Die ganz tief verborgene Ursache

„Tja eine Kapazität wird wohl ständig gebraucht“ meinte Hajo
"Übertreiben musst du aber jetzt nicht gleich“ entgegnete Jan
Hajo entrüstete sich: „Du stellst mich als Lügner hin?“
„Na ja….das Lob solltest du Chris lieber persönlich sagen“ grinste Jan
„Ach du…..“ winkte Hajo ab, vertiefte sich jetzt lieber in Prospekte
Jan ging langsam den Flur auf und ab
„Erst kann es dem Dr. nicht schnell genug gehen, jetzt lässt er mich Stunden warten“ maulte Hajo
Jan korrigierte: „Hajo es sind exakt erst 3 Minuten vergangen.
Jetzt denke bloß nicht schon wieder ans Abhauen……."......dann zuckte er zusammen

Jans erstarrter Blick klebte an der Eingangstür: „Das…das kann doch nicht sein….Ich fasse es nicht“
Der Erblickte starrte jetzt ebenfalls Jan erschrocken an, „roch“ anscheinend Polizei, wirbelte sofort herum
„Das ist….ist doch….doch….Natürlich ist er das……..“ rannte Jan wie ein Blitz los
„Jan…Jan…was soll das…..was hast du denn?“ rief Hajo hinter ihm her
„Das ist Krez….da vorne läuft Krez“ drehte Jan den Kopf nur etwas herum, rannte aber weiter, jetzt durch die Tür ins Freie
„Rufen Sie sofort Ihre Sicherheitsleute“ befahl Hajo und setzte sich ebenfalls in Bewegung
Krez flitzte in den Park, Jans raste ihm hinterher, rief: „Stehen bleiben, Polizei“ worauf Krez natürlich nicht hörte, noch schneller lief
Jan erhöhte sein Tempo ebenfalls, Hajo keuchte hinterher, der Abstand zu Jan vergrößerte sich noch mehr
Krez raste wie um sein Leben, drehte sich ab und zu ängstlich um

Jan erkannte jetzt das Messer in seiner Hand, ihm fiel ein, dass seine Waffe im Büro sicher aufbewahrt lag
Egal, musste auch so gehen, gerade jetzt wo er Krez immer näher kam
Irgendwo hinter ihm prustete Hajo: „Jan der Kerl ist unberechenbar…..sei vorsichtig“
Der Park zog sich endlos dahin, die 3er Gruppe hetzte noch immer hintereinander her
Nichts sah danach aus, dass Krez schnell aufgeben würde
Jan ging es durch den Sinn: „Der verlangt mir alles ab, lange her, dass ich so eine Strecke zurücklegte…….
Jetzt reicht´s….hetzte dem Kerl doch nicht Kilometerweit hinterher“ trieb er sich an, erhöhte sein Tempo
Er holte aus sich heraus was er konnte, ging weit über sein Limit
Jan hatte Krez fast eingeholt, dem wurde wohl klar, dass er in der Klemme saß, er wirbelte jetzt herum
Das Messer richtete er direkt auf Jan, der fast bei ihm war, brüllte: „Ich stech dich ab, wenn du dich noch einen Schritt näherst“
Unbeeindruckt lief Jan weiter auf ihn zu, seine Augen nur noch konzentriert auf das Messer gerichtet, den Arm etwas angehoben, um die Klinge abwehren zu können
Ausgerechnet jetzt blieb Jan an einer verdeckten Grasnarbe hängen, er strauchelte und schrie in nächster Sekunde schmerzhaft auf
Krez Klinge bohrte sich sofort in seinen Laib, ein fixes Spiel für den Kerl, den Jans strauchelnder Körper beugte sich genau zu ihm hin
So schnell wie eingestochen, zog Krez die Klinge wieder heraus, zielte geradewegs mit dem Messer schon wieder auf Jan
Der biss stöhnend die Lippen zusammen, richtete sich jetzt auf, presste kurz die Hände auf die Wunde.
Genauso wie die Klinge blitzte, funkelten Jans Augen jetzt zornig: „Schluss jetzt“ kochte stumm Wut in ihm hoch
Jan ging jetzt zum Totalangriff über
Krez bekam gar nicht so schnell mit was mit ihm abging, als Jan blitzschnell seinen Unterarm umklammerte, sein Bein anhob, Krez Hand 2,3 x auf sein Knie knallte, das Messer dann geräuschlos ins Gras fiel

Arm auf den Rücken drehen, den Kerl festumklammert vorantreiben, schon unzählige Male gemacht, jetzt nur noch Routine für Jan
Zynisch dachte er: „Geht auch ohne Handschellen, selbst schuld, im Schreibtisch nutzen sie mir nichts“
Das Messer musste die Spusi später einsammeln, dazu hatte er jetzt keine Hand frei
Krez zetterte, zappelte herum, Jans Hände wurden zu Eisenklammern
Der Kerl hatte ihn genug herum gehetzt, aufgebracht trieb er ihn noch schneller zur Klinik zurück
Hajo merkte schnell, dass er Jan nicht einholen, ihm nicht helfen konnte
Er forderte sofort Unterstützung an und zeterte jetzt mit den Wachleuten herum: „Jetzt nehmen Sie KOK Maybach den Kerl endlich ab“
„Sperren Sie ihn in den sichersten Raum den Sie haben“ übergab Jan jetzt im Empfangsbereich Krez dem Wachpersonal
Die fesselten den Kerl erst noch mit Kabelbinder
Hajo verkündete: „Unterstützung habe ich schon angefordert, die müssten bald hier sein“
„Na umso besser“ krächzte Jan noch immer außer Atem, wandte sich nochmal an das Sicherheitspersonal:
„Sagen Sie mal, sollten nicht ständig Wachen nach dem Kerl Ausschau halten?“
„Richtig….aber irgendwo klemmt es da bei Ihren Kollegen vom Raubdezernat“ bekam er zur Antwort
„Aha…..einer muss ja den Sündenbock geben“ murmelte Jan sauer
Die verschwanden jetzt mit Krez hinter einer Tür
„Mensch Jan….du hast uns allen einen großen Schrecken eingejagt“ rief Chris aufgeregt
Jan erwiderte nichts, lehnte sich jetzt erschöpft an die Wand, presste die Hände auf die Wunde
„Sag mal Jan, bist du bekloppt dem Kerl einfach hinterher zu jagen“ schimpfte Hajo jetzt

