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Gewissenskonflikte

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Gewissenskonflikte - Seite 8 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Mi 28 Jul 2010, 17:30

Im Verhörraum

Schmidt: Hören sie, ich... ja, es stimmt, dass ich mit der ein oder anderen Frau ... was angefangen habe. Aber... ich hab nie Gewalt angewandt.
Jan: Silvia Späth sagt da aber was anderes.
Schmidt: Ach die blöde Kuh.
Jan: Herr Schmidt !
Schmidt: Ja, sie hat sich zuerst geziert, aber dann hat es ihr auch Spaß gemacht.
Jan: Ja, das kann ich mir so richtig vorstellen.
Schmidt: Die Kleine will doch nur Aufmerksamkeit erregen, mehr nicht.
Jan: Sie wird Anzeige gegen sie erstatten und ihre Chefin wird sie nicht mehr decken. (schweigen, sie sehen sich an) HerrSchmidt, wo ist Petra Greiner ?
Schmidt: Ich weiß es nicht. Fragen sie doch die Schneider.
Jan: Die Schneider ?
Schmidt: Meine sogenannte Chefin hat doch selbst Dreck am Stecken.
Jan: Inwiefern ?
Schmidt: Ja, sie hat mich gedeckt. Aber nur weil ich etwas gegen sie in der Hand habe.
Jan: Verstehe. Ein kleines schmutziges Geschäft unter Kollegen. Worum ging's ? Drogen ? (er nickt)

Vince scheint nun endlich kapiert zu haben, was Jan mit seinem Theater vorhat. Und er ist jetzt bereit, mitzuspielen.

Vince: Petra Greiner hatte in ihrer Zelle jede Menge Pillen versteckt.
Schmidt: dAvon wusste ich nichts.
Vince: Bis Petra ihnen davon erzählt hat, als sie mit ihr ein kleines Schäferstündchen abhielten.
Schmidt: Ich hatte nichts mit Petra.
Jan: Das ist unerheblich. Sie wollte sie anzeigen, weil sie Silvia Späth vergewaltigt haben.
Schmidt: Ja, ja, ja. Sie wollte damit zur Direktion. ABer ich hab ihr das sehr schnell wieder ausgeredet. Immerhin war der Draht zur Direktion für sie sehr wichtig.
Jan: Warum ?
Schmidt: Die Drogen, die... die Petra von der Schneider bekommen hat. Sie sollte sie während ihres Freigangs an den Mann bringen. Ich.. ich hab zufällig mal ein Gespräch zwischen ihr und der Schneider mitbekommen. Sie wollte aussteigen.
Jan: OK. Sie haben Mike Wächter draußen gesehen ?
Schmidt: Der Typ im Rollstuhl ? (Jan nickt) Und ?
Vince: Kennen sie ihn ?
Schmidt: Nein. ich hab ihn nie vorher gesehen. Aber der Name, der ist schon mal gefallen. Allerdings weiß ich nicht, in welchem Zusammenhang.

Jan und Vinice schauen sich an.
Sie verlassen den Raum, lassen Schmidt alleine.


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Gewissenskonflikte - Seite 8 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Mi 28 Jul 2010, 17:33

Sie gehen in den Nebenraum, wo Ina und Hajo warten.

Hajo: Gratuliere Jan. Er hat angebissen.
Jan: Ja, aber wir wissen immer noch nicht, wo Petra Greiner steckt.
vince: Bist du sicher, er sagt die Wahrheit ? Dass er nicht weiß, wo sie ist ?
Jan: Ja. ich glaube auch, dass die Schneider für Petras Verschwinden verantwortlich ist.
Hajo: hast du sie auch vorgeladen ?
Jan: Nein. Ich möchte erst noch mal mit Wächter reden.
Hajo: Gut. Aber dieses Mal komme ich mit. (er schaut ihn fragend an) Keine Angst. ich will dich nicht kontrolieren.
Jan: Ist schon OK.

Sie gehen in einen weiteren Raum, in dem Mike Wächter schon wartet.

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Gewissenskonflikte - Seite 8 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Mi 28 Jul 2010, 17:39

Mike: NA endlich. Was soll ich hier schon wieder ?
Jan: Es tut mir Leid, aber wir müssen uns noch mal mit ihnen über Petra unterhalten.
Mike: Sie geben nicht locker, was ?
Jan: Nein.
Mike: Was wollen sie mir denn dieses Mal unterstellen ?
Jan: Wir hatten ein sehr interessantes Gespräch mit Frau Schneider.
Mike: Frau Schneider ?
Jan: Hören sie auf. Wir wissen, dass sie sich kennen. petra hat die Drogen von ihr bekommen und über sie dann verkauft. Wie groß war ihr Anteil ?
Mike: Was ? Sind sie jetzt komplett verrückt ?
Hajo: Herr Wächter, es hat keinen Wert, es abzustreiten. Frau Schneider hat ein umfassendes Geständnis abgelegt.

Jetzt ist Wächter das erste Mal sprachlos. Er wirkt nervös.

Jan: Wo ist Petra ?
Mike: Ich glaube ihnen kein Wort, Herr Maybach. Sie bluffen. Und von mir erfahren sie gar nichts mehr.

Hajo und Jan schauen sich an.

Hajo: Na gut, dann..... können sie gehen.

Wächter schaut erstaunt nach oben, lässt die Männer nicht aus den Augen.

Mike: Wirklich ?
Jan: Ja.

Jan geht beleidigt aus dem Zimmer.

Mike: Na ja. Er hat es versucht. Die Taktik mag ja bei dem ein oder anderen aufgehen, aber eben nicht immer.
Hajo: Verschwinden sie Wächter.

Wächter rollt nach draußen. hajo kommt gleich hinterher. Er sieht Jan, der sich im Hintergrund hält.
Sie beobachten ihn, wie er das Präsidium verlässt.

Hajo: Gut gespielt, Jan.
Jan: Was ist ? Kommst du mit ?
Hajo: Fragst du wirklich ? Vince ! Ina !

die beiden kommen aus dem Büro.

Hajo: Ihr kommt mit. Wir dürfen Wächter nicht aus den Augen verlieren.

Zu viert verlassen sie ebenfalls das Präsidium, steigen in ihre Autos und heften sich an die Fersen von Wächter.

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Gewissenskonflikte - Seite 8 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Mi 28 Jul 2010, 17:48

Jan fährt.

Hajo: Und ? Wie lief es gestern ?
Jan: Was meinst du ?
Hajo: Hat meine Tochter deinen Heiratsantrag angenommen ?
Jan: Ach das. Ja klar.
Hajo: Ich hab auch nichts anderes erwartet.
Jan: Ich werde gut auf sie aufpassen, versprochen.
Hajo: Ich hoffe, dass sie gut auf dich aufpassen wird. Das ist notwendiger.
Jan: Ach ja ? (die beiden schauen sich an, müssen lächeln)
Hajo: Und die Sache mit der Anzeige ?
Jan: Ich hab sie zurückgezogen, Hajo. Ich... ich kann das nicht.
Hajo: Aber du erwartest von Silvia Späth, dass sie Schmidt anzeigt.
Jan: Ich weiß. Und ich nehme es ihr auch nicht übel, wenn sie es nicht tut.
Hajo: Jan, ich kann mir nur schwer ein Bild davon machen, was hinter diesen Mauern tagtäglich geschieht. Gelesen habe ich schon oft darüber.
Jan: Es wird sich nichts ändern Hajo. Du kannst zwar gerichtlich dagegen vorgehen und wenn du Glück hast, dann bekommst du sogar Recht. Aber was dann ? Die nächsten stehen schon wieder bereit, um für Unruhe zu sorgen.
Hajo: Ein Fass ohne Boden.
Jan: Wenn du es so willst.
Hajo: Und du kommst mit der Situation klar ?
Jan: Ich hab mit Leni darüber gesprochen. Und ich weiß, dass ich es schaffen kann. Mit ihrer Hilfe.
Hajo: Jan, ich möchte , dass du weißt, dass ich auch noch da bin, vergiss das bitte nicht.
Jan: Werde ich nicht, Hajo: Ich... ich hab aus den letzten Tagen gelernt.

Er sieht seinen Chef an, der etwas komisch schaut.

Jan: Was ist ?
Hajo: Warte mal. Wächter.

Wächter stoppt den Wagen und wartet. Nach einer Weile kommt die Schneider und steigt zu ihm ein. Sie fahren los.

