Die ganz tief verborgene Ursache

Chris wehrte ab: „Ja, ja schon gut….also sein brav Jan
Was noch in dich eingestochen ist oder dir anhaftet bleibt dran, muss dich noch etwas im Auge behalten
So jetzt mache ich die Fliege….muss die gute Nachricht ja schließlich kundtun“

Jan glitt langsam in die Kissen, schloss die Augen, ging in Gedanken noch mal alles durch an was er sich erinnerte
Hajo konnte sich vorstellen wie ihm zu Mute war, unterbrach die Stille nicht
Doch es brannte ihm unter den Nägeln
Nach geraumer Zeit stotterte er: „Jan wir 2 haben noch Wichtiges zu bereden…..meine was ich dir angetan habe…..
Gefängnis…..Beschimpfungen…..meinen brutalen Krieg“
Jan krächzte: „Hajo doch nicht jetzt. Ich bin gerade…..“
Hajo bestimmte: „Doch jetzt Jan….wenn Leni kommt will ich weg sein, meine Tochter hat mich verstoßen“
Jan raunte: „So hat sie dich ja auch wohl noch nie erlebt: „Stampfst mich mit übelsten Beschimpfungen in den Boden....
Verweigerst die Suche nach mir, wünscht mir abwesend alles Schlechte an den Hals
Da geht jede Tochter an die Decke. Aber das wird wieder Hajo….gib Leni Zeit“
Hajo wehrte ab: „Nein, nein.... Leni bleibt dabei……aber du Jan…..
Du kannst doch unmöglich wieder den Alten in mir sehen……meine…..meine...
Also ich zittere immer noch vor deiner Rache…..
Ich will die Diagnosen von Dr. Mahr nicht als Ausreden nehmen. Trifft aber zu was er sagte
Angefangen bei der Krebseinbildung, meine Position, Leni, Dana, ich redete mir ein bald alle Lieben zu verlieren"

"Aber du, du Jan redete ich mir ein, warst in allem, aber auch in allem der Gewinner…….
Das konnte.....wollte ich einfach nicht zulassen, niemals…..und da….da
Da startete ich, wohl auch geschürt durch die steigenden Beschwerden, meinen brutalen Krieg gegen dich
In mir hämmerte nur noch dich zu vernichten, egal wie......
Die vorangegangen Attacken….alles zu wenig
Der Klinikmord irgendwie ein Glückstreffer für mich
Du solltest in der Zelle schmachten bis zum St. Nimmerleinstag
Hinter dickem Beton, zwischen Gittern, abgetrennt von der Außenwelt, einfach im Erdboden versenkt, verschollen
Klar kam was ins Rollen wenn die U-Haft-Höchstdauer überschritten wurde
Dachte da schon tot zu sein, aber dich….dich hatte ich mit vernichtet
1. Weil du als jämmerliches Wrack aus der Zelle kommst
Der Bulle, der täglich von anderen Knackis qualvoll durch die Mangel wurde oder
2. Man steckt dich vom Gefängnis direkt für alle Zeit in die Anstalt
Ein Irrer, der endlos eingesperrt zwischen Gittern, in der Hölle schmort
Der Idiot, der sich nicht wehren kann gegen die Ungerechtigkeit
Auf die Millionen Fragen, die nur ins Nichts führen, keine Antworten bekommt
So gepeinigt von Verzweiflung und Sehnsucht das du nur noch heulend oder schreiend rumtoben würdest
Das Foltertum sollte dich emotional total zerreißen, um den Verstand bringen
Ich sah mich schon im Jenseits über dich triumphieren"

"Diese Jan-Vernichtungs-Besessenheit hielt mich eisern gepackt
Vollzog sich schon so selbstverständlich wie jeder Atemzug den wir machen
Dieser Wahnsinn gehörte zu mir, haftete in mir, breitete sich schneller aus als ein Virus
Selbst als Kruse dann von deiner Freilassung erzählte, behauptete ich immer noch das Richtige getan zu haben
Aber wenn man dann still zu Hause sitzt, Dienst, Polizei, alles dahin und seine Strafe erwartet......
Tja da....da wurde mir erst langsam bewusst was ich Unfassbares angerichtet hatte
Als Kruse mich ins Büro schickte, weil du es so wolltest, verstand ich gar nichts mehr
Zitterte vor dem Augenblick wo du dich auf mich stürzt
Ja….Dampf abgelassen hast du….aber so beherrscht…..nicht ein bisschen was von einem reißenden Wolf
Dann zwingst du mich, gedrängt von Dr. Mahr, in die Klinik, hilfst mir….berätst mich……
Jan…kein böses Wort….kein Zähnefletschen…..keine Drohung……Das kann doch nicht sein
Du kannst doch das von mir verursachte Grauen nicht einfach wegstecken….ohne Rache….Folgen….Strafe
Im Geiste möchte ich dich aufschneiden um endlich zu erfahren was in dir vorgeht
Was du gegen mich unternimmst….meine....wir...
Wir können doch nicht Alles unter den Teppich kehren und weitermachen wie bisher
Ich nehme jede Strafe an, jede Jan
Jetzt explodiere doch endlich verdammt noch mal!!!!!“

