Die ganz tief verborgene Ursache

"Leni….mein kleiner Goldschatz…..die Sehnsucht nach euch schmerzt entsetzlich
Mein Großer…..bitte beschütze unsere 2 Damen gut……bis……..bis….nein kommt nicht soweit
Alles nur ein schlechter Scherz…..Hajo will mich bestrafen….
Ja genau…..das Alles hier hat er sich als Strafe ausgedacht…..aber wofür die Strafe…..?????
So sonderbar wie er in letzter Zeit ist traue ich ihm sogar eine Gefängnis- Inszenierung zu
Jagt mir einen Schreck ein mit 1 Nacht in der Zelle
Mieser Scherz….wirklich sehr fies…..find´s auch überhaupt nicht lustig
Aber morgen lassen sie mich ganz sicher wieder raus
Dann gehe ich aus der Zellen zurück in die Freiheit
Hajo klopft mir auf die Schulter und brummt: „Guter Trick von mir – nimm es mit Humor“
Mit diesen Gedanken beruhigte sich Jan, lenkte sich mit Gedanken an seine Lieben ab
Stellte sich vor was sie gerade machten
Sein kleiner Schatz schlief bestimmt schon, denn langsam wurde es dunkel
Es wühlte Jan furchtbar auf nicht bei seiner Familie zu sein, sich alles nur vorstellen zu können
Realistisch spielte sich aber alles vor seinen Augen ab
Auch als die Nacht schon lange alles in Finsternis hüllte, starrte Jan noch immer ins Schwarze

Gegen 23.00 Uhr kommt Benni nach Hause
Aufgeregt fuchtelte Leni mit dem Telefon herum
Benni glaubte gerade noch Jans Ansage: „Nachricht hinterlassen“ zu hören
Er erklärte: „Lass mich raten…..Papa ist noch nicht da und du sprichst ihm die 100. Nachricht auf Band“
Aufgeregt antwortete Leni: „Richtig……Jan ist wirklich noch nicht da…..Kein Anruf….nichts…Absolut nichts….
Erreiche nur seine Mailbox….Ich habe solche Angst…..Jan ist etwas zugestoßen……ich spüre das"
Benni meinte: „Leni…..Papa ist Polizist…..Kommt doch immer mal wieder vor, dass sie ganz plötzlich zu einem nächtlichen Einsatz müssen“
Leni rief: „Jan ruft immer kurz an…..Aber diese Funkstille….Ich drehe noch durch….schnürt mir immer enger die Kehle zu
Jan muss was Schreckliches passiert sein….und Dana….hörst du das….Die Kleine weint schon wieder
Geht den ganzen Abend schon so…..Sie will einfach nicht schlafen…..Entweder weint sie oder plappert übelgelaunt vor sich hin…….
Dana spürt ganz genau das es Jan schlecht geht……Du kennst ihre schon gespenstisch funktionierenden Papa-Fühler…..
Ich rufe jetzt Alle an die mir einfallen.......Muss endlich wissen was mit Jan los ist“
Benni umschlang ihre Hände, redete auf sie: „Also….ich glaube Hajo macht dich als 1. zur Schnecke…..
Leni erinnere dich mal ganz realistisch…..du erlebst doch nicht zum 1. x das Papa nachts nicht nach Hause kommt
Weißt doch….Polizisten sind 24 Std. im Dienst……Zugegeben…Papa gibt sonst immer Bescheid
Aber wer weiß wie hektisch sie diesmal aufbrachen…..Auch möglich das sie gar nicht damit rechneten, plötzlich mitten drin steckten
Vielleicht reine Vergesslichkeit……mein alter Herr kommt auch langsam in die Jahre“ grinste Benni
„Also Benni……Jan verkalkt doch noch nicht“ empörte sich Leni

Benni beschwichtigte: „Kleiner Scherz……Aber Papa kann nichts passiert sein, dann hätte man dich längst verständigt
Dana…..die Fühler von meiner kleinen Schwester signaliesieren keine Angst
Sie will nicht schlafen weil sie noch keinen Gute Nachtkuss von Papa aufgedrückt bekam
Mit ihrem Plappern und Weinen fordert sie nur das ein was ihr ja auch zusteht
Sobald d u dich beruhigst schläft Dana auch bestimmt ganz schnell
Gehe zu Bett Leni und wenn du morgen früh die Augen aufschlägst liegt Papa bestimmt wohlbehalten neben dir“
Unsicher sah Leni Benni an, flüsterte: „Meinst du wirklich?“
Benni beteuerte: „Bestimmt…..und jetzt komm“ zog er sie hoch, schob sie ins Schlafzimmer
„Morgen ist die Welt wieder in Ordnung…..Schlaf gut Leni“
Für Leni wurde es mehr ein Wachschlaf
Sie schlummerte immer nur kurz ein, lag dann immer wieder lange wach
Dana wollte sich überhaupt nicht beruhigen
Erst als Leni sie zu sich ins Bett holte schlief sie endlich ein
Genau wie die Mutter wälzte sich auch die Kleine die ganze Nacht aufgeregt hin und her
Unzählige Male bildete sich Leni bei irgendeinem Geräusch ein Jan betrete gerade das Schlafzimmer

