Die ganz tief verborgene Ursache

Fr. Daug antwortete: „Ja, die Stationen, wie Sie vermuten
Leider lagerten seine Waren aus Platzgründen in einem Anbau
Er musste dorthin quer durch die Klinik, bekam also genau mit wo, welche Räume lagen
Wenn man etwas auskundschaften will, dann schafft man es auch. Ob als Pächter oder später eingeschlichen
Ein Blick auf den OP-, Röntgen- oder Untersuchungsplan und er wusste wann die Patienten aus dem Zimmer, Ärzte, Schwestern im Dienst waren
Es gibt einige Abstellräume, wo er sich verstecken und beobachten konnte
Sicher auch, wenn Besucher mit Patienten ins Cafe oder in den Park gingen
Glaube, er konnte alles gut vorbereiten und hatte immer genug Zeit zum Stehlen“
Ina lachte: „Sag´s ja….an Ihnen ist eine Polizistin verloren gegangen“
Die Oberschwester wurde rot
„Die Diebstähle hörten mit dem Mord doch hoffentlich auf…oder?“ fragte Jan
Bekümmert meinte Fr. Daug: „Einige Wochen geschah wirklich nichts.
Leider gab es danach bis jetzt schon wieder 6 Diebstähle“
Tom krächzte: „Merkt ihr was….....Klingelt es bei euch auch........???
Wir trafen mit unserer Vermutung, dass die Lodes mehr Papier als Geldscheine und fast nur Modeschmuck, anstatt echte Brillanten in den Koffern hatte, wohl voll ins Schwarze
Die knappe Beute reichte nicht lange, also schlägt er wieder zu“
„Immer wieder in der Klinik, dort wo er den Mord verübte, wer macht das schon?
Entweder ist Krez eiskalt oder zu bequem sich eine andere Stelle zu suchen, die er erst auskundschaften muss“ überlegte Jan
„Meinen Sie er begeht weitere Morde“ fragte Fr. Daug ängstlich

„Daran wollen wir erst mal nicht denken. Wir fragen sofort beim Raubdezernat ob sie die Klinik bewachen
Wahrscheinlich wird die Anzahl der Wachen jetzt erhöht“ beruhigte Ina
Jan erhob sich: „Leider kann auch die Polizei bei der Täterergreifung nicht zaubern.
Aber wir versprechen Ihnen alles zu tun um die Gefahr für Sie Alle schnellstens zu bekämpfen.
Dank Ihrer umfangreichen Aussage wissen wir endlich wo wir ansetzen müssen
Auf so viel Entgegenkommen treffen wir nicht oft
Vielen herzlichen Dank für ihre große Hilfe“ reichte er Fr. Daug die Hand
Sie wurde wieder rot, erst recht als auch Ina und Tom ihr die Hand drückten, flüsterte:
„Sie machen mich verlegen, dass war doch selbstverständlich“
Auf dem Flur klingelte Toms Handy
2 Minuten später erklärte er Ina und Jan: „Die Zentrale erfuhr vom Einwohneramt, dass Krez hier in Leipzig nicht gemeldet ist
Die bundesweite Anfrage läuft schon“
Ina meinte: „Wäre ja auch zu schön gewesen. Aber Dank der Oberschwester sind wir einen Riesenschritt weiter
Das unbekannte Gesicht hat endlich einen Namen, ein paar ernstzunehmende Überlegungen lieferte die Gute ja gleich mit
Mal hören was die Kollegen vom Raubdezernat noch wissen“
Jan erklärte: „Die Fahndung läuft ja schon seit heute Morgen, jetzt können wir den Namen dazu liefern
Fällt euch noch was ein, dass dringend erledigt werden müsste?“
„Hast du noch etwas vor Jan?“ fragte Ina
„Ich möchte mich jetzt gerne ausklinken….Chris will noch mit mir sprechen“ antwortete Jan

Tom klopfte ihm auf die Schultern: „Dann lass dich nicht aufhalten Kumpel….
Ihr 2 habt euch ja schließlich lange nicht gesehen“
Ina versprach: „Wir reden mit den Kollegen vom Raubdezernat und den Namen geben wir auch an die Fahndung weiter.
Kannst dich auf uns verlassen. Jetzt verschwinde endlich….wünsche dir eine nette Unterhaltung Jan“
„Nett…..nett hörte sich Chris gar nicht an“ erschrak er wieder als er sich an den harten Ton erinnerte
Mit jedem Schritt wurden Jans Beine schwerer, breitete sich ein unbeschreibliches mulmiges Gefühl in ihm aus, für das er keine Erklärung fand
„Na endlich…wollte schon nach dir fanden“ empfing ihn Chris
Verwirrt stotterte Jan: „Sorry Chris….benimmst dich als ob ich in allergrößter Lebensgefahr schwebe…
Dabei behandelst du mich gar nicht….bin nicht mal dein Patient“
Chris knurrte: „Du gehörst aber behandelt….dringend.....ganz dringend....
Mensch Jan…du siehst einfach grauenhaft aus, krank, sehr krank“
Jan krächzte: „Ich weiß wie erbärmlich ich aussehe…und zu deiner Beruhigung…ich wurde behandelt
Muss noch ein bisschen aufholen….wirst sehen in wenigen Tagen bin ich wieder der Alte“
„3 Tage, ganze 3 Tage konnte dich Kollege Boll nur halten. Ein Witz…..das ist so gut wie Nichts in deinem Zustand
Mensch Jan….du bist doch total bekloppt….Ich würde dich am liebsten 6 Monate zur Kur zwangseinweisen“ schrie Chris
Jan murrte: "Ihr Ärzte seid wohl untereinander die größten Tratschmäuler.....so ein rätselhafter Patient bin ich doch gar nicht
Aber Dr. Boll hält es für so wichtig mit dir selbst über meine 3 Tagesbehandlung zu plaudern
Polizisten haben keine Zeit für solche Kaffeekränzchen"