Jan verstand gar nichts mehr, krächzte: „Ich verfolgte einen Verdächtigen, was ist daran bekloppt.
Hätte ich ihn übersehen, einfach laufen lassen sollen“
„Nein natürlich nicht, aber du hättest dem Kerl nie alleine hinterher rennen dürfen“ keifte Hajo
Jan raunte: „Bitte vielmals um Entschuldigung, aber um auf Verstärkung zu warten fehlte mir die Zeit“
Hajo schimpfte: „Wegen dir kriege ich nochmal einen Herzinfarkt Jan…..ich hatte solche Angst…
Das Messer……dachte schon der tötet dich“
„Kannst dich wieder abreagieren….ist ja nochmal gut gegangen“ beschwichtigte Jan
Da fuhr Chris dazwischen: „Ende der Diskussion, ab jetzt bearbeite ich die Herren.
Tja Jan, schätze du weißt was jetzt kommt“
Jan nickte nur
„H. Trautschke“ zeigte Chris auf den OP Bereich
Hajo wehrte lautstark ab: „Verschieben Sie meine Sache, für sowas habe ich jetzt überhaupt keine Zeit“
„Was denn, verstehe ich das richtig, du kneifst jetzt doch?“ krächzte Jan
Hajo regte sich auf: „Mensch Jan, es gibt jetzt so viel zu tun“
„Tja Chris, die Arbeit ruft, du verstehst wenn ich mich jetzt verabschiede“ raunte Jan
Chris rief: „Du spinnst wohl, das Blut quillt schon zwischen deinen Fingern hervor. Die musst sofort operiert werden“
Jan schüttelte den Kopf: „Entweder wir 2 oder Garkeiner“
„Ein Mordverdächtiger ist gefasst Jan, ich kann mich jetzt nicht behandeln lassen. Es gibt Unmengen zu tun“ zeterte Hajo
„Hast doch eine Streife angefordert, wird gleich hier sein, die wissen was zu tun ist“ presste Jan jetzt doch schon geschafft hervor

„Jan bei deinem Blutverlust hast du keine Zeit Pläne aufzustellen“ flippte Chris bald aus
Hajo wedelte aufgeregt mit den Armen: „Die Streife holt Krez ab ja….aber sonst ….die haben doch keine Ahnung“
„Alles faule Ausreden Hajo….du bist nur zu feige“ rang sich Jan mühsam ab
Er krümmte sich jetzt stöhnend zusammen, sackte auf einen Stuhl, verlor noch mehr Blut.
Da half es auch nichts, dass er sich blindlings Verbandszeug griff und auf die Wunde drückte
Chris schrie: „Maybach wenn du jetzt nicht sofort mitkommst prügele ich dich windelweich“
„Beschimpfe diesen Verweigerer hier und nicht mich“ stöhnte Jan
Hajo donnerte: „Ich bin im Gegensatz zu dir nicht verwundet Jan. Nur ich kann jetzt bei Krez alles in die Wege leiten“
„Blödsinn, Ina und Tom holen ihn nachher aus der Arrestzelle…..vielleicht sind sie gar schon vom Gericht zurück“ krümmte sich Jan zusammen
„Verdammt nochmal Jan bist du lebensmüde, willst du hier auf dem Flur verbluten“ zerrte ihn Chris am Arm
Hajo befahl: „Du lässt dich auf der Stelle operieren Jan. Ich muss Krez erst verhören, ein Geständnis aus ihm rausholen…und…und. Du weißt doch wie das läuft“
Chris tobte: „Jan ich fackele nicht mehr lange….dann werde ich zum Tier“
Jan stöhnte: „Dann fresse aber Hajo zuerst auf, der weiß nämlich ganz genau, dass Ina oder Tom sehr gut in der Lage sind Verhöre zu führen, Geständnisse etc.“
„Verflucht Jan, was ziehst du hier für eine Nr. ab. Wem oder was willst du eigentlich beweisen?“ schimpfte Chris
Jan stammelte: „Ich….ich will überhaupt nichts beweisen. Aber der sture Bock muss endlich einsehen, dass es auch ohne ihn läuft.
Das seine Behandlung wichtiger ist als die Arbeit“ Er presste sich noch mehr Mull auf die Wunde was aber ohne Wirkung blieb.
Das Blut sickerte weiter stark heraus
„Also H. Trautschke, jetzt sind Sie vernünftig, lassen Sie den Eingriff machen oder wollen Sie dafür verantwortlich sein, dass Jan stirbt“ redete Chris ihm zu
Hajo regte sich auf: „Ich….wieso den ich. Ich will doch das Jan sich operieren lässt. Einer muss ja schließlich Alle, auch Leni, informieren, Auskunft erteilen“