Die unfassbaren Geschehnisse durchpeitschten Jan unaufhörlich, er schlief nicht eine Sekunde
Die ganze Nacht starrte er in die Finsternis
Nur eine schwarze Wand vor sich spielte sich trotzdem vor seinen Augen wirrer Trubel ab
Mit zunehmender Morgendämmerung steigerte sich die Angst bei Jan
Angst vor den Gitterstäben die er bald vor sich erblicken würde
Dabei wusste Jan auch so genau das ihn die Zelle gefangen hielt
Er fühlte deutlich die Enge, hatte den Schweißgeruch des vorherigen Häftlings in der Nase
Keiner quälte ihn körperlich und doch durchzogen Jan entsetzliche Schmerzen
„Raus….ich muss schnellstens raus hier sonst verliere ich den Verstand“ pochte es in seinem Kopf
Jan versuchte sich zusammenzureißen, die Dämmerung zwang ihn noch zum Abwarten
Endlich breitete sich schwach das 1. Tageslicht aus
Jan raste förmlich zum Waschbecken, wollte unbedingt frisch sein wenn er freigelassen wurde
Es widerstrebte ihm danach wieder die verschwitzte Kleidung anzuziehen
Half ja nichts….Zuhause würde er lange duschen, frische Hose, frisches Hemd, sich endlich wieder sauber fühlen
Im Gefängnis herrschte noch weitgehend Stille, musste noch sehr früh sein
Jan schimpfte sich: „Beherrsche dich….Reiße dich zusammen.....du musst dich beherrschen......
.......Im Morgengrauen kann sich noch gar nichts tun“ streckte er sich wieder auf der Pritsche aus

Endlich zeigte der Wecker 06.00 Uhr, darauf wartete Leni schon seit Stunden
„Papa, der Frühaufsteher ist längst aufgestanden…..weiß ich genau….
Ich muss endlich wissen was da abgeht“ tippte sie schon Hajos Nr. ließ ihn gar nicht zu Wort kommen:
„Papa ich will sofort wissen in welchem gefährlichen Einsatz Jan schon die ganze Nacht steckt?“
„Jan….ganze Nacht….Einsatz….kann nicht sein….wüsste ich…
Er ist ganz normal nach Dienstschluss hier raus…….wollte sofort zu euch“ log Hajo
Leni schrie auf: „W-a-a-a-s……Jan hatte gar keinen Einsatz…..wollte nach Hause…..
Ja…ja…also dann…..Dann ist Jan etwas schreckliches zugestoßen
Du musst sofort eine Suchaktion starten….Großeinsatz….die Kollegen sollen die ganze Stadt durchkämmen“
Hajo polterte: „Also Moment mal Leni, nur weil Jan sich in der Nacht herumtreibt schicke ich doch nicht ein Heer los“
Leni schrie entsetzt: „Rumtreiben……sagtest du rumtreiben……ich fasse es nicht
Jan wurde entführt…..wird in einem Versteck gefangen gehalten….
Wahrscheinlich ist er schwer verletzt……Los mach schon, schicke die Kollegen sofort los“
Hajo donnerte: „Ach Entführung…..Verwundung….ich kann es nicht mehr hören
Sei mal logisch….so oft wird kein Mensch entführt....Sagte schon immer, dass Jan unberechenbar ist….er ist abgehauen
Glaube es doch endlich Leni….Jan hat die Schnauze voll von heiler Familie
Wusste schon immer: Liebe….Weiber….sich amüsieren….das macht der Draufgänger am liebsten
Überall……irgendwo……Jan kann inzwischen schon in jedem Land sein
Vergiss Jan endlich Leni……ohne ihn bist du viel glücklicher“

Leni kreischte: „Bist du jetzt völlig durch geknallt….Wir reden von Jan
Jan…kapierst du…..deinem Stellvertreter……und jetzt starte endlich die Suchaktion“
Hajo brummte: „Nichts Suchaktion……ich habe auch gar keine Zeit mehr mir das Theater anzuhören
Auf mich warten wirkliche wichtige Aufgaben“
„Klack“
„Das ist….das ist…..glaube ich jetzt nicht….“ stieß Leni fassungslos hervor, als sie merkte das Hajo wirklich aufgelegt hatte
Benni, der die ganze Zeit im Türrahmen gestanden hatte, keifte:
„Ich fasse es auch nicht........Zwar Hajos Stimme…..aber….aber…..
.....Aber solltest ihn sofort in die Geschlossene bringen.....Der hat doch den Verstand verloren……
Aber Papa……Sorry für mein blödes Gefasel gestern…
Jetzt befürchte ich wie du auch das Schlimmste……Wir müssen etwas unternehmen“
Leni raste: „Ich ramme Papa die Haustür ein…..oder noch besser….ich zerlege gleich das Präsidium
Sofort….ich muss los…..auf der Stelle“
Benni zischte: „Ich komme mit…..bin auch nicht mehr zu bremsen
Da weinte Dana herz zerreißsend
„O.k. Dana muss erst versorgt werden…..aber dann......
Vielleicht löst ja ein weinendes Kind den Alarm endlich aus“ holte Leni die Kleine aus dem Bett

Jan achtete auf jeden Schritt den er von draußen hörte
Er reagierte auf alle Geräusche, selbst die leisesten
Laute gab es jetzt mehr als genug, denn langsam begann der alltägliche Trott im Trakt
Er platzte bald vor Ungeduld, fühlte sich völlig durch den Wind
Irgendwann glaubte Jan Schritte vor seiner Zelle zu hören….jeden Eid drauf
Der Riegel krachte, blitzartig sprang er auf, stellte sich am Tisch in Position
Erwartungsvoll richtete Jan den Blick zur Tür: „Jetzt…jetzt ist es soweit….der Spuk hat ein Ende“
Aber dann….er traute seinen Augen nicht……der Wärter hielt ihm das Frühstückstablett entgegen
Sein Blick……merkwürdig, mitleidig, abwertend
Weit, weit hinten im Gehirn erkannte Jan erst jetzt, dass der gleiche Wärter wie bei seiner 1. U-Haft vor ihm stand
Auch gestern am Empfang……eindeutig der Beamte von damals
Die Erkenntnis durchschoss Jan nur einen Sekundenbruchteil
„Aber Frühstück……….bedeutet ja……“ seine Hände zitterten furchtbar, ganz schnell stellte er das Tablett ab
Noch mal schaute der Wärter Jan so sonderbar an
„Rums“ krachte der Riegel, klirrte der Schlüssel im Schloss, Tür verschlossen, weiter gefangen
Jan sackte auf den Stuhl: „Durfte nicht durch die Tür gehen…..werde nicht freigelassen
Du überspannst den Bogen gewaltig Hajo…..1 Nacht im Gefängnis ist Bestrafung genug
Überhaupt Strafe….für was? Habe absolut nichts verbrochen, aber rein gar nichts
Erbärmlich Hajo, absolut erbärmlich diese Rache weil ich im Lodesfall nicht so pariere wie du pfeifst"

