Zorniger, trauriger alter Mann

Bei der Polizei rief ein Mann an, der aufgeregt meldete, auf ihn sei geschossen worden
Vince und Jan fuhren zum Tatort
Auf einer Bank saß ein Mann, der ein wenig Blut am Arm hatte
Die Menschen, die ihn umkreisten, standen in weitem Abstand, als gehe Gefahr von ihm aus
"Kripo Leipzig" zeigten Vince und Jan ihre Ausweise und Vince fragte: "Auf Sie wurde geschossen, Sie haben uns angerufen?"
"Schon vor einer Ewigkeit. Bis Sie eintreffen verblutet man ja" wetterte der Mann
Vince hatte schon eine lockere Antwort auf der Zunge. Jan warf ihm einen warnenden Blick zu, fasste den Arm des Mannes, sah sich die Wunde an
"Aua, sind Sie wahnsinnig, wollen Sie mich restlos umbringen" schrie der Mann
"Ein ganz leichter Streifschuss" meinte Jan "Ich verbinde Sie jetzt erst mal" wandte sich um, wollte den Verbandskasten holen
Der Mann wütete: "Verbinden!! Das war ein Mordanchlag. Ich muss in die Klinik
"Sie haben einen nicht sehr tiefen Streifschuss am Arm, Herr Amto" meinte Jan
Vince Kopf fuhr zu Jan, erstaunt das er den Mann mit Namen ansprach. Dafür tobte der weiter:
"Erzählen Sie keinen Mist. Habe den Krankenwagen schon gerufen. Das war ein Mordanschlag"
Jan holte doch den Verbandskasten, wollte das Blut abtupfen
Amto zog seinen Arm weg, schrie: "Finger weg, ich will von Spezialisten behandelt werden. Der Krankenwagen ist bestimmt gleich da. Nicht viel und die Kugel hätte mich getötet"

Jan ließ von ihm ab, meinte: "Herr Amto, Sie sind doch sehr aktiv in Politik und Wirtschaft, ein Mann der Öffentlichkeit. Fühlen Sie sich denn verfolgt, bedroht, dass Sie überzeugt sind es sei ein Mordanschlag gewesen"
"Was weiß ich denn warum man mich töten will. Habe den Kerl noch nie gesehen. Aber ich erstattete Anzeige wegen versuchten Mord und ihr werdet Vollgas geben den Kerl zu finden" schrie Amto
Vince meinte: "Entschuldigen Sie, aber die Anzeige kann höchtens auf leichte Körperverletzung lauten"
"Das war versuchter Mord. Am linken Arm bin ich getroffen. Das Herz ist nicht weit entfernt. Vermutlich habe ich es nur einer Zuckung zu verdanken das ich noch lebe. Versuchter Mord, so lautet meine Anzeige und dabei bleibt es" tobte Amto
Jan fragte: "Können Sie denn den Schützen beschreiben?"
"Ach das ging so schnell. Bin auch viel zu erschöpft" keifte Amto

Der Krankenwagen traf ein. Vince und Jan traten zur Seite. Der Notarzt kümmerte sich jetzt um Amto

Die Spusi wird sich freuen" nahm Jan sein Handy
Vince regte sich auf: "Das ist nicht dein Ernst Jan. Du willst doch nicht wirklich die Spusi rufen. Wir sind auf einer Straße"
"Ich weiß, die Kollegen reißen mir den Kopf ab. Aber Straße hin oder her. Hier ist geschossen worden und die Spusi vollbringt Wunder eine Kugel zu finden" wählte Jan die Nr.

Nach 2 ,3 Sätzen meinte Jan: "Es ist schwierig zu erklären Ben. Halte in der .....Str. nach mir Ausschau, ich informiere dich dann genau"
"Du hast es getan, du hast es wirklich getan" schüttelte Vince den Kopf "Na, Freunde hast du bei der Spusi jetzt nicht mehr"
Jan meinte: "Ich will ja nicht den Lehrmeister geben. Aber bei einflussreichen Leuten wie Amto müssen wir gründlichst ermitteln, auch wenn es nur um einen Kratzer geht. Solche Leute können der Polizei negative Schlagzeilen bringen und gerade das versuchen wir ja immer zu verhindern"
"Ist ja gut, Lehrer Jan, ich habe es kapiert und was machen wir jetzt?" fragte Vince
Aus dem Krankenwagen brüllte Amto: "He Polizisten"
Vince und Jan verzogen die Gesichter, gingen zu ihm
Amto herrschte sie an: "Ihr werdet in der Klinik meine Anzeige aufnehmen. Sobald ich in der Lage bin rufe ich an. Erwarte, dass dann sofort einer auftaucht"
"Hier ist meine Nr." übergab ihm Jan seine Karte
Der Krankenwagen entfernte sich. Die große Menschenmenge, die bei ihrem Eintreffen versammelt war, hatte sich auffallend verkleinert
"Dann wollen wir mal hören was die Zeugen sagen" meinte Jan
Vince maulte: "Muss das sein, bei der Lappalie?"
"Du Quasselstrippe plauderst doch sonst so gern" feixte Jan
Vince erklärte: "Aber nur mit hübschen Frauen"