Chris lachte trocken auf: "Deine "Arzt-Beschwerden" kümmern mich jetzt nicht die Bohne Jan
Musst es schon uns Medizinern überlassen über welchen Patienten wir wann, wieviel herum tratschen
Du stehst nun mal in meinem Focus Jan....sage dir noch mal du hast einen Knall
Aber einen ganz gehörigen.....Kannst kaum kriechen.....aber hält dich nur 3 Tage im Bett
3 Tage.....Mensch Jan welcher Teufel hat dich bloß geritten???
Du führst dich doch sonst nicht auf wie ein Idiot?"
„Chris bitte verstehe doch, meine Familie…..ich hielt die Sehnsucht nicht mehr aus“ flüsterte Jan
Chris knurrte: „Ja, ja schon gut…..genau das vermutete ich bei dir Gefühlsvulkan…schon übernatürlich deine Emotionen
Aber mit dir muss man auch mal schimpfen wenn du nie an dich denkst.
Mein Anliegen bezieht sich aber nicht auf dich, sondern auf Lenis Vater.
Du…ja richtig gehört du Jan schaffst ihn schnellstens zu mir her“
„Hajo….du willst Hajo….verstehe nicht….ist er sterbenskrank?“ hauchte Jan
„Eben nicht…..davon ist der verblendete Kerl aber anscheinend überzeugt“ donnerte Chris
„Ich…ich verstehe überhaupt ni…ni…nichts mehr“ wisperte Jan
Chris fuhr runter: „Entschuldige Jan…..aber wegen dem Kerl drehe ich noch durch
Aber der Reihe nach….Hajo….so nennt ihr ihn doch….kam als Patient zu mir
Liegt aber schon lange, sehr lange zurück“
„Chris dein Gesprächspartner heißt Hajo, nicht Jan.
Du darfst auch bei mir die Schweigepflicht nicht brechen“ krächzte Jan

Chris murmelte: „Würde ich aber am liebsten, du hörst wenigstens zu
Aber keine Sorge Jan…..auch wenn wir gute Freunde sind und ich weiß, dass du schweigst
Doch in Gewissenskonflikte darf ich auch dich nicht bringe. Nur so viel.....Hajo kam wegen Beschwerden...XYZ...zu mir
Da ich keine Diagnose feststelle konnte, wurde der HK von Kopf bis Fuß, einschließlich Laborwerten untersucht, was natürlich erst ausgewertet werden musste
Nur er ist nie wieder erschienen. Alle Briefe, Anrufe…zwecklos
Sag mal gibt es Krebspatienten in seiner Familie?“
Jan erklärte: „Hajos Frau starb an Krebs und ihre Leidenszeit soll ihn sehr mitgenommen haben
Leidet Hajo etwa auch an…an Kre….Kre-e-e-bs?“
Chris beteuerte: „Beruhige dich Jan, der wird steinalt. Aber er ist wohl felsenfest überzeugt Krebs zu haben
Er wiederholte das bei der Untersuchung so beharrlich…..
Ich vermute, dass er deswegen nicht herkommt, weil er sich immer noch starrköpfig Krebs einredet“
Verwirrt meinte Jan: „Also kein Krebs…zum Glück…..aber….Wenn Hajos sich etwas einredet
Chris….da kommt Keiner…da komme auch ich nicht gegen an....
Ist irre, dass Hajo sich mit Beschwerden herumschleppt die längst behandelt sein könnten
Nur Chris…..der betritt nie wieder eine, geschweige denn deine Praxis“
Chris erregte sich: „Er muss….und du sorgst dafür….schleunigst
Jan…jetzt mal Klartext, ach diese verdammte Schweigepflicht….
Also der sture Bock hat 2 verschiedene Leiden. Schnell zu behandeln, harmlos….wirklich harmlos….
Aber der Fels lässt sich ja nicht behandeln…..inzwischen ist er…..eine tickende Zeitbombe“

„Chris…ich bitte dich….jetzt bleibe auf dem Teppich“ entsetzte sich Jan
Heftig redete Chris auf ihn ein: „Jan…du kennst dich mit der menschlichen Psyche bestens aus
Jedes Kind weiß, dass der Kreislauf ständig in Bewegung ist und u.a. den Körper mit allen nötigen Stoffen versorgt
Bei dem Sturkopf haben sich durch die Nichtbehandlung Fremdstoffe gebildet,.....auch nicht weiter bedrohlich
Doch er schlägt sich mit immer stärkerem Unwohlsein herum
Aber gerade das wird eben vom Kreislauf durch den ganzen Körper transportiert und setzt sich letztlich an der 2. „Leidensstelle“ fest
Ergo: Beschwerden, die beharrliche Einbildung Krebs zu haben, dazu grübeln, Angst vor dem nahenden, fantasierten Tod……
Dadurch brodeln in dem Eisblock, am heftigsten im Kopf, mächtige Gewalten
Er ist nicht wiederzuerkennen, krass ausgedrückt, er wird unberechenbar“
Erstarrt, völlig in sich eingesunken, den Blick ins Nirgendwo gerichtet saß Jan ganz still da
Chris wartete und wartete, aber es kam nichts von Jan, endlich meinte er:
„Es ist so blöd, dass ich wegen der Schweigepflicht alles so umschreiben muss
Trotzdem Jan, du musst doch den Kern erkannt haben, verstehen was ich meine?“
Jan nickte nur zustimmend
Chris atmete auf: „Wusste ich es doch….
Du schaffst mir den Kerl also schnellstens her…damit er nicht noch mehr Unheil anrichtet
Jede Wette Jan, dass gerade du in Hajos derzeitigem Irrsinn das größte Feindbild bist
Ein ganz Böser, der Allerschlimmste, den er vernichten muss. Du gehörst vor ihm geschützt“

