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Gewissenskonflikte

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Gewissenskonflikte Empty Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Mi 16 Jun 2010, 09:50

Hallo und guten Morgen !
Ich möchte heute mal anfangen, mit dem, was ich mir so zurecht gesponnen habe. Jan im Gefängnis, das klingt nicht gut. Und ich hab mir natürlich Gedanken darüber gemacht. Vielleicht hab ich es auch übertrieben. Hoffe trotzdem, die Geschichte gefällt euch.


Es ist früh am Morgen. Leni ist in der Küche und macht das Frühstück. Benni kommt kurz herein, holt sich ein Glas und schenkt sich Orangensaft ein.

leni: Frühstück ist gleich fertig.
Benni: Keine Zeit.

Jan kommt herein und bekommt die Eile seines Sohnes mit.

Jan: Morgen. (Benni geht an ihm vorbei, ohne ein Wort zu sagen) Benni ?
Benni: (bleibt stehen, dreht sich zu ihm um) Ja ?
Jan: Ist alles in Ordnung ?
Benni: Sicher. (er will gehen, Jan hält ihn fest)
Jan: Mit wem hattest du denn gestern so spät noch Streit ?
Benni: (schaut seinen Vater an) Bist du im Büro nicht ausgelastet, dass du jetzt mir schon nachspionierst ?
Jan: Ich hab dir nicht nachspioniert. Aber du warst gestern nicht zu überhören.
Benni: Ich muss dich enttäuschen, Papa. Ich hab nicht gestritten.

Er löst sich von seinem Vater und verschwindet. Jan schaut ihm hinterher. Irgendetwas stimmt nicht.

Leni: Hey, vielleicht Stress mit seiner Freundin, hm ?
Jan: Dann kann er mir das doch sagen, oder ?
Leni: Jan. Hast du mit deinen Eltern über jeden Stress mit deiner Freundin gesprochen ?
Jan: Nein. Aber es hat sie auch nicht interessiert.

Er geht an ihr vorbei und schenkt sich Kaffee ein. Leni geht nicht länger auf diese Sache ein.

Jan: Wann hast du den Termin bei deiner Ärztin ?
Leni: Um 11.
Jan: Soll ich nicht doch mitkommen ?
Leni: Nee, lass mal. Ich sag dir Bescheid, wenn's was zu berichten gibt, hm ?

Er gibt ihr einen langen Kuss. Dann hören sie, wie die Tür ins Schloss fällt. Jan wird wieder nachdenklich.

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Beitrag  cat Mi 16 Jun 2010, 09:57

Der Vormittag gestaltet sich im Büro als Routine. Es liegt nichts Aktuelles vor. Jan erhält eine Anruf eines Kollegen.

Mats: Jan ? Ich bin's Mats.
Jan: Hallo, was gibt's ?
Mats: Hör zu. Ich ruf wegen Benni an.
Jan: Was ist mit ihm ?
Mats: Er hat vor etwa einer Stunde den Notarzt gerufen. Grund dafür war eine Auseinandersetzung zwischen zwei Jugendlichen.
Jan: Benni ?
Mats: Nein. Wie gesagt, er hat den Notarzt verständigt. Die beiden Jugendlichen hatten wohl Streit und es löste sich ein Schuss. Die Kugel traf das Bein des einen Jungen.
Jan: Ist er schwer verletzt ?
Mats: Nein. Es bestand zu keiner Zeit Lebensgefahr. Nur... der Schütze ist spurlos verschwunden. Und Benni auch.
Jan: Verstehe.
MAts: Jan, ich muss das melden, das weißt du.
Jan: Kannst du die Meldung noch zurückhalten ? Ein paar Stunden wenigstens ? Ich möchte erst mit Benni reden.
Mats: Klar. Ihr habt mein Protokoll morgen auf dem Tisch. Reicht das ?
Jan: Dank dir.
Mats: Kein Problem. Ich hab ja selbst einen Jungen in dem Alter. Kann dich verstehen. Tschüß.
Jan: Ja, tschüß und... danke.

Jan legt auf, schaut sich im Büro um. vince und Ina sind in ihre Arbeit vertieft, haben nichts mitbekommen.

Jan: Ina, ich... ich muss mal kurz weg.
Ina. (schaut ihn an) Du hast um 14 Uhr einen Termin mit Hajo bei Kruse, vergiss das nicht.
Jan: Bis dahin bin ich wieder hier.
Ina: OK.

ER verlässt das Büro und fährt in die Klinik. Dort will er mit dem Jungen reden, der mit der Schussverletzung eingeliefert wurde.

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Beitrag  cat Mi 16 Jun 2010, 10:01

Eine Schwester bringt ihn zu ihm. Jan ist überrascht. Es ist Felix, ein Schulkamerad und Freund Bennis.

Jan: Felix ?
Felix: Herr Maybach.
Jan: Wie geht es dir ?
Felix: Ganz gut. Hab Glück gehabt.
Jan: Verräts du mir, wie es dazu kam ?
Felix: Ich werde keine Anzeige erstatten.
Jan: Man hat auf dich geschossen.
Felix: War ein blöder Zufall.
Jan: Zufall ? Die Kollegen haben mir erzählt, du hättest Streit gehabt. Mit wem ? (er schweigt) Hör mal zu, ich weiß nicht, warum du ihn in Schutz nimmst. Aber er ist da draußen und hat eine Waffe bei sich. Das nächste Mal trifft er vielleicht besser.
Felix: Ich hab doch gesagt, es war keine Absicht. Die Kugel... ist... einfach so losgegangen.
Jan: Wissen deine Eltern Bescheid ?
Felix: Ja. Sie sind auf dem Weg hierher.
Jan: Na gut. Ich... lass dir meine Karte da. Ruf mich an, wenn du darüber reden willst.
Felix: Ja.

Jan verschwindet wieder, versucht, Benni auf seinem Handy zu erreichen. Er fährt nach Hause und hört schon beim Hereinkommen in die Wohnung, dass jemand im Haus sein muss.

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Beitrag  cat Mi 16 Jun 2010, 10:13

Die Geräusche kommen aus Bennis Zimmer. Jan steuert direkt darauf zu und öffnet die Tür, ohne anzuklopfen. Er sieht noch, wie Benni etwas ganz schnell verschwinden lässt.

Benni: Papa.
Jan: Was versteckst du denn da ?
Benni: (stellt sich davor) Nichts. Gar nichts. (er ist nervös)

Jan lässt sich aber nicht davon abhalten, nachzusehen. Er schiebt Benni zur Seite und öffnet die Schublade und wühlt darin herum. Er findet eine Waffe. Er nimmt sie in die Hand und riecht am Lauf. Er dreht sich um, schaut seinen Sohn böse an.

