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Gewissenskonflikte

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Gewissenskonflikte - Seite 7 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Mo 19 Jul 2010, 09:49

Jan geht auf die Toilette. Er schaut in den Spiegel. Ihm gehen so viele Dinge durch den Kopf. Er öffnet den Wasserhahn und macht seine Hände nass. Danach ist sein Gesicht an der Reihe. Wieder schaut er in den Spiegel. Lässt sich nicht aus den Augen.
Nach einer Weile kommt er wieder nach draußen. Mandy wartet schon auf ihn. Sie hakt sich bei ihm ein und sie sind auf dem Weg nach oben. In diesem Moment kommt Leni in die Bar und für einen kurzen Moment treffen sich Jans und Lenis Blicke.
Sie ist entsetzt darüber, dass Jan gerade im Begriff ist, mit dieser Frau auf ein Zimmer zu gehen. Sie kann nicht reagieren.

Mandy: Kennst du die ?
Jan: Ich....
Mandy: Jetzt komm schon. (sie zieht ihn ins Zimmer, die tür fällt ins Schloss)

leni geht nach draußen. Dort muss sie erst mal tief Luft holen.
Danach fährt sie zu ihrem Vater.

Hajo: (öffnet die Tür, vor ihm steht Leni, vollkommen aufgelöst) Leni, was.... was um Himmels Willen ist passiert ?
Leni: Papa. (sie fällt ihm um den Hals, er hält sie ganz fest)
Hajo: Was ist los ?
Leni: Jan...er....
Hajo: Hast du ihn gefunden ?
Leni: Allerdings.

Sie entfernt sich ein wenig von ihm, wischt sich die Tränen aus dem Gesicht.

Leni: Weißt du wo ich gerade herkomme ?
Hajo: nein.
Leni: Ich war im Red Moon. Und weißt du, wer dort gerade im Begriff war, mit einer schönen Rothaarigen auf einem Zimmer zu verschwinden ?
Hajo: Jan ?
Leni: Ganz recht. Ich... ich glaub das alles nicht. Papa,..... was ist los mit ihm ?
Hajo. Leni, ich weiß es nicht. Ich kann nicht in ihn hineinsehen. Ich weiß nur, dass diese Anhörung die Hölle für ihn gewesen sein muss.
Leni: Ich... ich versuche seit Tagen mit ihm..... intim zu werden. Aber er.... weist mich immer wieder zurück. Und jetzt ? Jetzt lässt er's sich von einer Nutte besorgen. (sie fängt an zu weinen)

Es klingelt an der Haustür. hajo geht nach vorne, um nachzusehen, wer es ist.
Er ist sehr überrascht, als er Jan vor sich stehen sieht.
Die beiden schauen sich nur an. Schweigen eine ganze Weile.

Hajo: Komm rein.

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Gewissenskonflikte - Seite 7 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Mo 19 Jul 2010, 10:01

Jan geht an ihm vorbei, dreht sich um und schaut seinen Chef an. Der gibt ihm zu verstehen, ins Wohnzimmer zu gehen.
Was er auch tut. Er bleibt jedoch plötzlich stehen, als er Leni sieht. Sie wischt sich die Tränen wieder aus dem Gesicht. Die beiden schauen sich nur an. Schweigen.
hajo beobachtet die beiden, geht dann Richtung Treppe.

Hajo: Wenn ihr geht, dann vergesst nicht, das Licht auszumachen.

Er verschwindet nach oben. Allerdings bleibt er auf der Treppe stehen. Er möchte hören, was die beiden sich zu sagen haben. Nicht aus Neugier. Vielmehr hofft er, Jans Verhalten zu verstehen.

Leni und Jan schauen sich an. Jan geht auf sie zu, will sie berühren, sie weicht zurück.

Leni: Fass mich nicht an. (sie lassen sich nicht aus den Augen) Und ? Hat sie es dir gut besorgt ?
Jan: Leni, es... es ist nichts passiert.
Leni: Ach nein ?
Jan: Nein.
Leni: Und das soll ich dir jetzt glauben.
Jan: Ich....ich..... Es tut mir Leid.
Leni: Was ? Dass du mit mir nicht mehr schlafen willst ? Oder kannst ? SAg mir eins. Liegt es an mir ? Liegt es daran, dass ich schwanger bin ?
Jan: Nein. Es... hat nichts mit dir zu tun. Leni, ich ... liebe dich.
Leni: Ach ja ? Dann lass dir gesagt sein, dass dein Fremdgehen eine tolle Art ist, mir das zu zeigen.
Jan: Ich bin nicht fremdgegangen.
Leni: Und was hast du mit der Rothaarigen auf dem Zimmer gemacht ? (schweigen) Sei ehrlich.
Jan: Ich... ich geb zu... ich... ich bin in diese Bar, um mit einer Frau.... du weißt schon. Aber als ich dich sah, da... da wusste ich, dass ich gerade dabei war, einen Riesenfehler zu begehen.
Leni: Ich fass es nicht, Jan. Du... du solltest dich jetzt sehen und hören.
Jan: (er geht auf sie zu, umfasst ihren Oberarm) Leni, ich... ich dachte, wenn ich... wenn ich mit einer fremden Frau schlafe, dann....dann kann ich.... meine Hemmungen dir gegenüber ablegen.
Leni: hemmungen ?
Jan: Verdammt ! ich.. ich wünsche mir seit Wochen nichts mehr, als mit dir zu schlafen. Aber.. ..ich ... kann nicht. Was diese Typen in dieser Nacht mit mir getan haben, das..... Leni, es war die Hölle. Und ich...konnte.... wollte mit niemandem darüber reden. Und als dann heute Mittag dieser Verteidiger angefangen hat, mir klar zu machen, dass ich aus freien Stücken mit diesen Mistkerlen..... geschlafen haben soll und die Vergewaltigung nur vorgetäuscht hätte....da, wusste ich nicht mehr, was ich tat.

Er geht zum Fenster, dreht ihr den Rüchen zu. Er möchte nicht, dass sie seine feuchten Augen sieht.

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Gewissenskonflikte - Seite 7 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Mo 19 Jul 2010, 10:12

Jan: Ich liebe dich, Leni. Und ich... ich wünsch mir einfach nichts mehr, als... mit dir...... (er stockt, kann nicht mehr weiter reden)

leni lässt Jan nicht aus den Augen. Ihr laufen die Tränen über das Gesicht. Sie geht langsam auf ihn zu, berührt seinen Rücken.

Jan: Ich weiß, dass ich... ein Idiot bin. Und dass ich immer alles alleine mit mir ausmachen möchte. Aber das.... funktioniert wohl nicht immer.

Er dreht sich um, sieht ihr trauriges Gesicht.

Jan: Es ist wirklich nichts passiert. Die Idee mit dieser Bar und dieser Frau...
Leni: (legt ihren Finger auf seine Lippen) War eine Scheißidee.
Jan: Ja. Ja, das war es.
Leni: Jan, ich... kann mir nur schwer vorstellen, was es heißt, vergewaltigt zu werden und ich kann sehr gut verstehen, wenn die Betroffenen darüber nicht reden wollen. Aber ich liebe dich, Jan. Ich möchte dir helfen. Möchte, dass du weißt, dass ich für dich da bin. Du kannst mir mir über alles reden, hörst du ?
Jan: Ich weiß.

Er kämpft jetzt selbst mit den Tränen. Sie wischt ihm eine Träne aus dem Gesicht.

Leni: Du bist etwas ganz Besonderes, Jan Maybach. Und ich will dich nicht verlieren. Das würde ich nicht überleben. Und jetzt, wo wir beide ein Baby erwarten, ist meine Liebe zu dir noch größer geworden. Ich wünsche mir auch nichts mehr, als ... dich wieder zu spüren. Aber glaube mir, ich will und werde dich nicht drängen. Das wird irgendwann wieder klappen. Wir haben Zeit. Alle Zeit der Welt. Das wird meine Liebe zu dir nicht schmälern. Und das sollte es bei dir auch nicht. Setzt dich also nicht unter Druck. Bitte.
Jan: (er schaut sie jetzt sehr intensiv an) Komm her.

Er nimmt sie in den Arm und drückt sie ganz fest an sich. Leni fühlt sich in seinen Armen so unendlich glücklich.

Leni: Wir haben schon so viele Hürden gemeistert, die schaffen wir auch.

Er löst sich von ihr und dann küssen sie sich. Lang und leidenschaftlich.

Jan: Gehen wir nach Hause ?
Leni: Ja. komm.

Sie nimmt ihn an die Hand und sie verlassen das Haus. Das heißt, sie wollen es verlassen.

