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Gewissenskonflikte

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Gewissenskonflikte - Seite 6 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Mi 14 Jul 2010, 09:56

Im Büro ist noch nichs los. Die ruhige Zeit nutzt Jan, um ein paar Informationen einzuholen. Irgendwann kommt dann Ina ins büro.

Ina: Morgen Jan.
Jan: Morgen.
Ina: Bist du schon lange hier ?
Jan: Ja. Übrigens, die Freundin von Petra Greiner, diese....
Ina: Sabrina Müller.
Jan: Ja. Sie ist im Verhörraum.
Ina: hast du schon mit ihr gesprochen ?
Jan: Nee, das überlasse ich dir.
Ina: Aha. Na dann....

Sie verstaut noch etwas in ihrem Schreibtisch und geht dann mit einer Akte in den Verhörraum.

Ina: Frau Müller ? Mein name ist Zimmermann, wir haben miteinander telefoniert.
Sabrina: Hallo.
Ina: Wie ich ihnen schon am Telefon gesagt habe, es geht um petra Greiner.
Sabrina: Was ist denn mit ihr ?
Ina: Sie hatte vor zwei Tagen Freigang und ist nicht wieder ins Gefängnis zurückgekehrt.
Sabrina: Dann muss ihr was passiert sein.
Ina: Was macht sie da so sicher ?
Sabrina:Sie würde ihre Entlassung doch nie aufs Spiel setzen.

Während Ina die Frau verhört, kommt Jan in den Beobachtungsraum und verfolgt das Gespräch zwischen den beiden. Es dauert dann auch nicht lange und Hajo kommt zu ihm.

Hajo: Hier bist du ja. (Jan reagiert nicht, er verfolgt sehr gespannt Inas Fragen und Sabrinas Antworten) Jan ? (er geht zu ihm, steht neben ihm, fasst ihn an)
Jan: (zuckt zusammen) Hajo. (sie schauen sich an)
Hajo. Ich wollte dich nicht erschrecken, entschuldige.
Jan: Schon OK.
Hajo: Ist das Petra Greiners Freundin ?
JAn: Sabrina Müller, ja.
Hajo: Jan, du weißt, dass wir in die JVA wollen ?
Jan: Ja, aber... könntest du noch einen Moment warten ?

Er schaut Hajo an und geht dann an ihm vorbei, direkt in den Verhörraum.

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Beitrag  cat Do 15 Jul 2010, 08:58

Ina und vince, der mittlerweile auch anwesend ist, werden still. Sabrina schaut Jan an, lächelt.

Jan: Ina, darf ich Frau Müller kurz etwas fragen ?
Ina: Sicher. (sie ist etwas überrascht)
Jan: Frau Müller, hat ihnen Petra Greiner einmal über die Zustände ihrer Haft erzählt ?
Sabrina: Was meinen sie ?
Jan: hat sie mal über die Wärter etwas gesagt ? Wie sie behandelt wird ?
Sabrina: Nein.
Jan: Überlegen sie Frau Müller.
Sabrina: (sie grübelt ein wenig) Na ja. Das... das ist schon eine Weile her. Sie... sie hat mal erzählt, dass es einen Wärter gibt, der versucht hat, sie zu bedrängen.
Jan: Geht's ein bisschen genauer ?
Sabrina: Er hat ihr ein eindeutiges Angebot gemacht. Aber Petra hat ihn abblitzen lassen. Ich glaube, der hat es bei jeder versucht. Aber bei Petra ist er da an die falsche geraten.
Jan: Und hat sie ihnen gegenüber einen Namen genannt ? (sie schaut ihn an, schweigt) Bitte, es ist wichtig.
Sabrina: Ich weiß nicht. Ja, warten sie... ich glaube... Marko oder Markus ...... Ja, ich bin mir sicher, er hieß Markus.
Jan: Markus Schmidt ?
Sabrina: Nachname weiß ich nicht. Tut mir Leid.
Jan: OK. Danke.

Er schaut zu Ina, die beiden lassen sich einen Moment nicht aus den Augen. Dann geht er aus dem Zimmer.

Sabrina: Netten Kollegen haben sie.
Ina: Ja.

Jan geht nach draußen und stößt dort auf Hajo, der natürlich Jans Aktion im Verhörraum beobachtet hat. Die beiden schauen sich an.

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Gewissenskonflikte - Seite 6 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Do 15 Jul 2010, 09:06

Hajo: Was ist ? Können wir jetzt ?
Jan: Ja.

Auf dem Weg zur JVA wird nicht viel geredet. Dort angekommen, steigen sie aus. jan etwas langsamer. Er lässt das Gebäude nicht aus den Augen. Hajo bemerkt das natürlich.

Hajo: Jan, wenn du...
Jan: Es geht schon, Hajo. Ich... komm damit klar.
Hajo: Gut, dann los.

Sie gehen durch den Haupteingang und werden von der Direktorin in Empfang genommen.

Schneider: Ich habe ihnen hier die Namen unserer Mitarbeiter zusammengestellt.
Hajo: Das ist sehr nett, danke.
Schneider: Sie können den großen Verhörraum nutzen.
Jan: Frau Schneider, wir hätten zu Beginn gerne mit Herrn Markus Schmidt gesprochen.
Schneider: Mit Herrn Schmidt ? (sie schaut etwas nervös)
Jan: Ja. Ist das ein Problem ?
Schneider: Wie kommen sie denn auf Herrn Schmidt ?
Jan: Ist er hier, ja oder nein ?
Schneider: Nein. Er .... er ist krank. Seit drei Tagen.
Jan: Seit drei Tagen ? (ist erstaunt) Was fehlt ihm denn ?
Schneider: Grippe, glaube ich.
Jan: Glauben sie, ja ?
Schneider: Ja. Kommen sie.

Sie führt sie in den großen Verhörraum und Hajo lässt den ersten Wärter kommen. Sie verhören ihn.
Es sind nicht nur Wärter unter den Angestellten. Es gibt natürlich auch Wärterinnen. Aber viel weiter bringt sie das nicht.

Hajo: Das war die lezte auf der Liste.
Jan: Ja.
Hajo: Sag mal, die Frage zu Beginn nach diesem Markus Schmidt. WArum wolltest du ihn zuerst verhören ?
Jan: Nur so eine Ahnung. Er hatte jedes Mal Dienst, wenn Petra Greiner ihren Freigang hatte.
Hajo: Ach ja ? Kann Zufall sein.
Jan: Kann. Kann aber auch nicht.
Hajo: Gut, dann lassen wir uns von Frau Schneider seine Personalakte geben.
Jan: Hajo, könntest du schon mal vorgehen ?
Hajo: WArum ?
Jan: Ich... ich würde gerne noch einmal mit Silvia Späth reden.
Hajo: Na gut. Wir sehen uns später.

Jan verlässt den Verhörraum und Hajo geht in das Büro der Direktorin.

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Beitrag  cat Do 15 Jul 2010, 09:16

Auf der Krankenstation erinnert sich die Schwester noch an Jan, der ja gestern schon mit Vince hier war.

Jan: Ist Frau Späth auf ihrem Zimmer ? (sie nickt ihm wohlwollend zu) Danke.

Jan geht zur Tür und klopft an. Als er keine Rückmeldung hört, geht er hinein. Silvia Späth steht am Fenster und schaut hinaus. Sie hört Jan nicht hereinkommen.

Jan: Frau Späth ? (sie ist in Gedanken)

Jan geht auf sie zu und berührt sie leicht am rechten Oberarm. Sie zuckt zusammen und geht sofort ein paar Schritte von ihm weg.
Die Blicke der beiden treffen sich. Beide, Jan und Silvia sagen nichts.
Jan muss sich daran erinnern, dass auch er in den lezten Tagen immer wieder zusammenzuckt. Bei jeder kleinsten Berührung. Er lässt die Frau nicht aus den Augen.

Jan: Es tut mir Leid, ich... ich hab angeklopft.
Silvia: Schon OK. Ich... ich war in Gedanken. Haben sie... .Petra gefunden ?
Jan: Nein. Es fehlt weiterhin jede Spur von ihr. Frau Späth, ich... ich würde ihnen gerne noch ein paar Fragen stellen.
Silvia: Bitte.
Jan: Können sie mir etwas über Markus Schmidt erzählen ?
Silvia: Markus Schmidt ?
Jan: Ja, einer der Wärter hier.
Silvia: Nein.