Jan: Was ist ? Bekomme ich eine Erklärung ? (Benni schweigt) Ist das die Waffe, mit der Felix angeschossen wurde ? (Benni ist jetzt ganz überrascht) Ja. Wie du siehst, ich weiß Bescheid. Also ?
Benni: Wie geht es Felix ?
Jan: Ich war bei ihm in der Klinik. Es geht ihm ganz gut.
Benni: DAs war ein blöder Unfall, Papa.
Jan: Unfall, so. Du findest es also vollkommen normal, dass man mit einer Waffe unterwegs ist.
BEnni. Papa...
Jan: Nichts Papa. Wer war der Schütze ? Du ?
Benni: Quatsch, ich doch nicht.
Jan: Benni, wer dann ?
Benni: Papa, ich.... ich hab ihm die Waffe abgenommen.
Jan: WEm ?
Benni: Kann ich dir nicht sagen. Er ist mein Freund.
Jan: Ein Freund ? Was ist das für ein Freund, der eine Waffe mit sich trägt und auf Menschen schießt.
Benni: Ich hab ihm gesagt, dass er sich der Polizei stellen soll. Die Verletzung von Felix, sie sah nicht so schlimm aus.
Jan: Und ?
Benni: Papa, er hat mir versprochen, sich zu melden. Ich hab die Waffe, er kann also nichts Schlimmes mehr damit anrichten.
Jan: Benni, so geht das nicht. Dein sogenannter Freund hat versucht, einen anderen Jungen zu töten.
Benni. Das ist doch Blödsinn. Es war ein dummer Zufall. Die Waffe ging plötzlich los.
Jan: Und wenn..... Wie heißt dein Freund.
Benni: Ich werde dir den Namen nicht sagen.

Die beiden schreien sich gegenseitig an. Sie schauen sich an, schweigen.

Benni: Papa, ich werde dafür sorgen, dass er sich bei der Polizei meldet. Versprochen. Gib ihm eine Chance.

Jan lässt ihn nicht aus den Augen, sagt nichts.

Benni: Bitte Papa. Er ist mein Freund.
Jan: Also gut. Ich...ich geb dir bis morgen 12 Uhr Zeit. Wenn bis dahin keine Selbstanzeige gemacht wurde, werde ich persönlich dafür sorgen, dass .....
Benni: Wird nicht nötig sein.
Jan: Dann ist ja gut. Und die hier (er hebt die Waffe kurz nach oben) ist beschlagnahmt.

Er geht mit der Waffe in der Hand nach draußen ins Wohnzimmer. Dort legt er sie in einen Schrank und schließt sie ein.
Das alles wird von Benni beobachtet.
Danach geht Jan wieder aus dem Haus. Es ist gleich 14 Uhr. Er hat einen Termin bei Kruse.

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Beitrag  cat Mi 16 Jun 2010, 10:26

Hajo wartet schon auf ihn.

Hajo: Da bist ja endlich. Wo steckst du denn ?
Jan: jetzt bin ich ja da.
Hajo: Ja, eine Viertelstunde zu spät.
Jan: Kruse wird's uns nachsehen.

Sie gehen hinein. Kruse erwartet sie schon.

Kruse: Na endlich. Kommen sie.

Er führt sie hinein und sie erkennen einen Mann, der in einer Ecke steht.

Kruse: Ja, meine Herren, das ist Sebastian Schell. Er ist evangelischer Priester. Herr Schell, dass sind Hauptkommissar Trautzschke und Oberkommissar Maybach.

Sie begrüßen und begutachten sich.

Kruse: Der Grund, warum ich sie hergebeten habe, ist ... der... Herr Schell wird morgen früh vor Gericht eine wichtige Rolle spielen. Es geht um Hehlerei und Erpressung.
Hajo: Und was haben wir damit zu tun ?
Kruse: Herr Schell hat mehrere Morddrohungen erhalten. Ich möchte, dass sie sich um ihn kümmern. Hier (er gibt Jan eine Akte) Das ist das Wichtigste, was sie wissen müssen. Ich habe bereits eine Wohnung herausgesucht. Sie werden Herrn Schell dorthin begleiten und ab sofort nicht mehr aus den Augen lassen.
Jan: Warum wir ? Sie haben gesagt, es geht um Hehlerei. Dafür sind die Kollegen des....
Kruse: Herr Maybach, dieser Prozess morgen ist sehr wichtig. Wir können uns keine Fehler leisten. Und bei ihnen weiß ich, dass er in den allerbesten Händen ist. Sie haben Erfahrung in solchen Sachen.

Hajo merkt an Jans Reaktion, dass dieser alles andere als erbaut darüber ist.

Hajo: DAs können ja Ina und Vince...
Kruse: Herr Trautzschke, bitte. Ich habe sie beide hergebeten. Und außer uns hier, weiß niemand etwas. Und das sollten auch so bleiben. Haben sie mich verstanden? Und das ist auch gleich der nächste Punkt. Herr Maybach, sie verlieren bitte kein Wort über diese Aktion in Gegenwart ihrer..... (er schaut Hajo an) ihrer Lebensgefährtin. Die Presse können wir nicht brauchen.

Die beiden schauen sich an.

Kruse: Wir haben uns verstanden ? (er bekommt keine Antwort) Herr Maybach ?
Jan: Klar.

ER verlässt die Gruppe und geht ans Fenster.

Kruse: Herr Trautzschke, hier ist die Adresse und die Schlüssel für die Wohnung. Wie gesagt, es herrscht absolutes Stillschweigen über den Verbleib von Herrn Schell. Er wird morgen um 9 Uhr abgeholt. Dann ist für sie die Arbeit erledigt. So und jetzt.... (er geht auf Schell zu) Herr Schell, sie sind bestens geschützt. Glauben sie mir.
Schell: Danke.

Es herrscht Schweigen. Dann geht Hajo auf Schell zu.

hajo: Dann wollen wir mal. (sie gehen zur Tür, Jan folgt nicht gleich) Jan ? Kommst du ?
Jan: (dreht sich um, schaut Kruse an) Ja. (dann geht er an ihm vorbei.

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Beitrag  cat Mi 16 Jun 2010, 10:36

Auf dem Weg zu dieser vermeintlichen Wohnung, wird nichts gesprochen. Schell hält sich bedeckt. Hajo parkt den Wagen unmittelbar vor dem Haus. Sie steigen aus und gehen in den zweiten Stock. Dort befindet sich die Wohnung, von der Kruse bereits gesprochen hat.
hajo schließt auf. Sie gehen hinein.

hajo: Jan, ich ... ich werde erst mal ins Präsidium fahren. Die anderen müssen zumindest wissen, dass wir bis morgen nicht zu erreichen sind.

hajo merkt, dass Jan immer noch nicht verstehen kann, dass ausgerechnet er für diesen Job auserwählt wurde.

Hajo: Du solltest Leni anrufen.
Jan: Ja.
Hajo: Aber erzähl ihr nur so viel, dass..
Jan: Hajo ! Ich mach den Job nicht erst seit gestern. (er ist sauer)
Hajo: Dann ist ja gut. Ich bin in einer Stunde zurück.

Hajo verlässt die Wohnung. Jan und Schell sehen sich an.

Schell: Es tut mir Leid.
Jan: WAs ?
Schell: Sie.... können sich sicherlich etwas Angenehmeres vorstellen, als auf einen Prieser aufzupassen.
Jan: Ich bin Polizist. Ich kann mir meine Einsätze nicht aussuchen.
Schell: Aber glücklich darüber sind sie nicht.
Jan: MÖchten sie einen Kaffee ?
Schell: Gerne.

Jan geht in die Küche und sucht alles zusammen. Die Wohnung ist komplett eingerichtet. ER macht die Kaffeemaschine an und nimmt dann sein Handy.

Jan: Leni ? Hör zu... ich... ich komme heute nicht mehr nach Hause.
Leni: Warum ?
Jan: Einsatz. Tut mir Leid.
Leni: Um was geht es denn ?
Jan: Kann ich dir nicht sagen. Darf ich dir nicht sagen. Anweisung von ganz oben. (schweigen) Leni? Wie...wie war dein Besuch beim Arzt ?
Leni: Jan, lass uns darüber reden, wenn du wieder zu Hause bist, ja ?
Jan: Ist es schlimm ?
Leni: Nein, es ist nicht schlimm.
Jan: Ach... und.... könntest du vielleicht ein Auge auf Benni haben ?
Leni: Warum ?
Jan: Nur so. Ich... ich weiß auch nicht.
Leni: Hey, ist alles in Ordnung ?
Jan: Ja, sicher. Ich.. ich hab mir diesen Abend einfach anders vorgestellt.
Leni: Ich weiß. Bis morgen dann, hm ?
Jan: Ja. Ich... liebe dich.