Jan: Na bitte, wer sagt es denn.
Hajo: Du hattest mal wieder den richtigen Riecher. (sie schauen sich an, schmunzeln) Ich würde zu gerne hören, was die beiden jetzt miteinander zu bereden haben.
Jan: Ist mir eigentlich egal, solange sie uns zu Petras Versteckt führen.
Hajo: Du glaubst immer noch daran ?
Jan: Ja. (Hajo lässt Jan nicht aus den Augen)

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Gewissenskonflikte - Seite 8 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Mi 28 Jul 2010, 17:53

Sie fahren noch eine ganze Weile dem Wagen hinterher. Und irgendwann kommen sie auf ein Fabrikgelände mit lauter alten Hallen.
Sie drosseln das Tempo und beobachten die beiden. Sie halten vor einer alten Halle, steigen aus.
Jan und Hajo warten auf Ina und Vince. Zu viert gehen sie auf diese Halle zu. Ganz leise und langsam gehen sie hinein.
Sie beobachten die beiden, die gezielt auf eine Tür zulaufen. Sie streiten sich immer noch, schließen die Tür auf und gehen hinein.

Die Vier gehen etwas schneller in die Richtung und hören die beiden reden.

Schneider: Was ist mit ihr ?
Wächter: Keine Ahnung. Gestern ging es ihr noch gut.
Schneider: Hören sie Wächter, wenn sie der Kleinen etwas angetan haben, dann habe ich damit nichts zu tun.
Wächter: Beruhigen sie sich.

hajo gibt Ina und Vince per Blickkontakt Bescheid, einzugreifen. Sie stürmen den Raum.

Ina: Polizei, Hände hoch.

Wächter und Schmidt erkennen Ina und Vince, die mit gezogener Waffe vor ihnen stehen. Kurz danach kommen Hajo und Jan herein.

Jan: So schnell sieht man sich wieder.

Er geht sofort zu Petra Greiner. Sie ist bewusstlos. Er untersucht sie kurz und ruft dann den Notarzt.

Wächter und Schneier werden ins Präsidium gebracht und verhört.

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Gewissenskonflikte - Seite 8 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Mi 28 Jul 2010, 17:59

Im Büro, Jan telefoniert. hajo unterhält sich kurz mit Ina.

Ina: Ich habe den Lebensgefährten von Frau Schneider angerufen. Er ist auf dem Weg hierher.
Hajo: Gut. Ich möchte außerdem, dass sein Labor komplett auf den Kopf gestellt wird.
Ina: Ich sag der Spurensicherung Bescheid.
Hajo: (erkennt, dass Jan auflegt) Und ?
Jan: Sie wird noch untersucht. Ist immer noch ohne Bewusstsein. Sie rufen an, wenn sich an ihrem Zustand etwas ändert.
Hajo: (er sieht den nachdenklichen Blick seines Kollegen) Jan, wir haben unser Bestes gegeben. Sie wird es schaffen, glaub mir.
Jan: Ich hoffe, du behältst Recht.
Hajo: Was ist ? Kommst du mit ? (er schaut ihn an) Wir müssen die beiden verhören.
Jan: Du willst sie tatsächlich zusammen befragen ?
Hajo: Ja. Hältst du das für falsch ? (schweigen) Jan, wenn du Einwände hast, dann sag es mir.
Jan: Nein. Wir... wir machen es wie du sagst.
Hajo: Das klingt jetzt aber nicht wirklich überzeugend.
Jan: Doch Hajo, ist es. Ich... ich muss nur eben an Petra denken.
Hajo: Dann schlage ich vor, dass du das Verhör vom Beobachtungsraum verfolgst. Ina und ich werden mit den beiden reden.
Jan: OK.

Er ist wirklich nicht erpicht darauf, die beiden in die Mangel zu nehmen. Er möchte vielmehr die beiden beobachten.

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Gewissenskonflikte - Seite 8 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Mi 28 Jul 2010, 18:06

Beim Verhör passiert das, was alle schon vorher wussten. Sie geben sich gegenseitig die Schuld. Niemand will mit der Entführung etwas zu tun haben.
Die Schneider gibt zu, die Drogen an Petra übergeben zu haben, damit sie sie während ihres Freigangs verkaufen konnte.
Wächter bestreitet, Petra daran gehindert zu haben, nach ihrem Freigang wieder zurück ins Gefängnis zu gehen.
Jan ist das alles zuviel. Diese Lügen und gegenseitigen Beschuldigungen. Obwohl er die Spielchen alle kennt, dieses Mal macht es ihn ziemlich mürbe.

Hajo: Hören sie, wer am Ende die Idee hatte, Petra Greiner festzuhalten, wird das Gericht klären. Im Übrigen sind unsere Kollegen garade dabei, das Labor ihres Lebensgefährten auf den Kopf zu stellen. Und der ist auch bereits auf dem Weg hierher. Anders als sie, zeigt er sich wesentlich kooperativer, Frau Schneider.

Eine ganze Stunde lang dauert das Verhör, dann werden die beiden abgeführt.

Im büro reden Ina, Hajo und Jan über die beiden. Vince kommt herein.

Vince: Jan ?
Jan: Ja ?
Vince: Ich hab gerade mit dem Krankenhaus telefoniert. Petra Greiner ist aufgewacht. Und die Ärzte sind sehr zuversichtlich, dass sie keine bleibenden Schäden davon tragen wird.
Jan: gott sei Dank. Hajo ? (er schaut ihn an, muss gar nicht weiter reden)
Hajo: Hau schon ab und vergiss trotz allem nicht, dass sie eine Kriminelle ist.
Jan: Klar.
Ina: Kann ich mitkommen ?
Jan: Wenn du willst.

Ina schaut Hajo an, der nickt. Zusammen verlassen sie dann das Präsidium.

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Beitrag  cat Mi 28 Jul 2010, 18:18

Jan fährt. Ina lässt ihren Kollegen nicht aus den Augen.

Ina: SAg mal, Jan.... darf ich... dich mal was fragen ?
Jan: Klar.
Ina: Wie.. war eigentlich deine Anhörung ?
Jan: (er schaut sie kurz an) hat Hajo nichts erzählt ? (sie schüttelt den Kopf) Ich...ich hab die Anzeige zurückgezogen. (sie sagt nichts) Was ist ? Kein "Wie kannst du nur ? " oder "Warum ?"
Ina: Nein, Jan. von mir wirst du das nicht hören. War nicht so der Renner, diese Befragung, oder ?
Jan: Nein, nicht wirklich. Ich bin abgehauen, als der Verteidiger mir klar zu machen versuchte, dass ich nicht in das Opferschema passe.
Ina: Verstehe. Du sollst freiwillig mit den anderen.....
Jan: (schaut sie wieder an) Genau.
Ina: tut mir Leid.
Jan: Ist schon OK.
Ina: Und wie klappt es mit dir und Leni ?
Jan: Was meinst du ?
Ina: Na ja, sie.... sie war vor ein paar Tagen bei uns im Büro.
Jan: Warum ?
Ina: Sie wollte einen Rat. Sie... sie hatte Probleme, mit der ganzen Sache umzugehen. Dass du dich im Bad einschließt, dass du Berührungen aus dem Weg gehst, usw.
Jan: Ina, das alles ist auch nicht leicht für mich. Und jetzt komm nicht damit, dass ich ein Mann bin und besser damit umgehen kann.
Ina: Ich glaube, es spielt keine Rolle ob du ein Mann oder eine Frau bist. Vergewaltigt zu werden ist immer schlimm.
Jan: Ich hab versucht, das ganze zu verdrängen. Aber es ging nicht. Sobald Leni mehr wollte, als....
Ina: Schon OK.
Jan: Weißt du, was ich vorgestern Abend vorhatte ?
Ina: Nein.
Jan: Ich war im Red Moon.
Ina: Oh.
Jan: Ja, ich.. .ich dachte, wenn ich... mit einer völlig fremden Frau..... schlafe, dass ich dann meine Blockade Leni gegenüber ablegen kann.

Sie sagt jetzt nichts. Sie stehen an einer roten Ampel. sie schauen sich sehr intensiv an.