„Chris kann das besser wie du, auf ihn können wir uns verlassen. Dir fallen keine Ausreden mehr ein Hajo.
Also entscheide dich, entweder nimmt Chris sich jetzt 2 Patienten vor oder garkeinen“ hechelte Jan
„Sind Sie jetzt endlich soweit oder soll Jan hier auf dem Stuhl den letzten Atemzug machen“ zog Chris einen kraftlosen Jan mit einem Ruck hoch
„Du bist so ein verdammter Dickschädel“ zischte Hajo ihm zu
„Dito“ japste Jan nur
„Da geht es lang“ zeigte Chris Hajo den Weg, ließ Jan auf das nächstbeste, bereit stehende Bett gleiten
Dann winkte er, bat einen Kollegen Hajos Eingriff zu übernehmen und Schwestern einen OP-Stab für Jan zu informieren.
Endlich rollten sie Jan in den OP
Stöhnend fragte er leise: „Hajo wird doch wirklich….ist doch“
„Hajo hat den Mini-Eingriff schon fast hinter sich, aber du Nervensäge schaltest jetzt endlich ab
Du hältst die Klappe. Wir machen ein CT von der Wunde und leiten schon die Narkose ein
Bis zum Aufwachen will ich keinen Pieps mehr von dir hören Jan.
Zu deiner Beruhigung: Ich werde bei Leni nichts dramatisieren…ist doch o.k., oder?“
Jan nickte nur noch kaum wahrnehmbar, nicht mehr lange dann wurde er durch die Narkose ausgeklinkt

Natürlich nahm mit Krez alles seinen regulären Gang
Die Streife erstattete Ina und Wolf, die längst vom Gericht zurück waren, Bericht.
Die 2 kapierten aber nicht, wieso Hajo und Jan überhaupt in der Klinik waren
Also riefen sie Hajo an, der schon lange alles hinter sich hatte, ihnen jetzt was vorschwindelte:
„Jan hatte für mich nur bei Dr. Mahr einen ganz normalen Termin zum Durchchecken vereinbart
Er wollte mich seinem Freund kurz vorstellen und dann wieder abhauen
Während wir noch warteten sieht Jan Krez.....
Tja und da schnappte er ihn sich natürlich
Aber...aber leider verpasste Krez Jan dabei auch den Messerstich“
„Aber wieso erzählt Jan Woernle etwas von Familienangelegenheiten?“ fragte Ina
Hajo knurrte: „Weil Woernle Jeden doch sofort für dienstunfähig hält sobald er nur was von Untersuchung hört
Der würde mich bestimmt gleich in Pension schicken, wenn er die Aufbauinfusionen sieht, die ich bekomme
Vitamine, etc. versteht ihr, nur ein bisschen was dem Körper eben so fehlt. Ich bin nicht krank, kapiert ihr?“
Ina beschwichtigte: „Das sagt doch auch Keiner Hajo, beruhige dich……aber Jan….wie geht es ihm?“
Hajo antwortete: „Jan wird noch operiert , ich rufe euch an sobald er alles überstanden hat
Ihr braucht aber heute nicht herkommen, nach der OP ist Ruhe bestimmt das Beste für Jan
Nehmt euch Krez vor, aber richtig. Holt ganz schnell ein Geständnis aus ihm heraus, verstanden“
Ina meinte sarkastisch: „Du kommandierst schon wieder, dann geht es dir wirklich gut
Natürlich nehmen wir Krez in den Schwitzkasten. Aber melde dich auch sobald Jan aus dem OP ist“

Hajo überlegte einen Moment ob er eine glaubhafte Version erzählt hatte, aber dann wurde er wieder nervös
Er kapierte nicht, warum Jan nicht endlich aus dem OP kam
Eine Schwester versuchte ihn zwischendurch zu beruhigen:
„Sie wurden örtlich betäubt, kurzer Einstich, schnell abgesaugt und schon hatten Sie es überstanden
Bei H. Maybach müssen Blutungen gestillt, eine Wunde, vielleicht auch ein Organ genäht werden, alles unter Vollnarkose.
Danach dauert die Überwachungsphase auch eine Weile.
Kein Grund zur Beunruhigung, zeitlich liegt alles im Normalbereich bei H. Maybach
Sie regen sich unnötig auf, schädlich für Ihre Infusion, die dann wirkungslos bleibt“
Durch das Gesagte beruhigte sich Hajo aber nur kurz
Die Zeit verstrich, er stand alle Ängste aus, verzweifelte fast, weil Jan immer noch nicht gebracht wurde
Er überlegte schon aus dem Bett zu springen, als man Jan endlich herein rollte
Hajo knurrte: „Na endlich, warum dauerte das solange. Ich stand Todesängste aus“
Chris erklärte ihm das Gleiche wie die Schwester zuvor
„Wieso ist Jan denn noch nicht bei Bewusstsein“ fragte Hajo aufgeregt
Chris murmelte: „Ja wundert mich auch, dass die Narkose solange anhält…..aber kein Grund zur Beunruhigung….
..kann nur noch ein paar Minuten dauern. Doch die OP verlief ohne Komplikationen, alles im grünen Bereich
Jan müsste in absehbarer Zeit wieder auf den Beinen sein
Passen Sie mir gut auf meinen Freund auf, während ich Leni informiere“ verließ Chris das Zimmer