Jan schwieg, den Blick weit in die Ferne gerichtet
Es dauerte lange bis er kaum hörbar hervorbrachte: „Für das was du mir angetan hast Hajo, gibt es nur eine passende Strafe…..!!!
Du gehörst eingesperrt,....in Haft,....müsstest in der Zelle,....im Gefängnis, zwischen Gittern geschmiedet schmoren.
Nur so, wirklich nur so kannst du nachempfinden, dass ich entsetzlicher gelitten habe als ein verendendes Stück Vieh
Gefängnis, ausgerechnet im Gefängnis lässt du mich wieder schmachten
Dabei sind die Risse von meiner 1. Haft nicht mal verheilt, vernarben vielleicht nie
Aber keine Sorge, dich mit Gefängnis zu bestrafen meine ich nur platonisch
Ja ich bin wirklich fast durchgedreht, weil ich einfach nicht verstand warum du mir sowas….
Sowas Entsetzliches, Unfassbares, Grauenhaftes antust
Soviel ich auch grübelte, es gab nicht einen, aber auch nicht den kleinsten Grund für deine Barbareien
Das mich die Zelle nicht nur körperlich kaputtmachte, kannst du dir ja denken
Glaube von meinen Lieben getrennt zu sein, bedeutete ein größeres Martyrium als die Gitter um mich
In Gedanken erwürgte, zermalmte, erschoss, zerquetschte ich dich unzählige Male
Ich lief Amok....aber wirklich Amok wie der brutalste Massenmörder, weil du....weil du...du.....
Weil du plötzlich mein He...He....Henker warst, aber komisch.........(verstummte Jan lange)
Zu lange für Hajo: "Jaaan" flüsterte er ganz leise
Jan zuckte furchtbar zusammen, schaute Hajo verwirrt an

Jan schüttelte sich erst, bevor er ganz langsam weiter flüterte: "Ja komisch....nein merkwürdig....seltsam trifft besser zu.....
Es pochte wirklich immer in meinem Kopf, ganz, ganz weit hinten in einer Ecke meines Gehirns: Hajo...Hajo ist.....ist....ist.....
Hajo ist.......wahnsinnig, gestört, durch geknallt, irr, der hat sie nicht mehr alle.
Kam zwar plötzlich, aber vielleicht durch ein Erlebnis, einen Schock verursacht, den du verschwiegen hast
Schon seltsam, dass sich die Ahnung durch Chris Diagnosen bestätigten
Du bist fein raus Hajo, ja wirklich fein raus, denn ich nehme Psychologie sehr, sehr ernst
Ergo: Du hast zwar Furchtbares getan, aber du warst dir darüber nicht bewusst
Zwar in der gleichen Hülle, aber eben doch ein Fremder, der angetrieben wurde durch den Beschwerden-Kreislauf wie Chris ihn beschrieb
So die Diagnosen.....aber so verworren, so ungeheuerlich auch alles ist......die Befunde sind eindeutig, entschuldigen dein Vorgehen
Du bist quasi entlastet Hajo.....aber um ehrlidich zu sein, mein persönliches Hajo-Chaos ist noch nicht ganz verstummt"
Hajo stotterte: "Was heißt das im Klartext Jan, was hast du vor?"
Jan wehrte ab: "Jetzt denke doch nicht gleich wieder ich plane irgendwelche Rachegelüste
Nein bestimmt nicht Hajo, das versichere ich dir
Aber überlege bitte mal realistisch,.........ich bin nach 4 Tagen gerade erst wieder eine kleine Weile bei Bewusstsein
Doch bevor ich in Narkose fiel überschlugen sich die Ereignisse geradezu
Der Tag begann mit Erleichterung für mich, weil du wirklich mit zu Chris gefahren bist
Auch wenn er mir zuvor Andeutungen machte, was er dann brachte waren nicht nur für dich, ja auch für mich harte Hammerschläge
Deine anfängliche Ablehnung baute mich auch nicht gerade auf
Doch dann willst du wirklich meinen Rat, treibst mich wieder in die Zwickmühle"

"In nächster Minute kann es dir nicht schnell genug gehen....ich atme gerade auf...
Ja, kannst mich jetzt ruhig auslachen....doch ich atmete wirklich auf
Dachte nicht mehr lange und bald haben wir den "bekannten" Hajo wieder
Aber nein....ausgerechnet da erscheint Krez
Mörder zu fassen ist unsere Pflicht, dachte auch keine Sekunde daran ihn laufen zu lassen
Doch irgendwo tickte es kurz in mir: "Der Klinikmord ist mit einem Fluch behaftet"
Krez bot da das kleinere Übel, viel schlimmer, das du jetzt plötzlich vor dem Eingriff kneifen willst
Erinnere mich nicht mehr, was wir uns alles an den Kopf geworfen haben
Weiß nur noch, dass es furchtbares Gezeter zwischen uns 2, nein 3, Chris mischte auch mit, gab
Dann oh Wunder, bist du doch zu dem Eingriff bereit
Nur als die Narkose bei mir wirkte, wusste ich immer noch nicht ob du dich wirklich behandeln lässt
Theoretisch hättest du auch vom OP-Tisch springen können. O.k. weiß jetzt, dass du alles durchgezogen hast und ich vertraue Chris
Das mit deinem Magen bekommst du bestimmt bald in den Griff
Von dem Gerinnsel bist du befreit, also müsstest du wieder der Hajo sein der du immer warst
Du verlangst aber zuviel jetzt schon Erklärungen, Stellungnahmen, Zukunftspläne von mir zu erwarten
Denn für mich fühlt sich das an, als habe sich Alles erst vor ein paar Minuten zugetragen
Verstehe doch bitte Hajo, mir fehlen ein paar Tage, ich versuche gerade Ordnung in meinem Kopf zu schaffen
Ich muss erst wieder Durchblick bekommen, mir klar werden was alle ablief an dem Tag
Natürlich habe ich deine "Jan-Vernichtung" nicht vergessen, wie denn auch, wenn....."