Jan seufzte, verdrehte die Augen: "Ich nehme die linke Seite" ging er auf die Leute zu, von denen sich noch mehr ganz verstohlen entfernten
Vince auf der anderen Seite ging es ebenso
Lange dauerten die Befragungen nicht. Alle waren sehr zurückhaltend, erzählten wenig, wirkten ängstlich. Die Aussagen waren knapp, aber übereinstimmend. Bei dem Auftritt von Amto, denn die Leute wussten wer er war, erklärte sich ihre Scheu
Vince und Jan erfuhren übereinstimmend, dass ein Mann zwischen 50-60 Jahren mit der Waffe auf Amto zugegangen sei. Sie bezeugten aber auch, dass der Lauf nicht direkt auf den Körper, sondern mehr seitlich gerichtet war. Tödlich hätte der Schuss nie sein können. Dann habe es auch schon geknallt. Der Mann hätte Amto mit seinem Blick geradezu durchbohrt. Dieser hätte sofort furchtbar gebrüllt, sich den Arm gehalten und immer wieder "Mörder" geschrieen. Der alte Mann sei dann einfach davongegangen. Die Leute waren alle zu geschockt um ihn festzuhalten oder zu folgen
"In die Jahre gekommener Mörder, der nicht töten, nur erschrecken will. Die Beschreibung könnte auch auf Hajo passen. Mit dem Mist kann man doch keine Fahndung einleiten" schimpfte Vince
Jan nickte: "Richtig. Dürfen wir aber Amto nicht hören lassen. Der erwartet doch, dass wir ihm den "Mörder" schon in der Klinik präsentieren"
"Was gedenken Herr KOK als nächstes zu tun?" fragte Vince
Jan antwortete nicht. Die Spusi traf ein. Jan war sofort bei Ben, erklärte: "Du wirst mich jetzt für bekloppt halten aber der Tatort ist hier"

Jan ging ein paar Schritte, zeigte: "Genau hier, wo du die winzigen Blutspritzer auf dem Pflaster siehst. Mir klar, dass es die "Stecknadel im Heuhaufen suchen" wird. Andererseits habe ihr schon Kugeln an den unglaublichsten Orten hergezaubert, dass ihr schon olympiareif seid"
"Jan du bist eine ehrliche Haut. Aber dein Lob zieht diesmal nicht. Ich sehe keinen Toten, Sabine ist nicht da. Die paar Spritzer Blut tropfen auch wenn ich mir in den Finger schneide. Du machst doch sonst nicht aus einer Mücke einen Elefanten. Jetzt mal Klartext Jan, was geht hier ab?" fragte Ben
Jan krächzte: "Amto, sagt dir doch bestimmt was"
Ben sah Jan skeptisch an, meinte: "Du meinst den Amto der sich überall aufspielt, überall die Finger mit drin hat?"
Jan nickte: "Genau der. Hat einen lächerlichen Streifschuss, ach was Kratzer, sagen auch die Zeugen, am Arm abbekommen. Aber für Amto war es ein Attentat, man wollte ihn ermorden"
"Oh man, warum hat der Typ nicht auf Meier, Müller, Schulze gezielt. Ausgerechnet Amto. Kapiere, ihr braucht die Kugel, sonst bringt Amto das Präsidium zum wackeln" stöhnte Ben
Jan raunte: "Ben, ich erwarte nicht, dass ihr die ganze Stadt umgrabt. Nur das Nötigste. Vielleicht habt ihr ja wirklich Glück. Wenn nicht, können wir Amto wenigstens belegen, dass wir alles erdenkliche tun. Das der die angekündigte Anzeige macht, ist so sicher wie das Amen in der Kirche"
"O.k. Jan, wir tun unser möglichstes. In eurer Haut möchte ich nicht stecken. Die Spusi bleibt zum Glück im Hintergrund. Aber euch wird Amto nicht nur als das "Opfer" kommen. Ihr habt auch einen glasharten Gegner in ihm, der euch alles abverlangt" meinte Ben
Jan stöhnte: "Wie recht du hast. Aber du verstehst doch jetzt, warum ich so einen "Unsinn" von euch verlange"
"Geht klar Jan, wir sind schon bei der Arbeit" ging Ben seine Männer anweisen

Vince sah Jan perplex an, meinte: "Wie machst du das bloß immer alle so einzuwickeln, dass sie beim größten Quatsch mitspielen?"
"Reife, Erfahrung und sehr viel Fingerspitzengefühl, was dir ungehobeltem Klotz fremd ist" grinste Jan
Vince schimpfte: "Idiot, kannst du auch noch was anderes als blöde Sprüche klopfen. So wie du vor diesem Amto kuscht, brauchen wir Handfestes. Wäre klasse wenn einer den "Täter" sogar kennt
"Von solchen Volltreffern träumen wir doch immer nur. Vielleicht sollten wir in einem der vielen hier stehenden Häuser beginnen" schaute Jan sich um, bis sein Blick an einer Stelle hängen blieb
Vince stieß Jan an: "Du hast auch diese Gemüsefrau im Visier, stimmt´s?"
Jan nickte: "Ich glaube, die stand schon an ihren Kisten auf der Straße als wir kamen"
"Für dein hohes Alter sind deine Augen noch o.k. Dann hören wir mal, was die Marktfrau zu sagen hat" setzte sich Vince in Bewegung, Jan ebenso
Die Frau flitzte schnell in den Laden als die 2 die Straße überquerten
Im Laden zeigte Vince seinen Ausweis, stellte sich vor: "Kripo, Becker. Das ist mein Kollege Maybach. Wir ermitteln wegen dem Vorfall auf der Straße, sind für jeden Hinweis dankbar"
Die Frau erregte sich: "Was für eine Aufregung, mitten auf der Straße. Habe schon solange den Laden. Aber so was, nein so was ist noch nie passiert"
"Das mag ja sein. Aber wir brauchen möglichst genaue Aussagen, z.B. exakte Täterbeschreibung" drängte Vince
Unsicher meinte die Frau: "Exakt! Da waren soviele Leute, warum gerade von mir?"
"Weil so einer Marktschreierfrau wie Ihnen doch bestimmt nichts entgeht" meinte Vince lässig