Jan: Warte.
Leni: Was ist ?

Jan geht zurück ins Wohnzimmer und löscht das Licht. Sie schauen sich an, müssen lächeln und gehen dann zum Wagen.

Hajo kommt die Treppe runter, geht ans Fenster und sieht, wie die beiden davon fahren. Jetzt macht er Licht. Er ist geschockt, über das, was er mitanhören musste.
Und er ist auch überrascht.

Hajo: (zu sich selbst) Ich werde Großvater.

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Gewissenskonflikte - Seite 7 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Di 20 Jul 2010, 09:11

Jan und Leni kommen nach Hause. Benni ist in der Küche und hat sich noch was zu Essen gemacht.

Benni: Hallo. Na ? Alles klar ?
Leni: Ja.
Benni: Wie ich sehe, hast du Papa gefunden.
Leni: Ja
Benni: Klaus hat angerufen. Vielleicht könntest du ihn zurückrufen ?
Jan: Mach ich.
Benni: Gute Nacht.
Jan: Nacht Benni.

Leni geht in die Küche, Jan folgt ihr. Da klingelt sein Handy. Er schaut auf dem Display nach, es ist Klaus. Er drückt ihn weg.

Leni: Wer war das ?
Jan: Klaus.
Leni: Aber....
Jan: Leni, nicht jetzt, hm ?
Leni: OK.

er geht auf sie zu, nimmt sie wieder in den Arm, küsst sie.

Jan: Was ist ? Müde ?
Leni: Schon, aber....
Jan: Dann komm
Leni: (er will ins Schlafzimmer, sie hält ihn aber fest) Warte.
Jan: Ja ?
Leni: Jan, du musst mir oder dir jetzt nichts beweisen.
Jan: Leni, das weiß ich. Aber wenn ich es nicht versuche, dann....
Leni: OK. Aber keine Gewissensbisse, wenn es nicht klappt. Versprochen ?
Jan: Versprochen.

Sie gehen ins Schlafzimmer. Leni ist sehr vorsichtig und die beiden überstürzen auch nichts. Am Ende liegen sie sich glücklich in den Armen.

Jan: Ich liebe dich, Leni.
Leni: Ich hoffe, du vergisst das nie.
Jan: Ich werde mich anstrengen. (sie schauen sich an, lächeln) Ist eigentlich mit dir und dem Baby alles in Ordnung ?
Leni: Ja. Meine Ärztin ist sehr zufrieden. Und sie ist sich ganz sicher, dass dieses Mal alles gut gehen wird.
Jan: DAs... das ist so großartig.

Er setzt sich kurze Zeit später auf und holt sein Handy.

Leni: Wen rufst du denn jetzt bitte noch an ?
Jan: Klaus. (er wählt, schaut sie an) Hör zu leni, ich hoffe, du....verstehst mich, wenn ich ihm sage, dass ich .... ich werde meine Anzeige zurückziehen.
Leni: WArum ?
Jan: Ich kann das nicht. Am Ende bin ich nicht das Opfer sondern Mittäter. Das muss ich mir nicht antun.
Leni: Jan, es ist deine Entscheidung und ich werde sie akzeptieren. Ich weiß, dass ich dich mit dem Entschluss, Anzeige zu erstatten, unter Druck gesetzt habe. Und es tut mir Leid.
Jan: Schon gut. (er wartet auf ein Freizeichen) Mailbox. Ja Klaus, ich bin's Jan. Hör zu, ich ruf dich morgen fürh noch mal an. Mir geht es gut. Tschüß.

Er legt auf und dann löscht er das Licht. Die beiden schlafen auch sehr schnell ein.


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Beitrag  cat Di 20 Jul 2010, 09:17

Am nächsten Morgen ist Leni schon früh in der Küche. Sie bereitet das Frühstück vor. Jan kommt herein, als das Telefon klingelt.

Jan: Maybach. --- Ja, da sind sie richtig. ---- Frau Späth ? --- > Nein, kein Problem. --- Ich, ich bin in einer Stunde bei ihr, ja. --- Auf Wiederhören.
Leni: Wer war das ?
Jan: Der Anwalt von Frau Späth.
Leni: Wer ist Frau Späth ?
Jan: Eine junge Frau. Sie sitzt in der JVA. Sie... sie möchte mich unbedingt sprechen.
Leni: Aha. Schaffst du das ?
Jan: Was meinst du ?
Leni: Na ja. Schon wieder die JVA.
Jan: Hab keine Probleme damit. Ich war gestern schon dort und vorgestern.
Leni: na dann. Aber frühstücken tust du noch, hm ?
Jan: Klar. (er gibt ihr einen Kuss und dann setzen sie sich an den tisch) Sag mal, hast du für heute Abend schon was vor ?
Leni: Nein, warum fragst du ?
Jan: Ich... ich würde dich gerne jemandem vorstellen.
Leni: Jemanden , den ich kenne ?
Jan: Nein. Aber... ich möchte, dass du ihn kennen lernst.
Leni: Wer ist es ?
Jan: Heute Abend, ja ?
Leni: Jetzt mach's nicht so spannend, Jan.
Jan: Heute Abend. Nicht früher.

Sie schauen sich an. Jan lächelt. Leni mustert ihn erst bevor auch sie dann anfängt zu lächeln.

Leni: na gut. Muss ich eben bis heute Abend warten.
Jan: Genau.

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Beitrag  cat Mi 21 Jul 2010, 19:38

Jan fährt nach dem Frühstück direkt in die JVA.
Da Frau Schneider noch nicht wieder im dienst ist, trifft er auf eine Vertretung. Sie führt Jan in einen großen Raum

Wenzel: Warten sie hier, ich lasse Frau Späth herbringen.
Jan: Danke.

er wartet eine Weile, bis die Tür aufgeht. Silvia kommt herein, eine Wärterin bleibt im Inneren des Raumes zur Bewachung.

Silvia: hallo.
Jan: Hallo, wie geht es ihnen ?
Silvia: Nicht so gut.
Jan: Kommen sie. Setzen wir uns.

Sie setzen sich an den Tisch.

silvia: Danke, dass sie .... gekommen sind. Ihr chef war nicht gerade sehr nett.
Jan: Warum ?
Silvia: Ich hab ihn gestern hier gesehen und ihm gesagt, dass ich sie unbedingt sprechen muss. Aber er schien nicht sehr erfreut darüber.
Jan: Na ja. Er... er ist da ein bisschen altmodisch.
Silvia: Ich versteh nicht.
Jan: Wir lagen uns gestern in den Armen, schon vergessen ?
Silvia: Sie haben mich getröstet und ich war froh darüber.
Jan: Ich.... Herr Trautzschke ist nicht nur mein Chef, sondern auch ..... mein Schwiegervater. Also mein Fastschwiegervater.
Silvia: Jetzt wird mir alles klar. Er dachte, sie und ich... wir...
Jan: Ja.
Silvia: Das ist sicher nicht immer leicht für sie. Kann mir vorstellen, dass sie hin und wieder Frauenherzen trösten müssen.
Jan: Kommt ab und zu vor, ja. (sie müssen schmunzeln) Warum wollten sie denn so dringend mit mir reden ?
Silvia: Ich... ich hab ihnen nicht die ganze Wahrheit über Petra erzählt. Petra, sie... sie ... ich musste ihr versprechen, niemandem etwas davon zu erzählen. Aber jetzt, wo sie verschwunden ist...
Jan: Was wissen sie ?
Silvia: Also von den Drogen wusste ich wirklich nichts. Sie wollte wohl nicht, dass ich darüber Bescheid weiß. Aber ich bin mir sicher, dass die Direktorin dahinter steckt.
jan: Davon gehen wir auch aus.
Silvia: Es... es geht um den Unfall von damals. Die Hintergründe dazu.
Jan: ich verstehe nicht.
Silvia: Sie hat mir gesagt, dass.... dass sie den Wagen gar nicht gefahren hat.
Jan: Sie saß nicht am Steuer ?
Silvia: Nein.
Jan: Wer dann ? (sie schweigt) Silvia, es ist wirklich wichtig.

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Beitrag  cat Mi 21 Jul 2010, 19:46

Silvia: Es war ihre kleine Schwester.
Jan: Susanne ? (sie nickt)
Silvia: Sie hat die Tat damals auf sich genommen, weil sie... ihre Schwester schützen wollte. Sie war doch erst 16. Sie hatten damals alle etwas getrunken und ich glaube, Drogen waren auch im Spiel.
Jan: Aber was könnte das mit ihrem Verschwinden zu tun haben ?
Silvia: Sie hat mir vor ein paar Tagen gesagt, dass sie ... dass sie zur Polizei gehen möchte.
Jan: Sie wollte, dass die Wahrheit über den Unfall ans Licht kommt ?
Silvia: (nickt wieder) Ja. Sie meinte noch, dass Mike das nicht gefallen würde. ABer es war ihr egal.
Jan: Verstehe.