Ina: Es ist nichts passiert ?
Jan: Nein. Leni ist dort aufgetaucht. Gott sei Dank. Ich weiß nämlich nicht, was ich getan hätte.
Ina: Jan, ihr beide gehört zusammen. Ich bin mir sicher, dass ihr die Situation in den Griff bekommen werdet.
Jan: Haben wir schon.
Ina: Echt ?
Jan: Na ja. (er schaut sie an) Ja.
Ina: Und ? War's schwer ?
Jan: Willst du jetzt Einzelheiten wissen ?
Ina: Nein. ich freue mich einfach für euch. Und wann wird geheiratet ?
Jan: Wenn unser Baby da ist.
Ina: Wie Baby ?
Jan: Leni ist wieder schwanger.
Ina: Wirklich ? (sie ist total happy) Oh, Jan.... das.... das ist ja großartig. Und es ist alles in Ordnung ?
Jan: Ja.

Sie kann ihre Freude nicht zurückhalten und gibt ihm während der Fahrt einen Kuss auf die Wange.

Jan: Ist ja gut.

Sie kommen kurz danach im Krankenhaus an. Eine Schwester führt die beiden in das Krankenzimmer.

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Beitrag  cat Fr 30 Jul 2010, 09:11

Schwester: So bitte.
Ina: Danke.

Sie gehen hinein und ein hübsche junge Frau schaut sie an.

Jan: Frau greiner ?
Petra: Ja.
Jan: Mein Name ist Jan Maybach, ich bin von der Kripo. Und das ist meine Kollegin Ina Zimmermann.
Petra: Hallo. Haben sie mich gefunden ?
Jan: Ja.
Petra: Dann muss ich mich bei ihnen bedanken.
Ina. Das ist unser Job.
Petra: Ich dachte schon, dass ich da nie mehr raus komme.
Jan: Frau Greiner, wir würden ihnen gerne noch ein paar Fragen stellen. Natürlich nur, wenn es sie nicht zu sehr anstrengt.
Petra: Nein, fragen sie ruhig. ich bin froh, dass ich mit jemandem reden kann. Die letzten Tage waren nicht so toll.
Jan: Wie fühlen sie sich ?
Petra: Noch ein bisschen müde, aber sonst geht es.
Jan: Ich soll ihnen einen schönen Gruß von Silvia ausrichten.
Petra: Silvia ? Wie geht es ihr ?
Ina: Sie hat ihren Selbstmordversuch gut überstanden.
Petra: Dieser Mistkerl.
Jan: Schmidt ?
Petra: Klar, wer sonst ?
Jan: Frau Greiner, was ist am Tag ihres Freigangs passiert ?
Petra: Ich wollte gleich zur Polizei gehen.
Ina: Warum ?
Petra: Ich konnte so nicht mehr weiter machen. ich musste denen erzählen, wie es damals wirklich zu dem Unfall gekommen war.
Jan: Ihre kleine Schwester hat den Wagen gefahren, stimmt's ?
Petra: Sie haben mit Silvia darüber gesprochen. (er nickt) Sie sollte doch den Mund halten.
Ina: Wenn sie nicht gewesen wäre, hätten wir sie wahrscheinlich nicht so schnell gefunden.
Petra: Ist das so ?
Jan: Ja. Ich hab mir die Unfallakte von damals besorgt. Hab mir die Fotos angeschaut, den Unfall rekonstruiert und ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass sie nicht gefahren sein konnten.
Petra: Schlau.
Jan: Ja. Erzählen sie uns, warum sie das getan haben ? Warum sie die Tat auf sich genommen haben ?
Petra: Susi wollte unbedingt nach Hause fahren. Wir hatten alle etwas getrunken. Ich weiß nicht, warum ich mich darauf eingelassen habe. Auf jeden Fall.... als ich merkte, dass sie die Kontrolle über das Fahrzeug verlor, war es schon zu spät. Ich wusste, dass es Ärger geben würde, wenn herauskommt, dass susi am Steuer saß. Und ich wollte die heile Welt meines Vaters nicht zerstören.
Ina: Wie meinen sie das ?
Petra: Susi war der Liebling meines Vaters. Alles, was sie anfasste, war richtig. Sie wurde immer für alles gelobt. Es hätte ihm das Herz gebrochen, wenn er die Wahrheit erfahren hätte.
Jan: Und warum der plötzliche Sinneswandel ?
Petra: Im Gefängnis haben sie eine Menge Zeit über sich und das Leben nachzudenken. Ich weiß, dass ich eine Menge Mist gebaut habe. Aber ich sehe nicht ein, für etwas gerade zu stehen, was ich nicht getan habe. Wissen sie, ich war für meinen Vater nie wichtig. Vielleicht bin ich deshalb auch immer wieder ausgebrochen. Drogen, Diebstahl..... Aber er ist immer noch mein Vater. Und ich wünsche mir so sehr, dass er das auch so sieht.
Ina: Es ist viel passiert.
Petra: Ich weiß. Und ich weiß auch, dass sich vieles nicht rückgängig machen lässt. Aber ich will versuchen, mit meinem Vater einen Neuanfang zu beginnen. Ich möchte, dass er versteht, dass er Susi zwar verloren hat, aber dass er mit mir immer noch eine Tochter hat.

Bei diesen Worten wird Jan sehr nachdenklich. Ina merkt das. Sie weiß, dass Jans Verhältnis zu seinem Vater in ähnlichen Bahnen verläuft.


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Beitrag  cat Fr 30 Jul 2010, 09:27

Jan: Und die Drogen ?
Petra: Die Schneider hat mich damit versorgt. Sie wusste aus meiner Akte, dass ich Kontakt zu verschiedenen Dealern hatte. Ihr Freund hat das Zeug produziert und ich sollte es verkaufen.
Ina: Während ihres Freiganges.
Petra: Genau. DAs ging auch alles immer ganz gut.
Ina: Und wie lief das mit der Bezahlung ab ?
Petra: Das Geld, dass ich für die Pillen bekam, ging über Mike an die Schneider.
Jan: Mike Wächter. (sie nickt)
Petra: Ja. Als ich ihm beim letzten Freigang mitteilte, dass ich zur Polizei gehen will, um alles zu erzählen, da ist er fast ausgeflippt. "Ich könnte das meinem Vater doch gar nicht antun. Es würde ihm das Herz brechen und er er würde als Lügner dastehen, weil er ja jeden Monat von ihm einen bestimmten Betrag als Entschädigung bekommt. - Außerdem wäre die Geldquelle aus den Drogengeschäften versiegt."
Ina: Er hatte Angst, dass sie ihn deswegen anzeigen.
Petra: Ich hab der Schneider gesagt, dass ich niemanden verpfeife und dass ich keine weiteren Drogenverkäufe vornehmen werde. Das hat beiden nicht gefallen. Beide brauchten das Geld.
Jan: Das ist einfach unglaublich.
Petra: Hören sie, mit was für einer Strafe muss ich denn rechnen ? Ich meine, ich hab mit Drogen gehandelt.
Jan: Wenn sie vor Gericht ein volles Geständnis ablegen und den Richter davon überzeugen können, dass man sie dazu gewzungen hat, werden sie möglicherweise auf Bewährung rauskommen. Zumal sie ja schon seit zwei Jahren grundlos im Gefängnis saßen.
Petra: Sie meinen, ich ... ich wäre für immer ein freier Mensch ?
Ina: Könnte schon so sein.
Petra: Haben sie eigentlich mit meinen Eltern gesprochen ? (beide nicken) Und ?
Jan: Ihr Vater hat mir ganz offen gezeigt, was er von ihnen hält.
Petra: Kann ich mir vorstellen. Aber ich werde ihm die Wahrheit über Susi erzählen. Ob er sie hören möchte oder nicht.
Ina: Dann wünsche ich ihnen dafür alles Gute und viel Kraft.
Petra: Danke. Das werde ich wohl brauchen. Und Silvia ?
Jan: Was ist mit ihr ?
Petra: Sie wurde vergewaltigt und sie hat ihnen bei der Aufklärung einer Straftat geholfen. Kann sie mit einer frühzeitigen Entlassung rechnen ?
Jan: Ich werde sehen, was sich da machen lässt. Obwohl sie mir gegenüber gesagt hat, dass sie so schnell gar nicht raus möchte.
Petra: ich weiß. Weil sie keine Freunde mehr hat. Wer will schon mit einem Exknacki zu tun haben.
Jan: Sie könnten ihr helfen .
Petra: Das werde ich auch. Silvia war in der Zeit, in der ich im Gefängnis war, der Grund, warum ich nicht ausflippte. Sie hat mir zugehört und war für mich da. Ich würde ihr gerne davon etwas zurückgeben.
Jan: Das ist doch schon mal ein Anfang.
Petra: Sehen sie Silvia noch ?
Jan: Auf jeden Fall. Ich hab versprochen, ihr mitzuteilen, wenn wir sie gefunden haben.
Petra: Dann sagen sie ihr, dass wir uns bald wieder sehen werden.
Ina: Das machen wir. (Petra wird müde)
Jan: Ja, wir... lassen sie dann erst mal wieder alleine. Ruhen sie sich aus.
Petra: Danke.
Ina: Auf Wiedersehen.
Petra: Wiedersehen.