"Klar...... der allgewaltige HK hat die Macht und die Beziehungen sich ganz nebenbei die krummsten Dinger zu leisten
Zelle.......Zelle zur Züchtigung……Zelle zum Gehorsam
Wie lange soll die Gefangenen-Bestrafung denn anhalten Hajo….2, 3 Tage…oder
Verdammt…du weißt ganz genau, dass ich nur beim Anblick der Gitter schon durchdrehe“ sprang Jan auf
Für die nächste Zeit führte sein Magen wieder schlimmsten Krieg gegen ihn
Ab jetzt hing Jan über der WC-Schüssel, erbrach Unmengen, obwohl er seit gestern Mittag nichts mehr gegessen hatte


Ina und Tom betraten das Büro, hörten Hajo schreien: „Es bleibt dabei….keine Suchaktion nach Jan
Mache mich doch nicht lächerlich wegen dem Halodri
Polizisten, die wahrlich was Besseres zu haben, mit der Suche nach einen Draufgänger, der auf „Wein-Weib-Gesang-Tour“ ist, zu beauftragen“
Leni brüllte: „Wer steht vor mir……eine Bestie die Jan seinem Schicksal überlässt….
Auf der Stelle verwandelst du dich wieder….schickst sofort einen Suchtrupp los“
Schon lange standen Ina und Tom in der Tür, der jetzt keifte: „Habe ich das eben wirklich richtig verstanden…..
Jan ist verschwunden….aber du willst nichts unternehmen Hajo, weil der Kollege sich ganz fix zum Draufgänger wandelte
Vielleicht hast du ja schlecht geträumt….wird Zeit das du erwachst….jedenfalls leiten wir jetzt alle erforderlichen Schritte ein“
Hajo brüllte: „Ich verbiete jede Suchaktion, soll sich Jan der liebestolle Hengst doch austoben.
Wegen mir auf der ganzen Welt
Hier braucht er nicht mehr angekrochen zu kommen….KOK Maybach ist Vergangenheit“

Benni rief: „Du bist irre Hajo….....aber wirklich komplett irre......
Wenn du nicht so alt wärst hätte ich dir schon längst eine gescheuert
Allein deine Position zwingt dich zur Hilfe, die Papa inzwischen bitter nötig habe könnte“
Ina bestätigte: „Richtig Benni und deshalb organisieren wir jetzt schleunigst einen Trupp“
Hajo brüllte: „Mein Verbot, genauer gesagt Befehl, gilt auch für euch
Kapiert endlich, die Polizei kann nicht immer wieder und wieder Unsummen für Suchaktionen verschleudern, weil Jan zum x-ten Mal auf dem Draufgänger-Trip ist“
Ina keifte: „Erinnere dich daran, dass du Jan immer wieder als Lustmolch hingestellt hast
Nie wieder, nie wieder hast du geschworen, als er anstatt im Bett von einer Geliebten im Lager-Verlies schmachtete
Du wolltest dir die Kugel geben, für deine schändlichen Verleumdungen
Jan sprang noch nie, wie von dir immer fix vermutet, durch fremde Betten
Gefangen, entführt, schwerstverletzt haben wir ihn immer gefunden
Sorry Leni, Benni, müssen wir auch diesmal annehmen und deshalb müssen sofort alle zur Verfügung stehenden Kollegen mit der Suche beginnen“
Hajo brüllte: „Mit deinen bluttriefenden Erinnerungen stimmst du mich nicht um
Fakt ist, dass keine dieser Suchaktionen was brachte, durch irgendeinen Zufall wurde Jan immer befreit
Unsummen verschleudert.........
Aber schwöre diesmal 1000 Eide darauf, dass Jan sich irgendwo bestens amüsiert
Suchaktion….lachhaft…..bleibt dabei…..Thema beendet“
Tom warnte: „So nicht Hajo…..nicht mit mir…..ich überlasse Jan nicht irgendeinem grausamen Schicksal“
Hajo schrie: „Du bist in der Probezeit…..kann dich sofort feuern……Befolge lieber meine Befehle“

Wütend raste Tom zu seinem Schreibtisch
Leni flehte: „Ina hilf mir, uns….helfe Jan……Hier steht doch nicht mein Vater vor mir…..
Weißt du nicht wo der Hebel ist um bei ihm wieder auf normal zu schalten“
Ina stotterte: „Ich…ich…wir…..Jan wird nicht im Stich gelassen, verspreche ich euch
Muss das alles erst verdauen……einen klaren Kopf kriegen“ raste auch sie zu ihrem Platz
Zornig zischte Leni Hajo an: „Vor Benni und mir kriegst du keine Ruhe
Wir bombardieren dich ununterbrochen
Das schwöre ich dir......schwöre ich dir so wahr ich hier stehe
Sage dir schon jetzt voraus, dass du ganz schnell am Boden kriechen wirst und wenn es beim Polizeipräsidenten persönlich ist“ raste sie gefolgt von Benni hinaus
Ina folgte ihnen schnell auf den Flur, redete kurz mit ihnen
Wieder im Büro meinte sie: „Hajo.... jetzt mal in aller Ruhe und ganz vernünftig“
Hajo schnitt ihr das Wort ab: „Bleibt dabei….erledige das wofür du bezahlt wirst
Sagte schon mal, dass das ein Befehl ist“