Die Frau wurde laut: "Sie junger Schnösel, wie reden Sie denn mit mir. Marktschreierfrau....? Ich stehe doch nicht draußen und preise lauthals meine Ware an damit mir nur nichts entgeht. Sie haben doch keine Ahnung. Wenn ich im Großmarkt bin, drehen Sie sich noch 3x in Ihrem kuscheligen Bett herum"
Jan blickte Vince strafend an, der bei dem Geschimpfe der Frau immer kleiner wurde, ihn hilflos ansah
Jan unterbrach die Frau jetzt ruhig: "Sie müssen meinen Kollegen entschuldigen. Er drückt sich manchmal sehr salopp aus, Frau......"
Jan hielt nach dem Firmenschild Ausschau, fuhr dann fort: "Frau Kohl? Sie sind doch die Inhaberin, Frau Kohl?"
Stolz verkündete die Frau: "Jawohl ich bin die Inhaberin dieses Marktschreierladens"
Jan versuchte die Wogen zu glätten: "Inhaberin eines Obst- und Gemüsegeschäftes ist wohl zutreffend. Sie müssen sich bestimmt sehr abrackern. Erst die frische Ware um 5.00 Uhr aus dem Großmarkt holen und dann noch den ganzen Tag hinter der Theke stehen. Dann noch die Buchhaltung. Feierabend haben Sie eigentlich nie. Wir Verbraucher sind ganz schön undabkbar. Anstatt anzuerkennen wie viel Mühe es macht Vitamine so frisch zu bekommen, müssen Sie sich noch blöde Sprüche der Polizei anhören"
Frau Kohl sah Jan erst misstrauisch an, meinte dann: "Na Sie scheinen vernünftiger zu sein, zu wissen wie viel Schweiß hinter all dem steckt"
Jan beteuerte: "Ganz bestimmt, sagte ja abrackern. Jetzt belästigen wir Sie auch noch. Aber Ihr Geschäft hat große Scheiben. Sie holen auch immer wieder Waren vor der Tür. Der Schuss war sicher weit zu hören. Ihr Laden ist direkt gegenüber. Deshalb hoffen wir so sehr, dass Sie uns helfen können. Etwas gesehen haben. Vielleicht sind Sie sogar unsere wichtigste Augenzeugin"

"Auf das Geschwafel einer Marktschreierfrau gibt man doch sowieso nichts" meinte Frau Kohl säuerlich und warf Vince einen bösen Blick zu
Jan setzte seinen "Bettelblick" auf, meinte: "Haben Sie doch Nachsicht mit dem Kollegen. Junge Leute legen nicht jedes Wort auf die Goldwaage"
Frau Kohl sah zwischen Vince und Jan hin und her, meinte dann zu Jan: "So nett wir Sie bitten, kann man ja nicht abschlagen. Ein Schuss hier vorm Laden. Ich fasse es nicht, ausgerechnet Herr Behr,so ein netter, ruhiger Mann"
"Behr, Moment mal Herr Behr. Soll das heißen Sie kennen den Schützen?" stotterte Vince hervor
Auch Jan dachte: "Was geht denn jetzt ab"
"Die Marktschreierfrau hat nicht nur ein lautes Organ, sondern auch sehr gute Augen" giftete Frau Kohl Vince an
Vince stand ziemlich überrumpelt, hilflos da
Jan erholte sich gerade von der Überraschung, die Fragen zu Herrn Behr lagen ihm schon auf der Zunge
Da plapperte Frau Kohl los: "Viele, viele Jahre kenne ich Herrn Behr schon. Wohnt ja direkt um die Ecke. Er und seine Frau lebten sehr gesund, immer frisches Ware, immer viele Vitamine. Wie nett plauderten wir immer. Seit dem Tod seiner Frau war er nicht mehr hier. Ihr Tod hat ihn total verändert. Ist soviel unterwegs, manchmal tagelang. Seine Nachbarn sehen ihn auch kaum noch oder hören ihn nur spät nachts in die Wohnung kommen"
Ein Kunde kam, Frau Behr sauste sofort hinter die Theke
Vince zischte: "Musst du noch soviel Süßholz raspeln Jan, wo die Alte mich so angiftet?"
"Sie hat doch recht. Um 4.00 kriegt man dich nicht aus den Federn. Auch kein Wunder wenn du immer durch die Nachtclubs tigerst" grinste Jan

Vince erregte sich: "Nachtclubs sind höchstens 1-2 x im Monat angesagt. Na ja, vielleicht auch öfter, wenn......."
"So genau will ich es gar nicht wissen" schnitt ihm Jan das Wort ab. Ging wieder zu Frau Kohl, der Kunde war weg
"Sie sagten Herr Behr sei viel unterwegs. Nehme nicht an, dass er schon mal wegen Brutalitäten auffiel" fragte Jan
Frau Kohl lachte auf: "Herr Behr und brutal, Lamm trifft eher zu. Hat sich liebevoll um seine kranke Frau gekümmert
Ist extra vorzeitig in Rente gegangen. Dabei hatte er so eine gute Stelle als Werkmeister bei der Firma Supo. Seit ihrem Tod ist er nur noch verhärmt, verbittert. Ist davon überzeugt, dass die Arbeit seine Frau krank machte"
"Was hatte die Frau denn und wo hat sie gearbeitet?" fragte Jan. Da kam aber schon der nächste Kunde
Vince regte sich auf: "Das ist ja nicht zum aushalten. Da stehen wir Morgen noch hier. Jan, wir laden sie jetzt ins Auto und bringen sie in unseren stillen Verhörraum"
"Richtig, so können wir nicht weitermachen. Gibt aber vielleicht noch eine andere Möglichkeit als sie mitzunehmen" entgegnete Jan
Der Kunde ging und bevor Frau Kohl weiter erzählte meinte Jan zu ihr: "Ich weiß, dass für Sie jeder Kunde wichtig ist Frau Kohl. Aber bei laufendem Geschäftsverkehr Ihre Aussage vollständig zu hören scheint auch unmöglich. Ich verlange viel, aber ist es nicht möglich den Laden mal kurzfristig zu schließen?"
Frau Kohl sah Jan entrüstet an
"Sie haben Angst die Kundschaft bleibt dann weg?" fragte Jan vorsichtig
Zerknirscht meinte Frau Kohl: "Irgendwie schon. Aber andererseits sind solche Aussagen ja auch Pflicht. Warten Sie" schrieb sie einen Zettel, hing ihn an die Tür, schloss ab, zeigte auf eine Tür, meinte: "Gehen wir ins Büro. Bin ja froh, dass Sie mich nicht vorladen, denn so läuft das doch normalerweise"