"Egal...." schüttelte Jan den Kopf "Jedenfalls muss ich..."
Hajo verstehe doch....da das Unfassbare was du mir angetan hast....hier Chris medizinische/physische Erklärungen....
Natürlich akzeptiere.....muss ich das akzeptieren
Mein Kopf, meine Psyche ist aber keine Maschine.....einwerfen....Ergebnis wird automatisch ausgespuckt
Ich muss erst wieder zu Ruhe kommen, mich sammeln
Die letzten Monate prasselte viel, viel zu viel auf mich ein
Ich brauche noch Zeit Hajo.....das muss sich Alles bei mir erst noch setzen
Alles was geschah muss ich noch richtig verdauen
Eins weiß ich aber gewiß, Verbitterung, das es überhaupt so weit kam bleibt gewiss zurück
Unfassbar......alles passierte nur, weil du vom Krebs besessen und außerdem eine kategorische Abneigung gegen Ärzte und erst recht gegen Behandlung hast
Hoffe, du bist endgültig davon geheilt, sonst prügele ich dich in Zukunft zu jeder Kontrolluntersuchung
Du bist gesund Hajo, nur ich, ich weiß noch nicht wie ich mit der nun schon 2. Gefängniszeit fertig werden soll
Aber dabei kann mir Keiner helfen, muss ich alleine durch
Sagte ja schon......Rache musst du von mir nicht befürchten, mir ist vielmehr so als habe sich ein Graben zwischen uns aufgetan
Hajo, der Name, wie ich wegen dir gelitten habe, da spüre ich doch gewaltige Stiche in mir
Aber all die vielen Jahre, unsere Zusammenarbeit, das freundschaftliche Verhältnis was uns verband….das lässt sich nicht schlagartig löschen
Auch wenn Leni jetzt noch wütend ist, das legt sich wieder
Du bist und bleibst ihr Vater und Danas Opa
Das lässt sich nicht zerstören"

"Trotzdem bestehe ich auf ausreichend Zeit um Alles zu verarbeiten
Aber ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass in die Familie, ins Team wieder Harmonie einkehrt.
Es ist bestimmt auch in deinem Sinn wenn wir langsam, in kleinen Schritten friedlich aufeinander zugehen, bis wir soweit sind uns wieder in die Arme zu fallen“
Hajo schluckte und schluckte….hauchte stammelnd: „Jan….ich ….ich…..tut mir so leid……
Nimmt du….du eine Ent….Entschul……
Jan wehrte ab: „Hajo zwing dir nichts ab…..warst noch nie ein großer Redner“
Hajo umarmte ihn, wisperte: „Bist ein Pfundskerl Jan“
Schweigend warf er dann seine paar Sachen in die Tasche
„Ich verschwinde bevor Leni kommt“ flitzte er schnell hinaus

Eine Flut von Worten, schmerzvollen Erinnerungen, die schreckliche Zeit stand Jan jetzt wieder vor Augen
Gutgetan hatte ihm diese lange Reden mit Hajo ganz und gar nicht
Verdrängen konnte er aber auch nicht was jetzt in ihm und in seinem Kopf wühlte


„Jan, Jan….ach Jan endlich“ raste Leni da auf sein Bett zu
Ganz fest drückte Jan sie an sich, flüsterte: „Schatz….ich habe euch so vermisst…..
Sorry, dass ich euch einen solchen Schreck einjagte“
„Denke nicht mehr dran“ verschloss Leni ihm die Lippen mit einem langen Kuss

