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Tödliche Vergangenheit

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Tödliche Vergangenheit - Seite 4 Empty Re: Tödliche Vergangenheit

Beitrag  cat Mo 30 Jan 2012, 11:18


Schmidt: Sie will, dass sie sie töten.

Jan bleibt bei den Worten stehen und dreht sich langsam zu ihm um. Dr. Schmidt kommt auf ihn zu und die beiden lassen sich nicht aus den Augen.

Schmid: Ich hab Recht, oder? (er nickt wieder nur) Kommen sie.

Er nimmt ihn am Arm und führt ihn in sein Büro.

Schmidt: Setzen sie sich. (Jan setzt sich) Darf ich ihnen etwas zu trinken anbieten? Kaffee oder Tee?

Jan ist immer noch nicht in der Lage, etwas zu sagen. Er schüttelt nur den Kopf.

Schmidt: Ich hab mit so etwas gerechnet. Ihre Frau ist, was die Reaktion auf ihren Zustand angeht, nicht die erste, die so reagiert.
Jan: Und..... was soll ich tun?
Schmidt: Sie braucht psychologische Hilfe. Niemand kann von einem Menschen, dessen Leben sich so schlagartig ändert, verlangen, sein Schicksal
sofort zu akzeptieren. (er lässt Jan nicht aus den Augen) Sie hat ihnen mit ihrer Bitte einen ziemlichen Schock versetzt, hm? Holen sie ihre
Kinder. Ich bin mir sicher, dass sie sich ihnen gegenüber anders verhalten wird.
Jan: Das hatte ich eben vor.
Schmidt: Es wird nicht einfach werden, Herr Mayach. Aber ich habe sie als einen konsequenten Menschen kennengelernt und ich bin sicher, dass sie
Mit ihrer positiven Einstellung ihre Frau dazu bringen, ihr Schicksal anzunehmen. Mit allen Konsequenzen.
Jan: Danke
Schmidt: Und wenn sie jemanden zum Reden brauchen.... ich stehe ihnen jederzeit zur Verfügung. Ich bin in solchen Fällen nicht nur der Arzt des Patienten, sondern auch Ansprechpartner für die Angehörigen.
Jan: Gut. Dann... will ich mal dafür sorgen, dass die beiden herkommen.
Schmidt: Viel Glück.
Jan: Danke.

Jan verlässt das Büro und ruft Wolfgang an. Er gibt grünes Licht. Der setzt sich sofort mit Max und Greta ins Auto und fährt in die Klinik.
Jan hat es vermieden in der Zeit wieder zu Andrea ins Zimmer zu gehen. Er hat Angst vor einer weiteren Konfrontation.


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Tödliche Vergangenheit - Seite 4 Empty Re: Tödliche Vergangenheit

Beitrag  cat Mo 30 Jan 2012, 11:27


Es vergeht eine halbe Stunde, als Max Jan in die Arme läuft.

Max: Papa.
Jan: Da seid ihr ja.
Max: Hat Mama schon nach uns gefragt?
Jan: Ja klar.

Jetzt kommt auch Wolfgang zu ihnen. Er hat Greta auf dem Arm.

Jan: Danke Wolfgang, dass du gleich hergekommen bist.
Wolfgang: Ist doch Ehrensache. Außerdem möchte ich Andrea auch sehen.
Jan: Ja. Dann.... kommt mal mit.

Er bringt sie jetzt ins Zimmer. Max überfällt seine Mutter gleich.

Max: Hallo Mama.
Andrea: Hey, mein Großer.

Er gibt seiner Mutter einen dicken Kuss.
Dann sieht sie Jan, der Greta auf dem Arm hat und Wolfgang. Der geht auch gleich auf sie zu und beugt sich über sie, gibt ihr einen Kuss.

Wolfgang: Hallo Andrea.
Andrea: Wolfgang. Wie geht es dir?
Wolfgang: Du meinst wegen Carsten? (sie nickt) Na ja. Ich werde wohl noch eine Weile daran zu knabbern haben, aber.... ich werde ihm auch nie verzeihen, was er dir und Max angetan hat.

Jetzt schaut Andrea zu Jan. Sie sieht ihre kleine Tochter, die ihre Ärmchen nach ihrer Mutter ausstreckt.
Andrea würde sie jetzt so gerne in den Arm nehmen und jetzt wird ihr wieder klar, dass es nicht geht. Dass es nie wieder gehen wird.
Jan setzt sie zu ihr aufs Bett.
Aber Andrea wird jetzt plötzlich aggressiv.

Andrea: Jan, bitte. Bring Greta nach draußen.
Jan: Aber...
Andrea: Bitte. Lasst mich einfach nur alleine.
Max: Mama?
Andrea: Raus!!! Alle!

Wolfgang nimmt Max und führt ihn zur Tür. Jan lässt Andrea nicht aus den Augen. Er erkennt ihre Tränen, die sie jetzt vergießt. Er ist unfähig etwas zu sagen und geht mit Greta nach draußen.

Max: Was hat denn Mama? Ich dachte, sie freut sich, uns zu sehen.
Jan: Das tut sie auch. Aber.... vielleicht hätten wir nicht alle auf einmal bei ihr auftauchen dürfen.
Max: Ich versteh das nicht.

Er ist traurig. Wolfgang nimmt ihn in den Arm.

Wolfgang: weißt du was, wir gehen jetzt in die Cafeteria und ich spendiere uns ein Eis, hm?
Max: Mit Sahne?
Wolfgang: Mit Sahne.

Wolfgang nimmt Jan Greta ab. Sie lassen sich nicht aus den Augen.

Wolfgang: Ist besser, wenn du erst mal mit Andrea alleine redest.
Jan: Ich bezweifle, dass das etwas bringt, aber.. ich versuch’s.

Wolfgang geht mit den beiden nach unten. Jan schaut ihnen hinterher.
Er bleibt eine Weile vor der Tür stehen, hat Angst, sie zu öffnen. Er tut es dennoch. Ganz langsam. Andrea bekommt es gar nicht mit. Sie weint hemmungslos. Jan ist von dem Anblick so geschockt, dass er am liebsten wieder hinaus gehen möchte. Aber jetzt hat ihn Andrea doch entdeckt. Jan geht zu ihr, holt sein Taschentuch heraus und wischt ihr die Tränen aus dem Gesicht. Langsam beruhigt sich Andrea wieder.

Jan: Es tut mir Leid. Wir hätten dich nicht alle auf einmal überfallen sollen.
Andrea: Jan, ich... ich möchte Greta nicht mehr sehen.
Jan: Aber warum denn nicht? Sie vermisst dich.
Andrea: Ich kann das nicht.. Sie ist so klein und hilflos und ich kann sie nicht mehr in die Arme nehmen. Was wird sie von mir denken.
Jan: In ein paar Jahren ist sie alt genug, um zu verstehen, warum du es nicht tun kannst.
Andrea: Nein. Nein, Jan. Ich will nicht mehr.
Jan: Andrea, bitte....
Andrea: Jan, wenn du mich wirklich so sehr liebst, wie du immer sagst, dann…..(sie schauen sich an) dann besorg mir etwas.
Jan: Das werde ich nicht tun. Und das weißt du.
Andrea: Ich flehe dich an. Versuche dich doch nur einmal in meine Lage zu versetzen. Ich bin mir sicher, du würdest meine Gedankengänge verstehen.
Jan: Andrea du lebst. Wir reden miteinander. Du bist körperlich nicht ganz auf der Höhe, OK. Aber dein Verstand ist klar.
Andrea: Eben. Und deshalb besorg mir etwas. Ich möchte nicht mehr leben. Niemandem zur Last fallen.
Jan: Das tust du doch gar nicht.
Andrea: Bitte. (sie fängt wieder an zu weinen) Ich ertrage das alles hier nicht.

Jetzt herrscht Schweigen. Jan lässt Andrea nicht aus den Augen. Er tut ihr so unendlich Leid.

Jan: Dr. Schmidt hat mir seine Hilfe angeboten. Was du jetzt brauchst, ist psychologische Unterstützung.
Andrea: Das werde ich ablehnen.
Jan: Andrea.
Andrea: Du solltest doch am besten wissen, wie es ist, wenn einem ein Psychologe aufgezwungen wird.
Jan: Stimmt, aber ich hab es akzeptiert und das wirst du auch.
Andrea: Ein letztes Mal, Jan. Ich möchte so nicht mehr weiterleben.
Jan: Du willst sterben, ja? Deine Familie im Stich lassen.
Andrea: Hör auf. Was kann ich denn noch für euch tun.
Jan: Eine ganze Menge, Andrea. Du kannst deinen Kindern zuhören, wenn sie etwas bedrückt. Kannst ihnen Trost zusprechen, wenn sie traurig sind.
Andrea: Jan!

Sie fängt wieder an zu weinen.

Andrea: Du willst mich einfach nicht verstehen. Aber ich werde schon jemanden finden, der das tut. Geh jetzt. Ich... ich will alleine sein.

Jan schaut sie an. Er möchte zu ihr und sie küssen, aber sie weicht ihm aus.
Dann geht er zur Tür.

Andrea: Wenn du mir wirklich helfen willst, dann kümmere dich darum.

Er sagt nichts mehr, geht aus dem Zimmer. Wieder völlig durcheinander.
Er geht nach unten in die Cafeteria. Wolfgangn sieht Jans jämmerlichen Zustand.

Max: Und? Können wir jetzt zu Mama?
Jan: Sie möchte niemanden sehen.
Max: Aber warum denn nicht? Ich will zu ihr.
Jan: Max bitte, sie möchte niemanden sehen und das müssen wir akzeptieren.

Max ist sauer und traurig.

Jan: Wolfgang, könntest du die Kinder mit nach Hause nehmen? Ich muss noch was erledigen.
Wolfgang: Sicher. Mach nur. Aber... wir beide reden noch miteinander, OK?

Sie schauen sich an, Jan nickt nur.

Jan: Max, wir sehen uns später und dann reden wir, versprochen.


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Tödliche Vergangenheit - Seite 4 Empty Re: Tödliche Vergangenheit

Beitrag  cat Mo 30 Jan 2012, 11:30

Jan verlässt die Cafeteria und fährt ins Büro. Dort ist Ina alleine.

Ina: Jan, hallo.
Jan: Hallo Ina. Ist…. Hajo da?
Ina: Nee, der wollte in die Pathologie zu Sabine. (sie merkt, dass er nachdenkt)
Was ist los?
Jan: Nichts, ich.....(er schaut sie jetzt an) Danke Ina.

Er verlässt das Büro wieder und fährt zur Pathologie.
Er hört die beiden Stimmen von Sabine und Hajo. Sie reden miteinander und Jan bleibt im Hintergrund, verfolgt das Gespräch.

Hajo: Und wie wirkt das Mittel?
Sabine: Also, wenn du dir nur ein paar Tropfen ins ein Glas machst, bekommst du das
Gefühl der Schwerelosigkeit.
Hajo: Also ein Rauschzustand.
Sabine: Ja. Aber je mehr Tropfen du einnimmst, desto aggressiver wirkt es auf den Körper und kann bis zum Tod führen.
Hajo: Bekommt derjenige, der die Tropfen einnimmt, seinen Tod mit?
Sabine: Nein. Er schläft ein und ... wacht einfach nicht mehr auf.
Hajo: Ich möchte mal wissen, wo dieses Teufelszeug herkommt.
Sabine: Habt ihr noch mehr dieser Fläschchen gefunden?
Hajo. Nein. Im Moment nicht. Aber wir verfolgen noch eine weitere Spur.
Sabine: Dann hoffe ich, dass ihr die Hintermänner findet. Die Drogenmixer werden immer einfallsreicher. Das Zeug hier kannst du auch kaum im Körper
Nachweisen.
Hajo: Aber unser Opfer starb an diesem Zeug.
Sabine: Auf jeden Fall. Je länger man mit der Obduktion wartet, desto schwieriger wird es, es zu diagnostizieren.
Hajo: Danke Sabine.

Die beiden kommen zur Tür und Jan versteckt sich. ER möchte nicht gesehen werden.
Sie gehen in einen Nebenraum. Jan geht in Sabines Labor und sieht nun die Fläschchen.
Er muss daran denken, was Sabine über den Inhalt sagte.
Und er muss an Andrea denken, sie von ihm verlangt, etwas zu besorgen, was ihrem Leben
Ein Ende setzt.
Er lässt die Fläschchen nicht aus den Augen. Hat sie fixiert.
Dann greift er nach einem Fläschchen und zuckt erschrocken zusammen, als Sabine ihn im Hintergrund beim Namen nennt.

Sabine: Jan.

Jan lässt das Fläschchen schnell in seiner Jackentasche verschwinden und dreht sich zu ihr um.

Sabine: Wenn du Hajo suchst, der ist schon wieder gegangen.
Jan: Ach ja ?
Sabine: Ist alles OK?
Jan: Sicher, ich......

