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Zukunftsängste

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Zukunftsängste - Seite 4 Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat So 24 März 2013, 21:45


Es ist kurz vor halb fünf. Jan ist mit allem fertig. Müssen nur noch seine Mitbewohner kommen.
Kurz danach hört er auch schon einen Hausschlüssel. Und Stimmen. Susi, Volker und Chris kommen gleichzeitig nach Hause. Sie riechen im Flur schon das gute Essen.

Volker: Riecht ihr das?
Susi: Allerdings.

Sie gehen in Richtung Küche und sehen Jan, der gerade dabei ist, den Tisch zu decken.

Jan: Hi. In 5 Minuten können wir essen.

Chris geht an ihm vorbei zum Herd, möchte den Deckel eines Topfes hochheben. Jan haut ihm jedoch auf die Finger.

Jan: Finger weg.
Chris: Ich wollte doch nur....
Jan: Ja?
Volker: Sag mal, wenn das nur halb so gut schmeckt, wie es duftet....
Jan: Bitte Platz nehmen.

Die drei lassen sich nicht ein zweites Mal bitten und setzen sich an den Tisch. Jan stellt noch vier Gläser auf den Tisch und holt eine Flasche Rotwein.

Jan: Machst du ihn auf?
Chris: Klar.

Chris macht sich an die Arbeit und wenig später sitzen sie über ihren Tellern und lassen es sich schmecken.

Volker: Also ich weiß nicht, wann ich zuletzt so fürstlich gespeist habe.
Chris: Das unterschreib ich sofort.
Susi: Und ich weiß nicht, ob es vielleicht doch ein Fehler war, Jan hier wohnen zu lassen.

Die Männer schauen sie jetzt etwas betröppelt an.

Susi: Na ja, ich meine ja nur. Wenn Jan uns öfter solche Leckereien vorsetzt, dann bin ich bald kugelrund.

Jetzt müssen sie alle lachen.

Volker: Das allerdings wäre ein Argument.
Chris: Das schmeckt einfach großartig. Kompliment an den Koch.
Jan: Lasst gut sein. War keine große Sache. Hat Spaß gemacht.
Volker: Also.... immer wieder gerne, Jan.

Sie prosten sich jetzt zu und genießen das Essen.

Susi: Die Küche wieder auf Vordermann zu bringen, überlässt du aber uns, hörst du?
Jan: Einverstanden, ich.... ich müsste sowieso noch mal kurz weg.
Volker: Geh nur, den Ausgang hast du dir redlich verdient.

Sie sitzen noch eine ganze Weile zusammen und erzählen. Bis Jan sich schließlich aufmacht, um zu Leni zu fahren.

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Zukunftsängste - Seite 4 Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat So 24 März 2013, 21:49


Charlotte freut sich natürlich, ihren Papa zu sehen. Er nimmt sie in den Arm und drückt sie ganz fest.

Leni: Wo kommst du denn jetzt her? Ich hab noch vom Mittagessen etwas übrig. Wenn du willst, dann wärme ich dir ....
Jan: (fällt ihr ins Wort) Nee, lass mal. Ich hab schon gegessen. Ich bin auch nur hier, um ein paar Sachen zu holen.
Leni: Wie soll ich das denn jetzt verstehen.
Jan: Leni, ich.... ich wohne vorübergehend bei Freunden.
Leni: Bei Freunden, ja?
Jan: Hör zu, ich ... ich muss mir über einiges klar werden.
Leni: Zum Beispiel?
Jan: Was uns beide noch verbindet. Außer Charlotte.
Leni: Jan, ich... ich liebe dich.
Jan: Ach ja? Dann hast du wirklich eine sehr merkwürdige Art, mir das zu zeigen.
Leni: Jan, wenn du es auch nicht verstehen willst oder kannst. Die Zeit in Spanien hat mir sehr sehr viel gebracht.
Jan: Eine neue Liebe?
Leni: Red nicht so einen Unsinn.
Jan: Unsinn, ja? Ich hab euch beide gesehen, in Madrid. Und du hast die Nacht mit ihm verbracht. Und ich bin mir sicher, dass es nicht die einzige war.
Leni: Das ist vorbei. Ich war abends nicht so alleine.
Jan: Tss, ich fass es nicht. Dass ich hier mit Charlotte alleine war, hat dich nicht interessiert, oder?
Leni: Ich hatte dich gebeten, damals, mitzukommen. Aber du wolltest ja nicht.
Jan: Ach so und deshalb muss ich jetzt tolerieren, dass du dich in dieser Zeit mit einem anderen Mann vergnügt hast.
Leni: Jan, da... da war nie Liebe im Spiel. Das Verhältnis, das... das war rein sexuell.
Jan: Mann Leni.

Er schüttelt den Kopf und geht ins Schlafzimmer. ER holt einen Koffer und packt sich seine Kleider ein. Leni folgt ihm, lässt ihn nicht aus den Augen.

Leni: Und wie soll es jetzt weiter gehen?
Jan: Ich weiß es nicht. Gib mir ein einfach ein bisschen Zeit. Das... das alles war zu viel.
Leni: Jan, ich..... ich liebe dich und ich möchte dich nicht verlieren.
Jan: (dreht sich um, schaut sie an, schweigt) Entschuldige bitte, wenn ... wenn ich das im Moment nicht wirklich glauben kann.

Sie schauen sich an. Jan ist mit Packen fertig.

Jan: Ich kümmere mich selbstverständlich um Lotte, wenn du Termine hast.
Leni: Und was soll ich ihr sagen, wenn sie nach dir fragt?
Jan: Nichts. Das gleiche, was ich ihr gesag habe, als sie dich vermisste.

Er geht an ihr vorbei. Sie hält ihn am Arm fest, lässt ihn nicht aus den Augen.

Leni. Gib uns bitte noch eine Chance, Jan.

Jan sagt nichts mehr. Er löst sich und verlässt die Wohnung.
Im Wagen bleibt er eine ganze Weile sitzen. Immer die Fenster der Wohnung im Blick. Dann irgendwann startet er den Wagen und fährt zurück in seine WG.

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Zukunftsängste - Seite 4 Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat So 24 März 2013, 21:52


Dort ist alles ruhig. Die Küche ist wieder auf Vordermann gebracht. Jan geht in sein Zimmer und verstaut seine Kleider im Kleiderschrank.
Danach holt er sich aus der Küche noch etwas zu trinken. Aus dem Zimmer von Susi und Volker hört er den Fernseher. Er geht zurück in sein Reich.
Er steht am Fenster und schaut hinaus, ist in Gedanken. Merkt nicht, dass es an seiner Tür klopft. Chris macht die Tür auf, hat er ihn doch kommen hören.

Chris: Jan? (er reagiert nicht, Chris wird lauter) Jan!

Jan dreht sich um und schaut ihn an.

Chris: Ist... alles in Ordnung?
Jan: Ja.
Chris: Du warst….(zeigt auf den leeren Koffer) zu Hause ?
Jan: Chris, ich... ich wäre jetzt gern allein.
Chris: Jan, wenn...
Jan: Bitte!!

Er ist jetzt sehr nachhaltig. Chris merkt, dass er stört. Er schließt die Tür wieder.
Jan lässt sie nicht aus den Augen. Wenig später geht er schlafen, kann aber lange nicht einschlafen.


Am nächsten Morgen kommt Jan in die Küche. Die anderen sind schon fast mit dem Frühstück fertig.

Susi: Hey, wie war deine erste Nacht?
Jan: Ging so.
Volker: Wenn dir das Bett nicht behagt, kannst du es gerne austauschen. Wir haben im Keller noch eins stehen.
Jan: Nein, lass mal. Es lag nicht am Bett.

Jan und Chris Blicke treffen sich. Jan meint zu erkennen, dass er sauer ist, weil er ihn gestern so abgefertigt hat. Aber bevor er etwas sagen kann, steht Chris auf.

Chris: So Leute, ich muss los.
Susi: Ja, wir gehen auch gleich.

Wenig später sitzt Jan allein am Frühstückstisch. Er lässt sich Zeit, räumt danach alles weg und macht sich dann selbst auf den Weg zur Arbeit.

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Beitrag  cat So 24 März 2013, 21:54


Dort sind Ina und Tom schon bei der Arbeit. Ina freut sich, ihn wieder zu sehen, nimmt ihn kurz in den Arm.

Ina: Du glaubst gar nicht, wie froh ich bin, dass du wieder da bist. Mit Kowalski allein hätte ich es echt nicht mehr lange ausgehalten.

Tom sagt dazu gar nichts. Grinst nur. Jan muss auch schmunzeln.

Jan: Ist Hajo noch nicht da?
Tom: Kommt später.
Jan: OK, liegt was Besonderes an?
Ina: Wir müssen ein Vernehmungsprotokoll noch unterschreiben lassen. Die Frau hat vor drei Tagen eine Aussage gemacht und jetzt liegt sie mit einem
Gipsbein im Bett.
Jan: Gut, dann los.
Tom: Moment, ich dachte, du darfst nur Innendienst schieben?
Jan. Also es wird uns auf dem Weg zu dieser Frau sicher kein Unhold über den Weg laufen.
Tom: Das weiß man in dieser Stadt nie.
Jan: Klar.

Jan muss jetzt lächeln, er nimmt Ina am Arm und die beiden verlassen das Büro.
Auf dem Weg nach draußen meint er nur noch.

Jan: Ina wird auf mich aufpassen.

Und schon sind sie weg.

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Beitrag  cat So 24 März 2013, 21:57


Jan und Ina sind sehr schnell mit der Arbeit fertig. Die Frau hat unterschrieben und sie verlassen die Wohnung wieder.
Die Zeugin wohnt in einem etwas größeren Mietshaus.
Als sie die Treppe wieder nach unten gehen, hören sie aus einer der Wohnungungen einen Hund bellen.

Ina: Der bellt ja immer noch.

Bevor Jan noch etwas sagen kann, öffnet sich eine Tür auf diesem Stockwerk.

Mann: Frau Venske jetzt gehen sie endlich mit dem Hund raus! (Er schreit es förmlich hinaus, er sieht die beiden) Es ist einfach eine Zumutung. Alte Leute sollten einfach keine Tiere halten.
Jan: Bellt der Hund schon länger?
Mann: Zu lange, wenn sie mich fragen. Ich denke, ich sollte die Polizei rufen.
Jan: Nicht nötig. Die ist schon hier.

Er holt jetzt seinen Ausweis aus der Jacke und der Mann ist zufrieden.

Mann: Na dann.
Jan: Sie können wieder in ihre Wohnung gehen. Wir machen das hier.
Mann: Gut.

Jan wartet, bis der Mann die Tür wieder schließt.

Ina: Was hast du vor?

Jan geht zum Klingelknopf und klingelt. Aber es öffnet niemand. Der Hund bellt weiter.
Dann holt er seine Kreditkarte.

Ina: Jan?
Jan: Wir sollten nachsehen Vielleicht geht es der alten Dame nicht gut.
Ina. Also ich weiß nicht.
Jan: Aber ich.

Er öffnet die Tür und sofort kommt ihnen ein kleiner Dackel entgegen. Jan ist etwas vorsichtig. Sind Hunde nicht gerade seine Lieblingstiere.
Aber er hört auf zu bellen. Sie sehen den Fressnapf und den Wassertrog.

Ina: Zu fressen hat er.

Sie gehen ins Wohnzimmer und sehen nun eine Person, die auf einem Stuhl sitzt.

Jan: Hallo? Frau Venske?