„Papa…Papa“ krähte Dana dazwischen
Jan nahm sie in die Arme: „Ach mein Schatz, du hast mir so gefehlt und du mein Großer?“ drückte er Benni fest die Hand
„Mensch Papa, konntest du dich mit dem Aufwachen nicht mal beeilen?“ grinste Benni
Jan krächzte: „Hast ja recht….schimpf nur….tut mir leid….weiß auch nicht…alles so…so“
„Lass stecken Papa…..jetzt blitzen deine blauen Augen ja wieder“ entgegnete Benni trocken
Leni regte sich auf: „Wie du mit deinem Vater redest….also….“
Jan küsste sie: „Kein Streit vor einem armen Kranken….erzählt mir lieber was Schönes“
„Papa……Bett“ plapperte Dana dazwischen
Jan lachte: „Recht hat meine Kleine…der Papa liegt schon wieder im Bett
Aber nicht mehr lange, dann bin ich wieder bei euch….versprochen mein Schatz“
„Ist das wahr Jan“ rief Leni freudig
Jan nickte: „Frage Chris….der bestätigt es dir…..und jetzt…..
….könntet ihr mir alle inzwischen gelaufenen „Abenteuer“ erzählen“
Die nächste Zeit lief ein Mix von reden, Küssen, streicheln, Zärtlichkeit, wieder reden, ab
Dana quiekte dazwischen
Jan wollte sie gar nicht mehr loslassen
Aber die Kleine wollte auch am Papa und allem was ihn umgab auf Entdeckungsreise gehen
Als es dann irgendwann ans Verabschieden gingen flossen dicke Tränen bei Dana

Als Hajo wieder ins Büro kam, fragte er sofort: „Habt ihr ein Geständnis von Krez“
Tom entgegnete: „Nicht mehr nötig, denn die gerade ausgewerteten Beweisen brechen ihm restlos das Genick“
Die 2 zeigten und erklärten Hajo alles, der einen mehr als zufriedenen Eindruck machte, als sie zu Krez gingen
Hajo keifte: „Schätze, Ihr Anwalt legt sofort das Mandat nieder, wenn er hört wie eindeutig Sie überführt sind“
„Ihr könnt mir nichts, aber gar nichts beweisen“ schrie Krez
Ina begann ganz ruhig: „Die Auswertung Ihrer Fingerabdrücke liegen jetzt vor und wie erstaunlich……
Genau diese….also Ihre, fanden wir überall am Bett, Nachttisch, den Schmuckkoffern von Fr. Lodes, usw.,usw.“
Tom grinste: „Ein Mr. Unbekannt wie Sie trägt ja keine Handschuhe, dachten wohl wir fassen Sie nie
Doch in Ihrer Wohnung fanden wir auch einen Schließfachschlüssel
Nicht zu fassen, da funkelt uns doch eine der wenigen echten Brillantketten, die Fr. Lodes in ihrem Koffer hatte, entgegen
Tja heiße Ware,….. für so registrierte Stücke findet sich selten ein Hehler
Wir brauchen kein Geständnis mehr von Ihnen.
Sie können jetzt ganz entspannt auf den Prozess warten“
„Außer dem Raubmord werden Sie aber auch der versuchten tödlichen Körperverletzung an KOK Maybach angeklagt“ brüllte Hajo
„Waaas…..das lasse ich mir nicht anhängen….habe dem Bullen doch gar nichts getan“ schrie Krez
Hajo schrie zurück: „Nein…überhaupt nichts. KOK Maybach hat sich selbst das Messer eingestochen“
„Damit kommt ihr nicht durch….mit nichts kommt ihr durch“ fuhr Krez hoch
Hajo wies den Wachbeamten an: „Schaffen Sie den Kerl in die Zelle, unsere Arbeit ist erledigt“

Auch bei den nächsten Besuchen erlebte man eine fröhliche, glückliche Familie in Jans Zimmer
Gesprächsstoff genug hatten sie ja
So oft lachten sie aber auch über Danas kindliche Patschigkeit
Dazwischen immer wieder Küsse, Zärtlichkeit….…
Schließlich hatten sie viel, sehr viel nachzuholen


Frühmorgens meinte Chris mal zu Jan: „Du fieberst den Besuchen deiner Familie wohl jedes Mal aus Neue wieder entgegen?“
Jan raunte: „Stimmt…..ist das etwa schlimm?“
Chris flachste: „Blödmann.....gewöhne dir bloß endlich ab bei jeder Frage an dir zu zweifeln
Natürlich ist dieses "Fieber" völlig harmlos
Im Gegenteil, eine bessere Heilquelle als deine Lieben gibt es für dich doch gar nicht“

Die Quelle sprudelte auch in nächster Zeit so zufrieden, fröhlich bei der glücklichen Familie weiter

Heute aber fuhr Jan total erschrocken und entsetzt hoch
Benni und Chris betraten mit fürchterlich niedergeschlagenen Gesichtern das Zimmer
Außer sich rief er: „Benni…was ist mit Leni, mit Dana…???
Wie schlimm erkrankt sind sie…..oder….oder hatten sie gar einen Un…..Unfall
Einen ganz schre…..schrecklichen Un……fall….Rede…..rede doch endlich Junge“
„Leni und Dana sind gesund und hatten auch keinen Unfall“ drückte Chris ihn mit aller Gewalt nieder
Jan schlug um sich: „Hör auf mich zu bemuttern….ich will sofort wissen was los ist“
„Verflixt …..still halten Jan“ presste Chris ihm den Arm aufs Bett, verpasste ihm schnell eine Spritze
„Die hast du nötig, sonst klappst du bestimmt zusammen“ kommentierte er
„Verdammt Chris“ fletschte Jan zornig die Zähne
„Es ist so Jan“ begann Christ vorsichtig: „Benni berichtete mir gerade, dass der HK Leni seine Schandtaten gestanden hat….und zwar alles
Vom Haftbefehl…Vorlauf…. über Gefängnis….und….und.....du weißt schon....Er hat nichts ausgelassen, klärte Leni bis ins kleinste Detail über seine Machenschaften auf“
„O-o-o-h..neiiiiiin“ fiel Jan in sich zusammen
Chris krächzte noch: „Leider muss dein Benni dir noch etwas von Leni übermitteln“

