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Zukunftsängste

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Zukunftsängste - Seite 5 Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat Di 02 Apr 2013, 10:37

Jan fährt nach Hause. Als er aufschließt, kommt ihm Susi entgegen.

Susi: Jan.
Jan: Hi.
Susi: Ich hab meine Klassenarbeiten vergessen. (sie grinst, merkt aber, dass es Jan nicht gut geht) Alles klar bei dir?
Jan: Sicher.

Er versucht, sich nichts anmerken zu lassen.

Susi: Ich muss los. Wir reden heute Abend,hm?
Jan: Ja. Viel Spaß.
Susi: Danke.

Er geht in sein Zimmer und schaut sich die Tatortfotos der beiden anderen toten Frauen noch einmal an. Alles. Nichts lässt er aus. Seine Blicke fallen in beiden Fällen auf die Lesezeit. Die Zeitschriften, die dieser Arendt den Frauen ins Haus liefert.
Er denkt nach. Könnte der Mann etwas mit der Sache zu tun haben?

Er holt Erkundigungen ein und bekommt eine Adresse, wo die Zentrale dieser Lesezeit-Agentur ist.
Er fährt dorthin. Schon von Weitem erkennt er den Wagen von Arendt. Er hat ihn ja gestern vor dem Haus von Frau Fleig gesehen.
Jan steigt aus und geht auf das Fahrzeug zu. Er läuft einmal herum, schaut ins Innere. Dort erkennt er eine offene Pralinenschachtel und drei weitere Schachteln auf dem Boden.

Arendt: Kann ich ihnen helfen?

Jan zuckt zusammen, dreht sich um.

Arendt: Herr Maybach.
Jan: Hallo Herr Arendt. Sie… sie sind bei der Arbeit?
Arendt: Ja. Muss heute einen Kollegen vertreten.
Jan: Aha.
Arend: Ist was?
Jan: Nein, ich..... Alles OK.

Er macht ihm Platz, so dass Arendt in seinen Wagen steigen kann.
Jan läuft zurück zu seinem Wagen und fährt los. Er überlegt. Muss daran denken, dass ihn jemand in der Wohnung von Frau Venske niedergeschlagen hat. Wegen dem Geld? Oder wegen etwas ganz anderem?
Er hat die Tatortfotos dabei. Er entschließt sich, in die Wohnungen der beiden ersten zu gehen. Mit den Fotos.
Er beginnt mit der Wohnung von Frau Zimmer. Aber dort kann er nichts feststellen.
Danach geht er in die Wohnung von Frau Venske. Auch hier geht er noch einmal alles durch. Und beim Vergleichen der Fotos mit der Wohnung, stellt er nun fest, was der Einbrecher hat mitgehen lassen.

Jan: Sieh mal an. (er spricht jetzt mit sich)

Was Jan nicht merkt, Arendt ist ihm gefolgt. Der schleicht sich wieder in die Wohnung und wartet einen guten Augenblick ab, schlägt Jan wieder nieder. Jan bleibt bewusstlos liegen.
Arendt holt eine Spritze und verabreicht sie ihm. Dann schließt er die Tür und verschwindet.

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Zukunftsängste - Seite 5 Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat Di 02 Apr 2013, 10:40


Im Büro wird Hajo langsam nervös.

Hajo: Verdammt wo steckt Jan? Tom, hat er nichts gesagt?
Tom: Nee. (der ist auch sauer, weil sich Jan noch nicht gemeldet hat)
Ina: Der schmollt irgendwo.

Sabine kommt zu ihnen. Die drei sehen sie voller Erwartung an.