Sie merkt, dass er total durch den Wind ist.

Sabine: Hajo hat mir gesagt, was passiert ist und... wie es Andrea geht. Es tut mir so Leid, Jan.
Jan: Ja. Danke.
Sabine: Wenn ich was für dich tun kann, dann.... sag bitte Bescheid.
Jan. Mach ich.

Er hat es jetzt ziemlich eilig, Sabines Labor zu verlassen.
Sabine räumt die Kiste mit den Fläschchen in einen Schrank und schließt ihn ab.

Jan geht zum Wagen und steigt ein. Aber er fährt nicht los. Er holt das Fläschchen aus seiner Jackentasche und lässt es nicht aus den Augen.
In ihm arbeitet es.
Erst nach einigen Minuten fährt er schließlich los. Aber nicht mehr ins Präsidium. Er fährt nach Hause.


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Beitrag  cat Mo 30 Jan 2012, 11:35

Er geht zuerst zu Wolfgang, will er die Kinder holen.

Wolfgang: Da bist du ja, komm.
Jan: Ist alles klar?
Wolfgang: Sicher.

Sie kommen ins Wohnzimmer und er erkennt Greta, die auf dem Boden die ersten Robbversuche macht.

Wolfgang: Wir üben gerade. (Jan muss schmunzeln)
Jan: Wo ist Max?
Wolfgang: Der wollte noch mal weg. Zu einem Freund, glaube ich.
Jan: Aha.
Wolfgang: Setz dich. Möchtest du was trinken?
Jan: Hast du einen Schnaps für mich?
Wolfgang: Oh, das sind ja ganz neue Töne.
Jan: Ich weiß. Aber ich brauch das jetzt.
Wolfgang: Warte.

Er geht an seinen Barschrank und schenkt zwei Schnapsgläser ein.

Wolfgang: Hier bitte.
Jan: Danke.

Sie trinken ihn beide auf einmal aus. Jan schüttelt sich danach.

Wolfgang: Der ist gut, oder?
Jan: Ja. (er holt immer noch Luft)
Wolfgang: Noch einen?
Jan: Nee, danke.
Wolfgang: Jan, was ist los? Warum hat Andrea so aggressiv auf die Kinder reagiert?
Jan: Auf Greta. Sie hat auf Greta so reagiert.
Wolfgang: Aber warum?
Jan: Sie kann es einfach nicht ertragen, sie nicht mehr in die Arme nehmen zu können. Bei Max ist das was anderes. Er ist älter.
Wolfgang: Verstehe.
Jan: Sie möchte auch Greta nicht mehr sehen.
Wolfgang: Ach Jan, das alles kommt mir wie ein Alptraum vor.
Jan: Nicht nur dir Ich.... ich weiß mir bald keinen Rat mehr. Andrea wäre am liebsten tot.
Wolfgang: Hat sie das so gesagt?
Jan: Wortwörtlich.
Wolfgang: Meinst du, es hat Sinn, wenn ich mal mit ihr rede?
Jan: Du kannst es ruhig versuchen. Mich möchte sie auf jeden Fall nicht mehr so schnell sehen.

Sie schauen sich an. Wolfgang hört die Verzweiflung in Jans Stimme.

Jan: So mein Fräulein. Dann werden wir mal nach Hause gehen und uns was zu essen machen.
Wolfgang: Ich kann auch eine Kleinigkeit richten.
Jan: Lass mal Wolfgang. Ich nehm deine Zeit schon viel zu oft in Anspruch.
Wolfgang: Na und? Ich mache das gerne. Und das weißt du.
Jan: Ja. Und ich bin froh darüber. Aber jetzt erlöse ich dich erst mal.
Wolfgang: Na gut. Wir sehen uns.


Jan schnappt sich Greta und geht mit ihr nach Hause. Dort richtet er erst einmal einen Brei für Greta. Sie sitzt im Hochstuhl und lässt ihren Papa nicht aus den Augen.
Nach einer Weile geht die Haustür auf und Max kommt herein.

Max: Hallo.
Jan: Da bist du ja. Wolfgang hat gesagt, du wolltest noch mal weg. Verrätst du mir, wo du warst?
Max: Bei Mama.

Jan hört mit dem Rühren auf und dreht sich zu ihm um.
Sie schauen sich an.

Max: Du hast mich angelogen.
Jan: Was genau meinst du?
Max: Du hast gesagt, dass Mama bestimmt bald wieder gesund wird. Aber das stimmt nicht. Sie wird für immer gelähmt bleiben.
Jan: (hört seine vorwurfsvollen Worte) Max, ich.....ich wollte einfach noch ein bisschen warten. Ich hätte es dir schon noch gesagt.
Max: Und warum hilfst du Mama nicht?
Jan: Helfen?
Max: Sie möchte nicht mehr leben. Und du willst ihr nicht beim Sterben helfen.
Jan: Wie bitte?
Max: Ja.
Jan: Hat sie dir das so gesagt? (er nickt und Jan ist auf 180) So, jetzt reichts.
Das geht definitiv zu weit.

Max ist etwas erschrocken über Jans Reaktion. Zum selben Zeitpunkt kommt Benni zur Tür herein.

Benni: Hallo.
Jan: (schaut zur Tür) Benni. Das... das trifft sich gut. Hast du einen Stunde Zeit?
Benni: Ich hab auch länger Zeit. Was ist?
Jan: Ich muss noch mal dringend weg und Greta bekommt ihr Essen.
Benni: Klar. Mach ich doch gerne.

Er geht zu seiner kleinen Schwester.
Jan und Max lassen sich nicht aus den Augen. Keiner von beiden sagt etwas. Jan schnappt sich seine Jacke und verschwindet.

Benni: Was ist denn mit dem los?
Max: Er kann die Wahrheit nicht ertragen.
Benni: Was denn für eine Wahrheit?
Max: Über Mama. Ich bin oben.

Noch bevor Benni etwas dazu sagen kann, ist Max auch schon weg.

Benni: Na, dann wollen wir beide mal, hm?

Er fängt an, sie zu füttern und sie hat sichtlich Spaß daran.




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Beitrag  cat Di 31 Jan 2012, 10:52

Jan fährt auf direktem Wege ins Krankenhaus. Dort lässt er sich von niemanden aufhalten.
Er öffnet wütend die Zimmertür, so dass Andrea sich im ersten Moment erschreckt.
Er geht sofort auf ihr Bett zu.

Jan: Jetzt bist du eindeutig zu weit gegangen, Andrea.
Andrea: Was ist denn los?
Jan: Ich hab mit Max gesprochen. Er war hier.
Andrea: Hat mich besucht und hat mir zugehört, ja. Und ich glaube, im Gegensatz zu dir, hat er mich auch verstanden.
Jan: Du versuchst gerade Max gegen mich aufzuhetzen, das ist dir schon klar.
Andrea: So ein Blödsinn. Ich hab ihm gesagt, wie es um mich steht. Du hattest ja offensichtlich nicht den Mut dazu.
Jan: Ich hätte es ihm schon noch gesagt. Wollte einfach noch ein bisschen warten.
Andrea: Wozu warten? Die Situation wird nicht besser dadurch.
Jan: Max ist ein Kind, Andrea. Du ... du konfrontierst ihn mit der Tatsache, dass dir dein Leben nichts mehr wert ist.
Andrea: Ist es auch. Jan....ich konnte mit Max schon immer über alles reden. Und ich glaube nicht, dass ich ihm mit meinen Gedankengängen in einen
Schockzustand versetzt habe.

Jan fehlen jetzt absolut die Worte. Sie lassen sich nicht aus den Augen.

Andrea: Jan, zwischen uns wird es auch nie wieder so sein. Und ich glaube nicht, dass du den Liebesentzug durchstehst. War es damals ja auch ein Grund,warum es zwischen Leni und dir zur Trennung kam.
Jan: Das war doch was komplett anderes.
Andrea: Nein, Jan, das war es nicht. Du wirst dich bestimmt wieder verlieben. Auch wenn es mit zwei Kindern nicht leicht werden wird.
Jan: Ich will mich aber nicht wieder verlieben.
Andrea: Jetzt sei doch nicht so starrköpfig.
Jan: Ich geh besser wieder und ich werde erst wieder kommen, wenn du zur Vernunft gekommen bist.

Er wartet gar keine Reaktion mehr ab und verlässt das Zimmer.
Er fährt nach Hause.



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Beitrag  cat Di 31 Jan 2012, 10:55

Dort ist alles ruhig. Benni sitzt auf der Couch und liest in einer Zeitschrift. Greta hat er ins Bett gebracht und Max hat sich nicht mehr blicken lassen.
Jan geht sofort in die Küche und holt ich ein Bier. Benni steht mittlerweile an der Tür und beobachtet ihn.

Benni: Was ist? Krieg ich auch eins?
Jan: (dreht sich um, trinkt gerade einen Schluck aus der Flasche) Klar.

Er holt noch eine Flasche. Benni öffnet sie und trinkt ebenfalls aus der Flasche.

Jan: Bist du klar gekommen?
Benni: Logisch. Und du? Du warst doch bei Andrea, oder?
Jan: Ja.
Benni: Papa, wo liegt eigentlich dein Problem?
Jan: Das kann ich dir sagen. Andrea erwartet von mir, dass ich ihr beim Sterben helfe.
Benni: Du sollt ihr was besorgen? (er nickt) Und das willst du nicht.
Jan: Also jetzt fang du nicht auch noch an. Das ist Mord, Benni.
Benni: Das seh ich aber anders. Wenn ich an Andreas Stelle wäre, dann hätte ich auch keine Lust mehr, weiter zu leben.
Jan: Na super.
Benni: Also, wenn ich jemals in die Lage kommen sollte, dann möchte ich, dass du weißt, dass ich nicht länger in einem solchen Zustand sein möchte.
Jan: Damit kommst du nicht durch. Das mag vielleicht dann möglich sein, wenn du künstlich am Leben erhalten wirst. Aber bei Andrea ist das völlig anders. Sie ist geistig voll da.
Benni: Geistig ja. Aber ... was ist das denn für ein Leben. Sie muss morgens aus dem Bett geholt werden, gewaschen werden, angezogen werden und gefüttert werden. Und das Tag für Tag, Woche für Woche, Jahr für Jahr...
Jan: Ist ja gut.

Er muss seinen Sohn jetzt bremsen, weil Benni sich regelrecht in die Geschichte reinsteigert.

Benni: Möchtest du so leben wollen?

Benni bekommt jetzt keine Antwort auf seine Frage. Statt dessen geht Jan mit seinem Bier ins Wohnzimmer und setzt sich auf die Couch. Benni folgt ihm, bleibt aber an der Tür stehen.

Benni: Versuch doch wenigstens mal, Andrea zu verstehen.

Jan reagiert nicht mehr. ER ist in Gedanken.

Benni: Ich denke, ich geh dann mal besser. (Jan reagiert nicht) Papa?
Jan: (schaut jetzt nach oben) Was?
Benni: Ich mach die Fliege.
Jan: Ja... danke nochmal.
Benni: Kein Problem und... ruf an, wenn was ist. Hörst du?
Jan: Mach ich. Gute Nacht.
Benni: Nacht.

Benni geht nach draußen zur Tür.

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Beitrag  cat Di 31 Jan 2012, 11:03

. Als er sie öffnet, will Hajo in diesem Augenblick klingeln.

Benni: Hallo.
Hajo: Hallo Benni. Ist dein.. Vater da?
Benni: Im Wohnzimmer. Es geht ihm aber nicht so gut.
Hajo. Deshalb bin ich hier.
Benni: Na dann, viel Glück.

Benni geht und Hajo schließt die Tür. Er läuft zum Wohnzimmer und sieht Jan, der immer noch auf der Couch sitzt. Er klopft an die Tür und Jan schaut auf.

Jan: Hajo.
Hajo: Benni hat mich reingelassen. (er kommt ins Zimmer) Sabine hat mir gesagt, dass du mich heute morgen sprechen wolltest. Aber wir müssen uns in der Pathologie wohl gerade verpasst haben.
Jan: Ja. Setz dich doch.

Hajo setzt sich zu ihm. Lässt ihn nicht aus den Augen. Er sieht an Jans Gesicht, dass es ihm nicht gut geht.

Hajo: Was wolltest du denn von mir?
Jan: Ach... das... das hat sich erledigt.
Hajo: Jan.... bitte rede mit mir. Es geht um Andrea, hab ich recht?

Sie schauen sich sehr intensiv an, Jan nickt nur.

Hajo: Sie verlangt von dir, ihr beim Sterben zu helfen, stimmt’s?

Jan ist erstaunt, wie selbstverständlich er darüber redet. Ist er, was das Thema angeht, doch immer sehr verschlossen gewesen.