„Papa ich…..ich…“brach Benni gleich wieder ab. Er schluckte und schluckte, räusperte sich
Endlich hauchte er tonlos: „Papa……Leni hat mich gezwungen dir zu sagen, dass sie dich nie wieder sehen will
Du existierst nicht mehr für sie......Sie hat dich aus ihrem Leben gestrichen
Dana……Leni fordert auch, dass du dich absolut von Dana fern hältst, dich nicht mal in ihre Nähe wagst…..“

Schon bei den ersten Worten wurde Jan sofort aschfahl
Unendlicher Schmerz zeichnete sein Gesicht
Nur wenige Sätze, ein paar Minuten….aber es reichte.........
Reichte aus Jan schlagartig wie einen um Jahrzehnte gealterten Mann aussehen zu lassen
Gespenstisch still lag er mit fest verschlossenen Augen da
Benni und Chris kamen sich so entsetzlich hilflos vor
Irgendwann flüsterte Benni in die Stille: „Weißt du..........weißt du Papa,…..ich...ich bin....
Bin....bin ja auch geschockt…..absolut geschockt………
Hajo bringt es nicht nur fertig dich ins Gefängnis zu....zu sperren, er......er
Er lässt dich auch einfach so hinter Gitter vegetieren…….
Unfassbar…......!!!!!
Aber ich kapiere dich auch nicht….warum du....du...warum
Warum du....du geschwiegen hast….anstatt auf Hajo loszugehen.......
Warum....warum du noch etwas erfindest, ihn ver.....verschonst…….
Vielleicht steige ich ja auch noch mal durch…..oder......
Oder du erklärst es....es....es mir....irgendwann
Trotzdem alles keine Gründe um mich von dir loszusagen Papa…dass garantiere, nein das schwöre ich dir
Schließlich kennt dich Keiner besser und länger als ich……
Irgendeinen tiefen Sinn hatten deine Handlungen, bzw. dein Verhalten immer“

Jan öffnete die Augen, drückte ganz fest Bennis Hand
Kaum hörbar wisperte er: „Ach mein Großer…..Danke….ich….ich“ verstummte er wieder
„Kann ich irgendetwas für dich tun Papa….dir irgendwie helfen“
Kaum wahrnehmbar schüttelte Jan den Kopf
„Danke Junge…..aber….aber würdest du verstehen wenn ich jetzt allein sein möchte“ flüsterte er
Benni nickte, umarmte Jan, krächzte: „Wird bestimmt alles wieder gut Papa“ und rannte hinaus
Ihm rannen genauso die Tränen über die Wangen wie seinem Vater
Chris wusste, dass er Jan jetzt allein lassen musste
Schweigend legte er ihm eine Infusion
Auch wenn Jan ganz still, schon starr dalag, für Chris zählten nur die Werte, die er angezeigt bekam
In dem Zustand befürchtete er einen schnellen Kreislaufkollaps
Als die Infusion gleichmäßig tropfte, verließ auch er das Zimmer
Jan hatte alles regungslos über sich ergehen lassen
Der Vergleich an einem Gegenstand gehandelt zu haben kam Chris letzten Handgriffe sehr nahe
Tief im Bett versunken lag Jan weiter absolut zusammengefallen da
Aber er zitterte jetzt fürchterlich, sein wild rasendes Herz hämmerte schmerzhaft gegen seine Rippen
Jans Kopf schmerzte so grausam, dass er die Zähne zusammenbiss um nicht aufzuschreien
Unzählige Gedanken quälten ihn, am stärksten marterten aber die Selbstvorwürfe in seinem Gehirn
Jan brüllte sich an wie ein Stier ohne das ein Laut über seine Lippen kam:

„Du bist der größte Idiot auf der Welt Jan Maybach….......
Lügen….Fantasiestorys…..das musste einfach auffliegen
Willst immer so schlau sein.....lachhaft.....blöd bist du....nein saublöd
Lag auf der Hand.....jawohl....höre auf dir was vorzugaukeln
Es lag wirklich glasklar auf der Hand......aber nein.....du....du
Du hast mal wieder den Super-Psychologen gespielt
Psychologe...!!!!.....Lachhaft....da hat Dana schon sensiblere Fühler als ich
Aber Hajo…....Wieso plappert Hajo jetzt bloß Alles aus
Merkt dieser Fels immer nocht nicht das er mich damit trifft
Egal welche Schandtat sich Hajo in all den Jahren leistete
Bisher wollte er doch auch nicht, dass irgendwas auffliegt
Doch jetzt.....noch mehr auf mich einschlagen obwohl sein und mein Limit längst überschritten ist
Wieso hat Hajo plötzlich so ein Mitteilungsbedürfnis
Auch noch link hinter meinem Rücken....plaudert mal schnell Alles aus
Ist Hajo immer noch irr, dachte er bei Leni zum Kaffeeklatsch zu sein....???
Ach hör auf dich reinzuwaschen Maybach, du bist schuld....nur du allein
Das.....nein das hätte ich Leni nie antun dürfen….
Liebe….Vertrauen….Ehrlichkeit gehören zusammen….
Aber ich konnte.......konnte doch nicht zulassen das sie mit Hajo bricht……"

