläufer in der Schule. Das war einfach zu viel.
Ina: Ach und damit ist die Sache für dich erledigt ? Und Jan ? Hajo, wenn wir nicht beweisen, dass Jan Recht hat, dann war's das. Er wird wegen Mordes angeklagt werden.
Hajo: Ich habe in einer Stunde einen TErmin mit Kruse. Dann werden wir weitersehen.

Er verlässt das Büro.
Vince und Ina schauen sich an.

Ina: Was denkst du ?
Vince: Ina... brauchst du mich hier ?
Ina: Warum fragst du ?
Vince: Ich... ich müsste mal für eine Stunde weg.
Ina: Wohin ?
Vince: Erzähl ich dir , wenn ich wieder hier bin, hm ?
Ina: Vince ?

Er hört schon gar nicht mehr, verschwindet einfach.

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Beitrag  cat Mo 21 Jun 2010, 17:34

Hajo sitzt bei Kruse im Büro.

Kruse: Waren sie schon bei Maybach ?
Hajo: Nein.
Kruse: Ich nehme an, sie haben den Bericht der Spurensicherung gelesen ?
Hajo: Sicher.
Kruse: Dann wissen sie ja auch, dass es für Maybach eng wird.
Hajo: Er war einer Extremsituation ausgesetzt.
Kruse: Sind sie das nicht immer ? Ich weiß, dass ihr Kollege schon einmal unter Verdacht stand, jemanden absichtlich getötet zu haben.
Hajo: Es war Notwehr. Das wurde eindeutig bewiesen.
Kruse: Ja. Aber dieses Mal wird es nicht so einfach sein, ihm eine Notwehr nachzuweisen. Sie und ich, wir beide wissen, dass nur ein Schuss fiel.

Die Sekretärin kommt nun ganz aufgebracht herein. Bzw. sie folgt einem Mann, der sich nicht davon abhalten lässt, Kruses Büro zu betreten.

Maier: Hören sie, sie können hier nicht einfach so hereinplatzen.
Kruse: Was ist denn los ?
Maier: Entschuldigen sie Herr Kruse, aber dieser Mann....

Hajo dreht sich um.

Hajo: Andreas.
Kruse: Sie kennen diesen Mann ?
Andreas: Dr. Andreas MAybach. Rechtsanwalt.
Kruse: Der Vater von...
Hajo:... Jan. Ja.
Andreas: Hajo, was geht hier vor ? WArum sitzt mein Sohn im Gefängnis ?
Kruse: Ich glaube nicht, dass sie das was angeht.
Andreas: Ach nein ? (er geht jetzt ganz dicht auf ihn zu) Ich bin Jans Vater. Und ich werde seine Verteidigung übernehmen. (er dreht sich zu Hajo um) Oder hat er schon einen Rechtsbeistand ?
Hajo: Nein.
Andreas: Weil er es abgelehnt hat oder weil ihr ihm noch keinen zugestanden habt ?
Hajo: Andreas...
Andreas: Verstehe. Ich möchte zu ihm. Das ist mein Recht, Herr Staatsanwalt.
Kruse: Sicher. Herr Trautzschke, das übernehmen sie.
Hajo: Und wie sollen wir jetzt weitermachen ?
Kruse: Ich möchte dieses Mädchen, die Freundin des Opfers sprechen.
Hajo. Silvia Weber.
Kruse: Ja. Bestellen sie sie ins Präsidium.
Hajo: Gut. (er schaut auf Jans Vater) Komm.

Sie verlassen das Büro und Andreas Maybach verlangt von Hajo komplette Akteneinsicht. Während sie zum Gefängnis fahren, liest er die Akte.

Hajo: Woher weißt du von der Sache ?
Andreas: Leni hat mich angerufen. Sie klang sehr bestürzt. Mit Recht.
Hajo: Jan ist nicht ganz unschuldigt an dieser Situation.
Andreas: Ich habe die Vorgeschichte gelesen. Ja, ja mag sein, dass er sich falsch verhalten hat. Aber er hat seinem Sohn vertraut. Und du weißt selbst, wie wichtig ihm Benni ist.
Hajo: Er ist Polizist. Er hätte die Waffe nicht bei sich lassen dürfen.
Andreas: Da geb ich dir Recht. Aber ich denke, dass auch Benni eine Teilschuld trägt. Der Junge ist alt genug um zu wissen, was sein Verhalten für Konsequenzen hat.
Hajo: Das lass aber nicht Jan hören. Für ihn ist Benni eher ein Opfer, als ein Mittäter.
Andreas: Hast du seit seiner Verhaftung schon mit ihm gesprochen ?
Hajo. Nein.
Andreas: Warum nicht ? (er schweigt)

Sie kommen in der JVA an. Sie werden in einen Verhörraum gebracht und dort warten sie nun auf Jan.

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Beitrag  Kathy Mo 21 Jun 2010, 18:32

Hi Cat,
deine Geschichte geht wieder ganz schön unter die Haut und ich kann es kaum erwarten wie es weitergeht. Wie es Jan im Gefängnis weiter ergehen wird Sad Crying or Very sad , ob sein Vater ihn da rausholen kann und seine Unschuld beweisen kann und auch wie Benni zu der ganzen Sache steht und natürlich auch ob Lenis Schwangerschaft diesmal "hält". Also bis morgen dann liebe Grüße Kathy

Kathy

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Beitrag  cat Di 22 Jun 2010, 09:53

Hallöchen Kathy !
Das, was bisher mit Jan geschieht ist bei Weitem noch nicht alles. Aber lies selbst.