Jan legt auf und der Kaffee ist auch schon fast durchgelaufen. Er holt zwei Tassen und stellt sie auf den Tisch. Wirft einen Blick über die Akte, die ihm Kruse gegeben hat, liest.

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Beitrag  cat Mi 16 Jun 2010, 10:41

Schell kommt in die Küche, er hat das Telefonat belauscht.

Jan: Kaffee ist gleich soweit.

Schell setzt sich an den Tisch. Die beiden schauen sich an, schweigen. Jan nimmt die Kanne und schenkt in die Tassen ein.

Schell: Danke. (Jan setzt sich ebenfalls) Sie haben die Akte gelesen ?
Jan: Oberflächlich, ja.
Schell: Ich.. ich habe lange mit mir gehadert. Auf der einen Seite bin ich Priester und unterliege der Schweigepflicht. Und auf der anderen Seite....
Jan: Ich weiß, was sie meinen. Aber sie haben sich richtig entschieden.
Schell: Das sage ich mir auch ständig und trotzdem bleiben Zweifel.
Jan: Es ist nicht leicht die Grenzen zu finden, bis wohin man etwas von seinem Wissen zurückhalten soll.
Schell: Sie als Polizist haben sicher oft mit solchen Situationen zu tun.
Jan: Na ja. Bisher hatte ich das Glück, im entscheidenden Moment immer zu wissen, was ich tue. Dass ich das richtige tue.
Schell: Dann hoffe ich für sie, dass das auch so bleibt.
Jan: Ja.

Sie schauen sich an, schweigen. Schell steht auf und geht mit seiner Tasse aus der Küche. Jan schaut ihm nach, widmet sich wieder der Akte.

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Beitrag  cat Mi 16 Jun 2010, 10:47

Zu Hause bei den Maybachs ist es Benni, der im Wohnzimmer steht und auf den Schrank starrt, in dem Sein Vater die Waffe versteckt hat.
Leni kommt herein.

Leni: Benni, ist alles in Ordnung ?
benni: Ja.
Leni: Hör zu, dein Vater kommt heute nicht mehr nach Hause. Hat einen Außeneinsatz.
Benni: Aha... (sein Handy klingelt) Entschuldige.

Er geht mit dem Telefon in sein Zimmer. Leni schaut ihm nach, geht dann aber wieder in die Küche.


Es ist gegen 20 Uhr. hajo ist mittlerweile wieder angekommen. Er hat sich ebenfalls die Akte durchgelesen, um Bescheid zu wissen.

Hajo: Spielen sie Schach ?
Schell: Bedaure, nein.
Hajo: Schade.
Schell: Ich bin kein guter Gesellschafter.
Hajo: Macht ja nichts.
Schell: Vielleicht sollte ich mich auf's Ohr legen. Wird morgen sicher anstrengend werden.
Hajo: Tun sie das. Wir.... (er schaut auf Jan, der es sich auf dem Sofa so bequem wie möglich gemacht hat und schläft) passen auf sie auf.
Schell: Ich weiß. Gute Nacht.
Hajo: Schlafen sie gut.

Schell geht ins Schlafzimmer und Hajo nimmt sich ein Buch, um sich abzulenken. Er hat die erste Schicht übernommen. Kurz nach Mitternacht soll Jan übernehmen. Der kommt aber gar nicht richtig zur Ruhe. Ihm geht Benni nicht aus dem Kopf.

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Beitrag  cat Mi 16 Jun 2010, 11:05

Kurz nach Mitternacht übernimmt Jan die Schicht.

Hajo: Hast du eigentlich Leni angerufen ?
Jan: Ja. Und sie hat keine Fragen gestellt.
Hajo: Jan, ich....
Jan: Schon gut. Tut mir Leid. War was ?
Hajo: Nein. Unser Priester schläft den Schlaf der Gerechten.
Jan: Gut. Dann schlaf du auch mal schön.
Hajo: Danke. Kaffee ist noch in der Thermoskanne.
Jan: Ja.

Hajo legt sich hin und schläft auch sehr schnell ein.
Jan ist in der Küche, schenkt sich einen Kaffee ein. Ein Geräusch lässt ihn blitzschnell zur Tür drehen. Es ist Schell.

Jan: Herr Schell. Sie... sie haben mich jetzt aber erschreckt.
Schell: Tut mir Leid. WAr nicht meine Absicht.
Jan: Können sie nicht schlafen ?
Schell: Nicht wirklich. Ich muss.... die ganze Zeit an den Prozess denken.
Jan: Kaffee ? (er nickt ihm zu, setzt sich an den Tisch)

Jan macht es ihm nach, stellt ihm die Tasse hin.

Schell: Danke. Das hilft ihnen wach zu bleiben, oder ?
JAn: Ja. Ich hoffe, er ist nicht zu stark.
Schell: Nein. ist schon OK so. (sie schauen sich an) Ich.. ich möchte nicht neugierig erscheinen, aber.... Benni... ist das ihr Sohn ? (Jan schaut ihn fragend an) Ich.. .hab vorhin ihr Gespräch mit ihrer..... Lebensgefährtin ganz unfreiwillig mitangehört.
Jan: Ganz unfreiwillig, ja ?
Schell: Ich weiß, was sie jetzt denken.
Jan: Vergessen sie's. Ja, Benni ist mein Sohn.
Schell: Wie alt ?
Jan: Er wird in zwei Monaten 18.
Schell: Oh, das ist sicher ein schwieriges Alter.
Jan: Wie man's nimmt.
Schell: Ihre Lebensgefährtin ist auch die Mutter ihres Sohnes ?
Jan: Nein. Bennis Mutter und ich... wir.... leben getrennt. Seit jetzt.... fast 16 Jahren.
Schell: Und der Junge ist die ganze Zeit bei ihnen ?
JAn: Mir wurde das Sorgerecht zugesprochen, ja.
Schell: Das ist erstaunlich.
Jan: Warum ? Trauen sie uns Männern nicht zu, Kinder zu erziehen ?
Schell: Natürlich. Aber... sie müssen doch zugeben, dass es doch eher eine Ausnahme ist.
Jan: Ging in meinem Fall nicht anders. Aber... ich möchte nicht....
Schell: Entschuldigen sie. Ich.. ich will sie nicht aushorchen. Aber ich bin als Priester auch Seelsorger und ich rede gerne mit Menschen, wenn ich sehe, dass sie..... Probleme haben.
Jan: Ich habe keine Probleme.
Schell: Wirklich nicht ? (sie schauen sich jetzt an, schweigen) Manchmal merkt man gar nicht, dass Probleme auf einen zukommen. Vielleicht weil man auch nichts merken möchte. Aber ..... lassen wir das.
Jan: Und sie ? (er schaut ihn jetzt fragend an) Sie sind evangelischer Priester. Haben sie Familie ?
Schell: Ja. Eine Frau und einen Sohn. Er ist 12.
Jan: Und wo sind sie ?
Schell: Sie leben nicht mehr hier. Meine Frau hat sich von mir getrennt. Das ist jetzt drei jahre her.
Jan: Und ihr Sohn ? Sehen sie ihn regelmäßig ?
Schell: Leider nicht. Sie leben in München. Ist nicht gerade nebenan. Außerdem.... möchte sie nicht, dass ich ihn sehe.
Jan: Das versteh ich nicht. DAs lassen sie sich gefallen ?
Schell: Was soll ich tun ? Wissen sie, ich habe mich schon immer mehr um die Belange der Gemeindeglieder gekümmert. Zumindest hat das meine Frau so gesehen.
Jan: Und ? War es so ?
Schell: Vielleicht. ich möchte es halt jedem REcht machen.
Jan: Und dabei kam die Familie zu kurz.
Schell: Das seh ich jetzt zwar nicht so, aber es muss wohl so gewesen sein.
Jan: Und ihr Sohn ? Vermisst er seinen Vater nicht ?
Schell: Im Vertrauen, Herr Maybach. Wir stehen ständig in Kontakt. DAs INternet ist mir da eine große Hilfe. Wir schreiben uns oft, schicken uns Bilder...
Jan: Und ihre Frau weiß nichts davon.
Schell: Nein.

