Zorniger, trauriger alter Mann

Lange musste sich Dr. Sobt gedulden, bis Jan kaum hörbar hauchte: "Das hat doch keine Bedeutung mehr. Ich bin sowieso verloren"
Dr. Sobt redete auf ihn ein': "Herr Maybach, was Ihnen am schlimmsten zusetzt ist Schwäche. Nachvollziehbar, denn das Übel Strahlen setzt Ihrem Körper ungeheuer zu. Aber je weniger Verstrahlung, desto schneller wird aus der Schwäche wieder Kraft. Jetzt zu diesem Zeitpunkt, bitte hoffen Sie doch mit"
Irgendwie und ganz mühselig schaffte es Jan die Lider hochzuschlagen, die Augen zu öffnen. Mehr Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit konnte ein Blick nicht ausdrücken. Jan versuchte nicht mal den Mund zu öffnen. Mit seinen Augen drückte er alles aus
Dr. Sobt drang nicht tiefer in ihn ein, zumal Jan die Augen auch schon wieder zufielen
Der Arzt ging, dachte: "Verdammt, gerade jetzt diese Hoffnungslosigkeit. Herr Maybach war zwar immer skeptisch aber von verloren sprach er nie. Dabei bräuchten wir gerade jetzt stärksten Optimismus von ihm. Aber verständlich, dass er bei seinem zusammengefallenen Zustand an das Schlimmste denkt"
Er nahm sich vor jetzt oft nach Jan zu schauen
Nach ca. 30 Minuten stand Dr. Sobt auch wieder neben Jan und konnte nicht fassen wie er dalag
"Herr Maybach" krächzte er entsetzt, als er erkannte wie Jan glühte, Schweißbäche ihn nicht hätten dicker überlaufen können. Paradox, aber unter dem Schweiß war starke Gänsehaut zu sehen. Eingefallener hätte Jan nicht sein können. Kein Vergleich zu der halben Stunde vorher. Kaum wahrnehmar waren die Ansätze von Jan sich hin- und herzuwinden. Viel schlimmer aber noch wie der Schüttelfrost an ihm zerrte. Auch die kleinste Körperstelle zitterte furchtbar, beben ging durch ihn, wild wurde Jan durchrüttelt

Dr. Sobt rief aufgeregt: "Herr Maybach hören Sie mich. Was ist mit Ihnen. Können Sie Ihren Zustand beschreinen?
Es dauerte unendlich bis Jan abgehackt, Wort für Wort stammelnd hervorbrachte: "Mir ist so heiß-------furchtbar
heiß------verbrenne innerlich------Aber die Kälte-----Kälte ist wie Eis-----Eis in den Adern-----In meiner Brust--
es pocht so-----zerreißt mich------Meine Kehle-----Ich kriege keine -----keine Lu-Lu-Luft-----
Jan japste jetzt, riss den Mund weit auf
Dr. Sobt hatte gleich geklingelt, Dr. Mai kam, erstarrte vor Jan: "Was ist denn, was ist denn mit ihm" stotterte er
Zu Jans aufgerissenem Mund weiteten sich jetzt auch seine Augen in übernatürliche Größe. Sein Blick hetzte umher, gespenstisch geweitet die Pupillen, er schaute, schaute, schien aber nichts wahrzunehmen
Aus dem Japsen wurde pfeifen, röcheln, plötzlich rang er elendig nach Atem
Man presste ihm die Sauerstoffmaske auf
Jan röchelte weiter. Sein Kopf hob und senkte sich. Es war, als wehre er sich gegen die Maske, wollte sie abschütteln
"Verdammt" fluchte Dr. Sobt als er Jan schnell abgehört hatte, jetzt die Blutdruckhöhe und EKG-Auswertung sah
"Ich habe es befürchtet. Kollege ziehen Sie 1000 ml.......auf"
"Diese Riesenmenge, bedenken Sie, dass er....." erschrak Dr. Mai
"1000 ml und keinen Tropfen weniger, beeilen Sie sich" beharrte Dr. Sobt "Sie sehen doch selbst was mit seinem Herz los ist"
Ganz langsam stach er Jan die große Menge ein, beobachte ihn danach, wartete auf eine positive Wirkung
Vergeblich. Alles was Jan so entsetzlich zusetzte, womit er rang hielt an

Die Ärzte waren erschüttert über Jans Zustand. Er bekam noch weitere Infusionen gelegt, dann fragte Dr. Sobt:
"Können Sie bei Herrn Maybach bleiben. Er wird zwar überwacht......"
"Aber die zeigt auch nicht alles" ergänzte Dr. Mai "Werde ihn keine Sekunde aus den Augen lassen"
Bekümmert verließ Dr. Sobt das Zimmer, wo Jan in bedrohlichem Zustand zurück blieb

