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Zukunftsängste

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Zukunftsängste Empty Zukunftsängste

Beitrag  cat Mi 06 März 2013, 16:19

Ja, da bin ich mal wieder. Und ich hab gesehen, Walli, dass du deine Geschichte gerade zu Ende gebracht hast. Bin noch nicht ganz durch, aber das wird. Ich möchte auch mal wieder ein bisschen "rumspinnen" und ich hoffe, ihr verzeiht mir das ein oder andere, was da auf euch zukommt. Laughing

Dann will ich mal nicht länger warten. Wink

Jan kommt in die Küche. Leni hat schon alles gerichtet.

Jan: Was ist los? Warum so hektisch?
Leni: Ich bin spät dran.
Jan: Es ist gerade mal halb sieben.
Leni: Eben. Ich hab um sieben einen Termin bei meinem Chef. Könntest du Charlotte in die Kita bringen?
Jan: Klar. Was will er denn so früh schon von dir?
Leni: Keine Ahnung. Irgendwas Wichtiges.
Jan: Aha.
Leni: Vielleicht werde ich ja befördert? Bei dir scheint es, was das angeht, ja nicht zu funktionieren.
Jan: So lange dein Vater das Sagen hat, wird sich daran auch nichts ändern.
Leni: Du könntest dich ja auch anderweitig umsehen?
Jan: Hast du ein Problem damit, dass ich immer noch nur der Oberkommissar bin?
Leni: Jan, ich sehe nur, dass du dich ständig auf BKA Seminaren herumtreibst. Aber unter’m Strich kommt nichts dabei heraus.
Jan: Ich hab keine Lust mich mit dir über meinen Job zu streiten. Ich bin im Moment zufrieden so, wie es ist.
Leni: Tja, darin unterscheiden wir uns eben. Ich möchte weiter kommen.
Jan: Klar. Vergiss aber dabei bitte nicht, dass wir eine Familie sind und somit alle im gleichen Boot sitzen. Oder zumindest sitzen sollten.
Leni: Keine Angst. Ich geh jetzt.
Jan: Ja. Viel Glück.

Sie gibt ihm einen flüchtigen Kuss und Charlotte, die im Hochstuhl sitzt, bekommt ebenso einen. Dann hören sie nur noch die Tür.
Jan setzt sich zu Charlotte an den Tisch, schaut sie an.

Jan: Die Mami, das ist schon eine.

Charlotte grinst und streckt ihre kleine Hand Jan entgegen.
Er nimmt sie und gibt ihr einen Kuss.

Jan: Frühstücken wir heute eben alleine.

Er genießt das Frühstück mit Lotte und später bringt er sie dann in die Kita.

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Zukunftsängste Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat Mi 06 März 2013, 16:21


Als er ins Büro kommt, sind alle schon vollzählig.

Jan: Morgen.
Tom: Morgen, bist spät dran.
Jan: Musste Charlotte in die Kita bringen.
Tom: Ist Leni krank?
Jan: Nee, hatte nur schon früh einen Termin bei ihrem Chef.
Tom: Aha.
Jan: Was heißt hier aha?
Tom: Nichts.
Ina: (kommt herein) Morgen Jan, brauchst deine Jacke gar nicht erst ausziehen. Wir haben eine Tote.
Jan: Super, so mag ich den Wochenanfang.

Sie fahren zu einem Einfamilienhaus. Die Spurensicherung und Sabine sind schon vor Ort.
Die tote Frau liegt im Schlafzimmer.

Jan: Morgen Sabine.
Sabine: Morgen Jan.
Jan: Und? Was haben wir?
Hajo: Petra Klein. 34 Jahre alt, verheiratet. Rechtsanwältin.

Jan dreht sich um, ist erstaunt.

Jan: Hajo.
Hajo: Morgen. Ist ja schön, dass ihr auch schon da seit.
Jan: Ja. (schaut auf die Leiche) Wer hat sie gefunden?
Hajo: Der Ehemann. Er kam heute morgen von der Spätschicht und hat sie so vorgefunden.
Jan: Kannst du schon etwas zur Todesursache sagen?
Sabine: Keine Äußeren Verletzungen.

Jan geht an den Nachttisch und nimmt ein Tablettengläschen in die Hand.

Sabine: Das sind Schlaftabletten.
Jan: Überdosis?
Sabine: Weiß ich nicht. Könnte sein, aber....
Jan: Verstehe. Wo ist der Ehemann?
Hajo: In der Küche. Lass uns mit ihm reden.
Jan: OK.

Sie gehen nach unten Tom und Ina sind damit beschäftigt, sich mit den Nachbarn zu unterhalten.

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Beitrag  cat Mi 06 März 2013, 16:24



Hajo und Jan kommen in die Küche. Ein Arzt ist bei Manfred Klein. Er hat ihm eine Beruhigungsspritze verabreicht.

Hajo: Herr Klein, dürfen wir ihnen ein paar Fragen stellen?
Klein: (nickt) Sicher.
Jan: Sie haben ihre Frau heute morgen tot in ihrem Bett gefunden?
Klein: Ja. Ich... ich kam wie immer von der Spätschicht. Hab mich allerdings gewundert, dass .... dass das Frühstück noch nicht gerichtet war.
Jan: Wann war das genau?
Klein: Halb sieben. Meine Schicht endet um 6 Uhr und bis ich dann hier bin... ist es meistens halb sieben. Meine Frau geht dann......(er schluckt) ging kurz vor halb acht aus dem Haus.
Hajo: Herr Klein, nahm ihre Frau Schlaftabletten?
Klein: Manchmal. Sie... sie konnte schlecht einschlafen.
Jan: Gab es dafür einen Grund?
Klein: Die Arbeit. Wenn sie mich fragen, lag es an der Arbeit.
Jan: Inwiefern? Sie war..... Rechtsanwältin?
Klein: Ja. Sie... sie arbeitete in einer großen Kanzlei.
Hajo: Gab es.. in dieser Kanzlei Probleme? Mit Kollegen oder einem Mandanten vielleicht?
Klein: Meine Frau hat nie über ihre Arbeit gesprochen.
Jan: Warum nicht?
Klein: Sie meinte, ich würde das ganze sowieso nicht verstehen.

Hajo und Jan schauen sich an.

Klein: Wie... wie ist es denn passiert?
Jan: Dass muss unsere Gerichtsmedizinerin erst noch untersuchen.
Klein: Ich verstehe das nicht. Sie... sie war doch erst 34.
Hajo: Hatte sie gesundheitliche Probleme?
Klein: Nein. Sie ging regelmäßig zu ihren Gesundheitschecks. Da legte sie viel Wert drauf.
Jan: Wir werden herausfinden, wie ihre Frau zu Tode kam, versprochen.
Klein: Ja, danke.

Sie lassen den Mann alleine und gehen nach draußen. Dort kommen ihnen Tom und Ina entgegen.

Ina: Also die Nachbarn sind alle entsetzt über den Tod von Frau Klein.
Tom: Das Ehepaar Klein galt als sehr freundlich und die beiden sind auch miteinander sehr harmonisch umgegangen.
Hajo: Na gut. Sie war Rechtsanwältin und hatte hin und wieder Schlafprobleme. Ina, Tom, lasst euch den Namen des Hausarztes geben und befragt ihn. Jan, wir fahren in die Kanzlei.
Jan: OK.

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Zukunftsängste Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat Mi 06 März 2013, 16:27


Auf dem Weg in die Kanzlei wird zuerst geschwiegen.

Hajo: Alles klar bei dir und Leni?
Jan: Sicher. Warum fragst du?
Hajo: Nur so.

Sie schauen sich nur kurz an. Wenig parkt Jan den Wagen vor der Kanzlei.
Sie werden von der Sekretärin zum Seniorchef, Walter Zorn, gebracht.

Zorn: Polizei? Was kann ich für sie tun?
Hajo: Hauptkommissar Trautzschke, Kripo Leipzig. Das ist mein Kollege Jan Maybach.
Jan: Guten Tag.
Zorn: Worum geht es?
Hajo: Frau Klein.
Zorn: Petra? Tut mir Leid, sie... sie ist noch hier.
Jan: Sie wird auch nicht mehr kommen.
Zorn: Wie... soll ich das verstehen?
Hajo: Herr Klein hat seine Frau heute morgen tot in der Wohnung aufgefunden.
Zorn: (setzt sich entsetzt auf den Stuhl) Das...... das kann nicht sein.
Jan: Ist aber so.
Zorn: Tot? Aber.... wieso? Sie... ist doch....sie war doch kerngesund.
Hajo: Die Leiche von Frau Klein zeigte keine äußeren Verletzungen. Lediglich ein Gläschen mit Schlaftabletten lag auf ihrem Nachttisch.
Zorn: Selbstmord? Ausgeschlossen.
Jan: Warum?
Zorn: Weil Petra gerade im Begriff war, die Karriereleiter ganz nach oben zu steigen.
Hajo: Was bedeutet das?
Zorn: Ich habe noch drei weitere Kanzleien im Ausland. Und ich habe ihr die Führung für das Büro in England angeboten.
Jan: England.
Zorn: Ja. Und... sie... sie war Feuer und Flamme.
Hajo: Und ihr Mann?
Zorn: So weit ich das mitbekommen habe, hat er sich darüber genauso gefreut.
Jan: Sie schließen einen Selbstmord also aus?
Zorn: Auf jeden Fall.
Jan: Das würde aber dann bedeuten, dass wir von einem Mord ausgehen müssen.

Zorn schaut nun Jan an. Die beiden lassen sich nicht aus den Augen.

Zorn: Was wollen sie damit sagen?
Jan: Nichts. Ich stelle nur fest.
Hajo: (merkt, dass die beiden sich nicht gerade mögen) Herr Zorn, gab es möglicherweise Kollegen hier, die... neidisch auf Kleins Beförderung
Waren?
Zorn: Nein. Nicht das ich wüsste. Wir alle wissen...... wussten von Petras Fähigkeiten. Sie ... war eine verdammt gute Anwältin und außerdem der
Englischen Sprache sehr mächtig. Es ... es hätte gar keinen anderen treffen können.
Jan: Gab es irgendwelche Probleme mit Mandanten? Jemand, der vielleicht nicht ganz so zufrieden mit ihrer Arbeit war?
Zorn: Ich gebe ihnen gerne Einblick in die aktuellen Fälle, die Petra bearbeitet hat. Aber so weit ich informiert bin, war alles in Ordnung.
Hajo: Gut, dann würden wir gerne einen Blick auf ihren Schreibtisch werfen.
Zorn: Sicher, kommen sie.


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Beitrag  cat Mi 06 März 2013, 16:30

Er führt sie in einen großen Raum, in dem zwei Schreibtische stehen. An einem sitzt ein junger Mann.

Zorn: Paul, die Herrschaften sind von der Polizei. Petra ist tot.
Weller: Petra ist tot? (er steht entsetzt auf) Machen sie Witze?
Zorn: Nein. Das ist kein Witz. So, das ist ihr.... (stockt) ... war ihr Schreibtisch.
Hajo: Danke, wenn wir noch Fragen haben...
Zorn: Wenden sie sich gerne an mich. Sie ... entschuldigen mich?