„Leni…….oh je das wird noch was geben“ fühlte sich Hajo gar nicht wohl
Tom fragte dafür, als er den anrief, ganz schnell: „Wie geht es Jan?“
„Er ist noch betäubt, aber sonst alles o.k.“ antwortete Hajo
Tom atmete auf: „Da sind wir aber erleichtert….aber sorry Hajo, kann nicht länger reden
Der Krez ist ein ganz harter Brocken. Melde mich später wieder“
Jan schlief immer noch, wie Hajo jetzt bemerkte, er rief: „Jan…he Jan aufwachen….lange genug geschlafen“
Es rührte sich aber nichts bei ihm.
So wie man Jan herein geschoben hatte lag er noch immer da
Hajo wartete noch eine Weile, dann klingelte er nach Chris, regte sich gleich auf:
„Da stimmt doch was nicht….nur noch Minutensache. Das waren Ihre eigenen Worte
Sie lügen, bei Jan gibt es doch Komplikationen“
„He du Langschläfer“ tippte Chris Jan an, aber nichts regte sich bei ihm
„Die Narkose müsste längst ausgewirkt haben,….. gefällt mir auch nicht,….. aber trotzdem lüge ich nicht
Alle….aber wirklich alle Werte von Jan sind absolut normal, also keine Komplikationen
Es ist ungewöhnlich das er nicht aufwacht, aber ein Mittel dafür gibt es auch nicht
Beruhigen Sie sich, Jan wird nichts passieren. Die Geräte schlagen sofort Alarm bei Verschlechterungen“
Wütend dachte Hajo: „Beruhigen, albernes Geschwätz, da stimmt doch was nicht
Er ließ Jan nicht aus den Augen
Als aber bald darauf Leni kam, wurde er ganz klein in seinem Bett

Leni keifte sofort: „Die Situation ist ja wieder richtig wie für dich geschaffen
Du bist nach deinem lächerlichen Mini-Eingriff schon wieder putzmunter, aber Jan liegt verwundet, klein und hilflos da.
Welch ein Triumph für dich....!!!!!
D u....der g r o ß e U n a n t a s t b a r e und Jan der Dumme, der blind in eine Klinge rennt
Widerlich ist das........einfach absolut widerlich...!!!!!
Noch dazu weil Jan, gutmütig wie er ist, nur hier war um dir Angsthasen Händchen zu halten
Hast du dich extra in Jans Zimmer legen lassen um noch auf ihn einzuschlagen, wo er sich nicht wehren kann?“
Hajo stammelte: „Leni…..du...du bist so hart....…Ver.....verstehe ich ja…..Ich beschimpfte Jan solange…..
Das bereue ich.......schwöre dir........das bereue ich wirklich sehr…….
Glaube mir, ich will Jan nichts mehr Böses….bestimmt nicht
Genau wie du, will ich jetzt nur noch das er schnell wieder gesund wird“
Leni rief: „Lüge….alles Lüge…..ich glaube dir kein Wort
Halte sofort die Klappe, ich will nichts mehr hören“
Sie würdigte Hajo keines Blickes mehr, streichelte jetzt Jan, flüstere: „Aufwachen Liebster, ich bin es
Hörst du mich Jan……öffne doch bitte die Augen, sieh mich an“
Sie wiederholte die Sätze immer und immer wieder, strich Jan dabei über das Gesicht, die Haare
Ganz plötzlich lief Leni hinaus
Bald kam sie mit Chris zurück, rief: „Sage es mir…..sage mir ehrlich was mit Jan los ist?“

Chris beschwichtigte: „Ja Leni…ja, es ist unnormal solange nicht zu sich zu kommen
Aber ich schwöre dir…Jans Werte sind absolut normal
Es gibt nicht die minimalste Abweichung bzw. Auffälligkeit bei seinen Aufzeichnungen
Klingt zwar hohl…….aber Jan ist nur länger ohne Bewusstsein“
Leni keifte: „Ich glaube dir kein Wort,……die Wahrheit…du sagst mir sofort die Wahrheit“
Chris seufzte: „Sorry Leni, es ist die Wahrheit
Jan ist doch mein Freund…..nicht nur so hergeplappert.....Ist eine r i c h t i g, eine g u t e Freundschaft mit Jan......
Glaubst du wirklich, ich stehe untätig herum, wenn ich nur die kleinste Komplikationen bei ihm ahnen, "riechen" würde“
„Entschuldige….ich wollte nicht….wollte dich nicht….“ murmelte Leni
Chris umarmte sie: „Schon gut….vielleicht besser wenn du Jan jetzt alleine lässt
Kennst ihn doch…er will keine Zuschauer…..auch beim Aufwachen nicht“
Leni lächelte unglücklich
„Ich gebe dir mein Ehrenwort dich sofort bei der kleinsten Veränderung anzurufen“ geleitete sie Chris zu Tür


Ina und Tom bissen sich an Krez die Zähne aus, der alles abstritt, erst recht den Mord
Die 2 ließen ihn in die Zelle schaffen, beratschlagten sich
Sie riefen natürlich noch in der Klinik an, als Hajo erklärte: „Jan schläft“ dachten sie sich nichts Schlimmes dabei.
Doch normal, dass ein Frischoperierter viel schläft

Hajo aber wurde von Stunde zu Stunde ein größeres Nervenbündel
Nichts mehr mit stahlhart.....gefühllos.
Jan so regungslos daliegen zu sehen ging ihm doch sehr nahe
Er schob „Wache“, schlief nicht 1 Minute

Leni und Benni ging es nicht besser
Aber da gab es ja auch noch Dana, die bis tief in die Nacht nach ihrem Papa weinte
Als sie endlich einschlief, sackten auch Leni und Benni erschöpft in die Betten
Leider nicht lange
Dana schien schlecht geträumt zu haben, weinte im Schlaf schon wieder
Leni und Benni entschlossen sich aufzubleiben, der Morgen graute schon
Sie kochten sich einen sehr starken Kaffee, redeten sich ein Chris würde gleich mitteilen Jan erwarte sie sehnsüchtig


Jan rührte sich aber noch immer nicht, er regte sich keinen mm
Kein einziger Muskel zuckte bei ihm, selbst das minimalste Lider flackern blieb aus
Ina und Tom erschienen vor dem Dienst, meinten: „Na so viele Aufbaustoffe Hajo…....seltsam
Ist wirklich alles o.k.mit dir oder verschweigst du "ewiger Gesunder“ uns nicht doch etwas?
„Ich bin fit wie ein Turnschuh“ behauptete Hajo schnell