Endlich war Amto da, wurde sofort ins Verhörzimmer gebracht, wo er sich aufführte als sei er der Polizeipräsident persönlich. Er schrie darum sie würden das bereuen, die Konsequenzen bitter zu spüren bekommen. Sein Toben wurde heftiger, er lief wie wild hin und her
Hajo hatte ihn schon 3x zum Sitzen aufgefordert. Prallte alles an Amto ab
Plötzlich packten ihn die 3, drückten ihn mit aller Kraft auf den Stuhl
Hajo schrie: "Schluss mit dem Theater. Auf Ihnen lastet soviel Schuld, dass Sie für immer verstummen müssten"
Amto schrie zurück: "Sie fantasieren. Ich habe nichts getan, überhaupt nichts"
Der Mann der vom Umweltschutz da war keifte: "Sie haben in der ....Pharma angeordnet mit verbotenem Atom zu arbeiten, womit Lebensbedrohung für Mitarbeiter und Verbraucher in Kauf nahmen. Dann ließen Sie Atommüll entsorgen. Verstoß gegen den Umweltschutz, wird sehr hoch bestraft. Überprüft wird noch wie der Tod von Frau mit allem zusammenhängt. Aber die Entsorgung gefährdet eindeutig Leben. KOK Maybach ist der tragische Beweis
Er und Frau Behr sind Personendelikte. Deshalb ist die Soko auch ganz heiß auf Sie, wir natürlich ebenso. Alles zusammen bringt Ihnen das sehr viele Jahre Gefängnis, vielleicht sogar Jahrzehnte"
Amto schrie: "Das ist Quatsch, sind Ihre hirnrissigen Fantasien. Alles erfunden, Sie haben keine Beweise"

Ina knallte die Akte auf den Tisch: "Hier..., unzählige schriftliche, beeidigte Aussagen von Kaiser bis Bettler, die belegen, dass sich alles zugetragen hat wie eben geschildert. Alles, aber auch alles geschah bis ins kleinste Detail nach Ihren Anweisungen, unter Zwang. Sie haben den armen Leuten furchtbare Daumenschrauben angelegt. Bei allem gibt es nur einen Schuldigen......und der sind Sie!!!!
Amto fuhr auf: "Alles erstunken und erlogen, wie oft soll ich das noch sagen. Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen. Bin unschuldiger wie ein Baby"
Vince lachte trocken auf
Hajo keifte: "Die Experten werden noch genau sagen was für Schaden Sie mit dem verbotenen Atom anrichteten. Aber was Sie aus unserem Kollegen Maybach machten, konnten wir mit eigenen Augen sehen. Das ist lebensgefährliche Körperverletzung, die hoffentlich nicht mit dem Schlimmsten endet. Wenn doch, werde ich persönlich alles daran setzen, dass Sie nie wieder aus der Zelle kommen"
Amto lachte dreckig: "Frau Behr, Maybach, wieviel Opfer wollen Sie noch erfinden. Behr sagt mir gar nichts. Kenne doch nicht jede Putzfrau der Firma. Und Maybach, wer immer die Fässer versenkte, ich kann nichts dafür wenn ein verblödeter Polizist den Helden spielt"
Hajo flüsterte gefährlich ruhig: "Zwecklos, vielleicht gestehen Sie wenn Sie lange genug in der Zelle waren"
Amto brüllte: "Wagen Sie es nicht mich in die Zelle zu stecken. Mein Anwalt holt mich 1-2-3 wieder heraus"
Natürlich wurde er abgeführt. Amto schrie, tobte, stieß wüste Drohungen aus. 4 Beamte waren nötig ihn wegzuschaffen. Sein Geschrei war weit zu hören
Lange war es gespenstisch still im Büro. Die 3 und auch die Leute vom Umweltschutz waren wie in Trance

Erst nach und nach fielen die 1. Sätze.
Sie saßen noch lange zusammen um über Amto und seinen Auftritt zu diskutieren
Es wurde auch besprochen wie sie was alles in der Anklageschrift formulieren wollten.
Vor allem die Personendelikte. Frau Behrs Tod und Jans Verstrahlung, wobei sie sich kaum trauten seinen Namen auszusprechen
Zu sehr hallten in allen noch Amtos Worte nach

Jans Zustand hielt unvermindert an.
Dr. Sobt oder Dr. Mai waren abwechselnd ununterbrochen bei ihm.
Immer wieder spritzten sie ihm hohe Dosis von dem starken Herzmittel.
Eine Infusionsflasche wechselte die nächste ab.
Das EKG-Gerät blieb an Jan angeschlossen.
Auch die Sauerstoffmaske presste weiter auf seinem Mund.
Sie waren Ärzte, gleichzeitig Kämpfer und doch wirkte es irgendwie so auf sie, als sei alles für Jan nutzlos.
Noch immer rang er furchtbar nach Atem, raste sein Herz, glühte er vor hohem Fieber, wurde aber gleichzeitig vom Schüttelfrost hin- und hergetrieben.
Es schien den Ärzten als würde Jan zusehends weniger, sein Körper schien ausgelaugt, ausgezerrt zu sein.
Und doch tobte das alles so in dem wenigen Bündel das Jan nicht zur Ruhe kam.
Immer wieder schwache, fahrige Ansätze die Glieder zu heben, den Kopf zu drehen.
Der Brustkorb hob und senkte sich rasend schnell.

Flatterten Jans Lider mal, er die Augen ein Stück aufbekam, riefen die Ärzte in an
Manchmal schaute Jan auch kurz hoch, schaute sie an. Schnell versuchten sie ihm dann seinen Zustand zu erklären. Aber noch schneller fielen Jan die Augen wieder zu. Keiner wusste, ob er sie verstanden, überhaupt wahrgenommen hatte. Sein gequälter Blick war nicht nur glasig, es sah auch unnatürlich aus. So als entferne sich Jan immer weiter von ihnen
Genauso ging es in ihm auch zu. Wenn seine Sinne mal kurzfristig klar waren, spürte Jan nur noch Schmerzen, Kälte, Hitze. Weiter drehte sich unaufhaltsam alles um ihn. Weiter glaubte er die Brust zerspringe ihm, er ersticke jede Sekunde
"Aus, Ende, Vorbei, ich sterbe, das ist mein Todeskampf" war das Einzige was er noch denken konnte
Jan fand nicht in die Realität, kam mit allem was in ihm tobte nicht zurecht, kämpfte im Unterbewusstsein dagegen an. Empfand seinen Zustand als schrecklichen Feind, der sich nicht zeigte, ihm verborgen blieb und doch so stark war, dass er anscheinend alles in ihm vernichtete