Jan liegt auf seinem Bett. Er hat immer noch Schmerzen und der Besuch von Leni hat ihm sehr zugesetzt. Sie ist schwanger und er kann nicht bei ihr sein. Die Angst, dass sie das Baby wieder verlieren könnte, macht ihn fast wahnsinnig.
Die Tür wird aufgeschlossen, ein Wärter kommt herein.

Wärter: Maybach, mitkommen.
Jan: (setzt sich auf) Wohin ?
Wärter: Ihr Anwalt will mit ihnen reden.
Jan: Mein Anwalt ? Ich brauche keinen Anwalt.
Wärter: Ist mir scheißegal. Er ist hier und sie kommen mit. Also los.

Jan steht auf und folgt dem Wärter bis zum Verhörraum.
Er öffnet die Tür und Jan geht hinein. Als er seinen Vater sieht, ist er zuerst geschockt. Vater und Sohn sehen sich an, schweigen eine ganze Weile. Hajo beobachtet die Szene, hält sich zurück.

Jan: Was... was willst du hier ?
Andreas: Was wohl. Dir helfen.
Jan: Ich brauche keine Hilfe. Und deine schon gar nicht. (er will wieder gehen)
Andreas: Jan !! (er bleibt mit dem Rücken zu ihm stehen) Leni hat mich angerufen. Es geht ihr, milde ausgedrückt, nicht gut. Sie macht sich Sorgen um dich. Und auch wenn du's nicht glauben willst. Ich ebenso. (schweigen) Setz dich.

Es dauert wieder eine Weile und Jan dreht sich wieder zu ihm, schaut jetzt auch Hajo an.

Andreas: Bitte, Jan. (er setzt sich jetzt wortlos an den Tisch)

Beide, Hajo und Andreas, merken, dass er Schmerzen haben muss.

Andreas: Bist du in Ordnung ? (er nickt nur) Jan, ich hab mir zwar die Ermittlungsakte durchgelesen, aber ich würde gerne noch einmal von dir hören, was genau passiert ist.
Jan: Wozu ?
Andreas: Ganz einfach, um zu erfahren, wie du die Dinge gesehen hast. Wie du empfunden hast. Das kann ich in dieser Akte nicht herauslesen. Aber genau das ist wichtig.
Jan: Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe, als ich Benni die Waffe abgenommen habe.
Andreas: Du hast deinem Sohn vertraut. Hast darauf gebaut, dass sich sein Freund der Polizei stellt.
Jan: Naiv, oder ? (er schaut seinen Vater an) Gib's zu.
Andreas: Ich kenne Benni nicht so gut. Und du bist sein Vater. HAst ihn großgezogen. (schweigen) Kanntest du diesen Hannes, Bennis Freund ?
Jan: Nein.
Andreas: Du kennst Bennis Freunde nicht ?
Jan: Ich kannte Hannes nicht. Benni hat eine Menge Freunde, die ich zum größten Teil auch kenne. Im Übrigen...... du kanntest meine Freunde auch nicht.
Andreas: Darum geht es jetzt nicht.
Jan: Ja, klar.
Andreas: Hör zu, Jan....
Jan: (er schaut jetzt Hajo an) Habt ihr die verdammte Kugel endlich gefunden ?
Hajo: Nein. Die Spurensicherung hat alles abgesucht. Nichts, Jan.
Jan: Verdammt. Das kann nicht sein. Sie muss dort sein. (aus seiner Stimme klingt Verzweiflung)
Andreas: Jan, ich werde dafür sorgen, dass die Anklage nicht auf Mord lauten wird. Aufgrund deines Dauereinsatzes vom Vortag bis hin zum Tatgeschehen werde ich nachweisen, dass du einer Extremsituation ausgesetzt warst.
Jan: Ich hab Hannes nicht vorsätzlich getötet. Er hat auf mich geschossen.
Hajo: Dafür gibt es keine Beweise, Jan.
Jan: Für dich bin ich also ein Lügner, ja ? Los, warum gibst du es nicht zu. Wisst ihr was ? (er steht auf, geht zur Tür. Dabei kann er es nicht verheimlichen, Schmerzen zu haben) Lasst mich einfach in Ruhe. Du kannst ruhig wieder nach Hause fahren. Ich... brauch keinen Anwalt. Ist doch sowieso schon alles klar.
Hajo: Jan ! (Jan steht mit dem Rücken zu ihnen, muss sich zusammenreißen) Was ist mit dir los ? Du... hast doch Schmerzen.

jan dreht sich kurz zu ihm um, sagt nichts. Aber sein Gesicht spricht Bände. Dann geht er aus dem Raum. Der Wärter vor der Tür bringt ihn wieder in seine Zelle.

Andreas: Mein Gott, der Junge ist ja nur noch ein Schatten seiner selbst.
Hajo: Ich mach mir Sorgen. Den Knast übersteht er nicht.
Andreas: ich werde versuchen, eine Kautioin zu stellen.
Hajo: Mach schnell.

Sie verlassen die JVA und fahren zurück ins Präsidium.

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Beitrag  cat Di 22 Jun 2010, 10:02

Dort ist Vince gerade dabei, etwas aufzubauen.

Ina: Herr Maybach, das ist ja eine Überraschung.
Andreas: Hallo Frau Zimmermann.
Hajo: Das ist Vince Becker. Unser neuer Kollege.
Vince: Hallo.
Hajo: Vince, darf ich fragen, was du da tust ?
vince: Ich will euch was vorführen. Passt auf.