Diese Antwort kommt sehr schnell. Und Jan merkt, wie sie sichtlich nervöser wird.

Jan: Ich hab gehört, dass ..... dass er sich den Frauen gegenüber nicht immer korrekt verhalten hat.
Silvia: So ? Das kann ... ich nicht behaupten.
Jan: Er hat nie versucht, sich ihnen körperlich zu nähern ?
Silvia: (sie schweigt eine Weile) Nein. War's das ?
Jan: Frau Späth, ich weiß.... wie sie sich fühlen. Sie haben Angst, die Wahrheit zu sagen, weil.....
Silvia: Sie sind Polizist. Woher wollen sie wissen, wie wir uns hinter diesen Mauern fühlen ? (sie ist jetzt ein wenig aufgebracht)
Jan: Tut mir Leid. Aber...... es ist noch nicht so lange her, da... da war ich selbst hinter diesen Mauern eingesperrt. Und glauben sie mir, das war alles andere als angenehm.

Jetzt schauen sie sich an. Schweigen.

Jan: Warum haben sie sich die Pulsadern aufgeschnitten ?

Sie geht an ihm vorbei, setzt sich auf die BEttkante, fasst ihren Verband an. Er geht zu ihr, setzt sich ebenfalls auf die Kante, ganz dicht neben sie.

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Beitrag  cat Do 15 Jul 2010, 09:32

Jan: Hat er... hat er versucht, sie....
Silvia: Ich hatte vor einer Woche eine Abtreibung. (sie schauen sich an, Jan ist bestürzt) Ja. Markus Schmidt hat mich vergewaltigt.
Jan: WArum haben sie ihn nicht angezeigt ?
Silvia: Angezeigt ? sind sie wirklich so naiv ? Sie glauben doch nicht wirklich, dass man so einer wie mir Glauben schenkt.
Jan: Er hat sich vor drei Tagen krank gemeldet. Genau an dem Tag, an dem Petra Greiner verschwand. Außerdem habe ich herausgefunden, dass er immer dann Dienst hatte, wenn Petra Freigang hatte. Zufall ?
Silvia: Sie meinen, er... er hat was mit Petras Verschwinden zu tun ?
Jan: Das frag ich sie. Könnte das sein ?
Silvia: Ich weiß nicht. Klar, er hat es auch bei Petra versucht. Aber die hat ihm ganz schön Contra gegeben. Aber ... dass er sie... Nein, das glaub ich nicht.

Jan merkt, dass sie mit sich kämpft. Er nimmt ihre Hand in die seine, will ihr sagen, dass sie nicht alleine ist.

Jan: Was hat denn die Direktion gesagt, als sie von ihrer Schwangerschaft erfuhr ?
Silvia: Nichts. Ich vermute mal, dass sie über die Abtreibung auch keine Notiz in meiner Krankenakte finden werden.
Jan: Sie meinen, das alles hier wird totgeschwiegen ?
Silvia: Ja.

Sie genießt Jans Gegenwart.

Silvia: Warum hat man sie ins Gefängnis gesteckt ?
Jan: Das ist eine längere Geschichte und nicht wirklich interessant.
Silvia: (sie schaut ihn an) Hat man sie...... in Ruhe gelassen ?
Jan: Ein Polizist unter den Gefangenen. Was glauben sie ? (sie lässt ihn nicht aus den Augen, schaut ihn sehr intensiv an) Ich sagte schon, es war alles andere als angenehm.
Silvia: Kam es zu.... sexuellen Übergriffen ?

Jan lässt jetzt ihre Hand los und steht auf. Er läuft zum Fenster. Sie ahnt, was er hat durchmachen müssen. Sie hat auch hier im Frauengefängnis immer wieder davon gehört, dass manche Frauen von anderen Frauen sexuell belästigt werden. Das ist schon fast Alltag. Sie geht zu ihm, bleibt vor ihm stehen. Sie schauen sich an.

Jan: Zeigen sie ihn an ?
Silvia: Und sie ? Zeigen sie diese Mistkerle an ?

Beide sagen nichts. Aber Jan erkennt, dass sie Tränen in den Augen hat. Er nimmt sie ganz fest in seine Arme. Sie ist dankbar dafür. Das hat ihr die ganze Zeit gefehlt. Eine Schulter zum Anlehnen. Sie verbleiben eine ganze Weile in dieser Haltung und sie merken nicht, wie Hajo und Frau Schneider ins Zimmer kommen.
Hajo ist doch überrascht, Jan so eng mit dieser Frau zu sehen.
Sie gehen auseinander, als sie die beiden hören.

Schneider: Frau Späth ich habe den Abschlussbericht des behandelnden Arztes gelesen. Sie kommen wieder in ihre Zelle zurück.

Silvia Späth sagt nichts. Eine Wärterin kommt zu ihr und führt sie aus dem Zimmer. Silvia dreht sich noch einmal kurz um, sucht den Blickkontakt zu Jan. Dieser nickt ihr wohlwollend zu. Sie lächelt zurück.
Hajo entgeht das alles nicht. Dann sind sie alleine.

Jan: Kann ich die Krankenakte von Frau Späth einsehen ?
Schneider: Warum ?
Jan: Nur so. Ich möchte wissen, ob auch wirklich alles eingetragen wurde.
Schneider: Was hat sie ihnen erzählt ? (er antwortet nicht) Sie hat ihnen vermutlich irgendwas von einer Vergewaltigung vorgegaukelt. Sie ist labil und sucht immer wieder nach Anerkennung. Lassen sie sich nicht von ihr blenden.
Jan: Sie hat versucht, sich das Leben zu nehmen.
Schneider: Ich sagte ja, sie ist labil.
Jan: Was ist jetzt mit der Akte ?
Hajo: Jan, es ist gut jetzt. Wir sind hier, weil wir Petra Greiner finden müssen und nicht irgendwelche Gründe für einen Selbstmordversuch. Danke Frau Schneider für ihre Kooperation.
Schneider: Das ist doch selbstverständlich. Melden sie sich, wenn sie noch etwas brauchen.

Sie verlässt das Zimmer und Jan geht ohne ein Wort zu sagen an Hajo vorbei.

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Beitrag  cat Do 15 Jul 2010, 09:40

Draußen allerdings ist es dann hajo, der laut wird.

hajo: Jan, so läuft das nicht.
Jan: Was ?
Hajo: Ich hab euch gesehen. Dich und diese Silvia Späth. Kann es sein, dass sie dich eingewickelt hat ?
Jan: So ein Quatsch. Sie hat mir erzählt, dass sie vor einer Woche eine Abtreibung hatte. Und drei mal darfst du raten, wer sie vergwaltigt hat.
Hajo: Wer ?
Jan: markus Schmidt. Unser Wärter, der seit drei Tagen angeblich krank ist.
Hajo. Jan, du hast die Schneider gehört. Silvia Späth ist labil. Sie hat dir nur was vorgespielt.
Jan: Tut mir leid, Hajo. Aber ich glaube ihr.
Hajo: weil du ihr glauben willst. Jan, wach endlich auf. Meinst du nicht, ich hab gemerkt, dass du eine Abneigung gegen alles, was mit dieser Einrichtung hier zu tun hat, an den Tag legst ? Die Direktorin mit eingeschlossen.
Jan: Wundert dich das ? ich hab selbst am eigenen Leib spüren müssen, wie es mit der Gerechtigkeit hinter diesen Mauern steht. Ich traue niemandem mehr. Und jetzt sollten wir uns diesen Markus Schmidt vorknöpfen.
Hajo: Ja. Aber du nicht.
Jan: Wie bitte ?
Hajo: Ich habe bereits Ina informiert. Ich fahre dich ins Präsidium und danach treffe ich mich mit ihr bei diesem Schmidt.
Jan: Hajo, das... das kannst du nicht machen.
Hajo: Doch Jan, das kann ich. Noch bin ich nämlich der Chef. (er schließt den Wagen auf und steigt ein) jetzt komm.
Jan: Nee. Ich denke gar nicht daran. Ich laufe ins Büro zurück.
Hajo: Jan, jetzt stell dich nicht so an. (Jan läuft los und Hajo schaut ihm nach) Jan ? (aber der hat genug. Er hört nicht und läuft weiter)

Hajo setzt sich in den Wagen, wartet noch eine Weile und fährt dann zum verabredeten Termin mit Ina.