Sie verlassen die Klinik.
Als Jan im Wagen sitzt, startet er nicht gleich.

Ina: Was ist ?
Jan: Ich.. ich muss daran denken, was sie über ihren Vater gesagt hat.
Ina. Ich weiß, was du meinst.
Jan: hajo hat mir schon nahe gelegt, mich mit meinem Vater auszusprechen.
Ina: Und ?
Jan: Ich kann das nicht.
Ina: Petra Greiner ist in einer ähnlichen Situation. Aber sie will es versuchen.
Jan: Ja.

Sie schauen sich an, schweigen.

Jan: Hast du was dagegen, wenn wir noch schnell im Gefängnis vorbei fahren ?
Ina: Du willst Silvia Späth die Neuigkeit überbringen ? (er nickt) OK, ich bin dabei.

Jan fährt in die JVA.

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Gewissenskonflikte - Seite 8 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Fr 30 Jul 2010, 09:38

Dort werden sie wieder in einen Raum gebracht und warten auf Silvia Späth. Als sie Jan und Ina sieht, lächelt sie ein wenig.

Silvia: Hallo Herr Maybach.
Jan: Hallo. (er geht zu ihr und gibt ihr einen Kuss auf die Wange. Ina lässt die beiden nichi aus den Augen, ist etwas überrascht über diese Art von Begrüßung)
Silvia: Und ? Gibt es was Neues von Petra ?
Jan: Wir haben sie gefunden. sie... liegt im Krankenhaus.
Silvia: Ist es schlimm ?
Ina: Nein. Sie ist nur ein wenig entkräftet. Das wird wieder.
Silvia: Oh, das ist...... danke. DAs hat sie ihnen zu verdanken.
Jan: In erster Linie sind sie dafür verantwortlich. sie haben mir die Geschichte mit dem Unfall erzählt.
Silvia: Na ja.
Jan: Frau Späth, ich... ich möchte....
Silvia: Bevor sie jetzt etwas sagen, möchte ich, dass sie wissen, dass ich..... (sie zögert eine Weile) ... ich werde Schmidt nicht anzeigen.

Jan schaut sie an, schweigt.

Silvia: Wollen sie jetzt nicht versuchen, mich umzustimmen ?
Jan: Nein. Ich... ich hab meine Anzeige auch zurückgenommen. Ich kann sie sehr gut verstehen.
Silvia: Das hat aber zu Folge, dass Schmidt weiter machen wird.
Jan: Ja. Aber selbst wenn man ihn dafür bestrafen würde, haben die Frauen hier keine Garantie, dass nicht wieder ein Wärter nachkommt und genau da weiter macht, wo Schmidt aufgehört hat.
Silvia: Kann man denn überhaupt etwas dagegen tun ?
Ina: DAs ist sehr schwierig. Im Knast gelten andere Regeln. Und für Außenstehende ist das sehr schwer nachzuvollziehen.
Jan: Und als Betroffener weißt du zwar, was Sache ist, aber... das zu beweisen wird immer schwierig bleiben.
Silvia: Danke. Danke für alles.
Jan: Ich werde bei der Staatsanwaltschaft einen Haftprüfungstermin veranlassen.
Silvia: Was bedeutet das ?
Ina: Es wird nochmals geprüft, ob man sie nicht vorzeitig aus der Haft entlassen kann.
Jan: Ja. Und jetzt kein "Aber" Petra möchte sie so schnell wie möglich wieder sehen.
Silvia: Ein Leben in Freiheit ? Ich.. .kann es gar nicht glauben.
Jan: Melden sie sich einfach, wenn sie draußen sind, ja ?
Silvia: Sie meinen das ehrlich ?
Jan: Ja klar.

Sie geht zu ihm und umarmt ihn wieder.

Silvia: Schöne Grüße an ihren Fastschwiegervater, ja ?
Jan: Mach ich. Tschüß.

Sie geht zur Wärterin und die beiden verlassen den Raum.
Ina lässt Jan nicht aus den Augen.

Ina: Eine nette Person.
Jan: Ja.
Ina: Weißt du eigentlich, warum sie hier einsitzt ?
Jan: Sie hat ihren Ehemann im Schlaf erstochen.
Ina: Oh.

Er geht an ihr vorbei nach draußen. Sie folgt ihm.

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Gewissenskonflikte - Seite 8 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Fr 30 Jul 2010, 09:53

Im Büro warten Hajo und vince.

Hajo: Da seid ihr ja.
Ina: Ja. Wir waren noch in der JVA. Jan wollte Silvia mitteilen, dass wir Petra Greiner gefunden haben.
Hajo: So ? (er schaut Jan an, er lässt ihn nicht aus den Augen)
Jan: Ja, ich... ich hatte es ihr versprochen. (er fühlt sich von Hajo in die Enge getrieben)
Hajo. Jan, du bist mir doch keine Rechenschaft schuldig.

Jan schaut sich in der Runde um. Ihm ist das jetzt etwas unangenehm.

Hajo: OK. DAnn schreibt euren Bericht, der Staatsanwalt wartet schon darauf. (er geht in sein Büro)
Ina: ich mach das für dich, hm ?
Jan: Danke Ina.

ER will zu Hajo ins Büro, klopft an.

Hajo: Ja ?
Jan: (öffnet die Tür, schaut herein) Hast du kurz Zeit ?
Hajo: Komm rein.

Jan geht hinein und schließt die tür. Er setzt sich, Hajo beobachtet ihn)

Hajo: WAs ist los ?
Jan: Hajo, ich... kann ich für den Rest der Woche frei bekommen ?
Hajo: Warum ?
Jan: Na ja, ich... ich möchte nach Köln.
Hajo: Köln ?
Jan: Ja.... (schweigen)
Hajo: Jan ? (sie schauen sich an)
Jan: Ich möchte mit meinem Vater reden.
Hajo: So plötzlich ? (er sagt nichts) Willst nicht darüber reden, hm ? Komisch, ich dachte, du wolltest in Zukunft mehr auf die Menschen hören, die dir am Herzen liegen.
Jan: Ach verdammt. Das Gespräch mit Petra Greiner eben, hat.... hat mich ein bisschen nachdenklich gemacht.
Hajo: Jan, du kannst selbstverständlich nach Köln. Ist vielleicht sogar besser, wenn du nach all dem, was du hast durchmachen müssen, ein wenig Abstand von allem gewinnst. Ich bin der erste, der das unterschreibt.
Jan: Danke.
Hajo. Sonst noch was ?
Jan: Ja, ich... ich hab Silvia Späth versprochen, bei der Staatsanwaltschaft um einen Haftprüfungstermin zu bitten.
Hajo. Warum ?
Jan: Na ja. Sie hat uns den entscheidenden Hinweis über den Unfall von damals gegeben.
Hajo: Und das ist der einzige Grund ? (er lässt sein Gegenüber nicht aus den Augen)
Jan: Hajo ! OK, sie... sie tut mir auch ein bisschen Leid. Weißt du, wir... wir versuchen jeden Tag das Verbrechen zu bekämpfen. Wir überführen die Täter und die werden dann entsprechend verurteilt.
Hajo: Ja, und ?
Jan: Ich meine... die Beweggründe der Täter sind oft so.... vielschichtig.
Hajo: Silvia Späth zum Beispiel. (er schaut seinen Chef jetzt fragend an) Ich hab mich über deine neue Bekannte schlau gemacht.
Jan: Hajo !
Hajo: Nein, ist ja gut. Das Vertrauen, dass sie dir entgegen brachte, hat uns in unserem Fall geholfen. Sie hat 6 Jahre bekommen, weil sie ihren Ehemann getötet hat.
Jan: ja. Weil er sie jahrelang geschlagen und gedemütigt hat.
Hajo: Und deshalb war der Mord gerechtfertigt ?
Jan: Hajo, so mein ich das doch gar nicht.
Hajo: Reg dich nicht auf. Ich weiß, was du meinst. Aber die Rechtsprechung obliegt den Menschen, die tagtäglich damit zu tun haben. Dann hättest du dein Jurastudium zu Ende bringen müssen.
Jan: Ja . (sie lassen sich nicht aus den Augen)
Hajo. Jan, die kurze Zeit, die du im Knast verbringen musstest, hat dich noch sensibler gemacht. Aber... vergiss darüber hinaus nicht, dass du einen Eid geschworen hast, als du diesen Job angenommen hast. (er sagt nichts) So und jetzt verschwinde. ich werde mich um die Akte Späth kümmern, versprochen.
Jan: Danke.
Hajo: Und richte deinen Eltern einen schönen Gruß von mir aus.
Jan: Mach ich.