Sie bekommen keine Antwort. Ina und Jan kommen etwas näher.
Jetzt sehen sie, dass die Frau sich nicht mehr regt. Jan fühlt den Puls.

Jan: Sie ist tot und.....eiskalt.
Ina. Ich ruf den Notarzt.

Wenig später ist der Notarzt vor Ort. Der diagnostiziert einen Herzstillstand. Ina findet heraus, dass es sich bei der Toten um Maria Venske handelt. 86 Jahre alt.
Der Arzt holt einen Block heraus.

Jan: Was machen sie?
Arzt: Das Übliche. Ich fülle den Totenschein aus.
Jan: Und was schreiben sie?
Arzt: Herzstillstand. Die alte Frau ist einfach eingeschlafen.
Jan: Das werden sie mal schön sein lassen.

Jan nimmt nun sein Handy und ruft nacheinander Sabine und die Spurensicherung an.

Jan: Sie können gehen.
Arzt: Wenn sie meinen.

Der Arzt verschwindet. Ina geht ganz nah zu Jan, der die Alte nicht aus den Augen lässt.

Ina: Kannst du mir mal erklären, warum du die Kollegen angerufen hast?
Jan: Ina, das war nicht nur ein Herzstillstand. Da steckt mehr dahinter.
Ina: Ach ja? (sie schauen sich an) Das gibt Ärger, das hab ich im Gefühl.
Jan: Warum? Die Frau ist keines natürlichen Todes gestorben. Also unser Fall. Ina, geh bitte zum Wagen und hol die Kamera. Ich möchte, dass du alles
Fotografierst.
Ina: Was Bestimmtest?
Jan: Alles.

Er ist leicht gereizt. Ina geht nach unten und holt die Kamera. Sie fotografiert die Leiche und alles, was sich um sie herum befindet.
Sabine ist die erste, die am Tatort erscheint.

Sabine: Was haben wir?
Jan: Eine tote Frau.

Sabine schaut sich die Alte an. Jan merkt das.

Jan: Was ist?
Sabine: Sieht schon ziemlich alt aus, die Frau.
Jan: Sie ist 86.
Sabine: Kann sie nicht eines natürlichen Todes gestorben sein?
Jan: Nein.

Sie hört aus Jans Stimme, dass es besser ist, jetzt nicht weiter dagegenzuhalten.
Sie geht an die Arbeit.

Ina sorgt dafür, dass der Hund in ein Tierheim gebracht wird.Außerdem befragen sie die unmittelbaren Nachbarn über die Frau.


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Zukunftsängste - Seite 4 Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat So 24 März 2013, 22:03


Später sitzt Jan mit den von Ina ausgewerteten Fotos an seinem Schreibtisch.

Tom: Als ob wir nicht schon genug zu tun hätten.
Jan: Reg dich ab, Tom. Wir haben es hier mit einem Mord zu tun.
Tom: Klar.

Sie schauen sich kurz an. Dann kommt Binz herein.

Binz: Wer ist für den Einsatz in der Badstraße verantwortlich?
Jan: Das bin ich.
Binz: Maybach, was soll das? Warum lassen sie die komplette Spurensicherung an einem Tatort antanzen, der gar keiner ist.
Jan: Maria Venske, 86 Jahre alt. Sie wurde getötet.
Binz: So, wurde sie. Also ich habe gehört, dass der Notarzt vor Ort Herzstillstand diagnostiziert hat. Hervorgerufen durch das hohe Alter der Dame.
Jan: Das sehe ich anders.
Binz: Und wieso?
Jan: Kommen sie mit.

ER führt ihn jetzt in den Besprechungsraum, wo eine Leinwand aufgebaut ist. Mit Hilfe eines Computers ist es Jan nun möglich, die von Ina gemachten Fotos auf die Leinwand zu werfen.

Jan: Maria Venske. (man sieht nun die alte Frau, die leblos auf dem Stuhl sitzt) 86 Jahre alt. Die aber trotz ihres Alters noch gut zu Fuß war. Das haben uns die Nachbarn bestätigt. Sie ist regelmäßig mit ihrem Hund nach draußen.
Binz: Und?
Jan: Wir haben in der Küche ein paar Zeitschriften gefunden. (er zeigt ein weiteres Foto mit Zeitungen und darauf eine Brille) Bei der Brille handelt es sich um eine Lesebrille.
Binz: Ja. Und?
Jan: (ein neues Bild erscheint. Es zeigt ein Buch, dass die alte Frau auf dem Schoß liegen hat) Diese Buch hält die Tote in den Händen. Aber sie hält es
Auf dem Kopf.
Binz: Sie hat ihre Lesebrille nicht auf. Hat es vermutlich nicht gemerkt.
Jan: Ach kommen sie Binz, das ist doch lächerlich.
Binz: Das was sie hier zu konstruieren versuchen ist lächerlich.
Jan: Dann das hier. (er zeigt ein weiteres Bild) Der Fressnapf war gefüllt und das Wasser war auch frisch. Laut erster Aussage von Frau Professor
Rossi war die Frau mindestens seit 24 Stunden tot.
Binz: Das hat doch überhaupt nichts zu sagen. Der Hund hat vermutlich nichts mehr gegessen, als er merkte, dass sein Frauchen nicht mehr lebt. Tiere
Spüren so etwas.

Jan schaut ihn an, er merkt, dass er Binz immer noch nicht überzeugen kann.

Binz: Das reicht mir nicht, Maybach.

Es klopft an der Tür. Sabine kommt herein.

Jan: Sabine, weißt du schon, wie sie zu Tode kam?

ER hofft nun, dass Sabine seine Theorie unterstreicht, dass die Frau getötet wurde.

Sabine: Also die Frau starb tatsächlich durch einen Herzstillstand. Ich vermute, dass durch das hohe Alter ihr Herz einfach aufgehört hat zu schlagen. Ich hab Spuren eines leichten Herzmittels gefunden. Sie muss es regelmäßig eingenommen haben.
Binz: Dann geben sie mir Recht, wenn ich sage, dass Frau Venske eines natürlichen Todes starb? (er schaut sie fragend an)
Sabine: (blickt kurz zu Jan, dann zu Binz) Ja.
Binz: Na bitte. Maybach, sie können das alles hier vernichten. (zeigt auf die Papiere, die auf dem Tisch liegen) Und sich wieder wirklichen Fällen widmen.
Jan: Ich glaub das nicht. Sabine, du .. du hast vermutlich etwas übersehen.
Sabine: (gibt ihm ihren Bericht) Du kannst gerne alles noch einmal nachlesen. Es gibt von meiner Seite keinen Zweifel.

Jan nimmt die Akte.

Binz: Vielleicht sollten sie sich noch ein paar Tage Urlaub gönnen.
Jan: Ich brauche keinen Urlaub. Und ich werde ihnen beweisen, dass diese Frau....
Binz: (wird jetzt laut) Sie beweisen mir in dieser Sache gar nichts mehr. Die Frau starb eines natürlichen Todes. Basta!

Er schreit ihn jetzt förmlich an, dreht sich um, sieht Hajo und Dagmar Schnee.

Binz: Trautzschke, sie sollten ihre Truppe besser unter Kontrolle halten.

ER verschwindet.
Ina und Tom stehen zusammen, haben während der ganzen Zeit nichts gesagt.

Hajo: Darf ich fragen, was hier los ist? (schweigen) Jan?
Jan: Nichts.

Er geht jetzt an allen vorbei und verlässt das Zimmer.

Hajo: Ina?

Ina erzählt Hajo, was in den letzten Stunden alles passiert ist. Alle hören ihr gespannt zu. Am Ende weiß Hajo Bescheid.

Die Gruppe löst sich langsam auf. Hajo geht ins Teambüro. Jan sitzt an seinem Schreibtisch und schaut sich die Tatortfotos an.

Hajo: Alles klar?
Jan: Sicher. (er meidet seinen Blick)
Hajo: Jan, du verrennst dich da in etwas.
Jan: Klar.
Hajo: Jan, kommst du mal bitte?

Jetzt schaut er nach oben. Hajo macht ihm per Blickkontakt klar, mit in sein Büro zu kommen. Er verlässt den Raum, Jan zögert eine Weile, schaut nun zu Ina und Tom, die ihn nicht aus den Augen lassen. Dann steht er auf und folgt seinem Chef.

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Beitrag  cat Di 26 März 2013, 11:01

Hajo sitzt schon an seinem Schreibtisch. Jan kommt herein, schließt die Tür.

Hajo: Setz dich bitte. (schweigen) Jan, du warst gestern Abend noch bei Leni?
Jan: Hab ein paar Sachen geholt, ja.
Hajo: Und... wie soll es weiter gehen?
Jan: Weiß nicht.
Hajo: Bist du nicht zu vorschnell ausgezogen?
Jan: Ganz sicher nicht.
Hajo: Leni tut die ganze Sache Leid, glaub mir. (wieder schweigen) Wo wohnst du jetzt? Leni sagte etwas von Freunden?
Jan: Ist nicht so wichtig.
Hajo: Jan..
Jan: Hajo, ich weiß nicht, wie lange es dauert, bis ich mir im Klaren darüber bin, wie es weiter gehen soll. Im Moment brauche ich den Abstand.
Hajo: Ich habe mir geschworen, mich nicht mehr in eure Angelegenheiten zu mischen.
Jan: Dann halte dich auch daran. Das ist eine Sache zwischen Leni und mir.
Hajo: Jan.... du bedeutest mir viel, das weißt du. Und ich heiße Lenis Tun nicht gut. Aber gebt euch nicht auf. Schon allein wegen Charlotte. Sie braucht
Euch beide.
Jan: (schaut Hajo an, der jetzt sehr ruhig mit ihm redet) Kann ich mit dir über diesen Fall reden?
Hajo: Venske? (er nickt) Du hast Binz gehört. Es gibt keinen Fall.
Jan: Aber Hajo, ich bin mir sicher, dass an dieser Sache irgendwas nicht stimmt.
Hajo: Jan, bitte.
Jan: Hör dir doch wenigstens an, was ich….
Hajo: Ina hat mir bereits alles erzählt.
Jan: Ina, tss. Die ist doch der gleichen Meinung wie Binz.

Sie lassen sich nicht aus den Augen. Jan erkennt an Hajos Gesichtsausdruck, dass es jetzt besser ist, den Mund zu halten und zu gehen.
Er steht deshalb auf und geht ohne ein weiteres Wort aus dem Zimmer.

An diesem Tag passiert nicht mehr viel.

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Zukunftsängste - Seite 4 Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat Di 26 März 2013, 11:05


Jan fährt nach Hause. Dort sind Susi und Volker beim Abendessen.

Susi: Hey, wie war dein erster Arbeitstag?
Jan: Geht so.
Volker: Komm setz dich und iss mit uns.
Jan: Danke, aber..... ich hab keinen Hunger.

Er geht mit seiner Akte in der Hand auf sein Zimmer. Susi und Volker schauen sich an und zucken nur mit den Schultern.


Jan setzt sich mit seiner Akte an den Tisch. Er holt sich die Bilder wieder heraus, schaut sie sich nacheinander immer und immer wieder an.
Er hört gar nicht, dass es an seiner Tür klopft. Susi streckt den Kopf ins Zimmer.

Susi: Jan? (schaut jetzt nach oben) Darf ich?
Jan: Klar.

Sie kommt herein, hat einen Teller in der Hand.

Susi: Meinen Schülern erzähle ich immer, dass das Frühstück die Wichtigste Mahlzeit am Tag ist und dass man abends nie mit knurrendem Magen ins
Bett gehen soll.

Sie stellt ihm jetzt einen Teller mit belegten Broten auf den Tisch. Jan muss lächeln.