Zorn verlässt das Büro. Weller geht auf die beiden zu.

Weller: Wie.. wie ist es denn passiert?
Jan: Wissen wir noch nicht.
Weller: Hat sie....ich meine... wurde sie....umgebracht?
Jan: Halten sie so etwas für möglich?
Weller: Nein, eigentlich... nicht.
Jan: Wie lange haben sie mit Frau Klein schon zusammengearbeitet, Herr....?
Weller: Weller, Paul Weller. Drei Jahre. Ich.... ich konnte eine Menge von ihr lernen.
Jan: Sie sollte nach England gehen.
Weller: Ja.
Hajo: Gab es für diesen Posten noch andere Bewerber?
Weller: Also... nicht das ich wüsste. Klar, gibt es Kollegen, die schon weit aus länger hier arbeiten, aber..... Petra brachte alle Voraussetzungen
Mit, die für diesen Job wichtig waren.
Jan: Wer wird denn jetzt nach England gehen?
Weller: Ich vermute mal Keller. Thomas Keller.
Jan: Ist der hier?
Weller: Nein, hat sich für heute krank gemeldet.
Jan: Aha.
Weller: Hören sie, sie glauben doch nicht etwa, dass er … etwas mit Petras Tod zu tun hat?
Hajo: Wir glauben gar nichts. Wir stehen am Anfang der Ermittlungen und wir müssen alles in Betracht ziehen.
Jan: Wir brauchen die letzten Akten ihrer Fälle zur Einsicht. Und auch ihren Computer.
Weller: Sicher. Ich denke, das geht in Ordnung.

Jan macht sich an den Computer und auch an die Ordner. Weller hilft ihm dabei.

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Beitrag  cat Mi 06 März 2013, 16:34


Wenig später sind sie auf dem Weg ins Büro.
Dort werden sie schon von Ina und Tom erwartet.

Tom: Oh, was bringst du denn da?
Jan: Jede Menge Arbeit. Und? Wie war’s beim Arzt?
Ina: Frau Klein war vollkommen gesund. Die Schlaftabletten waren ihrem Arzt zwar ein Dorn im Auge, aber er sah es jetzt nicht als gefährlich an.
Und ihr?
Hajo: Sie sollte nach England, die dortige Kanzlei übernehmen.
Tom: Aha. Möglicherweise war einer der Kollegen mit der Wahl vielleicht nicht einverestanden?
Jan: Möglich. Ein Kandidat wäre da Thomas Keller. Hier ist seine Adresse. Bestell ihn her. Angeblich ist er krank.
Tom: Wenn er krank ist, wird er kaum herkommen können.
Jan: Ruf ihn an und bestell ihn her.
Tom: Ist ja gut.

Er geht zu seinem Schreibtisch und telefoniert.

Ina: Wusste Herr Klein von den Plänen seiner Frau?
Hajo: Zorn sagt ja.
Ina: Da stellt sich mir die Frage, ob er so ohne Weiteres mitgekommen wäre.
Jan: Warum nicht?
Ina: Würdest du alles hier aufgeben, wenn Leni einen Job im Ausland übernehmen würde?
Jan: Leni würde so einen Job erst gar nicht annehmen.
Ina: Ach ja?
Jan: Ja.

Die beiden lassen sich nicht aus den Augen. Hajo merkt, dass Ina ihn wieder aufziehen möchte.

Hajo: Lasst gut sein. Wir werden mit Klein noch einmal reden.
Tom: (kommt wieder zu ihnen) Er ist auf dem Weg.
Hajo: Wer?
Tom: Na Thomas Keller.
Ina: So viel zum Thema er ist krank.
Tom: Vielleicht geht es ihm ja wirklich nicht gut.
Ina: Ja, ja. Nimm ihn nur in Schutz.
Tom: Ich nehm gar niemanden in Schutz. Aber ich hasse es, wenn jemand zu Unrecht etwas unterstellt wird.
Ina: Ist ja gut. Reg dich ab.


Tom geht wieder an seinen Schreibtisch zurück. Er hat keine Lust mit Ina zu streiten. Lohnt sich nicht.
Sabine kommt jetzt herein.

Hajo: Sabine, hast du was für uns?
Sabine: Allerdings. (sie gibt Ina ein Tütchen, in dem das Tablettengläschen verstaut ist) Bei den Tabletten handelt sich um harmlose Schlaftabletten. Man muss schon eine Unmenge davon schlucken, um überhaupt in einen Tiefschlaf zu geraten.
Jan: Das klingt nach einem Aber.
Sabine: Stimmt, Jan. Ich hab in diesem Gläschen nicht nur die Schlaftabletten sichergestellt, sondern auch noch ein paar Pillen, die zwar genauso
Aussehen, aber bei Weitem nicht so harmlos sind. XYZ. Ein ziemlich hochdosiertes Herzmittel. Sie muss mindestens vier
Oder fünf davon eingenommen haben, was dann kurz danach zum Herzstillstand führte.
Jan: Sie war erst 34 und lt. ihres Arztes kerngesund.
Sabine: Jan, wenn du die Pillen schlucken würdest, erginge es deinem Herzen vermutlich genauso. Das hat nichts mit der Konstitution eines Menschen
Zu tun. Die Pillen sind einfach in dieser Menge tödlich.
Jan: Verstehe. Fragt sich, wie diese Tabletten da reingekommen sind.
Hajo: Danke Sabine.
Sabine: Dann wünsch ich viel Spaß bei der Suche nach ihrem Mörder.
Tom: Danke.

Sabine verlässt wieder das Büro. Die anderen schauen sich fragend an.

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Beitrag  cat Mi 06 März 2013, 16:39

Es dauert nicht lange und Thomas Keller erscheint auf dem Präsidium.
Er klopft an die Tür des Teambüros. Ina, Jan und Tom sitzen an ihren Schreibtischen und sind beschäftigt.

Keller: Entschuldigung.
Tom: (schaut als erster nach oben) Herr Keller?
Keller: Ja.
Tom: Oberkommissar Kowalski. (er steht auf und geht auf ihn zu) Wir haben vorhin miteinander telefoniert. (sie geben sich die Hand)
Keller: Guten Tag.
Tom: Das sind meine Kollegen Zimmermann und Maybach. Setzen sie sich doch bitte.
Keller: Sie... sie sagten am Telefon, dass Petra... also dass Frau Klein.... dass sie tot ist?
Tom: Ganz recht.
Keller: Das.. das verstehe ich nicht.
Ina. Was? Was verstehen sie nicht?
Keller: Was sie von mir wollen.
Jan: Herr Keller, sie waren neben Frau Klein ein weiterer Kandidat für die Besetzung der Kanzlei in England.
Keller: Ja und?
Ina: Na ja, jetzt wo Frau Klein tot ist, stehen ihre Chancen für die Stelle doch wieder ganz gut.
Keller: Hören sie, ich habe die Entscheidung unseres Chefs akzeptiert. Ich habe Petra diesen Aufstieg gegönnt. Sie hat ihn sich redlich verdient.
Jan: Wo waren sie gestern abend zwischen neun und elf Uhr?
Keller: Zu Hause.
Jan: Alleine?
Keller: Ja, alleine.
Ina: Das ist blöd.
Keller: Wieso?
Tom: Weil in dieser Zeit Frau Klein getötet wurde.
Keller: Aber nicht von mir.
Jan: Herr Keller, wie gut kannten sie Frau Klein?
Keller: Wie man sich eben so als Kollegen kennt.
Jan: Hat sie ihnen einmal erzählt, dass sie Schlafprobleme hat und deshalb Tabletten nahm?
Keller: Ja. Ich hab ihr sogar ein paar gute Tabletten empfohlen. Brauch die Dinger selbst ab und zu.
Ina: Kennen sie dieses Gläschen?
Keller: Ja. Das sind die Tabletten. Ich hab das gleiche Gläschen zu Hause.
Tom: Haben sie sich auch privat hin und wieder getroffen?
Keller: Wir haben manchmal zusammen gegrillt. Ein paar Kollegen noch.
Jan: Bei den Kleins.
Keller: Ja. Sie haben den meisten Platz und es war immer recht gemütlich. Erst vorgestern waren wir wieder bei ihnen.
Ina: Das heißt, sie kennen sich in der Wohnung aus.
Keller: Ich weiß nicht, irgendwie hab ich das Gefühl, sie verdächtigen mich immer noch.
Tom: Sie haben das stärkste Motiv. Ich hab bei ihrer Hausbank angerufen und die haben mir erzählt, dass sie Schulden haben.
Keller: Na und? Wer hat die nicht.
Tom: Ganz erhebliche Schulden.
Keller: Und deshalb bringe ich Petra um, klar.
Ina: Der Job in England ist mit einer entsprechenden Gehaltserhöhung verbunden.
Keller: Na und?
Ina: Geld, dass sie sehr gut brauchen könnten.
Keller: Ich sag jetzt gar nichts mehr. Möchte meinen Anwalt anrufen.
Jan: Brauchen sie nicht. Sie können gehen.

Ina und Tom schauen Jan an, der zuckt nur mit den Schultern.
Keller steht auf und verlässt ohne ein weiteres Wort das Büro.

Tom: Sag mal, was sollte das denn jetzt? Noch ein paar Minuten und wir hätten ihn soweit gehabt.
Ina: Da bin ich außnahmsweise mal deiner Meinung Kowalski.
Jan: Er war es nicht.
Tom: Ach ja? Und wer sagt dir das? Seine schönen braunen Augen?
Jan: (geht jetzt ganz dicht auf Tom zu, schaut ihn an, zögert eine Weile) Er war es nicht, basta.

Dann wirft er eine Akte auf seinen Schreibtisch und verlässt das Büro.
Tom und Ina schauen ihm nach.

Tom: Was hat er eigentlich?
Ina: Vielleicht mal wieder Stress mit Leni.
Tom: Und jetzt?

Ina zuckt mit den Schultern und setzt sich wieder an ihren Schreibtisch.

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Beitrag  cat Mi 06 März 2013, 16:44


Wenig später erscheint Herr Klein im Präsidium.

Ina: Herr Klein, guten Tag.
Klein: Guten Tag. Herr Trautzschke hat mich angerufen und mich herbestellt.
Hajo: (hört die Stimmen, kommt aus seinem Büro) Herr Klein, schön, dass sie so schnell kommen konnten.
Klein: Haben sie .... haben sie schon etwas in Erfahrung bringen können?
Hajo: Kommen sie.

ER führt Klein in das Besprechungszimmer.

Hajo: Setzen sie sich doch. Möchten sie einen Kaffee?
Klein: Nein. Nein, danke.

Er setzt sich und Hajo macht es ihm nach.

Hajo: Ina, sagst du bitte Jan Bescheid?
Ina: sicher.

Sie geht hinaus ins Büro.

Ina: Jan? (schreibt etwas murmelt vor sich hin) Jan, du sollst zu Hajo kommen.
Jan: Warum?
Ina: Er hat Klein zu sich bestellt und der ist jetzt da.
Jan: (schaut jetzt auf) Klein? (sie nickt nur) OK.

Er steht langsam auf und verlässt das Büro, um zu Hajo zu gehen. Er sieht die beiden im Besprechungszimmer sitzen.