Sie schauen sich an, schweigen eine Weile.

Silvia: Haben sie eigentlich mit Schmidt gesprochen ?
Jan: Ja. Aber er streitet alles ab.
Silvia: Dachte ich mir schon.
Jan: Hey, sie sollten ihn anzeigen.
Silvia: Und dann ?
Jan: Ich weiß, dass sie nur noch 8 Monate abzusitzen haben, Möglicherweise kann....
Silvia: Vergessen sie's. Ich ... ich möchte gar nicht so schnell hier raus. Wohin soll ich denn gehen ? Meine sogenannten Freunde haben sich von mir abgewandt.
Jan: Ist das so ? (sie schaut ihn an) Na ja. Sie... können neue Freunde finden.
Silvia: Ja. Ich.. ich hab ja vielleicht schon einen, oder ? (sie lässt ihn nicht aus den Augen)
Jan: (weiß, worauf sie anspielt) Ja. Ja, den haben sie. (er nimmt ihre Hand)
Silvia: Vorsicht, wenn ihr Schwiegervater in der Nähe ist....
Jan: Keine Gefahr. Er weiß nicht, dass ich hier bin. Tun sie mir einen Gefallen ? Denken sie darüber nach ? Ihn anzuzeigen ? Wissen sie, vielleicht machen sie den anderen Frauen Mut und sie schließen sich ihnen an. Wir können zwar gegen ihn ermitteln, aber ohne Zeugen, wird es schwer sein, ihn der Tat zu überführen.
Silvia: Ich werde darüber nachdenken, versprochen.
Jan: OK. Dann.... bis zum nächsten Mal.
Silvia: Sie sagen mir Bescheid, wenn sie... Petra gefunden haben ?
Jan: Ja, das .... mach ich.
Silvia: Danke.

Jan verlässt den Raum und ist sehr aufgewühlt von diesem Gespräch. Er entschließt sich ins Präsidium zu fahren.

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Beitrag  cat Mi 21 Jul 2010, 19:51

Auf dem Weg dorthin klingelt das Handy. Er hält an.

Jan: Klaus ? Es tut mir Leid, ich weiß, ich wollte dich heute morgen noch anrufen.
Klaus: Ist schon OK. Du hast mir gestern nach deinem Abgang einen Riesenschrecken eingejagt. Wie geht es dir ?
Jan: Gut. Und ich wollte dir auch nur mitteilen, dass ich.... meine Anzeige zurücknehme.
Klaus: ABer warum ?
Jan: WArum ? Sei ehrlich. Hätten wir eine Chance, die Typen für das, was sie getan haben, ranzukriegen ?
Klaus: Jan...
Jan: Sei ehrlich, Klaus. Du glaubst doch selbst nicht daran. In deren Augen bin ich doch kein Opfer. Hab freiwillig mitgemacht.
Klaus: Und was ist mit dem Tod von Simon Zimmer ?
Jan: Was soll damit sein ?
Klaus: Sie haben ihn zusammengeschlagen. ich könnte nach Zeugen suchen.
Jan: Du glaubst doch nicht wirklich, dass irgendjemand von denen auch nur ein Wort gegen Ritchie und seine Freunde erheben wird.
Klaus: Ein Versuch ist es wert, oder ?
Jan: Bitte, wenn du meinst. Auf mich musst du allerdings verzichten.
Klaus. Ich hab's kapiert. Ich melde mich wieder bei dir.
Jan: Tu das. Tschüß

Er legt auf und fährt ins Büro.

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Beitrag  cat Mi 21 Jul 2010, 19:55

Dort ist einiges los. Hajo hat Frau Schneider wieder im Verhörraum sitzen. Er steht bei Vince am Schreibtisch, als Jan hereinkommt. Die Blicke der beiden treffen sich.

Hajo: Jan, wo... wo steckst du denn ?
Jan: Ich .. ich war noch in der JVA.
Hajo: Warum ?
Jan: Silvia Späth wollte mit mir reden, schon vergessen ?
Hajo: Es tut mir Leid, ich...
Jan: Schon gut.
Ina: Und ? Was wollte sie von dir ?
Jan: Sie hat mir ein paar interessante Dinge erzählt. Über den Unfall von damals. Vince, ich möchte, dass du Mike Wächter her bringst.
Hajo: Das ist der Junge, der mit im Auto saß, oder ?
Jan: Ja und seitdem im Rollstuhl sitzt.

Vince schaut Hajo an. Er weiß nicht, wie er reagieren soll.

Hajo: (merkt das) Na worauf wartest du noch. Ab, bring ihn her.
Vince: Bin schon unterwegs.
Hajo: Die Schneider sitzt im Verhörraum. Was ist ? Kommst du mit ?
Jan: Glaubst du denn, dass ich das hinkriege ?
Hajo: Ich bin ja dabei. Kann dich rechtzeigit stoppen, wenn nötig.

Sie schauen sich an.

Hajo: Jetzt komm schon.

Sie gehen in den Verhörraum, wo Frau Schneider schon wartet.

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Beitrag  cat Do 22 Jul 2010, 09:16

Schneider: Mein Anwalt ist noch nicht hier.
Hajo: Er hat angerufen, kommt etwas später. Aber wir können uns trotzdem unterhalten.
Schneider: Ich werde ohne meinen Anwalt überhaupt nichts sagen.
Jan: Lassen wir die drogengeschichte mal beiseite. Ich würde mit ihnen gerne über markus Schmidt reden.
Schneider: Schon wieder ?
Jan: Ja, schon wieder. Ich hab mir Einblick in die Krankenakte von Silvia Späth geben lassen.
Schneider: Die Kleine scheint es ihnen ja wirklich angetan zu haben.
Jan: ich mag sie, ja. Wissen sie, was ich in diesem Bericht vermisst habe ?
Schneider: Sie werden es mir sicher gleich sagen.
Jan: Es fehlen sämtliche Untersuchungsergebnisse der Abtreibung.
Schneider: Abtreibung ? Sind sie jetzt komplett verrückt ? Was hat ihnen die Frau denn noch alles erzählt ?
Jan: Sie wurde vergewaltigt und zwar von markus Schmidt. Wochen später muss sie feststellen, dass sie schwanger ist. Das passt nicht. Also muss das Kind weg.
Schneider: Sie haben ja eine blühende Fantasie, Herr Kommissar, genau wie Frau Späth. Wahrscheinlich verstehen sie sich deshalb so gut.
Jan: Es reicht mir langsam, Frau Schneider ! Ein Anruf bei der Staatsanwaltschaft und ich bekomme einen Beschluss, der es mir erlaubt, die Frau von einem Arzt untersuchen zu lassen. Und der wird schon finden, was sie zu vertuschen versuchen. Also hören sie endlich auf mit ihrer Lügerei.

Hajo lässt Jan nicht aus den Augen. Er merkt, dass dieser schon wieder dabei ist, die Fassung zu verlieren. Aber er greift nicht ein.

Jan: (setzt sich jetzt ihr gegenüber, redet wieder ganz ruhig) Sie haben als Direktorin des Frauengefängnisses eine Menge Verantwortung und es ist sicher nicht leicht, die Stellung zu behaupten. Und dann das. Einer ihrer Mitarbeiter vergreift sich an wehrlosen Frauen. Und jetzt sagen sie mir nicht wieder, es stimmt nicht. Frau Späth wird Anzeige erstatten. Und ich bin mir sicher, wenn sie erst mal redet, dann werden all die anderen Frauen, denen gleiches widerfahren ist, auch reden. Sie haben Schmidt gedeckt.
Schneider: Ja. Ja, es stimmt, dass er sich hin und wieder mit einer der Frauen eingelassen hat. Aber es ging immer von beiden Seiten aus.
Hajo: Und das haben sie ihm natürlich geglaubt.
Schneider: Sicher. Schmidt ist schon seit Jahren bei uns. Es gab für mich keinen Grund, ihm nicht zu glauben. Sehen sie, die Frauen leben zum Teil seit Jahren hinter Gitter. Da... sind sie für jegliche Abwechslung dankbar. Sex unter den Frauen ist auf die Dauer nicht befriedigend.
Jan: Sie widern mich an. Sie sind kein Stück besser als er.
Schneider: Sie haben doch überhaupt keine Ahnung, was hinter diesen Mauern vor sich geht. Wie das Leben dort ist

Jan steht wieder auf, geht zum Fenster. Schweigt.