Jan: Ist das so, ja?
Susi: Ja.

Sie setzt sich zu ihm, schaut sich die Fotos an, nimmt das, auf dem die Tote zu sehen ist.

Susi: Ist sie tot?
Jan: Ja.
Susi: Komisch, sieht aus, als ob sie schlafen würde. Ein Fall?
Jan: Wenn es nach meinem Chef geht.... nein.
Susi: Du bist anderer Ansicht?
Jan: Ich hab die Frau zusammen mit einer Kollegin gefunden. Der Hund hat gebellt und laut Aussage des Nachbarn schon einen Tag zuvor. Also ... bin ich rein.
Susi: Und hast sie so vorgefunden. (er nickt) Sie sieht alt aus.
Jan: War sie auch. 86 um genau zu sagen.
Susi: Verstehe. Dein Chef geht von einem natürlichen Tod aus. Mit 86 muss man ja auch täglich damit rechnen. (er schaut sie an, klingt ihre Stimme irgendwie eigenartig) Meine Oma ist 90 und erfreut sich bester Gesundheit.
Jan: (muss lächeln) Verstehe.
Susi: Was hat sie denn da auf dem Schoß?
Jan: Ein Buch.
Susi: Ein Buch, aha. Also... ich weiß ja nicht. Aber wenn ich in dem Alter wäre und ein Buch lesen wollte, dann würde ich mich doch in diesen bequemen Sessel (sie nimmt ein Bild, dass einen gemütlichen alten Sessel zeigt) setzen und nicht auf so einen harten Küchenstuhl.

Jan schaut sich die Fotos noch einmal an, dann zu Susi, die das aber nicht merkt, weil sie sich noch ein paar andere Bilder anschaut.

Jan: Du liest nicht zufällig ab und zu Kriminalromane?
Susi: (legt die Fotos hin, schaut ihn jetzt an, grinst) Auch.
Jan: Aha.
Susi: Sorry, wenn ich…. Wenn ich dir in deine Arbeit reinquatsche.
Jan: Nein, das ist gut. Das ist sehr gut.
Susi: Und was machst du jetzt? Ich meine, wenn es keinen Fall gibt?
Jan: Weiß noch nicht. Auf jeden Fall werde ich nicht locker lassen.
Susi: Gut. Aber vorher wird noch was gegessen, hm?

Sie zeigt auf den Teller mit den Broten.

Jan: Klar.

Sie lächeln sich an, Susi steht auf und geht zur Tür.

Jan: Susi? (sie bleibt stehen, dreht sich zu ihm um, schaut ihn an) Danke.
Susi: Jederzeit. Ich liebe Krimis.

Sie geht und Jan nimmt sich eines der Brote und beißt genüsslich hinein. Dann widmet er sich wieder den Bildern. Lässt den Sessel nicht aus den Augen.

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Zukunftsängste - Seite 4 Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat Di 26 März 2013, 11:07


Es ist kurz nach 9 Uhr, Jan bringt den Teller in die Küche. Die Brote hat er alle verdrückt.
Er trinkt noch ein Glas Wasser und möchte zurück ins Zimmer. Die Tür zu Chris Zimmer ist nur angelehnt. Er hört Stimmen.
Langsam öffnet er die Tür. Er sieht Chris in einer Ecke stehen. Dann sieht er das Abspielgerät.
Es spicht ein Mädchen und er erkennt Chris Stimme. Ein Gespräch, dass er wohl aufgezeichent hat.
Er versteht nicht genau, worum es geht, aber Chris dreht sich um und erkennt nun Jan.
Die beiden schauen sich an. Chris geht zum Abspielgerät und schaltet es aus.

Chris: Was ist?
Jan: Das Mädchen bereitet dir Kopfzerbrechen?
Chris: Nicht wirklich. (er spricht sehr nüchtern)
Jan: Wie alt ist sie?
Chris: 11. Und ziemlich schlagkräftig.
Jan: Wie meinst du das?
Chris: Na ja, sie hat zwei ihrer Mitschülerin so verprügelt, dass die ärztlich behandelt werden mussten.
Jan: Oh, klingt nicht so toll.
Chris: Tja, und der Psychologe soll sich nun eine Meinung bilden.
Jan: Wurde das Kind schon mal untersucht? Ich meine....
Chris: IQ mäßig? (er nickt) Ich mach meinen Job nicht erst seit gestern. Das kam mir natürlich auch als erstes in den Sinn.
Jan: Gut, dann das Elternhaus, wird sie selbst auch geschlagen? Oder schlägt der Vater die Mutter oder die Mutter den Vater...
Chris: Jan, du musst mir meinen Job nicht erklären, OK?

Er ist jetzt etwas sauer. Jan hört das an seiner Stimme.

Jan: Tut mir Leid.

Er geht wieder. Chris lässt die Tür nicht aus den Augen, dann schaltet er das Gerät wieder ein.


Jan zieht sich zurück und geht wenig später ins Bett. Leni möchte er heute nicht anrufen.
Aber morgen früh möchte er kurz vorbeischauen, vielleicht Charlotte auch in die Kita bringen. Die Kleine fehlt ihm, auch wenn er das von Leni im Moment noch nicht behaupten kann.

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Beitrag  cat Di 26 März 2013, 11:10


Am nächsten Morgen kommt aber alles anders. Jan hat schlecht geschlafen. Ihm ging die alte Frau nicht aus dem Kopf.
Und so fährt er nach dem Frühstück nicht zu Leni sondern noch einmal in die Wohnung
Der alten Frau Venske. Er verschafft sich Zutritt und geht noch einmal in alle Räume. Er bleibt im Wohnzimmer, wo Ina und er die alte Frau gefunden hat, stehen. Lässt alles,was er sehen kann auf sich wirken.
Jedes noch so kleine Detail prägt er sich ein. Er wägt ab, was Binz gesagt hat, um ihm klar zu machen, dass es sich um keinen Mordfall handelt. Das Klingeln des Telefons reißt ihn aus seinen Gedanken.
Er schaut auf das Telefon, überlegt. Dann nimmt er ab.

Jan: Hallo?
Saskia: Oma?
Jan: Wer spricht denn da?
Saskia: Saskia Walther. Wer sind sie?
Jan: Jan Maybach, ich.... ich bin von der Kripo.
Saskia: Kripo? Was ist denn mit meiner Oma?
Jan: Es .... es tut mir Leid, wenn ich ihnen das am Telefon sagen muss. Aber ....aber ihre Großmutter ist tot.
Saskia: Was? Tot? Und …wieso…. Überhaupt Kripo?
Jan: Wir gehen davon aus, dass sie eines gewaltsamen Todes gestorben ist. Darf ich fragen, von wo aus sie anrufen?
Saskia: Ich wohne in Dresden. Aber ich telefoniere oft mit meiner Oma.
Jan: Können sie herkommen?
Saskia: Natürlich. Ich.. ich komme sofort. Wie geht es denn Otto?
Jan: Otto?
Saskia: Na… Omas Hund.
Jan: Ach so. Der wurde in ein Tierheim gebracht.
Saskia: Was?
Jan: Wir wussten so schnell nicht wohin.
Saskia: Na gut, ich... ich muss noch etwas erledigen, dann ... dann komme ich.
Jan: Gut. Unser Präsidium finden sie im Claraweg 22.
Saskia: Ist gut.
Jan: Dann bis später.

Jan legt auf und schaut sich noch eine Weile um, dann fährt er ins Büro.

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Beitrag  cat Di 26 März 2013, 11:11


Jan: Morgen.
Ina: Morgen, wo warst du denn so lange?
Jan: Hab mich noch mal in der Wohnung der alten Venske umgesehen.
Ina: Ach ja? Und warum?
Jan: Ich denke, das willst du gar nicht wissen, hm?
Ina: Jan...
Jan: Schon gut. Binz Ausführungen waren ja auch sehr überzeugend.
Ina: Sag mal, willst du mir irgendwas sagen?
Jan: Nee.

ER setzt sich an seinen Schreibtisch. Ina ist beleidigt.

Jan: Übrigens, später kommt eine Saskia Walther zu uns.
Tom: (kommt herein, hat die letzten Worte mitbekommen) Wer ist das?
Jan: Die Enkelin von Frau Venske.
Tom: Venske?
Jan: Die alte Dame aus der Badstraße. Sie hat heute morgen bei ihrer Großmutter angerufen.
Tom: Du warst noch mal in der Wohnung? Warum?
Jan: Weil ich mir noch mal ein Bild machen wollte?
Tom: Bild von was? Die Frau hatte ein Herzversagen. Dachte das wäre geklärt.

Jan geht darauf nun gar nicht ein.

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Beitrag  cat Di 26 März 2013, 11:14


Es ist gegen Mittag, als eine junge Frau das Präsidium betritt.
Saskia Walther. Hajo steht mit Rettig im Flur, als er die Frau sieht.

Hajo: Kann ich ihnen helfen?
Saskia: Bestimmt. Ich suche einen Herrn Maybach.
Hajo: Dann kommen sie.

Er führt sie in Richtung Teambüro.

Saskia: Haben sie denn schon eine Spur vom Täter?
Hajo: Was genau meinen sie?
Saskia: Na, meine Großmutter. Sie wurde doch umgebracht.

Hajo versteht überhaupt nichts. Sie betreten das Büro.

Hajo: Jan? Du hast Besuch.
Jan: (schaut nach oben) Frau Walther? (sie nickt und er steht auf) Hallo, schön, dass sie so schnell kommen konnten.
Hajo, das ist die Enkelin von Frau Venske. Du weißt?
Hajo: (schaut ihn an) Kann ich ganz kurz mit dir reden?

Hajo geht auf den Flur, wartet.

Jan: Bin gleich bei ihnen. (er folgt Hajo nach draußen)
Hajo: Hast du ihr gesagt, dass ihre Großmutter getötet wurde?
Jan: Ja.
Hajo: Sag mal, bist du noch bei Verstand? Jan! Es gibt keinen Fall.
Jan: Sie ist hier, weil sie sich um Otto kümmern möchte.
Hajo: Otto?
Jan: Der Hund der Toten.
Hajo: Deshalb ist sie hier?
Jan: Genau.

ER lässt ihn jetzt stehen und geht zurück ins Büro.

Jan: Entschuldigen sie, dass sie warten mussten. Ina, Frau Walther möchte sich um den Hund von Frau Venske kümmern. Hast du die Adresse des Tierheims?
Ina: Sicher, ich schreibe sie ihnen raus.
Saskia: Danke. Wer... wer hat denn das getan?
Jan: Wir haben noch keine konkrete Spur. Aber... wenn sie so oft mit ihrer Großmutter telefoniert haben, ist ihnen in den letzten Tagen etwas
aufgefallen? Hat sie mal erwähnt, dass sie Angst hätte?
Saskia: Nein, eigentlich nicht. Sie war wie immer. Wer tötet denn eine so alte Frau. Ich versteh das nicht.
Jan: Lassen sie ihre Telefonnummer hier, dann kann ich sie anrufen, sobald wir mehr wissen.
Saskia: Natürlich.

Saskia schreibt ihre Nummer auf ein Stück Papier und Ina gibt ihr die Adresse des Tierheimes.

Ina: Sie nehmen das Tier an sich?
Saskia: Auf jeden Fall. Otto braucht doch jemanden, der sich um ihn kümmert.
Ina: Das ist schön.
Saskia: Danke und (sie schaut Jan an) sie rufen mich an, versprochen?
Jan: Versprochen.
Saskia: Dann... auf Wiedersehen.
Jan: Wiedersehen.