Tom stand jetzt vor Jan, krächzte: „Komisch......das sieht aber nicht nach Schlaf aus....
Hajo, du sagst uns jetzt sofort was wirklich mit Jan los ist“
Hajo murmelte: „Jan ist nach der OP noch nicht aufgewacht. Nur deshalb bin ich noch hier
Einer muss den Ärzten doch auf die Finger schauen“
Tom erregte sich: „Hajo das ist nicht witzig. Welche Komplikationen gibt es bei Jan?“
Hajo brummelte: „Gar keine.......Behauptet jedenfalls Dr. Mahr……..Was soll ich denn machen….
Gerade Jans Freund würde doch alles für ihn tun......wenn es etwas zu tun gebe“
„Das ist doch nicht normal“ entsetzte sich Ina
Tom tippte Jan sanft an, rief leise: „He du alter Siebenschläfer, so kenne ich dich ja gar nicht
Aufwachen….hast lange genug gepennt“
„Gib dir keine Mühe ich habe schon alles probiert“ seufzte Hajo
Ina fluchte: „Verdammt…und wir müssen zum Dienst
Hajo wir verlassen uns darauf…du rufst sofort an....Aber sofort....verstanden?"
Die 2 wollten aber wissen was Chris zu Jans Zustand sagte
Der Dr. erklärte, dass die Reaktion zwar ungewöhnlich sei, sie aber trotzdem bei Jan nichts Besorgnis erregendes finden könnten
Man könne nur abwarten
Als er Hajo das auch wieder bestätigte, explodierte der aber:
„Warten….ich kann es nicht mehr hören......alles kalter Kaffee
Ursachen, es muss eine Ursache geben das Jan nicht zu sich kommt“

Chris konterte: „Meine Vermutung gefällt Ihnen bestimmt nicht
Doch Jans starker Blutverlust könnte eine Ursache sein
Daran sind Sie ja nicht unschuldig“
Hajo regte sich auf: „Was reden Sie denn da, mich trifft überhaupt keine Schuld“
Chris erklärte: „Ihr Eingriff wurde gemacht, die Zeiten der Fantastereien sind vorbei
Jetzt zählt nur noch Realität und das heißt: „Sie verzögerten Jans OP, weil Sie plötzlich Muffensausen hatten
Jan ist doch nicht blöd, der weiß was nach einer Verhaftung abläuft….auch ohne Sie wohlgemerkt
Er gibt auch mal Veranwortung ab wenn es drauf ankommt
Gestern wollte Jan die Verantwortung an seine Kollegen abgeben
Doch Sie bilden sich ja ein in Allem, wirklich Allem nur der Beste zu sein
Jan traut, im Gegensatz zu Ihnen, aber Anderen auch zu einen Täter zu verhören
Absolut unmöglich für Sie.....Jan spinnt....Jan ist ja auch verwundet....
Also verweigern Sie sich, weigerten sich behandeln zu lassen und weigern sich weiter und noch länger
Eigentlich ganz schön abgebrüht einfach zuzusehen bei Jans Blutverlust
Sollten Sie sich mal eingestehen H. Trautschke.......
Gerade Sie sind erfahren genug zu wissen wie gefährlich hoher Blutverlust ist
Anstatt mir Vorwürfe zu machen, dass Jan nicht zu sich kommt, sind Sie erst mal ehrlich zu sich selbst
Inne halten H. Trautschke....in sich reinhören....schätze dann klingeln Ihnen ganz schön die Ohren von den Vorwürfen die Ihnen entgegenknallen"
Zurück blieb ein Hajo der von seinem schlechten Gewissen gemartert wurde

Krez stritt den Mord weiter ab
Notgedrungen fragten Ina und Tom vorsichtig bei Kim an, ob sie zu einer Gegenüberstellung bereit sei
Leider mussten sie ihr auch erklären, warum Jan nicht dabei war, von seiner Verwundung berichten
Schockiert flüsterte Kim: „Stirbt Jan….Messerstich…..er wird sterben nicht wahr?“
Ina redete auf Sie ein: „Beruhigen Sie sich, keine Lebensgefahr, Jan überstand die OP gut“
„Dr. Mahr macht Jan schon gehörig Dampf, dass er nicht solange im Bett faulenzt“ versuchte Tom zu scherzen
„Dann wünsche ich Jan gute Besserung“ raunte Kim
„Gegenüberstellung…natürlich bin ich dazu bereit
Jetzt....jetzt gleich?....Soll ich gleich mit Ihnen fahren...?“
Erleichtert nahmen Ina und Tom Kims Angebot sofort an
Im Präsidium fanden sich auch schnell einige Kollegen, die sich bereitwillig mit Krez hinter die Scheibe stellten
Kim zeigte natürlich sofort auf Krez
Ina und Tom teiltem ihm danach schleunigst mit, dass ihn die Zeugin eindeutig wiedererkannt habe
Bei Krez Antwort darauf blieb den 2 dann doch die Spucke weg
Krez behauptete cool: "Quatsch....wiedererkannt. Dann hatte die Bekloppte in der Klinik meinen Doppelgänger vor sich"
Tom keifte: „Guter Witz, fehlt aber das Wichtigste...nämlich die Pointe
Wir bearbeiten Sie solange bis Sie das Geständnis auskotzen
Der Staatsanwalt hat allemal schon genug für die Anklage“

Während Hajo schon heiser wurde von unentwegten „Jan, Jan“-Rufen, suchte Leni verzweifelt erfolglos einen Babysitter
Benni fackelte nicht lange, ließ die Uni sausen und kümmerte sich um sein unleidliches Schwesterchen