Im Büro hatten sie aufgelistet welche Anklagen gegen Amto erhoben werden sollten
Kruse, mit dabei, versicherte ihnen, dass sie sich Zeit lassen konnten. Schließlich war es sehr belastend, dass sie durch Jan persönlich betroffen waren
Nun zu 3. meinte Ina plötzlich vorsichtig: "Hajo, darf ich dich an Herrn Behr erinnern?"
Müde entgegnete Hajo: "Ich weiß, länger dürfen wir ihn nicht hinhalten"

Schnell war H. Behr im Verhörzimmer, blickte wieder stur vor sich
Hajo sprach ganz ruhig: "H. Behr ich fühle mit Ihnen und es tut mir wirklich sehr leid, dass Ihre Frau mit hoher Wahrscheinlichkeit starb, weil sie verbotenes Gift einatmete, weil Amto es so befahl"
H. Behrs Kopf schoss hoch, stotterte: "Sie wissen, aber, woher, wieso.....?"
Hajo erklärte ihm alles ausführlich, meinte dann: "Die genauen Ermittlungen dauern noch ewig. Fest steht, Amto ist ein Halunke, für dessen Kaltblütigkeit einem die Worte fehlen. Ihre Verzweiflung ist also nachvollziehbar. Doch Sie wussten, dass dieses hochgefährliche Atom im See versenkt war und haben absichtlich die Waffe reingeworfen. Und das H. Behr findet nicht ein bisschen, findet überhaupt keine Verständnis bei uns. Sie nahmen bewusst in Kauf, dass 3. mit dem Atom in Berührung kommen. Das hätte nie, nie passieren dürfen. Sie erlebten selbst mit was mit KOK Maybach geschah. Bei allem Verständnis für Ihre tote Frau, ich muss mich sehr zusammenreißen um Ihnen wegen Jan nicht den Hals umzudrehen"
H. Behr stammelte: "Aber ich konnte, wollte doch nicht, ahnte nicht. Es tut mir so leid, dass müssen Sie mir glauben"
Jetzt war es Hajo leid: "Ich kann Ihnen nicht glauben. Sie handelten vorsätzlich, unaussprechlich grausam. Dafür gibt es keine Entschuldigung"
H. Behr murmelte: "Es macht nichts wenn ich im Gefängnis sterbe"
Hajo knurrte: "Erst mal kommen Sie aus dem Gefängnis"
H. Behr stammelte: "Aber wieso, ich denke...."

Hajo erklärte: "Für den Kratzer an Amto bekommen Sie wahrscheinlich eine schriftliche, richterliche Verwarnung. Dann ist der Fall abgeschlossen. Die Haft ist damit aufgehoben. Vorerst!!! Denn wegen was alles Sie KOK Maybach anklagt, bleibt ihm überlassen. Wegen schwerer Körperverletzung an ihm können Sie ganz sicher verklagt werden. Vielleicht auch wegen versuchtem Totschlag. Aber wenn KOK Maybach wirklich ster, ster, ster, wenn er sterben sollte, dann lautet die Anklage schwerste Körperverletzung mit Todesfolge, kommt einem Mord fast gleich. Diese Anklage ist Ihnen dann sicher, denn Jan ist Einer vor uns. Wir fühlen uns Alle betroffen. Gerade bei Jan kann ich nicht garantieren ob Sie nnicht vielleicht gelyncht werden. Jetzt gehen Sie mir aus den Augen"
Mit hängendem Kopf murmelte H. Behr: "Sagen Sie mir, wie es KOK Maybach geht?
Hajo zischte: "Es frisst uns Alle auf, dass ein Kollege und guter Freund verstrahlt ist und vollkommen offen ob es für ihn Zukunft gibt"
Herr Behr schlich zur Tür, flüsterte: "Ich wollte das alles nicht" Dann war er draußen

Die Ärzte wussten kaum noch was sie für Jan tun sollten. Hatten Angst, wenn sie ihm weiter so viele starke Spritzen verpassten, dass sie ihm damit mehr schadeten als halfen. Die Überdosis konnte auch eine plötzliche Krise auslösen bei Jan, die sie nicht zu bewältigen wussten. Sie waren zweigespalten was die Diagnose betraf
Einerseits total entsetzt, dass Jan in diesem furchtbaren Zustand war. Andererseits lag ja die Ursache nahe, dass die Behandlung, besonders in der Röhre, geradezu unmenschlich war