Jan krächzte: „Vernichten, geschützt…jetzt komme mal wieder runter
Du übertreibst maßlos….Hajo ist doch kein Raubtier, dass umher rennt und seine Beute reißt“
Chris keifte: „Schluss jetzt mit dem „Schön-Gequatsche" Jan, ich weiß genug
Gleich das 1. x am Tatort, wie er dich anbellte, woher du mich kennst
In dem Ton redet man doch nicht mit seinem Stellvertreter und mit seinem Schwiegersohn erst recht nicht“
„Moment……..“ grübelte Jan „……jetzt erinnere ich mich…….
Du sagtest damals auf eine sehr komische, zynische Art, die mir fremd ist........
Ja du sagtest sowas wie....wie: „Wir kennen uns bereits“……
Da......da hattest du Hajo wohl schon untersucht?“
Chris bestätigte: „Richtig bemerkt Jan.....…O.k.... Trautschke, wusste das er Lenis Vater und dein Chef war
Doch bei dem Einsatz merkte ich schon wie es in dem Knochen wühlte…..gegen dich Jan
Von den Röntgenstrahlen auf dich und dem Schnitt mit dem Skalpell berichtete mir wachsames Personal“
„Dir bleibt wohl nichts verborgen“ murmelte Jan
Chris bekräftigte: „Ich weiß sogar von deinen angeblichen „Missgeschicken“ im Präsidium: Verbrühte Hand, Treppensturz, von Hajos Auto gerammt
Euer Doc dort und ich sind nämlich gute Kollegenfreunde, er wiederum kennt unsere Freundschaft
Doch klar, dass ich da Vermutungen anstelle, wenn der Doc mich aufgeregt anruft und fragt was mit dir los sei
3 Verletzungen kurz hintereinander, er dachte schon du leidest unter ständigen Schwindelanfällen
Passt alles zu den Beschwerden die bei dem sturen Bock auftreten mussten und zu seinem „Feindbild Jan“
Der hat sich schon lange in dich verbissen…..und dann bist du ganz plötzlich verschwunden........"

"So Jan.....….du legst jetzt die Karten auf den Tisch….....heraus mit der Wahrheit
Wo warst du wirklich in all den Monaten Jan…..?????
Tische mir jetzt nicht die Mafiosi-Zellen-Bella-Italia-Story auf, mein Freund…. daran glaube ich sowieso nicht
Die Wahrheit will ich hören Jan….na los raus damit……die volle Wahrheit“
Gleich bei Chris Verdacht wurde Jan kalkweiß, aschfahl saß er auf seinem Stuhl.
Er fiel immer mehr in sich zusammen, sein Kopf hing nach unten, den Blick auf den Boden gerichtet
Chris donnerte: „So wie du da hängst, beweist mir, dass ich einen Volltreffer gelandet habe.
Also jetzt heraus damit……..Jan ich erwarte eine ehrliche Antwort“
Jan bot wie ein zusammen gefallenes Elendshäufchen noch immer den erbärmlichen Anblick
Chris bettelte: „Jan wir sind doch Freunde….sagen uns doch immer alles“
Irgendwann hauchte Jan: „Ja…….wir sind sehr, sehr gute Freunde…..aber ich…ich…ka…kann nicht
Ich bringe die Wahrheit nicht über die Lippen……Chris…bitte….dringe nicht weiter in mich“
Mitfühlend kam es von Chris: „Jan ich.....hier ich Chris....bin dein Freund, Arzt, will dir nichts Böses….im Gegenteil…
Dir helfen Jan….verstehst du helfen……bitte rede mit mir“
Verzweifelt schüttelte Jan den Kopf: „Es geht nicht Chris…..mein Verschwinden ist so….so….
Verstehe doch Chris……..Ich…..ich scha…schaffe das….das nicht“
Eindringlich meinte Chris: “Deiner Reaktion nach Jan, ist der sture Fels für dein Verschwinden verantwortlich
Jan, glaube mir, ich halte mich bedeckt soweit ich es verantworten kann, bin doch Arzt
Ich glaube dir alles, bin auf Entsetzliches gefasst Jan…..aber bitte….bitte sprich es aus“

Jan schluckte, schluckte wieder und wieder, wisperte: „Hajo schaffte es………“ brach er ab
„Haftbefehl gegen mich, er....“ (lange Pause)
“Hajos getürkter Haftbefehl bezichtigte mich des Mordes“ flüsterte Jan, presste danach sofort die Lippen wieder zusammen
Vor Chris drehte sich alles, ihm wurde übel, innerlich kochend geduldete er sich Jans Schweigen
Jetzt hauchte Jan endlich: „Ich saß all die Monate als U-Häftling hier in Leipzig im Gefängnis in einer Zelle eingesperrt“
„Sag das noch mal Jan.....!!!!!!!!...D u w a r s t w a s….w o g e f a n g e n??????“ schoss Chris vom Stuhl hoch
Er raste zum Fenster, wühlte sich wie ein Wilder in den Haaren
Jan blieb stumm
Nach vielen Runden durch das Zimmer, krächzte Chris: „O.k., o.k. also Häftling, Zelle, Gefängnis….
Unfassbar….einfach unfassbar….aber ich glaube dir Jan…Nur wie….......????
Sage mir um alles in der Welt wie das sein konnte…wie lief das….warum wusste Keiner was…????
Warum hörte man nichts von dir......wie kamst du frei...???
Jan bitte…....ich muss das wissen“
Es dauerte bis Jan den Klos in seiner Kehle bewältigt hatte
Endlich begann er stammelnd von der Überrumpelung, Richter Haag, Einlieferung, verschärften Haftbedingungen, bis hin zu Kruse alles zu berichten
Beschränkte sich auf das Wesentliche, erzählte im Stenogrammstil, aber so, dass Chris im Bilde war
Der Arzt brauchte lange bis er seine Fassung wieder hatte, krächzte dann:
„Jan…..Mensch Jan…..das ist so unfassbar…..du bist durch unzählige Höllen gegangen
Wie willst du denn je wieder dein normales Leben führen?“