Sie schauen sich wieder an, trinken ihren Kaffee.

Jan: Sie sollten versuchen, noch ein bisschen Schlaf abzubekommen.
Schell: Ja, sie haben Recht. Danke für das Gespräch.
Jan: Schon OK. Schlafen sie gut.

Schell geht aus der Küche und Jan widmet sich einem Buch, dass er im Wohnzimmer in einem Bücherregal gefunden hat.

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Beitrag  cat Mi 16 Jun 2010, 11:08

Punkt 9 Uhr wird Schell von zwei zivilen Beamten abgeholt.

Jan: Viel Glück.
Schell: Danke. Vielleicht.. laufen wir uns ja mal wieder über den Weg.
Jan: Ja, vielleicht.
Schell: Sie wissen auf jeden Fall, wo sie mich finden können. Auf Wiedersehen.
Jan: Tschüß.

Hajo kommt zu ihm.

Hajo: HAbt ihr Freundschlaft geschlossen ?
Jan: OK. Das war's. Ich kann nach Hause ?
Hajo: (schmunzelt) Klar. Ach und noch was. Ich.... erwarte dich heute nicht mehr im Präsidium. Verstanden ?
Jan: (er schaut seinen Chef an, weiß, was er ihm damit sagen will) Danke.
Hajo: Grüß mir meine Tochter.
Jan: Mach ich.

Jan setzt sich ins Auto. Er ist müde, will nur noch nach Hause. Auf dem Weg dorthin, klingelt sein Handy. Es ist Benni...

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Beitrag  walli Mi 16 Jun 2010, 20:20

Hallo Cat,
verspätet möchte ich noch sagen, war schön dein "Neues Leben" um Jan kennen zulernen.
Jetzt nimmst du dir also Jan im Gefängnis vor. Darf man ja gespannt sein wie du ihn "einbuchtest"
Liebe Grüße Walli

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Beitrag  cat Do 17 Jun 2010, 09:06

Hallo Walli, danke für deine netten Worte. Freut mich natürlich, dass dir die Geschichte gefallen hat. Bist du auch schon wieder am Schreiben?
Lese immer mit Begeisterung deine Stories. Ich warte also und hier geht es erst mal weiter.

Jan: Benni ? Was gibt's denn ?
Benni: Papa, du..... du musst sofort herkommen. (er ist außer sich)
Jan: Jetzt mal langsam, Benni. Was ist denn los ? Wo steckst du ?
Benni: Ich bin in der Schule. Ich... ich glaube.... Hannes....er....
Jan: Was ?
Benni: Er ist mit der Waffe in der Schule.
Jan: Mit welcher Waffe ? (er bekommt keine Antwort) Benni ?
Benni: Komm einfach her, bitte.

Jan dreht um und fährt auf direktem Wege zur Schule. dort wird er schon von Benni erwartet.

Jan: So, jetzt mal der Reihe nach. Was ist los ?
Benni: Hannes.... ihm gehört die Waffe, die du gestern.... in meinem Zimmer gefunden hast.
Jan: OK. Und er ist jetzt mit dieser Waffe in der Schule ? (er nickt) Da frag ich mich, wie er da ran kommt. Ich hatte sie verschlossen.
Benni: Das weiß ich. Ich... ich hab gesehen, wohin du sie gelegt hast.
Jan: Benni !!
Benni: Ich hab sie dort nicht rausgeholt.
Jan: Ach und wieso ist dann Hannes mit der Waffe in der Schule ?
Benni: Ich weiß es nicht. Ich.. .ich kann mir das nur so erklären, dass Silvia.... dass sie auch gesehen hat, wohin du sie gelegt hast.
Jan: silvia ?
Benni: Hannes Freundin, ja. Sie... sie war gestern auch bei uns. Als du mich in meinem Zimmer überrascht hast.
Jan: Was hat dieser Hannes vor ?
Benni: Ich weiß es nicht. Er hat gestern Abend noch davon gefaselt, dass morgen ganz Leipzig über ihn sprechen wird.

Sie schauen auf die Schule. Es ist nicht viel los. In den meisten Klassenzimmern ist Unterricht.

Jan: Und wo steckt er jetzt ?
Benni: Wir hahben ein Freistunde. Ich weiß nicht, wo er ist. Aber ich weiß, dass er irgendwo da drinnen sein muss.
Jan: Na gut. Ich geh rein. (Benni möchte mit) Nee, du bleibst hier.
Benni: Aber Papa. Ich kenne mich in dem Gebäude besser aus, als du. Weiß, wo er vielleicht sein könnte. (sie schauen sich an, schweigen) Na gut. Komm.

Sie gehen hinein und Jan will zuerst ins Lehrerzimmer. Dort ist aber niemand.

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Gewissenskonflikte Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Do 17 Jun 2010, 09:11

Dann gehen sie ins Sekretäriat.

Schneider: Benni, was kann ich für dich tun ?
Jan: Frau...
Schneider: Schneider.
Jan: Frau Schneider, wo ist ihr Chef ? (sie schaut Benni fragend an)
Benni: Das ist mein Vater. Bitte beantworten sie seine Frage. Ist Herr Kaiser ins seinem Büro ?
Schneider: Nein. Er wurde in den Chemiesaal gerufen.
Jan: Wann war das ?
Schneider: vor ungefähr 10 Minuten. (Jan und Benni schauen sich an) Was ist denn los ?
Jan: Hören sie, ich... ich möchte, dass sie dafür sorgen, dass sämtliche Klassenzimmer geräumt werden.
Schneider: Aber warum ?
Jan: Fragen sie jetzt nicht, tun sie's einfach. Aber nicht den Chemiesaal.
Schneider: Na gut.
Jan: Und noch was. rufen sie die Nummer an und sagen sie, dass sich möglicherweise ein Amokläufer in der Schule befindet. (er schreibt Hajos Telefonnummer auf)
Schneider: Was ?!
Jan: Beruhigen sie sich. Noch ist nichts klar. Aber es könnte sein. Also tun sie, was ich ihnen gesagt habe.

Jan geht mit Benni nach draußen.

Jan: OK. Wo ist dieser Chemiesaal ?
Benni: KOmm, ich zeig's dir.

Sie laufen ein Stockwerk nach oben.

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Beitrag  cat Do 17 Jun 2010, 09:19

Als sie kurz vor dem Saal sind, fällt ein Schuss. Sofort gehen in den umliegenden Zimmern die Türen auf. Lehrer und Lehrerinnen schauen heraus.