Trotz seines langen Erbrechen wüteten in Jan die qualvollsten Krämpfe
Psychisch bedingt, wusste er ganz genau
Die 1 Nacht hinter Gitter reichte völlig um ihn fertig zu machen
Absolut sicher in Freiheit zu gehen……und dann….das Unfassbare….die Riesenenttäuschung

Bitter grübelte Jan: „Dein absurder Scherz wandelt sich langsam ins Unzumutbare….
Wenn du das noch witzig findest….Applaudieren kann ich dir jedenfalls nicht
O.k. Jan….reiß dich zusammen…..wirst bald freikommen
Die Strafe vom sturen Racheengel wird ja nicht ewige „Einmauerung“ sein
Nerven behalten……denke an deine Familie….darfst sie nicht schon wieder mit dir Psycho-Wrack belasten
Oh Mann….die Sehnsucht nach meinen Lieben ist jetzt schon kaum zu ertragen
Was Hajo ihnen wohl für eine verwegene Story aufgetischt hat für meine Abwesenheit
Hätte wirklich seinen Geisteszustand überprüfen lassen sollen
Normal……nein normal ist Hajo schon lange nicht mehr
Aber warum…..weshalb….was belastet ihn…..woher dieser Wandel…???
He Jan…..du steckst in der Klemme…musst dich um dich sorgen
Irgendwie zusehen, dass du diese unschuldige, grundlose, zusammengeschusterte Haft überstehst ohne durch zuknallen
Zusammengeschustert……dass passt…..!!!!
Hajo liefert die Bretter und dieser scheintote Richter Haag haut die Nägel in meinen Sarg
Aufhören Jan….Sarg…..du lebst noch….deine Beerdigung hat hoffentlich noch lange Zeit
Verdammt, wie soll ich denn auch bei diesem Wahnsinn noch klar denken
Etwa mit Humor nehmen: „He Jan, bist im Gefängnis, in U-Haft, in der Zelle eingesperrt, hinter Gitter gefangen.......
Bist nur noch Abschaum, wieder mal ein erbärmlich Häftling……aber nur kurzweilig
Lach dich krumm….bist völlig unschuldig….noch reiner als ein weißes Lamm"

"Der bekloppte Hajo hat nur mal fix eine Anklage erfunden…..
.......zur Bestrafung…steht ihm gerade der Sinn danach
Tröste dich…die Strafzeit ist schnell vorbei……sitzt du mit links ab
Freue dich doch……kannst dich ausruhen….
Einfach Pause von wilden Verfolgungsjagden......…..Relaxen pur
Oh Mann…wenn ich noch mehr solchen Quatsch denke drehe ich wirklich durch.....
Reiß dich zusammen Jan…..wirst sicher bald freigelassen…..geht ja gar nicht anders
Aber du Hajo…..was ich mit dir machen…..muss ich mir gut…..
Jawohl Hajo...aber wirklich sehr gut überlegen........ungeschoren kommst du diesmal nicht davon"
Da setzte plötzlich höllisches Marter in Jans Körper ein, er glaubte alle Organe krampften sich gleichzeitig zusammen
Stöhnend presste er die Hände in den Leib, rollte sich auf die Seite, krümmte sich wie ein Fragezeichen
Die Knie angezogen bis zum Bauch lag Jan da
Er spürte wie ihm der Schweiß ausbrach
„Nur eine Schmerzwelle, gibt sich wieder, lässt bestimmt gleich nach“ redete er sich an
Verbogen und zusammengekrümmt blieb Jan einfach weiter so liegen
Was sollte er auch sonst tun. Für diese Art von psychischen Qualen gab es keine Pillen
Denken, grübeln, sinnieren konnte Jan aber jetzt auch nicht mehr
Sein Kopf schien plötzlich wie leergefegt

Zuhause stotterte Leni: „Benni…..Papa….was Papa…..fasse es nicht….er ist…ist….“
Benni ergänzte: „Wahnsinnig…..sorry Leni….für mich ein Fakt
Wir sollten Wolle auf Hajo hetzen für eine Gehirnwäsche
Du kannst nichts dafür……aber dieser Fels ist nicht zu knacken…..
Der lässt jetzt und auch nicht später die Suche nach Papa zu
Aber kann nicht sein…..Papa darf nicht……egal was auch immer ist….einfach ausgeliefert bleiben
Es muss was geschehen…..Ich glaube Ina das sie nicht untätig bleiben
Fragt sich nur was sie unternehmen wollen….aber wir sollten auch überlegen….
Sprach Papa mal über eine Sache die er für besonders gefährlich hielt?“
Leni überlegte, meinte dann: „Nein…daran würde ich mich bestimmt erinnern
Jan wirkte oft sehr geschafft in letzter Zeit. Er klärte das immer mit besonders turbulentem Dienst, sehr viel Stress
Erschien mir nicht ungewöhnlich, gehört doch leider zum Alltag der Polizei“
Benni murmelte: „Richtig…..Affentheater….so bezeichnet es doch Papa oft
Passt aber Hajo nicht rein…..über ihn….ließ Papa da mal was fallen….meine
Will sagen, dass Hajo ihm besonders zusetzte weil er eine andere Meinung vertrat“
Leni schüttelte den Kopf: „Kein Thema…..Jan sprach eigentlich gar nicht über Papa
Aber irgendwas muss sich dahinter verbergen…..irgendwas muss hinter Papas Verhalten stecken
Er stellte Jan hin wie den übelsten Halunken….liebestoll…..absolut untersten Schublade
Es macht mir richtig Angst wie Papa sich aufführt…..Bin so ratlos wie ich das ergründen könnte“