Schneider: Sie sorgen dafür, dass die Verbrecher hinter Schloss und Riegel kommen. Was dann ist, interessiert sie doch überhaupt nicht mehr. Sie haben keine Vorstellungen, welches Gewaltpotential hinter dieser Fassade steckt.
Jan (dreht sich zu ihr um, schaut sie an) Oh doch, das weiß ich. Das weiß ich nur zu gut. Aber ich weiß auch, dass es zu diesem Gewaltpotential nur kommen kann, weil sie und ihre Mitarbeiter versagen. Sie sind mit der Situation vollkommen überfordert.
Schneider: Sie müssen es ja wissen.
Jan: Wo ist Petra Greiner ?
Schneider: Ich weiß es nicht.
Jan: Sie hat für sie das zeug an den Mann gebracht, stimmt doch, oder ?
Hajo: Frau Schneider, ihr Schweigen hilft ihnen nicht mehr. Sie sind jetzt schon nicht mehr glaubwürdig.

Die Tür geht auf und ein Polizist kommt herein.

Polizist: Jan ? Da ist ein Anruft für dich.
Jan: Ich komme.




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Gewissenskonflikte - Seite 7 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Do 22 Jul 2010, 09:21

Er geht aus dem Verhörraum ins Büro, um dort den Anruf entgegen zu nehmen.

Jan: Maybach...... Hallo....... Und ?........ Sind sie sich da ganz sicher ?........... Verstehe. Und können sie mir einen namen nennen ?.........Danke. Sie haben mir sehr geholfen.

Jan legt auf und geht danach wieder in den Verhörraum.
Er geht ans Fenster, lehnt sich an die Wand und lässt sie nicht aus den Augen.

Schneider: Was ist ?
Jan: Ich hatte eben ein sehr interessantes Gesrpäch mit einem Informanten. Er hat mir erzählt, dass Petra regelmäßig mit einem Dealer ins Geschäft kam. Und dabei fiel auch ihr Name.
Schneider: Netter Versuch, Herr Maybach. Aber mich können sie nicht reinlegen.
Jan: Sie werden schon noch reden, Frau Schneider. Früher oder später.

Jan gibt per Blickkontakt Hajo zu verstehen, nach draußen zu gehen.
Sie bleiben an der Tür stehen.

Schneider: Und was ist mit mir ?
Hajo: Wir warten jetzt, bis ihr Anwalt hier ist und dann geht es weiter.

Sie gehen zurück ins Büro.
Nach einer Weile kommt Vince mit Mike Wächter herein.

Vince: Jan ?
Jan: Herr Wächter, hallo.
Mike: Darf ich fragen, was ich hier soll ?
Jan: Vince, bringst du Herrn Wächter bitte in den Beobachtungsraum ?
Vince: Klar. Kommen sie.

Die beiden verlassen das Büro.

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Gewissenskonflikte - Seite 7 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Do 22 Jul 2010, 09:42

Hajo: Was hast du vor ?
Jan: Ich weiß noch nicht. Irgendwie ist das alles so komplex. Die Drogen, der Unfall von damals...
Hajo: Du glaubst, das hängt alles miteinander zusammen ?
Jan: Wenn ich Silvia Späth Glauben schenke, ja.
Hajo: Jan...
Jan: Ich weiß Hajo. Du .... du hältst die Frau für nicht glaubwürdig. Aber ich habe mit ihr gesprochen. Ich... bin mir sicher, dass sie mich nicht angelogen hat. (Hajo lässt Jan nicht aus den Augen) Was ist ?
Hajo. ich möchte mich bei dir entschuldigen.
Jan: Wofür ?
Hajo: Für alles. Für mein ganzes Verhalten dir gegenüber.
Jan: Wieso ? Du hast dich verhalten, wie es ein Chef seinem Mitarbeiter gegenüber tut.
Hajo: Ich bin aber nicht nur dein Chef, Jan.
Jan: Nein. (er schaut verlegen nach unten)
Hajo: Meine Tochter ist schwanger ? (jetzt schaut er ihn überrascht an)
Jan: Woher....
Hajo: Ich hab.... gestern euer Gespräch verfolgt. Und ich muss dir sagen, dass ich letzte Nacht sehr schlecht geschlafen habe.
Jan: Meinetwegen ?
Hajo: Natürlich deinetwegen. (sie schauen sich an, schweigen) Eine Frage, Jan. Wenn Leni gestern nicht im Red Moon aufgetaucht wäre, ihr euch nicht gesehen hättet......hättest du..... die Dienste dieser Frau in Anspruch genommen ?
Jan: (schaut ihn an, dann wieder auf den Boden) Ich... ich weiß es nicht. Ich könnte jetzt einfach Nein sagen, aber ... ich weiß es nicht Hajo.
Hajo: Du bist ehrlich und ich.... kann dein Handeln sogar ein bisschen verstehen.
Jan: Ich bin froh, dass Leni dort auftauchte.
Hajo: Und mit ihr und dem Baby ist alles in Ordnung ?
Jan: Ja. Wir sind uns ziemlich sicher, dass es dieses Mal gut gehen wird.
Hajo: ich wünsch es euch. Und.... Jan... du....du bedeutest mir sehr viel. Ich möchte, dass du das weißt und dass du jederzeit zu mir kommen kannst.
Jan: Ich weiß und ich verspreche dir, in Zukunft öfter auf die Menschen zu hören, die mir am Herzen liegen.
Hajo: hast du .... eigentlich schon mit deinem Vater gesprochen ?
JAn: WArum ?
Hajo: Jan, er hat sich Sorgen um dich gemacht. Und er war ziemlich geknickt, als du ihm klar gemacht hat, dass du seine Hilfe nicht annehmen willst. (er sagt nichts) Ich weiß inzwischen, dass ihr euch nicht besonders nahe steht. Aber er ist dein Vater, Jan.
Jan: Unter einem Vater hab ich mir immer etwas anderes vorgestellt.
Hajo: Und was ?
Jan: Na ja. Leni zum Beispiel. Sie ist richtig zu beneiden.
Hajo: (lächelt ihn an) Jan, zwischen Leni und mir gab es immer mal wieder Differenzen und die gibt es heute auch noch.
Jan: Daran ist auch gar nichts auszusetzen. Ich finde das wichtig.
Hajo: Aber ?
Jan: Hajo, zwischen dir und meinem Vater gibt es einen großen Unterschied.
Hajo: Und welchen ?
Jan: Bei dir, da.... da steht der Mensch im Vordergrund. Bei meinem Vater war es immer nur das Geld und sein Ansehen. Menschen haben ihn nur zweitrangig interessiert.
Hajo: Ich weiß, was du meinst.
Jan: Ich .... ich kann einfach nicht mit ihm. Das geht eine Weile gut und dann.....
Hajo: hast du schon mal versucht, mit ihm genau darüber zureden ?
Jan: Er kennt meine Einstellung. Und ich weiß, dass er sie nicht teilt. Als ich damals Anja heiratete, da... da hättest du ihn hören sollen, wie er sie durch den Dreck gezogen hat. Mich gleich mit. Wie ich mich nur in eine Drogenabhängige verlieben konnte und dann auch noch gleich heiraten.
Hajo: Er war besorgt um dich.
Jan: Ja. Ja, er war besorgt. Aber nicht um mich. sondern um sich. Um seinen guten Namen. Nein, Hajo. Mein Vater wird sich nie ändern und es ist mir ehrlich gesagt auch egal. Mir tut nur meine Mutter leid. Sie muss ihn ertragen. Jeden Tag. ich bin froh, dass ich Leni habe und mit meinem..... (er schaut ihn an) Schwiegervater, doch einigermaßen gut auskomme.
Hajo: Der sogenannte Schwiegervater muss aber noch einiges lernen.
Jan: Und was ?
Hajo: Dass er seine Tochter loslassen muss. Er muss akzeptieren, dass sie jetzt mit einem Mann zusammen ist, der sie über alles liebt. Das tust du doch, oder ?
Jan: WAs für eine Frage, Hajo.
Hajo: Jan...... komm her. (er schaut seinen Chef an, weiß, was er jetzt tun möchte, geht auf ihn zu und Hajo nimmt Jan in seine Arme)

Sie lösen sich nach einer Weile, schauen sich wieder an.

Hajo: OK. Und wie willst du jetzt in unserem Fall weiter machen ?
Jan: Wächter verhören.
Hajo: Gut. Das überlasse ich dir alleine. Ihr kennt euch ja schon ziemlich gut.
Jan: Bist du sicher, dass du nicht doch dabei sein willst ?
Hajo: Ich schau mir das Verhör auf dem Bildschirm an. Kann also einschreiten, wenn es nötig ist.
Jan: OK.