Sie verlässt das Büro.

Tom: Sag mal, warum lässt du sie in dem Glauben, ihre Großmutter wäre getötet worden?
Ina: Das würde mich allerdings auch interessieren.
Jan: Weil es so ist, ganz einfach.

ER geht jetzt aus dem Zimmer, hat keine Lust auf Konversation, weiß er, dass er mit der Meinung allein da steht. Und niemand auch nur irgendetwas tun wird, in diesem Fall zu ermitteln.

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Zukunftsängste - Seite 4 Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat Di 26 März 2013, 11:20


Es ist kurz nach Mittag, als Chris das Präsidium betritt. Ina, Tom und Jan sitzen am Schreibtisch und arbeiten. Chris bleibt an der Tür stehen und klopft kurz an. Ina schaut zuerst nach oben, lächelt, als sie ihn sieht.

Ina: Hallo.
Chris: Hallo.

Als Jan die Stimme hört, schaut auch er nach oben. Ina ist schon aufgestanden.

Ina: Wie können wir ihnen helfen?
Jan: (steht auf und geht ebenfalls zu Chris) Schon gut, Ina. Ich mach das schon.

Ina schaut ihn etwas böse an, geht dann zurück zum Schreibtisch. Sie lässt Chris aber nicht aus den Augen. Der merkt das, lächelt.

Jan: Was gibt’s?
Chris: Können wir kurz reden?
Jan: Klar.
Chris: Draußen, ja?

Er geht wieder und Jan folgt ihm. Sie bleiben vor dem Präsidium stehen. Ina geht ans Fenster und beobachtet die beiden. Tom lässt sie nicht aus den Augen, muss grinsen. Ihm ist natürlich nicht entgangen, dass dieser junge Mann ihr Interesse geweckt hat.

Jan: Was ist los?
Chris: Hör zu, ich.. .ich möchte mich bei dir entschuldigen, weil ich.... weil ich dich gestern Abend so ... so abgefertigt habe.
Jan: Hey, ich kann dich verstehen. Ich war am Vortag auch nicht gerade gesprächig.
Chris: Stimmt. Aber..... du hattest sicher deine Gründe.
Jan: Wie du auch.
Chris: Nee nicht wirklich. OK, ich.. ich war schon ein bisschen sauer, weil du... weil du nicht mit mir über deine Probleme reden wolltest. Berufskrankheit.
Jan: Ich bin kein Kind mehr.
Chris: Stimmt, aber du hast Probleme und ich mache da keine großen Unterschiede, wenn ich merke, dass es jemandem nicht gut geht.
Jan: OK.
Chris: Auf jeden Fall möchte ich dir danken.
Jan: Wofür?
Chris: Für den Tipp gestern Abend. Ich hab mir die Familie genauer angeschaut. Und was ich herausgefunden habe, hat mich echt schockiert.
Jan: Der Mann schlägt seine Frau.
Chris: Nee, umgekehrt. Die Frau schlägt ihren Mann.
Jan: Ui, das hört man selten.
Chris: Stimmt. Auf jeden Fall weiß ich jetzt, wo ich ansetzen muss.
Jan: Na dann. (er schlägt ihm auf die Schulter)

Jetzt schaut Chris kurz auf die andere Straßenseite. Dort steht ein Mann der Fotos von ihm schießt.

Chris: Ich fass es nicht.
Jan: Was ist?
Chris: Schau nicht nach rechts. Der Typ verfolgt mich schon den ganzen Morgen.Und ständig macht er Fotos von mir.
Jan: Du denkst an deine Ex?
Chris: Klar, wer sollte denn sonst ein Interesse daran haben, was ich gerade mit wem tue. Vermutlich glaubt sie sogar, dass ich ... schwul bin.
Jan: Aha.
Chris: Sag mal…..(er schaut ihn jetzt ganz tief in die Augen, Jan ist jetzt etwas verwirrt, dann küsst er Jan)
Jan: Was war das denn jetzt?
Chris: Ich hoffe, er hat rechtzeitig abgedrückt. Wäre doch schade, wenn ihm das entgagen ist.

Sie grinsen jetzt beide. Jan versteht. Dann nimmt er Chris Kopf und gibt ihm ebenfalls noch einmal einen Kuss.

Jan: Doppelt hält besser. Für den Fall, dass er beim ersten Mal zu geschockt war.

Chris muss lachen.

Chris: Du bist mir so einer. Aber... hat Spaß gemacht und ich bin mal gespannt, was da jetzt auf mich zukommt.

Was die beiden während dieser ganzen Aktion nicht gemerkt haben, ist, dass Binz von der einen Seite und Leni von der anderen Seite das Schauspiel beobachtet haben.

Binz geht an den beiden vorbei, schaut sie eine Weile dabei an, bis er im Haus verschwindet.
Leni dagegen setzt sich wieder in den Wagen und fährt davon.


Drinnen ist es Ina, die absolut geschockt ist.

Ina: Also das..... das...
Tom: (merkt, dass etwas passiert sein muss) Was ist?
Ina: (sie dreht sich zu ihm um) Wieso müssen gutaussehende Männer, die mir gefallen würden, entweder verheiratet oder schwul sein?
Tom: Ich bin weder verheiratet noch schwul.
Ina: Du gefällst mir aber nicht.
Tom: Warum eigentlich nicht?
Ina: Vergiss es Kowalski.

Sie geht an seinem Schreibtisch vorbei. Tom steht auf und schaut aus dem Fenster.

Tom: Was macht dich eigentlich so sicher, dass der Typ da schwul ist?
Ina: Sie haben sich geküsst.
Tom: Wer?
Ina: Na der Typ und Jan.

Jetzt dreht sich Tom um, schaut sie entsetzt an.

Tom: Du willst mich jetzt aufziehen, oder?
Ina: Nee Kowalski.
Tom: Jan hat den Typen geküsst?
Ina: Hab ich doch gesagt.

Tom ist jetzt echt geschockt. Damit hat er nicht gerechnet.

Nach einer Weile kommt Jan wieder ins Büro. Tom lässt ihn nicht aus den Augen.
Ina dagegen würdigt ihn keines Blickes.

Tom: Ein Freund von dir?
Jan: (schaut ihn an) Wer?
Tom: Na der Typ von eben.
Jan: Ach so...ja..... ja, wir wohnen zusammen.
Tom: Ihr....ihr tut was?
Jan: Ich bin in seiner WG untergekommen. Vorrübergehend.
Ina: Du wohnst in einer WG?
Jan: Ja. Nach Hause kann ich ja nicht.
Ina: Und wieso nimmst du dir dann nicht ein Hotelzimmer? Vorrübergehend?
Jan: Wieso? Ist doch ganz praktisch. Außerdem... bist du nicht alleine. Hast jemanden zum Quatschen.
Tom: Seit wann brauchst du jemanden zum Quatschen?

Jan schaut Tom jetzt etwas abwertend an. Er weiß genau, wie er das jetzt meint.
Er schweigt und die anderen halten auch den Mund.

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Beitrag  cat Mi 27 März 2013, 11:25

Nach einer Weile kommt Hajo zu ihnen. Er bleibt vor Jans Schreibtisch stehen. Der merkt das, schaut nach oben.

Jan: Ist was?
Hajo: Ich habe gerade eine Meldung hereinbekommen. In der Klehestraße hat man eine alte Frau tot in ihrer Wohnung gefunden.

Es herrscht eine Weile Schweigen. Hajo lässt Jan nicht aus den Augen.

Jan: Klehestraße sagst du? (er nickt) Das ist doch eine Seitenstraße der Badstraße.
Hajo. Ganz recht. (sie lassen sich immer noch nicht aus den Augen) Ich denke, dass wir uns das mal ansehen sollten.
Jan: (grinst ein wenig) Das denke ich auch.

Und schon sind die 4 auf dem Weg in die Klehestraße.


Als sie in die Wohnung kommen, ist Sabine schon vor Ort. Ebenfalls die Spurensicherung.
Sie sehen eine alte Frau, die am Küchentisch sitzt. Man könnte im ersten Moment meinen, sie ist eingeschlafen.

Sabine: Hallo. Sag mal, Jan, hast du das hier eingefädelt?

Jan muss grinsen.

Jan: Kannst du schon was sagen?
Sabine: Na ja, auf den ersten Blick sieht es wieder nach Herzstillstand aus.
Jan: Sah es bei Frau Venske auch.
Sabine: Ich weiß. Und wenn ich bei dieser Frau keine Fremdeinwirkung feststellen kann, dann haben wir es mit unglücklichen Zufällen zu tun.
Jan: Daran glaube ich nicht.
Tom: (kommt zu ihnen) Auf jeden Fall ist die Frau schon seit drei Tagen tot.
Sabine: (schaut ihn frangend an) Bist du unter die Pathologen gegangen?
Tom: Nee. Aber hier....die hab ich auf dem Altpapierhaufen gefunden. (er zeigt abgerissene Kalenderblätter) Die alte Dame hat regelmäßig
die Kalenderblätter abgerissen. Und hier.... (er geht zum Kalender und tippt auf das aktuelle Blatt) der 15. Wir haben heute den 18. Sprich,
sie ist seit drei Tagen tot.
Ina. Wow, Kowalski, so viel Kombinationsgabe hätte ich dir gar nicht zugetraut.
Tom: Danke.

Hajo und Jan schauen sich an, müssen grinsen.

Hajo: Wer hat die Tote gefunden?
Sabine: Eine Nachbarin. Frau Sommer.
Hajo: Ina, befragst du sie?
Ina: Mach ich.
Tom: Die Tote heißt Hertha Zimmer. 82 Jahre alt. Wohnte alleine.
Hajo: Gut, dann warten wir erst einmal deinen Obduktionsbericht ab.
Sabine: Ich werde mich beeilen. Aber große Hoffnung hab ich nicht.

Sie bleiben noch eine Weile, schauen sich alles an. Ina kommt wenig später zu ihnen.

Ina: Lt. der Nachbarin hatte Frau Zimmer keinen allzugroßen Kontakt zu den Leuten hier im Haus. Lebte sehr zurückgezogen seit dem Tod
Ihres Mannes vor drei Jahren.
Jan: Verwandte oder Bekannte?
Ina: Eine Tochter gibt es wohl, aber die lebt im Ausland. Ich kümmere mich darum.
Hajo: Ist gut.

Sie fahren schließlich wieder zurück ins Büro. Sie warten an diesem Tag vergeblich auf Sabines Bericht.

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Beitrag  cat Mi 27 März 2013, 11:28


Jan kommt zu Hajo ins Büro.

Jan: Hajo? Kann ich ein bisschen früher gehen? Ich möchte Charlotte von der Kita abholen.
Hajo: Ach, das wollte ich jetzt gerade tun.
Jan: Du?
Hajo: Leni hat mich angerufen und gefragt, ob ich sie holen könnte. Sie hat noch einen Termin.
Jan: Wieso ruft sie dich an und nicht mich?
Hajo: Das weiß ich nicht. Aber.... ich gebe dir gerne den Vortritt. Ist ja auch besser so. Obwohl ich Lotte sehr gerne um mich habe.

Sie müssen grinsen.

Jan: OK, danke.

Jan verlässt das Präsidium und fährt auf direktem Wege in die Kita.