Jan: Hallo Herr Klein.
Klein: Herr Maybach.

Hajo gibt ihm zu verstehen, sich ebenfalls zu setzen, was er dann auch tut.

Hajo: Herr Klein, wir... wir wissen jetzt, wie ihre Frau zu Tode kam.
Klein: Und wie?
Hajo: Sie wurde getötet.
Klein: Wie? Getötet? Aber.... aber von wem? Und.... wie?
Hajo: Ihre Frau nahm regelmäßig Schlaftabletten ein.
Klein: Schon, aber... die waren doch harmlos.
Hajo: Das stimmt. Aber in diesem Gläschen, dass wir auf dem Nachttisch ihrer Frau sicherstellten, waren auch noch andere Tabletten.
Jan: Tabletten, die.... die ihrer Frau das Leben gekostet haben.
Klein: Aber.... das versteh ich nicht.
Hajo: Jemand hat die tödlichen Pillen in das Glas getan.
Klein: Und wer sollte so etwas tun?

Es herrscht jetzt kurz Schweigen. Klein schaut nacheinander Jan und Hajo an.

Klein. Sie .... sie glauben doch nicht etwa, dass ich... dass ich meine Frau.... Das ist doch absurd. Ich ... ich hab sie geliebt.
Jan: Herr Klein, warum haben sie uns heute morgen verschwiegen, dass sie im Begriff waren, nach England überzusiedeln.
Klein: England?
Hajo: Ihre Frau sollte dort eine Niederlassung übernehmen.
Klein: Ach das. Das.... das war doch noch gar nicht entschieden.
Jan: Laut Aussage von Herrn Zorn aber schon.
Klein: Hören sie, meine Frau wäre nicht nach England gegangen. Und das wusste Herr Zorn.
Hajo: Warum hat uns dann Herr Zorn ...
Klein: (unterbricht ihn und wird laut) Ich weiß es nicht!
Jan: Herr Klein, beruhigen sie sich.

Jan lässt den Mann nicht aus den Augen.

Hajo: Sie wären also nicht nach England gegangen.
Klein: Nein. Meine Frau und ich... wir... wir wollten ein Kind. Das.... das war uns wichtiger als..... diese Kanzlei in England.
Hajo: Sie hatten hin und wieder Besuch von Kollegen ihrer Frau?
Klein: Wir haben bei uns gegrillt und es war immer recht unterhaltsam, ja
Hajo: Und ihre Gäste kannten sich im Haus entsprechend aus.
Klein: Ja, natürlich. Warum fragen sie das alles?
Hajo: Herr Klein, das war’s auch schon.
Klein: Ich kann gehen?
Hajo: Ja.

Er steht auf und verlässt den Raum. Jan und Hajo schauen sich an.

Hajo: Was hältst du davon?
Jan: Ich weiß nicht. Irgendeiner sagt uns hier nicht ganz die Wahrheit.
Hajo: Stimmt. Wir machen Schluss für heute. Und morgen fahren wir zu allererst noch mal in die Kanzlei.
Jan: Ist gut.

Er steht auf und wenig später ist er auch schon auf dem Weg nach Hause.

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Beitrag  cat Mi 06 März 2013, 16:48


Dort ist Leni dabei, das Abendessen zu richten. Er geht zu ihr und gibt ihr einen Kuss.

Jan: Hallo.
Leni: Hey, da bist du ja schon.
Jan: Ja, dein Vater hat uns heute früher gehen lassen.
Leni: Essen ist gleich fertig.
Jan: Gut. Wo ist Lotte?
Leni: Im Kinderzimmer, spielt.

Jan geht ins Kinderzimmer und setzt sich zu Charlotte, die auf dem Boden sitzt und ein Bilderbuch anschaut.

Lotte: Papa.

Sie geht zu ihm und er nimmt sie in den Arm.

Jan: Hallo mein Schatz.

Sie setzt sich zu ihm und sie schauen das Bilderbuch gemeinsam an.
Wenig später sitzen sie am Tisch und essen zu Abend.
Leni lässt Jan nicht aus den Augen. Der merkt das.

Jan: Was ist?
Leni: Möchtest du gar nicht wissen, was mein Chef von mir wollte? (er schaut sie fragend an) Schon vergessen? Ich sollte heute morgen
bei ihm erscheinen.
Jan: Ach ja. Sorry, hab nicht mehr daran gedacht. Und? Bekommst du eine Gehaltserhöhung?
Leni: Auch. Aber was noch viel besser ist...... Ich soll zusammen mit drei weiteren Kollegen unser Auslandsbüro in Madrid auf Vordermann bringen.
Jan: Madrid.
Leni: Ja, ist das nicht toll?
Jan: Moment mal.…. versteh ich das richtig ? Du... du sollst nach Spanien?
Leni: Ja. Und wir bekommen alles gestellt. Eine tolle Wohnung, für Charlotte einen Kitaplatz....
Jan: Und was soll ich in Spanien machen?
Leni: Ach Jan. Das ganze ist für drei Monate, vorerst. Dann... dann nimmst du eben so lange unbezahlten Urlaub. Papa wird’s verschmerzen können.
Jan: Und was ich darüber denke, interessiert dich nicht?
Leni: Ich dachte, dir würde das auch gefallen.
Jan: (legt jetzt sein Besteck auf den Teller) Tut es aber nicht. Sag deinem Chef, dass er sich jemand anderen für diese Aktion suchen muss.
Leni: Wie bitte?
Jan: Leni, ich kann nicht einfach so mal drei Monate meinen Job hinschmeißen.
Leni: Du kannst, du willst nur nicht.
Jan: OK, ja.... ja du hast Recht ich würde es auch nicht wollen. Ich liebe meinen Job.
Leni: Und ich meinen.
Jan: Leni....
Leni: Das ist meine Chance. Bis Freitag muss ich mich entschieden haben.
Jan: Bis Freitag? Und wann soll das ganze über die Bühne gehen?
Leni: Ab nächsten Monat.
Jan: Das ist ja schon in zwei Wochen.
Leni: Ja, ich weiß. Aber für meinen Chef kam diese ganze Sache auch überraschend.
Jan: Du wirst ihm absagen, Leni.
Leni: Das werde ich nicht.
Jan: Ich werde nicht zulassen, dass du .... dass du durch deine Hirngespinnste unsere Familie zerstörst.
Leni: Also jetzt übertreibst du aber. Ich zerstöre doch nicht die Familie.
Jan: Wenn du dich für drei Monate hier ausklinkst, dann schon.
Leni: Ich werde Lotte mitnehmen und wenn du es vorziehst, lieber hier zu bleiben, bitte. Geh ich eben alleine.
Jan: Du wirst Charlotte gefälligst da raushalten. Sie wird nirgendwohin gehen. Und du auch nicht.
Leni: Ach ja? Und was willst du tun, um das zu verhindern?

Jetzt schauen sie sich an. Charlotte ist etwas erschrocken über den lauten Ton, den die beiden jetzt haben.
Jan steht auf, schnappt seine Jacke und verschwindet. Leni ruft ihm hinterher.

Leni: Typisch Mann. Wenn’s Probleme gibt, immer auf der Flucht.


Jan setzt sich in denWagen und fährt los. Ohne irgendein Ziel vor Augen.
Er muss an den Fall denken, den sie momentan auf dem Tisch liegen haben.

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Beitrag  cat Do 07 März 2013, 19:36

Als er nach Hause kommt, ist es sehr spät. Leni schläft und Charlotte auch. Jan richtet sich die Couch. Er möchte Leni nicht stören.
Am nächsten Morgen ist er früh wach, hat er kaum geschlafen. Deshalb bereitet er auch schon das Frühstück.
Leni, die zuerst etwas erschrocken ist, als sie das leere Bett sieht, hört dann Geräusche von draußen. Sie steht auf und geht in die Küche, wo Jan gerade dabei ist, Kaffee zu kochen.

Leni: Morgen.
Jan: (schaut sie nicht an) Morgen.

Sie geht an ihm vorbei und holt sich den Saft. Sie schweigen beide.

Leni: Schläft Lotte noch?
Jan: Ja.
Leni: Ich fange heute etwas später an.
Jan: Ist gut.

Er will an ihr vorbei, sie hält ihn am Arm fest.

Leni: Jan, bitte, lass uns wie zwei vernünftige Menschen darüber reden.
Jan: Es gibt nichts mehr zu reden. Ich möchte nicht, dass du diesen Job übernimmst. Ganz einfach.
Leni: Ganz einfach, ja? Und was ich will, das zählt nicht.
Jan: Leni, ich hab dir nie Steine in den Weg gelegt, als du nach Lottes Geburt wieder anfangen wolltest zu arbeiten.
Leni: Das stimmt.
Jan: Und ich versuche wirklich so gut es geht, dir den Rücken für deine Arbeit frei zu halten.
Leni: Stimmt auch.
Jan: Warum willst du das durch diese Spinnerei auf’s Spiel setzen.
Leni: Das ist keine Spinnerei. Jan, wenn du plötzlich ins Ausland müsstest, dann wäre ich auch sofort bereit, dich zu begleiten.
Jan: Das ist doch was ganz anderes.
Leni: Warum? Weil dein Job wichtiger ist als meiner?
Jan: Ja.
Leni: Du bist so was von egoistisch.
Jan: Ja, ja vielleicht bin ich das. Aber vielleicht beruhigt es dich auch, dass ich überhaupt nicht die Absicht habe, im Ausland nach Verbrechern zu jagen.
Leni: Schade. Dein Freund Frank...
Jan: Ach, daher weht der Wind. Ich soll meinen Job hier hinschmeißen und beim BKA Karriere machen, ja?
Leni: Du hättest das Zeug dazu. Und solange Lotte noch so klein ist, könnten wir was von der Welt sehen.
Jan: Mann Leni, du bist so was von naiv. Wach doch endlich auf. Der Zug ist abgefahren. Ich hab keine Lust jeden Monat irgendwoanders meine Zelte
Aufzuschlagen.
Leni: Aber ich habe Lust für drei Monate in eine fremde Kultur einzutauchen. Zu recherchieren und zu schreiben.
Jan: Gut, aber ohne mich. Und... ohne Charlotte. Sie bleibt hier.
Leni: Das werden wir ja sehen.
Jan: Du drohst mir?
Leni: Charlotte ist auch meine Tochter und ein Kind gehört nun mal zur Mutter.
Jan: So ein Blödsinn. Du hättest doch in Spanien überhaupt keine Zeit für sie.
Leni: Deshalb möchte ich ja auch, dass du mitkommst.
Jan: Vergiss es.

Er geht jetzt an ihr vorbei ins Bad. Kurz danach hört sie, wie die Tür ins Schloss fällt. Ohne Frühstück fährt er ins Büro.

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Zukunftsängste Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat Do 07 März 2013, 19:39


Dort ist noch niemand. Er setzt sich an seinen Schreibtisch und schaut sich die Fotos vom Tatort an.
Wenig später kommt Tom.

Tom: Oh, Morgen. Heute schon so früh? (er bekommt keine Antwort) Hat der Herr Oberkommissar schlechte Laune?
Jan: Lass mich einfach in Ruhe, ja?