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Beitrag  cat Do 15 Jul 2010, 09:53

Die wartet schon vor dem Haus, in dem Makus Schmidt wohnt.

Hajo: Entschuldige Ina, ging nicht schneller.
Ina. bin auch eben erst gekommen. Ist was ? (sie sieht die Niedergeschlagenheit ihres Chefs)
Hajo: Jan. Wir.... wir hatten einen Streit.
Ina: Oh.
Hajo: Komm.

Sie gehen nach oben und klingeln. Es dauert eine ganze Weile, bis Schmidt ihnen öffnet.

Hajo: Herr Markus Schmidt ?
Markus: Ja.
Hajo: Kripo Leipzig, Trautzschke mein Name. Das ist meine Kollegin Zimmermann.
Markus: Polizei ? Ist was passiert ?
Ina: Könnten wir vielleicht drinnen weiterreden ?

Er führt sie ins Wohnzimmer.

Markus: Um was geht es denn ?
Hajo. Sie sind krank ?
Markus: Ja. Die Grippe.
Ina: Komisch, so krank sehen sie gar nicht aus.
Markus: Na ja. Das Schlimmste hab ich auch schon hinter mir.
Hajo: Wir sind hier wegen Petra Greiner.
Markus: Petra Greiner ?
Ina: Eine gefangene.
MArkus: Ach die. Was ist denn mit ihr ?
Hajo: Sie kam vor drei Tagen von ihrem Freigang nicht mehr zurück. (er schweigt) Haben sie eine Ahnung, wo sie sein könnte ?
Markus: Ich ? Wieso denn ich ?
Ina: na ja. Sie verbringen ja viel zeit mit den Inhaftierten. Und da redet man doch auch miteinander.
Markus: Petra hat nie viel geredet.
Hajo: Wir haben in ihrer Zelle einen großen Beutel mit Drogen gefunden.
Markus: Drogen ?
Ina: DAvon wissen sie natürlich auch nichts.
Markus: Nein.
Ina: Uns ist aufgefallen, dass an den Tagen, an denen Petra Freigang hatte, sie immer Dienst hatten.
Markus: Und ? (schweigen) Hören sie, ich weiß nicht, was sie von mir wollen. ich hab mit dem Verschwinden von Petra Greiner nichts zu tun.
Hajo: Ist ihnen in letzter Zeit etwas aufgefallen ? War sie gereizt oder nervös ?
Markus: nein, sie war wie immer. So weit ich das beurteilen kann.
Hajo: Na gut. Das war's erst mal. Ich möchte sie allerdings bitten, die Stadt nicht zu verlassen.
Markus: Hatte ich nicht vor.

Sie gehen nach draußen.

Ina: Was hältst du von ihm ?
Hajo: Schwer zu sagen. Aber ich bin froh, dass jan nicht mit beim Verhör war.
Ina: WArum ?
Hajo: Der hätte sich nicht so einfach mit den Antworten abspeisen lassen.
Ina: Was ist los, Hajo ?
Hajo: Ich weiß nicht. Er... er hat einen Narren an dieser Silvia Späth gefressen.
Ina: Wie soll ich das jetzt verstehen ?
Hajo: Ich hab die beiden überrascht, wie sie eng umschlungen in ihrem Krankenzimmer standen.
Ina: Hajo, das hat doch nichts zu bedeuten. Er hat sie wahrscheinlich getröstet. Immerhin hat sie einen Selbstmordversuch hinter sich.
Hajo: Ja. Aber Jan ist im Moment gefühlsmäßig in keinem guten Zustand.
Ina: Warum lässt du ihn dann arbeiten ? Schick ihn nach Hause.
Hajo: du weißt genauso gut wie ich, dass er das nie akzeptieren würde.

Sie fahren zurück ins Präsidium.

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Beitrag  cat Do 15 Jul 2010, 09:55

Dort ist Vince dabei, seinen Bericht zu schreiben.

Vince: Da seid ihr ja endlich.
Hajo: Wo brennt's denn ?
Vince: Jan. Er ... ist zu den Eltern unserer Vermissten gefahren.
Ina: Was ? Aber da waren wir doch schon heute morgen ?
Vince: Das hab ich ihm auch gesagt, aber das hat ihn nicht davon abgehalten, sie noch einmal aufzusuchen.
Hajo: na ja. Lassen wir ihn. Wie weit bist du mit deinem Bericht ?
Vince: Gleich fertig.
Hajo: Gut.

Er geht in sein Büro, schließt die Tür.

Vince: Was hat er denn ?
Ina: Stress mit Jan.
vince: Oh.

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Beitrag  cat Fr 16 Jul 2010, 12:19

Jan fährt mit seinem Wagen vor das Haus der Familie Greiner.
Er klingelt und eine Frau öffnet ihm.

Maria: Sie wünschen ?
Jan: Frau Greiner ? (sie nickt) Mein Name ist Maybach. Ich bin.... von der Kripo. (er holt seinen Ausweis heraus)
Maria: Polizei ? Aber.... ihre Kollegen waren doch heute morgen schon hier. Haben sie Petra etwa schon gefunden ?
Jan: Nein. Das... das haben wir nicht. Ich... ich hätte nur noch mal kurz mit ihnen gesprochen.
Maria: na gut. Dann.... kommen sie herein.

Sie führt ihn ins Wohnzimmer. Dort sitzt Paul Greiner über seiner Briefmarkensammlung.

maria: Paul ? Wir haben noch mal Besuch von der Polizei.

Paul Greiner schaut nur kurz nach oben, sagt nichts.

Maria: Entschuldigen sie ihn, aber... er ist nicht sonderlich gesprächig.
Jan: Frau Greiner, ich würde gerne mit ihnen über Petra reden. Wenn sie Freigang hatte, war sie immer hier bei ihnen ?
Maria: ja. Bei uns oder bei ihrer Freundin.
Jan: Sabrina Müller.
Maria: Ja.
Jan: Und... was haben sie so getan ?
Maria: Geredet.
Jan: Bei dem Unfall damals kam ihre jüngste Tochter Susanne ums Leben. (sie wird etwas nachdenklich) Entschuldigen sie, wenn ich jetzt darauf zu sprechen komme. Aber.... hat Petra ihnen gegenüber Reue gezeigt ?
Maria: Ja. Es... es tat ihr so unendlich Leid.
Paul: Quatsch. Reue gezeigt. Sie hat die Reue doch nur geheuchelt.
Jan: Sie haben ihrer Tochter nicht verziehen ?
Paul: Nein. Und das werde ich auch nicht. Da kann sie sich noch so ins Zeug legen.
Maria: Paul, bitte. Petra hat dafür bezahlt. Sie wurde verurteilt.
Paul: Ach was.
Jan: Kennen sie Mike Wächter ?
Maria: Susannes Freund, ja. Er ... er saß ja auch in dem Wagen.
Jan: Ja. Er... ist seitdem an den Rollstuhl gefesselt.
Maria: Ich weiß. Das ist tragisch. Der Junge hatte noch so viel vor.
Jan: Haben sie noch Kontakt zu ihm ?
Maria: er besucht uns manchmal. Erkundigt sich nach uns.
Jan: War er auch mal hier, als Petra..... sie besuchte ?
Maria: Ja. Das kam schon mal vor.
Jan: Aha. Frau Greiner, wir haben in der Zelle ihrer Tochter eine nicht unerhebliche Menge von Pillen gefunden. Wissen sie was darüber ?
Paul: Pillen ? Kann man im Gefängnis damit Geschäfte machen ?
Jan: Na ja. Wenn man die richtigen Leute für sich gewinnen kann. Ja.
Paul: Das sieht ihr ähnlich. Selbst im Knast noch kriminell.
Maria: Rede keinen Unsinn. Das glaube ich nicht. Hören sie, ich weiß nicht, wie diese Pillen in ihre Zelle kommen. Aber sie war clean. Sie hat das verdammte Zeug nicht mehr angefasst.
Paul: man muss das Zeug nicht selbst konsumieren, um damit Geschäfte zu machen.