Jan entgegnete: "Ohne Aussagen kommt die Polizei nicht weit. Da müssen wir leider vorladen. Bedanke mich, dass Sie uns entgegenkommen"
Frau Kohl schmeichelte: "Mache ich gerne. Man munkelt, dass Frau Behr Krebs hatte. Genau weiß das aber keiner, von ihm ist nichts zu erfahren. Aber Keiner versteht, warum er behauptet die Arbeit sei Schuld am Tod seiner Frau
Sie hat mir selbst von ihrem Büro bei der Firma Beka erzählt. Ruhig, sonnig, saubere Computerarbeit. Hat nie etwas krankmachendes erwähnt"
Vince fragte: Herr Behr macht aber 3. für ihren Tod verantwortlich. Kann er auf Rache ausgewesen sein, bei dem Angriff vorhin"
Frau Kohl antwortete: "Ja, sein Schimpfen war anklagend. Wir dachten so verarbeitet er seinen Schmerz. Keine erlebte ihn je gewaltätig. Ein Mann in seinem Alter. Aber vorhin die Waffe, ich begreife das nicht"
"Wie alt ist denn Herr Behr?" fragte Jan Frau Kohls Antwort: "Schätze ihn Mitte 50, Anfang 60"
"Statistisch liegt er nicht in der Altersgruppe von Mördern" erklärte Vince trocken
Frau Kohl lachte auf: "Ha, ha, Mörder. An einer Armwunde stirbt man nicht. Auf den Körper zielte Herr Behr nicht. Zielte überhaupt schlecht. Wenn der Amto wegen dem Kratzer nicht so ein Geschrei gemacht hätte, wären Sie wohl nie gerufen worden"
Jan meinte: "Das deckt sich mit den anderen Aussagen. Aber für Amto war es ein Mordanschlag"
Frau Kohl rief aufgeregt: "Ich beschwöre meine Aussage jederzeit. Lasse Herrn Behr doch nicht zum Mörder stempeln. Gerade von Amto, der mit seinem Luxusschlitten nur in die Gegend kommt um seine dicken Havannas zu kaufen, die er sonst nirgends bekommt"

Jan sinnierte laut: "Gibt alles keinen Sinn. Da Amto, weitgehend bekannt, einflussreich, wird von Herrn Behr, einem Unbekannten verletzt. Sehe da absolut keinen Zusammenhang"
Frau Kohl rief: "Moment mal. Amto kannte Herrn Behr. Schließlich hat er ihn vor 2 Wochen fast überfahren"
Vince fragte aufgeregt: "Was sagen Sie da. Reden wir von einem Mordanschlag?"
Frau Kohl fragte zurücK: "Wann genau ist es denn ein Mordanschlag"
"Erzählen Sie uns doch einfach was passiert ist, dann sehen wir weiter" meinte Jan
Frau Kohl begann: "Herr Behr ist wechselnd mit Auto, Fahrrad oder zu Fuß unterwegs. An dem Tag zu Fuß, überquerte gerade die Straße. So groß wie er ist, kann man ihn wirklich nicht übersehen. Da schießt dieser Amto mit seinem Luxusschlitten heran und hält mit einem Wahnsinnszahn auf Herrn Behr zu. Zum Glück hat er gut reagiert. Das Auto streifte ihn ein wenig, er fiel hin, war aber zum Glück nicht verletzt. Amto stieg aus, baute sich vor ihm auf und keifte ihn böse an. Konnte weder von ihm, noch von Herrn Behr was verstehen. 2-3 Leute tauchten auf. Amto wandelte sich blitzschnell, spielte plötzlich den Besorgten. Doch Herr Behr schlug seine Hände böse weg, schrie ihn zornig an, er solle abhauen"
Frau Kohl schwieg jetzt
Vince meinte: "Riecht irgendwie nach Rache. Amtos Versuch misslingt, also schlägt Herr Behr zurück"
"Das große Rätsel warum das Ganze und wie die 2 zusammenhängen bleibt aber" meinte Jan mehr zu sich selbst
"Das war aber jetzt eine sehr aufschlussreiche Aussage. Vielen Dank Frau Kohl" kehrte Vince den Netten raus
Jan bekräftigte: "Ja, vielen Dank. Fällt Ihnen noch was ein, rufen Sie bitte an" übergab er seine Karte
Sie ließen sich noch die genaue Adresse von Herrn Behr geben, wurden wortreich von Frau Kohl verabschiedet

Gerade aus dem Laden heraus, ertönte es: "Jan, Jan"
Ben kam angerannt, wedelte mit einer Tüte
"Das glaube ich jetzt nicht. Kann doch nicht sein, dass du immer das Richtige machst" schüttelte Vince den Kopf
Ben meinte: "Ja war richtig uns zu rufen. Trotz allem Sträuben, wir fanden die Kugel"
"Ben, ihr seid einfach Spitze" freute sich Jan "Sieht nach kleinem Kaliber aus"
Ben bestätigte: "Meine ich auch. Kriegst meinem Bericht schnellstmöglich. Tschüss dann"
Jan bedankte sich noch mal. Die Spusi entfernte sich. Kurz darauf standen die 2 vor Behrs Wohnung
Auf das Klingeln wurde natürlich nicht geöffnet. Nicht das leiseste Geräusch war hinter der Tür zu hören.
Schnell hielt Vince Werkzeug in der Hand, wollte schon in das Schloss einfahren
"Du wirst das Schloss nicht knacken" hielt Jan ihm die Hand fest
Vince regte sich auf: "He, wir wollen doch alles über den Typ erfahren. Er ist nicht da, also Gefahr in Verzug, da ist das erlaubt"
"Ein älterer, ruhiger Mann hat sich der leichten Körperverletzung schuldig gemacht. Wir jagen keinen brutalen Massenmörder, gedulden uns bis wir einen Durchsuchungsbefehl haben. Noch dazu wo wir für einen wie Amto ermitteln. Da darf uns nicht der kleinste Fehler unterlaufen" erklärte Jan
Vince protestierte: "Nur an seiner Wohnung können wir uns ein Bild von ihm machen"
"Auf diesem Weg geht es auch" drückte Jan die Nachbarklingeln
Alle Parteien trafen sie nicht an. Von den 5 Mietern mit denen sie sprachen, waren alle Aussagen übereinstimmend mit denen von Frau Kohl