Clara: Hallo Jan.
Jan: Hi, ich möchte Charlotte holen.
Clara: Du? Leni hat gesagt, dass ihr Vater die Kleine abholen kommt.
Jan: Stimmt, aber jetzt bin ich hier.
Clara: Tut mir Leid, Jan. Aber Leni hat ausdrücklich gesagt, dass ich Charlotte nur an ihren Vater übergeben soll.
Jan: Na ja, jetzt hole ich sie eben ab. Ist doch egal.
Clara: Sorry Jan, aber sie hat auch gesagt, dass ich sie unter keinen Umständen an dich geben soll.
Jan: Was soll das denn? Ich bin ihr Vater.
Clara: Ich halte mich nur an die Anweisungen, Jan.

Jan geht ein paar Schritte zur Seite, nimmt sein Handy.

Jan: Hajo? --- Nein, ich bin in der Kita. Du musst herkommen. ----Nein, es gibt Probleme und ich brauche dich. --- Ja. --- Ist gut. Bis
Gleich.

ER legt wieder auf und schaut Clara an. Der ist das peinlich, kennt sie Jan schließlich und
Versteht eigentlich nicht, was das ganze soll.

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Beitrag  cat Mi 27 März 2013, 11:32


Zwanzig Minuten später ist Hajo da. Er geht in die Kita. Clara kommt auf ihn zu.

Clara: Hallo Herr Trautzschke.
Hajo: Hallo. Was ist denn los?
Clara: Kommen sie.

Sie führt ihn nach draußen. Jan ist mit Charlotte im Sandkasten und spielt mit ihr.

Clara: Jan?

Er schaut nach oben.

Jan: Schau mal, wer da kommt.
Lotte: (schaut ebenfalls in die Richtung) Opa.

Sie steht auf und steigt aus der Sandkiste aus, um zu ihrem Opa zu laufen. Der nimmt sie in den Arm.
Jan kommt ebenfalls dazu.

Hajo: Was ist denn los? Warum sollte ich denn sofort herkommen?
Jan: Deine Tochter hat ausdrücklich verlangt, dass du Charlotte abholst.
Hajo: Wie bitte?
Jan: Ja du hast richtig gehört.
Clara: Herr Trautzschke, ich tue nur das, was man mir aufträgt. Und ihre Tochter wollte nur sie.
Hajo: Na ja, ich verstehe das zwar nicht, aber jetzt bin ich ja da.
Clara: Ja.
Hajo: (schaut Lotte an und dann Jan) Dann fahren wir mal nach Hause zu Mama, hm?

Lotte fuchtelt mit ihren Ärmchen umher. Hajo lässt sie wieder runter und die drei verlassen die Kita, fahren auf direktem Wege zu Leni nach Hause.
Da Jan noch einen Hausschlüssel hat und Leni noch nicht da ist, schließt er die Wohnung auf.
Sie wollen warten, bis Leni nach Hause kommt.

Hajo sitzt in der Küche spielt ein wenig mit Charlotte, die schon im Hochstuhl sitzt und darauf wartet, etwas zu essen zu bekommen. Jan bereitet ihr einen Apfel zu. Da hören sie, dass jemand die Tür aufschließt.

Hajo: Jetzt kommt die Mama, hm? (Charlotte lächelt)
Lotte: Mama.

Als Leni in die Küche kommt, ist sie zuerst erschrocken. Sieht sie Jan.

Leni: Was machst du hier? (sie spricht sehr energisch)
Jan: Entschuldige, aber... ich hab Lotte von der Kita abgeholt und jetzt warten wir auf dich.

Er ist mit Apfelschälen fertig und möchte Charlotte die Stückchen geben. Leni geht dazwischen und nimmt ihm den Teller mit den Schnitzchen weg.

Leni: Geh.
Jan: Was ist denn los?
Leni: (schaut jetzt Hajo an) Ich muss mal ein ernstes Wort mit Carla reden. Ich hab ihr ausdrücklich gesagt, dass nur du sie abholen darfst.
Hajo: Was ich auch getan habe. Jan war zufällig dort. Überhaupt, was soll das, Leni? Jan ist Lottes Vater.
Jan: Das würde mich allerdings auch interessieren.
Leni: Ich will nicht, dass Jan sich der Kleinen noch einmal nähert.
Jan: Ach ja? Darf ich fragen, was ich verbrochen habe? Ist es die Rache, dass ich ausgezogen bin? Dass ich dein Handeln in den letzten Monaten nicht
Einfach so schlucke?
Leni: Du weißt genau, warum.
Jan: Ts...

Er geht ein paar Schritte von ihr weg, schüttelt leicht den Kopf.

Hajo: Leni.
Leni: Halt du dich da raus, Papa.
Hajo: Nein, das tu ich nicht. Ich weiß im Moment überhaupt nicht, warum du Jan so attackierst. Er hat nichts getan.
Leni: Ach, dann tolerierst du das ganze auch noch.
Jan: Was Leni! (er ist jetzt laut) Was soll er tolerieren?
Leni: Ich hab euch gesehen.
Jan: Wen.... wen hast du gesehen?
Leni: Dich und.....und dein neuer Freund. Ihr....(sie schluckt) ihr habt euch geküsst.

Jetzt wird Jan einiges klar. Hajo allerdings ist doch etwas geschockt.

Hajo: Wie bitte?
Leni: Ja Papa, dein Stellvertreter und Schwiegersohn ist schwul.
Jan. Leni, hör auf. Das ist doch lächerlich.
Leni: Ach, (sie geht jetzt ganz dicht an ihn heran) dann leugnest du also, dass du vor nicht einmal ein paar Stunden einen ....gutaussehenden Mann
Geküsst hast?
Jan: Nein, das leugne ich nicht. Das hab ich getan.
Leni: Na bitte.

Sie fühlt sich jetzt bestätigt. Sie geht zu Lotte, holt sie aus dem Hochstuhl heraus, drückt sie ganz fest an sich.

Leni: Ich möchte, dass du jetzt gehst und Lotte.... in Ruhe lässt.
Jan: Leni, ich kann dir das alles erklären.
Leni: Musst du nicht. Deine Sache, wenn du in Zukunft lieber mit Männern rummachst.
Jan: Jetzt mach dich nicht lächerlich.
Leni: Du machst dich gerade lächerlich, Jan Maybach. Und jetzt verschwinde.

Sie schauen sich an. Jan erkennt an Lenis Blick, den er nur zu gut kennt, dass es jetzt besser ist, zu gehen. Schon allein wegen Charlotte, die ein ganz ängstliches Gesicht macht.
Ohne auch nur noch ein Wort zu sagen, geht er.
Hajo versteht gar nichts mehr

Hajo: Jan!

Leni lässt Charlotte wieder runter und gibt ihr einen Apfelschnitz. Damit geht sie in ihr Zimmer.

Hajo: Leni, warum hast du ihn nicht ausreden lassen. Es gibt bestimmt eine simple Erklärung für das, was du gesehen hast.
Leni: Klar, verteidige ihn nur, deinen Schwiegersohn.
Hajo: Ich verteidige niemanden. Ich finde nur, dass jeder das Recht hat, sich zu erklären.

Er steht jetzt auf und geht ebenfalls. Bleibt aber an der Tür noch einmal stehen.

Hajo: Tu mir den Gefallen und redet miteinander und denke auch ein bisschen an eure Tochter. Sie liebt ihren Vater und sie vermisst ihn.

Jetzt lässt er Leni alleine. Sie setzt sich an den Tisch, vergräbt das Gesicht in ihren Händen, bekommt feuchte Augen.

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Beitrag  cat Mi 27 März 2013, 11:36


Jan fährt auf direktem Weg nach Hause. Ist es doch spät geworden.
Als er aufschließt, hört er ein Geräusch in der Küche. Er schaut nach. Chris ist gerade dabei, sich eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank zu holen.

Jan: Gibst du mir auch eine?

Chris dreht sich um, sieht Jan.

Chris: Jan.

Er holt noch eine Flasche heraus und gibt sie ihm. Er merkt, dass es ihm auch nicht so gut geht.

Jan: Danke.

Jan lehnt sich an den Küchenschrank und öffnet die Flasche. Chris lässt ihn nicht aus den Augen.

Chris: Darf ich fragen, welche Laus dir über die Leber gelaufen ist?
Jan: (schaut ihn an) Leni, meine Frau.
Chris: Aha.
Jan: Du siehst aber auch nicht gerade glücklich aus.
Chris: Tja, ich denke mal, der Fotograf hat genau zum richtigen Zeitpunkt abgedrückt.

Jan, der gerade dabei war, einen Schluck aus der Falsche zu nehmen, stockt und schluckt kräftig.

Chris: Ja, meine Ex hat angerufen und mir mit meiner neuen Liebe viel Glück gewünscht. Und ich könnte Julia nun ganz vergessen.
Jan: Oh, dann ging unser Techtelmechtel wohl gründlich in die Hose.
Chris: (grinst ein wenig) Kann man so sagen. Und du?
Jan: Tja, der Fotograf war leider nicht der einzige, der uns beobachtet hat. Leni, sie muss uns gesehen haben und jetzt......
Chris: Ich ahne.
Jan: Tja, sie hat mir jeglichen Kontakt zu Lotte untersagt.
Chris: Lotte ist eure Tochter?
Jan: (schaut ihn jetzt an) Entschuldige, ja. Charlotte, sie ...sie ist jetzt 16 Monate alt.
Chris: Noch so klein. (sie trinken beide einen Schluck aus der Flasche) Und jetzt?
Jan: Na ja, ich wollte ihr die Situation erklären, aber.....
Chris: Es hat sie nicht interessiert.
Jan: Nein.

Chris geht nun zu Jan, legt seinen Arm um seine Schulter. Sie schauen sich an.

Chris: Was ist? Gehen wir zu dir oder zu mir?

Jetzt müssen beide anfangen zu lachen. Volker, der zufällig in die Küche kommt, sieht die beiden.

Volker: Darf ich an eurer Freude teilhaben?
Chris: Klar, willst du unser Trauzeuge werden?
Volker: Trauzeuge? Dann seht erst mal zu, dass ihr eure Frauen los werdet.
Chris: Stimmt. Wir sind ja beide noch verheiratet. Mist.

Er geht mit seiner Flasche in Richtung Küchentür, dreht sich noch mal um.

Chris: Na ja, ein ander Mal vielleicht Jan. (er zwinkert ihm zu und geht grinsend auf sein Zimmer)
Volker: Alles klar bei euch?
Jan: Ja, alles klar.
Volker: Probleme mit den Frauen, hm?
Jan: Du sagst es.
Volker: Kopf hoch, so herrisch wie sie sein können, so liebevoll sind sie, wenn man sich wieder versöhnt. Ich spreche da aus Erfahrung, glaub mir.
Jan: Tja, dann ..... dann hoffe ich, dass ich eine Chance zur Versöhnung bekomme.
Volker: Ganz bestimmt.

Er schlägt ihm auf die Schulter und geht wieder zurück aufs Zimmer.
Jan macht es ihm nach und geht mit seinem Bier ebenfalls auf sein Zimmer.

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Beitrag  cat Mi 27 März 2013, 11:41


Als Jan am nächsten Morgen ins Büro kommt, ist es Hajo, der ihn gleich zu sich bestellt.