Es war schon erstaunlich, dass Jan die Röhre überhaupt so oft verkraftete. Aber jetzt, wussten die Ärzte, dass sein Körper ein Eigenleben entwickelt hatte. Ohne Jans Dazutun lehnte sich alles in ihm dagegen auf. Folgen die einsetzen konnten, aber nicht mussten. Bei Jan war alles gleichzeitig ausgebrochen. Sie konnten ihn nur weiter so versorgen und behandeln wie sie es medizinisch für richtig und vertretbar hielten. Aber die Angst um ihn schnürte den Ärzten die Kehle zu. Schon lange war von Jan nichts mehr zu erwarten. Schlug er zwischendurch mal kurz die Augen auf, riefen sie ihn nicht mal mehr an, wussten, dass es ihn doch nicht erreichte. Überhaupt, Antworten konnte man ihm schon gar nicht mehr zumuten. Es hätte nur eine noch stärkere Hölle in ihm ausgelöst. Sie blieben weiter ängstliche Beobachter wie Jans Zustand zwischen mehr oder weniger Dasein und totaler Benommenheit schwankte
Solange hielt dieser entsetzliche Zustand nun schon an
Irgendwann flatterten Jans Lider dann wieder ganz langsam. Lange hielt das an. Dann sah man endlich einen kleinen Spalt der Augen. Viel Zeit verging und war zu erkennen wie beschwerlich es für Jan war, bis er die Augen ganz langsam im Zeitlupentempo öffnete. Verwirrt huschten die Pupillen umher, Jan schien sich zu orientieren. Entsetzlich mühsam drehte er den Kopf, blickte die Ärzte an, ungläugig. Sein Gesicht war nur noch grenzenlose Verzweiflung. Starr hing sein Blick an den Ärzten. Kaum wahrnehmbar bemühte er sich den Kopf anzuheben. Zu aller Erstaunen formten sich Jans Lippen unter der Sauerstoffmaske. Sie nahmen sie ihm kurz ab. Jan sah die Ärzte jetzt so gut es ging, direkt an. Seine Lippen zuckten. Dr. Sobt hielt sein Ohr über Jans Mund, hörte ihn stammelnd hauchen: "Danke Ihnen für alles und richten Sie auch bitte Dank für alles Schöne meinen Lieben aus. Aber ich, ich, ich ka, ich ka, kann ni, ni, nicht me, mehr"

Mit der letzten Silbe sank Jans Kopf abrupt aufs Kissen, fiel zur Seite. Die Augen geschlossen ging keine Reaktion mehr von ihm aus
Die Ärzte erschraken sehr, besannen sich dann, überprüften alles bei Jan. Puls, Blutdruck, Herzschlag, Atmung. Alles sehr, sehr schwach, aber er lebte
"Herr Maybach ist in tiefe Bewusstlosigkeit gefallen" krächzte Dr. Mai
Dr. Sobt nickte betrübt: "Ja, so ist es und leider kann Keiner sagen wann und ob er noch mal aufwacht. Nicht vorhersehbar welchen Ausgang das Alles nimmt"

Vito, Amtos Anwalt kam ins Büro
Die 3 warteten auf die Drohungen die er ihnen gleich entgegenknallen würde
Aber ungewöhnlich ruhig meinte Vito: "Ich habe die Akte gelesen und welche Anklagen gegen H. Amto erhoben werden. Ich informiere Sie hiermit darüber, dass ich ihn nicht anwaltlich vertrete. Wie ich sehe erstaunt Sie das?
"Nun ja, wir dachten, nahmen an......" stotterte Hajo
Vito fiel ein: "Das ich einen Rundumschlag mache und Amto mit allen undenkbaren Tricks frei bekommen will, auch vor Gericht auf Unschuld plädiere. Kann Sie verstehen, denn bisher habe ich immer alles unmögliche, möglich gemacht. Verträge ausgefeilt, die am Rand der Legalität schrammten und ihn durch manchen unsauberen Dreh vor Gefängnis bewahrt. Ich bewegte mich immer auf dünnem Eis. Aber dadurch gewann ich Ansehen und H. Amto hat mehr als gut bezahlt"
"Das macht er jetzt bestimmt auch wieder" konterte Ina

Vito wurde nachdenklich: "Mit Sicherheit. Aber was ich bisher für ihn ausboxte ist nicht vergleichbar mit den aktuellen Anklagen. Zuvor schauten seine Gegner in die Röhre und das war es. Aber das jetzt. Atom, allein als ich das Wort las erschauerte es mich. Profit wollte und hat Amto schon immer gemacht. Aber das er dazu jetzt auch den gefährlichsten und lebensbedrohlichsten Stoff einsetzt, unfassbar. Auch wenn noch nicht 100%ig bewiesen, bin überzeugt, dass er den Tod von Frau Behr verschuldete. Der Gipfel, die Entsorgung. Einfach mal so die Fässer versenken, wo es eindeutig zur Katastrophe kommen musste. Bei den Sumpfgebieten ja nicht so. Aber im See, dass war eindeutig. Ich bin erschüttert in welchem Zustand Ihr Kollege KOK Maybach dadurch ist. Nun ja, H. Behr hätte die Waffe dort nicht in den See werfen dürfen, aber das ist jetzt Nebensache. Es entsetzt mich, dass KOK Maybach durch die Bergung verstrahlt ist. Ich will Ihnen ja die Hoffnung nicht nehmen, aber eigentlich ist er doch schon tot"
Vince regte sich auf: "Jan ist in dem Institut um gerettet zu werden, nicht um zu sterben"
Vito beteuerte: "Entschuldigung, wollte Ihnen nicht zu nahe treten. Wollte vielmehr sagen, dass meine juristische List sich bisher auf Sachen bezog, Geschäfte. Jetzt geht es um Menschen. Frau Behr hat, leider, ihren Frieden. Schon bei der Anklage wegen dem Kratzer von H. Behr war mir unwohl. Hoffte, dass kein vernünftiger Richter wegen dieser Lappalie ein Urteil wegen versuchten Mord fällt. Aber Amto pfiff und ich sprang
Und KOK Maybach, wie kommandierte ich ihn damals herum, behandelte ihn herablassend (schüttelte Vito den Kopf). Aber jetzt entbehrt es wohl jeder Vorstellungsgabe nachzuvollziehen was er durchmacht. Ich wünsche ihm so sehr, dass er überlebt. Aber selbst wenn. Nach so einer Toutour kann er doch nie wieder der Alte werden".