Leni keifte sofort als sie Hajo nach Jan rufen hörte: „Du bist der größte Heuchler auf Erden
Das Mitleid kauft dir doch Keiner ab
Deine niederträchtigen Beleidigungen klingeln mir noch immer in den Ohren: Jan der liebestolle Aussteiger, Draufgänger, Halunke, Abenteuer
Du hast auf Jan herum getrampelt, ihn in den Boden gestampft wie einen Schwerverbrecher“
Vielleicht bist du schuld an seinem Zustand……hast ihm etwas verabreicht, dass er nie mehr aufwacht“
„Aber Leni…....wie......wie..kannst du nur sowas sagen“ rief Hajo entsetzt
„Dir traue ich inzwischen alles zu und jetzt lass mich mit Jan allein“ zeigte sie zur Tür
Hajo schlich hinaus
„Ach Jan, wache doch endlich auf“ sank Leni verzweifelt auf den Stuhl

Hajo wollte Chris zumindest über Lenis Besuch informieren, der ging auch direkt ins Zimmer

Leni überfiel ihn sofort: „Schluss jetzt mit Ausreden, die Wahrheit will ich hören….sofort
Was ist der wirkliche Grund das Jan nicht aufwacht?“

Händeringend meinte Chris: „Leni ich kann doch keine Komplikationen erfinden wenn es gar keine gibt
Ich glaube vielmehr, dass Jan noch unter den letzten Monaten leidet.
So lange verschleppt, Ausland, abgeschottet in der Zelle, katastrophale Haftbedingungen......
Soll ich fortfahren.....? Ungewissheit, Sehnsucht, Verzweiflung...und....und (schwindelte Chris über die offizielle Version)
Jan muss total ausgelaugt, erschöpft, alle Kraft aus ihm raus gezerrt sein.
Nur 3 Tage Klinik bauten ihn bestimmt nicht auf......jetzt wieder verwundet
Verstehst du Leni….das kann auch Jan nicht verkraften, er ist kein Übermensch
Schätze, jetzt rächt sich sein Körper, fordert das Maß Ruhe was Jan sich ja leider nicht gönnte
Dazu kommt noch, dass er bis zur OP sehr viel Blut verloren hat
Solange keine Komplikationen auftreten, sollten wir Jan dieses „Abschalten“ einfach gönnen“
Leni erregte sich: „Spinnst du,…..Herzversagen, Atemstillstand, wenn das Gehirn seinen Geist aufgibt….dann....
....dann...dann wacht Jan vielleicht überhaupt nicht mehr auf
Koma….wahrscheinlich liegt er längst im Koma….geistig weggetreten….weit weg von uns“
„Leni beruhige dich“ beschwichtigte Tom „Ich schwöre dir alle Funktionen bei Jan sind so normal wie bei dir und mir
Er wird doch unablässig überwacht
Alle Gehirnströme sind intakt, sein Herz schlägt gleichmäßig, Blutdruck, Kreislauf Puls, alles normal.
Wir untersuchen Jans Blut 2 x täglich…..aber nichts, wirklich nichts
Ich komme nur zu einer Diagnose: Absolute Erschöpfung von der sich Jan nur sehr langsam erholt"

Chris beschwor sie: "Leni... versuche wenigstens ein bisschen optimistisch zu denken, so wie ich
Schließlich sind wir Freunde, ich würde doch nicht untätig zusehen wenn Jans Zustand sich verschlechtert“
Leni flüsterte: „Was du sagst ist ja irgendwie nachvollziehbar, beruhigend
Aber meine Angst weicht erst, wenn Jan die Augen wieder aufschlägt“
Tom meinte: „Das verstehe ich, aber versprichst du mir nicht mehr zu verzweifeln
Es kostet dich Kraft und Jan reißt mir den Kopf ab, wenn ich das zulasse….einverstanden“
Leni lächelte mühevoll

Chris drehte sie jetzt langsam zu sich herum, meinte eindringlich:
„Das ist jetzt ein unmöglicher Zeitpunkt um über deinen Vater zu sprechen….“
Leni wollte hochfahren
Chris umfasste sie, redete auf sie ein: „Es muss sein Leni, bitte höre zu, einfach nur zu…“
(Er schilderte ausführlich Hajos Beschwerden und die kaum verständlich, aber doch so starken psychischen Auswirkungen
Das Martyrium was er Jan zufügte unterschlug er vorsichtshalber) erklärte aber am Schluss:
„Verstehst du Leni,......dein Vater beschimpfte Jan wegen seiner Störung so, als Kranker.
Ich will damit nichts beschönigen, denn als Jans Freund möchte ich ihn dafür zusammenschlagen
Doch als Arzt muss ich für Heilung sorgen, Abhilfe schaffen, auch wenn es mir wegen Jan schwerfällt“
Es dauerte lange bis Leni krächzte: „O.k. Krankheit muss ich akzeptieren, sein langes Hinauszögern jedoch nicht, beruht nur auf seiner Sturheit
Vielleicht kann ich dem Alten irgendwann verzeihen. Aber so schnell läuft das nicht, er hat Jan zu sehr erniedrigt, kann nicht schon wieder auf heile Welt machen"

Leni stellte beharrlich klar: "Ich bin auch nicht so ein einfühlsamer Psychologe wie Jan, dessen großes Herz alles schnell verzeiht
Ich kann das nicht wie Jan, der am liebsten, egal was geschah, sofort und gleich wieder Frieden um sich haben will
Danke das du mich aufgeklärt hast, sonst hätte ich dem Dickschädel doch noch die Augen ausgekratzt“
„Jan freut sich bestimmt wenn du das Kriegsbeil begräbst“ verließ Chris aufmunternd lächelnd das Zimmer
Trotzdem wünschte sich Leni so sehr Jan würde die Augen aufschlagen
Lange redete sie auf ihn ein, erzählte ihm wie sehnsuchtsvoll er erwartet wurde….vor allem von Dana, die doch gar nicht verstand warum der Papa nicht zu ihr kam