"Na was haben wir jetzt von den neugierigen Nachbarn erfahren, so gut wie nichts" meckerte Vince als sie zum Auto gingen
Jan schwieg erst. Als Vince weitermeckerte, meinte er: "Es war gut mit den Nachbaren zu reden. Denn durch soviele übereinstimmende Aussagen kennen wir Herrn Behr schon ganz gut"
Vince knurrte, trat so fest aufs Gas, dass Jan im Sitz zurückgeschleudert wurde

"Was ist den vorgefallen?" wollte Hajo wissen als sie ins Büro kamen
"Nichts" warf Vince die Arme in die Luft
Hajo schimpfte: "Was redest du wieder für einen Blödsinn, schließlich ward ihr lange weg"
"So ganz Unrecht hat Vince diesmal nicht. Wir haben keinen Toten, keinen Schwerverletzten, nur ein "Nichts" von harmlosem Kratzer. Aber den hat ausgerechnet der "hochgeschätzte" und allseits "beliebte" Herr Amto abbekommen" verzog Jan die Mundwinkel
Ina meldete sich: "Sagtest du Amto?"
"Du meinst wirklich Amto, den Amto?" wiederholte Hajo fassungslos
Jan nickte nur noch
Vince meinte: "Wenn das solch Entsetzen bei euch auslöst, wollt ihr sicher die ganze Story hören?"
Ina und Hajo erfuhren jetzt abwechselnd von Vince und Jan alles von ihrem Eintreffen bis zur Abfahrt.
Vince endete mit: "Jetzt wo ihr alles wisst, stimmt ihr mir hoffentlich zu die Sache schnell zu den Akten zu legen. Jan meint nämlich der Fall, der keiner ist, hätte oberste Priorität"

"Demnach bist du im Bilde wer Amto ist" wandte sich Hajo an Jan
Jan meinte: "Na ja, was heißt im Bilde. Intensiv beschäftige ich mich nicht mit ihm. Ist oft in der Zeitung. Mischt sich überall ein. Versucht gehörig überall mitzubestimmen. Finanzen, Politik, Wirtschaft, Einfluss scheint er zu haben. Anscheinend sind Viele auf seine Kohle aus und davon hat er glaube ich aus gehörigen Erschaften genug"
"Nicht nur als Erbschaften. So schnell blickt man nicht durch, wie der wieder neue Geschäfte abwickelt, sein Vermögen vermehrt" erklärte Hajo
Vince rief: "Was geht uns das an. Nur weil er Kohle hat, brauchen wir uns doch nicht die Hacken abrennen, wo noch nicht mal was passiert ist"
"Ihr ward doch zusammen vor Ort. Da müsstest du unser Greenhorn aber schon aufgeklärt haben, Jan" meinte Ina
Jan stöhnte: "Versucht liebe Ina, versucht. Aber Vince glaubt mir nicht, dass so ein Typ wie Amto auch uns der Polizei Läuse ins Fell setzen kann"
"Ach Quatsch, die Polizei ist nicht bestechlich" winkte Vince ab

Ina schimpfte: "Wäre gut Vince, wenn du mal auf Andere, wenn du auf Jan hören würdest, der weitsichtiger ist als du. Es geht nicht um Bestechung, sondern, dass Amto einen Täter haben will. Parieren wir nicht, läuft er bis zum Polizeipräsidenten. Könntest aber auch in der Zeitung lesen, was für faule, unfähige Beamte wir sind, nicht in der Lage Bürger zu schützen. Ehe du dich umschaust wird unsere Soko geschlossen"
"Ihr meint wirklich......? fragte Vince kleinlaut
Hajo entgegnete: "Wir meinen nicht nur, wir müssen Amtos Anzeige so aufnehmen wie er es will. Das Gekusche passt mir auch nicht, aber leider gibt es einflussreichere Leute als wir"
"Wundert mich sowieso, dass das Telefon noch nicht klingelt. Erwarte jede Sekunde. dass Amto uns in die Klinik pfeift" meinte Jan
Hajo meinte: "Den Zeugen zufolge gibt es keinen Zusammenhang zwischen den 2 und Welten liegen auch zwischen ihnen. Die Veränderung von H. Behr wegen seiner Frau wird damit ja wohl nicht zusammenhängen"
"Undenkbar Hajo. Laut Aussagen kann Frau Behr in ihrer Firma nicht krank geworden sein" rief Vince
"Jan was meinst du?" fragte Hajo
Jan entgegnete: "Bei Pharma Beka kann ich mir Krankheiten vorstellen wenn man im Labor oder in der Produktion arbeitet. Frau Behr soll reine Büroarbeit gemacht haben. Aber ob so oder so, es gibt nicht die geringste Verbindung zu Amto. Finden wir Herrn Behr, nennt er uns vielleicht den Schlüssel zu allem"
Vince spottete: " Den haben wir bestimmt schnell. Nicht wahr Hajo, in dem Alter ist man nicht mehr so gut zu Fuß"
"Was soll denn diese Frechheit heißen" polterte Hajo

Ina ließ verlauten: "Das man in dem Alter nicht mehr so vital ist. Sieht man doch an deiner Steifheit. Ich habe doch recht Jan?"
Jan blieb stumm, schaute Ina seltsam an, den Ina übersah, mit Vince weiter stichelte
Das Thema war Jan zu heikel. Er wusste wie empfindlich Hajo war wenn es ums Alter ging. Wollte nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen, dachte: "Wer weiß wie steif ich in Hajos Alter bin"
Als der Spott kein Ende nahm, rief Jan: "Können wir uns jetzt wieder dem Fall widmen. Wir haben eine Menge Arbeit vor uns"
Hajo schwenkte um: "H. Behr geht jetzt fröhlich in der Stadt spazieren?"
"Eine Fahndung laut Nachbarbeschreibung läuft" erklärte Jan
Vince spottete: "Ich wollte ja die Wohnung öffnen. Dann hätten wir vielleicht ein Foto von ihm. Aber KOK Maybach fürchtete sich ja"
"Man stürmt auch nicht die Wohnung eines Mannes der so ein kleines Delikt begangen hat, als hätte er gerade mit einer MP um sich geschossen" meinte Ina
Vince maulte: "War ja klar, dass du dich wieder auf Jans Seite schlägst"
"Ach denke doch was du willst, aber lass mich in Ruhe arbeiten" winkte Ina ab
Vince tönte: "Habe schon gearbeitet. Aber bei H. Behr gibt es nicht einen einzigen Polizeieintrag. Der hat noch nicht mal 1 Punkt in Flensburg" deutete Vince auf seinen PC
"Falls er das Auto nimmt, wissen wir näheres" fragte Hajo