"und jetzt…liegt alles, aber auch alles in Scherben……für immer……ewig……
Kenne Leni…..eisern in ihrem Willen……wie konnte ich nur annehmen…..
Zu spät…..kann nichts mehr retten.....
Habe alles zerstört….die Liebe zu Leni…..und meinem kleinen Schatz……
Ach mein Goldstück….kann doch nicht weiterleben ohne dich…..und auch nicht ohne Leni…..
Drehe ja jetzt schon durch vor Verlangen…..Sehnsucht….Emotionen…….
Nein.....das halte ich nicht aus….....Niemals......aber.aber......
Aber du musst Jan…..kannst nicht wieder kitten was du zerstörst hast…..
Für ewig zerstört und……und....dich selbst gleich mit dazu……
Zukunft sinnlos…..leer….schwarz…..Pechschwarz….
Schimmert nicht mal der winzigste Glücksstern durch
Oh Mann tut das weh, dieses qualvolle Brennen“ wollte Jan gellend aufschreien
Er blieb aber auch weiter stumm
„Ich halte das nicht aus…..es zerreißt mich…“ presste Jan die Hände auf seine Brust
Dann krümmte sich zusammen, drehte sich zur Wand
„Hör auf zu jammern, Maybach….du bist schuld….nur du allein bist an allem schuld“ beschimpfte er sich weiter
Gnadenlos peitschte Jan weiter auf sich ein, wiederholte alle Vorwürfe unzählige Male
Zwischendurch stiegen Pläne in ihm auf, stellte er sich kurz vor irgendwie müsste doch alles noch mal gut werden.
Sicher würden sie sich bald versöhnen.....Leni und sein kleiner Schatz ihn wieder lieben

„Klatsch“ krachten Jans Hoffnungen in nächster Sekunde wie ein Kartenhaus zusammen
„Jetzt Realität Alter, finde dich mit den entsetzlichen Tatsachen ab“ hämmerte sich Jan dann ein
„Musst geradestehen für deine Lügengeschichte. Unfassbar.......
Aber hast dich allem Wertvollen…......Liebe…Glück…Harmonie…..Geborgenheit....selbst beraubt
Dir ist alles entglitten was wichtig ist.....lebenswichtig!!!
Deine Zukunft…deine Lebensinhalte selbst zerstört
Fühle mich nur noch wie eine inhaltslose Hülle
Ausgebrannt, leer, hohl, sinn- und nutzlos, kein Recht mehr auf Existenzdasein
Irgendwann treibt mich diese unaufhörlich schmerzende Verzweiflung in den Wahnsinn“


Als Chris später nach ihm schaute lag Jan wieder mit geschlossenen Augen regungslos, eingefallen da
„Jan wenn du reden willst…..ich etwas für dich tun kann?“ fragte Chris unsicher
Jan schlug nur kurz die Augen auf und schüttelte leicht den Kopf
Chris reichte dieser kurze Blick in seine leeren, vom Schmerz gezeichneten Augen
Der Arzt, aber mehr noch der Freund, erlebte realistisch mit was sich in Jan abspielte
Er versorgte Jan und verließ schnell das Zimmer

An Jans Lage veränderte sich auch in nächster Zeit kaum etwas
So regungslos wie er auf einer Stelle lag, konnte man meinen er sei in ein Gestell gepresst.
Er gab nichts von sich, reagierte auf nichts und Niemanden
Es interessierte ihn auch nicht wie viel Spritzen man ihm verpasste, wie viele Infusionen man ihm einstach oder wie viele Tabletten er schluckte
Nicht mal Nahrung nahm Jan zu sich

Chris wusste, dass er als Arzt nichts gegen seinen Zustand tun konnte
In Jan eindringen, den „es wird alles wieder gut“ Therapeuten geben wollte er auch nicht
Chris wusste auch gar nicht mit was er ihn aufrichten sollte
Aber den Freund rieb das alles entsetzlich auf, er litt wahnsinnig mit

Als Benni seine Hand drückte, leise „Papa“ flüsterte, schlug Jan endlich wieder mal die Augen auf
„Hallo mein Junge“ hauchte er
Wieder oder noch immer fühlte sich Benni total hilflos, wusste, genau wie Jan, nicht was er sagen sollte
Irgendwann stammelte er doch: „Papa….ich….ich möchte irgendetwas für dich tun…
Aber du musst mir….mir sagen wie ich dir he..helfen kann“