Tom setzt sich an seinen Schreibtisch und lässt Jan nicht aus den Augen.
Da kommt Ina herein.

Ina: Morgen.
Tom: Morgen Ina. Gut siehst du aus.
Ina: Sag mal, geht’s?
Tom: Wieso? Darf ich einer Kollegin keine Komplimente machen?
Ina: Vergiss es.
Tom: Mann seid ihr beide heute morgen gut drauf. Das macht ja richtig Spaß.

Ina schaut zu Jan, der ist gar nicht richtig bei der Sache.
Aber bevor sie etwas sagen kann, kommt Hajo zu ihnen.

Hajo: Morgen. Jan, wir fahren gleich zu Zorn in die Kanzlei.
Ina, Tom, ihr befragt Klein nach Freundinnen seiner Frau. Oder gute Bekannte. Ich möchte wissen, ob sie mit bestimmten Personen über ihre Zukunftspläne gesprochen hat.
Ina: Ist gut.

Hajo will gehen, Jan bleibt aber sitzen.

Hajo: Jan?

Jetzt schaut Jan nach oben. Hajo macht ihm per Blickkontakt klar, mitzukommen.
Er steht auf und verlässt das Büro.

Ina: Was ist denn mit Jan los?
Tom: Keine Ahnung. Rufst du Klein an?
Ina: Nee, mach du mal.

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Zukunftsängste Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat Do 07 März 2013, 19:46


Jan fährt in Richtung Kanzlei. Er muss an einer roten Ampel warten.
Es wird geschwiegen. Erst als es hinter ihm hupt und Hajo ihn anspricht, merkt er, dass die Ampel auf grün gesprungen ist.

Hajo: Jan?

Jan zuckt kurz zusammen und fährt dann los. Hajo lässt ihn nicht aus den Augen, schweigt aber. Zehn Minuten später parkt Jan den Wagen vor der Kanzlei. Sie steigen aus. Hajo hält ihn allerdings am Arm fest, so dass dieser nicht weiterlaufen kann.
Sie schauen sich an.

Hajo: Was ist los?
Jan: Nichts.

Er löst sich aus Hajos Griff und geht in das Gebäude. Hajo folgt ihm.
Kurze Zeit später sitzen sie mit Zorn in dessen Büro.

Hajo: Herr Zorn, wir haben mit Herrn Klein gesprochen und er hat uns erzählt, dass seine Frau nicht die Absicht hatte, den Job im Ausland
Anzunehmen.
Zorn: Wie bitte? Das..... das kann ich nicht glauben.
Jan: Warum sollte er uns anlügen?
Zorn: Warum sollte ich sie anlügen? (die beiden schauen sich schon wieder böse an)
Hajo: Herr Zorn, so kommen wir nicht weiter.
Zorn: Fakt ist, dass ich mit Frau Klein schon die Vorverträge durchgearbeitet habe und sie auch schon eine Vorabunterschrift geleistet hat. Warten sie.

Er steht auf und geht zu einem Sekretär, holt eine Aktenmappe heraus.
Damit setzt er sich wieder an seinen Schreibtisch und öffnet sie. Er sucht nach einem bestimmten Papier und gibt das Schriftstück dann Hajo.
Der nimmt es entgegen und liest. Danach gibt er es Jan.

Zorn: Sie war Feuer und Flamme für diese Stelle, das müssen sie mir glauben.
Jan: Hier steht, dass sie sämtliche Kosten übernehmen. Wohnung, PKW..
Zorn: Natürlich. Ich möchte, dass sich meine Mitarbeiter wohl fühlen. Immerhin sind sie Fremde in diesem Land.
Hajo: Herr Zorn, unsere Gerichtsmedizin hat herausgefunden, dass Frau Klein einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist.
Zorn: Wie bitte?
Jan: Man hat ihr tödliche Pillen verabreicht.
Zorn: Mord? Aber...... warum das?
Jan: Thomas Keller war ein weiterer Kandidat für diese Auslandsstelle?
Zorn: Ja, schon. Aber.....
Hajo: Wir gehen doch recht in der Annahme, dass er jetzt den Job übernehmen wird?
Zorn: Ja.

Jan und Hajo schauen sich an.

Zorn: Moment mal, bevor sie jetzt weiter ihre Geschichte spinnen. Ich lege für Herrn Keller meine Hand ins Feuer. Er ist ein verdammt guter Anwalt. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass er seine Zukunft durch einen Mord zerstören würde.
Jan: Ach wissen sie, wir haben Menschen erlebt, die haben schon wegen weniger getötet.
Zorn: Vergessen sie’s.
Hajo: Ist er hier?
Zorn: Wer?
Jan: Keller?
Zorn: Ja, in seinem Büro.
Hajo: Dann würden wir gerne noch einmal mit ihm reden.
Zorn: Sicher. Kommen sie, ich bring sie zu ihm.

Sie verlassen das Büro und Zorn bringt die beiden zu Thomas Keller.
Der telefoniert gerade, lässt die drei aber herein.

Keller: Ist gut. Ich melde mich dann wieder. --- Ja, auf Wiederhören.
Zorn: Thomas, die Herrschaften von der Polizei möchten mit ihnen reden.
Keller: Guten Tag.
Hajo: Guten Tag.
Zorn: Sie entschuldigen mich?

Zorn verlässt das Büro, Hajo und Jan setzen sich Keller gegenüber.

Keller: Wie kann ich ihnen helfen?
Hajo: Sie waren noch vor ein paar Tagen bei den Kleins zu Hause.
Keller: Ja, zum Grillen. Aber ich war nicht der einzige. Es waren noch drei weitere Kollegen dabei.
Jan: Dann brauchen wir die Namen dieser Kollegen.
Keller: Kein Problem.

Er nimmt einen Zettel und schreibt die drei Namen auf.

Keller: Wolfgang Adam und seine Frau, Nils und Melanie Schmidt. Die beiden sind verheiratet und befinden sich im Moment im Urlaub.
Hajo: Herr Keller, in diesem Tablettengläschen befanden sich tödlich wirkende Pillen, die zum Herzstillstand führten. Jetzt frage ich sie, wie kommen diese Tabletten in das Gläschen?
Keller: Woher soll ich das denn wissen.
Jan: Wussten sie eigentlich, dass ihre Kollegin gar nicht nach England wollte?
Keller: Was? Petra? Natürlich wollte sie den Job. Wie kommen sie den auf diese absurde Idee?
Jan: Ihr Mann hat uns das erzählt.
Keller: Davon weiß ich nichts.
Jan: Wie war denn die Ehe der Kleins?
Keller: Gut. Also sie hat mir gegenüber nie etwas gegenteiliges erzählt.
Jan: Sie wollten ein Kind?
Keller: Petra? Also davon hat sie nie gesprochen. Aber.... es geht mich ja auch nichts an.
Hajo: Sie haben also keine Ahnung, wer ihr diese Pillen untergeschoben hat.
Keller: Nein. Ich war’s jedenfalls nicht.
Hajo: Gut. Danke für ihr Hilfe.

Hajo nimmt den Zettel mit den Namen und sie verlassen das Büro.
Auf dem Weg zum Wagen wird erst einmal geschwiegen.

Hajo: Was hältst du von der ganzen Sache?
Jan: Warum erzählt uns Klein, dass sich seine Frau für die Familie entschieden hat, wenn sie hier schon alles unter Dach und Fach gebracht hat?
Hajo: Tja, gute Frage. Kümmere dich bitte um die Namen hier.
Jan: Ist gut.

Sie fahren zurück ins Präsidium und Jan sucht alles heraus, was er über die drei Namen herausfinden kann.

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Beitrag  cat Do 07 März 2013, 19:50


In der Zwischenzeit kommen auch Ina und Tom zurück.

Hajo: Wo ward ihr denn?
Ina: Bei Beate Schuster.
Hajo: Wer ist das?
Ina: Eine Freundin der Toten.
Tom: Sie war ziemlich am Boden zerstört, als wir ihr vom Tod ihrer Freundin
Berichtet haben.
Hajo: Und?
Ina: Sie wusste von den Plänen, ins Ausland zu gehen.
Hajo: Hat sie euch erzählt, wie der Ehemann darüber dachte?
Tom: Petra Klein hat ihr gesagt, dass ihr Mann noch nicht dafür zu begeistern war, aber das wolle sie schon noch ändern.
Jan: Hat sie euch auch gesagt, wie?
Tom: Nee.
Jan: Und ein Kind? War das ein Thema in dieser Ehe?
Ina: Nein. Also zumindest wusste Frau Frau Schuster davon nichts.
Hajo: Dann hat uns der Ehemann angelogen.
Jan: Ich hab übrigens die Namen überprüft. Die Schmidts befinden sich in Urlaub in Frankreich. Wolfgang Adam ist seit gestern auf einer Geschäftsreise. Kommt morgen wieder.
Tom: Was sind das für Namen?
Hajo: Die Personen haben sich immer mal wieder zum Grillen bei den Kleins getroffen. Zuletzt zwei Tage vor ihrem Tod.
Tom: Und? Könnte einer dieser Leute einen Grund haben, Frau Klein zu töten?
Jan: Weiß ich nicht.
Hajo: Dann werden wir uns mit diesem Adam unteralten, sobald er wieder im Lande ist. Das Ehepaar Schmidt lassen wir mal außen vor.
Jan: Sollten wir nicht noch mal mit Klein reden? Ich meine.... er verhält sich doch recht auffällig.
Ina: Du glaubst, er könnte etwas mit dem Tod seiner Frau zu tun haben? Er hat sie geliebt und die Nachbarn haben sie alle als sehr harmonisches Ehepaar beschrieben.
Jan: Ich weiß.
Hajo: Wir werden noch einmal mit ihm reden. Aber ich möchte, dass ihr euch noch einmal näher mit diesem Keller beschäftigt.
Tom: Der war’s doch gar nicht.
Hajo: Sagt wer?
Tom: Hier, unser Kollege. (er zeigt auf Jan)

Hajo schaut zu Jan, dem ist das jetzt etwas unangenehm.

Hajo: Ich möchte alles über ihn wissen.

Dann geht er in sein eigenes Büro. Tom und Jan schauen sich an.

Tom: Willst du?
Jan: Nein, mach du nur.

An diesem Tag geschieht nicht mehr viel.

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Beitrag  cat Do 07 März 2013, 19:54




Jan fährt nicht gleich nach Hause. Er überlegt, wie er Leni eine Freude machen kann. Er geht in die Stadt und fährt wenig später dann nach Hause.

Leni: Hallo.
Jan: Hallo. (er gibt ihr einen Kuss)
Leni: Wie war dein Tag?
Jan: Geht so.
Leni: Siehst müde aus. Wir können gleich essen.
Jan: Kann ich was helfen?
Leni: Nee. Setz dich einfach.

Er setzt sich an den Tisch, Charlotte kommt zu ihm.

Jan: Hallo mein Schatz.

Er nimmt sie auf den Arm und sie umarmt ihn mit ihren kleinen Ärmchen. Leni beobachtet die beiden, muss lächeln.
Wenig später sitzen sie am Tisch.