Er drückt an einem Gerät auf einen Schalter. Dann sehen sie Wellenlinien, die nach einer Weile ausschlagen.

Hajo: Schön, und was soll das ?
Vince: Moment. Und jetzt noch mal. (er drückt an einem anderen Gerät wieder einen Knopf, wieder schlagen Wellen aus. Schweigen)
Hajo: Vince, bitte.
Vince: Also gut. Hier beim ersten Anschlag wurde einmal geschossen.

Sie hören jetzt einen Schuss und sehen nochmals die ausschlagenden Wellen.

Vince: Und jetzt das zweite Gerät.(wieder hören sie einen Schuss)
Ina: OK. Sollte uns was auffallen ?
Vince: Beim ersten Schuss sind die Wellen nicht so intensiv. Wie ihr hier sehen könnt. Beim zweiten Schuss sind sie wesentlich höher.
Ina: Und ?
Vince: Der Grund dafür ist, dass beim ersten Versuch nur ein Schuss abgegeben wurde. Beim zweiten Versuch wurden zwei Schuss gleichzeitig abgegeben. Ist euch akustisch nicht aufgefallen, oder ?
Ina. Nein. Für mich klang das alles gleich.
Vince: Genau Ina. Für unser Ohr ist das nicht wahrzunehmen, aber durch die Schwingungen ist es erkennbar.
Ina: Das heißt, Jan hatte Recht, als er sagte, dass Hannes auch geschossen hat. Die beiden Schüsse fielen zur gleich Zeit.
Vince: Und für uns war nur ein Schuss zu hören.
Hajo. Das ist ja schön und gut. Aber wir haben keine Kugel gefunden. Vergesst das nicht.
Vince: Dann müssen wir eben noch mal suchen. Genauer suchen.
Hajo: Vince....
Ina: Hajo, ich glaube Jan. Und diese Kugel muss irgendwo eingetreten sein.
Andreas: KLingt logisch.
Hajo: Später. Ina, ich möchte, dass du Frau Weber anrufst. Sie soll mit ihrer Tochter Silvia vorbeikommen.
Andreas: Silvia ist die Freundin des Opfers ?
Hajo: Ja.
Ina: Ihr ward bei Jan ?
Hajo: Ja.
Ina: Wie geht es ihm ?
Hajo: NIcht gut. (er geht in sein Büro, lässt die anderen alleine)
Ina: Werden sie Jans Verteidigung übernehmen ?
Andreas: Ja. Auch wenn er das nicht will.

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Gewissenskonflikte - Seite 2 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Di 22 Jun 2010, 10:10

Die Tür geht auf und Frau Weber kommt mit ihrer Tochter herein.

Ina: Frau Weber.
Weber: Guten Tag. Ich.. ich möchte Anzeige erstatten.
Ina: Jetzt beruhigen sie sich erst mal. Worum geht es denn ? (Hajo kommt ins Büro zurück) Hajo ? Das ist Frau Weber mit ihrer Tochter.
Hajo: Frau Weber, das ist gut, dass sie hier sind. ich würde gerne mit ihnen und ihrer Tochter reden.
Weber: Ich werde mir das nicht gefallen lassen. (Hajo versteht nicht)
Ina: Frau Weber will Anzeige erstatten.
Hajo: Gegen wen ?
Weber: Benni Maybach.
Andreas: Gegen Benni ? Wieso ?
Weber: ER hat sich gegen den Willen meiner Tochter Einlass in unsere Wohnung verschafft.
Ina: Was wollte er von dir ?
Weber: Das ist doch wohl klar. Er versucht, ihr einzureden, dass sein Vater aus Notwehr geschossen hat.
Hajo: Frau Weber, bitte kommen sie in mein Büro.

Hajo führt die beiden in sein Büro. Andreas kommt mit.
Sie erfahren, dass Benni versucht hat, Silvia zu überreden, die Wahrheit zu sagen. Aber Silvia gibt sich bedeckt. Sie spricht nich viel. Sie könne sich an nichts mehr erinnern. Nur soviel, dass Hannes nicht geschossen hat, weil er gar keine Waffe mehr in der Hand hielt. Die lag am Boden, weil er aufgeben wollte. Sie müssen ihr glauben. Die beiden verlassen daraufhin wieder das Präsidium.

Vince: Die lügt doch.
Hajo: Vince. Das können wir nicht beweisen. Sie war eine direkte Augenzeugin.
Ina: Ja und seine Freundin. Sie will ihn nicht als Täter hinstellen, sondern als Opfer.
Vince: Ja. Und das auf Jans Kosten.
Hajo: Kommst du mit ? (er ignoriert die Worte seiner Kollegen)
Andreas: Wohin ?
Hajo: ich muss mit Benni reden. (er nickt)

Sie verlassen das Büro. Vince und Ina schauen sich an. Sie verstehen Hajos Haltung nicht.

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Beitrag  cat Di 22 Jun 2010, 10:19

Leni ist gerade dabei, das Abendessen zu richten, als es klingelt.

Leni: Papa. Andreas.
Andreas: Hallo.
Hajo: (kommt gleich auf den Punkt) Ist Benni da ?
Leni: In seinem Zimmer.
Hajo: Würdest du ihn bitte holen ?
Leni: Ja.

Sie geht nach hinten und klopft an Bennis Tür. Sie kommen gemeinsam zurück ins Wohnzimmer. Dort warten Hajo und Andreas.