Hajo: Setz dich. (Jan setzt sich) Jan, ich erwarte eine Erklärung.
Jan: Für was?
Hajo: Für das, was gestern Abend passiert ist. Leni war total geschockt und ... und ich ehrlich gesagt auch. Stimmt es?
Jan: Was?
Hajo: Verdammt, dass du…. dass du es mit Männern.... du weißt schon.
Jan: Dass ich schwul bin. Sprichs doch aus.
Hajo: Ja. (sie schauen sich an) Stimmt das?
Jan: Was denkst du?
Hajo. Ich weiß nicht, was ich denken soll. Ich glaube meiner Tochter, was sie gesehen hat.
Jan: Das kannst du auch. Ich habe Chris geküsst, ja.
Hajo: Chris. Dein.....dein neuer Freund.
Jan: Hajo, Chris ist ein Mitbewohner der WG, in die ich gerade eingezogen bin. Er hat Probleme mit seiner Frau. Lebt ihm Trennungsjahr und sie verweigert ihm jeglichen Kontakt zur Tochter. Sie versucht mit allen Mitteln zu erreichen, ihn zu diskreditieren. Und gestern Nachmittag war da dieser Fotograf. Vermute mal ein Privatdetektiv. Wir wollten ihm.... etwas Brisantes bieten und...
Hajo: Habt euch geküsst. (er grinst)
Jan: Ja. Allerdings ging der Schuss nach hinten los.
Hajo: Tja, selbst schuld, würde ich sagen.
Jan: Ja grins nur. Was soll ich denn jetzt machen? Leni glaubt mir doch nie.
Hajo: Es wäre ein Versuch wert, ihr die Sache zu erklären.
Jan: Und wie? Sie hört mir doch gar nicht zu.
Hajo: Dann lass nicht locker. Du hast sie schon einmal wieder zurückerobert.

Es klopft an der Tür.

Hajo: Ja?
Tom: Ich störe euch ungern, aber... Sabine hat den Obduktionsbericht.
Hajo: Wir kommen.

Sie stehen auf und gehen in den Besprechungsraum. Dort warten Ina, Tom und Sabine.

Hajo: Morgen Sabine.
Sabine: Morgen ihr beiden.
Jan: Und?
Sabine: (sie sieht sein erwartungsvolles Gesicht) Tja, Jan, ich muss dich leider wieder enttäuschen. Ich konnte kein Fremdeinwirken feststellen.
Sie starb an Herzversagen.
Jan: Das glaub ich einfach nicht. Sabine, hast du....
Sabine : Zweifelst du an meinen Fähigkeiten als Pathologin ?
Jan: Ganz ehrlich? (sie nickt) Ja.

Er geht an ihr vorbei, bleibt am Fenster stehen.

Jan: Das kann doch kein Zufall sein, dass zwei Frauen so dicht hintereinander an Herzversagen sterben.
Ina: Die Frauen waren alt, Jan.
Jan: Na und? Aber nicht wirklich krank.
Sabine: Sie haben beide ein Herzmittel eingenommen, Jan.
Jan: Kann es daran liegen? Eine Überdosierung?
Sabine: Nein, ausgeschlossen.
Jan: Dann musst du eben noch weiter suchen.
Sabine: Und wonach?

Die beiden bieten sich jetzt einen regelrechten Schlagabtausch.

Jan: Was weiß ich.
Sabine: Jan, ich hab alles zweimal durchgecheckt. Da gibt es nichts, was auf einen Mord hindeutet.
Jan: Das glaub ich nicht. Das glaub ich einfach nicht.

Er geht jetzt an allen vorbei und verlässt das Präsidium.

Sabine: Manchmal kann einem seine Verbohrtheit echt nerven.
Hajo: Er beruhigt sich schon wieder, Sabine. Danke für deinen Bericht.
Sabine: Ja, bitte.

Sie gibt ihm die Akte und geht.

Tom: Und jetzt?
Ina: Nichts. Kein Fremdeinwirken, kein Fall.
Hajo: Das sehe ich auch so.
Tom: Unser Kollege aber nicht.
Hajo: Er wird es schon irgendwann einsehen.
Ina: Seit er die Seiten gewechselt hat, ist er unberechenbar.
Hajo. Was meinst du denn mit Seiten gewechselt?
Ina: Ach nichts, ich.....
Tom: Was ist Ina? Warum sagst du ihm nicht, was du gestern beobachtet hast?

Hajo schaut Ina fragend an, der ist das jetzt peinlich. Tom merkt das und spricht für sie.

Tom: Unsere werte Kollegin wurde gestern Zeugin, wie sich Jan geküsst hat. Allerdings nicht mit einer Frau, sondern ....
Hajo: (fällt ihm ins Wort) mit einem Mann. Ich weiß.
Ina: Du weißt? Und... du sagst nichts? Ich meine.....Hajo, Jan ist verheiratet , mit deiner Tochter und die beiden haben ein Kind.
Hajo: Ina, beruhige dich. Das war gestern alles nur Schau.
Ina: Schau? So wie die geknutscht haben?

Hajo muss grinsen. Tom ebenso. Ina kommt sich jetzt echt blöd vor.

Ina: Ihr seid doch blöd.

Sie geht an ihnen vorbei, zurück ins Büro. Hajo und Tom können ihr Lachen jetzt nicht mehr halten.

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Beitrag  cat Mi 27 März 2013, 11:44

Jan ist total sauer. Er ist einfach davon überzeugt, dass das keine Zufälle sind.
Er entschließt sich, in die Redaktion zu fahren. Möchte er mit Leni sprechen.
Sie sitzt an ihrem Schreibtisch und tippt irgendwas in ihren Computer.

Jan. Leni? (sie schaut nach oben)
Leni: Was machst du denn hier?
Jan: Hör zu, ich.. ich muss mit dir reden.
Leni: Ich wüsste nicht worüber.
Jan: Ich... ich will dir das ganze erklären, bitte.
Leni: Jan, wenn du von den Frauen genug hast, OK. Wenn ich der Auslöser dafür gewesen sein sollte, dann.... dann tut es mir Leid.
Jan: Aber es ist nicht so, wie du denkst.
Leni: Was ich denke und was nicht, ist unerheblich. Fakt ist, was ich gesehen habe.
Jan: Genau und darüber möchte ich mit dir reden.
Leni: Aber ich nicht. Und wenn du mich jetzt bitte entschuldigst, ich hab zu tun. Im Gegenstz zu dir offensichtlich. (sie steht auf und geht zur Tür)
Jan: Leni bitte.
Leni: (bleibt stehen, dreht sich um) Ach und…… Finger weg von Charlotte.

Sie geht, ohne ein weiteres Wort zu verlieren.
Jan bleibt zurück. Er merkt, dass es ein schönes Stück Arbeit sein wird, Leni davon zu überzeugen, dass er nicht auf Männer steht.


Er fährt zurück ins Präsidium und besorgt sich alles, was er über die toten Frauen finden kann.
Bei welchen Arzt sie waren, wo sie einkaufen gingen, alles.

Tom: Lass das mal Hajo nicht sehen.
Jan: Was?
Tom: Na dein Chaos hier. Jan, die Frauen waren alt. Ihre Zeit war einfach gekommen.
Jan: Das sehe ich anders. Und jetzt lass mich bitte weiterarbeiten.
Tom: Gut, wie du meinst.

Jan macht sich Notizen über Notizen. Bis er aufsteht.

Jan: Ina, ich.. ich muss mal kurz weg.
Ina: Und wohin?
Jan: Ich bin in gut einer Stunde wieder hier, OK?
Ina: Und was sag ich Hajo, wenn er fragt, wo du bist?
Jan: Lass dir was einfallen.

Schon ist er verschwunden. Sie schaut ihm noch nach, verzieht das Gesicht. Ihr ist natürlich auch nicht entgangen, dass er die ganze Zeit diese Akten gewälzt hat.


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Beitrag  cat Do 28 März 2013, 10:37

Jan fährt in die Badstraße. Er schaut sich vor dem Haus um, sieht einen kleinen Tante Emma Laden. Geht hinein.

Jan. Guten Tag.
Frau: Guten Tag, kann ich ihnen helfen?
Jan: Ja, vielleicht. Mein Name ist Maybach, Kripo Leipzig. (er zeigt ihr seinen Ausweis) Sagen sie, diese beiden Frauen hier... (er holt jetzt zwei Fotos
Der Toten) haben die bei ihnen eingekauft?

Die Frau schaut sich die Fotos in Ruhe an.

Frau: Ja, sicher, das sind Frau Venske und Frau Zimmer.
Jan: Sie kennen sie also.
Frau: Natürlich. Allerdings.... ich hab gehört, dass sie beide ..... tot sind?
Jan: Ja, das stimmt.
Frau: Na ja, sie waren ja auch nicht mehr die Jüngsten.
Jan: Wann haben sie sie denn zuletzt geseshen?
Frau: Also Frau Venske vor zwei Tagen. Und Frau Zimmer... warten sie.. Ist bestimmt schon drei oder vier Tage her.
Jan: Und.... welchen Eindruck hatten sie von den beiden? Fühlten sie sich irgendwie krank?
Frau: Nein. Sie waren wie immer.
Jan: OK, das war’s dann auch schon. Danke.
Frau: Sagen sie, Kripo? Glauben sie, die beiden sind eines gewaltsamen Todes gestorben?
Jan: Wir ermitteln noch. Ist nicht so einfach, weil die beiden Damen alleinstehend waren.
Frau: Das ist so, wenn man alt wird. Die Kinder ziehen fort und die Enkel wollen nichts wissen. Obwohl... die Kleine von Frau Venske hat sich immer regel-
Mäßig um ihre Oma gekümmert.
Jan: Ja, ich weiß.
Frau: Dann hoffe ich, dass sie herausfinden, warum die beiden gestorben sind.
Jan: Danke. Auf Wiedersehen.
Frau: Wiedersehen.


Jan geht aus dem Laden und schaut auf das Gebäude gegenüber. Er entschließt sich, noch einmal in die Wohnung von Frau Venske zu gehen. Erkennt dann aber eine alten Frau, die mit einer schweren Tüte bewaffnet in ein Wohnhaus geht. Er läuft auf sie zu.

Jan: Entschuldigen sie, aber.... ist das nicht ein bisschen zu schwer für sie?

Die alte Frau schaut ihn an, lächelt.

Fleig: Schon, aber ... was soll ich machen? Geht eben nicht so schnell.
Jan: Kommen sie, ich helfe ihnen.

ER nimmt ihr die schwere Tüte ab.

Fleig: Oh, das ist aber sehr freundlich von ihnen. Ich wohne hier, im zweiten Stock.
Jan: Na dann.

Sie hängt sich bei ihm ein und so gehen sie nach oben in den zweiten Stock.
Die Frau schließt die Wohnung auf und Jan trägt die Tüte bis in die Küche.

Fleig: Also so etwas freundliches hab ich schon lange nicht mehr erlebt. Vielen vielen Dank, junger Mann.
Jan: Kein Problem, hab ich gerne getan.
Fleig: Sie haben Zeit? (sie schauen sich an) Natürlich haben sie Zeit. Setzen sie sich.

Sie drückt Jan förmlich in einen Stuhl.

Fleig: Sie haben Glück, erst heute Morgen habe ich frischen Apfelkuchen gebacken.
Jan: Frau Fleig, lassen sie mal.
Fleig: Keine Widerrede.

Sie nimmt ein Stück Apfelkuchen und legt ihn auf den Teller. Sie stellt ihn zu Jan auf den Tisch. Dazu eine Gabel.

Fleig: Kaffee kommt gleich.
Jan: Machen sie sich doch keine Umstände.
Fleig: I wo, Umstände. Ich bin ja so froh, wenn ich mal wieder jemand verwöhnen kann.
Jan: Sie leben alleine?
Fleig: Ja. Mein Mann ist vor 5 Jahren schon gestorben und meine Tochter wohnt weit weit weg. Die hat keine Zeit, ihre Mutter zu besuchen.
Jan: Verstehe.
Fleig: Na ja, wenn ich vielleicht nicht mehr die schnellste und beweglichste bin, hier oben (sie tippt auf die Stirn) ist zum Glück noch alles in Ordnung.