Jan: Was hältst du davon, wenn wir am Wochenende an die See fahren.
Leni: Dieses Wochenende ist schlecht.
Jan: Warum?
Leni: Ich hab meinem Chef versprochen, alles für Spanien vorzubereiten.
Jan: Spanien?
Leni: Das neue Auslandsbüro. Schon vergessen?
Jan: Nein, natürlich nicht. Aber ich bin davon ausgegangen, dass du ihm klar gemacht hast, dass du für diesen Job nicht in Frage kommst.
Leni: Jan.... ich hab keine Lust das ganze noch einmal mit dir durchzukauen. Ich kenne deine Einstellung und ich werde sie akzeptieren. Auch wenn es mir nicht gefällt. Und ich möchte dich bitten, auch meine Entscheidung zu akzeptieren.
Jan: Du willst also wirklich für drei Monate nach Spanien.
Leni: Ja.
Jan: Und Charlotte?
Leni: Werde ich mitnehmen.
Jan: OK.

Er legt das Besteck wieder auf den Teller, steht auf und geht.

Leni: Wohin gehst du?
Jan: Ich hab noch im Büro zu tun. (die Tür fällt ins Schloss)
Leni: Jan?!

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Beitrag  cat Do 07 März 2013, 19:56

Jan fährt ins Büro. Dort ist alles verwaist. Keiner ist mehr da. Zwei Polizisten, die Bereitschaft haben, das war’s auch schon.
Jan nimmt sich die Akten noch einmal vor und studiert sie sehr genau. Er macht sich Notizen, dann ruft er eine Nummer an.
Er bleibt im Büro und schläft schließlich an seinem Schreibtisch ein.

Leni wartet vergebens auf Jan. Sie versucht ihn einmal auf dem Handy zu erreichen, aber Jan drückt sie weg. Er hat jetzt keine Lust mit ihr zu reden.
Am nächsten Morgen wird Jan wach, als Binz plötzlich vor seinem Schreibtisch erscheint.

Binz: Hat ihre Frau sie nicht in die Wohnung gelassen?
Jan: Morgen.
Binz: Morgen. Was ist?
Jan: Ich bin die Akten noch mal durchgegangen und muss wohl eingeschlafen sein.
Binz: Der Fall der Toten Frau Klein?
Jan: Ja.
Binz: Und? Können sie mir schon einen Verdächtigen nennen?
Jan: Noch nicht. Aber... wir arbeiten daran.
Binz: Gut, sagen sie doch bitte Trautzschke, dass ich ihn um 10 Uhr in meinem Büro erwarte.
Jan: Sicher.
Binz: Tipp, machen sie sich frisch. Sie sehen erbärmlich aus.
Jan: Danke.

Binz verschwindet wieder und Jan macht sich auf ins Badezimmer.

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Beitrag  cat Sa 09 März 2013, 17:13

Zur gleichen Zeit kommen Ina und Hajo ins Präsidium. Sie sehen eine Frau, die im Flur steht und nicht so recht weiß, wohin sie muss.

Hajo: Entschuldigen sie, können wir ihnen helfen?
Adam: Ja, vielleicht. Ich.... ich bin ein bisschen früher dran, aber...
Hajo: Darf ich fragen, wer sie sind?
Adam: Manuela Adam. Ich..... ich sollte doch heute früh vorbeikommen.
Hajo: Wer hat sie herbestellt?
Adam: Ein ...Oberkommissar Maybach.
Hajo: Aha.

Jetzt geht die Tür zum Badezimmer auf und Jan kommt auf den Flur. Er sieht die drei am Eingang stehen. Er geht auf sie zu.

Jan: Frau Adam?
Adam: Ja.
Jan: Jan Maybach. Danke dass sie sich die Zeit genommen haben.
Adam: Ich bitte sie, das ist doch selbstverstsändlich.
Hajo: Jan?

Die beiden schauen sich an. Hajo erwartet eine Erklärung.

Jan: Frau Adam, bitte warten sie doch kurz hier.

Er bringt sie in den Verhörraum, dann geht er wieder nach draußen.

Hajo: Frau Adam..... ist das die Ehefrau von Wolfgang Adam?
Jan: Ja.
Ina: Und was macht sie hier?
Jan: Lt. Der Telefonliste der Kleins wurde öfter vom Festnetz eine ganz bestimmte Nummer angerufen. Die Nummer eines Internisten.
Ina: Ja und?
Jan: Frau Adam arbeitet dort als Arzthelferin.
Hajo: Ich weiß immer noch nicht, worauf du hinaus willst.
Jan: Hajo, als Arzthelferin hat sie Zugang zu sämtlichen Medikamenten.
Ina: Du glaubst, sie hat die tödlichen Pillen besorgt?
Jan: Wäre doch möglich.
Hajo: Und welches Motiv hätte sie deiner Meinung nach?
Jan: Hajo, die Anrufe in dieser Arztpraxis fanden zu einer Zeit statt, da war Petra Klein in der Kanzlei. Das heißt, Manfred Klein hat mir
Ihr telefoniert.
Ina: Du glaubst, sie hat die Tabletten für ihn besorgt?
Jan: Ja.
Hajo: Jan, was du da behauptest, ist ziemlich mutig.
Jan: Wieso? Sie will unbedingt diesen Job im Ausland annehmen und
Er ist dagegen.
Ina: Aber deshalb bringt man doch niemanden um. Schon gar nicht die Frau, die man über alles liebt. Ich weiß nicht.
Jan: Ich werde jetzt mit Frau Adam reden, dann werden wir ja sehen, was sie dazu sagt.
Hajo: Gut.

Jan geht ins Verhörzimmer, Ina und Hajo in den Nebenraum, um das Verhör mitzuverfolgen.

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Zukunftsängste Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat Sa 09 März 2013, 17:19


Jan: (setzt sich zu ihr an den Tisch) Es tut mir Leid, wenn sie warten mussten.
Adam: Schon gut.
Jan: Frau Adam, sie waren zusammen mit ihrem Mann des Öfteren bei den Kleins eingeladen.
Adam: Ja. Petra... ... sie ist (stockt) sie war eine sehr gute Kollegin meines Mannes.
Jan: Wie gut kennen sie die Familie?
Adam: Na ja, wir... wir waren alles ziemlich gut befreundet.
Jan: Dann wissen sie sicher auch, dass Petra Klein die Kanzlei in England übernehmen sollte.
Adam: Natürlich. Mein Mann hat es mir erzählt und ich hab ihm gesagt, dass ich froh bin, dass Herr Zorn nicht ihm diese Stelle angeboten hat. England... das wäre nichts für mich.

Sie muss lächeln und steckt damit Jan ein wenig an.

Jan: Und wie hat Herr Klein darauf reagiert?
Adam: Er ....(sie wird leicht nervös) er hat sich gefreut.
Jan: Ganz sicher?
Adam: Ja. Warum..... fragen sie?
Jan: Kann es nicht eher sein, dass er..... dass er sich mit dem Gedanken, ins Ausland gehen zu müssen, nicht so richtig anfreunden konnte?
Ja.... sogar dagegen war?
Adam: Weiß ich nicht.

Sie wird nervöser und schaut ihn auch nicht mehr an.

Jan: Frau Adam, ich... ich habe hier eine Telefonliste, aus der hervorgeht, dass vom Festnetzanschluss der Familie Klein, immer wieder eine ganz
bestimmte Nummer gewählt wurde. Und zwar die ihrer Praxis.
Adam: Herr Klein ist Patient bei uns.
Jan: Ja, das stimmt. Aber diese Anrufe fanden meistens zu einer Zeit statt, in der keine Sprechstunde war. Er hat nicht zufällig mit ihnen gesprochen?
Adam: Hören sie.... ich... ich hab Herrn Klein manchmal ein paar Tipps gegeben, wenn es ihm mal wieder nicht gut ging.
Jan: XYZ...... sie kennen das Medikament?
Adam: Ein sehr starkes Herzmittel.
Jan: Sie haben dieses Medikament in ihrer Praxis?
Adam: Ja, auch.
Jan: Und sie führen doch sicher auch Buch über den Bestand dieser Medikamente.
Adam: Worauf wollen sie hinaus, Herr Maybach?
Jan: Frau Klein wurde mit diesen Tabletten getötet.
Adam: Und?
Jan: Ich glaube ganz einfach, dass sie Herrn Klein diese Tabletten besorgt haben.
Adam: Das ist ja lächerlich.
Jan: Ist es das? (er steht jetzt auf und wird etwas lauter) ER hat ihnen sein Leid geklagt. Er hat ihnen gesagt, dass seine Frau diesen Job unter allen Umständen annehmen wird. Und er hat ihnen auch gesagt, dass er das nicht möchte.
Adam: Ich würde jetzt gerne gehen.
Jan: Ich bin aber noch nicht fertig.

Im Nebenraum sind inzwischen auch Tom und Binz anwesend. Beide verfolgen das Verhör.
Aber für Binz geht die ganze Sache jetzt etwas zu weit.

Binz: Wollen sie nicht dazwischen gehen, Trautzschke?
Hajo: Warum?
Binz: Ihr Kollege attackiert eine unschuldige Frau. Sehen sie nicht, wie eingeschüchtert sie schon ist?

Hajo reagiert nicht. Es ist schließlich Binz, der dem ganzen ein Ende bereitet. Er geht auf direktem Wege zum Verhörraum, öffnet die Tür.
Jan und auch Frau Adam schauen erschrocken nach oben.

Binz: Es reicht Maybach. Frau Adam, sie können gehen.

Jan sagt nichts. Kann gar nichts sagen, ist er total überrascht von Binz Auftritt. Frau Adam schaut Jan kurz an und geht dann aus dem Raum. Binz schaut ihr noch hinterher, dann zu Jan.

Jan: Was sollte das? Ich war noch nicht fertig mit dem Verhör.
Binz: Doch Maybach, das waren sie. Wie konnten sie diese Frau nur so unter Druck setzen.
Jan: Ich hab sie nicht unter Druck gesetzt.
Binz: Das sehe ich anders.

Jan hat gar keine Möglichkeit mehr, sich und sein Handeln zu erklären. Binz verschwindet einfach wieder.
Jan ist wütend und tritt gegen einen Stuhl. Da sieht er Hajo, der jetzt an der Tür steht.
Sie schauen sich an.

Hajo: Kommst du bitte mal?

Er geht in sein Büro, Jan folgt ihm.

Hajo: Setz dich bitte. (Jan bleibt stehen) Du sollst dich setzen.

Er setzt sich, meidet den Blick seines Gegenübers.

Hajo: Jan...
Jan: Wieso hast du zugelassen, dass Binz mir dazwischenfunkt.
Hajo: Jan, er hatte Recht.
Jan: Hajo, die Frau weiß mehr als sie uns sagt. Ich bin mir absolut sicher, dass Klein die Tabletten von ihr hat.
Hajo: Dann sollten wir mit Klein reden. (sie schauen sich an) Du glaubst wirklich dass Klein seine Frau getötet hat?
Jan: Ich weiß es nicht. Ich.....
Hajo: Jan, was ist mit dir los? Binz hat mir gesagt, dass du die Nacht im Büro verbracht hast. Warum?
Jan: Ich.... ich wollte noch ein paar Akten durchgehen und... bin eingeschlafen.
Hajo: Eingeschlafen, ja. (Jan nickt nur, meidet aber wieder seinen Blick) Zu Hause ist alles in Ordnung?
Jan: Fahren wir zu Klein oder lässt du ihn herkommen?
Hajo: Warum weichst du mir aus?