Benni meinte: „Das muss warten…..Hilfe für Papa steht an 1. Stelle“
Leni flüsterte: „Leider hat Papa in gewisser Weise doch recht“
Benni wisperte: „Du meinst........die erfolglosen Suchaktionen“
Leise bekannte Leni: „Ja leider…..egal wie viele Kollegen auch suchten….egal wie lange
Auch wenn sie die halbe Stadt auf den Kopf stellten…..erinnere mich nicht das Jan durch so eine Aktion mal befreit wurde“
Benni wehrte hilflos ab: „Ich will da jetzt nicht drüber nachdenken. Aber willst du deshalb die Hände in den Schoß legen….ich kann das jedenfalls nicht
Trommele jetzt meine Freunde zusammen. Schwöre dir, eine Menge Kumpels durchkreuzen die Stadt….halten nach Papa Ausschau“
Leni verkündete: „Ich spreche zuerst mit meinen Kollegen, ob sie pressemäßig etwas unternehmen
Dann durchfahre ich alle Nebenstraße, hoffe Jan irgendwo zu entdecken“


Die Krämpfe waren abgeklungen, Jan lag noch immer auf der Pritsche
Befürchtete so ein Anfall könnte sich wiederholen, fragte sich aber auch wozu er sich erheben sollte
Eine Zelle bot nun mal keinen Auslauf, U-Häftlingen durften nicht mal auf den Flur
Von der rechten bis zur linken Zellenwand traben und wieder zurück und nochmal das Gleiche….immer und immer wieder
Schon bei der Vorstellung fühlte ich Jan wie ein Affe im Käfig
Aufgewühlt dachte er: „Muss doch nicht nachdenken….mir doch gut bekannt wie entsetzlich monoton es in der Zelle ist
Nur kahle Wände, Stahltür, Gitter vor sich. Die karge Einrichtung so armselig das einem die Augen Tränen
Am besten gar nicht hinschauen“ schloss er die Augen

Leider hatte Jan aber gerade mit geschlossenen Augen die quälenstenen Bilder vor:
Seine Lieben, die Wohnung, selbst den Tattergreis Haag, der ihn hohntriefend niedermachte
Hajos Erscheinung versuchte Jan zwar zu verscheuchen, gelang ihm aber nicht
Grenzenlose Wut, Fassungslosigkeit, Zorn überkam ihn dann immer, stumm ließ er Schreie los wie:
„Schluss jetzt Hajo es reicht…..du setzt dich für meine sofortige Freilassung ein
Erzähle den JVA-Beamten etwas von Irrtum…..lasse dir etwas einfallen….aber beende endlich den Spuk
Gefängnis…….einfach zu grausam…….und das weißt du auch
So etwas kann wirklich nur einem Irren einfallen
Hier an meine Stelle gehörst du….in die Zelle….gefangen….eingesperrt hinter Gitter
Dann vergeht dein Wahnsinn….aber ganz schnell
Darf doch nicht wahr sein…..ich zerbreche mir den Kopf über Hajo…..habe Mitleid mit ihm
Oh nein, egal welche Ursache seine Veränderungen auch haben mögen
Was er mit mir abzieht ist durch nichts zu rechtfertigen
Ich bin der Gebrandmarkte….bei mir trifft er voll ins Schwarze….und das weiß er ganz genau“

Auch als jetzt der Schlüssel im Schloss klirrte, der Riegel donnernd zur Seite geschoben wurde, blieb Jan ungerührt liegen
Er schaute nicht mal zur Tür…..Wozu auch
Auf Freilassung hoffte er jetzt nicht
„Nein….lässt Hajo nie zu jetzt schon um die Mittagszeit
Wenn Bestrafung dann aber richtig….nur volle Tage zählten
Alles was darunter liegt ist unter seiner Würde
Wortlos stellte der Wärter das Tablett mit dem Mittagessen auf den Tisch
Vom Frühstück hatte Jan nichts angerührt, also nahm er das Tablett mit
Stumm schritt er zur Tür, blickte Jan aber schon wieder so sonderbar an
Er grübelte: „Ob er einen Grund hat mich so merkwürdig anzusehen
Ja klar…..Bulle hinter Gitter schon eine Attraktion
Schon zum 2.x….kommt auch noch hinzu.....Wird mich für den schlimmsten Schwerverbrecher halten“
Auch das Mittagessen rührte Jan nicht an.Schon beim Essensduft stieg Übelkeit in ihm hoch
Wieder erbrechen…..besser nicht….er meinte sowieso sein Magen sei eine tickende Zeitbombe
Was in Jan wühlte konnte man als Zündschnur werten
Das Rad drehte sich weiter in ihm: Wut, Fassungslosigkeit, Zorn, nicht begreifen wollen
1000 Pläne….Na warte…..wenn ich wieder frei bin kannst du was erleben
Viel stärker als die Rachegedanken quälte Jan aber die Sehnsucht
Die Gedanken an seine Lieben, welche Lüge Hajo ihnen für seine Abwesenheit aufgetischt hatte, marterten ihn am schlimmsten