Sie schauen sich noch einmal kurz an und dann verschwindet Jan in den Beobachtungsraum.
Hajo schaltet den Fernseher an. Die neue Überwachungskamera wurde erst vor kurzem installiert. Es gibt ihm die Möglichkeit in seinem Büro, genau zu sehen und zu hören, was in diesem Raum vor sich geht.
Ina kommt zu ihm. Schaut auf den Bildschirm.

Ina: Wer ist das ?
Hajo: Mike Wächter.
Ina: Der Freund der toten Schwester. (er nickt, schaltet den Ton an)

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Beitrag  Moritz1 Do 22 Jul 2010, 10:46

Hallo Cat,
du machst es aber spannend. Bin schon gespannt wen Jan Leni da vorstellen möchte...

Moritz1

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Gewissenskonflikte - Seite 7 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Fr 23 Jul 2010, 09:00

Hallo Moritz, freut mich, dass du auch wieder fleißig an meiner Geschichte "hängst".
Aber ich hoffe, du löst bald dein Geheimnis um Jans Kopfschmerzen auf.

bounce


Im Beobachtungsraum.
Mike steht mit dem Rollstuhl an der Scheibe. Sieht Frau Schneider. Jan kommt herein, stellt sich neben ihn.

Jan: Kennen sie die Frau ?
Mike: (schaut nach oben) Nee. (er rollt zum Tisch) Ihr Kollege wollte mir nicht sagen, warum ich hier bin.
Jan: Es geht immer noch um Petra Greiner.
Mike: Und was wollen sie dann von mir ?
Jan: Ich möchte mit ihnen noch einmal über den Unfall von damals sprechen.
Mike: Das hatten wir doch alles schon.
Jan: Ich weiß. Aber ich möchte einfach noch mal alles Revue passiren lassen.
Mike: Und was versprechen sie sich davon ?
Jan: Also ich stell jetzt erst mal die Fragen. DAnach dürfen sie, ja ?
Mike: von mir aus.

Er ist sichtlich genervt.

Jan: Sie waren also in dieser Disco und sind weit nach Mitternacht wieder gegangen. (er nickt) Sie haben ausgesagt, dass sie alle etwas getrunken hatten.
Mike: Ja. Und ich wollte ein Taxi holen, dass uns nach Hause bringen sollte.
Jan: Aber Petra meinte, sie könne noch fahren.
Mike: Ja.
Jan: Warum haben sie sie nicht davon abgehalten ?
Mike: Wenn sich Petra mal was in den Kopf gesetzt hatte, war sie nicht mehr davon abzubringen.
Jan: Sie hätten sie alleine fahren lassen und für sich und ihre Freundin ein TAxi rufen können.
Mike: Wollen sie mir jetzt ein schlechtes Gewissen einreden ? Müssen sie nicht. Ich hab mir oft die Frage gestellt, warum ich es nicht getan habe.
Jan: Herr Wächter, wer saß am Steuer ?
Mike: Was soll die Frage ? Petra, das... das wissen sie doch.
Jan: Kann es nicht auch sein, dass.... Susi gefahren ist ?
Mike: Susi ? Hey, die war erst 16. Hatte keinen Führerschein.
Jan: Das ist noch lange kein Grund, ein Auto nicht fahren zu können.
Mike: Sie spinnen doch.
Jan: Tu ich das ? Ja ?

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Beitrag  cat Fr 23 Jul 2010, 09:09

Er lässt Mike jetzt nicht aus den Augen. Der wird nervös.

Jan: Ich zeige ihnen mal ein paar Fotos. Fotos vom Unfallort.

Er legt ihm einige Fotos auf den Tisch. Mike schaut sie sich an. Bei einem Bild schaut er schnell weg. ER zeigt die Leiche seiner Freundin.

Mike: Was soll das ? WArum tun sie das ?
Jan: Ich will ihnen zeigen, dass Petra damals gelogen hat.
Mike: Gelogen ?
Jan: Ja. Sie hat das Unfallauto nicht gefahren. Das war ihre kleine Schwester.
Mike: Da bin ich aber gespannt, wie sie das beweisen wollen.
Jan: Ist nicht sonderlich schwer. Möglicherweise hat man damals nicht weiter ermittelt, weil Petra die Tat sofort gestanden hat. Wenn man aber ermittelt hätte, dann wäre aufgefallen, dass der Unfall so wie ihn Petra und sie später schilderten, nie hätte passieren können. Sehen sie ? Die Leiche ihrer Freundin lag links vom Fahrzeug. Sie hatte schwere Schnittverletzungen im Gesicht. Ein Splitter hat ihre Halsschlagader verletzt. Sie ist verblutet.
Mike: Muss das sein ?
Jan: Ja. Wenn ich mir auf den Fotos die Lage des PKW anschaue, dann fällt auf, dass auf der rechten Seite, der Beifahrerseite, die Beschädigung der Windschutzscheibe wesentlich geringer ausfällt. Das kann aber nicht sein. Wenn Susi tatsächlich auf dem Beifahrersitz saß und nicht angeschnallt war, dann hätte sie auch auf der rechten Seite durch die Scheibe fliegen müssen. Ist sie aber nicht.

Er beobachtet Mike, der nun ganz ruhig wird. Mike meidet den Blick seines Gegenübers.

Im Büro ist man ebenso erstaunt.

Ina: wow, das ist ja interessant. Woher hat er die Information ?
Hajo: ich vermute mal von dieser Silvia späth. (Ina schaut ihn an) Ja, ich geb zu, ich hab mich in dieser Frau getäuscht.
Ina: Na ja. Wenigstens hat Jan ihr Glauben geschenkt.
Hajo: Ja.

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Beitrag  cat Fr 23 Jul 2010, 09:26

Im Beobachtungsraum

Jan: Sie wollte zur Polizei gehen, stimmt's ? (er bekommt keine Antwort) Das mussten sie verhindern.
Mike: So ein Quatsch. Was hätte ich denn davon, wenn ich Petra deswegen.... Ich bin nicht gefahren. Hab also auch keine Schuld.
Jan: Stimmt. Aber sie sind oft bei der Familie Greiner zu Gast. Ich glaube, Herr Greiner würde die Wahrheit, dass seine über alles geliebte Tochter an ihrem Tod selbst Schuld war, nicht verkraften.
Mike: (schaut ihn jetzt an) Ich hab mit Petras Verschwinden nichts zu tun.
Jan: Kennen sie einen gewissen Jackie?
Mike: Nie gehört. Wer soll das sein ?
Jan: Er war Petras Drogenlieferant. Zu der Zeit, in der sie so ziemich alles geschluckt und gespritzt hat, was sie bekommen konnte.
Mike: Kenn den Typen nicht.
Jan: Komisch, er kennt sie aber ?
Mike: Was wollen sie mir eigentlich anhängen ? Soll ich jetzt auch noch Drogenkurier spielen ?
Jan: DAs ist kein Spiel, Herr Wächter. Wo ist Petra ?
Mike: Zum Tausendsten Mal. Ich weiß es nicht. Kann ich jetzt gehen ?
Jan: Nein.
MIke: Dann möchte ich einen Anwalt.
Jan: Wozu ? Sie haben sich doch nichts vorzuwerfen, oder ? Gut, sie haben gelogen, was den Unfallhergang angeht. Aber hier kann man auf verminderte Schuldfähigkeit plädieren. Sie hatten einen Schock und die Tatsache, den Rest des Lebens im Rollstuhl verbringen zu müssen, hat sie dazu bewogen, Petras Aussage zu bestätigen. War ja auch ganz praktisch. Man hat sich nicht weiter GEdanken über die Sache gemacht.
Mike: OK. Ja, es.... es stimmt. Susi wollte unbedingt ans Steuer. Petra wollte es ihr ausreden, aber....
Jan: Und sie ? Warum haben sie nicht eingegriffen ?
Mike: Ich... ich war....
Jan: Vollgepumpt mit Drogen. (sie schauen sich an) Ich hab mit einem der Türsteher von damals gesprochen. ER hat mir erzählt, dass sie damals sehr wohl die ein oder andere Pille eingeworfen haben.
Mike: Das war ganz harmlos. Ich konnte jederzeit damit aufhören.
Jan: Hatten sie die Drogen von Petra ?
Mike: Ja. Sie... sie hatte das Zeug immer dabei, wenn wir.... unterwegs waren.
Jan: Und Susi ? Nahm sie auch von dem Zeug ?
Mike: Hin und wieder.
Jan: Wenn Herr Greiner davon erfahren hätte, dann... wären wohl die Zahlungen an sie ausgeblieben. Sie haben mich angelogen, als ich sie nach ihrer finanziellen situation fragte. Er unterstützt sie doch, oder ?
Mike: Ich bin auf sein Geld nicht angewiesen.
Jan: Mag sein, aber abschlagen tun sie es auch nicht.
Mike: Hören sie, ich... ich weiß immer noch nicht, was das alles mit Petras Verschwinden zu tun hat.