Jan: (nickt wieder) Ja.
Hajo: Damit hast du nicht gerechnet. Bist genauso überrascht worden, wie ich damals, als Karin.... (jetzt stockt er doch etwas)
Jan: Hajo, ohne dir Nahe treten zu wollen, aber deine Situation damals war doch eine komplett andere.
Hajo. Warum?
Jan: Deine Frau, sie...... sie war krank. Hatte Schmerzen und hatte keine Hoffnung mehr, den Krebs zu besiegen.
Hajo: Und?
Jan: Andrea ist gesund. Sie ... sie kann sich einfach nur nicht mehr bewegen. Aber ihre Gedanken sind klar.
Hajo: Das waren Karins damals auch.
Jan: Das ... das hab ich doch jetzt gar nicht so gemeint.
Hajo: Ich hab schon verstanden, Jan.

Sie lassen sich nicht aus den Augen.

Hajo: Jan, ich kann dir nur soviel sagen, dass du, wie ich damals auch, in erster Linie an dich selbst denkst. Wir können es nicht ertragen, Schuld daran zu haben, einen geliebten Menschen zu verlieren.
Jan: Ich bin also ein Egoist.
Hajo: Im Grunde genommen... ja. Aber.... und das sag ich jetzt ganz offen und ehrlich und auch nur dir, Jan.....wir dürfen die Wünsche des anderen auch nicht ignorieren. Ich glaube, Andrea hat sich...... wie Karin damals, alles ganz genau überlegt. Sie liebt dich und sie liebt ihre Kinder.
Jan: Und trotzdem möchte sie lieber tot sein.
Hajo: Ja. Weil sie vorausschauend denkt. Sie weiß, dass sie sich nie wieder selbst versorgen kann, dass sie immer auf Hilfe angewiesen sein wird. Tag für Tag..
Jan: Woche für Woche... Jahr für Jahr.

Hajo schaut ihn jetzt etwas erstaunt an.

Jan: Das musste ich mir vorhin schon von Benni anhören.
Hajo: Kluger Junge.
Jan: (lässt ihn jetzt nicht aus den Augen) Ich soll sie also umbringen.
Hajo: Jan.....das ist ein hartes Wort. Und ich kann dir die Entscheidung nicht abnehmen.

Jan steht nun auf und geht in die Küche. Er holt das kleine Fläschchen, dass er am Morgen bei Sabine eingesteckt hat, heraus.
Er kommt wieder zurück ins Wohnzimmer setzt sich und stellt das Fläschchen vor Hajo auf den Tisch.

Hajo: Was ist das?
Jan: Das.... das hab ich heute morgen bei Sabine im Labor.... mitgehen lassen.

Hajo nimmt es in die Hand und schaut es an. Dann Jan.

Jan: Ich war schon da, als du.... als du mit Sabine über den Inhalt dieser Fläschchen gesprochen hast.
Hajo: Jan, das ist ein Beweisstück in unserem Fall.
Jan: Ich weiß.
Hajo: Wie konntest du nur.
Jan: Ich....ich hab gehört, wie Sabine über die Wirksamkeit dieser Flüssigkeit gesprochen hat. Und dann kam mir Andrea in den Sinn.
Als ich dann vor diesen Fläschchen stand... da.... da....

ER kann nicht weiterreden. Hajo merkt, dass diese ganze Situation an seinen Nerven zehrt.

Hajo. Du bringst es morgen früh wieder zurück zu Sabine und wir vergessen das.
Jan: (nickt nur) Ja.
Hajo: Wie geht denn Max mit der ganzen Sache um?
Jan: Relativ gelassen. Er hat mir unterstellt, ihr meine Hilfe zu verweigern.
Hajo: Max weiß, dass seine Mutter nicht mehr leben möchte?
Jan: Ja. Sie hat ihm alles erzählt.
Hajo: Das ist sehr mutig von Andrea. Aber.... das passt auch wieder zu ihr.
Jan. Hajo, ich ... ich kann Andrea den Wunsch zu sterben nicht erfüllen. Ich mach mich strafbar.
Hajo: Ich weiß. Und in deinem Fall ist es sogar unmöglich ihr dabei zu helfen.
Jan: Warum?
Hajo: Denk doch mal nach, Jan. Sie ist unfähig sich zu bewegen. Also, egal was sie einnimmt, sie muss es von einem anderen bekommen haben.
Jan: Und was soll ich jetzt tun?
Hajo: Jan, ich sagte dir schon, ich kann dir die Entscheidung nicht abnehmen. Ich kann nur sagen, dass ich Andreas Wunsch durchaus nachvollziehen kann.
Jan: Toll. Das hilft mir im Moment auch nicht weiter.
Hajo: Du willst sie nach Hause holen, dann tu es. Aber gesteh dir bitte selbst zu, wenn es nicht mehr geht. Es hat keinen Sinn, wenn du dich aus falsch verstandenem Stolz kaputt machst.
Jan: Danke Hajo. Danke für’s Zuhören.
Hajo: Ich danke dir, dass du mir die Gelegenheit gegeben hast. Du bist ja auch nicht der geborene Redner. Was das private angeht.
Jan: Stimmt.
Hajo: Jan.... was immer du tust, es wird das Richtige sein.

Im Hintergrund weint nun Greta.

Jan: Oh, Greta.
Hajo: Ich geh dann auch.

Sie stehen beide auf. Was sie nicht merken, ist, dass Max ganz leise wieder nach oben geht. Er hat die Unterhaltung zwischen Jan und Hajo mitbekommen.
Hajo geht noch mit Jan ins Kinderzimmer. Er nimmt sie aus dem Bettchen und schon weint sie nicht mehr.

Hajo: Dann lass ich euch zwei Hübschen alleine. Gute Nacht.
Jan: Nacht. Und.... danke.

Jan gibt Greta noch ein bisschen Tee und dann schläft sie auch schon wieder weiter.
Er selbst geht danach auch ins Bett.

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Tödliche Vergangenheit - Seite 4 Empty Re: Tödliche Vergangenheit

Beitrag  cat Di 31 Jan 2012, 11:07

Am nächsten Morgen wacht Jan auf, weil er Geräusche in der Küche hört. Er steht auf und geht nach unten. Es ist Max, der den Frühstückstisch richtet.

Jan: Was ist denn hier los?
Max: Morgen Papa. Ich hab mich entschlossen, heute wieder in die Schule zu gehen.
Jan: Wirklich? Ist.. das noch nicht zu früh?
Max: Nein. Zu Hause ist es mir auch zu langweilig.
Jan: Gut, wenn du meinst.

Er hilft ihm und kurze Zeit später sitzen sie am Tisch.

Max: Besuchst du Mama heute morgen?
Jan: Nein. Ich hab mir vorgenommen, erst mal nicht zu ihr zu gehen.
Max: Warum?
Jan: Weil sie wieder mit dem gleichen Thema anfangen würde. Und darauf hab ich keine Lust.
Max: Du willst Mama also wirklich nach Hause holen?
Jan: Klar. Und weißt du was?
Max: Nein, was?
Jan: Ich werde deine Hilfe brauchen..... als....Tapezierer.
Max: Was hast du vor?
Jan: Sieh mal, Mama kann keine Treppen mehr steigen. Also werde ich das Schlafzimmer ins Gästezimmer verlegen.
Max: Verstehe.
Jan: Was ist? Hilfst du mir?
Max: Klar.
Jan: Gut, dann besorge ich alles, was wir dazu brauchen.

Max frühstückt schnell zu Ende und macht sich dann für die Schule fertig.

Nachdem Jan ebenfalls fertig ist und Greta gefüttert hat, fährt er, wie versprochen zu
Sabine in die Pathologie.
Greta hat er auf dem Arm.

Sabine: Hey, das ist ja mal ein netter Besuch.

Sie geht auf Greta zu und streicht ihr über das Gesicht.

Sabine: Darf ich?
Jan: Klar.

Er weißt sofort, was sie will und Sabine nimmt die Kleine auf den Arm.

Sabine: Na du kleine Maus? Machst du mit Papa einen Ausflug?
Jan: Steht dir gut.
Sabine: Danke. Was kann ich für dich tun?
Jan: Hajo hat doch bestimmt schon mit dir geredet. (sie schauen sich an)Ich wollte das hier (er holt das Fläschchen aus seiner Jackentasche) wieder zurückbringen.

Er stellt es auf einen Tisch und wartet.

Sabine: OK, ja.... Hajo hat mir gesagt, dass du möglicherweise vorbei kommst.
Jan: Möglicherweise, so.
Sabine: Er hat wohl nicht wirklich damit gerechnet.
Jan: Wir hatten gestern Abend ein sehr intensives Gespräch.
Sabine: Und du hast dich entschieden, Andreas Wunsch nicht zu entsprechen.
Jan: Das wäre Mord, Sabine. Ich liebe Andrea und ich bin mir sicher, wenn sie erst mal wieder zu Hause ist, wird sie meine Entscheidung auch
Verstehen.
Sabine: Das wünsche ich dir von ganzem Herzen. Du nimmst viel auf dich.
Jan: Mag sein. Und ich weiß auch nicht, ob ich es durchstehen kann. Aber... versuchen.... versuchen möchte ich es.
Sabine: Ach, ich beneide Andrea geradezu, einen solchen Mann wie dich an der Seite zu haben.
Jan: Was hast du gegen Hajo?
Sabine: Hajo?
Jan: Komm, mir brauchst du nichts vormachen. Ich weiß, wie ihr beide zueinander steht.
Sabine: Ach ja?
Jan: Ich finde, ihr beide passt hervorragend zusammen. Und es tut Hajo mal ganz gut, wenn er nicht nur an die Arbeit denkt.
Sabine: Da geb ich dir allerdings Recht. Obwohl es manchmal schon schwierig ist, den Hauptkommissar abzulegen.
Jan: Dafür sind wir viel zu sehr mit unserem Job verwurzelt. Also hab ein bisschen Geduld mit uns, hm?
Sabine: Hab ich, Jan. Die hab ich.
Jan: So, jetzt müssen wir aber weiter. Wir haben noch eine Menge vor.
Sabine: Dann will ich euch nicht aufhalten. Hat mich gefreut, dass ihr hier ward.

Jan nimmt Greta wieder und die beiden verschwinden.
Sie fahren direkt zum Baumarkt und besorgen alles, was man zum Renovieren benötigt.
Danach ist Greta eingeschlafen und Jan kann so das ganze Material in Ruhe ins Haus
Tragen.

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Tödliche Vergangenheit - Seite 4 Empty Re: Tödliche Vergangenheit

Beitrag  cat Di 31 Jan 2012, 11:10

Wolfgang sieht das und kommt vor’s Haus.

Wolfgang: Was hast du denn vor?
Jan: Max und ich müssen das Gästezimmer tapezieren.
Wolfgang: Warum?
Jan: Weil ich unser Schlafzimmer nach unter verlegen möchte. Andrea kann keine Treppen mehr steigen.
Wolfgang: Du machst jetzt doch wahr?
Jan: Sicher. Wir werden wie gewohnt zusammen bleiben. Und da kann Andrea mich tausend mal bitten, sie sterben zu lassen.
Wolfgang: Jan... was anderes hätte ich von dir jetzt auch nicht erwartet. Brauchst du Hilfe?
Jan: Wenn du willst, ich bin über jede helfende Hand dankbar.
Wolfgang: Gebongt. Wann geht’s los?
Jan: Sobald Max von der Schule kommt und seine Hausaufgaben erledigt hat. Aber du könntest mir jetzt schon helfen.
Wolfgang: Na klar. Ich... zieh mir nur was anderes an, OK?
Jan: gut. Bis gleich.

Wolfgang kommt wenig später zu Jan und die beiden fangen schon mal mit den Vorbereitungen an. Später kommt dann auch Max aus der Schule. Jan besteht aber darauf, dass er erst seine Hausaufgaben machen muss, bevor sie dann mit dem tapezieren beginnen.
Gesagt getan. Die drei sind konzentriert bei der Arbeit und sie haben auch richtig Spaß.
Sie werden durch das Handyklingeln gestört.


Jan. Bin gleich wieder da. (er geht an die Kommode im Flur, wo sein Handy liegt) Maybach.
Schmit: Guten Tag Herr Maybach. Schmidt hier.
Jan: Dr. Schmidt... ist was mit meiner Frau?
Schmidt: Sie waren heute noch nicht bei ihr, stimmt das?
Jan: Nein. Und ich hab auch nicht vor sie zu besuchen.
Schmidt: Ich möchte sie trotzdem bitten, kurz vorbei zu kommen. Ich muss mit ihnen reden.
Jan: Was ist?
Schmidt: Nicht am Telefon.
Jan: Na gut. Ich bin in... (er schaut auf seine Uhr) einer Stunde bei ihnen.
Schmidt: Gut. Bis dann.

Jan legt auf und geht wieder ins Gästezimmer.