Jan muss lächeln.

Fleig: Und? Schmeckt er ihnen?
Jan: Großartig, danke.

Es klingelt an der Tür.

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Zukunftsängste - Seite 4 Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat Do 28 März 2013, 10:41


Fleig: Einen Moment bitte.

Sie geht zur Tür. Herein kommt ein Mann, der Zeitschriften in der Hand hält.

Arendt: Hallo Frau Fleig, da bin ich mal wieder.
Fleig: Ach Herr Arendt, kommen sie doch herein.

Sie bringt ihn in die Küche.

Fleig: Schauen sie doch, die alten Zeitungen liegen dort auf dem Tisch.
Arendt: (sieht Jan) Guten Tag.
Jan: Tag.
Arendt: Hm, das duftet ja wieder lecker bei ihnen.
Fleig: Das ist mein Apfelkuchen. Kommen sie, setzen sie sich doch.
Arendt: Ach Frau Ahrendt, sie wissen, dass ich nicht nein sagen kann.
Fleig: Wann hab ich schon mal das Glück zwei so großartige Herren an einem Tisch sitzen zu haben, die ich mit Kaffee und Kuchen verwöhnen kann.

Arendt setzt sich zu Jan und er bekommt ebenfalls ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee.
Frau Fleig setzt sich dann dazu

Jan: Sie liefern Zeitungen aus?
Arendt: Lesezeit, ja. Die älteren Leute haben oft nicht mehr das nötige Kleingeld für die vielen vielen Zeitschriften, die es auf dem Markt gibt.
Fleig: Die Zeitschriften sind zwar meistens schon eine Woche alt, aber ich freue mich trotzdem, sie zu lesen.

Jan sieht jetzt die Zeitungen, die mit einem blauen Karton gebunden sind. Lesezeit steht drauf.

Jan: Sagen sie, beliefern sie noch mehr Haushalte hier in der Gegend?
Arendt: Ja, insgesamt sind es 9 Haushalte. Alles ältere Leute.
Jan: Frau Venske und Frau Zimmer, sie wohnen hier gerade ein paar Häuser weiter gehörten auch zu ihren Kunden?
Arendt: Wieso gehörten?
Jan: Ja, sie.... sie sind verstorben.
Arendt: Sie ... sie sind tot?

Er ist jetzt entsetzt darüber.

Arendt: Das... das wusste ich nicht. Sie stehen eigentlich für morgen wieder auf meiner Liste. Das ist ja... schrecklich.
Fleig: Tja, wir alten Leute sterben eben einfach so weg. Und niemand kümmert es.
Jan: Mich schon, Frau Fleig.
Arendt: Und wieso?
Jan: Weil ich glaube, dass diese beiden Frauen nicht ganz freiwillig gestorben sind.
Fleig: (hebt ihre Hand vor den Mund) Ha, sie glauben, dass sie getötet wurden?
Jan: Ja. Allerdings suche ich noch nach Beweisen. So, Frau Fleig, ich muss jetzt auch schon wieder los. Haben sie vielen Dank für den leckeren Kuchen und den Kaffee.
Fleig: Ach was, ich danke ihnen, fürs Tragen.
Jan: Kein Problem. Auf Wiedersehen.
Fleig: Auf Wiedersehen und wenn sie mal wieder in der Nähe sind, dann.... kommen sie vorbei, ja?
Jan: Das mache ich, versprochen. Wiedersehen.
Arendt: Wiedersehen.

Jan geht nach unten und dann in das Haus, in dem Frau Venske wohnte.
Er verschafft sich noch einmal Eintritt und schaut sich noch einmal um. Sein Blick fällt nun auf die Zeitungen. Der blaue Umkarton mit dem Schriftzeichen Lesezeit.

Er schaut sich weiter um. Irgendetwas muss es doch geben, was auf einen gewaltsamen Tod hindeutet. Aber so sehr er sich auch konzentriert, ihm fällt nichts auf.
Er steht vor einem Regal und schaut sich die Titel der Bücher an, merkt nicht, dass sich jetzt eine weitere Person Zugang in die Wohnung verschafft hat. Noch ehe Jan sich rühren kann, wird er von hinten niedergeschlagen.
Er bricht zusammen und bleibt regungslos liegen.
Die Person sucht nach etwas und verschwindet wieder.

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Beitrag  cat Do 28 März 2013, 10:49


Im Büro ist es Hajo, der langsam sauer wird.

Hajo: Verdammt noch mal, wo steckt Jan?
Ina: Ich weiß auch nicht. Er wollte schon längst wieder zurück sein.
Hajo: Dann versuch es weiter auf seinem Handy.

Ina wählt Jans Nummer. Sie weiß nicht, zum wievielten Male.
Dieses Mal allerdings hat sie Glück.

Jan kommt durch das Klingeln seines Handys langsam zu sich. Er setzt sich auf, holt unter schweren Kopfschmerzen sein Handy aus der Tasche.

Jan: Ina?
Ina: Jan, wo steckst du denn? Hajo ist schon auf 180.
Jan: Ich.....
Ina: Was ist los?
Jan: Ich komme.
Ina: Du klingst so komisch.
Jan: Ich .... ich bin gleich bei euch.

Er legt auf. Ina kann gar nicht weiter nachhaken. Tom merkt, dass etwas nicht stimmt.

Tom: Was ist los?
Ina. Weiß nicht. Jan klang so komisch am Telefon.
Tom: Wie komisch?
Ina: So .... als ob er Schmerzen hätte. Er ist auf dem Weg hierher.
Tom: Na dann kann es ja nicht so schlimm sein.


Eine halbe Stunde später kommt er im Büro an. Er geht aber zuerst in den Waschraum, um sich ein kleines Handtuch nass zu machen, dass er sich dann an den Hinterkopf hält. Die Kälte tut gut. Dann geht er ins Teambüro, wo inzwischen auch Hajo sitzt.

Hajo: Jan?

Er steht auf und geht auf ihn zu.

Jan: Ist nicht so schlimm, wie’s aussieht.
Tom: Mit wem hast du es denn aufgenommen?
Jan: Mit dem Mörder von Frau Venske.
Hajo: Wie bitte?
Jan: Ich war noch mal in der Wohnung.
Hajo: Jan...
Jan: Ja, ich weiß. Es gibt keinen Fall. Aber ich bin mir sicher, dass diese beiden Todesfälle zusammenhängen.
Binz: So, glauben sie.

Sie drehen sich alle herum, sehen Binz, der gerade zur Tür hereinkommt.

Binz: Tut mir Leid, aber ich habe Professor Rossis Bericht zum Tod von Frau Zimmer gelesen und nichts Auffälliges finden können.
Jan: Ich weiß. Der Mörder geht eben sehr sorgfältig vor.
Binz: Herr Maybach, lassen sie die Sache endlich ruhen.
Jan: Kann ich nicht. Man hat mich zusammengeschlagen, als ich in der Wohnung von Frau Venske war.
Binz: Darf ich fragen, was sie dort gesucht haben?
Jan: Hinweise? Hinweise, die auf einen gewaltsamen Tod hindeuten?
Binz: Und? Fündig geworden?
Jan: Man wollte mich daran hindern. (er zeigt auf seinen Kopf)
Binz: Geschieht ihnen ganz recht. Kümmern sie sich um echte Fälle und lassen sie endlich die Finger von diesen Märchengeschichten.
Jan: Das sind keine Märchengeschichten. Und das werde ich ihnen auch beweisen.

Er geht jetzt nach draußen. Braucht er dringend eine Aspirin für seine Kopfschmerzen.
Binz schaut ihm hinterher, schüttelt den Kopf.

Binz: Trautzschke, reden sie ihm diesen Blödsinn aus.
Hajo: Sicher.

Binz verschwindet wieder. Wenig später kommt Jan ins Büro zurück.

Jan: Wo ist Binz?
Hajo: Wieso? Vermisst du ihn?
Jan: Ich hätte mich gerne noch eine Weile mit ihm unterhalten.
Ina: Er aber nicht mit dir.
Hajo: Jan, lass gut sein. Die Frauen starben an Herzstillstand, hervorgerufen durch das hohe Alter.

Er verlässt jetzt ebenso das Büro. Jan hat noch zwei Augenpaare auf sich gerichtet.

Jan: Tom, könntest du mir einen Gefallen tun?
Tom: Kommt drauf an.
Jan: Ich möchte alles über die finanzielle Situation der beiden Frauen wissen.
Tom: (steht auf, geht auf ihn zu, schaut ihn an) Vergiss es. (er verschwindet)
Jan: Tom?
Ina: Tja, sieht wohl so aus, als ob du dich selbst darum kümmern müsstest.

Sie steht jetzt ebenfalls auf und verlässt das Büro.
Jan steht nun alleine da.

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Beitrag  cat Do 28 März 2013, 10:52


Es passiert nicht mehr viel.
Als Jan das Präsidium verlässt, kommt ihm Saskia Walther mit dem Hund ihrer Großmutter entgegen.

Jan: Frau Walther, hallo. (er sieht den Hund, muss lächeln) Wie ich sehe, hat Otto sich schon an sie gewöhnt.
Saskia: Ja, danke. Herr Maybach, kann ich sie kurz sprechen?
Jan: Sicher, worum geht es?
Saskia: Sie wollten mich doch anrufen, wenn sie Näheres wissen.
Jan: Ich weiß, aber..... laut Obduktionsbericht starb ihre Großmutter an Herzversagen. Wir ermitteln nicht.
Saskia: Aber sie haben doch gesagt, dass...
Jan: Ich weiß, was ich gesagt habe und ich bin nachwievor davaon überzeugt, dass ihre Großmutter getötet wurde.
Saskia: Aber?
Jan: Mir sind in gewisser Weise die Hände gebunden. Kein Fall – keine Ermittlugngen
Saskia: Hier. (sie gibt ihm jetzt ein paar Papiere)
Jan: Was ist das?
Saskia: Ich hab die Unterlagen von einem Bankangestellten. Ich bin dort vorbeigegangen, um Bescheid zu sagen, dass sie alles richten sollen.
Wegen Nachlass und so.
Jan: Sie erben?
Saskia: Ich bin die einzige noch lebende Verwandte. Meine Eltern kamen vor ein paar Jahren bei einem Autounfall ums Leben.
Jan: Verstehe.
Saskia: Der Bankangestellte sagte mir, dass nichts mehr da wäre.
Jan: Hatte ihre Großmutter denn Vermögen?
Saskia: Na ja, was heißt Vermögen. Sie hatte sich etwas angespart. So rund 50.000 Euro.
Jan: Nicht schlecht.
Saskia: Sie hat immer gesagt, dass ich mir damit später mal mein eigenes Geschäft finanzieren soll.
Jan: Und das Geld ist weg?
Saskia: Ja. Das Sparkonto ist leer, bis auf ein paar Euro hat sie alles abgehoben.
Jan: Wir haben in der Wohnung ihrer Großmutter kein Geld gefunden.

Er wird jetzt nachdenklich, sie merkt das.