Im Büro

Hajo: Da muss ich ihm leider Recht geben. Das reicht nicht aus, um ihn für das Verschwinden von Petra Greiner ranzukriegen.
Ina: Stimmt.

Beobachtungsraum.

Jan: Der Unfall und sein tatsächlicher Ablauf ist die eine Sache. Die andere sind die Drogen, die wir in Petras Zelle sichergestellt haben.
Mike: Was soll ich denn mit den Drogen zu tun haben ?
Jan: Ich denke, das wird uns Frau Schneider erzählen können.
Mike: Wer ist das ?
Jan: Die Frau hier nebenan. Die sie angeblich nicht kennen.
Mike: Tu ich auch nicht. WArum fragen sie eigentlich nicht diesen Wärter ?
Jan: Welchen Wärter ?
Mike: Na diesen Schmidt. ER hat es doch mit Petra getrieben.
Jan: Ach ja ? Woher wollen sie das denn wissen ? ich dachte, sie hatten keinen Kontakt zu ihr ?
Mike: Weiß nicht. Hat sie wohl mal bei einem ihrer Freigänge erzählt.
Jan: Einfach so ?
Mike: Na ja. Sie fand das ganz aufregend. Sex hinter Gitter. Wer weiß, vielleicht wollte sie ihn anzeigen und er hat dann dafür gesorgt, dass sie von ihrem Freigang nicht mehr zurückkommt.

Jan schaut sein GEgenüber nun an. Er muss zugeben, das könnte ein Motiv sein. Schmidt ist ihm selbst ja nicht geheuer.

Mike: Was ist jetzt ? Kann ich gehen ?
Jan: Ja, aber....
Mike: Ich werde die Stadt nicht verlassen.
Jan: DAnn ist es ja gut.

Mike verlässt den Beobachtungsraum, Jan wird nachdenklich. Er hat eigentlich Mike unter verdacht. Aber was, wenn Petra und Schmidt wirklich was miteinander hatten und sie ihn anzeigen wollte?

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Beitrag  cat Fr 23 Jul 2010, 09:38

Hajo kommt herein. Die beiden schauen sich an.

Hajo: Und ?
Jan: Ich weiß nicht. Ich... weiß überhaupt nichts mehr. Silvia Späth hat mir gesagt, dass sich Petra mit diesem Schmidt nicht eingelassen hat.
Hajo: Dann hat sie dich belogen.
Jan: Ja. Möglich. (Hajo hört die Enttäuschung aus seiner Stimme)
Hajo: hey, in einem Punkt hat sie dir geholfen.(er schaut ihn fragend an) Die Sache mit dem Unfallhergang. Den Tipp hast du doch von ihr, oder ?
Jan: Ja, Petra hat es ihr erzählt.
Hajo: jan, wir dürfen uns nicht nur auf eine Person konzentrieren.
Jan: Ich weiß.
Hajo: Ina und ich werden uns noch einmal mit Frau Schneider unterhalten. Ihr Anwalt ist soeben eingetroffen.
Jan: OK. Was hältst du davon, Wächter und Schmidt überwachen zu lassen ?
Hajo: Eine ganze Menge, Jan. Kümmere dich darum.
Jan: Ja und.... brauchst du mich danach noch ?
Hajo: Warum ?
Jan: Na ja, ich.... ich hab mit Leni heute Abend noch was ... vor.
Hajo: Das klingt ja spannend.
Jan: Ich.. ich will sie heute ... fragen.
Hajo: Was ?
Jan: Na was wohl. Das, was ich sie schon längst hätte fragen sollen. Ob sie mich.... heiraten möchte.
Hajo: Oh.
Jan: Du... du hast doch nicht etwa irgendwelche Einwände ?
Hajo: Und wenn es so wäre ? Würdest du sie dann nicht fragen ?
Jan: Na ja.
Hajo: JAN!! (er ist entsetzt über Jans Zögern)
Jan: (lächelt ihn an) Natürlich nicht. Ich will ja schließlich Leni heiraten und nicht dich.
Hajo: Ein Glück. (sie müssen beide lächeln) Ich sag Vince Bescheid. Er soll sich um die Beschattung kümmern. Und du haust ab.
Jan: Danke. Bis morgen.
Hajo: Ja und... gutes Gelingen. (er schlägt Jan auf die Schulter und dieser verlässt dann den Beobachtungsraum. Hajo schaut ihm hinterher, schmunzelt immer noch)
Ina: (kommt zu ihm rein) Was ist denn mit Jan los ? Und...(schaut ihn an) ... mit dir ?
Hajo: Wieso ?
Ina: Er hatte so einen. ...... glücklichen Gesichtsausdruck und du.....
Hajo: Ja ?
Ina: Auch.
Hajo: Ich erzähl es dir später, ja ? Lass uns jetzt erst mal die Schneider verhören.

Sie gehen in den Verhörraum, wo schon der Anwalt mit Frau Schneider wartet.


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Beitrag  cat Fr 23 Jul 2010, 09:49

Jan fährt nicht gleich nach Hause. Er muss erst noch etwas erledigen. DAnach geht's nach Hause. Leni ist im Schlafzimmer und schaut in ihrem Schrank nach.

Jan: Hallo.
Leni: Hi. Sag mal, muss ich mir was Besonderes anziehen für nachher ?
Jan: Nee. Du siehst doch in allem toll aus.
Leni: Schmeichler. Wenn du noch was essen möchtest, in der Küche im Kühlschrank.
Jan: OK. (er geht in die Küche und schaut nach. Er schnappt sich allerdings nur eine Möhre, beißt genüsslich hinein)

Es dauert nicht lange und Leni ist fertig.
Sie sitzen im Wagen.

Leni: Verrätst du mir jetzt endlich, wohin wir fahren ?
Jan: Jetzt sei doch nicht so ungeduldig.
Leni: Ach Jan. (er schaut sie an, muss schmunzeln)

Irgendwann hält er den WAgen an.

Leni: Eine Kirche ?
Jan: Ja. (sie schauen sich an) Aber nicht irgendeine. Komm.

Sie steigen aus und betreten die Kirche. Im Inneren ist es ganz ruhig. Es ist niemand sonst dort.
Sie gehen ein paar Schritte hinein, bleiben dann stehen.
Leni dreht sich zu Jan um. Ihre Blicke treffen sich.

Jan: Leni, ich... ich weiß, dass es romantischere Plätze gibt, als.... eine Kirche. Aber ich.... (er holt jetzt eine kleine Schatulle aus seiner Jacke, öffnet sie) Möchtest du.... (er zögert ein wenig) meine Frau werden ?
Leni: (sieht den Ring, schaut ihn dann an) Jan.... du.... Also mit allem hab ich jetzt gerechnet, aber damit.....
Jan: Heißt das..... ja ?
Leni: (sie schaut ihn sehr verliebt an) Ja. Ja, Jan, ich.... möchte deine Frau werden.

Er nimmt den Ring aus der Schatulle und steckt ihn Leni an den Finger. Dann umarmen und küssen sie sich.
Im Hintergrund ist Sebastian Schell zu sehen.

Schell: Jan ? (die beiden lösen sich und schauen ihn an, er kommt auf sie zu) Was.... führt sie denn hier her ?
Jan: Hallo. ich... wollte ihnen jemanden vorstellen.
Schell: (schaut nun Leni an, gibt ihr die Hand) Sebastian Schell. Ich hoffe, ihnen gefällt meine Kirche.
Leni: Leni Trautzschke. (sie schaut ihn an, nickt) Moment.... Sebastian Schell ? Sind sie nicht... der Mann, der (sie schaut zu Jan) der Jan zur Flucht verholfen hat ?
Schell: Der bin ich, ja ?
Leni: Dann kann ich mich dafür jetzt endlich persönlich bei ihnen bedanken.
Schell: Ist nicht der Rede wert. Hab ich gerne getan. (er schaut zu Jan) Kommen sie, wir gehen ins Haus.

Er führt sie wieder in die Wohnung.