Jan steht auf und möchte gehen.

Hajo: Jan, bitte. (er bleibt stehen) Also gut, du willst nicht darüber reden. Das akzeptiere ich, aber wenn ich merken sollte, dass deine privaten
Probleme, die du ohne Zweifel hast, sich auf die Arbeit negativ auswirken, dann .... dann werde ich das nicht so ohne Weiteres hinnehmen. Damit du Bescheid weißt. Und jetzt fahren wir zu Klein.

Er steht auf und geht nach draußen. Jan folgt ihm.

Tom: (kommt aus dem Teambüro) Hajo, ich hab diesen Adam am Telefon. Soll er herkommen?
Hajo: Ja, sicher.

Dann verschwinden die beiden.

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Zukunftsängste Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat Sa 09 März 2013, 17:23


Auf dem Weg zu Klein herrscht Schweigen. Hajo hofft insgeheim, dass sich Jan ihm öffnet, aber es tut sich nicht. Und er drängt ihn auch nicht.
Als sie bei Klein klingeln, wartet der schon auf sie.

Hajo: Haben sie uns erwartet?
Klein: Allerdings. Frau Adam hat mich angerufen und mir erzählt, was sie ihr unterstellt haben. Das ist eine bodenlose Frechheit.
Hajo: Beruhigen sie sich, Herr Klein.
Klein: Ich soll mich beruhigen? Sie glauben wirklich, dass ich meine Frau getötet habe.
Jan: Herr Klein, ihre Frau hatte nicht die Absicht einen auf Familie zu machen. Sie hatte in der Kanzlei bereits Vorverträge unterzeichnet und ich glaube ihnen kein Wort, wenn sie sagen, dass sich ihre Frau für die Familie entschieden hat. Sie wollte Karriere machen, mit ihnen oder ohne.

Jan wird jetzt laut und Hajo legt ihm beruhigend die Hand auf seinen Arm. Doch Jan ist jetzt in Fahrt.

Jan: Sie haben sich das alles nur eingebildet. Sie wollten ein Kind. Aber da hat ihre Frau nicht mitgemacht. Ein Kind wäre nicht förderlich für eine
Karriere im Ausland. Sie hat ihnen ganz klar zu verstehen gegeben, dass sie es auch ohne sie tun wird. Das haben sie nicht verkraftet und haben nur noch einen Ausweg gesehen.
Klein: Raus.... ich .... raus, verschwinden sie. Das muss ich mir nicht anhören.
Jan: Wissen sie, was am Schlimmsten ist? Dass sie unschuldige Menschen mitreinziehen. Was haben sie Frau Adam versprochen, wenn sie ihnen
Die Tabletten besorgt? Oder.... läuft da was zwischen ihnen?

Jetzt hat Hajo genug.

Hajo: Es reicht jetzt Jan. Geh.....(Jan reagiert nicht) Du sollst gehen!

Hajo wird laut. Die beiden schauen sich an, dann geht er aus dem Haus. Hajo und Klein schauen ihm nach.

Hajo: Es tut mir Leid, Herr Klein. Ich möchte mich für das Verhalten meines Kollegen entschuldigen.
Klein: Ich weiß nicht, wie er auf diese Idee kommt, ich hätte meine Frau getötet.
Hajo: Wie gesagt, es tut mir Leid. Aber... wenn wir schon mal hier sind. Warum haben sie Frau Adam in den letzten Wochen immer wieder
Mal in der Praxis angerufen?
Klein: Ich hatte und habe hin und wieder Schmerzen und jedesmal zum Arzt zu gehen, dafür hab ich keine Zeit. Manuela gibt mir dann Tipps, das
Ist alles.
Hajo: Ja, gut. Dann.... war’s das erst mal. Auf Wiedersehen.
Klein: Wiedersehen.

Hajo verlässt das Haus. Jan steht am Wagen, wartet auf das große Donnerwetter.

Hajo: Du bist eindeutig zu weit gegangen.
Jan: Hajo, er lügt.
Hajo: Das sehe ich anders.
Jan: Er hat seine Frau auf dem Gewissen.
Hajo: (holt tief Luft) Jan was ist los.
Jan: Nichts ist los. Ich versuche hier nur einen Mordfall aufzuklären. Und dich scheint das überhaupt nicht zu interessieren.
Hajo: Jetzt mach mal halblang, mein Junge.
Jan: Ich bin nicht dein Junge.

Er lässt ihn jetzt stehen und läuft weg.

Hajo: (ruft ihm hinterher)Wo willst du hin? (keine Antwort) Jan!!

Aber Jan rührt sich nicht. Er geht zu Fuß zurück ins Präsidium. Hajo steigt in den Wagen und fährt los.

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Beitrag  cat Sa 09 März 2013, 17:30


Im Präsidium warten Ina und Tom schon.

Tom: Na endlich. Adam ist hier und er ist ziemlich schlecht gelaunt, weil wir seine Frau verhört haben.

Hajo sagt nichts. Ina und Tom schauen sich an.

Ina: Wo ist Jan?
Hajo: Tu mir einen Gefallen und erwähne diesen Namen heute nicht mehr. Wo ist Adam?
Tom: Im Verhörraum.

Hajo geht an ihnen vorbei auf direktem Wege in den Verhörraum.

Hajo: Herr Adam?
Adam: Ja.
Hajo: Hauptkommissar Trautzschke.
Adam: Hören sie, ich weiß nicht, was hier vorsichgeht, aber meine Frau zu verhören...
Hajo: Wir ermitteln in einem Mordfall und ihre Frau musste befragt werden.
Adam: Ich hab gehört, dass Petra.... also... das Frau Klein.... sie..... sie wurde ermordet?
Hajo: Ja. Sie starb an einer Überdosis Herztabletten.
Adam: Das ist ja furchtbar.
Hajo: Sie waren auf einer Geschäftsreise?
Adam: Ja, in Hamburg. Ich bin vor drei Tagen gefahren und heute wieder zurück-
Gekommen.
Hajo: Herr Adam, sie waren häufiger Gast im Haus der Kleins.
Adam: Ja.
Hajo: Sie kannten sich also ziemlich gut.
Adam: Wir waren befreundet.
Hajo: Wussten sie, dass Frau Klein Schlafprobleme hatte?
Adam: Ja. Sie nahm Tabletten. Wie Thomas auch.
Hajo: Herr Keller.
Adam: Ja. Wir haben die beiden immer mal wieder damit aufgezogen.
Hajo: Frau Klein sollte die Kanzlei in England übernehmen.
Adam: Ganz recht. Das.... das hätte sie sich wirklich verdient gehabt.
Hajo: Könnten sie sich vorstellen, dass Herr Klein alles getan hätte, um diesen Umzug zu verhindern?
Adam: Manfred? (Hajo nickt) Nein. Nein, nie.
Hajo: Aber er war dagegen.
Adam: Na ja, er.... er hatte so seine Probleme damit. Konnte sich das nicht vorstellen, in England zu leben. Er spricht ja auch die Sprache nicht. Hat sich ja jetzt erledigt.
Hajo: Weil er nachgeholfen hat?
Adam: Sie meinen, weil er seine Frau getötet hat?
Hajo: Trauen sie ihm das zu?
Adam: Nein.


Draußen kommt Jan wieder ins Büro. Ina und Tom lassen ihn nicht aus den Augen.
Dieser merkt das.

Jan: Ist was?
Tom: Wenn ich dir einen guten Rat geben darf, geh nach Hause.
Jan: Und warum?
Tom: Hajo will dich heute nicht mehr sehen.
Jan: Hat er das gesagt?
Ina: ER war ziemlich aufgebracht.
Jan: Tja, den Gefallen werde ich ihm nicht tun.
Tom: Jan, was ist los?
Jan: Ist dieser Adam schon hier?
Ina: Hajo verhört ihn gerade.
Jan: Aha.

Er geht in das Nebenzimmer und bekommt nicht mehr viel vom Verhör mit. Hajo ist dabei, sich von ihm zu verabschieden. Sie geben sich die Hände und dann verlässt Adam den Verhörraum.
Hajo folgt ihm. Er sieht Jan, Ina und Tom im Nebenzimmer.

Tom: Und? Konnte er dir weiterhelfen?
Hajo: Nein. Er hat mir nichts erzählt, was wir nicht schon wissen. Was machst du hier?
Jan: Entschuldige, aber... ich arbeite hier, schon vergessen?
Hajo: Jan, vielleicht ist es besser, wenn du dir ein paar Tage frei nimmst. Solange wir den Mörder von Frau Klein noch nicht gefasst haben.
Jan: Es war Klein, wie oft soll ich dir das noch sagen.
Tom: Wieso hast du dich eigentlich so auf diesen Klein eingeschossen? Er hat seine Frau geliebt. Ich meine.... Jan, wenn Leni dir von heute auf morgen erklären würde, dass sie für eine unbestimmte Zeit ins Ausland geht, bringst du sie dann auch um, weil du nicht mitziehen willst?
Jan: (schaut Tom böse an) Es geht hier nicht um mich, Tom.

Er will an ihm vorbei, aber Tom stellt sich ihm in den Weg.

Tom: Ich hab dir eine Frage gestellt und ich möchte, dass du sie mir beantwortest.

Sie lassen sich jetzt nicht aus den Augen. Tom wartet.

Jan: Nein.
Tom: Siehst du? Und jetzt verrate mir mal, warum ausgerechnet Klein seine Frau getötet haben soll?

Hajo, Ina und Tom lassen Jan nicht aus den Augen. Sie warten auf eine Antwort, auf eine Erklärung von ihm, was ihn so sicher macht, dass sie in Klein den Mörder haben.

Jan: (schaut jeden der drei nacheinander an) Ich weiß es einfach.
Hajo: Das reicht aber nicht Jan. Dafür bekommst du von Binz keinen Haftbefehl.
Jan: Ich weiß.
Hajo: Jan, ich weiß nicht, warum du dich auf Klein so eingeschossen hast, aber... tu mir bitte den Gefallen und ziehe auch einen anderen als Täter in Betracht.
Jan: Und wen? Keller?
Tom: Er hätte das größte Motiv.

Jetzt geht Jan aus dem Raum zurück ins Teambüro. Die anderen schauen sich an. Hajo schüttelt nur den Kopf.

Tom: Und jetzt?
Hajo: Wir müssen herausfinden, woher die Tabletten stammen.
Ina: Was, wenn Frau Adam sie wirklich besorgt hat?
Hajo: Nehmt euch die Praxis vor. Es muss genau Buch geführt werden, was die Entnahme von Medikamenten angeht.
Tom: Ist gut.

Die zwei schwirren ab. Hajo geht in Richtung Teambüro. Er bleibt versteckt an der Tür stehen, um Jan zu beobachten.
Der liest in einer Akte und macht sich Notizen, als das Telefon klingelt.