Jan wisperte: „Danke......Lieb von dir Großer
Aber ich bin an allem selbst schuld…....nur ich allein
Also muss ich für die Schuld auch geradestehen
Ich kann es dir nicht mal erklären…..mir fehlen die Worte….
Du solltest deine Freizeit sinnvoller gestalten, als neben deinem stummen Vater zu sitzen“
Benni fragte: „Du willst allein sein Papa?“
Jans flehende Augen bewiesen seine Vermutung
„Aber ich werde immer wieder nach dir schauen“ umarmte ihn Benni
Wieder allein bot Jan den gleichen Anblick wie zuvor
Klagte sich weiter an alles zerstört zu haben, nichts mehr gut machen zu können
Wie ein rasend schnell ausbreitender Virus fraß sich dieses vernichtende Martyrium durch Jan hindurch


Ina und Tom waren über Jans Zustand am meisten schockiert
Entsetzt rief Ina: „Jan was ist den geschehen, eine zusätzliche Krankheit, ein Rückfall
Du bist ja plötzlich nicht mehr wiederzuerkennen, nur noch ein Schatten deiner selbst
Dr. Mahr muss dir sofort helfen“
Jan krächzte: „Die Medizin ist da völlig machtlos…….meine „Krankheit“….. kann sie ja selbst nicht beschreiben…….
......Deshalb......Bitte…..lasst mich allein“

Tom flachste: „Nichts da Alter……auch dich Stahltresor knacke ich mit links.
Also spucke es schon aus Jan….Was ist mit dir los….wie können wir dir helfen“
Jan flüsterte: „Mir kann Keiner mehr helfen…..bitte…lasst mich allein
Ihr vergeudet jetzt und auch später nur eure Zeit bei mir“
„So geht das nicht Jan“ erregte sich Ina
Aber Jan drehte sich stumm zur Wand, es blieb ihnen nichts anderes übrig als zu gehen
Chris klärte sie auch nicht über Jans Zustand auf, er redete sich mit der Schweigepflicht heraus
Aus Hajos abstrakten Sätzen wurden die 2 erst recht nicht klug
Er stammelte etwas von zu vielen unlösbaren Knoten, die ganze Familie sei eingeschnürt
Warnte noch lautstark: „Lasst bloß Leni in Ruhe, die dreht total am Rad“
Gerade die 2 Kriminaler gaben so schnell nicht auf, nahmen sich vor das Rätsel unbedingt zu knacken
Aber kaum tauchten sie bei Jan auf, bat er sie auch schon wieder zu gehen, hüllte sich wieder in Schweigen
„So schnell gibt Kowalski nicht auf“ schwor Tom so oft wenn sie wieder auf dem Flur standen

Heute meinte Chris: „Jan bitte….du musst mir jetzt mal zu hören“
Jan schaute ihn stumm an
Chris fuhr fort: „Es ist so, dass du physisch so gut wie geheilt bist
Dein Herz und hoher Blutdruck machen mir Sorgen
Befürchte aber, dass sich das in deiner Lage erst mal nicht bessert"

"Trotzdem muss ich dich bald entlassen Jan…..….Vorschriften, du weißt was ich meine
Aber psychisch Jan, ich erschrecke jedes Mal vor deinem Anblick
Du siehst aus wie ein uraltes, verrostetes, knittriges Wrack
Deine Augen sind nur noch 2 tiefe leere Höhlen
Du könntest wegen dem grauenhaften Unwetter was durch dich fegt unaufhörlich schreien
Liegst regungslos, total eingefallen da, redest nicht, isst nicht
Du reagierst nicht mal. Dein Zustand ist eine einzige Katastrophe
Von dir ist nur noch ein erbärmliches Häufchen geblieben, dass keinen Lebenswillen mehr hat“
Jan krächzte: „Chris es reicht, ich kenne meine Verfassung selbst am besten und mit meinem Aussehen bin ich der schlimmste Kinderschreck“
Chris meinte: „Schön das du so ehrlich zu dir selbst bist Jan
Aber wenn dir jetzt nicht richtig geholfen wird, gehst du ganz schnell an deiner zerstörten Psyche zugrunde.
Deshalb hätte ich gerne, dass du für ein paar Wochen zu Kur gehst Jan.
Lasse dich dort wenigstens etwas aufbauen, sonst kommst du nie wieder richtig auf die Beine“
Jan flüsterte: „Danke für das Angebot. Aber ich gehe nicht zur Kur
Ich komme auch so wieder auf die Beine……………..irgendwie“
Chris wusste, dass ein Nein von Jan auch ganz bestimmt ein Nein bedeutete.
Er würde sich auf keinen Fall umstimmen lassen
Verzweifelt verließ der Arzt wieder mal kopfschüttelnd das Zimmer