Schell: maria hat heute ihren freien Tag, aber.... sie trinken doch einen Wein mit mir ?
Leni: Sehr gerne.
Schell: Schön. Dann nehmen sie schon mal Platz.

Schell holt eine Flasche WEin und drei Gläser. Setzt sich dann zu ihnen und schenkt ein.

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Beitrag  cat Fr 23 Jul 2010, 09:59

JAn: Danke.
Leni: Danke.
Schell: Ich freue mich immer, wenn Besuch kommt. Sonst ist es hier doch ziemlich langweilig.
Leni: Ich hab die Fotos auf ihrem Flügel gesehen. Ihre Familie ?
Schell: Ja. Mein Sohn Moritz. Er lebt mit seiner Mutter in einer anderen Stadt.
Leni: Das ist sicher nicht leicht. So weit voneinander entfernt zu sein.
Schell: Nein. Aber ... übernächste Woche wird mein Sohn mich besuchen kommen. Für eine ganze Woche. (er strahlt wieder über das ganze Gesicht)
Jan: Haben sie schon was gehört ? Ich meine wegen der Fluchthilfe ?
Schell: Nein. Ich muss übermorgen bei der Staatsanwaltschaft vorbei kommen.
Jan: Wenn ich ihnen helfen kann....
Schell: Lassen sie es gut sein. ich werde die Justiz schon davon überzeugen, dass mein Handeln notwendig war. Und sie ?
Jan: Was meinen sie ?
Schell: Haben sie Simons letzten Willen befolgt ?
Jan: (schaut nach unten) Ja und..... nein.
Schell: Ich verstehe nicht.
Jan: Ich hab die Typen angezeigt, aber..... heute morgen hab ich die Anzeige wieder zurückgezogen.
Schell: Warum ?
Jan: Es ging nicht. Ich...
Leni: (merkt, dass er sich schwer tut) Er musste vor zwei Tagen vor einem Gremium Rede und Antwort stehen. Und nach Ansicht des Verteidigers der Gefangenen war Jan kein Opfer.
Schell: Sondern ?
Jan: Ich soll mich ihnen aus freien Stücken hingegeben haben.
Schell: Also das...... das kann ich jetzt nicht glauben.
Jan: Dürfen sie ruhig. Ich konnte mir das nicht länger antun. Am Ende bin ich noch an allem selbst Schuld.
Schell: Das kann ich nachvollziehen. Es... tut mir Leid. zumal ich sie ja auch ein wenig dazu gedrängt habe, es zu tun.
Leni: Da waren sie nicht der einzige, Herr Schell.
Schell: Was ist nur aus den Menschen geworden. Wozu Gerechtigkeit ausüben, wenn am Ende es doch niemand interessiert.
Leni: Vorsicht. Sie dürfen als Geistlicher den Glauben an das Gute nicht verlieren.
Schell: Stimmt. Aber manchmal fehlt auch uns Gottbefohlenen die Worte. Und ich stelle mir selbst auch ab und an die Frage, warum. Warum Gott das zulässt.

Sie trinken einen Schluck, Schell lässt Jan nicht aus den Augen.

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Beitrag  cat Di 27 Jul 2010, 18:36

Schell: Ist mit ihnen und dem Baby alles in Ordnung ? (Leni schaut ihn fragend an, dann Jan) Ihr Mann hat mir alles erzählt.
Leni: So ? (sie lässt Jan nicht aus den Augen)
Jan: Mir ging es nicht so gut und Herr Schell....
Schell: Manchmal ist es von Vorteil, wenn man sich einem Menschen anvertraut, den man nicht so gut kennt. Obwohl ich das Gefühl habe, ihren mann schon so lange zu kennen.
Leni: Es ist alles bestens und meine Ärztin ist sehr zuversichtlich, dass es dieses mal klappen wird.
Schell: Das ist schön und ich freue mich für sie. (schweigen) Und ? haben sie sich schon darüber unterhalten ?
Leni: Worüber ?
Jan: Herr Schell wollte wissen, ob wir verheiratet sind. Na ja, ich... ich hab ihm gesagt, dass uns bisher die Zeit fehlte und dann kam die Sache mit unserem Baby, das wir verloren haben, dazwischen.
Leni: Verstehe. Und ?
Jan: Wir haben uns darüber unterhalten und Herr Schell hat mir den Vorschlag gemacht, die Hochzeit mit der Taufe unseres Kindes zu verbinden.
Leni: (schaut Schell an) Sie meinen Hochzeit und Taufe an ein und demselben Tag ?
Schell: Genau. Das wäre doch wunderbar.
Jan: WAs denkst du ?
Leni: Hast du mir deshalb eben den Antrag gemacht ?
Jan: Nein....ja..... auch. (er stottert sich etwas zusammen) Leni, bitte.....
Leni: Hey, das ist schon in Ordnung. Herr Schell, würden sie denn die Trauung und die Taufe durchführen ?
Schell: Ich hab es ihrem Mann schon gesagt. Ich würde mich gerne dafür zur Verfügung stellen. Wenn sie allerdings lieber in ihrer Gemeinde...
Leni: (fällt ihm ins Wort) Nein. Nein, ich könnte mir niemand besseren dafür vorstellen. (sie schaut Jan an) Ist doch so, oder ?
Jan: Ja.
Schell: Sie wissen gar nicht, was für eine Freude sie mir damit machen. Ich hab ihren Mann nämlich schon richtig ins Herz geschlossen. Und sie, Frau Trautzschke, bei ihnen spüre ich das gleiche. Sie beide gehören wirklich zusammen.
Leni: Danke.


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Beitrag  cat Di 27 Jul 2010, 18:46

Sie werden gestört, weil drei Jungs ins Zimmer kommen.

Lukas: Herr Schell ? Wir... sind dann fertig.
Schell: Alles gestrichen ? Sogar den hinteren Teil des Zaunes ?
Jonas: Alles.
schell: Na gut. Dann danke ich euch und ich hoffe, ihr habt daraus eine Lehre gezogen.
Lukas: Haben wir und..... danke, dass sie... dass sie uns nicht bei der Polizei gemeldet haben.
Schell: Schon gut. Wenn ihr allerdings noch einmal so etwas veranstaltet, weiß ich nicht, wie ich mich dann entscheiden werde.
Jonas: Es wird nicht wieder vorkommen, versprochen.

Sie gehen aus dem Haus. Jan und Leni müssen schmunzeln.

Schell: Ja, manchmal muss auch ich ein bisschen Polizeiarbeit leisten.
Jan: Was war ?
Schell: Es hat damit angefangen, dass jemand immer wieder Steine in den hinteren Teil der Kirche warf. Ich hab durch Zufall ein Gespräch zwischen zwei der Jungs mitbekommen. Der eine hat den anderen dabei beobachtet und wollte ihn bei mir anschwärzen. Aber was der andere nicht wusste, war, dass der ihn beobachtete, wie er Geld aus dem Klingelbeutel genommen hat.
Jan: Verstehe. Jeder hat dem anderen versprochen, den Mund zu halten.
Schell: Ja. Aber sie haben die Rechnung nicht mit dem dritten Mann gemacht. Der wollte nämlich von dem Geld, dass der Junge mal wieder geklaut hat, etwas ab. Ich habe ihnen dann eine Falle gestellt und sie sind hineingetappt.
Leni: Ganz schön schlau.
Schell: Na ja. Ich hätte auch einfach zur Polizei gehen können, aber .... sie sind noch so jung. Und ... einen ganzen Tag den Zaun des Kirchengeländes zu streichen, ist Strafe genug. Gerade bei dem Wetter.
Jan: (lächelt) Stimmt. (jetzt ist es aber auch Jan, der etwas nachdenklich wird)
Leni: Was ist ?
Jan: Ich weiß nicht, ich.... ich muss an die drei Jungs denken.
Schell: Glauben sie, ich ab sie zu hart angefasst ?
Jan: Was ? Nein... nein, das.... war schon OK so. Ich....
Leni: Jan ?
Jan: Ich ... denke, wir sollten jezt gehen.
Schell: Schade.
Jan: Wir... kommen ein ander Mal wieder, ja ?
Schell: DAs will ich hoffen. Auf jeden Fall sehen wir uns spätestens dann, wenn der kleine Racker das Licht der Welt erblickt hat.
Leni: Woher wollen sie wissen, dass es ein Junge wird ?
Schell: So ein Gefühl. Aber.... lassen sie sich einfach überraschen.
Jan: DAs werden wir. Auf Wiedersehen.
Schell: Wiedersehen.


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Beitrag  cat Di 27 Jul 2010, 18:52

Jan und Leni laufen zum Wagen. Aber Leni hält Jan am Arm fest, dreht ihn zu sich. Sie schauen sich an.