Jan: Maybach. ---- Leni. ---- Nein, das… das ist kein Problem. Ich kann Lotte abholen. --- Soll ich noch etwas besorgen? --- Gut. --- Nein, es ist alles in Ordnung. --- Ja, bis später. Tschüß.

Er legt langsam auf. Dann sieht er Hajo an der Tür stehen. Sie lassen sich nicht aus den Augen.

Jan: Ich... ich muss heute etwas früher gehen. Leni hat noch einen Termin und da muss ich Charlotte von der Kita abholen.
Hajo: Kein Problem.
Jan: Danke.

Hajo setzt sich Jan gegenüber. Sie lassen sich nicht aus den Augen.

Hajo: Du weißt, dass ich sehr großen Wert lege, auf deine Meinung. Aber....
Jan: Ich weiß, dass es für euch nicht klar zu erkennen ist. Aber er war es Hajo.
Hajo: Dann liefere mir Beweise, Jan. Wir haben nichts. Aber auch gar nichts in der Hand. Und nur deine Menschenkenntnis allein hilft uns hier nicht weiter.

Jan vergräbt sein Gesicht in seinen Händen.

Hajo: Mach Schluss für heute Jan.
Jan: Nein. Du brauchst Beweise und ich werde sie liefern. Wenn ich auch noch nicht weiß wie.
Hajo: Jetzt warten wir erst mal ab, was Tom und Ina in der Praxis herausfinden.
Jan: Ja.

Hajo steht auf und verlässt das Zimmer. Jan macht sich wieder an die Arbeit.

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Beitrag  cat Sa 09 März 2013, 17:34

Als Ina und Tom zurückkommen, ist Jan schon gegangen.

Hajo: Was hat die Durchsuchung in der Praxis ergeben?
Ina: Nichts. Es war alles ordnungsgemäß eingetragen.
Tom: Was aber nichts heißt. Ich meine......wenn die Adam die Tabletten entnommen hat, kann sie sie durch andere, gleichaussehende ausgetauscht haben.
Hajo: Dann müssen die ganzen Medikamente eben untersucht werden.
Ina: Ist angeordnet.
Hajo: Gut.
Tom: Ist Jan nicht mehr hier?
Hajo: Er muss Charlotte in der Kita abholen.
Tom: Hoffentlich beruhig sich unser Kollege wieder.
Hajo: Er ist absolut davon überzeugt, dass Klein seine Frau getötet hat.
Ina. Und? Glaubst du ihm?
Hajo: Ich würde es gerne tun, aber..... es fehlen die Beweise.
Tom: Ich werde mich noch mal genauer mit Keller beschäftigen. Für mich ist der noch nicht draußen.
Hajo: Ist gut.


Jan holt Charlotte aus der Kita ab und fährt dann nach Hause. Leni ist noch nicht da. So macht er sich daran, das Abendessen zu richten.
Es dauert nicht lange und Leni kommt nach Hause.

Leni: Hm, das riecht aber gut.
Jan: Bin gleich soweit.
Leni: Sag mal..... hattest du für das Wochenende etwas Bestimmtes im Sinn?
Jan: Was meinst du?
Leni: Du hast mich gefragt, ob wir das Wochenende an der See verbringen wollen.
Jan: Ja, aber.. du hattest doch schon was Besseres vor.
Leni: Ist nicht mehr wichtig.
Jan: Wirklich?

Sie erkennt, wie sehr ihn das freut.

Leni: Ja.
Jan: Also gut. Dann ruf ich in unserem Stammhotel auf Rügen an, ja?
Leni: Tu das. Ich freu mich. Und Lotte wird die Luft auch gut tun.

Sie will an ihm vorbei, er hält sie fest und nimmt sie in seine Arme. Sie schauen sich an, dann küssen sie sich.

Jan. Ich liebe dich.
Leni: Und ich liebe dich.
Jan: Ich hasse es, wenn wir uns streiten.
Leni: Geht mir genauso.

Sie küssen sich wieder. Wenig später sitzen sie beim Abendessen.

Leni: Erinnerst du dich an Xenia? Eine Kollegin aus der Lokalredaktion?
Jan: Das ist so eine große rothaarige, oder?
Leni: Genau. Sie wollte nächste Woche heiraten.
Jan: Sie wollte?
Leni: Ja, stell dir vor. Sie und ihr Freund kennen sich jetzt seit 9 Jahren und jetzt, wo sie heiraten wollen, möchte er plötzlich keine Kinder mehr.
Jan: Und?
Leni: Nichts und. Sie hat die Hochzeit abgeblasen. Sie möchte Kinder.
Jan: Und er kommt ihr nicht entgegen?
Leni: Nein. Er will definitiv keine Kinder.
Jan: Das weiß ich doch nicht erst seit gestern.
Leni: Ja, auf jeden Fall hat sie sich jetzt für die Stelle in Spanien beworben.
Jan: Vielleicht ganz gut. So kann sie etwas Abstand gewinnen.
Leni: Finde ich auch.
Jan: Außerdem gehörst du hierher, zu uns. Zu Lotte und mir.

Sie schauen sich an, lächeln.
Bis sich Jans Miene verändert.

Leni: Was ist?
Jan: Entschuldige Leni, aber.... ich... ich muss noch mal los.
Leni: Jetzt?
Jan: Ja, mir ist da was eingefallen. Aber ich bin in einer Stunde wieder hier.

ER steht auf, gibt ihr einen Kuss und ist schon verschwunden.

Leni: Dein Papa, immer bei der Arbeit, hm?

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Zukunftsängste Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat Sa 09 März 2013, 17:35


Jan fährt in die Pathologie. Sabine ist gerade dabei, zusammenzupacken.

Sabine: Ich bin eigentlich schon gar nicht mehr hier, Jan.
Jan. Hallo. Du bist mich auch gleich wieder los.
Sabine: Was ist?
Jan: Sag mal, war dieser Klein schon hier und hat Abschied von seiner Frau genommen?
Sabine: Nein. Warum fragst du?
Jan: Hör zu, könntest du ihn anrufen. Ihm sagen, dass ... dass er die persönlichen Sachen seiner Frau abholen kann?
Sabine: Macht ihr das nicht in der Regel?
Jan: Ja, schon, aber wenn die Sachen noch hier sind, dann.... soll er sie selbst holen.
Sabine: Du schlägst das jetzt aber nicht so ohne Grund vor, oder?
Jan: Nein, hör zu.

Er bespricht mit Sabine das weitere Vorgehen und wenig später sind beide auch schon wieder auf dem Weg nach Hause.
Als Jan nach Hause kommt, ist Leni dabei die Küche sauber zu machen.

Jan: So, da bin ich wieder. Wo ist Charlotte?
Leni: Schon im Bett. War ziemlich müde.
Jan: OK, und wie steht’s mit dir? Bist du auch müde?

Sie versteht seine Annäherung, legt das Handtuch zur Seite. Jan nimmt sie in seine Arme. Er fängt an, sie zu küssen und sie geht darauf ein.
Sie ziehen sich ins Schlafzimmer zurück.



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Zukunftsängste Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat Mo 11 März 2013, 09:48

Am nächsten Morgen ist es Jan, der als erster im Büro erscheint.
Kurz nach ihm kommt Sabine. Sie hat die persönlichen Sachen von Petra Klein bei sich.

Jan: Du hast alles?
Sabine: Ich denke schon. Sag mal.... was beabsichtigst du eigentlich mit dieser Aktion?
Jan: Ich will sehen, wie er reagiert.
Sabine: Ich muss zugeben, deine Methoden sind manchmal etwas unorthodox.
Jan: Mag sein, aber ich muss beweisen, dass Klein seine Frau getötet hat. Es glaubt mir hier nämlich keiner.
Sabine: Verstehe.

Jetzt kommen Ina und Tom fast gleichzeitig ins Büro.

Tom: Morgen ihr beiden.
Jan: Morgen.
Tom: So früh schon bei uns? Gefällt es dir in der Pathologie nicht mehr?
Sabine: Natürlich, aber bei euch ist es auch nicht übel. Zumindest ist der Kaffee besser.


Vor dem Präsidium teffen Hajo und Herr Klein aufeinander

Hajo: Herr Klein, was führt sie zu uns?
Klein: Ich möchte die persönlichen Sachen meiner Frau abholen.
Hajo: Verstehe. Kommen sie.

Er führt ihn ins Büro und vom Flur aus erkennt er seine Leute und Sabine.

Hajo: Warten sie doch bitte kurz.

Er lässt Klein im Flur stehen und geht ins Teambüro.

Hajo: Klein ist draußen und möchte die persönlichen Gegenstände seiner Frau abholen.
Sabine: Gut.
Hajo: Was machst du hier?
Sabine: Ich hab die Sachen hergebracht.
Hajo: Ja, das.... das ist nett.

Er möchte sie ansich nehmen, Sabine jedoch verweigert sie ihm

Hajo: Was ist?
Sabine: Wenn du nichts dagegen hast, dann.... übernehme ich das.
Hajo: Wie bitte?

Sabine schaut nun zu Jan und der nickt ihr wohlwollend zu. Sie geht mit den Sachen nach draußen.

Hajo: Jan?
Jan: Wenn das jetzt nicht funktioniert, dann weiß ich nicht.
Ina Was hast du vor?

Er geht zur Tür und wartet, bis Sabine mit Klein im Verhörraum verschwindet.

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Zukunftsängste Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat Mo 11 März 2013, 09:53


Dann geht er in den Beobachtungsraum und schaltet den Lautsprecher an. Die anderen folgen ihm und sie werden nun Zeuge, wie Sabine mit Klein redet.

Sabine: Ich bin Prof. Rossi, ich... ich habe ihre Frau obduziert.
Klein: Verstehe.
Sabine: Ich möchte ihnen nochmals mein Beileid aussprechen und ihnen ihre persönlichen Gegenstände übergeben.
Hier ist eine Liste der Dinge, die ihre Frau bei sich trug, als man sie fand. Wenn sie sie bitte quittieren würden.
Klein: Natürlich.

Er nimmt die Liste, schaut sie sich an und unterschreibt dann. Dann übergibt Sabine ihm die Tüte mit den Gegenständen

Sabine: Das war sicher ein Schock für sie.
Klein: Ja.
Sabine: Es wäre ein Mädchen geworden.
Klein: Was?
Sabine: Ihr Baby. Es wäre ein Mädchen geworden.
Klein: Welches Baby?
Sabine: Entschuldigen sie, aber.... aber ich dachte, sie wüssten, dass...
Klein: Was? Was sollte ich wissen?
Sabine: Ihre Frau war schwanger.
Klein. Das kann nicht sein.
Sabine: Doch. Sie war im dritten Monat.

Jetzt herrscht Schweigen.

Sabine: Das.... das tut mir jetzt wirklich Leid, aber ich dachte ....
Klein: Meine Frau war.... schwanger?
Sabine: Ja.

Klein geht jetzt in eine Ecke und bleibt erst wie erstarrt stehen.


Im Nebenraum ist es Tom, der zuerst reagiert.

Tom: Schwanger? Davon stand nichts im Bericht.
Hajo: Stimmt.
Ina: (lässt Jan nicht aus den Augen, der wiederum seinen Blick nicht von Klein lässt) Jan?