Lenis und Bennis Suchaktionen blieben natürlich erfolglos
Bald kamen aber Tom und Ina, die stammelte: „Tja…Leni, Benni….ich weiß nicht was ich sagen soll….
Wir tappen absolut im Dunkeln warum Jan entführt sein könnte, Forderungen stellte bis jetzt jedenfalls Niemand
Aber Hajo…der…der…“
Leni keifte: „Mein eigener Vater verweigert jede noch so kleine Hilfe für Jan
Er amüsiert sich ja irgendwo, liebestoll, Draufgänger….bewirft Jan geradezu mit einer Schlammlawine
Der Alte ist böse, gemein, fies………wahnsinnig
Ja wahnsinnig, allmählich bin ich fest davon überzeugt
Schlägt sich das eigentlich schon im Dienst nieder
Ina meinte: „Bemerkt haben wir bisher nichts…..aber jetzt die strikte Verweigerung Jan suchen zu lassen
Wir sind Alle total entsetzt“
Benni fragte: „Ging Hajo denn wieder mal etwas von Papa gegen den Strich….
Ihr wisst schon….Papa hatte eine andere Meinung wie der große Chef, wollte anders vorgehen…oder…oder?“
„Nein, eigentlich nicht…..gerade Jan ging jedem Streit aus dem Weg“ überlegte Tom
Allerdings stauchte Hajo Jan hinter verschlossener Tür einige Male ziemlich laut und lange zusammen
Wir wissen nicht warum, unseren Beistand wollte Jan nicht
Sein kurzer Kommentar: „Macht euch keinen Kopf…..alles halb so wild“
Resigniert meinte Leni: „Mit Jan Meinung kam Papa noch nie klar
Das passt aber alles nicht…..wegen Streit kann er doch jetzt nicht plötzlich Jan als Draufgänger beschimpfen, kategorisch die Suche nach ihm verbieten“

Ina erklärte: „Die Kollegen sind Alle informiert und auch ohne Hajos Segen suchen sie nach Jan
Na ja…ohne Auftrag dürfen sie natürlich nicht durchsuchen
Aber einen Grund um verdächtigte Objekte zu durchsuchen finden die Jungs schnell
Die sind ja nicht von gestern, wissen wie man das geschickt anstellt“
Tom erklärte: „Woernle trafen wir leider nicht an.
Aber gleich morgen fordern wir ihn auf die Finanzierung für die Suchaktion zu bewilligen
Pfeif auf Hajo…..Woernle steht ja zum Glück über ihm
Außerdem hat er sowieso noch was an Jan gut zu machen, wegen seiner idiotischen Interpolfahndung damals“
„Ihr seid enttäuscht von uns, denn die paar Maßnahmen bringen euch Jan auch nicht wieder“ krächzte Ina
Leni flüsterte: „Enttäuscht trifft es nicht richtig….Zornig…..geladen…..rasend vor Wut…..
Stehe kurz vorm Vatermord“
Benni meinte leise: „Ganz ehrlich……wir haben furchtbare Angst um Papa
Der Gedanke, dass er schon wieder Furchtbarem ausgesetzt ist, der….der…….“
Tom nahm ihn in den Arm: „Verstehe dich Junge….verstehe dich sehr gut….uns geht es ebenso
Wir schöpfen jede Möglichkeit aus um Jan zu finden…..Versprochen!“
Ina krächzte: „Wir bleiben in Verbindung…..tja dann“ flüchteten die 2 aus der Wohnung
Wieder einmal blieben Leni und Benni allein zurück

Auf seinen verheerenden psychischen Zustand reagierte Jans Magen am heftigsten
Auch ohne Essen erbrach er sich bis zum Abend noch oft
Zynisch dachte Jan manchmal: „Im Körperinneren muss ich doch schon komplett leer sein
Wo kommt das bloß alles noch her was aus mir herausströmt“
Ständig pendelte er zwischen Pritsche und WC hin und her
Als es langsam dunkel in der Zelle wurde, dachte Jan entsetzt: „Unfassbar, ich verbringe schon die 2. Nacht hinter Gitter und das alles wegen Hajos krankem Humor
Oh Mann……wie mir davor graut
Hellwach starre ich wieder Stunden, ach was, eine Ewigkeit in die schwarze Finsternis mit Hölle im Kopf
Hajo zur Vergeltung mache ich dich auch zum Probehäftling…..sollst die Gefängnisrealität am eigenen Leib spüren“ ballte er im Dunkeln wütend die Fäuste
Zum Glück schlief Jan in dieser Nacht bald ein, der Körper verlangte seine Rechte
Das übermäßige Erbrechen, psychisch am Boden…..auch Jan war kein Übermensch
Auch er musste wenigstens Nachts abschalten
Tiefer, traumloser Schlaf hüllte ihn für ein paar Stunden fest ein
Jan erwachte sehr früh, fühlte sich noch erbärmlicher
Lange grübeln….überflüssig…..da prangten ja die Gitter vor seinen Augen
Die Enge und kahlen Wände trieb ihm Schauer über den Rücken
Heute bremste sich Jan, versuchte eisern seine Aufregung zu bekämpfen
Er wollte nicht wieder auf der Lauer liegen wie ein Tiger jederzeit zum Angriffssprung bereit
Hoffnungen versuchte Jan zu unterdrücken: „Bloß nicht wieder umsonst euphorisch werden“