Jan flüsterte: „Ich bin wieder bei meinen Lieben, im Dienst läuft es auch gut…führe schon mein normales Leben“
„Na klar Jan..…genau die Antwort musste kommen, warum frage ich auch“ stöhnte Chris, meinte dann:
„Du musst Leni die Wahrheit sagen“
Erschrocken wehrte Jan ab: „Sie darf es nie, niemals erfahren….Hajo ist ihr Vater“
„Dieses qualvolle Emotionswallen stehst du nicht durch Jan“ warnte Chris
Jan blickte wieder zu Boden, schwieg
Chris donnerte jetzt: „O.k., jetzt wo ich informiert bin was sich Schreckliches mit dir abspielte, will ich diesen Verbrecher im Turbotempo hier haben“
Jan beschwichtigte: „Chris bitte, stelle Hajo doch nicht als Verbrecher hin.
So oft ich ihm den Hals umdrehen wollte, genauso oft dachte ich mit ihm stimmt was nicht
Er hat einen Knall. Du hast es doch gerade selbst erläutert, dass Hajos Veränderungen medizinische Ursachen haben“
Chris keifte: „Der Mediziner sagt dir jetzt mal was Jan: Wenn bei einem Patienten zu befürchten ist, dass er Dritten Leid antut, zur Gefahr für Andere wird, können Ärzte Zwangsmaßnahmen einleiten um weiteres Unglück zu verhindern
Ich schwöre dir, genau das werde ich mit dem sturen Bock machen.
In so einen Zustand wäre er nie gekommen, wenn er sich sofort hätte behandeln lassen.
Mit einfachen Mitteln, betone einfach, geht das immer noch und jetzt muss er.
Das Lamm, was er zur Zeit ist, kann wieder zu dem Wolf werden, ohne Behandlung.
Jan ich weiß, nein ich schwöre dir, dass du wieder das Opfer von dem Wolf wirst, aber noch mal…..
Nein nochmal lasse ich nicht zu, dass dir Leid geschieht Jan. Ich hoffe wir haben uns verstanden“
Jan schaute Chris eindringlich an, krächzte: „Du meinst es ernst……Erwartest wirklich von mir, dass ich den sturen Patienten zu dir bringe“

Chris nickte: „Wenn Hajo einsichtig ist habt ihr ihn bald wie neu zurück“
„Warum baut mich das jetzt nicht auf?..........Na dann….
Du erwartest ja wohl kein Dankeschön für deinen hirnrissigen Auftrag“ schleppte sich Jan zur Tür
„Du schaffst das schon Jan“ rief Chris ihm nach

Endlich im Auto fiel Jan in den Sitz als habe ihn ein Hammerschlag getroffen
Sein Kopf schwirrte, bewegungsunfähig saß er da, blieb so zusammengefallen sitzen, Zeit und Raum um sich vergessen
So recht konnte er das Gehörte nicht fassen, andererseits vermutete er ja schon lange ähnliches
Momentan überschlugen sich Jans Gedanken aber, dazwischen mischte sich immer wieder unendliche Leere
Dann grübelte er von neuem, baute sich zur Ruhe zwingend Stück für Stück gedanklich nochmal alles zusammen
Jan ging es durch den Sinn, dass Chris es ernst meinte, es genauso durchziehen würde wie angekündigt
Er kannte ihn lange genug, gerade seine Gewissenhaftigkeit als Arzt
Endlich fasste Jan einen Entschluss, über den er gar nicht glücklich war
„Aber hilft ja nichts“ dachte er tief seufzend

Durch einen erfolglosen Anruf im Büro wusste Jan, dass Hajo sich nicht mehr im Präsidium aufhielt
Unwissend wie lange sein Vorhaben dauerte, rief er Leni an: „Schatz, pünktlich kann ich heute nicht Schluss machen.
Glaube nicht, dass es noch Stunden dauert, wollte dir aber wenigstens Bescheid geben“
Leni meinte: „Das ist lieb von dir Jan…..aber bitte übertreibe es nicht gleich in den ersten Tagen“

Während der Fahrt legte sich Jan gedanklich noch einmal alles zurecht
Nach ca. 30 Minuten klingelte er bei Hajo
Der öffnete die Tür, wollte sie sofort wieder zuknallen als er Jan sah
Aber Jan zwängte sich durch die Tür
„Keine Angst, ich schlage dich auch jetzt nicht…..Traurig, dass du nie checkst wie sehr ich Gewalt hasse“
redete Jan auf ihn ein, als er wieder einen total ängstlichen Hajo vor sich hatte, der ihn mit weit aufgerissenen Augen erschrocken anstarrte
Jan erklärte: „Ich komme von Dr. Mahr, der dich schnellstens behandeln will“
Jetzt tobte Hajo: „Der hat die Schweigepflicht gebrochen….das ist strafbar…...den Kerl zeige ich an“
Ruhig konterte Jan: „Rege dich ab….Chris hat gar nichts gebrochen
Aber ich soll dir ausrichten, dass deine Beschwerden kein Krebs ist, wie du dir wohl felsenfest einredest…….stimmt doch…oder“
Hajo brummelte: „Nun ja….weiß doch….kenne doch….will das nicht auch“

Jan wehrte ab: „Schon gut….musst mir nichts erklären
Aber du kannst Chris vertrauen, er lügt nicht, darf er gar nicht
Wenn er sagt es ist kein Krebs, hast du die Krankheit auch wirklich nicht
Ich verstehe ja deine Angst vor diesem Leiden
Aber Hajo,.....wenn Untersuchungen andere Diagnosen beweisen, darfst du dich nicht in deinen Starrsinn verbeißen
Dann brauchen wir auch keine Ärzte, wenn Jeder an seinem eingebildeten Krankheitsbild festhält
Also komme endlich zur Vernunft und lasse deine Beschwerden behandeln
Chris besteht auf dein fixes Erscheinen, versichert, dass es schnell behandelbare, harmlose Erkrankungen sind“
Hajo fetzte: „Der kann mich mal…..vertraue nur mir selbst….soll warten bis er schwarz wird“
Jan schüttelte den Kopf: „So läuft das nicht mehr Hajo. Chris fordert von mir, dass du in Kürze erscheinst
Deine Leiden sind zwar harmlos, doch wenn ich das richtig gescheckt habe.......
Tja.....dann sind sie unbehandelt wirklich für den Irrgarten verantwortlich, wegen dem du dich lange wie eine Bestie aufführtest.
Diesem Irrgarten verdanke ich leider eine sehr unangenehme Zeit……
Nochmal machst du das nicht mehr mit dir Hajo…….das schwöre ich dir“
„Ach….blässt du jetzt doch noch zum großen Rachefeldzug“ krächzte Hajo
Jan schüttelte den Kopf: „Solltest mich besser kennen…….Aber zum Befehlsmarsch blase ich…..
Begibst dich im Sauseschritt in die Klinik innerhalb der nächsten 2 Tage“
Hajo schimpfte: „Ich lasse mich nicht erpressen….auch von dir nicht
Es ist mein Körper……meine Gesundheit….darüber entscheide ich........i c h g a n z a l l e i n“