"Bei diesen Entsetzlichkeiten kann ich kein Plädoyer halten, alles unter den Teppich kehren und es hindrehen, als habe Amto der Pharma noch was Gutes getan. Nein, ich bin nicht mehr sein Anwalt" endete Vito
Ina meinte: "Sie kommen spät, aber Sie kommen wenigstens noch zur Vernunft. Nur Amto wird schnell einen anderen Rechtsverdreher haben"
Vito entgegnete: "Abwarten. Ich kenne jedenfalls keinen Kollegen der sich bei sowas die Finger schmutzig macht.
Egal, ich habe Sie informiert, verabschiede mich. Sollten Sie mit KOK Maybach sprechen, richten Sie ihm bitte meine aufrichtige Entschuldigung aus und das ich ihm von Herzen alles Gute wünsche" ging er hinaus
Nach kurzem Schweigen meinte Hajo: "Wer hätte das gedacht. Da steht uns ja mit Amto noch einiges bevor"
Ina grinste böse: "Negativ gedacht läuft das auf ein hartes Urteil hinaus - - - Aber was anderes. Wir müssen endlich Jan Bescheid geben bzw. ihm übermitteln lassen, dass Amto hinter Gitter sitzt"
"Wollen wir nicht abwarten bis er ein Geständnis ablegt" gab Hajo zu bedenken
Vince erregte sich: "Du sagst sonst immer wir haben Täter zu fassen, Bestrafung ist Gerichtssache. Bin mir sicher, dass auch Jan das so wollte. Amto aus dem Verkehr ziehen. Alles Weitere hätte er abgewartet"
"Dann auf zu Jan,.........zum Institut" korrigierte sich Hajo, war schon an der Tür

Seit Jan bewusstlos war, überwachte man ihn noch intensiver. Mehr Kabel, Drähte, Schläuche in ihn eingestochen, aus ihm herausragend. An noch mehr Geräte angeschlossen, die neben ihm piepsten, summten, leuchteten. Pausenlos auf den Monitor ins Überwachungszimmer übertragen. Auch die Röhrenbehandlung setzte sich fort.

"Bei diesen Entsetzlichkeiten kann ich kein Plädoyer halten, alles unter den Teppich kehren und es hindrehen, als habe Amto der Pharma noch was Gutes getan. Nein, ich bin nicht mehr sein Anwalt" endete Vito
Ina meinte: "Sie kommen spät, aber Sie kommen wenigstens noch zur Vernunft. Nur Amto wird schnell einen anderen Rechtsverdreher haben"
Vito entgegnete: "Abwarten. Ich kenne jedenfalls keinen Kollegen der sich bei sowas die Finger schmutzig macht.
Egal, ich habe Sie informiert, verabschiede mich. Sollten Sie mit KOK Maybach sprechen, richten Sie ihm bitte meine aufrichtige Entschuldigung aus und das ich ihm von Herzen alles Gute wünsche" ging er hinaus
Nach kurzem Schweigen meinte Hajo: "Wer hätte das gedacht. Da steht uns ja mit Amto noch einiges bevor"
Ina grinste böse: "Negativ gedacht läuft das auf ein hartes Urteil hinaus - - - Aber was anderes. Wir müssen endlich Jan Bescheid geben bzw. ihm übermitteln lassen, dass Amto hinter Gitter sitzt"
"Wollen wir nicht abwarten bis er ein Geständnis ablegt" gab Hajo zu bedenken
Vince erregte sich: "Du sagst sonst immer wir haben Täter zu fassen, Bestrafung ist Gerichtssache. Bin mir sicher, dass auch Jan das so wollte. Amto aus dem Verkehr ziehen. Alles Weitere hätte er abgewartet"
"Dann auf zu Jan,.........zum Institut" korrigierte sich Hajo, war schon an der Tür

Seit Jan bewusstlos war, überwachte man ihn noch intensiver. Mehr Kabel, Drähte, Schläuche in ihn eingestochen, aus ihm herausragend. An noch mehr Geräte angeschlossen, die neben ihm piepsten, summten, leuchteten. Pausenlos auf den Monitor ins Überwachungszimmer übertragen. Auch die Röhrenbehandlung setzte sich fort.

Auch wenn den Ärzten gerade bei dieser Tourtour sehr unwohl war. Gerade hier mit dem Schlimmsten zu rechnen war. Leider war es für die Verstrahlung unbedingt notwendig, sodass die Ärzte sich einstimmig zu dieser Weiterbehandlung entschlossen hatten
Zu allem war jetzt ständig ein Arzt bei Jan. Stellte ein, richtete, wechselte die Infusionen, setzte wieder eine neue Spritze, beobachtete ihn
Jan war weit, unendlich entfernt der Realität, reagierte nicht, bekam nichts mit

Trotz seiner ttiefen Abgeschiedenheit war Jan aber unruhig. Wenn auch nur in kaum wahrnehmbaren Ansätzen waren versuchte Regungen von Körper, Glieder oder Kopf drehen zu beobachten
Also reagierte Jans Unterbewusstsein, reagierte sein Gehirn noch
Ob sich das positiv auswirkte, es Versuche waren sich aus dem Tief herauszuschaffen blieb die bange Frage
Es konnten auch negative Anzeichen sein, dass Jan so verwirrt war, versuchte gegen die Qual anzukämpfen, in der er sich doch nicht zurechtfand. Bei letzteren konnte er so unruhig werden, dass ihm das bisschen Kraft, was ihn noch am Leben hielt, genommen wurde
Schaute Dr. Sobt nach ihm, bekam er vom Kollegen immer die gleiche Auskunft: "Herrn Maybachs Zustand ist unverändert"
Worte und Auskünfte waren eigentlich nicht nötig. Dr. Sobt hatte ja selbst vor Augen in welchem entsetzlichen Zustand sich Jan befand. Erschüttert verließ er immer den Raum