Jan merkt, dass die beiden gerade im Begriff sind, sich verbal zu attackieren.

Jan: Ja, das... .das war's auch schon. ich hoffe, wir werden Petra bald finden.
Maria: Glauben sie, dass sie noch hier in Leipzig ist ?
Jan: Davon gehe ich aus. Ich denke, dass sie jemand festhält. Jemand, der sich an ihr rächen möchte.
Maria: Rächen ? Aber warum ?
Jan: ich weiß nicht, Frau Greiner. Noch nicht. Auf jeden Fall danke ich ihnen, dass sie mir die Gelegenheit gaben, mich mit ihnen zu unterhalten.
Maria: Ist schon in Ordnung. Wenn es ihnen hilft, Petra zu finden.
Jan: JA. Auf ... Wiedersehen.

Jan verlässt das Haus und geht zum Wagen. Er erinnert sich an die Adresse von Mike Wächter. Er wohnt nur ein paar Häuser weiter. Er entschließt sich, dort noch vorbei zu gehen.

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Gewissenskonflikte - Seite 6 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Fr 16 Jul 2010, 12:30

Er klingelt.

Mike: Hey, sie schon wieder. Haben sie Petra gefunden ?
Jan: Nein. Darf ich... reinkommen ?
Mike: Klar. Kommen sie. Entschuldigen sie, wenn es ein bisschen chaotisch bei mir aussieht.

Jan schaut sich ein bisschen in der Wohnung um. Er findet Fotos, die Mike mit einem Mädchen zeigen.

Jan: Ist das Susanne ?
Mike: Ja. Da waren wir auf einem Open Air Konzert.

ER stellt das bild wieder auf den Schrank und schaut sich weitere Fotos an.

Jan: Warum haben sie mich gestern belogen ?
Mike: Belogen ?
Jan: Ja. Als ich sie fragte, ob sie noch Kontakt zu Petra haben.
Mike: Ich versteh nicht.
Jan: Frau Greiner hat mir erzählt, dass sie die Familie öfter mal besuchen. Und manchmal auch dann, wenn Petra Freigang hatte und bei ihrer Familie war.
Mike: Ach so. Na ja. Kontakt.... Wir .... haben nicht viel miteinander geredet. Ich glaube, sie merkte, dass ich nicht gut auf sie zu sprechen war. Immerhin hat sie meine Zukunft zerstört.
Jan: WAs machen sie eigentlich ?
Mike: Ich studiere.
Jan: Und was ?
Mike: BWL
Jan: das klingt ja nicht gerade überzeugend.
Mike: Ist es auch nicht. Ich war Sportler.
Jan: Verstehe. Zahlt man ihnen eigentlich ein ausreichendes Schmerzensgeld ?
Mike: Wovon? Petra war nicht versichert und im Knast verdient sie kein Geld. Ihr Vater weigert sich und meine Eltern leben nicht mehr.
Jan: Und wovon halten sie sich über Wasser ?
Mike: Meine Eltern sind vor einem Jahr bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Sie haben mir ein bisschen was hinterlassen.
Jan: Verstehe. Aber die Quelle wird irgendwann versiegen.
Mike: Ja. Aber ich hoffe, dass ich bis dahin Arbeit gefunden habe.
Jan: Ich kann mir schon vorstellen, dass ihr Hass auf Petra groß ist.
Mike: Ja. So groß, dass ich sie umbringen könnte...... Das denken sie doch, oder ?
Jan: Ich denke gar nichts. Aber ja, ganz auszuschließen ist diese These nicht. Das müssen sie zugeben.
Mike: Stimmt. Aber können sie mir verraten, wie ich Krüppel eine gestandene Frau wie Petra.... sie wissen schon.
Jan: Vergessen sie's einfach. Sie sagten Petra hätte früher Drogen genommen. Kannten sie einige ihrer Dealer ? Leute, von denen sie das zeug her hatte ?
Mike: Nee. Sind nicht meine Kreise, Herr Kommissar.
Jan: Klar. Ja... dann... danke für die Auskunft.
Mike: Kein Problem.

Jan verlässt die Wohnung und fährt dann wieder ins Präsidium zurück. Dort sind alle bei der Arbeit.

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Beitrag  cat Fr 16 Jul 2010, 12:37

Als Jan das Büro betritt, hat er drei Augenpaare auf sich gerichtet.

hajo: Da bist du ja endlich.

Er geht zum Schreibtisch und setzt sich. Schweigt.

Hajo: Verrätst du uns, wie es bei den Greiners war ?
Jan: (schaut Vince an) Ganz aufschlussreich.
Ina: Ach ja ? Was hätten sie dir denn mehr erzählen können, als Vince und mir ?
Jan: Zum Beispielt, dass Mike Wächter die Familie oft besucht. Auch wenn Petra Freigang hatte.
Vince: Wissen wir.
Jan: Ach ja ? Und warum habt ihr ihn dann nicht noch einmal verhört ?
Vince: Wozu ?
Jan: Ganz einfach. Weil er mir gegenüber behauptet hat, Petra seit dem Prozess damals nicht mehr gesehen zu haben.
Hajo: Und ?
Jan: Was und ? (sie lassen sich nicht aus den Augen)
Hajo: Wie ich dich kenne, hast du doch sicher gleich nachgehakt und bist zu diesem Wächter gefahren.
Jan: Bin ich, ja. Aber er behauptet, nicht viel mit ihr geredet zu haben.
Ina: Glaubst du ihm ?
Jan: Ich weiß nicht. Irgendwie ist er mir nicht ganz geheuer.
Hajo: OK. Vince, ich möchte, dass du dir die Vermögensverhältnisse der Wärter anschaust. Wenn jemand im Knast mit Drogen handelt, dann geht das nicht ohne Hilfe.
Vince: Geht klar.
Hajo: Jan, ich möchte mit dir reden. Kommst du bitte ?

Hajo geht in sein Büro. Jan schaut ihm erst nach. Dann schaut er auf Ina, die ihn nicht aus den Augen lässt.

Hajo: Was ist ?
Jan: Komme.

Er steht auf und geht an den beiden vorbei in Hajos Zimmer.

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Beitrag  cat Fr 16 Jul 2010, 12:43

Hajo: MAch die Tür bitte zu und setz dich.

Jan weiß, was jetzt kommt. Eine Moralpredigt seines Chefs. Er befolgt seine Anweisungen und setzt sich.

Hajo: Jan, ich... ich mach mir wirklich Sorgen um dich.
Jan: Warum ?
Hajo: Ich glaube, dass dieser Fall..... nicht gut für dich ist.
Jan: Ich versteh nicht.
Hajo: Wir ermitteln in einem Milieu, dem du gerade mit viel Glück und leider nicht ganz unbeschadet entfliehen konntest.
Jan: Ich hab dir schon mal gesagt, dass ich damit keine Probleme habe.
Hajo: Und genau das glaube ich dir nicht, Jan. Du machst dir was vor, wenn du dir sagst, dass dich das alles nicht belastet.
Jan: Hajo....
Hajo: Ich bin noch nicht fertig. Ich hab hier die Telefonnummer unserer Polizeipsychologin und ich möchte, dass du sie anrufst. (er schaut Jan an, wartet auf eine Reaktion. Doch dieser schweigt) Jan ?
Jan: (steht auf, nimmt den Zettel) Danke. Kann ich gehen ?
Hajo: (ist jetzt doch überrascht, dass dieser Teil der Unterredung so ohne großes Dementi vonstatten ging) Ja, sicher.

Jan verlässt das Büro. Was Hajo nicht sieht, ist, dass Jan das Papaier zusammenknüllt und in seinen Papierkorb wirft. Dann widmet er sich wieder seiner Arbeit.


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Beitrag  cat Fr 16 Jul 2010, 12:46

Etwas später.