Leni: WArum wolltest du denn jetzt so schnell weg ?
Jan: Ich.. ich muss noch mal ins Präsidium.
Leni: Jetzt ?
Jan: Nur kurz ein paar Akten holen. Die kann ich dann zu Hause durchschauen.
Leni: Jan !
Jan: Bitte Leni. Es.... es geht um unseren aktuellen Fall.
Leni: Na gut. (sie geht beleidigt zum Auto)
Jan: (holt sie wieder ein, stellt sich vor sie) Hey, ich beeil mich, hm ?
Leni: (schaut ihn eine Weile an) Das will ich hoffen. (er gibt ihr einen dicken Kuss)

Danach fahren sie ins Präsidium. Jan holt ein paar Akten und steigt wieder in den Wagen. Zu Hause setzt er sich mit den Unterlagen an den Tisch. Leni holt sich was zu trinken, setzt sich zu ihm.

Leni: Kann ich dir was helfen ?
Jan: Ist lieb, aber... ich komm schon klar.
Leni: OK. Dann lese ich noch ein bisschen.
Jan: Tu das. (sie gibt ihm einen Kuss und verschwindet)

Jan studiert die Akten, macht Notizen. Irgendwann ist es Leni, die schon fast am einschlafen ist. Sie kommt ins Wohnzimmer, um zu sehen, wie weit Jan mit seiner Arbeit ist. Sie findet ihn schließlich schlafend vor. Sein Kopf auf den Akten liegend.

Leni: Hab ich mir doch gedacht. (sie geht zu ihm, flüstert ihm etwas ins Ohr)

Jan kommt langsam zu sich, reibt sich die Augen.

Jan: Leni. Ich..ich muss eingeschlafen sein.
Leni: Wie wahr. Im Bett lässt es sich aber besser schlafen, komm.

Sie fasst seine hand und zieht ihn ins Schlafzimmer.

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Beitrag  cat Di 27 Jul 2010, 19:00

Am nächsten Morgen ist Jan schon früh auf. Bevor er ins Büro geht, muss er noch ein paar Erkundigungen einholen.
Als er im Büro erscheint, sind seine Kollegen schon fleißig bei der Arbeit.

Jan: Morgen
Ina: Morgen Jan. (sie hat ein Grinsen auf dem Gesicht)
Jan: Ist was ?
Ina: Das frag ich dich.
Jan: Ich versteh nicht.
Ina. Hajo hat mir da gestern noch was erzählt.
Jan: Ach ja ? Und was ?
Ina: Es läuten die Hochzeitsglocken ?
Jan: Ach das. Hajo, dieses Schandmaul.
Ina: Hey, lass ihn. Er ist so glücklich darüber.
Jan: Na gut. Aber behalte es noch für dich, ja ?
Ina: Geht klar.
Jan: Ist Hajo schon hier ?
Ina: Der ist mit Vince bei den Kollegen der Drogenfahndung.
Jan: Ina, kannst du Schmidt anrufen und Wächter ? Ich möchte die beiden hier haben.
Ina: Und was soll ich ihnen sagen ?
Jan: Wenn sie nicht freiwillig kommen, lasse ich sie holen.
Ina: OK.

Jan studiert weiter ein paar Akten, macht Notizen, Ina beobachtet ihn.
Nach einer Weile kommen Hajo und Vince ins Präsidium. Fast zeitgleich mit Wächter und Schmidt.

Vince: Was machen Schmidt und Wächter denn hier ?
Hajo: Keine Ahnung. WArte.

ER hält Vince zurück. Er möchte beobachten, wie dei beiden aufeinander reagieren. Die beiden Männer, Wächter und Schmidt, schauen sich an. Reden aber nicht miteinander. Sie gehen ins Präsidium.

Vince: Und ? Hattest du das Gefühl, dass sich die beiden kennen ?
Hajo. Schwer zu sagen. Komm.

Sie gehen ebenfalls hinein. Wächter und Schmidt stehen im Flur, erkennen Hajo, der jetzt auch im Flur stehen bleibt.

Schmidt: Ich hoffe, sie haben einen guten Grund mich hierher zu bestellen.
Hajo: Haben wir, Herr Schmidt. Haben wir. Herr Wächter ?
Mike: Guten Tag.
Hajo: WArten sie hier bitte.

Schmidt und Wächter schauen sich an. Sagen aber immer noch nichts.

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Gewissenskonflikte - Seite 7 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Di 27 Jul 2010, 19:10

Hajo kommt mit Vince ins Büro. Jan sitzt an seinem Schreibtisch, telefoniert und legt dann auf.

Hajo: Hallo Jan. Schmidt und Wächter sind draußen. Ist das so gewollt ?
Jan: Ja. Ich möchte sie beide hier haben.
Hajo: Warum ?
Jan: Hajo, ich glaube, ich weiß, was hier läuft. Ich hatte gerade ein Telefonat mit Christian Lamprecht.
Vince: Wer ist das jetzt ?
Jan: Christian Lamprecht ist Chemiker und ständig pleite. Und... was das wichtigste ist, er ist der Freund unserer geschätzten Gefängnisdirektorin.
Hajo: Verstehe.
Vince: Ich nicht.
Jan: vince, stell dir vor, du wärst Chemiker und ständig pleite. Was tust du ? (er zuckt mit den Schultern) Du bastelst dir in deinem eigenen Labor Pillen. Die du dann durch die Freundin im Knast an den Mann bzw. an die Frau bringst.
Vince: Du meinst, die Schneider hat Petra dazu benutzt, während ihres Freiganges die Drogen zu verkaufen ?
Jan: Genau.
Hajo: Und wie soll sie das getan haben ?
Jan: Sie brauchte einen Mittelsmann. Un da kommt jetzt für mich Wächter ins Spiel.
Hajo: Du meinst, er hat für den nötigen Kontakt gesorgt ?
Jan: Ja. Er wusste, dass Petra drogenabhängig war. Und er war dem Zeug auch nicht abgeneigt. Hatte sich aber besser im Griff.
Hajo: Und warum ist Schmidt hier ?
Jan: Ich möchte ihm eine Falle stellen, Hajo. Wächter hat mich darauf gebracht. Er hat behauptet, dass Schmidt etwas mit Petra Greiner angefangen hatte. Als sie von der Vergewaltigung ihrer Freundin Silvia Späth erfuhr, wollte sie sich an die Direktion wenden.
Hajo. Du willst Schmidt unterstellen, für das Verschwinden verantwortlich zu sein.
Jan: Genau. Und dann wird er reden. Das hoffe ich zumindest.
Hajo: DAs ist gewagt.
Vince: Also ich kapier das immer noch nicht.
Jan: Ist auch nicht so einfach Komm einfach mit mir mit, hm ?
Vince: OK.

Jan geht mit Vince nach draußen. Er empfängt Schmidt und Wächter und bringt beide in verschiedene Zimmer.
Danach will Jan zuerst mit Schmidt reden. hajo hört sich das ganze vom Nebenraum an.

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Beitrag  cat Di 27 Jul 2010, 19:16

Schmidt: Wo ist ihr Chef ?
Jan: Warum wollen sie das wissen ?
Schmidt: Ich... ich möchte sicher gehen, dass sie mir nicht wieder irgendwas unterstellen.
Jan: Keine Angst. Wenn sie sich kooperativ zeigen, sind wir ganz schnell fertig. Ihre Chefin war es schon.
Schmidt: WAs ?
Jan: Kooperativ. Sie hat uns alles über sie erzählt.
Schmidt: Was hätte sie denn alles über mich erzählen können ?
Jan: Ihre sexuellen Übergriffe auf die inhaftierten Frauen zum Beispiel.
Schmidt: Schwachsinn.
Jan: Sie hat es zu Protokoll gegeben. Sie ist allerdings davon ausgegangen, das es von beiden Seiten gewollt war.
Schmidt: Ich glaube ihnen kein Wort.
Jan: Können sie ruhig. Immerhin ist sie die Gefängnisdirektorin. Eine Frau mit Weitsicht und viel Engagement.
Schmidt: Ph, das ich nicht lache.
Jan: WAs ist ? Sind sie mit ihrer Chefin nicht zufrieden ?
Schmidt: Die will doch nur ihren eigenen Kopf aus der Schlinge ziehen. Und sie fallen darauf hinein.
Jan: Also das müssen sie mir jetzt näher erklären.


Im Nebenraum.

Ina: Jan ist ja wieder mal richtig in Fahrt.
Hajo: Ja. Richtig unheimlich. Bin gespannt, ob er anbeißt. (sie schauen sich an, lächeln)

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