Jan: Wir müssen Schluss machen.
Max: Warum?
Jan: Ich soll in die Klinik kommen. Dr. Schmidt möchte mit mir reden.
Max: Ist was mit Mama?
Jan: Wollte er mir nicht am Telefon sagen.
Wolfgang: Weißt du was? Du gehst dich jetzt frisch machen und Max und ich machen noch ein bisschen weiter. Oder?
Max: Klar Opa.
Jan: Na gut. Wenn Greta sich meldet...
Max: Kümmern wir uns um sie. Geh nur Papa. Wir machen das schon.
Jan: Gut. Danke.

ER geht nach oben, zuerst duschen und dann frische Klamotten anziehen.

Jan: Ich gehe.
Wolfgang: Ist gut. Grüß Andrea von uns, ja?
Jan: Mach ich.

Er verschwindet und fährt in die Klinik.



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Beitrag  cat Di 31 Jan 2012, 11:15

Dr. Schmidt erwartet ihn schon.

Schmidt: Kommen sie doch bitte mit. (sie gehen in sein Büro)
Jan: Was ist denn los?
Schmidt: Setzen sie sich.

Jan setzt sich und Schmidt ebenfalls.

Schmidt: Als erstes... ihre Frau verweigert seit gestern schon die Nahrung.
Jan: (lehnt sich nach hinten) Na klasse.
Schmidt: Zum anderen, sie weigert sich auch mit der Psychologin zu reden.
Jan: Kann ich mir denken.
Schmidt: Herr Maybach, ich habe mit Frau Dr. Kleinert gesprochen und sie würde gerne mit ihnen beiden gemeinsam reden.
Jan: Glauben sie wirklich, dass das was bringt?
Schmidt: Ich denke schon. Die Vergangenheit hat uns gezeigt, dass es für beide Seiten gut ist.
Jan: OK, ich... ich hab nichts dagegen.
Schmidt: Schön. Ich hab Frau Dr. Kleinert gebeten, in einer halben Stunde vorbeizu kommen.
Jan: Einverstanden.
Schmidt: Sie könnten in der Zeit noch einmal mit ihrer Frau reden.
Jan: Ich weiß nicht....
Schmidt: Bitte. Ich weiß, dass sie im Streit gegangen sind.... aber....
Jan: Ich hab verstanden. Ich werde zu ihr gehen.

Jan verlässt das Büro und geht zu Andrea ins Zimmer. Die ist doch etwas überrascht.

Andrea: Hey. Hast du’s dir jetzt doch anders überlegt?
Jan: Was meinst du?
Andrea: Ich hab doch gesagt, dass du erst dann wieder kommen sollst, wenn du dich entschieden hast, mir zu helfen.
Jan: Ich werde dir deinen Wunsch nicht erfüllen. Dr. Schmidt hat mich angerufen. Ich wäre sonst gar nicht hier. Du ... verweigerst das Essen?
Andrea: Na ja, vielleicht klappt es ja und ich verhungere.
Jan: Also du solltest dich hören.
Andrea: Jan, bitte.
Jan: Eine Frau Dr. Kleinert möchte sich gerne noch mit uns unterhalten.
Andrea: Wozu?
Jan: Andrea, du brauchst psychologische Hilfe. Dir muss klar werden, dass dein Leben nicht zu Ende ist.
Andrea: Natürlich.
Jan: Ich soll dich von Wolfgang und Max grüßen. Die beiden sind noch bei der Arbeit.
Andrea: Was arbeiten sie denn?
Jan: Wir renovieren das Gästezimmer.
Andrea: Aber warum? Das war doch noch ganz OK.
Jan: War es. Stimmt. Aber ich werde unser Schlafzimmer nach unten verlegen. Und es soll richtig gemütlich werden.
Andrea: Wozu Jan.
Jan: Andrea, du kannst in deinem Zustand keine Treppen mehr gehen. Und das Gästezimmer ist ideal.
Andrea: Wer sagt denn, dass ich nach Hause möchte?
Jan: Ich. Und Max und Greta.
Andrea: Mach dich nicht lächerlich, Jan.
Jan: Weißt du was? Lass uns unsere Arbeit machen und wenn du nach Hause kommst, wirst du staunen. Und du wirst froh sein, wieder bei uns zu sein.

Andrea sagt jetzt nichts mehr. Jan geht jetzt ganz dich zu ihr, streicht ihr über die Wange.

Jan: Ich liebe dich Andrea. Und ich wünsch mir nichts mehr, als dass du wieder bei uns bist. Und wir werden die Situation schon irgendwie meistern.

Er will sie jetzt küssen, aber sie dreht ihren Kopf zur Seite. Jan geht wieder zurück. Dann klopft es an die Tür und Frau Dr. Kleinert kommt herein.

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Beitrag  cat Mi 01 Feb 2012, 10:56

Kleinert: Hallo. Ich bin Dr. Kleinert. Herr Maybach?
Jan: Ja. Jan Maybach (er gibt ihr die Hand)
Kleinert: Ich wollte ja heute schon mal mit ihrer Frau reden, aber sie wollte nicht. Ich finde es schön, dass sie sich die Zeit nehmen.
Jan: Ist doch klar.
Kleinert: Herr Maybach, haben sie sich schon Gedanken darüber gemacht, wie es weiter gehen soll?
Jan: Allerdings. Ich bin gerade dabei, ein paar Änderungen in unserem Haus vorzunehmen.
Kleinert: Sie wollen ihre Frau also zu Hause pflegen.
Jan: Klar.
Kleinert: Das wird nicht leicht werden, aber lassen sie mich sagen, dass ich das sehr schön finde.
Andrea: Hallo, darf ich zu dieser ganzen Sache vielleicht auch mal was sagen?
Kleinert: Aber natürlich. Heute mittag wollten sie ja nicht.
Andrea: Ich möchte das alles nicht.
Kleinert: Was? Nach Hause?
Andrea: Auch.
Kleinert: Frau Maybach, sie wäre lieber tot. Das ist mir schon klar. Aber ich möchte sie darauf hinweisen, dass sie selbst nicht in der Lage sein werden, es selbst zu tun. Sie sind also auf fremde Hilfe angewiesen. Und wenn jemand ihnen hilft, dann ist das Mord. Und derjenige wird dafür bestraft werden. Wollen sie das wirklich?
Andrea: Soll ich jetzt ein schlechtes Gewissen bekommen?
Kleinert: Frau Maybach.... sie leben. Und sie haben eine Familie. Und einen wunderbaren Mann, der sie nicht aufgibt.

Andrea sagt jetzt nichts. Jan lässt sie nicht aus den Augen.

Jan: Ich weiß, dass es für uns alle eine große Umstellung werden wird. Und dass wir anfangs sicher unsere Probleme damit haben werden. Aber..... ich möchte nichts unversucht lassen, Andrea. Wir kriegen das hin.
Kleinert: Ich gebe ihnen eine Liste von Personen, die sich tagsüber um ihre Frau und die Kinder kümmern könnten, damit sie ihrer Arbeit nachgehen können. Das sind alles geschulte Leute.
Andrea: Und was ist abends? Jan... wie oft bist du bis spät in die Nacht noch im Büro.
Kleinert: Ist das so?
Jan. Ich bin bei der Kripo und da kann es manchmal auch länger werden. Aber das ist kein Problem. Dann hilft uns sicher Wolfgang.
Kleinert: Ein Freund?
Jan: Ein Freund und Nachbar.
Kleinert: Das klingt doch schon mal gut. Frau Maybach, jetzt geben sie sich einen Ruck und nehmen den Kampf gegen ihre Behinderung auf. Sie haben so viele gute Menschen um sich herum, die ihnen das Leben so angenehm wie möglich machen möchten.

Sie schweigt und schaut in eine andere Richtung.
Dr. Kleinert und Jan lassen sich nicht aus den Augen.

Kleinert: Denken sie einfach noch einmal darüber nach und.... bitte, essen sie wieder. Sie brauchen viel Kraft.
So, das war’s auch schon. Herr Maybach, die Liste können sie später bei Dr. Schmidt abholen.
Jan: Danke Frau Dr. Kleinert.
Kleinert: Und wir... (sie geht zu Andrea ans Bett) sehen uns morgen wieder. Und dann hoffe ich, dass sie gut gefrühstückt haben. Gute Nacht.

Sie verlässt das Zimmer. Jan lässt Andrea nicht aus den Augen, die immer noch wegschaut.

Jan: Brauchst du irgendwas?
Andrea: Nein.
Jan: Dann… würde ich gerne wieder nach Hause.
Andrea: Sicher.
Jan: Andrea….
Andrea: Gute Nacht.

Das war deutlich. Jan überlegt, ob er noch einmal zu ihr gehen soll, um ihr einen Kuss
Zu geben. Aber er lässt es und geht aus dem Zimmer.

Er holt noch die Liste bei Dr. Schmidt und fährt wieder nach Hause.



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Beitrag  cat Mi 01 Feb 2012, 10:58

Dort haben Wolfgang und Max die Arbeiten eingestellt und für das Abendessen gesorgt.
Greta sitzt in ihrem Hochstuhl und wartet auf den Brei.

Jan: Hallo.
Max: Papa, wie war’s bei Mama?
Jan: Na ja. Ging so. Wir hatten ein Gespräch mit der Psychologin und sie hat mir eine Liste von Namen mitgegeben.
Max: Was für Namen?
Jan: Du, ich muss auch wieder arbeiten gehen. Und Mama kann nicht alleine gelassen werden. Und Greta ist auch noch da. Wir brauchen also eine Haushaltshilfe, die gleichzeitig auch als Krankenpflegerin bei uns eingesetzt wird.
Max: Verstehe.
Wolfgang: Weißt du Max, es gibt dafür ganz bestimmte Menschen, die eigens für solche Aufgaben ausgebidet werden.
Max: OK. Aber ich kann Mama auch helfen.
Jan: Das weiß ich. Aber du bist morgens in der Schule.
Max: Klar.
Wolfgang: So und jetzt wird erst mal gegessen.

Sie genießen den Abend zu dritt.


Nach zwei Tagen sind sie mit dem Umzug des Schlafzimmers von obersten in den untersten
Stock fertig.

Max: Ist richtig toll geworden.
Jan: Da geb ich dir Recht. Viel schöner als vorher.
Wolfgang: Ich will mich ja nicht selber loben, aber... das haben wir verdammt gut hinbekommen.
Max: Meint ihr, Mama gefällt es auch?
Wolfgang: Ganz bestimmt.
Max: Und wann kommt sie nach Hause?
Jan: Ich werde sie am Freitag wohl holen können.
Max: Super.
Jan: Und ich hab auch noch eine Überraschung für sie.
Max: Was denn?
Jan: Verrate ich jetzt noch nicht.


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Beitrag  cat Mi 01 Feb 2012, 11:01

Es sind noch zwei Tage bis Freitag. Jan hat sich mit ein paar Leuten auf dieser Liste getroffen und zusammen mit Max eine geeignete Person gefunden.
Sie sitzen am Abend zusammen.

Max: Ich finde Frau Müller richtig cool.
Jan: Ja, ich glaube auch, dass unsere Entscheidung gut war. Aber letztendlich hat Mama auch noch was zu sagen. Wenn sie mit ihr nicht klar kommt, müssen wir uns anderweitig umsehen.
Max: Ich glaube, Mama wird sie auch gefallen. (sie schauen sich an und müssen schmunzeln) Darf ich morgen mit, wenn du Mama wieder besuchst?
Jan: Klar. Und ich werde auch Greta wieder mitnehmen. Ob es ihr nun gefällt oder nicht.


Am nächsten Tag besuchen die drei am Nachmittag Andrea und sie gehen sogar ein bisschen mit ihr in die Gartenanlage.
Andrea ist nicht sonderlich gesprächig. Aber Jan und Max lassen sich nichts anmerken. Sie akzeptieren das und schweigen.

Max: Freust du dich, dass du endlich nach Hause kommst?
Andrea: Ein bisschen.
Max: Du wirst staunen, was wir alles verändert haben.
Andrea: Ja.

Jan und Max schauen sich an, nicken sich beide wohlwollend zu.

Andrea: Seid mir nicht böse, aber....ich würde gerne wieder auf mein Zimmer gehen.
Jan: Kein Problem.

Er fährt den Rollstuhl wieder auf ihr Zimmer und trägt sie dann in ihr Bett.

Jan: Deine letzte Nacht hier. Genieße es. Ab morgen hast du wieder Trubel um dich herum.
Andrea: Wenn du meinst.

Er gibt ihr jetzt einen Kuss und Max macht es ihm nach.

Max: Tschüß Mama.
Andrea: Tschüß mein Großer.

Greta, die im Buggy eingeschlafen ist, bekommt von all dem nichts mit.




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Beitrag  cat Mi 01 Feb 2012, 11:03


Im Büro ist es Wörnle der mal wieder Stress macht.