Hajo: Vince, was hast du über die Vermögensverhältnisse der angestellten Wärter und Wärterinnen herausgefunden ?
Vince: Also von denen schwimmt keiner im Geld.
Ina: Mist. Aber jemand muss ihr den Rücken frei gehalten haben.
Hajo: Da geb ich dir Recht. Wie müssen noch einmal mit diesem Schmidt reden. Der macht auf mich den undurchsichtigsten Eindruck. Vince, bestell ihn für morgen früh gleich ins Präsidium.
Vince: Mach ich.
Hajo: OK. DAnn machen wir Schluss für heute. (er geht wieder ins Büro zurück)

Ina und Vince räumen ihren Schreibtisch auf und verschwinden. Jan bleibt noch. Er hat da eine Idee und möchte noch etwas recherchieren. Allerdings geht er Hajo aus dem Weg. Er möchte heut nicht mehr mit ihm zusammenkommen.

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Beitrag  cat Fr 16 Jul 2010, 13:05

So gegen 20 Uhr kommt Jan schließlich nach Hause. Er hört Stimmen im Wohnzimmer, geht hinein.

Leni: Hey, da bist du ja endlich.
Jan: Entschuldige (er geht zu ihr, gibt ihr einen Kuss) Klaus, was fürht dich denn hier her ?
Klaus: Deine Anzeige. Du hast morgen Nachmittag um 15 Uhr eine Anhörung.
Jan: Was heißt das genau ?
Klaus: Man wird dir ein paar Fragen stellen.
Jan: Ein paar Fragen, ja ?
Klaus: Jan, du weißt selbst, dass sich das Gremium ein Bild von der ganzen Sache machen muss.

Jan läuft an ihm vorbei zum Fenster, wird nachdenklich.

Klaus: ich hol dich morgen im Präsidium ab, OK ? (er bekommt keine Antwort) Jan ?
Jan: Ja.
Klaus: Dann... verschwinde ich mal wieder. Tschüß Leni.

Er gibt ihr einen kleinen Kuss auf die Wange und verschwindet. Leni bleibt im Raum, schaut zu Jan, der immer noch aus dem Fenster schaut. Sie geht zu ihm.
Aber bevor sie auch nur etwas sagen kann, ist es Jan, der die Initiative ergreift.

Jan: Ich geh duschen. (er geht an ihr vorbei, schaut sie nicht einmal an und verschwindet im Bad)

Er bleibt eine ganze Weile unter der Dusche. Er fühlt sich so schmutzig und schlecht. Er hat kein gutes Gefühl, was diese Anhörung betrifft. Er weiß, dass er diesem Gremium alles erzählen muss. Jedes Detail.
Nach fast einer Stunde im Bad kommt er zurück ins Wohnzimmer.
Leni sitzt auf der Couch und liest in einem Buch. Er setzt sich zu ihr.

Leni: Möchtest du noch was essen ?
Jan: Nein.

Sie hören, wie die Tür aufgeht. Benni kommt nach Hause. Er ist aber nicht alleine. Bei ihm ist Silvia Weber.

Benni: Papa ? (Jan schaut nach oben, sieht die beiden, bleibt bei Silvia hängen.
silvia: Guten Abend Herr Maybach.
Jan: Hallo Silvia. (es herrscht kurz Schweigen)
Benni: Silvia möchte dir gerne etwas sagen.
Silvia: Ja. (sie geht ein paar Schritte nach vorn) Ich.. .wollte eigentlich schon viel früher zu ihnen kommen, aber... ich hab mich nicht getraut. Es tut mir Leid. Ich weiß, dass ich... dass ich durch meine Lügen....
jan: Es ist schon OK. Du wolltest deinen Freund in Schutz nehmen.
silvia: Mag sein. Aber ich hätte wissen müssen, dass das für sie schlimme Folgen haben muss.
Jan: Hör zu, die Zeit im Gefängnis war sehr aufschlussreich.
Silvia: Und schmerzlich. Sehr sogar.
Jan: Ja, das auch. Aber ich lebe und ich... ich hab eine Menge an Erfahrung sammeln können.
Silvia: Sehen sie das wirklich so ?
Jan: Ja. Und ich werde dir jetzt das gleiche sagen, was ich Benni schon gesagt habe. Ich will darüber nicht mehr sprechen. Es ist vorbei. Ich schaue nach vorne und genau das solltet ihr auch tun. WEnn ihr aus euren Fehlern gelernt habt, dann ist das gut.
Silvia: Danke, dass.... dass sie so verständnisvolll sind.
Jan: Schon OK.

Silvia schaut Benni an, der versteht sofort.

Benni: Ich bringe Silvia noch nach Hause, ja ?
Jan: tu das.

Sie verlassen die Wohnung. Jan und leni sind wieder alleine. Sie lässt ihn nicht aus den Augen.

jan: Was ist ?
Leni: Glaubst du das eigentlich alles, was du sagst ? (sie steht auf und geht ins Schlafzimmer)

Jan bleibt alleine zurück. Er wird nachdenklich.

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Beitrag  Kathy Sa 17 Jul 2010, 17:57

Hallo Cat,
nun will ich dir nur erstmal ein schönes Wochenende wünschen, obwohl ich es natürlich kaum erwarten kann wie Jans Anhörung wird. Jan geht ja wirklich ganz schön durch die Hölle und inzwischen hat sich soviel in ihm aufgestaut das er so wie er bis jetzt alles verdrängt nicht mehr lange weitermachen kann und einem Zusammenbruch doch ziemlich nahe ist. Traurig finde ich auch wie Hajo mit Jan umgeht. Also ich meine er ist doch ziemlich schroff zu ihm und anstatt mal mit ihm versuchen zu reden oder an ihm ranzukommen gibt er ihm die Nummer der Polizeipsychologen. Er müßte Jan eigentlich kennen das das genau der falsche Weg ist. Jan tut mir richtig leid. Also ich hoffe du verstehst das jetzt nicht als Kritik wegen Hajo, nein so ist eben deine Geschichte und Hajos "Rolle" darin. Ich meine eben nur das ich von Hajo enttäuscht bin Jan gegenüber ( also du weißt wie ich das meine:) ). Kann es jedenfalls kaum erwarten weiter zu lesen. Bis dahin L.G. Kathy

Kathy

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Beitrag  cat So 18 Jul 2010, 11:20

Hallo Kathy, einen schönen Sonntag. Ich genieße gerade mal die Abkühlung bei uns unter dem Dach und schreibe einfach ein bisschen weiter.
Ich nehme deine "Kritik" gerne an. Freu mich, wenn sich die Leser mit der Geschichte ein wenig auseinandersetzen. Und ich gebe zu, Hajo benimmt sich in erster Linie wie ein Chef. Er vergisst, dass Jan mehr ist, als nur ein Kollege. Aber lass dir gesagt sein, auch das wird sich in dieser Geschichte ändern. Bis dahin aber geht es erst mal ein wenig weiter.

Nach einer Weile.
Jan ist in der Küche, schenkt sich was zu trinken ein. Benni kommt wieder nach Hause, geht in die Küche. Er setzt sich seinem Vater gegenüber.

Benni: Na ?
Jan: Na ? Alles klar in der Schule ?
Benni: Ja. Und bei dir ?
Jan: Geht so.
Benni: Unser Direktor wird nächste Woche wieder in die Schule kommen. Er möchte sich auch noch persönlich bei dir bedanken.
Jan: Muss er nicht. Sag ihm das.
Benni: Ich glaube nicht, dass ihn das davon abhalten wird. (schweigen) Wo ist Leni ?
Jan: Im Bett, vermute ich mal.
Benni: Ihr habt im Moment ein paar Probleme, hm ?
JAn: DAs hast du mitgekriegt ?
Benni: Ja. (sie schauen sich an) Ist ja auch nicht ganz leicht mit dir, im Moment.
Jan: Was soll das denn heißen ?
Benni: Papa, du.... du schließt dich im Badezimmer ein. Du... zuckst bei der kleinsten Berührung zusammen. Schon mal daran gedacht, einen Psychologen zu Rate zu ziehen ?
Jan. Was bist du jetzt ? Mein Psychiater ? (er wird laut)
Benni: Entschuldige bitte. Ich wollte dir nicht zu nahe kommen. (er ist beleidigt und geht aus der Küche)

Jan schaut ihm nach, schließt die Augen.

Jan: Jan Maybach, du bist ein Idiot.