Jan wusste, dass Chris mit jedem Wort ins Schwarze traf
Genauso wie er ihn beschrieb fühlte er sich auch
Äußerlich…………er fürchtete sich schon solange vor seinem eigenen Spiegelbild
Das unaufhörlich in ihm wütende „Unwetter“, wie Chris es nannte, bestand aus grenzenloser Sehnsucht einerseits
Andererseits aus einem Vulkan liebevoller Emotionen, der ihn auseinanderzureißen drohte.
In dem Meer von Tränen die Jan heimlich weinte ertrank er fast
Die ständige Verzweiflung peitschte so auf ihn ein, als sei er für ewig in einem Folterkeller gefangen
Jan litt wie ein Tier an den grauenhaften Schmerzen seiner zerrissenen Psyche
Kein Winkel seines Körpers blieb verschont davon. So oft krümmte er sich zusammen, schüttelten ihn Krämpfe
Er biss sich die Lippen blutig um nicht lauthals aufzuschreien
Dazu marterte er sich ständig mit Selbstanklagen, hämmerte es in ihm die alleinige Schuld an seinem Elend zu tragen
Mit seinen Vorhaben keinen Keil zwischen Vater und Tochter zu treiben, hatte er das Allerliebste, das Kostbarste überhaupt, er hatte seine Familie zerstört.
„Wieso bildete ich mir nur ein, mit Lügen und Fantasie unser Glück zu erhalten“ warf sich Jan immer noch gnadenlos vor
„1000 Entschuldigungen, tut mir leid, versöhnen Leni nicht wieder…..
Ich muss mich damit abfinden meine Lieben, mein Glück, meinen ganzen Lebensinhalt verloren zu haben
Ich lebe weiter ja.....….nein ich vegetiere vor mich hin
Unmöglich.......unvorstellbar ohne meine Lieben weiter zu existieren
Aber es muss gehen…..wird gehen....funktioniert automatisch.....roboterhaft....irgendwie…..????????"

"Euer Ehren.....ich gestehe mein unfassbares Verbrechen offen und ehrlich ein.....
Es gibt nur einen Verantwortlichen.........und das bin ich allein
Sinnlos auf noch irgendetwas Positives zu hoffen
Vorbei….Aus…..Gescheitert……alles am Felsen zerschmettert…..
Harter, absolut undurchdringbarer Granit.....es gibt kein Weiterkommen mehr"

Hajo ließ sich nicht 1 x bei Jan blicken
Für Jan war Hajo auch in weite Ferne gerückt
Er dachte nicht mal mehr an ihn
Absolut bedeutungslos ob Hajo ihn nun besuchte oder auch nicht

„H. Trautschke, Sie kommen und zwar pünktlich, verstanden“ fauchte Chris in den Hörer, knallte ihn dann auf die Gabel
„Du kommandierst wie ein Major“ meinte ein Kollege
Chris stöhnte: „Ich blase zum Angriff…….es geht nicht anders, sonst drehe ich noch durch“

Immer wieder glaubte Chris allein bei Jans Anblick den Verstand zu verlieren
Jedesmal fragte er sich aufs Neue:
„Wieso hoffe ich eigentlich immer wieder auf Besserung………………
Mein Freund hat doch gar keine Kraft mehr um sich wieder aufzurichten
Aber irgendetwas......verdammt noch mal irgendwie, muss sich Jan von diesem grauenhaften Zustand erholen


Benni besuchte Jan immer wieder, meistens nur kurz
Jan konnte sich leider nach wie vor nicht öffnen, seinem Sohn sein Verhalten erklären
So entsetzlich hilflos formte er die Lippen ohne was hervorzubringen
Benni wusste, dass drängen seinen Vater nur quälte, überließ ihn lieber seinem Schweigen


Ina und Tom schauten auch regelmäßig nach Jan, kehrten immer schnell wieder um
Seine geschlossenen Augen, sein Gesicht signalisierten: „Lasst mich in Ruhe“
Tom sagte schon lange nicht mehr: „So schnell gibt Kowalski nicht auf“

„Ich zeige dich an….Das ist Freiheitsberaubung“ schrie Leni als Chris sie aus seinem Auto zog
Er aber schob sie ganz schnell in das Klinikportal hinein
Lass mich los…..auf der Stelle“ zeterte Leni und zappelte wie eine Wilde
Wortlos beförderte Chris sie weiter, egal wie Leni schrie oder herum hampelte
Chris hatte sie fest im Griff, den Flur entlang, in den Fahrstuhl hinein
Als die Kabine nach oben glitt meinte er nur kurz: „Leni mit deinem Geschrei erschreckst du die armen Patienten
Sie betraten die Station, Leni keifte: „Ich gehe nicht rein…..nie.....niemals!!!!“

Der „herbeikommandierte“ Hajo wartete schon verdattert auf dem Flur
Chris befahl ihm: „Mitkommen“ und schubste Leni ins Zimmer hinein, bis hin zu Jans Bett

Jan fuhr entsetzt hoch, starrte sie nur mit weitaufgerissenen Augen an
Dann hauchte er fassungslos: „Leni???????“
„Jetzt gib Ruhe“ herrschte Chris Leni an „….und höre zu…......
Eigentlich weiß das ja schon jedes Klenkind: Alle Angeklagten haben das Recht auf Verteidigung….
Du klagst Jan an also…....nun gut......Nein natürlich nicht........Traurig…..sehr traurig ist das sogar....
Aber wenn du dich schon zum Richter aufspielst, dann musst du dir auch anhören was er zu seiner Verteidigung zu sagen hat“
Leni schrie jetzt Jan an, dass ihm fast das Trommelfell platzte: „Lügen…..Märchen….nichts als Lügen und Hirngespinste…..
.........Mafia…..Gefängnis…..Italien….biege mich vor Lachen….."