Es wurde Dr. Sobt mulmig, als ihm das Team gemeldet wurde. Aber half ja nichts
Sofort sprudelte Hajo auch hervor: "Sagen Sie Jan bitte ganz schnell, dass Amto verhaftet ist, in der Zelle sitzt. Wir haben noch kein Geständnis. Aber die Beweise sind auch so erdrückend genug um 5x ein Urteil über ihn zu fällen. Jan muss das alles unbedingt ganz schnell erfahren"
Dr. Sobt schwieg lange, sah die 3 sonderbar an, bis er krächzte: "Leider unmöglich Herrn Maybach die guten Nachrichten mitzuteilen, er liegt in tiefer Bewusstlosigkeit"
Sie erstarrten, es dauerte, dann stammelte Ina: "Jan, Jan ist, ist, Jan ist was?"

Dr.Sobt wiederholte: "Herr Maybach ist bewusstlos"
"Aber wieso, warum, wie kam das. Was ist denn plötzlich mit Jan" erregte sich Hajo
Dr. Sobt erklärte ihnen den ganzen Verlauf
"Sie hätten uns sofort informieren müssen" donnerte Hajo
Dr. Sobt beschwichtigte: "Herr Trautschke, ich bitte Sie. Gleich bei der Einlieferung sagte ich Ihnen, dass Herr Maybach in lebensbedrohlichem Zustand ist. Das ist er jetzt auch, eine andere Form, doppelte Bedrohung könnte man sagen, aber die Gefahr ist die gleiche. Was sollte ich denn sagen. Herrn Maybachs Zustand ist akuter, Sie müssen mit dem Schlimmsten rechnen. Vielleicht in ein paar Minuten, wenigen Stunden. Na ja, aber abwarten, vielleicht wird doch noch alles gut. Wir stehen ja selbst hilflos daneben. Können absolut nicht voraussagen welchen Ausgang alles nimmt

Vince streckte jetzt abwehrend die Arme aus, schüttelte den Kopf, stammelte:
"Nein das ist nicht Jan, er ist nicht in diesem Zustand. Gehen Sie sofort zu ihm, bringen Sie ihm die erfreuliche Nachricht. Jan kann nicht abbauen. Nicht jetzt, wir fassten Amto nur weil er die Theorie aufstellte. Es kam von ihm, ist sein Erfolg. Ich will sofort zu ihm, muss zu ihm, muss Jan das alles erzählen" sprang er auf
Ina hielt ihn fest
Vince wollte sich losreißen: "Lass mich, ich muss zu Jan"
"Klatsch" verpasste Ina ihm eine schallende Ohrfeige
Vince rief: "Bist du beklo........" brach ab, sah sich irritiert um "sorry, wollte nicht ausrasten. Kommt nicht wieder vor" sank er auf den Stuhl
Hajo fragte jetzt: "Aber die Röhrenbehandlung setzen Sie doch jetzt aus wo Jan in diesem Zustand ist?"
"Nein, die läuft weiter" antwortete Dr. Sobt ehrlich
Hajo keifte: "Das können Sie doch nicht tun. Sie erklären uns, was Jan in dieser Krise schreckliches durchmacht. Warum ersparen Sie ihm dann diese Doppelbelastung nicht. Das ist ja schon unmenschlich"
Dr. Sobt beteuerte: "Glauben Sie mir, wir tun das höchst ungern. Aber die Strahlenwerte sanken so gut, dass wir zum erstenmal ein wenig Hoffnung schöpften. Jetzt die Komplikationen, die aber eindeutig von den Strahlen kommen, die noch in Herrn Maybach toben. Verstehen Sie, in ihm kämpfen jetzt 2 lebensgefährliche Mächte gleichzeitig, eine so schlimm wie die andere. Aber wir können jetzt unter keinen Umständen erst mal versuchen die Komplikationen zu dämmen, aber gegen die Verstrahlung nichts tun. Bis sich die Komplikationen gelegt haben, können die Strahlen in Herrn Maybach wieder so stark sein, dass jede Bekämpfung vollkommen zwecklos wird"

"Ja es ist unmenschlich. Doch glauben Sie mir bitte, wir würden Herrn Maybach das doch nicht antun wenn es nicht unbedingt nötig wäre" endete Dr. Sobt
Lange saßen die 3 wie erstarrt
Endlich flüsterte Ina: "Etwas für Jan tun können wir wohl wie immer nicht?"
Dr. Sobt schüttelte nur den Kopf
Mit guten Meldungen kamen sie frohgestimmt. Jetzt verließen 3 geschockte Freunde das Institut
Dr. Sobt sah nach Jan, der gerade erst eine Bestrahlung hinter sich hatte. Schlimme Veränderungen bemerkte er keine. Aber sein Zustand als solches war schon eine Katastrophe