ER geht aus dem Büro, Hajo schaut ihim noch nach, ist etwas nachdenklich.

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Gewissenskonflikte - Seite 8 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Fr 30 Jul 2010, 10:02

Jan fährt in die Redaktion. Vorher hatte er noch ein kurzes Telefonat geführt.
Er geht in Lenis Büro.

Jan: Hallo (er gibt ihr einen Kuss)
Leni: Was machst du denn hier ?
Jan: Ich will dich abholen.
Leni: Abholen ?
Jan: Ja. Du hast Urlaub für den Rest der Woche.
Leni: Wie bitte ?
Jan: ja. Ist alles geregelt. Also komm.

Er zieht sie an der Hand und will mit ihr nach draußen. Sie schnappt sich schnell ihre Tasche und sie verschwinden.
Im WAgen.

Leni: Würdest du mir bitte mal erklären, was das zu bedeuten hat ?
Jan: Leni, ich... wir konnten unseren Fall heute aufklären und ich... (er schaut sie an) ... ich möchte nach Köln.
Leni: Zu deinen Eltern ?
Jan: Ja.
Leni: Verstehe, du willst ihnen von unseren Hochzeitsplänen berichten. Das kannst du doch aber auch am Telefon.
Jan: Nein, ich will nicht mit ihnen über unsere bevorstehende Hochzeit reden.
Leni: Sondern ?
Jan: Es geht um meinen Vater.
Leni: Ist er krank ?
Jan: Nein. Das heißt, ich weiß es nicht. Aber darum geht es nicht.
Leni: Jan....
Jan: Dein Vater meint auch, dass ich mich endlich mit ihm aussprechen müsste.
Leni: Ach darum geht es. Du willst dich mit ihm versöhnen.
Jan: Ich will es zumindest versuchen.
Leni: OK. Fahren wir nach Köln. Wollte ich schon immer mal hin.

Sie fahren nach Hause und erklären Benni kurz, dass sie für ein paar Tage nach Köln fahren. Der findet das OK.

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Gewissenskonflikte - Seite 8 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Fr 30 Jul 2010, 10:17

Jan und Leni sind gerade dabei ein paar Sachen einzupacken, als es klingelt.

Leni: Ich geh schon.

Sie geht zur Tür und vor ihr steht Klaus.

Leni: Klaus, das ist ja eine Überraschung.
Klaus: Hallo. Ich hab im Präsidium angerufen und die sagten mir, dass Jan Urlaub hat ?
Leni: Ja. Wir wollen für ein paar Tage nach Köln.
Klaus: Köln ? Na dann... viel Spaß. Kann ich kurz ?
Leni: Sicher, komm rein.

Sie gehen ins Wohnzimmer. Jan kommt zu ihnen.

Jan: Klaus.
Klaus: Hi. Ich will nicht lange stören. Ritchie und seine Freunde kommen erneut vor den Richter.
Jan: Wie lautet die Anklage ?
Klaus: Mord. Mord an einem Mitgefangenen.
Jan: Wie hast du das denn hingekriegt ?
Klaus: Ich hab mit dem Arzt gesprochen, der ihn behandelt hat. Und ich habe zwei Mithäftlinge gefunden, die gegen die drei aussagen werden.
Jan: Und du glaubst, das ist ausreichend ? Was, wenn die beiden umfallen ?
Klaus: Verdammt Jan. Musst du immer so schwarz sehen ?
Jan: Nein, aber...
Klaus: Nur weil du umgefallen bist, heißt das nicht, dass es andere auch tun.
Jan: Ach jetzt bin ich schuld, ja ?
Leni: Hey, jetzt bleibt mal ganz locker, ja ? (sie merkt, dass die beiden gerade im Begriff sind, sich gegenseitig anzugreifen)
Jan: tut mir Leid.
Klaus: Nein, du... du hast ja Recht. Ich hab's nicht so gemeint.
Jan: Ich hoffe, du hast Erfolgt und die drei bekommen das, was sie verdienen.
Klaus. Ich lass nicht locker, das weißt du ja. Und ihr ? Du willst nach Köln ?
Jan: Ja.
Klaus: Zu.... deinen Eltern ? (er nickt) Dann wünsch ich viel Vergnügen.
Jan: Ja, danke.

Sie schauen sich eine Weile an, schweigen und dann verlässt klaus die Wohnung wieder. Leni bringt ihn noch zur Tür.
Als sie zurück ins Wohnzimmer kommt, sieht sie Jan am Fenster stehen, gedankenverloren. Sie geht zu ihm, streicht ihm über den Rücken.

Jan: bin ich ein Feigling ?
Leni: Nein, jan, das bist du nicht.
Jan: Aber.... (er dreht sich zu ihr um, sie schauen sich an)
Leni: Jan jetzt hör auf, dir ein schlechtes Gewissen einzureden. Du hattest für das Zurückziehen der Anzeige deine Gründe. Auch wenn Klaus das im Moment nicht nachvollziehen kann oder will. Und ob deine Anzeige ausreichend gewesen wäre, die drei ein weiteres Mal zu verurteilen, ist gar nicht sicher. Mord wiegt da schon schwerer, oder ?
Jan: (schaut ihr tief in die Augen) Was hab ich doch für eine kluge Frau.
Leni: Ich weiß. Und jetzt möchte ich nichts mehr davon hören.

Sie gibt ihm einen Kuss und geht wieder ins Schlafzimmer, weiter packen.
Kurz nach 16 Uhr sitzen sie im Wagen Richtung Köln.

Leni: Hast du deinen Eltern gesagt, dass wir heute noch kommen ?
Jan: Nein.
Leni: WArum nicht ?
Jan: Ich will sie überraschen, ganz einfach.

Sie fahren einige Stunden und so gegen halb neun sind sie in Köln.
Jan parkt seinen Wagen vor dem Haus. Aber er steigt nicht gleich auch.

Leni: Was ist ? Aufgeregt ?
Jan: Ein bisschen schon. Auf der einen Seite freue ich mich, meine Mutter wieder zu sehen. Aber...
Leni: Dein Vater, hm ? Lass dich nicht zu irgendwas hinreißen, Jan.
Jan: Ja. (er schaut sie an, gibt ihr einen dicken Kuss) Ich liebe dich.
Leni: Ich dich auch. Und jetzt komm.

Sie steigen aus und gehen zur Haustür. Jan kligelt.

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Gewissenskonflikte - Seite 8 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Mo 02 Aug 2010, 09:00

So, heue möchte ich nun endlich meine Geschichte zu Ende bringen. Ist jetzt doch etwas lang geworden, aber wenn mich mal die Schreibwut gepackt hat.... Der Fall ist gelöst und Jan hat noch etwas zu erledigen.

Jan klingelt, schaut dabei Leni an. Nach einer Weile geht die Tür auf. Jans Mutter, Marianne, steht vor ihm.
Beide, Marianne und Jan, können erst mal gar nichts sagen.

Jan: hallo Mama.
Marianne: Jan..... Jan, was.... was macht ihr denn hier ?
Jan: Überraschungsbesuch.
Marianne: Oh... Jan. (sie breitet ihre Arme aus und sie nimmt Jan ganz fest in ihre Arme)

Sie lässt ihn nach einer Weile wieder los und jetzt ist Leni an der Reihe.