Jan antwortete: "Nur das er rot ist. Ansonsten geht die Beschreibung vom Käfer bis zum Mercedes, Kennzeichen komplette Fehlanzeige"
"Die lieben Nachbarn kennen deine Augenfarbe, aber um einen großen Gegenstand wie ein Auto kümmern sie sich nicht" seufzte Vince
Jan meinte: "Also ich kann die Autos von meinen Nachbarn auch nicht genau beschreiben"
"Das ist jetzt nicht dein Ernst Jan" rief Ina entsetzt
Jan erklärte: "Den Typ und die Farbe schon. Ob es jetzt eine 4er oder 5er Reihe ist müsste ich nachdenken. Aber Kennzeichen....." schüttelte er den Kopf
"Aber bei den Autos von uns, deinen Kollegen, kennst du dich doch aus?" fragte Vince
Jan grinste: "Bei deinen Schrottkisten kann man doch vor lauter Rost den Autotyp nicht erkennen"
Ina lachte schallend auf: "Volltreffer Jan. Das hat gesessen"
Vince murmelte nur noch beleidigt vor sich hin
"Es ist noch früh. Wenn ich jetzt einen Durchsuchungsbefehl beantrage und Druck mache, können wir uns bald die Wohnung vornehmen, einverstanden?" fragte Hajo
Vince tönte: "Wozu überschlagen, ihr sagt doch H. Behr sei ein lieber Mensch. Also können wir uns Zeit lassen"
"Du vergisst das Entscheidende. Lieb hin oder her. Er läuft mit einer Waffe herum" belehrte Ina
Vince maulte: "Du gibt´s schon genauso die Oberschlaue wie Jan, der sich ja auch mit der Spusi wieder Lorbeeren einhandelte"

"Allerdings Jan, dass war super, muss ich schon sagen, an dem Ort nach einer Kugel suchen zu lassen" begeisterte sich Hajo
Jan stellte richtig: "Gesucht haben Ben und seine Männer. War ja froh, dass er den Zirkus mitmachte. Glaubte nicht so recht, dass sie die Kugel finden. Aber nachdem Amto so einen Aufstand machte, musste unmögliches getan werden. Bens Bericht kommt noch"
"Ich beantrage jetzt den Durchsuchungsbefehl und ihr habt euch ja, wie man sieht, schon voll reingekniet" verschwand Hajo in seinem Büro
Vince maulte: "Ist so fade ein Rentnerleben zu durchleuchten. Könnte doch in der Stadt rumsausen, ob ich den roten Flitzer von Behr sehe"
Jan schüttelte den Kopf, dachte: "Wann lernt Vince endlich, dass in unserem Beruf nicht pausenlos Aktion läuft"
Ina aber meinte: "Du bleibst gefälligst hier Vince und recherchierst genau wie wir"
Alle 4 waren jetzt in irgendetwas vertieft
Ben kam, brachte den Bericht: "Kleines Kaliber, sagte ich ja schon. Stammt aus einer.....Waffe. Bringe mir die Waffe Jan und ich sage dir ob es das Tatgeschoss ist"
"So superschnell und supergut wie ihr bin ich lange nicht. Wir haben keinen Schimmer wo sich die Person mit der Waffe aufhält" meinte Jan
Ben erwiderte: "Na wird schon Jan. Geduld ist ja zum Glück deine Stärke" und wandte sich zum Gehen
"Vielen Dank noch mal Ben" rief Jan ihm nach
"Für dich jederzeit wieder Jan, stets zu Diensten" verschwand Ben durch die Tür

Vince regte sich auf: "Vor der Suche noch großes Trarar. Aber da schnappt Jan mal mit dem Finger und schon fressen ihm alle aus der Hand"
"Diplomatie ist das Zauberwort Vince. Wenn du dir nur ein bisschen davon aneignest, fressen sie dir wie Jan auch bald aus der Hand" erklärte Ina zuckersüß
Vince schnitte eine Grimasse. Jetzt herrschte wieder Schweigen, bis Hajo herauskam, meinte: "Mir wurde zugesagt, dass der Durchsuchungsbefehl mittags vorliegt"
"Das bedeutet in den Staubbergen von einem alten Mann wühlen" meckerte Vince
Hajo erregte sich: "Mensch Vince, muss ich dich daran erinnern das wir an einem Fall arbeiten und so vorgehen wie sonst auch"

Die Tür ging auf, Amto fegte herein. Er hatte noch nicht mal den Arm in einer Schlinge
"Herr Amto!!!" riefen Ina und Hajo gleichzeitig erstaunt aus
Vince verdrehte die Augen
Jan dachte: "Für einen knapp überlebten Mordanschlag ist er verdammt munter"
"Sie sind wohl der Chef. Dann bin ich ja endlich beim Richtigen" schoss Amto auf Hajo zu
Hajo stellte sich vor: "HK Trautschke, ja ich bin der Chef dieser Soko. Freut mich, dass Sie die Klinik verlassen konnten. Ich weiß was passierte. Sie wollen sicher Anzeige erstatten. Herr Maybach und Herr Becker stehen Ihnen gerne zur Verfügung"
"Ich will nicht mit Greenhorns reden. Ich will, dass der Chef sich um meine Sache kümmert" keifte Amto