Wörnle: Wie lange wollen sie Maybach eigentlich noch zu Hause lassen?
Hajo: Seine Frau kommt morgen aus der Klinik. Dann ist Wochenende und am Montag wird er wieder voll einsatzfähig sein.
Wörnle: Er holt sie also tatsächlich nach Hause?
Hajo. Ja.
Wörnle: Na, wenn er sich da mal nicht übernimmt. Ich hatte mal für ein halbes Jahr meine pflegebedürftige Mutter bei mir. Das war Stress pur.
Hajo: Das glaube ich ihnen sogar. Aber er hat sich dazu entschieden, es zu versuchen.
Wörnle: Spricht für ihn. Und ich wünsche ihm, dass alles so klappt, wie er sich das vorstellt.
Hajo: Wissen sie was? Warum sagen sie ihm das nicht selber? Fahren sie doch mal bei ihm zu Hause vorbei.
Wörnle: Ach ich glaube nicht, dass er so darauf erpicht sein wird, mich zu sehen.
Hajo: Ach was. Keine falsche Bescheidenheit.

Er schlägt ihm leicht auf die Schulter und verlässt sein Büro. Wörnle schaut ihm hinterher.


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Beitrag  cat Mi 01 Feb 2012, 11:06

Und er geht tatsächlich nach Dienstschluss bei Jan vorbei.
Der ist gerade dabei, das Abendessen zu richten. Gleichzeitig hört er Max ein paar Vokabeln ab.
Es klingelt.

Max: Wer kommt denn jetzt noch?
Jan: Schau doch nach.

Max geht zur Tür. Er kennt Wörnle noch sehr gut. Er war es damals, der ihn bei seinem Opa immer wieder angeschnauzt hat, weil er im Weg stand und die Ermittlungsarbeit störte.

Wörnle: Ja... guten Abend.
Max: Sie?
Wörnle: Ja, ich.
Max: Was wollen sie?
Wörnle: Ist dein.... Vater da?
Max: In der Küche.
Wörnle: Darf ich... vielleicht kurz mit ihm reden? (Max schaut ihn kritisch an) Bitte.
Max: Na gut. Kommen sie.

Er lässt ihn nun rein und führt ihn in die Küche. Jan ist gerade dabei, den Salat zu richten.

Max: Papa?

Jan dreht sich um und ist nun doch erstaunt, Wörnle zu sehen.

Jan: Dr. Wörnle. Sie?
Wörnle: Ja, ich…. Ich wollte mal sehen, wie es ihnen geht. Sie....sie werden schon vermisst.
Jan: Ich werde am Montag meinen Dienst wieder antreten und ich möchte mich noch einmal dafür bedanken, dass ich diese Woche noch für mich
Und meine Familie haben konnte.
Wörnler: Schon gut, schon gut. Ihre Frau kommt morgen nach Hause?
Jan. Ja. Endlich.
Wörnle: Ich... bin wirklich sehr beeindruckt, dass sie das alles aufsich nehmen wollen.
Jan: Sie ist meine Frau. In guten wie in schlechten Zeiten. So haben wir uns das geschworen.
Wörnle: Ja. Ich hoffe, dass diese Doppelbelastung ihre Ermittlungsarbeiten nicht beeinträchtigen.
Jan: Sie können sich voll und ganz auf mich verlassen, Dr. Wörnle.
Wörnle: Ja dann... wünsch ich ihnen und ihrer Familie viel Glück und vor allem Kraft. Die werden sie brauchen.
Jan: Danke.
Wörnle: (schaut Jan einen Weile an) Bemühen sie sich nicht. Ich finde schon allein hinaus.

Er dreht sich um und verlässt das Haus. Jan und Max schauen sich an.

Max: Wow, der kann ja sogar ganz nett sein.
Jan: Stimmt. Aber das ist eher eine Ausnahme.

Sie müssen beide schmunzeln und dann geht’s weiter mit dem Vorbereiten des Abendessens.


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Beitrag  cat Mi 01 Feb 2012, 11:10



Es ist Freitag und Jan hat Max versprochen, dass sie Andrea erst nach der Schule holen. Er möchte schließlich dabei sein.

Sie sind pünktlich in der Klinik und werden von Dr. Schmidt schon erwartet.
Er gibt Jan ein paar letzte Instruktionen, da ihre Wunde am Bauch zwar gut verheilt ist, aber immer noch einmal am Tag frisch verbunden werden muss.

Dann gehen sie aufs Zimmer. Dort ist Andrea schon in Wartestellung. Max nimmt ihre Tasche und Jan fährt sie mit dem Rollstuhl zum Auto.
Es wird meistens geschwiegen.

Max: Du wist Augen machen, Mama.

Jan fährt nach Hause. Auf dem ganzen Weg spricht eigentlich nur Max. Er erzählt ihr von der Schule und von einem neuen Mitschüler, der gehbehindert ist und deshalb nicht wirklich akzeptiert wird.

Andrea: Und du? Kommst du mit ihm klar?
Max: Logo. ER ist echt nett und er weiß eine Menge über Fische. Hat zu Hause ein riesiges Aquarium. Übringens... kann ich auch eins bekommen?
Jan: Was?
Max: Na ein Aquarium.
Jan: Max, stell dir das nicht so einfach vor. Da müssen eine Menge Dinge beachtet werden.
Max: Ich weiß. Holger hat mir das schon erklärt. Aber ich würde es trotzdem mal versuchen. ES muss ja nicht gleich ein so großes sein.
Jan: Na mal sehen. Wir reden später noch mal darüber, OK?
Max: OK.

Jan fährt nun vor das Hexenhaus und holt den Rollstuhl aus dem Kofferraum. Wolfgang beobachtet das ganze von seinem Küchenfenster aus. Er muss ein wenig schmunzeln, freut er sich, dass Andrea wieder da ist. Er hütet so lange Greta.
Aber er möchte jetzt auch nicht gleich rüber gehen. Möchte noch ein bisschen warten.

Jan: Der Aufgang zur Haustür wird nächste Woche rollstuhlgerecht angebracht.
Andrea: Wegen mir musst du nicht so einen Aufwand betreiben.
Jan: Mach ich nicht nur für dich, sondern zu aller erst für mich. Ist nämlich nicht so leicht, diesen Rollstuhl die Treppe hinaufzuhiefen. (er muss sich starkt anstrengen)
Andrea: Hat dich ja keiner dazu gezwungen.
Jan: Schon klar. Ich beschwer mich ja auch nicht.

Er schafft es und fährt den Rollstuhl in die Wohnung. Max zieht seine Jacke aus und fährt den Rollstuhl seiner Mutter gleich in Richtung Gästezimmer.

Max: Pass auf, dass wird dir bestimmt gefallen.

Er öffnet nun die Tür und fährt sie hinein. Sie schaut sich das frisch renovierte Zimmer an.

Max: Und? Das haben Papa, Opa und ich alles alleine gemacht.
Jan: Ja. Und ich muss sagen, Max hat Talent. Gefällt es dir?
Andrea: Geht so.

Jan und Max schauen sich, geben sich per Blickkontakt aber zu verstehen, dass sie es nicht
So eng sehen, Andreas Reaktion.

Max: Wir haben aber noch eine Überraschung. Papa hat etwas ganz cooles für dich besorgt. Komm.

Er nimmt wieder den Rollstuhl und fährt sie jetzt ins Wohnzimmer. Dort steht auf einem Tisch ein Computer. Er hält direkt davor an.

Andrea: Ein Computer. Und?
Max: Dein Computer.
Andrea: (schaut nun die beiden an) Sehr witzig.
Jan: Ja, das .... das ist ja auch noch nicht alles.

Max schaltet den Computer nun an. Und Jan holt eine Vorrichtung, die etwas komisch aussieht.

Andrea: Was ist das?
Max: Was ganz tolles. Du musst es dir so auf den Kopf schnallen. (er machte es ihr vor) Und dann kannst du mit dem Ende dieses Stabes die Tasten berühren.

Er versucht es selbst, aber es ist doch ziemlich schwierig.

Jan: Das sieht jetzt kompliziert aus, aber du wirst bestimmt bald den Dreh raushaben. Damit kannst du auch ins Internet und kannst mich im Büro
Erreichen.
Andrea: Was soll das?
Max: Also ich find das echt klasse. Willst du auch mal?
Andrea: Nein. Hört mal, ich....ich bin etwas müde und würde mich gerne hinlegen.
Jan: Das ist kein Problem. Willst du auf der Coucht oder....
Andrea: Schlafzimmer.... bitte.
Jan: Gut.

Er fährt sie ins Schlafzimmer und trägt sie dann vom Rollstuhl ins Bett. Er holt noch eine
Leichte Decke und deckt sie damit zu.

Jan: Wenn du was brauchst, dann ruf bitte, hm? Ich lass die Tür geöffnet. Bin nur schnell drüben, Greta holen.
Andrea: Schon gut. Danke.

Er geht zur Tür und dreht sich noch einmal um, sie schauen sich an.

Jan: Ich bin froh, dass du endlich wieder hier bist.

Er wartet keine Reaktion ihrerseits ab, geht aus dem Zimmer, um Greta bei Wolfgang
Abzuholen. Der verspricht, gegen Abend vorbeizukommen.


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Beitrag  cat Mi 01 Feb 2012, 11:16

Am Abend haben Jan und Max das Abendessen gerichtet. Sie sitzen alle am Tisch.
Auch Greta. Jan hat für Andrea alles schon gerichtet, als es klingelt.

Max: Das ist bestimmt Opa.

ER steht auf und geht nach draußen und kommt tatsächlich mit Wolfgang wieder.

Wolfgang: Oh, ihr seid gerade beim Essen. Dann will ich nicht lange stören.
Jan: Du störst nicht. Komm setz dich und iss mit uns.
Wolfgang: Gut. Hallo Andrea.

Er geht jetzt zu ihr und gibt ihr einen langen Kuss auf die Wange.

Wolfgang: Schön, dass du endlich wieder zu Hause bist.
Andrea: Danke.

Wolfgang setzt sich und Jan holt noch ein Gedeck.
Er fängt an, Andrea zu füttern. Die nimmt die ersten Bissen, aber sehr ungern.

Jan: Was ist? Schmeckt es dir nicht?
Andrea: Doch... aber... ich hab nicht wirklich Hunger.
Jan: Du musst essen.
Andrea : Jan bitte, sag mir nicht, was ich muss und was nicht. Ich bin alt genug.

Der Ton macht die Musik und deshalb legt Jan die Gabel zur Seite und widmet sich seinem eigenen Teller.
Wolfgang beobachtet zusammen mit Max das Geschehen. Sie schweigen. Sie merken beide, dass Andrea nicht gut drauf ist.

Max: Wir gehen morgen an den See? Du freust dich doch, Mama?
Andrea: Sorry, aber... das solltet ihr besser ohne mich machen. Ich bleibe hier.
Jan. Kommt gar nicht in Frage. Die Luft wird dir auch gut tun. Wirst sehen.
Max: Genau.


Das Abendessen verläuft danach eher schweigend. Niemand mag noch groß etwas sagen.
Wenig später ist es Andrea, die Jan anschaut.

Andrea: Jan, ich.....
Jan: Ja?
Andrea: Ich muss auf die Toilette.
Jan: Kein Problem.

Er steht auf und fährt sie ins Badezimmer. Dort ist Andrea zuerst doch ziemlich gehemmt.

Andrea: Warte......
Jan: Was?
Andrea: Ich….. ich glaube, ich muss doch nicht.
Jan: Gut.

Er fährt sie wieder nach draußen.

Wenig später geht Max ins Bett.
Jan fährt den Rollstuhl auf die Terrasse

Jan: Was ist? Trinken wir noch ein Glas Wein?
Andrea: ich möchte ins Bett.
Jan: Jetzt schon?
Andrea: Bitte Jan.
Jan: OK.

Er fährt sie ins Schlafzimmer und holt ihren Schlafanzug. Möchte er sie umziehen.

Andrea: Lass mal. Ich… ich schlafe in meinen Kleidern.
Jan: Was soll das Andrea.
Andrea: Ich möchte nicht, dass du meinetwegen...
Jan: Jetzt hör auf. Ich werde mich um dich kümmern. Ich werde dich umziehen, dich waschen und dich füttern. Zumindest in der Zeit, in der ich zu Hause bin. Also was ist los?
Andrea: Ich will das nicht.
Jan: Und warum? (er schaut sie an, sie weicht ihm aus) Du... du schämst dich doch jetzt nicht etwa? (sie dreht den Kopf etwas zur Seite) Andrea, ich liebe dich. Und..... ich werde dir jetzt deinen Schlafanzug anziehen.

Sie lässt es schließlich über sich ergehen lassen.

Jan: Was ist? Möchtest du vorher noch einmal auf Toilette? (sie nickt nur)

Jan fährt sie ins Badezimmer und hilft ihr.
Ihr ist das aber alles andere als angenehm. Für Jan allerdings ist das ganz normal und er denkt sich dabei auch gar nichts.
Später bringt er sie ins Bett.