Andreas: hallo Benni.
Benni: Hallo.
Leni: WArd ihr schon bei Jan ?
Andreas: Ja.
Leni: Es geht ihm nicht gut, stimmt's ?
Hajo: Nein (er geht auf Benni zu) Sag mal, wie kommst du eigentlich dazu, Silvia Weber aufzusuchen ?
Benni: Sie lügt. Ich wollte ihr klar machen, dass sie unbedingt die Wahrheit sagen muss.
Hajo: So geht das nicht Benni. Du kannst nicht losziehen und unsere Arbeit machen.
Benni: Ihr tut doch gar nichts, um Papas Unschuld zu beweisen. Habt ihr die Kugel schon gefunden ? Nein. und warum ? Weil ihr überhaupt nicht danach sucht.
Leni: Benni, bitte beruhige dich.
Hajo: Wir werden nach der Kugel suchen. Es gibt neue Erkenntnisse, die uns dazu veranlassen. Du siehst also, wir sind nicht untätig.
Benni: Hajo, Silvia lügt. Sie allein weiß, wie es wirklich war. Ich kann nicht mit ansehen, wie sie Papas Leben zerstört. Tut mir Leid.
Andreas: Aber wenn du sie unter Druck setzt, bringt das überhaupt nichts, Benni. Wir müssen kühlen Kopf bewahren.
Benni. Wirst du Papas Verteidigung übernehmen ? (er nickt)

Sie schauen sich alle an, schweigen.

Benni: Es tut mir Leid, wenn ich... wenn ich durch meine Aktion Papa geschadet habe.
Leni: Hey, du liebst deinen Vater und du willst ihm unbedingt helfen.
Hajo: Aber nicht so. Hörst du ? Das war das erste und letzte Mal, Benni.

Benni sagt nichts mehr, er nickt nur und geht dann in sein Zimmer zurück.

Leni: Warum bist du so streng mit ihm ?
Hajo: Leni, er ist alt genug, um zu verstehen, was er falsch gemacht hat. Ich weiß, dass Silvia Weber für uns, für Jan, eine wichtige Person in diesem Fall ist. und sie wird die Wahrheit sagen. Aber das braucht Zeit. Das Mädchen steht unter Schock. Sie musste mit ansehen, wie man ihren Freund erschossen hat.
Leni: Ich weiß. Was ist, wollt ihr mit uns essen ?
Hajo: Ich muss zurück ins Büro.
Andreas: Also ich würde gerne.
Leni: Na dann komm.

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Gewissenskonflikte - Seite 2 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Di 22 Jun 2010, 10:33

Das Abendessen im Gefängnis verlief relativ ruhig. Ritchie hat zwar wieder versucht, Jan zu attackieren, aber Simon hat ihn in Schutz genommen. Die beiden sitzen noch beim Essen.

Simon: Was machen die Schmerzen ?
Jan: Geht so.
Simon: Du solltest das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Pass auf, ja ?
Jan: Du kannst ja in meiner Nähe bleiben.
Simon: Kann ich. Aber in der Zelle bist du auf dich allein gestellt.
Jan: Die ist zugesperrt. (er schaut Jan jetzt etwas merkwürdig an) Was ist ?
Simon: Nichts.

Die beiden spielen noch eine Partie Schach und gehen dann zurück in ihre Zelle. Um 22 Uhr wird diese zugesperrt.
Jan hat es heute vorgezogen, nicht zu duschen. Eine schnelle wäsche hat es auch getan. Er legt sich ins Bett. Wieder gehen ihm so viele Dinge durch den Kopf. Der Amoklauf, Lenis überraschende Nachricht, dass sie wieder schwanger ist...
Irgendwann ist er dann eingeschlafen.

Es ist kurz nach Mitternacht. Jans Zellentür wird von einer Person aufgeschlossen. Man erkennt nicht von wem. Es ist aber ein Wärter.
Wieder ein paar Minuten später kommen Ritchie und seine beiden Freunde auf den Flur. Sie haben Jans offene Zellentür im Blick. Sie gehen hinein.
Der Wärter kommt wieder und schließt die Tür, aber nicht ab.
Ritchie und die anderen nähern sich Jan. Der schläft, bekommt nichts mit.
Dann geht alles ziemlich schnell. Sie überwältigen ihn. Jan versucht sich zu wehren, aber drei sind einfach zu viel für ihm. Sie verkleben ihm den Mund, damit er nicht schreien kann. Und dann passiert das, wovon er schon oft in Berichten gelesen hat und was oft behauptet wird, wenn es um das Leben hinter Gefängnismauern geht.
Sie vergreifen sich an ihm. Einer nach dem anderen.. Nach über einer halben Stunde lassen sie von ihm ab. Jan ist körperlich überhaupt nicht mehr in der Lage, sich zu wehren.
Die drei verlassen die Zelle und kurze Zeit später wird diese wieder abgeschlossen.
Jan liegt regungslos in seinem Bett.

Es ist weit nach 9 Uhr, als er langsam wieder zu sich kommt. Er hat Schmerzen. Trotzdem rafft er sich auf. Frühstück kommt ihm nicht in den Sinn. Er geht in den Waschraum. Er weiß, dass um diese Zeit dort niemand ist. Er steht sehr lange unter der Dusche. Versucht, den ganzen Schmutz von sich zu waschen. Aber es gelingt ihm nicht. Das war das Schlimmste, was ihm je widerfahren ist.
Nach der Dusche geht er zurück in die Zelle. Er fühlt sich immer noch schmutzig und hat Schmerzen.
Irgendwann gegen halb elf kommt ein Wärter.