Ina und Tom wunderten sich Hajo später auf dem Flur zu treffen, wo er noch immer verweilte
Kurz erklärte er: „Bei einem sturen Kerl wie mir ist es doch kein Wunder wenn meine Tochter ebenso reagiert.
Sagt mir lieber wie weit ihr mit Krez seid
Nach dem Bericht, knurrte Hajo: „Der kann leugnen bis er schwarz wird
Seinen Kopf zieht er jedenfalls nicht mehr aus der Schlinge“

Die 2 wagten sich aber doch in Jans Zimmer, Leni blieb auch friedlich
Sie gab an Tom und Ina Chris Vermutung zu Jans langer Aufwachphase weiter
Ina raunte: „Das ist irgendwie logisch….dennoch…..es geht einem ganz schön nahe Jan so regungslos liegen zu sehen“
Tom schwieg lieber, ihn erschütterte Jans Anblick viel zu sehr
Die 2 ließen Leni mit Jan bald wieder allein, die weiter auf ihn einredete ohne das er reagierte

In der Nacht setzte Hajo heiser seine „Jan-Jan“-Rufe fort
Die ganze Nacht hielt er es diesmal nicht durch
Irgendwann schlief er doch erschöpft ein


Krez saß wieder im Verhörzimmer
Tom keifte: „Ihr beharrliches Abstreiten ist lächerlich
Sie....ja genau Sie...sind Fr. Lodes Mörder und kein Anderer
Besonders jetzt Ihre Flucht von der Klinik hat Sie doch eindeutig verraten“
"Man wird doch wohl noch seine Meinung ändern dürfen ohne gleich zum Mörder gestempelt zu werdem
„Ich habe es mir eben anders überlegt und bin lieber durch den Park gejoggt“ schrie Krez
Tom meinte zynisch: „Komisches Joggen….mit gezücktem Messer…das man dann gegen Polizisten einsetzt
Hält dich wohl für superschlau…..na ja….lange genug in der Zelle gesteckt, redest du schon noch wie ein Wasserfall“
Kaum ausgesprochen wurde Krez auch wieder in die Zelle gebracht


„Ist Leni krank?“ fragte Hajo aufgeregt als Benni allein ins Zimmer kam
Benni krächzte: „Nein nicht Leni, aber Dana.
Sie schreit so aufgeregt nach Papa, da will Leni sie nicht nicht in fremde Hände geben“

Benni streichelte Jan jetzt über den Arm, flüsterte: „Ach Papa…..was ist denn nur los mit dir
Du brauchst Ruhe….ja….schon klar
Aber doch nicht so…..Könntest doch mal die Augen aufschlagen….einen Ton von dir geben
Spürst du denn nicht wie sehr wir dich vermissen…..ich dein Großer auch….gebe ich ehrlich zu
Kannst doch nicht ewig so daliegen…..Gib mir mal ein Zeichen mit was ich dich wachrütteln kann
Bist doch sonst nicht so ein Langschläfer, Papa……..mach jetzt bloß keinen Mist ….von wegen….wegen…
Weißt schon….Koma…oder so….Nichts da hiergeblieben Papa…..bist doch gerade erst wieder zu uns gekommen
Rede dummes Zeug….ich weiß……aber das ist alles….alles….so…so….fühle mich so hilflos, wir Alle“

Hajo drehte sich auf die andere Seite. Er ertrug es nicht wie sehr der Sohn um den Vater bangte
Benni flüsterte lange immer weiter auf Jan ein, streichelte seinen Arm, strich ihm über die Haare
„Wir erwarten dich Papa…..strenge dich an“ drückte er Jan nach langer Zeit einen Kuss auf die Stirn
Fluchtartig raste Benni dann aus dem Zimmer

Auf seinen Großen reagierte Jan auch nicht, er reagierte auf gar nichts
Hajo dachte: „Wenn die Geräte ja nichts anzeigen würden, könnte man meinen Jan sei to…to..tot
Verdammt Jan........ das kannst du nicht mit uns machen“ kochte die Wut in ihm hoch
„Aufwachen….hörst du aufwachen….“ rüttelte er ihn gar so heftig, dass ein Signal bei den Apparaten aufleuchtete
Erschrocken sackten Hajos Hände nach unten

Hajo verschränkte jetzt seine Arme auf dem Rücken
Dafür redete, forderte, befahl, flehte er aber solange weiter auf Jan ein, bis sein ausgetrockneter Mund keinen Ton mehr hervorbrachte
In der Nacht wollte Hajo Jan vom Bett aus wieder beobachten
Aber auch diesmal schlug ihm der Schlaf schnell ein Schnippchen


Im Morgengrauen flehte Leni Dana verzweifelt an: „Schatz beruhige dich doch....bitte, bitte
Ich kann den Papa heute nicht schon wieder allein lassen
Hörst du Liebes, den Papa…ich muss doch wenigstens nach ihm schauen
Benni schafft das nicht……der kam gestern ganz krank aus der Klinik“
Aber all das verstand Dana natürlich nicht….
Leni hoffte so sehr, dass sie sich später doch beruhigte


Ina und Tom kamen lange vor Dienstbeginn in die Klinik
Tom murmelte: „Also so langsam kann ich nicht mehr an Dr. Mahrs Erklärungen für Jan glauben
Das ist doch alles nicht mehr normal“
Ina flüsterte: „Jan sieht entsetzlich aus so regungslos, starr wie er daliegt, sein Anblick ist kaum noch zu ertragen“
„Ich ertrage das schon lange nicht mehr“ hetzte Tom hinaus, Ina folgte