Lehrerin: Was war das ?
Jan: (geht auf sie zu, holt seinen Ausweis aus der Jacke) Maybach, Kripo Leipzig. Verlassen sie mit ihrer Klasse das Schulgebäude. Sofort.
Lehrerin: Aber....
Jan: Nun machen sie schon.

Sie folgt seiner Anweisung und die restlichen Kollegen tun es ihr gleich.
Er geht zurück zu Benni, zieht seine Waffe.

Benni: Was.... hast du vor ?
Jan: Ich werde da rein gehen.
Benni: Aber... Hannes, er.... wenn er auf dich schießt ?
Jan: Ich werde mit ihm reden. Vielleicht kann ich ihn ja davon überzeugen, sich zu ergeben.
Benni: Und was, wenn nicht ?
Jan: Benni, ich.... pass auf mich auf. Versprochen. Warte du hier auf Hajo, ja ?
Benni: OK.

Jan geht auf die Tür des Chemiesaals zu.

Jan: Hannes ? Hannes, ich bin Jan Maybach. Bennis Vater.
Hannes: Verschwinden sie.
Jan: Hör zu, was immer dich zu dieser Tat getrieben hat. wir können über alles reden.
Hannes: Ich will nicht reden. Ich muss handeln.
Jan: Ich werde jetzt reinkommen, hörst du ? Alleine.

Langsam öffnet er die Tür und geht hinein. Er hebt seine Waffe nach oben, damit er sieht, dass er nicht vorhat, ihn zu überwältigen.
Im Inneren des Saales erkennt er Kaiser, den Direktor der Schule, der mit einer Schussverletzung am Boden liegt. Es geht ihm schlecht. Jan geht langsam auf ihn zu, vergewissert sich, dass er noch am Leben ist.

Jan: Hannes, der Mann braucht dringend einen Arzt, sonst verblutet er.
Hannes: Er hat es nicht anders verdient.
Kaiser: Du bist an deiner Situation selbst Schuld. (er spricht sehr schwer)
Hannes: Maul halten.

Mit Hannes ist noch ein Mädchen bei ihm und eine Lehrerin.

Jan: Wer bist du ?
Silvia: Ich...
Hannes: Sei still. Lass dich nicht auf ein Gespräch mit ihm ein.
Jan: Hör zu Hannes. Du magst ja vielleicht ein Problem mit Kaiser haben, aber dass du deine Freundin da mit reinziehst, das ist erbärmlich.
Hannes: Schnauze.

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Beitrag  cat Do 17 Jun 2010, 09:40

Draußen auf dem Schulhof herrscht großes Chaos. Die vielen Schüler suchen Schutz in allen Ecken.
Neben Ina, Vince und Hajo, wurde auch das SEK verständigt. Kruse selbst ist auch vor Ort.

Hajo: Kruse, wo kommen sie denn so schnell her ? Ich dachte, sie führen einen Prozess ?
Kruse: Ich hab eine sehr gute Assistentin. Die macht das schon. Und ? Was haben wir ?
Ina. (kommt mit Benni zu ihnen) Der Amokläufer hat sich im Chemiesaal verschanzt. Vermutlich hat er den Direktor der Schule, Herr Kaiser, in seiner Gewalt. Und... Jan ist bei ihm.
Hajo. Was ? (er schaut zu Benni) Er ist da rein gegangen ? Benni, was geht hier vor ?
Benni: DAs... das ist alles meine Schuld.
Hajo. Was meinst du ?
Benni: Ich.... die Waffe..... Papa..... (er bekommt keinen klaren Satz über die Lippen. Viel zu aufgeregt ist er)
Kruse: WAffe ? Welche Waffe ?
Benni: Hannes, er.... (Hajo merkt, dass Benni total durcheinander ist)
Hajo: Ganz ruhig, Benni. Dein Vater wird schon wissen, was er tut.
Ina. Laut Aussage einiger Kollegen ist bereits ein Schuss gefallen.
Kruse: Was wissen wir über den Amokläufer ?
Ina: Hannes Weber, 17 Jahre alt.
Hajo: Ein Freund von dir ? (Benni nickt) OK. Benni, du erzählst Ina alles, was du über den Jungen weißt. Hörst du ? Alles. (er nickt wieder)

Der Rest geht in das Schulgebäude. Im zweiten Stock postieren sich einige Leute des SEK, Hajo, Kruse und Vince.

Vince: Und was jetzt ?
Kruse: Wir warten. Das SEK hat sich auch gegenüber dem Schulhaus postiert. Vielleicht haben die ja einen Blick in das Innere des Raumes.
Hajo: Ich werde mit Jan reden.
Kruse: DAs bringt doch nichts. Dann weiß der Junge, dass wir vor Ort sind.
Vince: Er hat bereits einmal geschossen. Er wird eins und eins zusammenzählen können.
Hajo: Vince hat Recht.

Hajo geht etwas näher auf die Tür zu.

Hajo: Jan ? Jan, ich bins Hajo.

Im Inneren des Saales zielt Hannes auf Jan.

Hannes: Sie halten den Mund, verstanden ?
Jan: Hör zu, Hannes. Warum lässt du deine Lehrerin nicht zusammen mit Kaiser gehen. du kannst mich als Geisel behalten.
hannes: Wozu ? Ich will, dass der Mistkerl verreckt. (er zielt wieder auf den am Boden liegenden Mann, Jan stellt sich vor ihn)
Jan: NEin. Dann musst du mich zuerst erschießen.
Hannes: Verdammt noch mal. Verschwinden sie.
Jan: Hör zu. Kaiser braucht einen Arzt. Gibt auf. Wenn er überlebt, hast du noch eine Chance, da einigermaßen glimpflich rauszukommen.
Silvia: Hannes ?
Hannes: Jetzt fang nicht an zu heulen. Der Typ hat es nicht anders verdient. Und das weißt du.

Hajo: Jan, kannst du mich hören ? Was ist bei euch los ?

Jan: Bitte. lass die beiden gehen.
Silvia: Er hat Recht, Hannes. Das ganze ist außer Kontrolle geraten. Er stirbt... DAs ist.... Mord. Ich.. ich liebe dich doch.

Hannes schaut sich um, läuft mit der Waffe in der Hand auf und ab. Er überlegt.

Hannes. Also gut. Sie kann mit ihm nach draußen.

Die Lehrerin geht auf Kaiser zu und Jan hilft ihr, ihn auf die Beine zu stellen. gemeinsam bringen sie ihn zur Tür.

Jan: Hajo ? Herr Kaiser und Frau Weller kommen jetzt raus. Kaiser braucht dringend ärztliche Hilfe.
Hajo. Ist gut. Hab verstanden.

Die Tür geht auf und Frau Weller kommt mit dem Schwerverletzten heraus. Sie wird sofort von Beamten des SEK in Beschlag genommen. Kaiser wird vom Notarzt behandelt.

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Gewissenskonflikte Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat Do 17 Jun 2010, 09:56

Kruse: Na fabelhaft. Jetzt ist Maybach in seiner Schusslinie.
Hajo: Ich vertraue Jan. Er wird den Jungen zum Aufgeben überreden.
Kruse: Ach ja ? Und was macht sie da so sicher ?
Hajo: Er hat es geschafft, dass die beiden das Zimmer verlassen durften. (sie schauen sich fragend an)

Im Chemiesaal.