Marianne: Leni, ist das schön, dich weider zu sehen.
Leni: Hallo.
Marianne: Gut siehst du aus.
Leni: Danke.
Marianne: Jetzt kommt erst mal rein.

Sie führt die beiden ins Wohnzimmer. Dort sitzt Jans Vater über einem Buch.

Marianne: Andreas ? Wir haben Besuch.

Andreas Maybach schaut nach oben. Schweigt.

Jan: Hallo Paps.
Andreas: Sieh an. Der verlorene Sohn kehrt heim.

Es herrscht Schweigen. jans Vater steht auf und geht auf Leni zu.

Andreas: Hallo Leni. (er gibt ihr einen kleinen Kuss auf die Wange) Jan. (er schaut ihn nur an)
Marianne: Warum habt ihr denn nicht angerufen, dass ihr kommt ? Ich werde gleich das Gästezimmer herrichten.
Jan: Musst du nicht, Mama. Wir...wir wohnen die paar Tage im Holiday Inn.
Marianne: Was ? Das kommt ja überhaupt nicht in Frage. Wir haben doch hier genug Platz.
Andreas: Lass mal Marianne. Unser Haus ist ihm wahrscheinlich nicht gut genug.
Jan: So ein Quatsch. Wir wollen euch nicht unnötig Arbeit machen.
Marianne: Das ist Quatsch, Jan. Ihr macht uns doch keine Arbeit. Ich bin doch so froh, euch hier zu haben. Also, keine Widerrede. Bestell euer Hotelzimmer ab.

Sie geht nach oben.

Leni: Kann ich dir was helfen ?
Marianne: Wenn du magst.

leni schaut Jan an, gibt ihm einen Kuss und folgt Marianne nach oben.

Jan: Ja, dann.... hol ich mal das.... Gepäck.

Er schaut dabei seinen Vater an, aber der reagiert nicht. Jan geht alleine vor das Haus und holt das Gepäck aus dem Kofferraum.
Er kommt wieder ins Wohnzimmer. Sein Vater sitzt wieder über seinem Buch. Nimmt keine Notiz von ihm.
Jan entschließt sich, die Koffer gleich nach oben zu bringen. Dort sind die beiden Frauen dabei, die Betten zu beziehen.

Jan: Es macht dir wirklich nichts aus ?
Marianne: Also es reicht jetzt, mein Junge. (sie schaut ihn böse an)
Jan: OK OK.


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Gewissenskonflikte - Seite 8 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Mo 02 Aug 2010, 09:41

Etwas später sitzen sie im Wohnzimmer. Jan und Leni trinken ein Glas Wein. Marianne ein Glas Wasser.

Marianne: Dein Vater hat mir erzählt, was du hast durchmachen müssen.
Jan: Es ist vorbei.
Marianne: Mag sein. Aber vergessen kann man das nicht, Jan.
Jan: Ich schaff das schon.
Andreas: Hat dein feiner Herr Anwalt dich einigermaßen gut da rausgehauen ?
Jan: Papa, bitte. Ich... ich weiß, dass du meine verteidigung gerne übernommen hättest.
Andreas: Hast du mir das nicht mehr zugetraut ?
Jan: Hast du vergessen, auf was du plädieren wolltest ? Ich hätte unter Stress gelitten. War überarbeitet und deshalb nicht mehr in der Lage, klar zu denken. Hast du auch nur einmal einen Gedanken daran verloren, dass ich Recht habe ?
Andreas: Ich hätte schon das Richtige getan, Jan. Aber du hattest kein Vertrauen zu mir.
Jan: Das ganze hatte nichts mit Vertrauen zu tun, Papa.
Andreas: Sondern ?
Jan: Ich....
Andreas: Ist schon gut. Dieser Klaus hat seine Arbeit ja gut erledigt.

Es herrscht Schweigen.

Andreas: Ich hoffe, ihr seid mir nicht böse. Aber ich... bin müde. (er steht auf und geht ins Schlafzimmer)
Leni: Gute Nacht.
Andreas: Nacht.

jan schaut Leni an, dann seine Mutter.

Marianne: Mach dir nichts draus. Du kennst ihn.
Jan: Ja.
Marianne: Er hat wirklich schwer zu knabbern gehabt, als du ihm das Mandat entzogen hast.
Jan: Ich hab ihm zu keiner Zeit ein Mandat erteilt.
Marianne: Jan, du bist sein Sohn.
Jan: Ja. Aber das bin ich schon seit meiner Geburt.

Es herrscht wieder Schweigen.

Marianne: Warum seid ihr hier ? Ist was passiert ?
Jan: Nein. ich... ich wollte euch einfach mal wieder sehen.
Marianne: Jan, ich kenne dich sehr gut. Du kommst nicht ohne Grund hierher.

Jan schaut seine Mutter an, schweigt.

Marianne: na ja. Es ist schon spät und ihr seid sicher auch müde von der Fahrt.
Leni: Stimmt.

Sie steht auf und geht in Richtung Schlafzimmer. Sie hält kurz und geht hinter das Sofa, gibt Jan noch einen Kuss auf seinen Kopf.

Marianne: Schlaft gut.
Jan: Danke Mama, du auch.

Sie verschwindet. Leni lässt Jan nicht aus den Augen.

Leni: Alles klar ? (er schaut sie an, nickt) Komm, lass uns auch gehen.

Sie gehen nach oben.

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Beitrag  cat Mo 02 Aug 2010, 09:51

Am nächsten Morgen ist Jan schon früh auf. Er joggt. So wie er es früher immer schon getan hat, als er noch zu Hause wohnte.
Leni kommt in die Küche. Das Frühstück ist schon fast fertig.

Marianne: Morgen Leni, gut geschlafen ?
Leni: Ja, großartig. Danke.
Marianne: Frühstück ist gleich soweit.
Andreas: (kommt herein) Morgen
Leni: Morgen.
Andreas: Wo ist Jan ?
Leni: ich denke mal, beim Joggen.
Marianne: So wie früher.
Andreas: Dieses Rumgerenne. Das bringt doch überhaupt nichts.
Leni: Jan bringt es sehr viel. Er bekommt dabei seinen Kopf frei.
Andreas: Wenn du meinst.

Er setzt sich an den Tisch. leni macht es ihm nach. Sie fangen an mit frühstücken. nach einer Weile kommt Jan, völlig verschwitzt in die Küche.

Jan: Morgen. (er wird von Marianne und Leni begrüßt. Andreas schweigt)
Marianne: (Jan will sich an den Tisch sezten) Moment. Ab unter die Dusche.
Jan: (schaut seine Mutter an, dann Leni) Ja.

Die beiden Frauen müssen schmunzeln. Jan geht nach oben ins Bad. Er duscht und geht dann nach unten zum Frühstück. Sein Vater liest in der Zeitung. Er setzt sich an denTisch und nimmt sich einen Toast. Leni schenkt ihm Kaffee ein.

jan: Danke.
Marianne: Wie geht es Benni ?
Jan: Gut. Steht kurz vor dem Abi.
Marianne. Das er ganz bestimmt mit Auszeichnung erreichen wird.
Jan: Mit Auszeichnung erwarte ich gar nicht. Aber... ich denke, dass er ganz gut abschneiden wird.
Andreas: ja. Wie sein Vater. Nur.... der hat leider nichts daraus gemacht.
Jan: (er schaut in die Richtung seines Vaters, der immer noch in seiner Zeitung liest) Klar.
Andreas: ( nimmt jetzt die Zeitung herunter, schaut Jan an) Hast du diese Mistkerle eigentlich angezeigt ?

Jan schaut weg, schweigt.

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Gewissenskonflikte - Seite 8 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Mo 02 Aug 2010, 10:09

Andreas: Hast du oder hast du nicht ?
Jan: JA. (die ANtwort kommt recht zögerlich)
Andreas: Das klingt nach einem Aber.
Jan: Ich hab die Anzeige wieder zurückgezogen.
Andreas: Warum ?
Jan: Ich... (er schaut ihn jetzt an) ... ich möchte nicht darüber reden.
Andreas: Du hast gekniffen ? Ich glaub es nicht.
Marianne: Andreas, bitte. ER .... hatte sicher seine Gründe.
Andreas: Die mich wirklich interessiren würden. Also ? Was ist los ? Mein Sohn lässt sich vergewaltigen und schaut seelenruhig zu, wie diese Typen ihr Unwesen weiterhin im Knast treiben können. Ich dachte du bist Polizist. Und als solcher darauf bedacht, dass Gerechtigkeit ausgeübt wird. Das passt nicht, oder ?