Jan ist mit seinen Gedanken bei Klein. Er hört Ina gar nicht.
Dann geht Jan aus dem Zimmer und betritt den Verhörraum. Sabine und er schauen sich an und nicken sich zu. Sabine verlässt den Raum und geht zu den anderen.

Jan: Herr Klein, ich möchte mich bei ihnen für mein Verhalten gestern entschuldigen. Aber....
Klein: (ist immer noch wie erstarrt) Sie... sie war schwanger.
Jan: Ja. Der Mörder hat nicht nur ihre Frau getötet, sondern auch ihre Tochter. Es tut mir Leid.
Klein: Warum hat.... warum hat sie mir das nicht gesagt?
Jan: Vielleicht wollte sie sie damit überraschen?
Klein: Warum hat sie mir nichts gesagt.

Er wirkt jetzt völlig apathisch. Immer und immer wieder wiederholt er den Satz.
„Warum hat sie mir nichts gesagt“

Jan: Ich verspreche ihnen, wir werden den Mörder ihrer Tochter finden.
Klein: (dreht sich jetzt um, schaut Jan an) Ich wusste das nicht. Ich hätte doch sonst nie......
Jan: Was? Was hätten sie nie?
Klein: Ich.... ich hab......
Jan: Sie haben ihre Frau getötet, hab ich Recht?
Klein: Warum hat sie mir nichts gesagt.

Jetzt bricht er unter Tränen zusammen. Er reagiert genauso, wie es Jan erhofft hat.


Im Nebenraum sind die anderen mit dieser Wendung völlig überrascht.

Sabine: Also manchmal macht mir Jan richtig Angst.
Tom: Das geht nicht nur dir so. Dieser ausgebuffte Fuchs.
Hajo: (schaut Sabine an) Das du bei so etwas mitmachst.
Sabine: Hat Spaß gemacht und es hat der Wahrheitsfindung gedient. Du wolltest doch den Beweis, für seine Schuld. Jetzt hast du ein Geständnis. Was also willst du mehr?

Sie verlässt das Zimmer und macht sich auf den Weg in ihr eigenes Reich.


Klein gibt ein umfassendes Geständnis ab und wird wenig später abgeführt. Jan hat jetzt drei Augenpaare auf sich gerichtet. Ihm ist das jetzt etwas unangenehm. Aber er fühlt sich auch bestätigt.

Jan: Ich hoffe, das reicht dir als Beweis.
Hajo: Ein Geständnis.... besser geht es doch gar nicht.
Tom: Gratuliere, das eben war par excellence.
Jan: Danke.
Ina: Ich muss zugeben, das ... das war grandios inszeniert.
Hajo: Dann muss ich mich wohl bei dir entschuldigen, Jan. Gratulation, das war gute Arbeit.
Jan: Bedanke dich bei Leni. Sie hat mich auf diese Idee gebracht.
Hajo: Leni?
Jan: Ja. Und wenn wir grade von Leni reden. Hast du was dagegen, wenn ich mir morgen frei nehme? Wir wollen über’s Wochenende an die See fahren.
Hajo: Na ja, ich würde sagen, den freien Tag hast du dir verdient.
Jan: Danke.

Sie müssen jetzt alle lächeln und gehen wenig später wieder an die Arbeit.

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Zukunftsängste Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat Mo 11 März 2013, 09:58


Das Wochenende wird großartig. Sie verbringen drei wunderschöne Tage auf Rügen und es wird nicht über die Arbeit gesprochen.
Gut erholt geht es dann auch schon wieder in die neue Woche.

Es ist Donnerstag.
Ina und Tom sitzen im Besprechungsraum und sortieren Akten. Hajo kommt zu ihnen.

Hajo: Tom, wie weit bist du mit dem Bericht von der Befragung Hauck?
Tom: Ist in Arbeit.
Hajo: Hör zu, ich weiß, dass dir die Schreiberei nicht behagt, aber sie muss nun mal sein.
Tom: In einer Stunde, versprochen.

Sie werden unterbrochen, als ein Mädchen, 11 Jahre alt, an die Tür klopft und herein kommt.

Maria: Hallo.
Hajo: Hallo junge Dame.
Marie: Ich.... ich möchte zu Jan. Jan Maybach. Ich bin doch hier richtig?
Ina: Bist du. Er ist noch in einer Besprechung, kommt aber gleich wieder.
Marie: Ich darf solange warten?
Hajo: Klar.
Tom: Sag mal, wir haben draußen fast 30 Grad, warum läufst du mit dieser dicken Mütze herum?

Das Mädchen schaut die drei nacheinander an, dann zieht sie die Mütze ab. Jetzt erkennen sie, dass sie keine Haare hat. Sie schweigen.

Maria: Ich hab Krebs und durch die Chemo sind mir die Haare ausgefallen. Aber der Arzt hat gesagt, dass sie wieder wachsen werden.
Hajo: Ganz bestimmt sogar.

Sie wissen jetzt nicht richtig mit der Situation umzugehen. Ihnen tut die Kleine leid. Aber bevor noch einer etwas sagen kann, kommt Jan herein.

Jan: Also wenn Binz so weiter macht......(er sieht Marie) Hey Marie. Was....was machst du hier?

Er geht zu ihr und gibt ihr einen kleinen Kuss auf die Wange.

Marie: Jan, ich... ich muss mit dir reden.
Jan: OK, schieß los.
Marie: (schaut noch einmal Hajo und Tom an und dann Jan) Unter vier Augen?
Jan: (versteht, was sie meint) OK.
Hajo: Ihr könnt in mein Büro.
Jan: Danke.

Er führt Marie ins Büro und schließt die Tür.
Die anderen schauen ihnen nach.

Hajo: Es ist immer wieder schlimm, wenn Kinder krank sind.
Ina. Krebs, in diesem Alter. Ich danke Gott jedesmal, dass Paul gesund ist.
Tom: Die beiden scheinen sich ja ziemlich gut zu kennen.
Hajo: Na und? Jan mag Kinder und die Kinder mögen ihn.



Jan: OK, was hast du auf dem Herzen?

Marie öffnet ihre Schultasche und holt ein Stück Papier heraus, gibt es ihm.

Jan: Was ist das?

Sie sagt nichts, er liest.

Jan: Wo hast du das her?
Marie: Zufällig gefunden, als ich etwas gesucht habe.
Jan: Marie...
Marie: Du hast doch hier im Büro ein Computerprogramm, wo du alles über die Leute erfahren kannst. Ich möchte, dass du mir sagst, wo der Typ wohnt. Und ob er vorbestraft ist.
Jan: Sag mal... spinnst du?
Marie: Wieso?
Jan: Ich kann doch nicht wahllos Menschen durchleuchten, nur weil du...
Marie: Was heißt hier wahllos. Es geht um diesen Typ und um sonst niemanden.
Jan: Das geht nicht Marie.
Marie: Und warum?
Jan: Hör zu, du musst das mit deiner Mutter besprechen.
Marie: Du weißt genau, dass ich mit ihr nicht darüber reden kann. Die blockt doch sofort.
Jan: Schon mal darüber nachgedacht, dass sie ihre Gründe hat?
Marie: Schon mal darüber nachgedacht, dass ich wissen möchte, wer mein Vater ist? (die 'Debatte wird jetzt hitzig)
Jan: Marie, beruhige dich.
Marie: Was ist jetzt? Hilfst du mir?
Jan: Nein.

Er gibt ihr das Papier wieder zurück.
Sie nimmt es, steckt es in ihre Schultasche. Jan öffnet die Tür und geht nach draußen. Dort sitzen die anderen am Tisch und besprechen etwas.

Jan: Rede mit deiner Mutter, Marie.
Marie: (bleibt vor ihm stehen, schaut ihn an) Wenn du mir nicht hilfst, dann ....
Jan: Dann was?
Marie: (schaut auf den Boden) Wozu eigentlich noch diese blöde Chemo.

Sie will gehen, Jan aber überholt sie und bleibt vor der Tür stehen. Sie schauen sich an.

Jan: Du willst mich erpressen?
Marie: Ich will nur die Wahrheit wissen, mehr nicht.
Jan: Indem du mich erpresst. (sie zuckt leicht mit der Schulter) Verschwinde, Marie.

Sie lassen sich jetzt nicht aus den Augen. Marie merkt, dass sie damit über’s Ziel hinausgeschossen ist.

Marie: Jan, ich...
Jan: Geh. (er ist sauer)

Sie geht an ihm vorbei und verlässt das Präsidium. Jan wirkt nachdenklich.

Hajo: Ist alles OK?
Jan: (schaut ihn an) Nein, nichts ist OK.

ER geht nach draußen, holt sein Handy aus der Tasche und wählt.

Jan: Claudia? Ich bin’s. Hör zu, wir müssen uns treffen. ----- Nein, wenn’s geht jetzt gleich. ---- Ja, ist gut. In 15 Minuten.

Er legt auf und verlässt das Präsidium.

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Zukunftsängste Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat Mo 11 März 2013, 10:01


Wenig später trifft er sich mit Claudia Kraft. Eine junge hübsche Frau.
Sie begrüßen sich mit einem kleinen Kuss.

Claudia: Was ist denn los?
Jan: Marie war vorhin bei mir im Büro.
Claudia: Marie? Warum das denn?
Jan: Sie hat mir eine Kopie ihrer Geburtsurkunde vorgelegt und mich aufgefordert, ihr alles, was ich über Klaus Brenner herausfinden kann,
mitzuteilen.
Claudia: Wie bitte?
Jan: Claudia, ich..... ich mag dich und ich mag Marie. Aber ..... ich möchte aus dieser Sache rausgehalten werden, hörst du?
Claudia: Natürlich. Jan, es..... es tut mir Leid. Ich hätte nie gedacht, dass sie auf so eine Idee kommen würde.
Jan. Wie ist sie an diese Urkunde gekommen?
Claudia: Keine Ahnung. Vermutlich hat sie in meiner Schublade gewühlt und ist zufällig darauf gestoßen.
Jan: Rede mit ihr. Sie ist alt genug.
Claudia: Das finde ich nicht.
Jan: Sie ist 11, Claudia. Und....
Claudia: Ja?
Jan: Sie will die Chemotherapie abrechen.
Claudia: Was?!
Jan: Kleiner Erpressungsversuch.
Claudia: Oh Gott.
Jan: Erzählt ihr von ihrem Vater. Sie wird es verstehen.
Claudia: Ich hab wohl keine andere Wahl.
Jan: Nein. (sie schauen sich an) Ist er denn noch hier in Leipzig?
Claudia: Ich denke schon.
Jan: Du kümmerst dich? (sie nickt) Versprochen?
Claudia: (sie nickt wieder) Versprochen.
Jan: Gut, ich... ich muss zurück ins Büro.
Claudia: Klar. Grüß Leni von mir und...... danke Jan.
Jan: Du kannst mir später ja sagen, wie das Gespräch mit Marie verlaufen ist, hm?
Claudia: Mach ich. Danke.

Sie verabschieden sich wieder mit einem kleinen Kuss und dann gehen sie getrennte Wege.

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Zukunftsängste Empty Re: Zukunftsängste

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