Hajo erwiderte ruhig: "Herr Maybach ist KOK und mein Stellvertreter. Herr Becker Kommissaranwärter, aber durch die Erfahrung von KOK Maybach immer gut geschult"
Vince blies die Backen auf. Sah aus, als habe er einen blöden Kommentar auf der Zuge. Aber als er in Jans angespanntes Gesicht sah, der Amto nicht aus den Augen ließ, blieb er lieber stumm
"Ihre Ranganordnung interessiert mich nicht. Ich gebe mich nicht mit Untergebenen ab" wütete Amto
Hajo blieb weiter ruhig: "KOK Maybach ist mein Stellvertreter weil er eben so gut ist wie ich. Außerdem waren die Kollegen vor Ort, ich nicht. Die Ermittlungen laufen schon. Sie sind also bestens aufgehoben bei Herrn Maybach und Herrn Becker"
"Hören Sie, der Polizeipräsident....." regte sich Amto auf
Hajo fiel ihm ins Wort: "Lobt es immer sehr, wenn unsere Soko geschlossen an einem Fall arbeitet. Wir können gerne in mein Büro gehen" deutete Hajo, rief: "Jan, Vince kommt ihr bitte"
Jan schnappte sich einen Block, warf Hajo einen resignierten Blick zu, der von "Feigling" angefangen, alles bedeuten konnte
"Mit dem aufgeblasenen Kerl kannst du dich allein rumschlagen" blieb Vince sitzen
Jan griff seinen Kragen, zischte: "Geschlossen sagte Hajo. Kommst du freiwillig oder muss ich dich reinprügeln?"
Widerwillig schlurfte Vince hinter Jan her
Amto legte gleich los: "Sollten Sie es vergessen haben, doch wie ich schon vor Ort sagte, stelle ich hiermit Anzeige wegen versuchtem Mord. Schreiben Sie es genau auf" herrschte er Jan an

Jan schrieb, meinte dann vorsichtig: "Entschuldigen Sie Herr Amto, aber wie schon vor Ort gesagt ist Ihre Verletzung harmlos. An einer nicht lebensgefährlichen Stelle, minimaler Blutverlust. Ihnen wurde keine Kugel entfernt. Sie mussten auch sonst nicht operiert werden, kommen aus der Ambulanz. Alles dies sind keine Grundlagen für versuchten Mord"
Amto herrschte ihn an: "Ich sagte schon mal, dass der linke Arm und das Herz nicht weit auseinanderliegen. Ein paar cm weiter und ich wäre jetzt wirklich tot"
"Alle Zeugen sagten, dass die Waffe nicht 1 Sekunde auf Ihren Körper, auf ein Organ gerichtet war, sondern mehr links an Ihnen vorbeizielte" meinte Jan unbeeindruckt
Amto schrie: "Direkt in die Mündung schaute ich. Die Waffe war auf mich gerichtet. Ihre Zeugen lügen alle. Ich sagte dich, dass ich mich nicht mit einem unerfahrenen Greenhorn abgeben will" keifte er Hajo an
"KOK Maybach trägt nur vor was er ermittelt hat und seinen Schlussfolgerungen kann ich mich nur anschließen" antwortete Hajo
Amto regte sich auf: "In welche Deppenabteilung bin ich hier bloß geraten. Meine Anzeige haben Sie hoffentlich wörtlich aufgenommen. Dann kann ich ja wohl gehen, meine Zeit ist kostbar
Jan aber hielt ihn auf: "Noch einen Moment bitte Herr Amto. Bei jeder Tat ist die Ursache wichtig. Haben Sie vielleicht eine Ahnung warum der Mann Sie verletzte. Schon die kleinste Vermutumg kann hilfreich sein!
Böse keifte Amto: "Schwerhörig sind Sie also auch noch. Ich wiederhole mich nur selten, doch ich sagte schon am Tatort, dass mir der Kerl total unbekannt ist. Ich ihn noch nie sah"

Jan versuchte Vince mit entsprechenden Blicken aufzufordern, auch etwas beizutragen. Aber von ihm kam nichts. Im Gegenteil, je mehr Amto in Fahrt geriet, desto kleiner wurde Vince auf seinem Stuhl
So meinte Jan jetzt ruhig: "Herr Amto, kann es sein, dass Ihnen etwas entfallen ist. Man versicherte uns nämlich glaubhaft, dass der Mann, der Sie verletzte, vor 2 Wochen von Ihnen angefahren wurde"
Schlagartig weiteten sich Amtos Augen. So genau wie ihn alle beobachteten entging ihnen sein Zusammenzucken nicht. Er schien nach Worten zu suchen.
Es dauerte bis er großkotzig erklärte: "Ach jetzt wo Sie es sagen. Da lief mir ein Mann direkt ins Auto. Tauchte wie aus dem Nichts auf. So schnell konnte ich gar nicht reagieren. Zum Glück ist er nur umgefallen, hat sich nicht verletzt. Habe mich um ihn bemüht, wollte helfen, doch der lief einfach weg. Ein undankbarer Kerl. Da sehen Sie wie ich mich aufregte, bemerkte nicht, dass der Fußgänger und der Schütze dieselbe Person waren"
Hajo und Jan sahen sich an. Hajo zuckte leicht mit den Schultern
Soviel Lügen verschlugen Jan auch erst mal die Sprache
Er schluckte erst heftig, bevor er wieder ansetzte: "Zeugen des Vorfalls sagten uns, dass Sie direkt auf den Mann zugefahren seien und nur weil er gerade noch zur Seite sprang, kam es nicht zum Schlimmsten. Es soll einen heftigen Streit zwischen ihnen gegeben haben, bis der Mann wirklich davonlief. Vielleicht ein harmloser Konflikt zwischen ihnen, der für Sie belanglos ist. Den Mann allerdings scheint es sehr aufgeregt zu haben"