Lange rätselten die 3, aber Leni und Benni standen Jan schließlich am nächsten, also mussten sie Bescheid wissen
Leicht fiel es Hajo nicht, aber er eröffnete sofort: "Wir kommen aus dem Institut, weil wir wollten, dass Jan die Nachricht von Amtos Verhaftung übermittelt bekommt. Aber dann, dann erfuhren wir von seinem verschlechterten Zustand"
"Was ist los mit Papa/Jan, welche Verschlechterung" schossen Leni und Benni gleichzeitig heraus "So rede doch"
Ina war es die jetzt alles von Dr. Sobt übermittelte
"Die hätten sofort anrufen müssen. War doch reiner Zufall, dass ihr alles erfahren habt. Wollten die warten bis Jan, bis er.........Dann die kurze Info: "Der Patient ist leider verstorben. Sind die bekloppt" schrie Leni
"Leni höre dir bitte an was Dr. Sobt dazu erklärt hat" versuchte Hajo zu beruhigen, gab weiter was der Arzt zum "Nichtanrufen" sagte

Irgendwann krächzte Benni plötzlich kaum hörbar: "Jetzt ist Papa wirklich verloren"
Hajo dementierte: "Benni, sowas du nicht sagen, nicht mal denken. Überlege doch was dein Vater schon alles durchmachte und immer überlebte"
Benni schrie: "Hajo das ist Quatsch und das ist dir auch klar. Kugeln, Stiche und was weiß ich für Wunden ist etwas reales. Mit OPs, alle möglichen Eingriffe, Behandlungen versuchen die Ärzte zu retten. Papa hilft mit, Zähne zusammenbeißen, Schmerzen aushalten, still liegen, etc., weil er leben will, aufgeben für ihn nicht infrage kommt. Wenn die Heilung dann einsetzt kann er das mitverfolgen. Schon vergessen, dass Papas Gegner jetzt Verstrahlung heißt, etwas Unberechenbares beherrscht ihn. Die Ärzte wussten von Anfang an nicht ob die Behandlung erfolgreich ist. Auf was soll Papa da noch bauen. Er kann nicht kämpfen und nicht hoffen, weil er es mit etwas Unsichtbaren, Unberechenbarem zu tun hat. Und jetzt im bewusstlosen Zustand kann er sowieso nichts, am allerwenigsten kämpfen"
Ina meinte vorsichtig: "Wir verstehen ja, dass dir das alles Angst macht Benni. Uns auch. Aber trotzdem darfst du Jan nicht als verloren aufgeben"
Benni schrie: "Alles Gesülze. Ihr glaubt doch selbst nicht an das was ihr erzählt" und rannte in sein Zimmer
Vince wollte ihn aufhalten, aber Leni flüsterte: "Lass ihn. Jeder muss auf seine Art mit dem Schrecklichen umgehen. Für Benni ist es doppelt schwer"

Hajo raunte: "Ich könnte die Nacht hier bleiben"
Leni flüsterte: "Wozu Papa, damit helfen wir Jan nicht und du kannst dich nicht wie er neben mich legen. In den Arm nehmen wie Jan und flüstern wie er: "Die Hoffnung stirbt zuletzt" Mut machen, auf seine ureigene Art wie es nur Jan kann"
Im Stillen gaben die 3 Leni recht. Es stimmte, sie konnten wirklich nicht helfen. Auch noch so großer Beistand und noch soviele Worte trösteten nicht
Nicht mehr lange und die 3 verabschiedeten sich

Bei Jan saß weiter immer ein Arzt. Sie hielten es für wichtig, um bei plötzlich auftretenden Krisen sofort einzugreifen. Jedem bot sich weiter das gleiche Bild. Jan glühend im hohen Fieber, nach Atem ringend, von Zuckungen durchrüttelt. Gerade diese Unruhe blieb undefinierbar, konnte sich auch schnell zu Aufruhr oder Toben entwickeln, was die Verletzungsgefahr erhöhte. Die ständige Beobachtung war auch Schutz, dass gerade dies nicht geschah. Aber nichts deutete darauf hin, dass von Jans ausgemergeltem Körper, der ständig mehr einzufallen schien, Hektik ausgehen würde. Er lag nur noch wie ein Schatten seiner selbst da, wirkte wie ein winziges Flämmchen, was jede Sekunde zu erlöschen drohte
Am entsetzlichsten sah Jan aber nach den Röhrenbehandlungen aus. Alles war gesenkt worden, ganz schwach eingestellt und doch kam Jan immer aus der Luke als sei er von der radikalsten Bande halb tot geprügelt worden. Ihnen blieb nicht mehr, als ihn schnellstens wieder an alle Versorgungen anzuschließen
Die Ärzte beurteilen die Auswertung und Dr. Sobt meinte: "Kollegen, Ihren Reaktionen nach bin ich wohl nicht allein mit meinem Eindruck"
Allgemeines Kopfnicken
Dr. Mai raunte: "An den Auswertungen gibt es nichts zu rütteln. Aber Herr Maybach bekommt es in seiner Bewusstlosigkeit nicht mit und wir müssen weiter um ihn bangen"
Wenn auch die 3, genau wie Benni und Leni nicht ins Institut kamen. Wozu auch. Es war zu schmerzvoll Jan so nahe zu sein. Zu wissen, dass er irgendwo hinter einer Tür seinen Kampf ganz alleine führen musste. Dafür riefen sie aber unzählige Male an. Die Auskunft war aber leider immer gleich entsetzlich. Für alle war es ein fast unaushaltbarer Zustand nichts, aber auch rein gar nichts für Jan tun zu können