Wärter: Maybach ? Aufstehen.
Jan: Warum ?
Wärter: Sie haben Besuch. Ihre hübsche Frau ist wieder da.
Jan: Ich... sagen sie ihr, dass ich sie nicht sehen möchte.
Wärter: Oh. Und wenn sie fragt warum nicht ?
Jan: Ich... ich kann nicht. Ganz einfach.
Wärter: Ist alles in Ordnung ?
Jan: Klar. Ich will einfach nur meine Ruhe haben, OK ?
Wärter: Wie sie meinen.

Er verschwindet und geht zum Besucherraum. Dort wartet Leni schon. Er öffnet die Tür.

Wärter: Frau Trautzschke ?
Leni: Ja ?
Wärter: Ich soll ihnen ausrichten, dass ihr Mann keinen Besuch wünscht.
Leni: Aber warum ?
Wärter: Er will seine Ruhe haben.
Leni: Das hat er ihnen so gesagt ? (er nickt) Wie geht es ihm ?
Wärter: Gut. Gehen sie jetzt besser.

leni verlässt das Gefängnis, aber glücklich ist sie nicht. Sie fährt ins Präsidium.

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Beitrag  cat Di 22 Jun 2010, 10:36

Dort ist aber nur Ina.

Ina: Hallo Leni.
Leni: Hallo.
Ina: Was .... ist denn los ? Du siehst gar nicht gut aus.
Leni: Ich komme gerade aus dem Gefängnis. Wollte jan besuchen.
Ina: Und ?
Leni: Er wollte mich nicht sehen.
Ina: Hat er gesagt, warum ?
Leni: Der Wärter meinte nur, dass Jan seine Ruhe haben möchte.
Ina: Na ja. Ich kann mir vorstellen, dass das Leben im Knast nicht gerade ein Zuckerlecken ist.
Leni: Ina, irgendwas stimmt nicht. Ich war gestern morgen schon bei ihm. Und er...er wirkte auf mich wie jemand, der unter großen Schmerzen leidet.
Ina. Hat er nichts gesagt ? (sie schüttelt den Kopf, fängt an zu weinen) Hey, komm her. (sie nimmt Leni in ihren Arm und versucht sie zu trösten)

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Beitrag  cat Di 22 Jun 2010, 10:40

Jan geht auch nicht zum Mittagessen. Simon macht sich Sorgen. Er beobachtet Ritchie und seine Kumpels. Die sind supergelaunt. Als sie merken, dass Simon sie im Visier hat, prosten sie ihm zu.
Danach entschließt er sich, in Jans Zelle zu gehen. Er kommt herein und erkennt Jan, der auf dem Bett liegt. Mit dem Rücken zur Tür.

Simon: Jan ? (er bekommt keine Antwort, geht zu ihm hin, schaut nach ihm) Jan ? (er berührt ihn kurz und sofort zuckt Jan zusammen und weicht von ihm, so weit er kann) Ich bin's Jan. Was... ist denn los ? (er bekommt keine Antwort) Was ist passiert ? (schweigen) Jan, rede mit mir.
Jan: Geh. bitte geh.

Sie schauen sich an. Simon ahnt, was hier letzte Nacht passiert sein muss. Er geht langsam zur Tür zurück. Er ist geschockt.

Simon: Dafür wird er bezahlen, das versprech ich dir.

Dann verlässt er die Zelle.

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Beitrag  Kathy Di 22 Jun 2010, 19:38

Hallo Cat, eigentlich bin ich fast unfähig jetzt zu schreiben nachdem ich das gelesen habe. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, ich bin zittrig und mir läuft es eiskalt den Rücken runter. Ich kann dir garnicht sagen wie leid mir Jan tut und so wie du schreibst muß ich muß wohl noch auf einiges gefasst machen und Jan auch Sad . Mir geht das durch und durch. Aber ich glaube eben auch in Gefägnisen herrschen eigene Gesetze und Jans Hölle wird noch lange nicht zu Ende sein Crying or Very sad Hoffentlich kann ich heute überhaupt schlafen Sleep Liebe aufgeregte Grüße Kathy

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Beitrag  cat Mi 23 Jun 2010, 09:10

Guten Morgen Kathy,
ich hoffe, du hattest eine ruhige Nacht. Vielleicht hab ich ja etwas übertrieben, aber ich hab selbst schon Berichte darüber gelesen, wie es in Gefängnissen zum Teil zugeht. Es dringt nicht viel an die Öffentlichkeit. Erst, wenn man wieder lesen muss, dass ein Häftling während seiner Haft zu Tode kam. Aber das Thema wird schnell wieder zur Seite gelegt. Es wird nicht gern gesehen, wenn in einem Rechtsstaat so etwas passiert. Aber nichtsdestotrotz. Hier geht es weiter.

Etwas später.
Wenn die Wärter auch nicht so sehr darauf achten, wer zu den Mahlzeiten erscheint und wer nicht. Wenn es nach draußen geht, müssen alle Gefangene auf den Hof. So auch Jan.
Er geht unter Schmerzen in eine Ecke des Hofes und schaut gedankenverloren ins Weite. Er merkt nicht, dass Ritchie sich wieder nähert. Plötzlich steht er vor ihm.

Ritchie: Na ? Wie geht's ? Wir haben dich den ganzen Morgen schon vermisst.