Jan wartet noch eine ganze Weile ab und geht dann schlafen. Leni bekommt das nicht mehr mit. Sie schläft tief und fest.

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Beitrag  cat So 18 Jul 2010, 11:29

Am nächsten Morgen herrscht Schweigen. Leni sitzt mit Jan am Frühstückstisch. Beide reden nicht. Benni kommt dazu.

Benni: Morgen.
Leni: Morgen Benni.
Benni: Sag mal Papa, kannst du mich nachher mitnehmen ?
Jan: Was ist mit deinem Roller ?
Benni: Muss erst vollgetankt werden. Hab ich gestern vergessen.
Jan: Na gut.
Benni: Danke.
Leni: Aufgeregt ?
Jan: Warum ?
Leni: Du weißt warum. Die Anöhrung.
Benni: Was für eine Anhörung ?
Jan: Vergiss es. (er steht auf und geht)
Benni: Hab ich was falsches gesagt ?
Leni: Dein Vater muss heute vor einem Gremium aussagen. Er hat die Typen im Gefängnis doch angezeigt. Und jetzt wollen sie wissen,was genau vorgefallen ist.
Benni: Alles ? Ich meine, muss Papa über.... alles reden ?
Leni: Ja. Es sind schließlich schwere Vorwürfe, die er gegen die drei erhebt.
Benni: Scheiße. (sie schauen sich an) Zwischen euch klappt es im Moment nicht so gut. Hab ich Recht ?
Leni: Nein. ich... ich hab versucht, mich ihm zu nähern. Aber.... beim kleinsten Körperkontakt blockt er ab.
Benni: Er braucht Hilfe. Professionelle Hilfe.
Leni: Du meinst einen Psychologen ? (er nickt) Das kannst du vergessen. Jan würde sich nie auf eine Couch legen.
Benni: Auch nicht, wenn er sieht, dass seine Beziehung zu dir in Gefahr ist ?
Leni: Benni, ich werde deinen Vater nicht verlassen. Niemals. WEnn ihm etwas helfen kann, dann ist es unsere Liebe. (sie schaut ihn sehr intensiv an) Unsere Liebe zu ihm. Auch wenn er es im Moment nicht zulässt, dass wir ihm diese Liebe entgegebringen dürfen.
Benni: Ich bin froh, dass er dich hat, Leni. Papa musste früher seine ganzen Probleme mit sich alleine ausmachen. Da gab es niemand, der ihn unterstützte.
Leni: Ja, das merkt man leider immer wieder.
Benni: Du kriegst das hin. Da bin ich mir sicher. Und zur Not bin ich ja auch noch da.
Leni: Danke Benni.

Von draußen hören sie ein rufen.

Jan: Was ist ? Bist du soweit ? (er schaut kurz in die Küche)
Benni: Komme.
Jan: Tschüß
Leni: Tschüß Jan.

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Beitrag  cat So 18 Jul 2010, 11:46

Als Jan ins Büro kommt, ist schon eine Menge los. Schmidt sitzt im Verhörraum und wartet darauf, verhört zu werden.

Hajo: Morgen Jan. Vince, du kommst mit.
Vince: Mit Vergnügen.

Die beiden gehen nach draußen.

Jan: Was ist denn los ?
Ina: Markus Schmidt sitzt im Verhörraum.
Jan: Aha.

Er geht ohne ein weiteres Wort in den Beobachtungsraum und verfolgt das Verhör. Er war ja bei der ersten Befragung nicht dabei, weil Hajo es ihm untersagt hat.
Jetzt beobachtet er Schmidt ganz genau. Allerdings hält er von den Fragen, die ihm Hajo stellt, nicht viel.
Er beteuert, nichts mit den Drogengeschäften von Petra Greiner zu tun zu haben. Jan hat irgendwann genug von dieser Fragerei, die in seinen Augen sowieso nichts bringt.
Er geht in den Verhörraum. Hajo und Vince sind überrascht. Schmidt schaut Jan in die Augen.
Die beiden sehen sich sehr intensiv an. Schweigen. Den beiden Beamten entgeht das natürlich nicht.

jan: Ich soll ihnen einen schönene Gruß von Silvia Späth ausrichten.
Schmidt: Wer ?
Jan: Silvia Späth, sie erinnern sich ? Die Frau, die sie geschwängert haben. (Jan ist jetzt in Fahrt)
Schmidt: Wie bitte ?
Jan. Gibt es auch Frauen, die es freiwillig mit ihnen treiben ?
Schmidt: Herr Trautzschke, das muss ich mir nicht anhören.
Jan: Sie müssen sich noch viel mehr anhören. ... Sie haben Frau Späth vergewaltigt und danach....
Hajo: (fällt ihm ins wort) JAN !!! (er schaut ihn böse an) RAUS !
Jan: Ich bin noch nicht fertig.
Hajo: ICH SAGTE RAUS!! (er schreit ihn jetzt förmlich an)

Jan sieht Vince an, der völlig eingeschüchtert in der Ecke steht. Die Spannung, die er zwischen hajo und Jan spüren kann, ist ihm unheimlich.
Jan lässt von Schmidt ab und verlässt das Zimmer.

Schmidt: Was war das denn ? Ist der komplett durchgeknallt ?
Hajo: Halten sie den Mund, Schmidt: Wenn sie die Frauen in Knast zum Sex zwingen, dann kriegen wir das auch raus. Verlassen sie sich darauf.

Schmidt sagt nichts dazu.

Hajo: Vince, (er macht ihm mit einer Kopfbewegung klar, dass sie gehen)
Schmidt: Und was ist mit mir ?
Hajo: Sie bleiben erst mal noch.
Schmidt: Sie haben kein Recht, mich hier festzuhalten.
Hajo: Ich halte sie nicht fest. Ich unterbreche lediglich das Verhör. vince, bring unserem Gast einen Kaffee.
Vince: Mach ich.

Sie gehen nach draußen und auf direktem Wege ins Büro.

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Beitrag  cat So 18 Jul 2010, 11:56

Jan steht an seinem Schreibtisch.

Hajo: (ist auf 180) Sag mal, bist du von allen guten Geistern verlassen ? Kannst du mir mal verraten, was das eben sollte ?
Jan: Hajo, der Typ ist ein Schwein. Vergreift sich an wehrlosen Frauen.
Hajo: Dafür hast du keine Beweise.
Jan: Aber Silvia Späth...
Hajo: Vergiss diese Frau, Jan. Die hat dich doch eingewickelt.
Jan: Hat sie nicht. Du hast nicht mit ihr geredet.
Hajo: aber du. Ich weiß. Ich hab euch gesehen.

Die beiden lassen sich jetzt nicht aus den Augen.

hajo: Das war das letzte Mal, dass du mit schmidt geredet hast, ist das klar ? (er bekommt keine Antwort) Ob du mich verstanden hast ? (er schreit ihn an)
Jan: Ja.
Hajo: gut. Vince, schick ihn nach Hause.

Während er die Anweisung gibt, lässt er Jan nicht aus den Augen. ER möchte beobachten, wie er darauf reagiert.
Jan allerdings lässt das kalt.
Nachdem Vince das Zimmer verlassen hat, geht Hajo in sein Büro.

Jan: Schmidt hat mit den Drogengeschäften nichts zu tun.
Hajo: (hält an, dreht sich um, schaut ihn an) Ach nein ?
Jan: Nein. Ich glaube vielmehr, dass die Direktorin dahinter steckt.
Ina. Die Schneider ?
Jan: Ja.
Hajo: Wie kommst du denn darauf ?
Jan: Ich hab mir ihre Kontobewegungen angesehen.
Ina: Und ?
Jan: Auf den ersten Blick schien alles ganz normal. Aber die Bank hat mir dieses Fax geschickt. (er gibt ihm einen Ausdruck)
Hajo. Sie hat ein Sparkonto.
Jan. Ganz recht. Ein Sparkonto, auf dem sich im Moment eine Summe von insgesamt 534.600 Euro befinden. Ich glaube nicht, dass man als Gefängnisdirektorin so viel verdient.
Hajo: Vielleicht hat sie geerbt, oder...
Jan: (schüttelt den Kopf) Nein. das hab ich überprüft. Da war nichts. Außerdem hat sie das Geld jedes Mal bar einbezahlt.
Hajo. Na gut, dann... dann müssen wir noch mal mit ihr reden. Ina, wir fahren in die JVA.
Jan: Kann ich mitkommen ?
Hajo: Nein. (er schaut ihn fragend an) Jan, das eben hat mir gereicht.
Jan: Aber....
Hajo: Nein ! Nimm dir lieber die Zeit, um dich auf die Anhörung vorzubereiten.