Aber in Jans Kopf pochte es doch ständig: „Ich muss heute freikommen…..
Weitere Haft wäre einfach….ist….nein…kann einfach nicht sein
Hajo hatte seine idiotische Genugtuung….noch mehr auskosten wird er es ja nicht wollen“
Äußerlich blieb Jan ruhig, redete sich ein gefasst und gelassen zu sein
In Wirklichkeit herrschte in ihm ein Chaos von Aufregung
Zog sich alles in die Länge, ging alles viel zu langsam, fast schon Schneckentempo
Als endlich der Riegel krachte und der Schüssel klirrte zuckte Jan doch erschrocken zusammen
Danach zitterten ihm aber die Knie, er wurde aschfahl, die Zelle drehte sich um ihn
„Das Tablett, …….der Wärter träg tatsächlich wieder ein Tablett in Händen
Mein Frühstück……der eindeutige Beweise, dass ich weiter eingesperrt bleibe“ durchblitzte es Jan siedend heiß
Das der Wärter das Tablett auf den Tisch stellte, ihn abermals so merkwürdig anschaute, die Zelle längst wieder verschlossen war, bekam Jan gar nicht mit
„Ich bin nicht durch diese Tür in die Freiheit gegangen….wurde nicht freigelassen….
bin wirklich noch hier in der Zelle eingesperrt“ registrierte er fassungslos

„Peng“ donnerte Jans Faust auf den Tisch, er knirschte zwischen den Zähnen hervor:
„Verdammt…..es reicht Hajo….was bildest du dir eigentlich ein….wie lange willst du mich noch schikanieren
Das ist keine Bestrafung mehr, das ist Folter pur….Verletzung der Menschenrechte
Aber sowas darf sich selbst der große HK Trautschke nicht erlauben
Mensch wache endlich auf….ein Scherz ist das schon lange nicht mehr
Du bist verrückt Hajo….ja wirklich….hochgradig geistesgestört
Aber verdammt….gerade die Wahnsinnigen sind am gefährlichsten
Oh Mann….was mache ich den nur…..ich bin hilflos...absolut hilflos...
Habe keinen Schimmer welche Fallen der Idiot draußen noch für mich auslegt“ packte Jan die Verzweiflung und dann sofort die Übelkeit
Noch sehr viel länger als sonst erbrach er sich diesmal, sein gequältes Stöhnen dabei schall durch den ganzen Flur
Irgendwann taumelte er benommen zur Pritsche, mehr weggetreten als bei sich
Dieser Schlag unter die Gürtellinie war diesmal zu hart, Jan verlor kurzweilig das Bewusstsein


Die Kollegen von der Technik hatten Jans Handy in Bahnhofsnähe geortet
Das Team fuhr sofort los, mussten auch nicht lange suchen
Jans Wagen stand auf dem großen Parkplatz in unmittelbarer Nähe vom Bahnhof
Mit dem Ersatzschlüssel für den Dienstwagen könnten sie das Auto problemlos öffnen
Jans Handy lag wo es immer lag auf der Konsole

Tom schaute sich die Anruferliste und die Nr. an die Jan zuletzt gewählt hatte, meinte:
„Ich entdecke keine „auffällige“ Nr.
Jan telefonierte immer wieder mit Leni, mit uns, Benni und anscheinend mit der Klinik, wenn ich die Nr. richtig im Kopf habe“
Hajo knurrte: „Du findest sofort im Büro die Teilnehmer zu allen Nr. heraus.
Bin mir sicher, du stößt auf ein paar Skandalbrüder, da fallen dir die Augen heraus“
Zornig fuhr Tom mit Vollgas Jans Wagen zum Präsidium - Ina biss sich lieber auf die Lippen, startete auch kopfschüttelnd
In der Polizeigarage schauten sie sich den Innenraum von Jans Wagen in aller Ruhe an
Im Büro meinte Ina: „So und nicht anders kenne ich Jans Wagen seit Jahren. Nichts ist verändert, nichts fehlt oder wurde zusätzlich hineingelegt
Da deutet nicht mal ein winziger Fetzen auf ein „ich mach mich jetzt aus dem Staub“ oder eine Abenteuertour hin, Hajo
Glaubst du jetzt endlich, dass Jan nicht als Draufgänger unterwegs ist, sich nicht auf und davon gemacht hat?“
Hajo keifte: „Ich bleibe bei meiner Behauptung. Das der Wagen am Bahnhof gefunden wurde ist ja wohl der beste Beweis
Auto abgestellt, paar Minuten später in einen ICE gestiegen, mit Ziel irgendwo in Europa“
Ina rief: „Um diesen Parkplatz herum gibt es aber genug Geschäfte wo Jan vielleicht etwas kaufen wollte
Wir sollten Leni fragen, möglich das er für sie etwas einkaufen wollte. Aber an der nächsten Ecke schnappten sich irgendwelche Kerle Jan schon
In der Menschenmenge fällt eine Entführung gar nicht auf, erst recht nicht wenn sich eine Waffe in deinen Rücken bohrt“
Hajo donnerte: „Schluss jetzt mit deiner Mitleid-Entführungsmasche
Der Kerl lässt sich irgendwo im Süden die Sonne auf den Bauch knallen, lacht sich krumm über die Sorgen die du dir machst“
Ina fehlten die Worte
Tom explodierte vom Zuhören fast, hatte aber noch genug mit der Anruferliste zu tun