Jan will rückwärts laufen und verschwinden. Aber da stößt er auf den Körper von Ritchies Kumpel.

Frank: Na ? War doch schön letzte Nacht, oder nicht ?
Joe: Auf jeden Fall. Müssen wir unbedingt wiederholen,.
Ritchie: Was ist ? Hat es dir die Sprache verschlagen ?

Frank fährt ihm über den Rücken. Jan zuckt zusammen und geht von ihnen weg. Das heißt, er versucht es. Joe stellt sich ihm in den Weg.

Jan: Ich hab euch nichts getan, also lasst mich endlich in Frieden, sonst....
Ritchie: Sonst was ? Willst du uns verpfeifen ?
joe: Zwecklos. Glaubs mir.

Jan geht an Joe vorbei. Dieses Mal hält er ihn nicht auf. Simon hat die Szene beobachtet. Ebenso wie das ganze von Priester Sebastian Schell beobachtet wird, der im Büro des Gefängnisdirektors auf einen Gefangenen wartet.
Jan geht zurück in das Gebäude.

Wärter: die Pause ist noch nicht zu Ende.
Jan: Mir geht es nicht gut. Ich.. ich möchte in meine Zelle zurück.
Wärter: Na gut.

Jan geht zurück in seine Zelle. Die Tür bleibt offen stehen. Er setzt sich an den Tisch, ist in Gedanken.

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Beitrag  cat Mi 23 Jun 2010, 09:23

Er merkt nicht, wie Schell in seine Zelle kommt.

Schell: Herr Maybach ? (keine Reaktion, er geht auf den Tisch zu) Herr Maybach.

Jan schaut nun nach oben.

Schell: Sie... wissen noch, wer ich bin ?
Jan: Sicher. Wie kann ich das vergessen. Wie lief der Prozess ?
Schell: Ich glaube ganz gut. Aber.... erklären sie mir, was sie hier tun ? Ein Undercovereinsatz ?
Jan: Wenn's so wäre. Ich stehe unter Mordverdacht.
Schell: Das... glaub ich ihnen nicht.
Jan: Dürfen sie ruhig.
Schell: Aber.... was ist passiert ?
Jan. Sie haben doch sicher von dem Amoklauf an der Schule gehört ?
Schell: Ja. Der Schüler wurde beim Stürmen der Schule getötet.
Jan: Na ja. Stimmt nicht ganz. Die Schule wurde nicht gestürmt. Ich... ich war der Polizist, der ihm die tödliche Kugel verpasste.
Schell: Sie ? (er nickt) Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie absichtlich einen Jugendlichen erschießen. Noch dazu, wenn er im Alter ihres Sohnes ist.
Jan: Es war auch keine Absicht. Der Junge hat auf mich geschossen. Ich hab in Notwehr gehandelt.
Schell: Und warum sind sie dann hier ?
Jan: Weil die einzige Zeugin behauptet, dass ihr Freund nicht geschossen hat. Hinzu kommt noch, dass die Waffe des Amokläufers verschwunden und die Kugel, die er auf mich abfeuerte, nicht aufzufinden ist.
Schell: Das... tut mir sehr Leid. (er lässt ihn nicht aus den Augen) Es geht ihnen nicht gut, oder ?
Jan: Nein.
Schell: Möchten sie... darüber reden ? (er schüttelt den Kopf) Herr Maybach, es hilft manchmal, wenn man sich jemandem anvertraut. Das Leben hier im Knast ist nicht einfach. Und sie als Polizist sind hier sicher mehr als ein gern gesehener Gast. (Jan schluckt, schaut ihn an) Hat man schon versucht, Gewalt gegen sie anzuwenden ?

Jan steht auf und läuft ein paar Schritte vom Tisch weg, meidet seinen Blick.

Schell: Ich würde ihnen sehr gerne helfen, Herr Maybach.
Jan: Mir kann niemand helfen.
Schell: Das dürfen sie nicht sagen. (er dreht sich um, schauen sich an) Denken sie an ihren Sohn und an... ihre Frau.
Jan: ich denke ständig an sie. Und ich.... ich kann nichts tun. Ich hab das Gefühl, dass meine Kollegen überhaupt kein Interesse daran haben, meine Unschuld zu beweisen. Die Kugel.... diese gottverdammte Kugel muss da sein.
Schell: Soll ich mit ihrem Chef reden ? ER ist doch eigentlich ganz in Ordnung. Und er ist ihr Schwiegervater.
Jan: Er trennt strikt Privates vom Beruflichen. Und für ihn bin ich schuldig.
Schell: Urteilen sie jetzt nicht ein bisschen zu vorschnell ?
Jan: Ich bin immer noch hier. Das sagt doch alles.
Schell: Darf ich morgen wieder kommen ?
Jan: Ich will ihre Zeit nicht in Anspruch nemen. Sie haben sicher Wichtigeres zu tun.
Schell: Es gibt für mich nichts Wichtigeres, als mich um Menschen zu kümmern, denen es nicht gut geht. Und dazu zähle ich sie im Moment.
Jan: (schaut ihn an, hat feuchte Augen) Danke.
Schell: Dann... bis morgen, ja ? (er nickt nur, Schell verlässt die Zelle)

Jan legt sich in sein Bett. Wartet, bis es Zeit ist zum Abendessen zu gehen.


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Beitrag  cat Mi 23 Jun 2010, 09:32

Dort wird er wieder von Ritchie angepöbelt. Aber er versucht sich nicht provozieren zu lassen. Simon setzt sich zu ihm.