Die 5 erlebten den Alltag mehr schlecht als recht
Benni ging zur Schule, war aber oft abwesend, sinnierte vor sich hin. Keiner rügte ihn, wussten ja Alle was mit seinem Vater war
Leni verschonte man im Verlag mit auswärtigen Recherchen. Absichtlich ließ man sie über Allgemeines schreiben. Die Berichte konnte sie in Ruhe im Büro oder auch Zuhause fertigen. Unter Druck Aktuelles zu behandeln hielt man in ihrem Zustand für unmöglich
Die 3 hatten alles zu Amto und seinen Verbrechen abgeschlossen. Ausführliche Berichte geschrieben, Unmengen Zeugen benannt, auf Untersuchungen und Beweise hingewiesen. Alles weitere überließen sie Kruse
Andere Fälle mussten gelöst werden. Aber das war nicht die Soko wie sie sonst arbeitete. Selbst bei Verhören schweiften ihre Gedanken immer wieder zu Jan ab. Von Atom, Verstrahlung, Institut abschalten war nahezu unmöglich. Dafür sorgten schon die anderen Kollegen Wie am Anfang bombardierte man sie auch jetzt wieder mit Fragen zu Jan
Heute stürmte Andi, der Anwalt, aufgeregt ins Büro, regte sich auf: "Verdammt noch mal, etwas Schlimmeres konnte mir nicht passieren"
Groß sahen ihn die 3 an
Andi rief: "Ich, können Sie sich das vorstellen, ausgerechnet ich bin als Amtos Pflichtverteidiger bestellt. Wenn ich die Akte lese kriege ich das Grauen. Wenn ich mir vorstelle was mit Jan ist, zerreißt es mich"
Ina fragte ungläubig: "Wieso Pflichtverteidiger. Gerade Amto könnte sich doch 10 Staranwälte leisten"

Zynisch entgegnete Andi: "Das hatte Amto auch vor. Aber kein Kollege ist bereit bei so schweren Taten die Verteidigung zu übernehmen. Was bleibt....Pflichtverteidiger. Ich, gerade ich"
Hajo meinte: "Das muss psychischer Horror für Sie sein, so gut wie Sie sich mit Jan verstehen"
Andi erregte sich: "Bei den wenigen Male wo ich Jan vertrat, war doch zu bemerken wie ich zu ihm stehe
Hajo entgegnete: "Sie duzen sich und gaben als Anwalt für Jan Ihr Bestes. Mehr weiß ich über Ihr Verhältnis nicht
Andi erklärte: "Wir sind Freunde, dicke Freunde. Habe vor Jahren mitbekommen, dass Jan gutes Jurawissen hat. So ergab sich eins ins andere. Wir fachsimpelten, diskutierten, ergänzten unsere Kenntnisse gegenseitig, mal hier im Büro, mal in meiner Kanzlei. Wurde tiefe Freundschaft daraus, lernte Leni und Benni kennen. Jan meine Familie. Es folgten viele Freizeitaktivitäten. Wir stehen wie eine Einheit zueinander und jetzt soll ich den Kerl, wegen dem Jan verstrahlt ist verteidigen. Verstrahlung, Atommüll, meine Güte das ist der Horror und Jan, Jan der Betroffene. Man kann wohl gar nichts zu seinen Überlebungschancen sagen?"
Gleichzeitig schüttelten die 3 traurig die Köpfe
Andi regte sich auf: "Amto kann indirekt Jans Mörder sein und ich soll das Beste für ihn rausholen: "Ach Euer Ehren, mein Mandant wollte doch nur vielen Kranken helfen. Darum erhöhte er die Produktion mit dem verbotenen Atom, hielt es für etwas Positives. Schließlich wird Atom bei vielem eingesetzt, da können Sie doch nicht einen Einzelnen, meinen Mandanten, auf die Anklagebank setzen. Eine Verurteilung wäre ein Skandal" Soll ich so plädieren, vielleicht noch auf unschuldig und Jan hat das Gift in sich. Einen solch vernichtenden Stoff, dass er viellleicht schon tot ist bis zum Prozess. Das ist doch, doch............Freundesverrat. Nein nicht bei Jan. Das schaffe icht nicht, könnte nie wieder in den Spiegel schauen"

Hajo krächzte: "Ablehnen darf ein Pflichtverteidiger nicht, auch wenn noch so starke persönliche Gründe im Spiel sind"
Andi raufte sich die Haare: "Ich schaffe das auf keinen Fall. Werde meine Kanzlei schließen, den Beruf aufgeben"
Einen Moment herrschte Stille
Dann sinnierte Hajo: "Jan hat mir da mal was erzählt, wie ein Pflichtverteidiger gut wegkommt"
Aufgeregt forderte Andi: "Jetzt sagen Sie schon, alles was von Jan kommt ist gut"
Hajo raunte: "Moment habs gleich zusammen........Jan sagte: "Wenn ein Pflichtverteidiger absolut nicht an die Unschuld des Angeklagten glaubt, bzw. gerade von seiner Schuld überzeugt ist, halte er keine langen Plädoyers. Vielmehr erklärt er dem Gericht, sein Mandant habe die Taten begangen und am Gericht hänge es jetzt ein gerechtes Urteil zu fällen........oder so ähnlich"
Andi bekannte: "Ich weiß was Sie meinen. Hatte bisher noch keinen solchen Fall. Aber nur so könnte ich Jan gerecht werden. Amto wird toben. Aber anzunehmen, dass das Gericht bei diesen kaltlütigen Verbrechen mein Handeln versteht. Muss ich mir noch durch den Kopf gehen lassen, aber ich bin mir fast schon sicher, dass ich so vorgehe. Mein größter Wunsch ist, dass Jan bei der Verhandlung nicht nur aussagen kann, sondern auch im Saal ist, wenn Amto zu ganz langer Haft verurteilt wird"
Darauf wusste Keiner etwas zu sagen
Andi murmelte: "Habe genug Dampf abgelassen. Ich werde doch informiert, wenn sich bei Jan etwas ändert?"
Die 3 nickten fest