Jan: Ich... ich komm dann auch bald, OK?
Andrea: Kannst dir ruhig Zeit lassen. Gute Nacht.
Jan: Nacht.

Er geht aus dem Zimmer und holt sich noch ein Glas Wein, setzt sich nach draußen.
Er ist in Gedanken, als Max plötzlich hinter ihm steht.

Max: Papa?
Jan: Max? Ich dachte, du schläfst schon.
Max: Ich ... ich kann nicht einschlafen.
Jan: Und warum nicht?
Max: Wegen Mama. Sie..... sie ist so..... Na ja. Ihr Ton.... der gefällt mir nicht. Sie ist immer so....abwertend.
Jan: Max, das ist ganz normal. Sie muss sich mit dieser Situation hier zu Hause erst einmal zurechtfinden. Hier ist es anders als in der Klinik.
Max: Meinst du, sie ist glücklich?
Jan: Im Moment eher nicht. Aber das sollte uns nicht daran hindern, daran zu arbeiten, dass sie es wieder wird, hm?
Max: (schaut ihn an, lächelt) Papa du bist toll. (er schlingt seine Arme um Jans Hals) Ich hab dich lieb.
Jan: Ich dich auch, Großer. Und jetzt ab ins Bett.
Max: OK. Gute Nacht.
Jan. Schlaf gut.

Max geht nach oben und Jan schaut ihm hinterher. Danach wird er sehr nachdenklich. Seine Worte sind ernst gemeint, aber er hat im Stillen doch Zweifel, ob er das alles schafft.
Er trinkt sein Glas aus und geht dann ebenfalls ins Bett. Andrea ist schon lange eingeschlafen.



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Beitrag  cat Mi 01 Feb 2012, 11:20


Am nächsten Morgen geht alles etwas langsam, aber es ist ja auch Wochenende.
Sie fahren zum See und genießen die Luft. Andrea ist auch an diesem Tag nicht sonderlich
Gesprächig, aber das tut der guten Laune der anderen keinen Abbruch.

Auch der Sonntag geht gemütlich über die Bühne. Am Abend sitzen sie wieder beim Essen.

Jan: Morgen früh kommt dann Frau Müller.
Andrea: Wer ist das?
Jan: Sie ist ausgebildete Krankenpflegerin und wird sich nicht nur um dich, sondern auch um Greta und Max kümmern.
Max und ich haben uns einige Kandidatinnen angeschaut und wir waren beide der Meinung, dass sie die Beste ist.
Andrea: Wenn ihr es sagt.
Max: Maria ist klasse. Sie wird dir bestimmt auch gefallen.
Andrea: Das hättest du dir alles sparen können, Jan. Wenn du das getan hättest, was ich von dir wollte.
Jan: Ich werde auf dieses Thema überhaupt nicht mehr eingehen, Andrea. Du gehörst zu uns und ob es dir nun passt oder nicht. Wir sind eine Familie.

Andrea sagt nichts mehr. Sie ist ruhig. Und auch bis zum Schlafengehen, wird kaum noch ein Ton gesprochen.
Am nächsten Morgen ist Maria Müller schon früh da.
Jan richtet gerade das Frühstück.

Maria: Guten Morgen Herr Maybach.
Jan: Morgen Frau Müller.
Maria: Maria. Bitte, nennen sie mich doch einfach nur Maria.
Jan: Gut. .... Maria.
Max: (kommt in die Küche) Hallo Maria, toll das du schon da bist.
Jan: Max bitte.
Maria: (merkt, dass ihm die offene Art von Max etwas zu Weit geht) Lassen sie nur. Ist schon OK. Und? Schulranzen schon gepackt?
Max: Klar.
Maria: Und das Pausenbrot?
Max: Hat Papa schon eingepackt.
Maria: Gut.

Max packt seine Schultasche und will gehen.

Max: Bis später Maria.
Maria. Ja. Viel Spaß in der Schule.
Max: Danke.

Er geht nach draußen und Jan schaut ihm hinterher.

Jan: Entschuldigen sie bitte, aber Max....
Maria: Ist ein aufgeweckter Junge und ich mag ihn.
Jan: Und er sie.
Maria: Ja. Und wo sind nun ihre beiden Damen?
Jan: Greta schläft noch. Und meine Frau.... kommen sie.

Er bringt sie ins Schlafzimmer. Andrea ist natürlich schon wach.

Jan: Andrea? Darf ich dir Frau Müller vorstellen?
Maria: (geht auf Andrea zu) Hallo. Ich bin Maria Müller. Aber Maria reicht völlig.
Jan: Ja... ich... ich muss jetzt los.
Maria: Gehen sie ruhig. Wir machen das hier schon, hm? (sie schaut Andrea an, die verzieht aber keine Miene)

Jan beobachet das natürlich. Er geht zu Andrea und gibt ihr einen Kuss auf die Lippen.

Jan: Tschüß. Ich... melde mich später mal, hm?

Er geht aus dem Schlafzimmer und schnappt sich seine Jacke.
Im Wagen bleibt er eine Weile sitzen, schaut auf das Hexenhaus.
Er hat es sich schwer vorgestellt, aber dass so gar nichts von Andrea kommt, dass macht ihn doch etwas traurig und nachdenklich.

Er ist auf dem Weg ins Präsidium, als sein Handy klingelt.

Jan: Ina, was gibt`s? …… Und wo? ….. Nein, OK. Ich bin schon auf dem Weg.
Bis gleich.

Er fährt auf direktem Wege zum Johannapark. Dort gibt es eine weibliche Leiche.


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Beitrag  cat Do 02 Feb 2012, 11:03

Vince, Ina und Hajo sind schon da. Sie stehen um den toten Körper einer Frau. Sabine ist auch schon bei der Arbeit.

Jan: Morgen.
Hajo: Morgen Jan. Und? Wie läufts zu Hause?
Jan: Na ja.

Die anderen merken, dass er jetzt nicht wirklich darüber reden möchte.

Jan: Was haben wir?
Ina: Eine weibliche Leiche. Zwischen 20 und 25 Jahre alt.
Jan: Keine Papiere?
Ina: Nein. Nichts. Bis auf das hier.

Sie beugt sich nach unten und zeigt ihm einen Stempel.

Jan: Poseidon. Das ist doch die Dicso in Connewitz.
Vince: Ja.
Hajo: Ina, Jan, ich möchte, dass ihr dorthin fahrt. Vielleicht kennt dort ja jemand unsere Unbekannte.
Jan. OK.

Ina und Jan gehen zum Wagen. Jan fährt. Ina hat ein Photo der Leiche gemacht.
Sie fahren eine Weile, ohne etwas zu sagen. Ina möchte ihn nicht mit Fragen löchern.

Ina: Wer ist denn heute morgen bei euch zu Hause, um sich um Andrea und Greta zu kümmern?
Jan. Wir haben eine sehr nette Krankenpflegerin gefunden. Ich hoffe nur, dass Andrea sie auch akzeptiert.
Ina: Wie war denn das Wochenende?
Jan: Na ja... was soll ich sagen. Andrea kann sich bis jetzt nicht damit anfreunden, zu Hause zu sein. Sie tut sich schwer damit, nichts selbstständig tun zu können. Egal ob das das Anziehen oder das Füttern ist.
Ina. Jan, ich... ich kann sie da schon sehr gut verstehen. Ich hab mich in den letzten Tagen oft gefragt, wie ich reagieren würde. Ob ich das überhaupt möchte, dass mich jemand wäscht, anzieht...
Jan: Ina, ich bin doch nicht jemand. Ich bin ihr Mann. Und ich kenne Andrea und ihren Körper sehr gut, das kannst du mir glauben.
Ina: Daran zweifle ich ja auch nicht. Aber es ist doch etwas anderes... ich... ich weiß auch nicht, wie ich dir das jetzt erklären soll.
Jan: Lass es. Ich.. ich weiß schon, was genau du meinst. Aber.....ich will jetzt nicht aufgeben. Und vielleicht schafft es ja Maria. Sie hat wirklich große Erfahrung mit solchen Patienten.
Ina: Dann drück ich euch mal ganz fest die Daumen.
Jan: Danke Ina.

Sie nähern sich der Diskothek. Die ist natürlich noch nicht geöffnet, aber sie gehen trotzdem hinein.

Wolle: Hey, wir haben noch geschlossen.
Jan: Schon gut. (er holt seinen Ausweis aus der Jacke) Mein Name ist Maybach, Kripo Leipzig. Meine Kollegin Zimmermann.
Wolle: Polizei?
Ina: Wir haben eine Frage an sie. Kennen sie...(sie zieht das Foto aus ihrer Jackentasche) diese Frau?

Wolle nimmt das Bild und schaut es sich an. Jan schaut sich ein bisschen um.

Wolle: Das ist Franzi.
Ina: Franzi wer?
Wolle: Also eigentlich heißt sie Franziska. Franziska Klinger.
Jan: War sie regelmäßig hier Stammgast?
Wolle: Wieso war?
Jan: Sie ist tot.
Wolle: Was?
Ina: Ja. Man hat ihre Leiche im Johannapark gefunden. Also wie gut kannten sie sie?
Wolle: Franzi, sie....sie hat hier oft ausgeholfen. Gekellnert. Und wenn unser DJ mal kurz wohin musste, hat sie auch schon mal Platten aufgelegt. Sie ist wirklich tot? (Jan nickt) Oh Gott.
Ina: Haben sie die Adresse von Frau Klinger?
Wolle: Klar. Sie wohnt in der Palmenallee 9. Mit ihrem Bruder und ihrem Großvater zusammen.
Jan: War sie gestern Abend auch hier?
Wolle: Ja.
Jan: Und gab es Streit? Mit einem Gast vielleicht?
Wolle: Nee. Das heißt... ihr Bruder war mal kurz da und die beiden hatten sich mal wieder in den Haaren.
Ina: Kam das öfter vor?
Wolle: Ja. Aber worum es ging, kann ich nicht sagen. DA müssen sie schon ihn fragen.
Jan: Tun wir. Danke.
Wolle: Bitte. Ich hoffe, sie finden das Schwein.
Ina: Ja.

Sie wollen gehen.

Wolle: Ach eine Frage noch. (sie bleiben stehen und drehen sich um) Wie... wie hat man sie denn... ich meine.....
Jan: Wissen wir noch nicht. Sie hatte keine äußeren Verletzungen.
Wolle: Aha.
Jan: Wiedersehen.
Wolle: Wiedersehen.

Sie gehen zum Wagen.

Jan: Sagst du Hajo Bescheid, dass wir noch zu ihr nach Hause fahren?
Ina: Mach ich.


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Beitrag  cat Do 02 Feb 2012, 11:07


Während Jan die Fahrt in die Palmenallee aufnimmt, sagt Ina Hajo Bescheid. Der ist schon
Wieder im Präsidium.
Jan parkt den Wagen vor einem kleinen hübschen Einfamilienhaus. Sie steigen und aus und klingeln.
Es dauert eine Weile, bis jemand öffnet.

Frank: Ja?
Jan: (holt seinen Ausweis) Guten Tag. Maybach, Kripo Leipzig. Dürfen wir kurz reinkommen?
Frank: Warum?
Ina: Es geht um Franziska Klinger.
Frank: Franzi? Die ist nicht hier.
Ina: Das wissen wir.
Jan: Sind sie ihr Bruder?
Frank: Frank. Frank Klinger.
Jan: Herr Klinger, wir haben ihre Schwester heute morgen tot im Johannaparkt gefunden.
Frank: W...wwas?
Jan: Dürfen wir?

Er geht an ihm vorbei ins Haus, Ina folgt ihm.
Frank schließt die Tür.

Frank: Franzi ist....tot?
Ina: Ja.
Frank: Aber... wieso?
Jan: Herr Klinger, wir haben vom Besitzer des Poseidon erfahren, dass sie gestern Abend Streit mit ihrer Schwester hatten.
Frank: Ach das.... das war doch kein Streit.
Ina: worum ging es?
Frank: Sie wollte am Wochenende nach Berlin. Aber ich hab ihr gesagt, dass dies nicht ginge.
Ina: Und warum nicht?
Frank: Weil ich am Wochenende schon was vorhabe. Das hat sie genau gewusst.
Jan: War das denn ein Problem.

Jetzt werden sie von einer Männerstimme gestört. Sie kommt aus einem Zimmer.

Kurt: Franzi? Franzi, wo bist du? (es ruft laut)
Frank: Franzi ist nicht da. (ruft er zurück)
Kurt: Ich muss aufs Klo.

Jan: Wer ist das?
Frank: Unser Großvater.

Jan geht in das Zimmer. ER findet einen älteren Mann in einem Krankenbett. Ina und Frank folgen ihm.