Jan schaut nun zum ersten Mal sehr intensiv seinen Vater an. Sie schweigen, dann steht Jan einfach auf und verlässt die Küche. Es herrscht Schweigen, dann steht Leni auf.

Leni: Warum tust du das ?

Sie geht nach draußen und findet Jan im Garten des Hauses. Sie geht langsam zu ihm, berührt seinen Arm. Er dreht sich zu ihr um, sie muss nichts sagen. Sie umarmen sich und Jan ist froh, dass sie bei ihm ist.

In der Küche.

Marianne: Ich verstehe dich nicht Andreas.
Andreas: Natürlich nicht. Vergewaltigung ist kein Kavaliersdelikt. Und dass es ihm widerfahren musste, ist sicher schrecklich. Aber er muss sich damit auseinandersetzen. Er kann nicht so tun, als ob nichts geschehen wäre.
Marianne: Aber woher willst du wissen, dass er sich nicht damit auseinandersetzt ? Er hat vielleicht viel mehr damit zu kämpfen, als du und ich uns vorstellen können. Hast du dich schon mal gefragt, warum er hier ist ? So plötzlich ?
Andreas: Ach was. Sentimentalitäten. Dafür gibt es nun wirklch keinen Anlass.

Er steht auf und lässt seine Frau alleine zurück. Sie wirkt traurig. Es hat sich nichts geändert.


In Garten

Leni: Ich hab deiner Mutter eigentlich versprochen, mit ihr Einkaufen zu gehen. Aber ich denke...
Jan: Nein. Nein, geht ihr nur. Ich möchte nicht, dass du dich verpflichtet fühlst, mir.....
Leni: Jan, das ist doch Blödsinn.
Jan: Ich weiß. Aber... geh nur. (er nimmt sie wieder in den Arm) Ich... geh meinem Vater einfach aus dem Weg.
Leni: OK. Aber der Nachmittag gehört uns, ja ?
Jan: Gut. Dann werde ich mir mal was ganz Besonderes einfallen lassen.
Leni: Das will ich hoffen. (sie gibt ihm einen Kuss und geht in die Küche zurück)

Marianne hat den tisch schon fast abgedeckt.

Marianne: Wie geht es ihm ?
Leni: Geht so.
Marianne: Leni, es .. es tut mir Leid, wenn du... das so mitbekommst.
Leni: War Andreas schon immer so zu Jan ?
Marianne: Ja. ER wollte immer das Beste aus ihm rausholen. Er mag es nicht, wenn man Schwäche zeigt.
Leni: Armer Jan.
Marianne: Ja. Er... er hat eigentlich nie einen Vater gehabt. Also ich meine jetzt einen Vater, wie man ihn sich gerne wünscht.
Leni: Ich weiß, was du meinst.
Marianne: Er ist Benni bestimmt ein sehr guter Vater.
Leni: Das ist er, absolut. Er...er gibt ihm all das, was er wahrscheinlich selbst vermisst hat.
Marianne. Und das ist eine Menge. Wenn du unter diesen Umständen lieber bei Jan bleiben möchtest....
Leni: Nein. Er besteht darauf, dass wir beide in die Stadt gehen.
Marianne. Na gut. Dann... mach ich mich schnell fertig.

Die beiden verlassen etwas später das Haus. Jan hat sich mit einem Buch im Gästezimmer zurückzogen. Er liest eine ganze Weile, als er Geräusche von draußen wahrnimmt. Er schaut aus dem Fenster und sieht seinen Vater im Garten arbeiten.
Dann entschließt er sich, nach unten zu gehen.
Im Garten lässt er ihn wieder nicht aus den Augen. Sein Vater merkt, dass er beobachtet wird, macht aber weiter.
Er geht ein paar Schritte auf ihn zu.


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Gewissenskonflikte - Seite 8 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Mo 02 Aug 2010, 10:27

Jan: Darf.... darf ich dich mal was fragen ?

Jetzt ist es sein Vater, der den Rechen, den er in der Hand hält, beiseite legt und sich zu ihm wendet.

Andreas: WAs möchtest du wissen ?
Jan. Du.... du hast doch sicher während... deiner beruflichen Tätigkeit.... auch die ein oder andere Frau vertreten, die... die (er sucht nach den richtigen Worten)
Andreas: .... vergewaltigt wurde ? (er nickt) Ja, sicher. Ich hatte sogar zwei Fälle, in denen die Männer Opfer von sexuellen Übergriffen wurden.
Jan: Wirklich ?
Andreas: Ja. Weißt du, man liest immer von Frauen, denen das widerfährt. Aber eine Statistik besagt, dass es viel mehr Männer gibt, als man denkt, denen das gleiche angetan wird.
Jan: Na ja. Ehrlich gesagt, hab ich auch noch nie darüber etwas gelesen.
Andreas: Ich kann dir dazu ein paar interessante Berichte geben. (er schaut ihn an) Hör zu, ich.. ich möchte mich für mein Gerede vorhin beim Frühstück entschuldigen. Es ist einfach nur.... Vergewaltigung, jan, ist für mich eines der schlimmsten Verbrechen überhaupt. Egal wer die Opfer sind. Ob Frauen, Männer oder auch Kinder. Und der Gedanke, dass mein Sohn... das Opfer einer solchen Tat wurde.... Ich... ich möchte diese Schweine einfach hinter Gitter sehen. Und zwar für immer.
Jan. Ich weiß. Und ich ... ich wollte das ja auch. Aber.....
Andreas: WAs ist passiert ? Was hat dich zum Umdenken gebracht ?
Jan: Ich musste zu einer Anöhrung.
Andreas: Das ist normal. Anklage und Verteidigung wollen sich ein genaues Bild über den Tathergang machen.
Jan: Ja. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden. Nur..... nach 10 Minuten war für mich klar, dass ich am Ende nicht als Opfer da stehen werde.
Andreas: Sondern ?
Jan: In der Nacht, als ich..... die waren zu dritt. Ich hatte überhaupt keine Chance mich zu wehren. Die drei haben alle ausgesagt, dass ich freiwilig mitgemacht hätte.
Andreas: Und dein Anwalt ? Hat der nicht dagegengehalten ?
Jan: Er kam gar nicht dazu. Ich... ich bin einfach aufgestanden und hab die Sitzung verlassen. (schaut seinen Vater jetzt an) Sei ehrlich, hätte er vor Gericht eine Chance gehabt, meine Version glaubwürdig zu vertreten ?
Andreas: Na ja. Ich kenne deinen Anwalt nicht besonders gut. Aber er ist jung. Und ich denke, dass er mit so einem Fall bisher auch nicht vertraut war. (schweigen) Was jetzt nicht heißen soll, dass ich es hätte besser machen können. Du wärst bei mir wahrscheinlich auch weggelaufen, oder ?

Jan zuckt mit den Schultern.

Andreas: Wärst du, ganz bestimmt. Ich kenne dich.

Jan geht ein paar Schritte von seinem Vater weg, dreht ihm den Rücken zu.

Andreas: Wie geht es dir ? Und ich meine jetzt nicht körperlich. (Jan dreht sich langsam um, hat feuchte Augen)
Jan: Na ja, ich... ich schließe mich z. B. immer noch im Badezimmer ein.
Andreas: (schweigen) Und Leni ? Zwischen euch alles in Ordnung ?
Jan: Ja. Ich... ich hätte zwar fast einen großen Fehler begangen, aber sie.... sie hat mich noch mal davor bewahrt.
Andreas: Darüber möchtest du jetzt aber nicht reden, hm ? (er schüttelt den Kopf) Ist schon OK.

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Gewissenskonflikte - Seite 8 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Mo 02 Aug 2010, 10:39

Während die beiden sich unterhalten, kommen Marianne und Leni aus der Stadt zurück. Leni hatte nicht wirklich viel Spaß beim Shoppen und Mariannne merkte das.
Sie hören die beiden Männer im Garten reden. sie nähern sich der Terrassentür und verfolgen das Gespräch.

Andreas: Darf ich dich jetzt auch etwas fragen ? (er nickt) Warum bist du hier ? Ich meine, wir beide haben nicht gerade das beste Vater-Sohn Verhältnis. Da stimmst du mit mir doch überein, oder ?

Jan antwortet nicht, schweigt.