Jan zischte: „2 Tage Hajo, verstehst du 2.....und keine Stunde länger, ansonsten befördere ich dich in die Klinik
Dann zücke ich mal die Handschellen, erlebst du mal was es heißt wehrlos mit den Stahlarmbändern gefesselt dazu stehen
Kannst wegen meiner jetzt sagen wie du mir so ich dir…..ist mir schnuppe….
Schwöre dir jeden Eid drauf, ich schleife dich in Handschellen bis hin zu Chris Praxis
Das sind keine leeren Versprechungen…kannst mich beim Wort nehmen
Du bist schon starrsinnig…..doch ich kann noch viel sturer sein als du
Also sei jetzt bitte endlich vernünftig Hajo…..erspare uns den Auftritt“
Hajo keifte: „Bilde dir bloß nicht ein, dass ich wegen deinen Drohungen jetzt Angst bekomme
Mich zwingt Nichts und Niemand zu Irgendetwas“
„Es bleibt dabei Hajo….2 Tage……48 Stunden……also überlege es dir“ öffnete Jan die Haustür
Da knallte die Tür wieder zu: „Jaaan….bleib hier“ flehte Hajo hinter ihm
Jan drehte sich langsam herum, vor ihm stand nicht mehr der große HK
Hajo ähnelte jetzt einem kleinen ängstlichen Bub, der etwas ausgefressen hatte, sich vor der Strafe fürchtete
Ruhig verharrte Jan. Er kannte Hajo lange genug, wusste genau, dass etwas heraus sollte, was er nicht fertig brachte
Irgendwann meinte Jan: „Egal welchen Wirr-Warr du redest Hajo……
Quatsch einfach drauf los. Ich verstehe dich bestimmt
Hajo biss sich auf die Lippen, starrte zu Boden, dann immer noch schweigend Jan an
Ruhig geduldete sich Jan weiter
„Be….be….begleitest du…du….du mich zu…zu…zu Dr. Mahr. Jan…?.....bitte“ stammelte Hajo da leise

Jan ging jetzt ganz langsam zu ihm, raunte: „Wenn du das möchtest Hajo….ja ich begleite dich“
Hajo nickte nur, immer noch so hilflos dastehend
Jan redete auf ihn ein: „Du hast Angst Hajo nicht wahr, kein Grund zum schämen“
Hajo schaute zu Boden, drehte den Kopf zu Seite, rief aufgeregt: „Ja...ja...ja ich habe Angst, verdammt
Das wolltest du doch hören….jetzt lasse deine Schadenfreude schon heraus“
Jan überhörte das, meinte ganz ruhig: „Die Angst ist ganz natürlich, geht mir doch genauso.
So viele Untersuchungen und OPs habe ich schon hinter mir……..und trotzdem…..
Immer noch möchte ich jedes Mal davor die Flucht ergreifen
Geht wohl Jedem so….du bist da keine Ausnahme Hajo
Aber du erfährst endlich was wirklich mit dir los ist…….Gibt dir das nicht ein bisschen Mut?
Hajo murmelte: „Ja……und Nein…..weiß auch nicht……Angst habe ich trotzdem...brauche Beistand
Darum…..darum…..bitte Jan…begleite mich….morgen schon…..ja gleich morgen“
Jan krächzte: „Du meinst es also wirklich ernst…….Ja dann……Chris hat noch Dienst
Wenn es dir recht ist vereinbare ich gleich einen Termin?“
Hajo nickte nur
Jan telefonierte, meinte dann: „Morgen um 09.00 Uhr Hajo“
„Ja aber….aber im Präsidium….oder wenn ich Ina und Tom in der Klinik begegne“ regte sich Hajo auf

Jan entgegnete: „Um 08.00 stehe ich vor Woernle, erzähle ihm irgendwas von dringender Familienangelegenheit die wir 2 erledigen müssen
Ina und Tom machen morgen erst mal im Gericht ihre Aussagen wegen dem Mord der geschah als ich im Gefä......
Du siehst….ein günstiger Zeitpunkt Hajo.
Trink jetzt mal einen Cognac, dann schläfst du wenigstens gut
Ich hole dich um 08.45 hier ab, einverstanden?“
Wieder nickte Hajo nur

Auf der Heimfahrt dachte Jan: „Mann was für ein Hammertag…….
Hätte ich nie gedacht ausgerechnet von Chris solche.....solche.....Bomben zu hören…..
Ob Hajo jetzt endlich……….ob er wirklich…???......Positiv denken, immer positiv denken, Maybach“ rief er sich dann zu

„Positiv“ stufte Leni Jan anscheinend auch ein, denn gleich nach der Begrüßung meinte sie:
„Dir scheint es besser zu gehen Jan, du wirkst irgendwie so gelöst…..befreit“
Schnell antwortete Jan: „Wir wissen endlich wer der Klinikmörder ist“
Ihm wurde heiß: „Schon wieder eine Lüge“ dachte er, lenkte aber ab, erzählte jetzt von der Oberschwester
Dana hatte so lange auf den Papa warten müssen, zur Strafe tollte sie noch heftiger mit ihm herum
So fertig von der Toberei, dass ihr sofort die Augen zufielen, als Jan sie zu Bett brachte
Ins Bett sehnte er sich auch, gestand sich ein, dass an diesem Tag wohl zu viel auf ihn eingestürmt sei
Leni blieb das nicht verborgen, nicht mehr lange und die Schlafzimmertür schloss sich hinter den 2