Frank: Franzi kommt nicht.
Kurt: Wer sind die Leute?
Jan: Mein Name ist Maybach, Kripo Leipzig und das ist meine Kollegin Frau Zimmermann.
Kurt: Polizei? Frank, was hast du schon wieder ausgefressen?
Frank: Gar nichts. Die sind wegen Franzi hier.
Kurt: Was ist mit ihr?
Jan: Herr Klinger, es tut mir Leid, aber ich muss ihnen sagen, dass ihre Enkelin .... sie ist tot.
Kurt: Wie bitte?
Jan: Ja.
Kurt: Und.. wie ist das passiert?
Ina: Die genauen Todesumstände sind noch nicht bekannt. Ihre Leiche wird gerade obduziert.
Kurt: Das... das kann doch nicht sein.

Es herrscht eine Weile Schweigen.

Kurt: Frank, ich muss auf die Toilette.
Frank: Ich kann jetzt nicht. Halt’s an.
Kurt: Bitte. Ich halte es schon viel zu lange an.
Frank: Nerv nicht, Opa.
Jan: Warum helfen sie ihrem Großvater nicht?
Frank: Das geht sie überhautp nichts an.

Er verlässt das Zimmer wieder. Ina und Jan schauen sich an. Dann geht Jan auf den alten Mann zu.

Jan: Ich helfe ihnen.
Kurt: Kommt überhaupt nicht in Frage. Sie sind Polizist.
Jan: Na und? Trauen sie mir das nicht zu?
Kurt: Oh, das hab ich damit nicht sagen wollen. Aber....
Jan: Also keine Widerrede.


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Beitrag  cat Do 02 Feb 2012, 11:15

Er geht auf ihn zu und deckt ihn auf. Er stellt fest, dass der alte Mann noch im Schlafanzug ist.
Er gibt Ina ein Zeichen, Frank Klinger weiter zu befragen. Sie geht nach draußen und findet Frank im Flur.
Durch den Spalt der Tür erkennen sie Jan, der den alten Mann aus dem Bett hieft und ihn dann in den Rollstuhl setzt.

Ina: Warum helfen sie ihrem Großvater nicht?
Frank: Das war Franzis Aufgabe. Ich kann das nicht.


Ina befragt den Jungen noch weiter.
Jan bringt den alten Mann ins Bad und hilft ihm. Danach bringt er ihn wieder in sein Zimmer und sorgt dafür, dass er sich anzieht. Danach fährt er ihn mit dem Rollstuhl auf die Terrasse.
Kurt Klinger ist überglücklich.


Kurt: Ist das ein herrlicher Tag heute.
Jan: Allerdings.
Kurt: Vielen vielen Dank, Herr.....
Jan: Maybach.
Kurt: Herr Maybach.
Jan: Jetzt genießen sie die Sonne Herr Klinger.
Kurt: Das werde ich.
Jan: Sagen sie mal, hat ihre Enkelin ihnen gegenüber einmal erwähnt, dass sie vor jemandem Angst hat?
Kurt: Nein. Sie hat nicht viel geredet.
Jan: Aber sie hat sich um sie gekümmert.
Kurt: Ja. Ja, das hat sie.
Jan: Sie leben hier mit ihren Enkeln alleine?
Kurt: Mein Sohn ist vor fünf Jahren mit seiner Frau bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Seitdem leben wir hier nur noch zu dritt.
Jan: Was machte Franziska beruflich?
Kurt: Sie hat studiert. Sie wollte Lehrerin werden.
Jan: Verstehe.
Kurt: Ich kann das irgendwie immer noch nicht glauben. Wer.. wer bringt denn so ein nettes Mädchen um.
Jan: Ich würde mich gerne mal in ihrem Zimmer umsehen, darf ich ?
Kurt: Natürlich. Sie müssen doch ihren Mörder finden.
Jan: Sicher.
Kurt: Wenn sie ins Wohnzimmer kommen, in den Flur und dann die zweitletzte Tür auf der linken Seite.
Jan: Danke.

Jan geht ins Wohnzimmer zurück und geht in Franziskas Zimmer. Ina und Frank sehen
Durch den Spalt einer Tür, dass Jan auf dem Weg dorthin ist.

Jan öffnet die Tür und schaut sich erst einmal großzügig im Zimmer um, bevor er dann einige Schränke und Schubladen öffnet.
ER findet ein Stück Papier auf dem etwas geschrieben steht. Er liest.
„Einst ein schöner Apfelbaum, um den die Kinder tanzen ... Heut alles nur noch ein Traum-
werde dort was Neues pflanzen.“

Er hört, wie Ina und Frank Klinger zu ihm kommen.

Jan: Sagen sie.... hatte ihre Schwester keinen Computer?
Frank: Natürlich. Auf ihrem Schreibtisch.....

Sie sehen auf dem Schreibtisch nichts.

Frank: Da war er immer.
Ina. Wo könnte er sein?
Frank: Keine Ahnung.
Jan: Sie hatte doch sicher auch ein Handy.
Frank: Klar. Jetzt sagen sie bloß, sie hatte es nicht bei sich.
Ina: Als man sie fand, hatte sie überhaupt nichts bei sich. Wir sind lediglich durch den Stempel des Poseidons an ihrem Handgelenk auf sie gestoßen.
Jan: „Einst ein schöner Apfelbaum, um den die Kinder tanzen --- Heute alles nur noch ein Traum-werde dort was Neues pflanzen“
Können sie mir sagen, was das zu bedeuten hat?
Frank: Nee. Sie hat hin und wieder ein paar Reime losgelassen. Keine Ahnung.
Jan: Verstehe. Hatte sie einen Freund?
Frank: Weiß ich nicht. Sie hat nie darüber gesprochen.
Ina. Und es war auch nie jemand hier?
Frank: Nein.
Jan: Gut. Sie... sie sollten sich um ihren Großvater kümmern. Jetzt wo ihre Schwester nicht mehr da ist.
Frank: Hören sie, es ist nicht jeder so taff wie sie oder Franzi.
Jan: Was meinen sie?
Frank: Na ja. Sie bringen einen wildfremden alten Mann auf die Toilette und...ziehen ihn auch noch an.
Jan: Sie wollten nicht. Außerdem hat das mit taff überhaupt nichts zu tun. Ich habe während meines Studiums in einer Suchtklinik als Pfleger gearbeitet. Alkohol, Drogen, Tabletten. Und glauben sie mir, die Nächste waren am Schlimmsten. Da lernen sie sehr schnell, Berührungsängste abzubauen. Außerdem.... es ist ihr Großvater. Also noch nicht einmal ein Fremder für sie.
Frank: Trotzdem, ich kann das nicht. Ich hab meine Schwester immer dafür bewundert.
Jan: Haben sie es jemals versucht? (sie schauen sich an, Frank schweigt) Dann tun Sie’s. Sie werden merken, dass es gar nicht so schlimm ist.
Frank: Ich weiß nicht.
Jan: Rufen sie die Krankenkasse an. Die schicken ihnen eine Plegekraft. Aber tun sie’s bald. Es wird eine Weile dauern, bis man ihnen eine Person zur Seite stellt.
Frank: Danke, mach ich.

Jan geht aus dem Zimmer, Ina und Frank folgen ihm. Bevor Jan allerdings zur Haustür geht, schaut er noch einmal schnell ins Wohnzimmer und ruft dem alten Herren.

Jan: Auf Wiedersehen Herr Klinger.
Kurt: Auf Wiedersehen Herr Maybach. Nochmals vielen vielen Dank und....Sie kommen doch wieder?
Jan: Na ja. Mal sehen. Vielleicht.
Kurt: Oh bitte. Ich würde mich sehr freuen.
Jan: OK. Bis dann.

Jetzt öffnet Frank die Tür.

Frank: Er hat sie schon in ihr Herz geschlossen.
Jan: Sagen sie mal, was arbeiten sie denn eigentlich?
Frank: Nichts Bestimmtes.
Jan: Und wovon leben sie?
Frank: Im Moment noch vom Erbe unserer Eltern. Und manchmal gebe ich Gitarrenunterricht.
Ina: Und das reicht?
Frank: Mir schon.
Ina. Na gut. Wenn wir noch Fragen haben, wenden wir uns noch einmal an sie.
Frank: Tun sie das.

Jan und Ina gehen zum Wagen. Jan schließt auf und möchte einsteigen, merkt aber, dass Ina
Stehen bleibt.

Jan: (schaut sie an) Was ist?
Ina: Da arbeite ich jetzt schon so lange mit dir zusammen und du schaffst es immer noch, mich zu beeindrucken.
Jan: Ich versteh nicht.
Ina: Na... wie du dem alten Mann geholfen hast.
Jan: Ina. Er musste nur auf’s Klo. Und?
Ina: Du weißt, wie ich das meine.
Jan: Hast du gesehen, wie er sich gefreut hat, als ich ihn auf die Terrasse geschoben habe? (sie nickt) Ich hab jeden Tag mit dem Tod und furchtbaren Schicksalsschlägen zu tun. Da bin ich auch mal dankbar für solche Aufgaben. Und jetzt steig ein.

Jan steigt ein, Ina wartet noch kurz und macht es ihm nach. Noch bevor er den Wagen startet, gibt sie ihm einen Kuss auf die Wange.

Jan: Wofür war das denn jetzt?
Ina: Für den großartigsten und liebenswertesten Kollegen, den es gibt.
Jan: Aha. Danke. (sie lassen sich nicht aus den Augen und müssen beide nun schmunzeln)

Dann fährt Jan zurück ins Präsidium.


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Beitrag  cat Do 02 Feb 2012, 11:21

Dort steht Hajo mit Vince zusammen.

Hajo: Da seid ihr ja. Und? Was habt ihr über unsere Tote herausgefunden.
Ina: Sie heißt Franziska Klinger und ist 25 Jahre alt.
Jan: Sie studierte Pädagogik, wollte Lehrerin werden.
Hajo: Und?
Ina: Na ja. Sie lebt mit ihrem Bruder und ihrem Großvater unter einem Dach. Die Eltern sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Das war
Vor 5 Jahren.
Jan: In der Discothek hat sie meistens gejobbt.
Hajo: Und der Bruder?
Ina: Notorischer Faullenzer würde ich sagen. Lebt im Moment noch vom Erbe der Eltern.
Hajo: Hast du mir nicht gesagt, sie hätte einen Streit mit ihrem Bruder gehabt?
Ina: Ja. Aber es ging wohl nur darum, dass sie am Wochenende weg wollte, aber genau wusste, dass er schon einen Termin hatte.
Vince: Ist das ein Problem?
Jan: Allerdings. Der Großvater ist auf fremde Hilfe angewiesen. Er liegt die meiste Zeit im Bett, ist an den Rollstuhl gefesselt.
Hajo: Verstehe. Was ist mit Computer oder Handy? Habt ihr was im Haus gefunden?
Jan: Beides Fehlanzeige. Der Bruder kann sich das nicht erklären.
Hajo: Freunde?
Ina: Auch dazu konnte er uns nichts sagen.
Hajo: Ist ja toll.

Sabine kommt herein.

Sabine: Hallo.
Hajo: Sabine, ist das dein Bericht?
Sabine: Mein vorläufiger Bericht, ja. Hat denn unser Opfer inzwischen einen Namen?
Ina: Franziska Klinger, 25 Jahre alt Studentin.
Sabine: Gut. Also, euer Opfer war schwanger. Im dritten Monat. An ihrem Körper konnte ich mehrere alte Hämatome feststellen.
Jan: Sie wurde geschlagen?
Sabine: Ist davon auszugehen.
Jan: Und woran ist sie nun gestorben?
Sabine: Sie wurde vergiftet.
Hajo: Ein Gift. (sie nickt) Welches?
Sabine: Es handelt sich um Tropfen, die normalerweise in der Medizin angewandt werden. Sie sollen schmerzstillend wirken. Aber wenn man zu viel davon einnimmt, zeigt der Körper Vergiftungserscheinungen und das Herz Bleibt einfach stehen.
Jan: Du sagst, diese Tropfen werden in der Medizin angewandt. Kommt man als Privatperson überhaupt da ran?
Sabine: Nein. Diese Tropfen fallen unter das Betäubungsmittelgesetzt und wird streng überwacht.
Hajo: Dann müssen wir jetzt nur herausfinden, ob Franziska Klinger Kontakt mit jemandem hatte, der in einem Krankenhaus oder bei einem Arzt beschäftigt ist.
Sabine: Ja.
Jan: Was kannst du über den Todeszeitpunkt sagen?
Sabine: Das ist schwer zu sagen, weil ich eben nicht weiß, wie hoch die Dosis war, die man ihr verabreicht hat. Aber grob geschätzt zwischen 2 und 4 Uhr.
Jan: Danke.
Sabine: Ja. Ihr könnt euch ja melden, wenn ihr einen potentiellen Vater des Kindes gefunden habt.
Jan: (muss schmunzeln) Machen wir. Danke Sabine.
Sabine: Immer wieder gerne. (sie gibt Jan die Akte und gehte wieder)
Jan: Und jetzt?
Hajo: Die Familie habt ihr befragt. Fahren wir in die Uni. Dort muss doch irgendjemand mehr über sie wissen.
Ina: OK.
Jan: Ach Hajo, hast du was dagegen, wenn ich … kurz zu Hause vorbei fahre? Unsere Krankenpflegerin hat heute ihren ersten Arbeitstag und ich.. würde gerne wissen, ob alles klappt.
Hajo. Selbstverständlich. Wir treffen uns dann an der Uni.
Jan: Danke.