Simon: Alles klar ?
Jan: Sicher.
Simon: Die haben sich auf dich eingeschossen.
Jan: na ja. Ich bin ihr Typ. Da kann ich nicht tun. (er versucht witzig zu klingen)
Simon: Das ist nicht witzig, Jan.

Jan verzichtet freiwillig auf Duschen. Außerdem hat er wieder höllische Schmerzen. Er hat sich vorgenommen, heute Nacht wach zu bleiben. ER möchte nicht wieder von Ritchie und seinen Kumpels überrascht werden. Aber diese Nacht tut sich nichts.
Am nächsten Morgen ist er total gerädert. Obwohl er sich ja schon oft die Nacht um die Ohren schlagen musste, wenn er irgendwelche Leute zu observieren hatte.
Nach dem Frühstück wird er in den Verhörraum gebracht. Sein Vater und Hajo wollen mit ihm den weiteren Verlauf besprechen.
Er hat allerdings keine allzu große Lust darauf.
Was zu Folge hat, dass er ihnen gar nicht richtig zuhört.

Hajo: Sag mal Jan, hörst du uns eigentlich zu ?
Jan: Habt ihr die Kugel endlich gefunden ?
Hajo: Nein. Und du solltest dich langsam damit abfinden, dass es sie nicht gibt.
Jan: (schlägt mit der Hand auf den Tisch, wird laut) Verdammt noch mal, Hajo ! ich bilde mir das nicht ein. Hannes hat auf mich geschossen.
Andreas: Jan, bitte. Ich werde bei der Staatsanwaltschaft auf verminderte Schuldfähigkeit plädieren. Aufgrund der Tatsache, dass du dir Stunden vorher die Nacht um die Ohren hast schlagen müssen. Du warst mit der Situation einfach überfordert.
Jan: Ich hab dir keine Vollmacht erteilt, Papa. Wenn ich einen Rechtsbeistand brauche, dann besorg ich mir selbst einen.
Hajo: Jan, lass gut sein. Dein Vater hat alles im Griff.
Jan: Hat er nicht. WAs ist mit Kaution ?
Andreas: Wurde abgelehnt.
Jan: Ja, klar.

Er läuft zur Tür, klopft. Will damit sagen, dass er wieder gehen möchte.

Andreas: Jan, wir sind noch nicht fertig.
Jan: Ich schon. (er schaut seinen Vater böse an)
Hajo: Denkst du auch mal an Leni ?

Jan schaut nun Hajo an. DAs hätte er lieber nicht sagen sollen.

Jan: Denkst du an mich ?

Es herrscht Schweigen. Dann geht die Tür auf und Jan verlässt den Raum. ER hinterlässt zwei ratlose Männer.

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Gewissenskonflikte - Seite 2 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Mi 23 Jun 2010, 09:37

Er kommt zurück in seine Zelle. Irgendwann kommen Frank und Joe zu ihm und schließen die Tür hinter sich.
Jan ahnt nichts Gutes.

Jan: Was wollt ihr hier ?
Joe: Das hättest du nicht tun dürfen.
Jan: Wovon sprichst du ?
Frank: Von Ritchie. Er sitzt gerade beim Direktor.
Jan: Na und ? Was hab ich damit zu tun ?
Frank: sie haben Stoff bei ihm gefunden.
JAn: Selber Schuld.
Joe: Stoff, den du ihm untergeschoben hast.
Jan: Sag mal, hakts ? Woher soll ich bitte Stoff haben ?
Frank: du bist ein Bulle. Und wer weiß, mit was dich deine Kollegen da draußen alles versorgen.
Jan: Ihr seid doch komplett durchgeknallt.

Die beiden gehen auf ihn zu. Jan ahnt, was sie vorhaben. Er versucht sein Bestes daraus zu machen. Kann sich zuerst auch ein wenig wehren. Aber die alten Verletzungen sind noch zu frisch.
Sie nehmen ihn in die Mangel und hinterher geht es ihm entsetzlich schlecht.

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Gewissenskonflikte - Seite 2 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Mi 23 Jun 2010, 09:43

Simon wartet später vergeblich auf Jan, der nicht zum Mittagessen erscheint. ER entschließt sich, bei Jan vorbeizuschauen.
Die Tür zu seiner Zelle ist zu, aber nicht abgeschlossen. Er geht hinein und findet Jan, der in einer Ecke seiner Zelle am Boden liegt.
Er geht sofort auf ihn zu, dreht ihn zu sich um. Sie schauen sich an.

Simon: Ritchie ?
Jan: (schüttelt den Kopf) Seine Freunde.
Simon: Ich ruf den Arzt.
Jan. (packt ihn am Kragen) Nein.
Simon: Verdammt noch mal Jan. Wie lange willst du dich diesen Aasgeiern noch aussetzen ?
Jan: Hilf mir.

Er will sich aufsetzen. Simon hilft ihm. Er spürt, dass er höllische Schmerzen hat.

JAn: Ich will keinen Stress, Simon.
Simon: Ja. Statt dessen willst du lieber drauf gehen. Was soll ich deiner Frau sagen, wenn sie deine Leiche hier raustragen ?
Jan: Hör auf. Hör verdammt noch mal auf. (sie schauen sich an)
Simon: Es tut mir Leid. Es ist nur.... du... du bist mir nun mal nicht egal.
JAn: Danke. ABer... ich... komm hier raus.
Simon: Wenn du meinst.