Morgens fuhr Jan sehr früh ins Präsidium. Zum Glück saß Woernle schon in seinem Büro
Der bekam 2,3 Sätze „erfundene unaufschiebbare Trautschke/Maybach Angelegenheiten“ vorgesetzt
Jan brachte das so überzeugend, dass Woernle ihn letztlich hinaus scheuchte
In ihrem Büro erkannte er, dass Ina und Tom gestern noch Krez Name an die Fahndung weitergeleitet und auch das Raubdezernat informiert hatten
Beim Hinausgehen dachte Jan: „Ob die Kollegen diese Nacht bei der Überwachung etwas bemerkt haben…?
Bestimmt nicht……wäre zu viel des Guten innerhalb weniger Stunden…“

Bei Hajo klingelte Jan nur kurz, da kam dieser schon heraus
„Morgen Hajo“ begrüßte er ihn
Der knurrte aber nur ein unverständliches „Morgen“ und ging schnell zum Auto
Hajo starrte während der ganzen Fahrt schweigend durch die Scheibe
Jan konnte sich vorstellen, wie es in ihm aussah, redete rücksichtsvoll erst gar nicht auf ihn ein
Er dachte vielmehr: „Bin ja schon erleichtert, dass Hajo es sich nicht anders überlegte. Der Angang ist gemacht“

Kurz vor 09.00 saßen die 2 noch immer schweigend vor Chris Zimmer
Pünktlich öffnete der die Tür, rief: „H. Trautschke“
Langsam stand Hajo auf, murmelte: „Hast du es mit dem Rücken Jan, nun komm, erhebe dich“
„Ich kann doch nicht mit hineinkommen“ entsetzte sich Jan
„Natürlich….was denn sonst“ wurde Hajo nervös

Jan wehrte ab: „Nein Hajo….was Chris dir erklärt geht mich nichts an“
„Unsinn…..du kommst jetzt mit hinein“ beharrte Hajo
Jan schüttelte den Kopf: „Körper….Diagnosen….Arztgespräche sind privat Hajo….aber sehr privat
Das geht Dritte, auch mich, nichts an. Ich warte hier auf dich“
Hajo bettelte: „Jan…bitte…….siehst doch das ich völlig von der Rolle bin
Wolltest mir beistehen…..meinte damit nicht nur bis vor die Tür
Jetzt komm schon….“ zog er Jan mit einem Ruck hoch und weiter einfach mit
„Aber Hajo…aber…..das geht nicht“ stotterte Jan beim Entlangtapsen
„Jetzt setze dich endlich, Jan“ drückte Chris ihn auf den Stuhl neben Hajo
Chris schaltete sofort den Wandschirm an: „H. Trautschke….damit Sie nicht gleich in Ohnmacht fallen....
Das sind Ihre Aufnahmen die vor…..na ja….anno dazumal gemacht wurden
Rechts Ihr Magen….die Diagnose: Magenschleimhautentzündung
Daneben Ihr Kopf: Dieses winzige Pünktchen was Sie hier sehen ist ein kaum wahrnehmbares harmloses Gerinnsel
Chris setzte sich: „Diese Diagnosen haben nicht das Geringste, aber auch rein gar nichts mit Krebs zu tun
Also Schluss mit Ihren Krebsfantastereien, jetzt rede ich mal Klartext mit Ihnen
Denken Sie jetzt nicht, dass ich Ihnen etwas vorschwafele H. Trautschke, blöder Internist usw.
Jeder Arzt muss auch psychologische Grundkenntnisse nachweisen.
Außerdem habe ich mich in Ihrer Sache eingehend mit unserem Neurologen besprochen
Der Kollege kommt auch gerne her, falls Sie das wünschen“

Da Hajos Mund verschlossen blieb, fuhr Chris fort: „Also….bei Ihnen H. Trautschke reden wir nicht von Krebs, sondern von harmlosen Erkrankungen
Auch alles leicht zu behandeln.......wenn man sich denn behandeln lässt
Aber Sie….Sie laufen lieber vor Ihrer eigenen Angst davon, so dass die Anfangsbeschwerden, unter denen Sie schon damals litten, zur Katastrophe ausufern
Die Schleimhautentzündung, wo ich der Meinung bin, dass Sie diese durch ungesunde Lebensweise selbst ausgelöst haben.
Ihre Ernährung dürfte aus Fast Food Essen bestehen. Schnell am Imbiss im Stehen herunter schlingen oder bei einer Besprechung.
Aber immer mit einem Fall beschäftigt, Akten müssen ja auch beim Essen gelesen werden.
Dazu stehen Sie ständig unter Strom, geben ständig den brüllenden Löwen oder das in die Luft gehende HB-Männchen
Wenig Schlaf, wohl meistens im Büro. Schätze Sie verbringen die Wochenenden auch da
Stimmt doch…..oder“
„J a-a-a“ bekannte Hajo ganz leise
Chris schüttelte den Kopf: „Mir ein Rätsel wem Sie nach vielen Jahrzehnten und in Ihrer Position noch etwas beweisen wollen…..
Sich selbst, Ihrem Körper haben Sie jedenfalls sehr geschadet
Folge: Magenschleimhautentzündung und wie schmerzvoll zu viel Magensäure ist, klagten Sie ja damals schon
Aber Sie könnten mit entsprechenden Medikamenten, gesunder Ernährung und vernünftiger Lebensweise schon lange davon befreit sein – ambulant wohlgemerkt
Das Gerinnsel könnte durch einen Stoß oder Schlag entstanden sein.
Möglich das sich von einem Hämatom ein winziger Bluttropfen löste, der nicht größer werden kann, weil er fest zwischen Gehirnrand und Schädeldecke klemmt
Trotzdem lassen die Kopfschmerzen nicht nach, im Gegenteil
Zur Entfernung wird Ihnen aber nicht der Schädel aufgetrennt.
Örtliche Betäubung, Einstich und mit medizinisch mikroskopartigen Instrumenten saugen wir das Gerinnsel heraus und am nächsten Tag können Sie die Klinik schon wieder verlassen