Er verlässt das Büro und Ina schaut ihm lange nach. Vince bemerkt das sofort.

Vince: Ist was?
Ina: (dreht sich wieder zu ihnen um) Wenn ich jemals das Glück haben sollte, einen Mann für’s Leben zu finden, der es auch ehrlich meint, dann..
muss er so sein wie Jan.
Vince: Genauso langweilig und spießig? Das willst du nicht wirklich.
Ina: Wieso langweilig? Und wieso spießig? Nur weil er nicht wie du jeden Abend von einer Disco in die andere springt?
Vince: Wer sagt denn, dass ich das tue?
Ina: (schaut ihn ganz tief in die Augen) Das verraten mir deine müden Augen. Die sehen furchtbar durchnächtigt aus.
Vince: Es gibt durchaus Frauen, denene gefallen meine Augen.
Ina: Ja. Ganz bestimmt.
Vince: OK. Was muss ich tun, damit ich mit Jan mithalten kann.
Ina: Vergiss es Vince. Das wirst du nie… aber auch nieeee schaffen. Bleib wie du bist, hm?
Vince: Aber eine Chance, bei dir zu landen, hab ich dann nicht.
Ina: Nee.

Sie schauen sich immer noch an, Hajo muss schmunzeln über das Geplänkel der beiden.

Hajo: So, können wir dann?
Ina: Klar.

Sie geht vor und die beiden Herren folgen ihr.



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Beitrag  cat Do 02 Feb 2012, 11:27

Jan fährt auf direktem Wege nach Hause, schließt die Tür auf.

Jan: Hallo. (er geht in die Küche, weil er von dort Geräusche hört)
Maria: Herr Maybach.
Jan: Hallo Frau Müller.
Maria: Maria.
Jan: Maria. Ich wollte eigentlich nur mal kurz nach dem Rechten schauen und fragen, ob alles klappt.
Maria: (wird etwas nachdenklich) Na ja.
Jan: So schlimm?
Maria: Sagen wir mal so... es wird ein sehr schweres Stück Arbeit werden.
Jan: Was ist passiert?
Maria: Seit sie gegangen sind, heute morgen, hat ihre Frau nicht ein Wort mit mir gewechselt. Ich hab sie ein ums andere mal versucht, in ein Gespräch zu verwickeln, aber .... Fehlanzeige. Ich hab sie zum Beispiel gefragt, ob Max ein Lieblingsgericht hat? Und dann.....
Jan: Ja?
Maria: Ihre Kleine wurde wach und da hab ich sie geholt. Als sie ihre Mutter sah, streckte sie ihre kleinen Ärmchen nach ihr aus. Ich dachte, setze sie ihr auf den Schoß, damit sie ihre Nähe spüren kann. Aber ihre Frau fing plötzlich an, laut zu schreien. Ich soll sie weg nehmen, sofort. Greta hat
daraufhin angefangen zu weinen. Ich konnte sie lange nicht beruhigen.
Jan: Scheiße. Gerade Greta ist ein rotes Tuch für sie.
Maria: Wie meinen sie das?
Jan: So etwas Ähnliches hab ich letzte Woche auch schon miterleben müssen. Ich bin mit den Kindern zu ihr in die Klinik. Bei Max war alles noch OK. Aber als ich ihr Greta näher brachte, hat sie mich lautstark aus dem Zimmer geworfen. Sie... sie kann es einfach nicht ertragen, sie nicht in ihre Arme
Schließen zu können. Greta war ein Frühchen und wir haben ihr gerade in der ersten Zeit im Brutkasten immer sehr viel Nähe gegeben.
Maria: Oh, das...... das wusste ich nicht.
Jan: Schon OK.
Maria: Erklärt natürlich einiges.
Jan: Wo ist sie jetzt?
Maria: Ich hab sie auf die Terrasse geschoben. Ist so schönes Wetter.

.Jan geht aus der Küche, direkt auf die Terrasse.

Jan: Hallo Schatz. (er geht auf sie zu und gibt ihr einen Kuss)
Andrea: Musst du nicht arbeiten?
Jan: Doch. Ich geh auch gleich wieder. Wollte nur mal sehen, wie’s so läuft mit dir und Frau Müller.
Andrea: Und? Was hat sie Schauerliches über mich erzählt?
Jan: Nichts. Sie meinte nur... du würdest nicht mit ihr reden wollen. Andrea, wenn es an Frau Müller liegt, weil du.... sie vielleicht nicht
Magst, dann...... dann schicke ich sie nach Hause und wir suchen gemeinsam eine neue Pflegekraft aus. Eine, die dir zusagt.
Andrea: Mir wird niemand zusagen. Also kannst du sie auch lassen.
Jan: Andrea, was ist denn los?
Andrea: Was los ist? Schau mich doch mal an.
Jan: Was?
Andrea: Ich steh hier, abgestellt und zu nichts zu gebrauchen.
Jan: Das liegt ja wohl an dir. (schaut ihn jetzt böse an) Na ja. Warum gehst du nicht mal an den Computer? Oder liest ein Buch. Du hast die
Vorrichtungen dafür.
Andrea: Ich will aber nicht an den Computer und ich will auch kein Buch lesen.
Jan: Was willst du dann?
Andrea: Du weißt, was ich möchte. (sie schauen sich sehr intensiv an)
Jan: Ich dachte, das Thema wäre ein für allemal vom Tisch.
Andrea: Für dich vielleicht. Für mich nicht.
Jan: Du hättest es also lieber, wenn ich dir eine Kugel in den Kopf jage, ja?

Jan ist jetzt etwas ungehalten, wütend. Wird laut.

Andrea: Warum nicht? Obwohl es sicher auch weniger schmutzig geht.
Jan: Weißt du was? (er sucht nach den richtigen Worten) Ich... ich muss wieder los.

Er geht an ihr vorbei ins Haus. Dort wird er von Maria am Arm festgehalten. Sie hat natürlich die Unterhaltung der beiden mitbekommen. War ja zum Teil laut genug.
Die beiden schauen sich an.

Maria: Mit Verlaub, Herr Maybach, aber... das war jetzt nicht unbedingt klug.
Jan: Ich weiß. Aber.... ich..... ich
Maria: Ihre Frau ist verbittert. Und es wird sehr lange dauern, bis sie diese Phase überwunden haben wird.
Jan: Und was, wenn das nicht der Fall sein wird?
Maria: Jetzt machen sie mir keine Angst. Ich hab mir zur Aufgabe gemacht, es zu schaffen.
Jan: (muss jetzt ein wenig schmunzeln, über Marias Art) OK. Ich... ich muss wieder los. Wir... reden heute Abend weiter, ja?
Maria: Ist gut.
Jan: Bis dann. (er geht zur Tür)
Maria: Und passen sie auf sich auf.
Jan: Mach ich.

Er geht aus dem Haus und setzt sich in den Wagen. Aber es dauert eine ganze Weile, bis er ihn startet. Ihm geht das Gespräch mit Andrea eben nicht aus dem Kopf. Sie möchte immer noch lieber tot sein.
Nach gut 5 Minuten fährt er dann endlich in Richtung Uni.


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Beitrag  cat Do 02 Feb 2012, 11:31

Dort haben Hajo, Ina und Vince bereits mit einem der Professoren von Franziska gesprochen. Erfahren haben sie aber nicht viel. Sie war fleißig und sehr aufmerksam. Aber auch sehr schweigsam.
Er gibt ihnen zwei Namen von Kommilitoninnen. Vera Klein und Sabrina Veit.
Sie sind auf dem Weg zu den beiden, als sie Jan den Eingang rein kommen sehen.

Hajo: Jan?

Er schaut nach oben und sieht seine Kollegen. Er läuft auf sie zu. Hajo merkt gleich, dass ihn etwas beschäftigt.

Hajo: Alles klar zu Hause?
Jan: Sicher.

Er geht an ihm vorbei, weicht seinem Blick aus.

Jan: Und? Habt ihr was erfahren?
Ina: Nee. Eigentlich nicht. Wir sind auf dem Weg zu zwei Freundinnen.
Jan: Gut.

Sie gehen in die Mensa und dort finden sie die beiden auch an einem Tisch sitzend.

Ina: Frau Klein, Frau Veit?
Vera: Ja?
Ina: Guten Tag, mein Name ist Zimmermann. Kripo Leipzig. Das sind meine Kollegen. Wir...hätten sie beide gerne kurz gesprochen.
Sabrina: Worum geht es denn?
Ina: Um Franziska Klinger.
Vera: Franzi? Die hab ich heute noch gar nicht gesehen.
Jan: Sie wird auch nicht mehr kommen.
Sabrina: Wie meinen sie das?
Hajo: Frau Klinger ist tot. Man hat ihre Leiche heute morgen im Johannapark gefunden.

Beide Frauen sind nun ziemlich geschockt.

Vera: Was? Das.... das kann doch nicht sein.
Sabrina: War es.... ein Unfall?
Hajo: Sie wurde vergiftet.
Vera: Vergiftet? Wer... wer tut denn so was?
Ina: Sie waren mit ihr näher befreundet?
Vera: Na ja. Es ging. Sie… legte nicht unbedingt großen Wert auf eine engere Freundschaft. Aber... wir kamen sehr gut miteinander aus.
Jan: Frau Klinger war im dritten Monat schwanger. Kennen sie ihren Freund?
Sabrina: Schwanger? Franzi? Das muss ein Irrtum sein.
Vince: Nee, ist es nicht.
Ina: Ist das denn so abwegig?
Vera: Na ja. Sie…..sie war eher der ruhige Typ.
Jan: Aber sie muss einen Freund gehabt haben.
Vera: Freund ist jetzt vielleicht auch übertrieben ausgedrückt. Es... es gab da schon ein Mann, der....
Hajo: Name?
Sabrina: (schaut ihre Freundin an) Pascal Winkler. Er... er studiert Medizin.
Jan: Medizin? (er ist jetzt ganz aufmerksam, erinnert er sich an das, was Sabine über das Gift gesagt hat)
Sabrina: Ja.
Jan: Und.... wo finden wir ihn?
Vera: Also er war eben noch da. Ist mit so einem komischen Typen da rausgegangen.

Sie zeigt auf einen Nebenausgang der Mensa.

Jan: Und wie sieht er aus?
Vera: Etwas größer als sie, blonde kurze Haare und eine Brille. Immer schick gekleidet.
Hajo: OK, Jan, Vince, ihr schaut mal nach. Fragt euch durch.

Jan und Vince gehen aus der Mensa, Ina und Hajo setzen sich zu den beiden an den Tisch und befragen sie weiter.



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Beitrag  cat Do 02 Feb 2012, 11:34

Jan und Vince kommen auf eine kleine Parkanlage. Dort schauen sie sich erst einmal genau um und erkennen dann eine Person, die von der Beschreibung der Frauen her passt.
Sie erkennen aber auch, dass er im Streit mit einer weiteren Person ist. Ziemlich heftig wird gestikuliert.
Dann zieht der Fremde ein Messer und zieht Pascal ins Gebüsch. Sofort ziehen Jan und Vince ihre Waffen und laufen schnell auf die beiden zu.
Das merkt der Fremde natürlich und haut ab. Jan beginnt sofort mit der Verfolgung. Vince vergewissert sich erst einmal, dass Pascal in Ordnung ist. Eine leichte Schnittwunde an der Hand, mehr nicht.

Vince: Kripo Leipzig, Becker. Wer war der Typ?
Pascal: Keine Ahnung.
Vince: sind sie verletzt?
Pascal. Nein.
Vince: Sie bleiben hier, verstanden?

Vince nimmt nun ebenfalls die Verfolgung auf. ER hat ja gesehen, in welche Richtung die beiden gelaufen sind.
Pascal hingegen läuft in die Mensa.

Vera: Oh, sieht fast so aus, als ob ihre Kollegen Pascal verpasst haben.
Ina: Ist er das?
Vera: Ja.

Pascal geht am Tisch vorbei.

Ina: Herr Winkler?
Pascal: (bleibt stehen, dreht sich um) Ja?
Hajo: Polizei.
Pascal: Was wollen sie denn?
Hajo: Meine Kollegen suchen sie.
Pascal: Ich weiß, die..... die rennen irgendso einem Irren hinterher.
Hajo. Wie bitte?
Pascal: Ja, der war plötzlich auf dem Gelände und hat ein Messer gezogen. (er zeigt seine kleine Schnittwunde an der Hand, möchte gehen)
Hajo: Moment. Sie bleiben.
Pascal: Aber....
Hajo: Sie bleiben!



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