Jan: Und wie stellst du dir den weiteren Verlauf dieser Geiselnahme vor ?
Hannes: Woher wussten sie...
Jan: Benni hat mich angerufen.
Hannes: Klar, wer sonst.
Jan: Benni ist dein Freund.
Hannes: Ich hab keine Freunde.
Jan: Hör mal zu. Er hat gestern die Tatwaffe verschwinden lassen, als du Felix ins Bein geschossen hast. Und er hat dich auch nicht verraten.
Hannes: Zum Glück. Sonst hätte ich die Sache heute nicht durchziehen können.
Jan: Ich versteh dich nicht. Warum ? Was hat dier Kaiser getan ?
Hannes: Er hat mich von der Schule verwiesen. Mir klar gemacht, dass ich zum Abitur nicht zugelassen werde.
Jan: Und warum ?

Schweigen

Silvia: Bei uns an der Schule gibt es ein paar, die mit Drogen handeln. Und Kaiser war fest davon überzeugt, dass Hannes was damit zu tun hat.
Hannes: Sei still Silvi. Das spielt doch jetzt keine Rolle mehr. Der Kerl hat, was er verdient.
Jan: Warum hast du nicht versucht, dich zu wehren ?
Silvia: Hat er ja. Aber Kaiser war nicht davon abzubringen.
Hannes: Sei endlich still.
Silvia: Hannes, hör zu. Herr Maybach kann dir bestimmt helfen.
Jan: Das stimmt. Wenn du die Wahrheit gesagt hast, dann sollten wir schnellstens die finden, die wirklich hinter dieser Drogengeschichte stecken.
Silvia: Und dann ist deine Unschuld bewiesen, kannst das Abitur doch noch machen.
Hannes: Nein. Ich hab das angefangen und ziehe es auch durch.
Jan: Und wie hast du dir das Ende dieser Odyssee vorgestellt ?
Hannes: Ein Blutbad. (er zielt jetzt auf seine Freundin)
Silvia: Lass den Quatsch, Hannes.
Hannes: Warum ? Wenn ich gehe, dann gehst du mit. (sie bekommt es jetzt mit der Angst zu tun)
Silvia: Du spinnst doch. Ich gehe. (sie will zur Tür, aber er hält sie davon ab)
Hannes: Nichts da. Du bleibst.
Jan: Hannes bitte.

Die beiden schauen sich nun an. Jan spürt, dass es jederzeit zu einer Kurzschlusshandlung kommen kann.

Hannes: Stehen bleiben. (er zielt auf Jan)
Jan: Ich bin nicht bewaffnet, Hannes. Und Mord an einem Polizisten bedeutet ein Leben lang Gefängnis.
Silvia: Hannes, bitte. Hör auf. Du machst mir Angst. Das war so nicht abgesprochen.

Sie geht zum Fenster, will ihre Tasche holen. Jan ist ganz in ihrer Nähe.

Silvia: Ich werde jetzt gehen, Hannes. Und du solltest mitkommen.
Hannes: Du gehst nirgendwo hin.

Jan hat seine Waffe, die immer noch auf einem der Tische liegt, im Visier. Er ahnt, dass Hannes jeden Moment abdrücken kann. Silvia läuft auf Hannes zu.

Silvia: Bitte, Hannes. Komm mit.

Plötzlich schnappt er sich Silvia und hält ihr den Pistolenlauf an die Schläfe.

jan: Hannes, was soll das. Lass sie gehen.
Hannes: Nein. Wir werden zusammen sterben.

Jan hat jetzt nur noch seine Waffe im Blick. Geschickt versteht er es, sich dem Tisch zu nähern. Aber Hannes hat wohl auch damit gerechnet. Er zeigt mit seiner Waffe jetzt in Richtung Jan und drückt ab. Zur gleiche Zeit ist es aber auch Jan, der schießt. Hannes bricht zusammen, lässt die Waffe fallen.
Jan geht schnell zu ihm.

Silvia: Hannes ? Hannes hörst du mich ? (sie schaut zu Jan) WAs... was haben sie getan ?

Draußen hörte man einen Schuss. Ist hellwach.

Jan: Geh nach draußen, sag Bescheid, dass wir einen Notarzt brauchen. Schnell.

Sie steht unter Schock.

Jan: Hast du mich verstanden ? Geh schon.

Wie in Trance geht sie zur Tür, öffnet sie. Hajo und die anderen erkennen, dass etwas passiert sein muss. Sofort gehen sie hinein. Sie finden Jan, der immer noch über Hannes gebeugt dasitzt.

Hajo: Jan ! Mit dir alles in Ordnung ?
Jan: Ja. Aber dem Jungen geht es schlecht.

Der Notarzt bringt Hannes sofort in eine Klinik.

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Beitrag  cat Do 17 Jun 2010, 10:06

In diesem ganzen Tumult achtet keiner mehr auf den anderen. Silvia ist plötzlich veschwunden. Eine Menge Leute befinden sich jetzt in diesem Saal. Benni kommt irgendwann dazu und fällt seinem Vater um den Hals.

Benni: ich...ich hatte solche Angst.
Jan: Mir ist nichts passiert. Komm.

Sie verlassen das Schulgebäude. Draußen kommt ihnen Kruse entgegen.

Kruse: Ich erwarte einen detaillierten Bericht von ihnen, Maybach. Und zwar schnellstens.
Jan: Ja, klar. (sie gehen weiter, lassen ihn stehen, Hajo kommt auf die beiden zu)
Hajo: Jan ich erwarte eine ERklärung.
Jan: Hör zu, ich schreibe meinen Bericht und dann weißt du, was Sache ist, ja ? Ich möchte jetzt erst mal nach Hause.

ER lässt ihn stehen. Ina und Vince kommen zu Hajo.

Ina: Hajo, hast du das Mädchen irgendwo gesehen ?
Hajo. Welches Mädchen ?
Ina: Na die Freundin des Geiselnehmers.
Hajo: Ist sie nicht noch im Chemiesaal ?
Ina: Nein.
Hajo: Soll das heißen, sie hat sich aus dem Staub gemacht ?
Vince: Reg dich nicht auf, Hajo. Ich hab ihre Adresse.
Hajo. Gut. Dann fahrt dorthin. Wir brauchen dringend ihre Aussage.
Kruse: Herr Trautzschke, es sieht nicht gut aus für ihren Kollegen.
Hajo: Was meinen sie ?
Kruse: WArum hat er auf den Jungen geschossen ?
Hajo. Weil er ihn bedroht hat ?
Kruse: Mit was ?
Hajo: Mit was ? Mit seiner Waffe natürlich.
Kruse: Ich hab gerade mit den Leuten der Spurensicherung gesprochen. Die haben keine Waffe gefunden. Nur Maybachs Waffe.
Hajo. Was wollen sie denn jetzt damit andeuten ?
Kruse: Nichts. Fakt ist, dass der Geiselnehmer keine Waffe in der Hand hielt. Und vergessen sie nicht, wir haben nur einen Schuss gehört.
Hajo: Wissen sie eigentlich, was sie da gerade behaupten ?
Kruse: Ich möchte Maybach verhören. Und zwar schnellstens. Wo ist er ?
Hajo: Er ist nach Hause gefahren. Sie erinnern sich ? Wir hatten eine lange Nacht hinter uns.
Kruse: Ja. Das könnte einiges erklären.
Hajo: Es reicht jetzt, Kruse.
Kruse: Ich bin in zwei Stunden bei ihnen im Büro. Und Maybach sollte auch dort sein.

Er lässt ihn stehen. Hajo weiß, was er zu tun hat.

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Beitrag  cat Do 17 Jun 2010, 10:12

Jan kommt mit Benni nach Hause. Leni hört den Schlüssel und geht sofort zum Flur.