Jan glaubte Watte im Kopf zu haben als er wieder klar denken konnte
So traumatisch kam ihm alles vor….konnte doch nicht sein….er steckte doch nicht wirklich in diesem Käfig
Aber wenn er nur auf die Gitter vor ihm schaute, knallte er ganz schnell wieder auf den harten Tatsachenboden
Verzweifelt dachte er: „Warum….warum nur Hajo ziehst du so ein grausames Spiel mit mir ab
Begann doch nicht erst mit dem Haftbefehl, benimmst dich schon länger wie mein allerschlimmster Todfeind
Sicher, gestritten haben wir immer mal wieder
Nur in letzter Zeit…..komisch…fällt mir gar nichts ein
Aber du….du bist schon länger sonderbar……….. und ab dem Klinikmord
Nee, also so hast du dich wirklich noch nie aufgeführt bis hin zur Bestrafung
Be…stra….fung….nenne es so weil mir nichts Blöderes einfällt
Doch in Wirklichkeit ist es ein Skandal…..sogar ein Riesenskandal
Wo gibt´s denn sowas, dass der HK seinen KOK mal eben so zur Strafe in die Zelle steckt
Witzig ist das bestimmt nicht…….lachen…..nein das Lachen ist mir schon in der 1. Sekunde hinter Gitter vergangen
Was bildest du dir eigentlich ein Hajo, selbst du Super-HK darfst dir nicht alles erlauben
Erst recht nicht gegen das Gesetz verstoßen, ob jetzt kurz oder lang in der Zelle
Das ist Nötigung Trautschke…..Freiheitsberaubung….sind Straftaten
Aber mit mir, dem blöden Maybach kann man ja alles machen
Danach klopfst du mir auf die Schulter und amüsiert dich noch: „Sieh es positiv….konntest doch so richtig schön faulenzen“

"Ich bin ja auch so ein doofes Schaf das alles runterschluckt und gerade wegen Leni sitze ich immer zwischen 2 Stühlen
Hast einen saumäßigen Charakter Hajo unsere Liebe so auszunutzen
Wie ich es auch drehe…..steige nicht durch….begreife nicht was dieses unbegreifliche Spiel bedeuten soll
Fakt bleibt, dass Hajo etwas Ungeheures, noch nie Dagewesenes mit mir abzieht.....Das bist doch nicht mehr du Hajo, erkenne dich nicht wieder, was ist bloß mit dir los
Wirst du etwa von unsichtbaren Mächten beherrscht, Drogen, irgendwie erpresst....Solche Veränderungen wie sie mit dir seit geraumer Zeit ablaufen sind nicht normal
Überfallen keinen Menschen grundlos…..muss doch einen Grund, eine Ursache haben....Verflixt noch mal Jan, höre auf mit deiner aufreibenden „Patientenbehandlung“
Doch der absolute Hammer,.......ich stecke im Dreck und suche nach Ausreden für Hajo
Musst an dich denken Jan, vor allem wie du ganz schnell freikommst…..aber das….Kapitulation
Kennst das doch Maybach…..Gitter kann man nicht auseinanderbiegen….Das riesige Schloss und der Riegel hören nicht auf: "Sesam öffne dich"
Und durch das Koloss von Stahltür gibt es kein Entrinnen
Aber nein….nein…gibt es einfach nicht…..wegen nichts…absolut überhaupt nichts weiter Häftling zu sein
Nachdenken Jan, Plan überlegen, sei mal der Stratege für den dich Alle immer halten“
Jetzt blitzte, funkte, blinkte es in seinem Kopf nur noch
Eine schwere Unwetterkatastrophe von hin und her überlegen, für gut befinden, wieder verwerfen, setzte bei Jan ein
In seinem Gehirn stellte er unzählige Pläne auf, die er noch schneller wieder hypothetisch in 1000 Fetzten riss
„Das ist gut….ja…nein, möglich….unmöglich“ rief sich Jan immer wieder zu
Den Brass auf Hajo, die sehnsuchtsvollen Emotionen ließen sich bei all dem nicht unterdrücken
Seine schlechter Zustand, die muffige, finstere Zelle, das Eingesperrtsein konnte Jan nicht einfach so wegstecken
Er versuchte das zwar zu unterdrücken, spürte aber sehr gut wie fertig ihn das machte. Egal wie sehr Jan sich dagegen stemmte, unbemerkt driftete er völlig ab

Lange vor Dienstbeginn am nächsten Morgen setzte Tom fort was er gestern nicht zu Ende gebracht hatte
Ina und Hajo trudelten später auch ein
Es dauerte noch bis Tom endlich meinte: „Hajo, auf Jans Anruferliste findest du keinen einzigen „Skandal-bruder“ , um mal bei deiner Bezeichnung zu bleiben.
Ergo……..komplette Einbildung von dir...Kannst Alle selbst anrufen.
Gespräche mit der Familie, uns oder Kollegen mal ausgeklammert, telefonierte Jan nachweislich nur mit Personen von unserem aktuellen Fall, zurückliegenden Fällen oder damit zusammenhängenden Behörden oder anderen wichtigen Stellen“
Hajo keifte: „Na und….das beweist gar nichts. Dein Superkollege ist link genug um seine krummen Dinger mit einem anderen Handy abzuziehen
Leider kann Jeder ja schon unzählige Handyanschlüsse auf sich anmelden wenn er will
Jan ist viel zu gerissen um irgendwelche verräterischen Anrufe von diesem Handy zu führen
Schon vergessen, dass es gut sichtbar auf der Konsole lag
Der Super-KOK hält nur sich allein für intelligent, alle Anderen sind ja saublöd“
„Jetzt reicht´s aber“ schrie Tom außer sich „für was tränen mir dann vor lauter Tel.-Nr. 2 Tage die Augen, wenn du Hellseher doch für alles deine unanfechtbaren Thesen aufstellst“
Hajo keifte: „Weil nur ich nicht auf Jans faule Tricks reinfalle…Auto ordnungsgemäß geparkt,Handy sichtbar abgelegt….saubere Anruferliste…..alles wie immer nach Dienstschluss
Nur der Kerl taucht nicht wieder auf…..Sind das endlich genug Beweise für die Jan-Draufgänger-Tour“
Tom fauchte: „Hajo, du hast wirklich nicht mehr alle Tassen im Schrank“
Hajo brüllte: „Wage es nicht je wieder so mit mir zu reden“