Amto schrie: "Nur ein Blödmann wie Sie glaubt aufgeblasenem Gelaber von Zeugen mehr als mir. Unmöglich auszuweichen, wie ein Hase sauste der Kerl über die Straße. Anstatt meine fürsorgliche Hilfe anzunehmen hat er mich beschimpft. Das legen diese blöden Gaffer als Streit aus. Mein Auto musste danach polieren werden, so verschmiert war es von dem Kerl. Mit was für Idioten geben Sie sich bloß ab" rief er Hajo zu "Ihrem unfähigen Stellvertreter kommt nicht der logische Gedanke, dass der Kerl sich rächen wollte. Läuft mir ins Auto, die Gaffer hetzen ihn auf, dass ich ihn überfahren wollte. Ergo, der heutige Mordanschlag war Rache und Sie tun nichts"
Hajo erklärte: "Die Fahndung läuft schon auf Hochtouren"
"Aber gefasst ist er noch nicht. Wenn ich meine nächste Rede halte, schießt er vielleicht aus der Menge auf mich. Ich bin in höchster Lebensgefahr, aber von Ihnen ist ja keine Hilfe zu erwarten. Wie können Sie sich bloß mit so unfähigen Leuten abgeben" giftete Amto mit seinem Blick Jan an
Jan hielt seinem Blick Stand, senkte auch nicht einen mm die Lider
Hajo meinte: "KOK Maybach hat die Fragen gestellt, die ich auch an Sie gerichtet hätte. Überhaupt ist an seiner ganzen Vorgehensweise nichts auszuetzen. Genau wie KOK Maybach macht mir Ihr 1. Aufeinandertreffen Kopfzerbrechen. Kennen Sie den Mann nicht vielleicht doch?"
"Wenn ich Nein sage, meine ich Nein. Meine Anzeige habe ich gestellt. Morgen kommt mein Anwalt Vito und prüft ob juristisch alles richtig ausgelegt wurde. Sollten Sie nicht fähig sein, meine Anzeige haargenau zu tippen, können Sie jetzt schon Ihren Schreibtisch räumen. Mein Freund, der Polizeipräsident ist bekannt für schnelles Handeln. Zur Beschwerde habe ich jetzt schon Grund genug bei Ihrem feindseligen Verhalten mir gegenüber" keifte er Jan an, sauste an ihm vorbei und war draußen

Kopfschüttelnd, sprachlos schauten die 4 ihm nach, bis Ina meinte: "Jede Wette, Amto kennt H. Behr. Der ist richtig zusammengezuckt als du ihn auf das "Überfahren" ansprachst Jan"
"Tja, dann müssen wir diesmal besonders gute Detektivarbeit leisten" meinte Jan
Hajo rügte Vince: "Du hättest Jan ruhig unterstützen können, warst doch auch vor Ort. Sonst riskierst du doch auch eine große Lippe. Angst vor Amtos Einfluss?"
"Den er ja wohl auch hat. Ehe Jan sich versieht ist er seine Stelle los" regte sich Vince auf
Hajo spottete: "Aha, siehst also ein, dass unser Kuschen doch nicht falsch war."
"Aber Jan keine Sorge, beim Polizeipräsidenten und wenn es sein muss auch bei Vito stelle ich mich vor dich. Die können dir nichts anhaben" meinte Hajo
Jan entgegnete: "Sie können Hajo und das weißt du auch. Vito gewinnt mit seinen linken Winkelzügen jeden Prozess und der Polizeipräsident macht doch vor Jedem einen Diener der zur Oberschicht gehört"
"Steigst du aus dem Fall aus Jan?" fragte Ina erschrocken
Jan meinte ruhig: "So fest hat Amto die Daumenschrauben bei mir noch nicht angezogen. Seine Anzeige wegen versuchtem Mord tippe ich wörtlich ab. Fragt sich nur, wie wir Kruse das verkaufe ohne das H. Behr lebenslänglich bekommt. Ansonsten werde ich ermitteln wie immer. Zum Glück ist Amto ja so beschäftigt, dass er mir nicht an den Hacken kleben kann. Wenn er was an meiner Arbeit auszusetzen hat, bitte, warte ich die Konsequenzen ab"
Hajo beteuerte: "Jan, falls es wirklich brenzlig wird, ich helfe dir ganz bestimmt"
"Danke Hajo, weiß ich. Aber noch ist nichts passiert. Wie sagt man: "Hunde die bellen beißen nicht" entgegnete Jan und vertiefte sich in Arbeit

Bald verkündete Hajo: "Der Durchsuchungsbefehl liegt vor"
Ina fragte schnell: "Fahren wir 2 zur Wohnung, Jan?"
"Nichts dagegen, aber verstehe nicht warum......." brachte Jan die Frage nicht zu Ende
Ina erklärte: "Wo Vince sich doch so vor Staubmassen fürchtet. Ich bin eine gute Hausfrau"
"Na dann los. Staubwischen kannst du später, Partnerin" schon Jan Ina sanft zur Tür
Hajo meinte zu Vince: "Von dir vermisse ich richtigen Einsatz. Mehr beteiligen könntest du dich schon"
Vince regte sich auf: "Ich will aber meinen Job behalten. Jan führt sich auf wie ein Berserker. Da haben wir bald alle 4 die Kündigung"
Hajo staunte: "Erst Großmaul und jetzt Angsthase. Aber hacke nicht immer auf Jan herum. Er macht Polizeiarbeit und das mit sehr viel Fingerspitzengefühl. Wenn es für unsere Soko brenzlig wird, dann bestimmt nicht wegen Jan"
Vince maulte: "Diesmal beruhigst du mich nicht. Amto ist wie die Pest"
Hajo schüttelte den Kopf, verzog sich in sein Büro. Noch mehr Horror von Vince ertrug er jetzt nicht

In der Wohnung von Herrn Behr
Ina stellte fest: "In Staub versinkt man ja nicht. Trotzdem sieht man, dass die Wohnung nur selten genutzt wird"
"Jeder Trauernde geht mit seinem Schmerz anders um. Können 3. nicht nachvollziehen. Aber was macht H. Berg, bzw. wo ist er, wenn er wirklich tagelang nicht oder nur nachts nach Hause kommt?" fragte Jan mehr sich selbst
Ina forderte: "Lass uns beginnen. Vielleicht finden wir hier schnell eine Antwort"
Jeder nahm sich ein anderes Zimmer vor und abwechselnd riefen sie sich zu: "Ina/Jan sieh mal, könnte wichtig sein