„Deine Kollegen regen sich auch schon auf“ schimpfte Hajo danach sofort mit Jan
„Kannst du doch nicht auf dir sitzen lassen Jan….na los mach schon…zeig´s ihnen
Stur….klar stur bist du.....was sonst….wartest auf eine Einladung
Ich kriege dich wach….das schwöre ich dir….egal wie….ich schaffe das
Hajo redete sich total in Rage, wurde immer energischer, fordernder mit seinen Befehlen
Er hatte sogar ein Blinzeln bei Jan bemerkt, erinnerte sich aber, dass er sich schon mal täuschte
Noch aufgebrachter herrschte er Jan jetzt an: „Du kommst jetzt sofort zu dir, Jan Maybach
Schlage die Augen auf, sofort, hörst du sofort“
„Du wolltest mich doch nie wieder kommandieren“ brachte Jan da noch sehr undeutlich, stammelnd hervor
Benommen blinzelte er mit den Augen
„Jan…..Ja a a a a a n“ erstarrte Hajo mit einem Aufschrei
Jan bewegte sich ein bisschen, versuchte die Augen offenzuhalten, drehte langsam den Kopf in alle Richtungen
Da schrie Hajo: „Jan, hast du den Verstand verloren…..wie kannst du uns einen solchen Schrecken einjagen
Oh Mann du bist endlich bei dir…..das gibt es doch gar nicht!"
Verständnislos schaute Jan ihn an, flüsterte: „Was soll denn die ganze Aufregung….dein Geschreie?“
Hajo fetzte: „Muss ich mich doch aufregen….der 4. Tag….kommst einfach nicht zu dir....
…..wirst einfach nicht wach….Muss jetzt sofort den Dr. informieren“ flitzte er hinaus
Jan konnte sich keinen Reim auf Hajos Gezeter machen, Zeit zum grübeln blieb ihm auch nicht

Schon kam Chris ins Zimmer, bestürmte Jan: Mensch….du machst vielleicht Sachen....Jan, Jan!!!
Ich gönne dir ja Ruhe….aber gleich 4 Tage…..ist maßlos übertrieben“
Verwirrt sah Jan ihn an: „Moment mal….soll das hießen….bedeutet das……
Bedeutet das etwa, dass schon 4 Tage seit der OP vergangen sind
Ja aber…aber….warum…..was ist los mit mir“
Chris erklärte: „Muss ich dir wirklich erst erklären Jan was in letzter Zeit bei dir ablief:
Eingesperrt hinter Gitter, katastrophale Zellenbehausung, monatelange Ungewissheit.....
In dir tobte ein lodernder Vulkan, grenzenlose Sehnsucht, emotional zerfetzt
Die lächerlichen 3 Tages-Infusionen konnten dich gar nicht so schnell aufbauen
Bei der Messerattacke verlierst du dann noch sehr viel Blut.... Endstation!!!!!
Du warst fertig Jan, aber restlos. Nichts ging mehr, dein Limit weit überschritten, am Abgrund.
Brutal ausgedrückt: tief, tief abgesunken.
Jan, du müsstest gut verstehen was ich meine“
„Und……und jetzt?“ wisperte Jan hilflos
„Wollen mal sehen“ leuchtete ihm Chris in die Augen, klopfte mit dem Hämmerchen, zeigte Finger, prüfte Reaktionen, erklärte dann:
„Tja …..nach deinen Reaktionen und wenn die Überwachungsapparate nicht spinnen, weilst du anscheinend geistig wieder unter uns Jan
Also im Ernst, sieht alles gut aus. Wirklich sehr erstaunlich nach deinem langen Blackout
Du bist dran….wie fühlst du dich, welche Beschwerden hast du, bist du schon 100%ig gelandet?“

Zögernd flüterte Jan: „Na ja….meine Sinne funktionieren wohl...Erinnere mich auch an Alles
In meinem Bauchraum...wie soll ich sagen....piekt es gehörig….
Und meine Kräfte......schätze meine Kräfte muss ich wohl noch mächtig auftanken“
Chris drohte scherzhaft: „Wehe du belügst mich……aber meine Diagnosen lauten genauso
Deine guten Werte sind zwar nach deinem langen Abtritt nicht zu erklären…..aber sehr erfreulich
Die Ruhe leistete wohl einen sehr großen Beitrag zur Wundheilung
Du musst wegen der Verletzung ab jetzt aber noch mehr Tabletten schlucken für dein chronisches Magenleiden
Klimmzüge und Krafttraining sind vorerst absolut verboten
Lass es langsam angehen Jan....Auch jetzt brauchst du noch Genesungszeit
Aber wenn du nicht gleich aus dem Bett springst, wirst du in absehbarer Zeit die Klinik verlassen“
„Ach Chris…..Chris….das ist….ist…..Danke…..vielen Dank für Alles“ freute sich Jan ehrlich
„Übrigens, ganz schön unfair von dir Jan. Habe doch geschworen dich nie zu operieren
Mit der OP brachtest du mich schon in Gewissenskonflikte….aber nein…reicht ja nicht
H. Maybach klinkt sich einfach mal aus
Mensch.hast du überhaupt eine Ahnung wie ich um dich gezittert habe
Dafür revanchierst du dich mit einem feudalen Essen, 5 Gänge-Menü, mindestens“ grinste Chris
Jan versprach: „Von mir aus auch 10 Gänge……Aber ich bin unschuldig….
Hätte mir doch nie träumen lassen vor deiner Klinik mal mit einem Messer bearbeitet zu werden“