Leni: Jan, ich... ich hab im Radio gehört, was passiert ist. Benni, bist du in Ordnung ?
Benni: Ja.
Leni: Im Radio haben sie gesagt, dass ein Polizist auf den Amokläufer geschossen hat.
Jan: Hör zu, ich muss jetzt erst mal unter die Dusche.

Er lässt Leni und Benni stehen. Der möchte auf sein zimmer gehen, Leni hält ihn fest.

Leni: Stopp. Ich möchte jetzt wissen, was passiert ist.
Benni: Papa ist der Polizist, der... der geschossen hat.

Jetzt ist Leni doch etwas geschockt. Sie kann sich denken, was gerade in ihm vorgeht. Auf einen Jugendlichen zu schießen. Einen Jugendlichen in Bennis Alter.
Benni geht auf sein zimmer. leni geht ins Bad. Jan ist gerade dabei sich auszuziehen. Sie schauen sich an.

Leni: Jan, willst du darüber reden ?
Jan: Ich will jetzt nur unter diese Dusche. Darf ich ? (er hat einen forschen Ton an sich)
Leni: Ist ja gut. Entschuldige. (sie lässt ihn alleine)

Jan duscht ausgiebig. In der Zwischenzeit kommt Hajo zu ihnen.

Leni: Papa, komm rein.
Hajo: Ich muss mit Jan reden. Sofort.
Leni: Er ist unter der Dusche. Was ist denn los ?
Hajo Hat Jan irgendwas erzählt ?
Leni: Nein. Er hat mir überhaupt nichts erzählt. Aber ich hab gleich gemerkt, dass was nicht stimmt. Es hat mit dem Akomlauf des Jungen zu tun, oder ?
Hajo: Was weißt du darüber ?
Leni: Nur das, was die Radiosender berichtet haben.
Hajo: Wo ist Benni ?
Leni: IN seinem Zimmer.

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Beitrag  walli Do 17 Jun 2010, 22:37

Hallo Cat,
ist doch klasse, dass uns die Geschichten gegenseitig gefallen. Ja, von mir kommt auch bald wieder was. Wenn sie auch mit deiner zeitlich zusammenfällt, glaube Konkurrenz machen wir uns keine
Liebe Grüße Walli

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Beitrag  Kathy Fr 18 Jun 2010, 19:25

Hi Cat,
so da ist sie endlich deine Jan im Gefängnis Story und ich bin wirklich sehr gespannt wie sich die bisherigen Ereignisse hier alle weiter aufbauen so das Jan ins Gefängnis muß Sad So wie es aussieht machst du sicher jetzt erstmal Wochenende, naja sollste ja auch Wink aber ich kann es kaum erwarten zu lesen wie es nun weitergeht. Bis blad also liebe Grüße Kathy

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Beitrag  Kathy Fr 18 Jun 2010, 19:28

Walli und Cat,
hab noch was vergessen. Also mir persönlich macht es auch nichts wenn eure Geschichten beide parallel laufen. Ich freu mich über beide Geschichten. Also viel Spaß euch beim Schreiben und mir beim Lesen Wink Kathy

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Beitrag  cat So 20 Jun 2010, 11:20

Hallo Kathy !
Ich mach zwar Wochenende, daber das Wetter will nicht so, wie ich es will. Deshalb schreibe ich weiter.

Vince und Ina sind inzwischen bei den Eltern des Mädchens, das bei dem Amoklauf dabei war.

Ina: Frau Weller, wir müssen mit ihrer Tochter reden.
Weller: Hören sie, sie.. sie ist total verstört. Dieser Hannes...
Vince: Sie ist mit Hannes befreundet ?
Weller: Ja. Die beiden sind seit zwei Jahren zusammen.
Ina. Es ist wirklich wichtig, Frau Weller. Es dauert auch nicht lange.
Vince: Sie können selbstverständlich mit dabei sein.
Weller: Na gut. Kommen sie.

Sie führt die beiden zu Silivas Zimmer.

Weller: Silvia ? (sie öffnet die Tür. Silvia liegt auf ihrem Bett, hat ein verweintes Gesicht) Schatz, die Polizei möchte mit dir reden.
Silvia: Ich will nicht.
Ina: Silvia, hör zu, es...es ist wichtig. (schweigen)
Vince: Möchtest du wissen, wie es deinem Freund geht ?
Silvia: (setzt sich jetzt auf und schaut ihn an) Lebt er ?
Vince: Die Ärzte bemühen sich, ihn durchzubringen.
Silvia: Dieser Polizist ist Schuld. Er... er hat auf ihn geschossen.
Ina: WArum ?
Silvia: Woher soll ich das wissen ?
Vince: Silvia, die Waffe, die dein Freund bei sich hatte, ist verschwunden.
Weller: Verschwunden ? Aber wie kann das sein ?
Ina: Hast du eine Ahnung, wo sie sein könnte ?
Silvia: Nein. Warum auch ?
Vince: Woher hatte er die Waffe ?
Silvia: Weiß ich nicht.
Ina: Hör zu, wir müssen ein Protokoll anfertigen. Könntest du später im Präsidium vorbei kommen ? (sie bekommt keine Antwort)
Weller: Wir werden später ins Büro fahren.
Ina: Gut. Danke. Bemühen sie sich nicht. Wir finden alleine hinaus.

Sie verlassen die Wohnung. Draußen schauen sie sich an.

Vince: Warum haben wir ihr Zimmer nicht durchsucht ?
Ina: Dafür haben wir keinen Beschluss.
Vince: Gefahr im Verzug...
Ina: Vince. Sie ist eine Augenzeugin. Steht unter Schock. Außerdem ist sie nicht die einzige, die die Waffe hätte mitnehmen können.
Vince: Was soll das denn jetzt ? Verdächtigst du Jan etwa ? Oder Benni ? Oder mich ?
Ina: Schluss jetzt. Vielleicht ist die Lösung des Verschwindens ja eine ganz simple. Lass uns ins Büro fahren.

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Beitrag  cat So 20 Jun 2010, 11:25

Jan kommt frisch geduscht und umgezogen in die Küche. Er sieht Hajo am Tisch sitzen.

Hajo. da bist du ja endlich. Kruse erwartet uns im Büro.
Jan: Warum ?
Hajo: Das fragst du ? Es gibt eine Menge Fragen, die darauf warten, beantwortet zu werden. Von dir beantwortet zu werden. Und Benni sollte auch mitkommen.
Jan: Lass Benni aus dem Spiel, hörst du ?
Hajo: Jan. Er ist ein wichtiges Glied in dieser Kette.
Jan: Ach was. Unsinn. Nur weil er mit Hannes befreundet ist.
Hajo. Was ist mit der Waffe ?
Jan: Was meinst du ?
Hajo. Er hat uns erzählt, dass du ihm die Waffe abgenommen und hier in der Wohnung versteckt hast.
Jan: Was ?
Hajo: Stimmt das etwa nicht ?
Jan: Hajo, ich....
Hajo: Jetzt komm endlich.

Er schnappt sich Jan und die beiden fahren auf direktem Weg ins Präsidium.

Jan: Weiß man schon, wie es den Verletzten geht ?
Hajo. Der Direktor hat wohl Glück gehabt. Über den Jungen weiß man noch nichts. (er schaut seinen Kollegen, schweigt)

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Beitrag  cat So 20 Jun 2010, 11:38

Im Büro werden sie schon sehnsüchtig erwartet. Kruse ist auf 180.