Jan: Ich... ich hatte gestern noch ein Gespräch mit einer Gefangenen, die von ihrem Freigang nicht zurückkam, weil sie von einem ehemaligen Freund gefangen gehalten wurde. Sie... sie hat vor zwei Jahren eine Tat auf sich genommen, um die wahre Schuldige, ihre kleine Schwester, zu schützen. Ihre Schwester war der Liebling des Vaters und sie.. sie hat in den Augen ihres Vaters so ziemlich alles falsch gemacht, was man hat falsch machen können. Sie konnte es ihm nie recht machen.
Andreas: Und ?
Jan: sie hat mir gesagt, dass sie zur Polizei gehen möchte, um die wahren Hintergründe der Tat zu schildern. sie will ihrem Vater klar machen, dass die kleine Tochter gar nicht so vollkommen war, wie er sie immer sah. Un sie will versuchen, ihm auch vor Augen zu halten, dass er immer noch eine Tochter hat. sie will ihm, nach all dem, was in ihrem Leben schief gelaufen ist, eine Chance geben, sich kennen zu lernen. Ihm zeigen, dass sie auch jemand ist. Jemand, auf den man stolz sein kann.
Andreas: Ich glaube, ich weiß, was du meinst.
Jan: Papa, ich weiß, dass wir uns auch nicht viel zu sagen haben. Und wenn, dann dauert es nicht lange und wir streiten. Aber.... wir sind erwachsene Menschen. Ich... ich hab in meinem Leben schon einiges durchmachen müssen. Und er Grund, warum ich nicht wollte, dass du mich vertrittst.... das lag nicht am Vertrauen.
Andreas: Sondern ?
Jan: Es gab in meinem Leben eine Menge Situationen, bei denen ich die Hilfe meines Vaters gut hätte brauchen können. Aber du hast sie mir.... verwehrt. Damals wolltest du nicht und jetzt .... wollte ich nicht.
Andreas: Weil wir beide Sturköpfe sind.
Jan: Ja, mag sein.
Andreas: Und du glaubst, dass wir beide es noch schaffen können miteinander umzugehen, wie Vater und Sohn das eben so tun ?
Jan: Ich.. ich würde es mir wünschen.

Die beiden sehen sich jetzt eine ganze Weile an, dann geht Jans Vater auf seinen Sohn zu und nimmt ihn in den Arm. Jan überlegt kurz und geht dann auf die Umarmung seines Vaters ein.

Von der Terrassentür ist es Marianne, die Leni zu verstehen gibt, die beiden alleine zu lassen und mit ihr in die Küche zu gehen.

Marianne: Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Weißt du, wie lange ich mir schon eine solche Umarmung der beiden gewünscht habe ?
Leni: Wahrscheinlich sehr lange.
Marianne. Du sagst es. Ach Leni.... und wenn er jetzt noch erfährt, dass er Opa wird. Ein schöneres Geschenk hättet ihr beide uns gar nicht machen können.

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Beitrag  cat Mo 02 Aug 2010, 10:47

Am Nachmittag fährt Jan mit Leni an den Rhein. ER möchte mit ihr eine Schiffstour machen. Das Wetter dazu ist großartig.
Sie sitzen auf dem Oberdeck und genießen die Ruhe.

Jan: Wie war eigentlich eure Shoppingtour ?
Leni: Nicht so toll. Ich musste die ganze Zeit an dich und deinen vater denken.
Jan: Das tut mir Leid.
Leni: Hey, ist schon gut. Meinst du, eure Versöhnung hält Stand ? Ich meine, ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein mensch ändert. So schnell ändert.
Jan: nein. Vermutlich nicht so schnell. Aber... wir müssen beide einfach toleranter uns gegenüber werden. ich muss lernen, ihn zu verstehen und es vor allem zu akzeptieren, dass er so ist, wie er ist. Das beruht sich natürlich auf Gegenseitigkeit.
Leni: na ja. Bei dir habe ich da eigentlich keine Bedenken. Aber dein Vater....
Jan: Einen Versuch ist es wert und jetzt... möchte ich nicht mehr darüber reden. lass uns einfach den Tag genießen, ja ?
Leni: Ja. (er schaut sie an und sie küssen sich)


Am Abend hat Jans Vater alle zum Essen eigeladen.
Und der Abend verläuft ohne größere Hindernisse. Alle sind gut gelaunt und als Andreas dann noch von der frohen Botschaft hört, dass er Opa wird, ist der Abend rundum gelungen.
Müde und glücklich gehen die vier nach Hause.
Am nächsten Tag beschließen Jan und Leni, am Nachmittag wieder nach Leipzig zu fahren. Es ist Jans Wunsch. Er möchte die Gute Stimmung nicht aufs Spiel sezten. Denn er weiß, dass es jederzeit wieder zu einem Krach kommen könnte. Auch wenn nicht gewollt.
Und Jans Vater kann das sehr gut verstehen und denkt ähnlich.
Aber er hat den beiden versprochen, schon bald nach Leipzig zu kommen.

Ende.

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Beitrag  Moritz1 Mo 02 Aug 2010, 12:06

Hallöchen Cat,
ich habe deine Geschichte wieder mit sehr viel Interesse verfolgt!!
Sie war sehr spannend und mal ganz ehrlich, ich liebe deine schönen, langen Geschichten.
Das machst du echt super.

Ich hoffe du schreibst bald wieder eine neue Geschichte??
Viele liebe Grüße
Moritz

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Beitrag  Kathy Mo 02 Aug 2010, 17:56

Hallo Cat,
mir geht es wie Moritz, auch ich liebe deine langen Geschichten und je länger umso mehr kann man sich darin "ausschreiben" und in die Tiefe gehen. Diese Geschichte jedenfalls hat mir wieder sehr gut gefallen, sie war sehr emotional, berührend aber auch erschütternd was Jan betrifft. Das was er erlebt hat wird er sicher nie vergessen, er wird damit leben müssen aber vergessen wird er es nie. Ich freu mich jedenfalls schon wieder auf deine nächste Geschichte. Im Moment verfolge ich gespannt Moritz neue Geschichte, es wird also nie Langweilig hier und wer weiß vielleicht kommt ja bald wieder etwas neues von dir und auch von Walli. Ich bin ja froh das ihr drei so fleißige Schreiber seid. L.G. Kathy

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Gewissenskonflikte - Seite 8 Empty Gewissenskonflikte

Beitrag  walli Mo 02 Aug 2010, 19:05

Hallo Cat,

ich melde mich ja fast immer erst am Ende einer Geschichte, weil mittendrin die Spannung zu groß ist. Auch zu dieser Story möchte ich dich wieder beglückwünschen
Ich habe da ja auch meine Version zu "Jan im Gefängnis". Aber wenn ich die Geschichte hier ins Forum stelle, kommt das einem Verrat gleich und ich habe in dir die größte Feindin
So freue ich mich schon auf Neues von dir. Sicher wirst du uns nicht lange warten lassen
Liebe Grüße Walli

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Gewissenskonflikte - Seite 8 Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Di 03 Aug 2010, 10:41

Hallo zu aller erst freue ich mich natürlich, dass euch allen die Geschichte so gut gefallen hat und sie in euren Augen auch nicht zu lange war.
Es stimmt, Kathy, man kann je länger man an einer Geschichte sitzt, mehr in die Tiefe gehen. Und deshalb war auch Marco in seinem Interview so glücklich darüber, eine Geschichte in vier Folgen drehen zu dürfen. Wie er selbst sagte, man kann die Grundthematik, das Problem mehr ausleben, mehr vertiefen. Und ich bin natürlich gespannt, was die Macher der Soko uns präsentieren werden.
Und jetzt zu dir Walli. Ich hoffe doch, wir werden nieeeeee Feindinnen. Dafür gibt es überhaupt keinen Grund. Wenn du für die Gefängnisgeschichte eine Story zu erzählen hast, bin ich die erste, die danach lechzt. Ich schreibe ja sehr gerne aber mindestens genauso gerne lese ich Geschichten. Und deine gefallen mir, wie auch die von Moritz immer wieder super. Also, keine Hemmungen. Und Verräter unter Jan/Marco-Fans kann es gar nicht geben.
In diesem Sinne nochmals danke und lasst euch sagen, dass eine neue Geschichte schon in Angriff ist. Also, wachsam bleiben.
Liebe Grüße
cat

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