"Hoffentlich sind Sie endlich überzeugt, dass Sie mit der Behandlung einerseits und dem harmlosem Eingriff anderseits keine bleibenden Schäden davontragen
Aus Ihnen wird kein ans Bett gefesselter Todkranker dessen Uhr abläuft, Sie ticken auch danach genauso munter wie jetzt
Können auch, wenn es Ihnen Spaß macht, mit 100 noch Ganoven jagen
Aber Sie müssen sich jetzt endlich behandeln lassen
Nein….ich zwinge Sie dazu, denn Ihre Beschwerden sind schon lange nicht mehr nur physisch….
Inzwischen sind Sie eine psychisch tickende Zeitbombe“
„Das muss ich mir nicht anhören“ sprang Hajo auf
„Hinsetzen“ brüllte Chris „Verdammt, beweisen Sie nicht nur beruflich Mut….sondern auch privat
Gestehen Sie sich doch endlich ein, was Sie schon lange selbst spüren
Zum Mitschreiben: Sie ließen sich nur untersuchen, erschienen aber nie zur Besprechung bzw. Behandlung
Nein, Sie waren überzeugt Magenkrebs und einen bösartigen, riesigen Gehirntumor zu haben
Sahen sich schon als sabbernder Irrer auf dem Sterbebett einsam dahinsiechen, um den sich Keiner mehr kümmert.
Schluss – Aus –Ende – Keine Pension, kein HK mehr, keine Familie, bildeten sich ein, bedauerlicherweise, wie Ihre Frau zu sterben
Sie grübeln nur noch und Ihre Beschwerden verschlechtern sich drastisch
Eigentlich eine logische Folge, denn das der Kreislauf ständig in Bewegung ist, nicht nur Blut, auch alle anderen Stoffe durch uns treibt, wissen Sie bestimmt H. Trautschke
Durch Sie jagt immer mehr Magensäure, ein brennender, quälender Fremdstoff, klopft auch im Kopf an, der Ihnen sowieso bald auseinanderplatzt
Sie sind nicht nur besessen vom nahenden Tod, sondern auch von einem Feinbild was Sie vernichten müssen…..kurzum Sie werden zum Bekloppten“
Hajos Kopf sauste zu Jan, entsetzt starrte er ihn an, stotterte: „Be….be…kloppt, genau diese Vermutung hat Jan mir entgegen geknallt“
Jan stammelte: „Hajo…..ich…ich…..“

Chris schnitt ihm das Wort ab: „Lass gut sein Jan…......
Ja du trafst mit deinen ausgeprägten Psychofühlern voll ins Schwarze, was Ihnen auch längst klar sein muss, H. Trautschke.
Denn Ihr Feindbild war einzig und allein Jan, ausgelöst durch Leni, dem Liebsten was Sie noch haben
Aber Sie bildeten sich ja ein Leni wegen dem Ihnen nahenden Siechtum und Tod bald zu verlieren.
Doch Jan, der würde weiter bei ihr sein. Jan raubte Ihnen in Ihrem Wahn nicht nur Leni, auch ihre einzige geliebte Enkelin
Jan, Ihr Stellvertreter, würde auch bald auf Ihrem Platz sitzen
Ihren HK-Posten besetzen, an den Sie doch ewig klammern wollten
Nein…..niemals…soll….darf….kann nicht sein. Ihr Zorn steigert sich ins Unermessliche, Ihre Beschwerden auch
Ab jetzt verfolgen Sie nur noch ein Ziel, den Feind, nämlich Jan zu vernichten
Juristisch nennt man das wohl beschränkt zurechnungsfähig, realistisch bearbeiteten Sie Jan aufs Grausamste….bis hinein in die Hölle Gefängnis“
„Wolltest doch schweigen ……………….Lügner……….Hast schnell Alles ausposaunt“ giftete Hajo Jan an
Chris donnerte: „Hacken Sie nicht schon wieder auf Jan herum, er posaunte überhaupt nichts aus
Im Gegenteil ich musste ihm Alles aus der Nase ziehen. Ich bin doch nicht blöd H. Trautschke
Bei Ihrem 1. Auftritt hier am Tatort führten Sie sich auf wie die Axt im Walde.
Ihr Pech, dass die Röntgenbestrahlung auf Jan und der Skalpellschnitt beobachtet wurden.
Das sind schon Straftaten wenn ich mich nicht täusche
Ihre Präsidiumsattacken an Jan, Hand verbrühen, Treppe runter stoßen, mit dem Auto rammen, flüsterte mir Ihr Doc zu
Nicht nur Polizisten, auch Ärzte plaudern miteinander….tja und dann verschwand Jan
Sie allein beschimpften ihn in Abwesenheit aufs Übelste, während Leni und seine Kollegen fast verzweifelten"

"Doch sehr merkwürdig……finden Sie nicht auch….besonders wenn man einen Freund so gut kennt wie ich Jan
Irgendwie wurde ich nie das Gefühl los, dass Sie mit Jans Verschwinden was zu tun haben.
Doch als ich gestern die Wahrheit aus ihm heraus zwang, dass hat mich dann doch umgehauen
Das will bei mir was heißen, denn ich bin ja eine Menge gewohnt….aber das…….!!!!
O.k. es ist Jans Sache wie er damit, wie er mit Ihnen umgeht
Aber bei Ihren Krankheiten lege ich Ihnen jetzt Daumenschrauben an, ich zwinge Sie umgehend die Behandlung bzw. den Eingriff machen zu lassen“
Hajo wehrte ab: „So mächtig ist Ihr Arm dann doch wieder nicht. Über seinen Körper darf Jeder noch frei entscheiden“
Chris zischte: „Irrtum Sie neunmal kluger HK-Allwissend
Wenn der Patient eine Gefahr für seine Umwelt darstellt, kann ich sogar juristische Maßnahmen gegen Sie erzwingen
Wie gefährlich Sie sind hat Jan leider entsetzlich zu spüren bekommen
Auch wenn Sie momentan den schnurrenden Kater geben, Sie Vulkan brodeln solange wie die Beschwerden in Ihnen, Ihre vernichtende Lava trifft dann garantiert wieder Jan
Aber nochmal…..eine Wiederholung lasse ich nicht zu
Für die Maßnahmen brauche ich Jan aber nicht
Das Schaf ist viel zu gutmütig, lässt ja Alles mit sich machen
Verschmilzt nur noch in Mitleid seit er was von medizinischen Ursachen bei Ihnen hörte und überhaupt….
Lenis Vater….geht auf keinen Fall......
Aber bei mir läuft es auch ohne das Emotionsbündel Maybach.
Der Staatsanwalt beißt bestimmt sofort an und dann sind da ja auch noch Gefängniswärter die Jans Haft bestätigen können
Merken Sie endlich H. Trautschke, dass ich kein leeres Stroh dresche“