Er hilft ihm aufs Bett. Dann legt sich Jan hin.

Simon: Brauchst du etwas ?
Jan: Nein. Lass mich einfach nur hier liegen, ja ?
Simon: Na gut. Ich... schau später noch mal bei dir vorbei.

Er verlässt die Zelle und Jan schläft ein.

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Beitrag  cat Mi 23 Jun 2010, 09:52

Er bekommt gar nicht mit, dass Priester Schell, wie am Vortag versprochen, wieder bei ihm herein schaut.
Er geht auf das Bett zu, berührt ihn.

Schell: Herr Maybach ? (er reagiert nicht gleich) Herr Maybach.

Jan kommt langsam zu sich. Bewegt sich ganz langsam. Jetzt erkennt auch Schell, dass man übel mit ihm mitgespielt hat.

Schell: Du meine Güte. Was... was ist mit ihnen geschehen ?
Jan: Hallo. tut mir Leid, dass ich sie nicht im Stehen begrüßen kann.
Schell: Hat sich ein Arzt schon um sie gekümmert ?
JAn: Nein. Ich... .brauch keinen.
Schell: Klar, sie brauchen keinen.
Jan: Hören sie. Sie... wissen doch selbst, wie das hier läuft. Verpfeifen sie jemanden, sind sie schnell unten durch.
Schell: Ja. So wie sie. Nur... sie haben niemanden verpfiffen, oder ? (er bekommt darauf keine Antwort) Ich kann das nicht länger Gut heißen.
Jan: Sie werden sich da raushalten, verstanden ?
Schell: Natürlich. Ich hab nicht vor, bei der Direktion vorstellig zu werden. Aber ich werde dafür sorgen, dass sie hier rauskommen.
Jan: Ach ja ? Haben sie einen Universalschlüssel für die vielen Türen hier ? (er versucht ein Lächeln, Schell lächelt zurück)
Schell: Jetzt hören sie mir genau zu. (er gibt ihm einige Anweisungen und etwas später verlässt er Jans Zelle wieder)

Jan legt sich wieder hin.
Allerdings kann er nicht mehr einschlafen.
Gegen 19 Uhr schnappt er sich seine Duschsachen. Ein paar Gefangene tun es ihm gleich, manche sind auf dem Weg zum Aufenthaltsraum. Es ist Fussball angesagt.
Auf dem Weg zum Duschraum müssen die Gefangenen an der Wäschekammer vorbei. Die Tür geht auf und ein Mann kommt heraus.

Mann: Entschuldigung, könnte mir vielleicht jemand helfen ?
Jan: (dreht sich um, schaut ihn an) Was ist ?
Mann: Ich muss diese Kiste hier auf den Wagen hieven und mein Kollege ist mal kurz auf die Toilette.
Jan: Na gut.

ER geht in den Wäscheraum, sucht nach der Kiste, aber sehen tut er keine.

Jan. Wo ist denn die Kiste ?

Er kann nicht weiter reden, da bekommt er eins übergebraten. Er bricht zusammen.

Mann: Tut mir Leid.




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Gewissenskonflikte - Seite 2 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Mi 23 Jun 2010, 10:01

Später, so gegen 20.30 Uhr sucht man nach Jan. Da er nicht in seiner Zelle ist, sucht man im Duschraum und auch im Aufenthaltsraum nach ihm. Fehlanzeige. Simon hat schon wieder Ritchie unter Verdacht.

Simon: Verdammt noch mal Ritchie. Was hast du mit ihm gemacht ?
Ritchie: Lass mich in Ruhe. Bin froh, wenn ich diesen Mistkerl nicht mehr sehen muss.

Da man Jan im gesamten Gebäudekomplex nicht finden kann, geht man davon aus, dass er geflohen ist. Und da kommt nur der Wäscheservice in Frage.

Während man im Gefängnis noch darüber spekuliert, wo Jan sein könnte, hält der Wäschewagen auf freier Straße an.
Der Fahrer geht nach hinten und öffnet die Tür. Darin stehen mehrere Wäschewagen.

mann: Herr Maybach ?

Er erkennt, dass sich in einem der Wagen etwas bewegt. Jan kommt langsam zu sich und zieht sich nach oben.

Mann: Kommen sie, ich... helfe ihnen.

Er hilft ihm, aus dem Wagen zu steigen und die beiden verlassen die Ladefläche. Draußen schauen sie sich erst mal gegenseitig an.

Jan: Wer sind sie ?
Mann: Ist nicht wichtig.
Jan: Aber....
Mann: Ich sollte sie da rausholen. Das hab ich getan. Kommen sie.

Sie steigen beide nach vorne ein und der Mann fährt weiter.

Mann: Wo kann ich sie rauslassen ?
Jan: WEm hab ich das hier zu verdanken ? (keine Antwort) Priester Schell ? (der Mann schaut ihn kurz an) Also doch. Warum ?
Mann: Ich hab nur das getan, was man mir aufgetragen hat. Gründe interessieren mich nicht. Das müssen sie ihn schon selbst fragen.
Also ? Wohin ?
Jan: In die .......Straße. Geht das ?
Mann: Klar.

Der Mann fährt in die Stadt und lässt Jan kurz vor der..........Straße heraus.

Jan: Danke
Mann: Kein Ursache.
JAn: Und wenn sie Ärger bekommen....
Mann: Wende ich mich an Priester Schell. Also nicht ihre Aufgabe, sich über mich den Kopf zu zerbrechen. Viel Glück.

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