Saskia: Was ist?
Jan: Ich war heute Mittag noch einmal in der Wohnung ihrer Großmutter.
Saskia: Und?
Jan: Jemand hat mich zusammengeschlagen.
Saskia: Sie meinen, der Jemand hat das Geld gesucht?
Jan: Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall sollten wir der Sache nachgehen.
Saskia: Ich muss zurück nach Dresden.
Jan: Natürlich. Ich... ich ruf sie an, sobald wir mehr wissen. Morgen auf jeden Fall werde ich erst einmal mit der Bank reden.
Saskia: Gut. Es ist ja nicht so, dass ich das Geld fordere. Wenn meine Großmutter es für andere Zwecke ausgegeben hat, dann ist das ihre Sache.
Jan: Verstehe. Ich werde schon herausfinden, was mit dem Geld geschehen ist. Ich darf das hier behalten?
Saskia: Natürlich.
Jan: Gut, danke, dass sie noch mal vorbei gekommen sind.
Saskia: Kein Problem. Ich möchte wie sie wissen, was wirklich passiert ist.

Sie verabschieden sich und Jan fährt dann nach Hause.

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Beitrag  cat Do 28 März 2013, 10:57


Dort sind die anderen gerade beim Abendessen.

Susi: Hey Jan, setzt dich zu uns.

Er setzt sich zu ihnen, holt sich vorher aber ein Glas und schenkt sich etwas Wasser ein.

Chris: Alles klar bei dir?
Jan: Nee.
Susi: Immer noch der Fall mit der alten Dame?
Jan: Es gibt bereits eine weitere Tote. Ein paar Häuser weiter.
Susi: Wieder eine alte Frau?
Jan: Ja. Und wieder sieht es nach einem natürlichen Tod aus.
Volker: Was du nicht so siehst.
Jan: Nee. Und als ich heute noch mal in der einen Wohnung war, hat mich jemand von hinten niedergeschlagen.
Chris: Klingt ja mächtig aufregend. (sie schauen sich an, er grinst) Warst du bei Leni?
Jan: Ja. Aber sie hat mir nicht zugehört.
Chris: Du darfst nicht locker lassen.
Jan: Du klingst wie mein Chef.
Susi: Dein Chef weiß von deinen Eheproblemen?
Jan: Zwangsläufig. Er ist nämlich gleichzeitig noch mein Schwiegervater.

Jetzt schauen die drei ihn mit großen Augen an.

Susi: Nee, nicht?
Jan: Doch. Entschuldigt mich, aber…..
Susi: Du willst doch nicht etwa schon wieder nichts essen?
Jan: Ich hab in der Stadt schon gegessen, danke.

Er zieht sich zurück. Die anderen essen weiter.
Später ist es Chris, der an seine Tür klopft.

Jan: Ja?
Chris: (streckt den Kopf ins Zimmer) Darf ich?
Jan: Klar.

Er kommt herein und setzt sich zu ihm an den Tisch

Jan: Hast du mit deiner Ex gesprochen?
Chris: Mit meinem Anwalt. Ich überlasse das meinem Anwalt. Weiß sonst nicht, was passieren würde, wenn wir uns gegenüberstehen. Reicht, wenn es
Vor Gericht so weit ist.
Jan: Und Julia?
Chris: OK, ich verrate dir was. Wir treffen uns heilmlich. Ich hab ihr ein Handy besorgt, von dem ihre Mutter nichts weiß.
Jan: Chris, wenn das raus kommt, kriegst du richtig Ärger.
Chris: Ich weiß, aber Julia ist vorsichtig.
Jan: Was will deine Tochter?
Chris: Was wohl, wünscht sich am liebsten, dass alles wieder so ist, wie früher. Aber ich glaube nicht, dass wir das noch einmal hinbekommen.
Ist schon zu viel passiert.
Jan: Na ja, nach dem, was du mir schon so erzählt hast, ist es schwer vorstellbar, noch einmal zusammenzukommen.
Chris: Ich hab’s ja kapiert und wenn sie nichts mehr von mir wissen möchte, OK. Aber sie kann mir Julia nicht einfach so verweigern.
Jan: Wenn es hart auf hart kommt, muss auch Julia sich dazu äußern. Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.
Chris: Ich weiß. Ich erlebe das ja tagtäglich in meinem Job. Die Kids, die Probleme haben, kommen doch meistens aus zerrütteten Ehen.
Und als Vater hast du am Ende immer den schwarzen Peter in der Hand.
Jan: Ach was. Ich hab damals auch das Sorgerecht für meinen Sohn bekommen.
Chris: (lehnt sich zurück, schaut ihn an) Du hast noch einen Sohn?
Jan: Benni, ja. Er ist 21.
Chris: 21? Das glaub ich jetzt nicht.
Jan: kannst du ruhig. Ging alles ziemlich schnell damals. Sie war Model und ich hab sie bei einem Undercovereinsatz kennengelernt. Und nach ein paar Monaten war sie schwanger.
Chris: Nicht schlecht. Aber es hat nicht gehalten.
Jan: Nein, sie war durch ihre Modelkarriere ständig in der Weltgeschichte unterwegs. Und dann kamen noch Drogen und Männer dazu....
Chris: Oh je. Dir blieb aber auch nichts erspart. Und jetzt ....jetzt hast du die Tochter deines Chefs geheiratet und noch ein Kind von ihr. Nicht übel.
Jan: (grinst) So schlimm ist das auch nicht. Mein Schwiegervater ist extrem OK.
Chris: Wenn du es sagst.

Sie unterhalten sich noch eine ganze Weile, bis Chris sich in sein eigenes Zimmer zurückzieht.

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Beitrag  cat Do 28 März 2013, 11:02


Am nächsten Morgen fährt Jan erst einmal in die Bank, um mit dem Bankangestellten über Frau Venskes Sparkonto zu sprechen.

Angestellter: Es tut mir Leid, Herr Maybach. Aber ohne richterliche Verfügung kann ich ihnen keine Auskunft geben.
Jan: Die Enkelin, Frau Walther war doch schon bei ihnen.
Angestellter: Sie ist bevollmächtigt über das Konto. Wurde vor Jahren schon beurkundet.
Jan: Hören sie, es ist wichtig.
Angestellter: Keinen Chance. Bringen sie mir die Verfügung und ich gewähren ihnen Einblick.

Jan schaut den Angestellten an. Er weiß ja, dass er nur seine Pflicht tut.

Jan: Können sie mir wenigstens sagen, ob diese Frau auch hier bei ihnen ein Konto besitzt? (er holt einen Zettel aus seiner Jacke, auf dem der
Name von Frau Zimmer steht)
Angestellter: Frau Hertha Zimmer. Ja, sie ist auch Kundin bei uns.
Jan: Sie ist ebenfalls tot.
Angestellter: Ach? Das ist uns nicht bekannt.
Jan: Es hat sich noch niemand gemeldet? Verwandte oder Bekannte?
Angestellter: Nein. Bei Frau Zimmer ist das etwas problematisch. Die Tochter lebt im Ausland und so viel ich weiß, war das Verhältnis nicht..... sehr gut.
Jan: Und sie können mir auch zu dieser Person keinen Einblick gewähren, stimmt’s?

Der Bankangestellte schaut ihn nur an, Jan versteht.

Jan: Danke. Wiedersehen.

Er geht ohne weitere Worte aus der Bank. Draußen klingelt sein Handy.

Jan: Hajo, was gibt’s?
Hajo: Ich möchte jetzt gar nicht wissen, wo du dich rumtreibst. Aber wir haben eine tote Frau. Wieder in der Badstraße. (Jan schweigt) Jan? Bist du
Noch dran?
Jan: Ja, ich....ich bin noch dran.
Hajo: Gut. Badstraße 9. Wir treffen uns dort.

Er legt auf. Jan wird nachdenklich. Schon wieder eine tote Frau und es würde ihn nicht wundern, wenn es wieder eine alte Frau wäre.
Er läuft zum Wagen und fährt los. In der Badstraße ist schon alles vor Ort. Polizei, Spurensicherung, das ganze Programm.
Jan erkennt das Haus. Erst gestern war er dort, bei Frau Fleig. Bei dem Namen bekommt er es jetzt mit der Angst zu tun. Er läuft schnell die Treppen nach oben und erkennt, dass genau dort, wo er gestern noch mit einer netten alten Dame Kaffee und Kuchen gegessen hat, dass genau dort die Kollegen ihre Arbeit tun.
Er bleibt vor der Tür stehen, möchte gar nicht rein. Nur langsam geht er in die Wohnung.
Die Spurensicherung ist bei der Arbeit, nehmen Jan nur kurz wahr.
Jan geht ins Wohnzimmer. Ina, Hajo und Sabine stehen etwas abseits in einer Ecke.
Sie sehen sein entsetztes Gesicht. Frau Fleig sitzt in ihrem bequemen Sessel, eine Zeitschrift in der Hand. Man könnte meinen, sie schläft.
Jan bleibt vor der Toten stehen. Er kann nichts sagen, ist wie erstarrt. Die drei merken, dass Jan dieser Tod sehr mitzunehmen scheint.
Jan schluckt, bekommt feuchte Augen.
Tom kommt jetzt herein.

Tom: Die Frau heißt Luise Fleig und ist..
Jan. 81 Jahre alt. (er spricht ganz sachlich)
Tom: (schaut erstaunt) stimmt.
Hajo: (löst sich von der Gruppe, geht auf ihn zu) Jan, du..... du kanntest die Frau?

Jan starrt immer noch auf die Tote. Hajo merkt das, berührt seinen Arm.

Hajo: Jan?

Jetzt schauen sich die beiden an. Er sieht im Hintergrund Ina und Sabine. Er geht auf die beiden zu, bleibt ganz dicht vor Sabine stehen.

Jan: Wenn in deinem Obduktionsbericht wieder steht, dass diese Frau eines natürlichen Todes starb, geb ich dir einen guten Rat. Such dir einen
Anderen Job

Jan ist jetzt richtig wütend. Sabine weiß im ersten Moment nicht, wie ihr geschieht.

Sabine: Wie bitte?
Hajo: Jan, beruhige dich.

Jan lässt sich nicht beruhigen. Er stößt beim Verlassen der Wohnung gegen einen Stuhl und verschwindet. Tom lässt ihn nicht aus den Augen.

Tom: Ich rede mit ihm. (Hajo nickt ihm zu)

Tom geht nach unten und sucht im Hinterhof nach Jan. Der lehnt an einer Hauswand, hat die Augen geschlossen.

Tom: Alles in Ordnung?
Jan: Nichts ist in Ordnung. Sie hätte nicht sterben müssen, wenn wir uns von Anfang an um die Mordfälle gekümmert hätten.
Tom: Du glaubst doch nicht, dass sie etwas mit den anderen Todesfällen zu tun hat.
Jan: Mann Tom, macht doch endlich die Augen auf. 3 Tote innerhalb weniger Tage und auch noch auf so dichten Raum. Das stinkt doch.
Tom: Du kanntest die Frau?
Jan: Ich.....(er geht an ihm vorbei, bleibt vor der anderen Hauswand stehen, schaut nach unten) ich hab gestern Nachmittag noch ihren leckeren Apfelkuchen gegessen und mit ihr Kaffee getrunken.
Tom: Tut mir Leid.
Jan: (dreht sich um, schaut ihn an) Ja.

Dann lässt er ihn stehen und geht.
Wenig später kommen Ina, Hajo und Sabine nach unten. Sie sehen Tom.

Hajo: Und?
Tom: Er kannte die Frau und..... er glaubt nicht an Zufälle.
Sabine: Ich beeile mich.
Hajo: Ja.

Sie geht.

Ina: Wo ist Jan?
Tom: Keine Ahnung. Ihm geht der Tod dieser alten Frau ziemlich nahe.
Hajo: Scheiße.
Tom: Und jetzt?
Hajo: Nichts. Ich will alles über diese Frau wissen. Sabines Bericht hängt davon ab, ob wir ermitteln oder nicht.

Er lässt Tom und Ina alleine zurück. Die schauen sich nur an.

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