Das hätte er nicht sagen sollen. Wenn Jans Blick töten könnte, wäre Hajo wohl umgefallen. Jan setzt sich auf seinen Stuhl und schaut nach unten.

Hajo und Ina verlassen das Präsidium.

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Gewissenskonflikte - Seite 6 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat So 18 Jul 2010, 12:04

Ina: Lass mich fahren. Du bist doch viel zu aufgeregt.

Ina setzt sich ans Steuer und sie fahren los.

Ina. Was ist das für eine Anhörung ?
Hajo: Leni hat mich angerufen. Sie hat mir davon erzählt. Jan hat.... er hat die Typen im Gefängnis angezeigt. Und nun muss er einem Gremium Rede und Antwort stehen.
Ina: Er hat es wirklich getan ?
Hajo: Ja. Und ich hab ein bisschen Angst davor.
Ina. Vielleicht solltest du ihn zu dieser Anhörung begleiten.
Hajo: Ich ?
Ina: Hajo, du bist sein Schwiegervater. ER....er braucht dich. Auch wenn er das nie zugeben würde.
Hajo. ich bin auch sein Chef. Und im Moment als solcher mit seiner Vorgehensweise überhaupt nicht einverstanden.
Ina. Ich weiß. Aber für ihn ist diese Anhörung wie ein Gang zum Henker.
Hajo: Übertreibst du jetzt nicht ein bisschen, Ina ?
Ina: Nein. Ich hatte während meiner Ausbildung mal mit einer Frau zu tun. Sie wurde vergewaltigt. Jeder in ihrem Umfeld redete auf sie ein, diesen Mistkerl anzuzeigen. Sie wollte nicht. hatte ihre Gründe. Und als sie es schließlich doch tat, musste sie vor Gericht alles noch einmal über sich ergehen lassen.
Hajo: Und ?
Ina. Weißt du was am Ende dabei herausgekommen ist ? Der Typ hat als freier Mann den Gerichtssaal verlassen. Aus Mangel an Beweisen. Und... sie hätte es ja auch gewollt. Verstehst du Hajo ? Wir haben alle auf ihn eingeredet, diese Typen anzuzeigen. Und was, wenn die Typen mit einem blauen Auge davon kommen ?
Hajo: Das werden sie nicht.
Ina: Weil Jan Polizist ist ? Weil man einem Polizisten mehr Glauben schenkt, als einer Frau ?
Hajo: Ina....
Ina: Ich hab kein gutes Gefühl bei der Sache. Wir... wir hätten ihn nicht so bedrängen dürfen.
Hajo: jan weiß, was er tut. Ich bin mir sicher, er hat sich das alles gründlich durch den Kopf gehen lassen. Außerdem hat er, wie du, Berufserfahrung in solchen Dingen.
Ina: Ich meine ja nur.

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Beitrag  cat Mo 19 Jul 2010, 09:06

Sie kommen zur JVA und warten im Büro der Direktorin. Diese ist noch in einer Besprechung.
Als sie dann nach einer Weile ihr Büro betritt, konfrontieren sie sie mit der Kontoangelegenheit. Sie hat dafür zuerst eine plausible Erklärung, verstrickt sich aber, je länger das Verhör dauert, immer mehr in Widersprüchlichkeiten.

Hajo: Frau Schneider, ich sehe mich leider gezwungen, sie mit aufs Präsidium zu nehmen.
Schneider: Ich möchte meinen Anwalt anrufen.
Ina: Das steht ihnen natürlich frei.

die Schneider ruft ihren Anwalt an und zwei Beamte bringen sie ins Präsidium
Ina und Hajo sind auf dem Weg nach draußen. Sie kommen an einer Gruppe von Frauen vorbei, die zusammenstehen.

Silvia: Hallo ? (Hajo und Ina drehen sich um) Entschuldigen sie... sie.... sie sind doch von der Polizei ?
Hajo: Ja. Frau Späth, nicht wahr ?
Silvia: Ja. Herr Maybach .... ist.... ist er auch hier ?
Hajo: Nein.
silvia: Bitte, sie... sie müssen mir helfen.
Ina: Um was geht es denn ?
Silvia: Herr Maybach, ich... ich muss ihn sprechen. Unbedingt.
Hajo: Frau Späth, wenn es um die angebliche Vergewaltigung geht....
Silvia: ....sie wissen Bescheid ? (sie schaut die beiden an) ABer wieso angebliche ?
Ina: Regen sie sich nicht auf.
Silvia: Ich muss mit Herrn Maybach reden. Bitte.
Hajo: Er ist nicht hier.
silvia: dann... können sie ihm doch sagen, dass ich mit ihm reden möchte.
Hajo: Nein.
Silvia: Aber wieso nicht ? (Ina schaut Hajo von der Seite an) Bitte, es ist wirklich wichtig.

Sie ist mit den Nerven jetzt ziemlich am Ende. Die beiden merken das.

Hajo: Jetzt beruhigen sie sich. Ich... werde ihm sagen, dass er vorbei kommen soll. Ob das allerdings heute noch klappt, kann ich nicht versprechen.
Silvia: Vielen Dank.

hajo und Ina fahren zurück ins Präsidium. Jan ist nicht mehr da. Um 15 Uhr hat er die Anhörung.

Hajo: Vince, ist Jan schon weg ?
Vince: Vor einer halben Stunde gegangen.
Hajo: MIst. (er nimmt das Telefon) Leni ? Ich bin's. Weißt du, wo die Anhörung statt findet ? ---- Ja. --- Ich... ich möchte da sein, wenn er die Sache hinter sich hat. --- Ja. --- Mach ich. Tschüß.

Er legt auf. Ina hat das Gespräch mitbekommen.

Ina: Und ?
Hajo: Die Anhörung findet in der Kanzlei von Jans Anwalt statt. Weißt du, wo die ist ?
Ina: Warte. ER hat mir mal seine karte gegeben. (sie sucht in ihrem Schreibtisch) Hier. Poetenweg 11.
Hajo: Gut.
Ina: Du fährst hin ?
Hajo: Ja. Wenn die Schneider hier ist, dann verhör sie zusammen mit vince.
Ina. Mach ich. Viel Glück.

Hajo geht aus dem Büro und fährt in den Poetenweg.

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Gewissenskonflikte - Seite 6 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Mo 19 Jul 2010, 09:18

Dort ist die Anhörung schon in vollem Gange. Außer Jan und Klaus befinden sich noch der Direktor der JVA, ein Richter, ein Verteidiger der Angeklagten und ein Protokollführer im Raum.

richter: Herr Maybach, wir haben den Bericht ihres behandelnden Arztes gelesen. Bitte erzählen sie uns aus ihrer Sicht, was sich wann zugetragen hat.

Jan schaut zu Klaus, schweigt.

Richter: Ich weiß, es ist nicht leicht, aber wir müssen uns ein genaues Bild darüber machen, was hinter diesen Mauern geschehen ist. Sie erheben schwere Vorwürfe gegen die Inhaftierten.
Jan: Es war am Abend meiner Einlieferung. Ich... ich wollte duschen.
Verteidiger: War außer ihnen noch jemand im Duschraum ?
Jan: Nein. ich war alleine. Irgendwann versiegte das Wasser und als ich mich umdrehte, standen.... Ritchie und seine beiden Freunde vor mir.
Richter: Was passierte dann ?
Jan: Sie... haben mich provoziert. Als ich nicht darauf einging...... Sie schlugen zu dritt auf mich ein. Ich....ich lag am Boden und konnte mich nicht mehr aus dieser Lage befreien.
Verteidiger: Aber die drei haben von ihnen gelassen. Warum ?
Jan: Simon Zimmer, ein Gefangener, kam mir zu Hilfe.
Verteidiger: Sie sagten, sie wollten sie provozieren. War es nicht vielleicht so, dass sie auf die drei losgingen ? Immerhin kam es beim Abendessen schon einmal zu einem Vorfall.