Hilflos stammelte Hajo: „Ja aber….aber ich bin doch ganz ruhig….
Das sagten Sie doch selbst gerade
Also kein Grund mehr für irgendwelche Zwänge….wahrscheinlich auch alles geheilt“
„Verdammt solche Leiden heilen sich nicht von selbst. Legen Sie doch 1 x Ihre Sturheit ab.
Es reißt Ihnen doch Keiner den Kopf herunter. Sagen Sie endlich Ja
Wir könnten Sie noch heute von dem Gerinnsel befreien, geht ganz schnell, der Tag ist noch jung
Ich verweigere Ihnen auch nicht, sich in einer anderen Praxis die Diagnosen bestätigen und dort behandeln lassen
Also entweder überweise ich Sie jetzt an einen Kollegen oder Sie geben jetzt und hier bei mir Ihr Einverständnis
In wenigen Stunden sind Sie von dem Gerinnsel befreit und entsprechende Infusionen werden Ihre Magenbeschwerden schon mal etwas lindern.
Bei Ihrer Abhärtung sind kaum Komplikationen zu befürchten…..Was ist nun?“
„Ja aber….aber….dachte doch nicht so schnell….bin so verwirrt“ stotterte Hajo
Ruhig meinte Chris: „Gut H. Trautschke, bin ja kein Unmensch….
Sie besprechen sich jetzt im Park, Cafe, wo auch immer, mit Jan oder überlegen alleine.
Danach stelle ich Ihnen entweder eine Überweisung aus oder wir starten die Behandlung"

„Ich warte hier auf dich“ meinte Jan auf dem Flur

„Nichts, du kommst mit“ zog Hajo ihn bis zum Park hinaus, fragte: „Was sagst du denn zu allem?“
Jan entgegnete: „Hajo ich dränge dich zu nichts, aber eins weiß ich genau: Du kannst Chris völlig vertrauen
Es sei denn…..es sei denn du kaufst ihm all das nicht ab. Meine….was die Leiden in dir anrichten….das du ein...ein...
....Ein „Anderer“ bist…..du Unbegreifliches abziehst, was du dir im Normalzustand nie leisten würdest“
„Ja…ja….jetzt weiß ich doch auch was ich für ein Irrer bin“ brauste Hajo auf, murmelte dann leise:
„Jan wegen dir…..der Haft….meine Gefängnis…….“
Jan unterbrach ihn: „Lass stecken Hajo…ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt
Deine Gedanken müssen sich jetzt auf das Für oder Wider der Behandlung konzentrieren“
Hajo beharrte: „Ich will aber von dir hören was ich machen soll“
Jan schüttelte den Kopf: „Irrtum Hajo, die Entscheidung nehme ich dir auf gar einen Fall ab
Sage dir nur, bei Chris bist du wirklich in guten Händen, er quält nicht, er heilt
Wenn du dich mehr mit Medizin beschäftigen würdest, wären dir diese Mikro-Instrumente ein Begriff
Damit geht wirklich alles sehr schnell und schmerzfrei und morgen kannst du schon wieder nach Hause
Ist die Aussicht von den Kopfschmerzen befreit zu werden, die anderen Beschwerden zu lindern, dir denn nicht diesen kurzen Eingriff wert?“
„Du bist also überzeugt Jan, dass ich die Klinik morgen so verlasse wie ich sie betreten habe“
Jan beteuerte: „Ja…ganz bestimmt. Nichts Pflegefall Hajo, kein Siechtum im Heim.
Der HK wird uns weiter nerven wie vorher…..Aber im Ernst…
Chris darf dich gar nicht anlügen sonst muss er seinen Beruf an den Nagel hängen“
Hajo brummte, schwieg aber. Abwesend ging sein Blick in die Ferne, hinter seiner Stirn schaffte es schwer

Jan ließ ihm Zeit, blieb ganz ruhig, konnte sich denken wie es jetzt in Hajo aussah
Zäh verstrich die Zeit, zwischen den 2 blieb es still
Hajo räusperte sich endlich: „Ich am Kopf operiert, was das für ein Aufsehen gibt.
Wird Gesprächsthema Nr. 1……….und überhaupt….jetzt…..bin doch nicht darauf vorbereitet“
Jan beruhigte: „Jetzt komm mal wieder runter Hajo. Was du für den kurzen Aufenthalt benötigst bringe ich dir.
Nach der Klinik ruhst du dich Zuhause noch ein paar Tage aus.
Woernle bekommt die Krankmeldung in die Hand gedrückt, er hat keine Berechtigung nach der Ursache zu fragen
Ina und Tom erzähle ich das du dich nicht wohl fühlst.
Momentan bei der laufenden Fahndung nach Krez bleibt gar keine Zeit um großartige Fragen zu stellen
Wenn du wieder im Büro sitzt ist der Eingriff längst vergessen
Habe nicht vor deine Behandlung ans schwarze Brett zu hängen
Du bist der Einzige der wieder Probleme sieht wo keine sind
Obwohl ein Problem gibt es, nämlich: Wie entscheidest du dich?“
Hajo sprang auf: „Komm, Dr. Mahr wartet, sonst finde ich doch noch einen Fluchtweg…..aber….aber
Wenn ich aus dem OP rauskomme, dann…
„Dann hast du nur mein Alltagsgesicht vor dir und kein Empfangskomitee“ ergänzte Jan
Hajo seufzte erleichtert: „Das wollte ich hören…und….und danke Jan“ ging er schnell in den Eingang
Am Empfang teilte Ihnen die Schwester mit: „Dr. Mahr muss schnell einen Notfall versorgen.
Dauert höchstens noch ein paar Minuten, warten Sie bitte. Er holt Sie hier ab soll ich Ihnen bestellen“