Kruse: Na endlich. Es wird aber auch Zeit. Herr Maybach ? Setzen sie sich bitte.
Jan: Danke, ich steh lieber.
Kruse: (wird laut) Sie sollen sich setzen !

Jan schaut ihn an, setzt sich dann. Kruse schmeißt ihm eine Akte auf den Tisch.

Kruse: Wissen sie, was das ist ?
Jan: Nein.
Kruse: Dann verrate ich es ihnen. Das ist ein Bericht des KK Schulz. Sie kennen ihn ?
Jan: Ja.
Kruse: Er ist ein Freund von ihnen ?
Jan: Ein Kollege, wir kennen uns gut.
Kruse: Aus diesem Bericht ist zu lesen, dass ihr Sohn gestern den Notarzt verständigt hat, weil zwei Jugendliche im Streit lagen und im Zuge des Streits der eine dem anderen ins Bein geschossen hat. (schweigen) Als die Kollegen eintrafen, war ihr Sohn verschwunden, die angeblich zweite Person und die Waffe. Jetzt sind sie an der Reihe, Maybach.
Jan: Was wollen sie denn hören ?
Kruse: Sie waren im Krankenhaus und haben sich nach dem Gesundheitszustand des verletzten Jungen erkundigt ?
Jan: Felix, ja. Er ist ein Freund meines Sohnes.
Kruse: Und was haben sie dann getan ? (wieder schweigen)
Hajo. Jan, Benni hat uns vorhin erzählt, dass du eine Waffe zu Hause versteckt hattest. Die Waffe, mit der der Junge verletzt wurde.
Jan: Ich bin nach Hause, weil ich mit Benni reden wollte. Ich hab ihn in seinem Zimmer dabei erwischt, wie er .... die Waffe verstecken wollte.
Kruse: Sie haben ihn nicht gefragt, woher er sie hatte ?
Jan: NAtürlich wollte ich wissen, ob es sich um die Waffe handelt, mit der Felix verletzt wurde.
Hajo. Und ?
Jan: Benni hat mich gebeten, seinem Freund die Chance zu geben, sich selbst zu stellen.
Kruse: Und sie haben natürlich ja gesagt.
Jan: Benni hatte ihm die Waffe abgenommen. Er konnte also nichts mehr damit anrichten.
Kruse: Die Waffe, die sie später zu Hause bei sich selbst in Verwahrung nahmen. (er nickt) Und wie konnte die Waffe dann wieder in den Besitz dieses Wahnsinnigen kommen ?
JAn: Silvia. Die... die Freundin von Hannes, war ... auch in unserer Wohnung. Ich hab sie nicht gesehen, aber sie muss mich beobachtet haben.
Kruse: Die Ballistik hat ergeben, dass es sich bei der Kugel, die das Bein des Jungen verletzte und der Kugel, die man dem Direktor aus dem Bauch geholt hat, dass es sich um ein und diesselbe Waffe handelt.
Hajo. Verdammt noch mal Jan. Was hast du dir dabei gedacht ? Du hättest gleich Meldung machen müssen.
Jan: ich hab die Waffe beschlagnahmt. Und Benni hat mir sein Wort gegeben, dass sich sein Freund stellen wird.
Kruse: Und sie haben ihm geglaubt.
Jan: Ja. ER ist mein Sohn.
Kruse: Ein Sohn mit Hang zur Kriminalität.
Jan: Hören sie Kruse.... (Kruses Handy klingelt, er nimmt ab, geht ein paar Schritte von ihnen weg)
Hajo: Jan, durch dein Schweigen liegen zwei Personen im Krankenhaus und kämpfen um ihr Leben.
Kruse: (ist fertig mit telefonieren) Eine.
Hajo: Was ?
Kruse: Es kämpft nur noch eine Person um ihr Leben. Das war das Krankenhaus. Der Junge ist vor 20 Minuten an seinen Schussverletzungen gestorben.

Er geht jetzt ganz nah zu Jan, beugt sich über ihn.

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Gewissenskonflikte Empty Re: Gewissenskonflikte

Beitrag  cat So 20 Jun 2010, 11:49

Kruse: Sie haben einen jungen Menschen auf dem Gewissen, Maybach. Ist ihnen das bewusst ?
Hajo: Warum hast du auf ihn geschossen ?
Jan: Weil ich mich wehren musste. Er hat... auf mich geschossen.
Kruse: Ach kommen sie, hören sie doch auf. Wir alle hier waren Ohrenzeugen. Und wir haben nur einen Schuss gehört. Maybach, einen. Und zwar ihren.
Jan: Dann haben wir zur gleichen Zeit geschossen. Was weiß ich denn.
Kruse: Kann es sein, dass sie Angst hatten, er könnte ihren Sohn belasten ?
Jan: Belasten ? Womit ?
Kruse: Nun, es ist noch nicht geklärt, wer dem Jungen ins Bein geschossen hat.
Jan: Hannes, wer sonst ?
Kruse. Der Junge schweigt sich aus. Tut mir Leid, Herr Maybach. Aber ich sehe mich gezwungen, sie in Untersuchungshaft zu stecken. Solange, bis alles aufgeklärt ist.
Hajo: Herr Kruse, reicht es nicht, ihn vom Dienst zu suspendieren ?
Kruse: Nein. Was galuben sie, wie mir die Presse im Genick sitzen wird. Ein Polizist tötet einen wehrlosen Jungen und lässt ihn auf freiem Fuß.
Jan: Er war nicht wehrlos. Er hatte eine Waffe auf mich gerichtet.
Kruse. Wir haben am Tatort keine Waffe gefunden.
Jan: Was ?
Hajo: Sie ist verschwunden. Wir vermuten, dass dieses Mädchen sie möglicherweise mitgenommen hat.
Kruse: oder aber ihr Sohn ?
Jan: Benni ? WArum hätte er das tun sollen ?
Kruse: Um sich zu schützen ?
Ina. (meldet sich jetzt endlich auch zu Wort) Und seinen Vater damit ins gefängnis bringt. Das glauben sie doch wohl selbst nicht.
Kruse: Ich kenne das Vater-Sohn Verhältnis nicht. Und ich habe auch keine Lust weiter mit ihnen darüber zu diskutieren. Maybach, sie werden sofort in die JVA überstellt. Tut mir Leid.

Er verlässt das Büro, hinterlässt vier ratlose Beamte. Hajo lässt Jan nicht aus den Augen.

Jan: Tja, das war's dann.
Hajo: Jan, bist du dir ganz sicher, dass dieser Hannes..... auf dich geschossen hat ?

Jan schaut seinen Chef an.

Jan: Warum soll ich dir auf diese Frage antworten ? Du glaubst mir ja doch nicht.
Ina: Ich glaube dir, Jan. Und wir sollten uns noch einmal genau dort umsehen. vielleicht finden wir ja die Kugel.
Hajo: Ina, die Spurensicherung ist dabei. Wenn es die Kugel gibt. (er betont das wenn)
Jan: (fällt ihm ins Wort) Es muss sie geben, hajo. ich... ich bilde mir das nicht ein.
Hajo. Dann wird die Spusi sie auch finden.

Die Tür geht auf und zwei Beamte kommen herein.

Polizist: Herr Maybach ? Bitte kommen sie mit.

Jan steht auf, schaut seine Kollegen nacheinander an.

Jan: Hajo, sagst du... Leni Bescheid ?
Hajo: Sicher. MAch dir keine Sorgen. Wir... holen dich da raus.
Jan: Ja.

Jan wird von den beiden Beamten in die JVA überführt.

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