Jan schaut den Verteidiger an, sagt nichts.

Richter: Herr Maybach, bitte nehmen sie dazu Stellung.
Jan: Es stimmt. Es kam beim Abendessen zu einer Auseinandersetzung.
Richter: In dem Zuge sie einem der Angeklagten ihr Getränk über seine Hose kippten.
Jan: Weil er Urin unter mein Essen gemischt hat, ja.

Es herrscht Schweigen.

Verteidiger: Gibt es dafür Zeugen ?
Jan: Ich weiß es nicht. Es gibt bestimmt ein paar Jungs, die das mitbekommen haben.
Verteidiger: Gut. Wie ging es dann weiter ?
Jan: Wie gesagt, im Duschraum haben sie mich dann zusammengeschlagen.
Richter: Sie sind nicht zum Krankenhausarzt ?
Jan: Nein. Ich wusste, dass das nur Ärger geben würde.
Richter: Und dann ?
Jan: Am nächsten Tag bin ich so gut es ging, den Typen aus dem Weg gegangen. Klappte auch ganz gut. In der Nacht allerdings....
Richter: Ja ?
Jan: Ich hab geschlafen. Plötzlich stand Ritchie mit seinen beiden Freunden vor mir. Es... es ging alles so schnell. Sie...sie klebten mir den Mund mit Klebeband zu, damit ich nicht schreien konnte.

Jan schweigt. Er zögert.

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Gewissenskonflikte - Seite 6 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Mo 19 Jul 2010, 09:29

Jan: Dann.... (er schaut nach unten, ringt nach den richtigen Worten) Sie.... zogen mir meinen Schlafanzug aus und.....

Die anderen merken, dass es ihm schwer fällt, weiter zu reden.

Richter: Sollen wir eine Pause machen ?

Jan schüttelt den Kopf.

Klaus: Herr Richter, sie haben den Bericht des Arztes gelesen. das muss ihnen doch reichen. Sehen sie nicht, dass es meinem Mandanten schwer fällt, darüber zu reden ?
Verteidiger: Ich hab den Bericht auch gelesen. Aber wer sagt uns, dass die sexuellen Handlungen nicht in beiderseitigem Einverständnis stattgefunden haben ?
Klaus: Und was ist mit dem Verkleben des Mundes ?
Verteidiger: Gehörte möglicherweise dazu. Stimuliert noch mal zusätzlich.
Klaus: Ich fass es nicht.
Verteidiger: Herr Maybach, ich habe mit meinen Klienten gesprochen. Und sie sagen alle drei aus, dass diese sexuellen Handlungen von ihnen gewollt waren
Klaus: Es reicht jetzt. Sie glauben diesen Mistkerlen doch nicht etwa ?
Richter: Bitte, zügeln sie sich. Die Angeklagten haben selbstverständlich das Recht, sich zu dieser Sache zu äußern, sich zu verteidigen.
Verteidiger: Herr Maybach, leben sie eingentlich in einer festen Beziehung ?
Jan: Ja.
Verteidiger: Mit einer Frau ?

Als der Mann ihm diese Frage stellt, schaut er entsetzt nach oben. Er schaut jede einzelne, der im Raum befindlichen Personen, an. Am Schluss bleibt er bei Klaus hängen. Jan steht auf und verlässt fluchtartig den Raum.
Draußen rennt er fast Hajo über den Haufen, der inzwischen in der Kanzlei eingetroffen ist.
Die beiden sehen sich an. Hajo ist entsetzt über Jans Gesichtsausdruck.
Ohne etwas zu sagen, rennt Jan aus dem Haus.

Hajo: Jan ?

Die Tür geht auf und Klaus kommt heraus.

Klaus: Herr Trautzschke.
Hajo: Was ist denn los ? Was ist mit Jan ?
Klaus: Wo ist er ?
Hajo: Aus dem Haus gerannt. Wie ein Wilder.
Richter: (kommt ebenfalls nach draußen) Wir vertagen die Anhörung. Bitte reden sie mit ihrem Mandanten.
Klaus: Ja.
richter: Wiedersehen.

Die Typen verlassen die Kanzlei.

Hajo: Was ist passiert ?
Klaus: Was wohl. die Verteidigung stellt Jan nicht als Opfer dar. Er soll aus freien Stücken mitgemacht haben. Scheiße.... Ich... ich hätte es wissen müssen.
Hajo: Und was machen wir jetzt ?
Klaus: Wir müssen Jan finden. Er ist im Moment in einer Gefühlslage... das gefällt mir nicht. Ich kenne Jan.
Hajo. Ich rufe Leni an. Vielleicht meldet er sich bei ihr.
Klaus: Gut. ich versuche es auf seinem Handy.

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Gewissenskonflikte - Seite 6 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Mo 19 Jul 2010, 09:33

Hajo nimmt sein Handy und ruft seine Tochter an.

Hajo: Leni ? Ich bins.
Leni: papa, was gibt's ?
Hajo: Leni, ich bin in der Kanzlei, in der die Anhörung stattfand.
Leni: Ist sie schon vorbei ?
Hajo: Ja. Aber mehr unfreiwillig. Jan ist davongelaufen.
Leni: Was ist passiert ?
Hajo: Ich weiß es nicht genau. Klaus kann dir das besser erklären. Aber hör zu. Ruf an, wenn er zu Hause ist.
Leni: Papa, du machst mir Angst.
Hajo: Bleib ganz ruhig. Melde dich, ja ?
Leni: OK.

sie legt auf, hat Angst. Sie hört den Schlüssel im Schloss und rennt nach draußen auf den Flur.

Leni: Jan ?! (es ist Benni) Benni.
Benni: Was ist denn los ?
Leni: Ich...ich dachte , es ist dein Vater.
Benni: Hey, ist alles in Ordnung ?
Leni: Ja....... nein. Ach Benni. (sie ist total verzweifelt)
Benni: Komm her. (er nimmt sie in den Arm) ERzählst du mir, was passiert ist ?

Leni schaut ihn an und nickt.

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Gewissenskonflikte - Seite 6 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Mo 19 Jul 2010, 09:40

Während alles nach Jan sucht, fährt dieser mit seinem Wagen einfach nur in der Gegend herum. Er wusste, dass dieses "Verhör" nicht leicht werden würde. Aber dass man ihm unterstellen würde, freiwillig mitgemacht zu haben, damit hat er nicht gerechnet.
Irgendwann stoppt er seinen Wagen und bleibt einfach nur sitzen. Er legt seinen Kopf auf das Lenkrad und schließt die Augen.

Sein Handy klingelt, er sieht auf dem Display, dass es Klaus ist. Er drückt ihn weg. Später versucht es auch Benni. Aber Jan ist nicht in der Stimmung sich mit irgendjemand zu unterhalten.

Es ist schon dunkel und Jan fährt wieder in die Stadt. Er bleibt vor einem Etablissement stehen und beobachtet das Kommen und Gehen.
Irgendwann steigt er aus und geht ebenfalls hinein.
Drinnen ist gedämpftes Licht. Frauen kümmern sich um einsame Männerherzen. Es dauert nicht lange und eine hübsche Frau kommt auf Jan zu.

Mandy: Hallo, kann ich dir helfen ?
Jan: ich weiß nicht.
Mandy: Komm. (sie führt ihn an den Tresen) Was möchtest du trinken ?
Jan: Such dir was aus.
Mandy: OK. Champagner, Nils.
Nils: sofort.
Mandy: Ich bin Mandy.
Jan: (schaut sie an, lächelt) Jan.

Mandy lässt ihr gegenüber nicht aus den Augen. Sie schmiegt sich ganz eng an ihn und als die gläser kommen, prosten sie sich zu.
Das alles wird von einer Frau beobachtet, die sofort zum Handy greift und jemanden anruft.

mandy: Du siehst müde aus, Jan.
Jan: Findest du ?
Mandy: Ja. Ich kenn mich da aus, glaub mir.
Jan: Wenn das so ist.
Mandy: Was ist ? Wollen wir nach oben ?
Jan: Warum nicht. Ich... ich muss nur noch schnell wohin, hm ?
Mandy: OK.


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