Sabine: Ich sehe schon, ihr wartet auf mich.
Hajo: Und?
Tom: (geht zu ihr) Lass mich raten. Herzstillstand, hervorgerufen durch das hohe Alter.
Sabine: Fakt ist, dass ich keine fremde Substanz in ihrem Körper hab nachweisen können. Wir müssen also davon ausgehen, dass sie eines natürlichen Todes starb. (sie schaut sich um) Ist Jan nicht da?
Hajo: Nein.
Sabine: Na da hab ich ja Glück.
Hajo: Das gibt es einfach nicht. Drei Frauen, in der selben Gegend, sterben innerhalb der letzten Tage. Ist das wirklich Zufall?
Tom: du meinst, da hat jemand nachgeholfen?
Sabine: Dann hat derjenige aber sehr sorgfältig gearbeitet. Ich hab definitiv nichts gefunden, was für ein Fremdeinwirken spricht.
Ina: Wenn Jan recht hat.....
Hajo: Ich will alles über diese Frauen wissen. Wo sie einkaufen, was ihre Finanzen angehen, alles.

Er geht jetzt aus dem Büro.

Den ganzen Tag über versucht Tom Jan zu erreichen. Der aber ist durch die Spritze immer noch bewusstlos.

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Zukunftsängste - Seite 5 Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat Di 02 Apr 2013, 10:43


Es ist kurz vor Feierabend. Hajo macht sich wirklich Sorgen um Jan.

Tom: (kommt zu ihm) Hajo? (er schaut nach oben) Was von Jan gehört?
Hajo: Nein.
Tom: Ich hab die Finanzen überprüft. Ein Bankangestellter hat mir erzählt, dass Jan heute morgen schon bei ihm war und die gleichen Fragen
stellte. Er konnte ihm allerdings keine Auskunft erteilen, weil er keinen richterlichen Beschluss hatte.
Hajo: Und?
Tom: Also alle drei Frauen haben vor ein paar Tagen jeweils größere Summen Bargeld abgehoben. Zähle ich alles zusammen, komme ich auf rund 160.000 Euro.
Hajo: Haben die Damen gesagt, wofür sie das Geld brauchen?
Tom: Nein.
Hajo: Jan wurde in der Wohnung dieser Frau Venske niedergeschlagen.
Tom: Von der Person, die wusste, dass sie so viel Bargeld hatte?
Hajo: Möglich.
Tom: Jemand aus der Bank?
Hajo: Kann ich mir nicht vorstellen.
Tom: Warum? Ein Angestellter, der Geldprobleme hat. Soll vorkommen. Er bekommt mit, wie die einzelnen Frauen das Geld abheben, er kennt
Sie, weil sie ja gleich um die Ecke wohnen.... Er schnappt sich das Geld und bringt sie um.
Hajo: Und wie? Du hast Sabine gehört, wenn sie wirklich eines gewaltsamen Todes starben, dann hat der Täter saubere Arbeit geleistet. Das traue
Ich ehrlich gesagt einem einfachen Bankangestellten nicht zu.
Tom: OK, wer dann?
Hajo: Wenn ich nur wüsste, wo Jan steckt. Kennst du die Adresse dieser WG, in die er eingezogen ist?
Tom: Nee.
Hajo: Mist.

Sie können an diesem Tag nicht mehr viel unternehmen.

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Beitrag  cat Di 02 Apr 2013, 10:46


Es ist bereits schon nach 22 Uhr. Draußen ist es dunkel.
Arendt schließt die Tür zur Wohnung von Frau Venske auf. Jan liegt immer noch ohne Bewusstsein auf dem Boden.
Arendt schnappt sich Jan und trägt ihn nach unten. Da das Haus hauptsächlich von älteren
Leuten bewohnt ist, kann er unerkannt mit Jan in den Hinterhof gelangen. Dort steckt er ihn in sein Auto und fährt weg.


In der WG macht man sich inzwischen auch Sorgen.

Susi: Er war heute morgen mal kurz hier. Sah aber gar nicht glücklich aus.
Chris: Hat er nichts gesagt?
Susi: Nein.
Volker: Vielleicht ist er ja bei seiner Familie. Hat sich mit seiner Frau ausgesprochen.
Chris: Kann natürlich sein.
Susi: Ich schlage vor, wir warten einfach bis morgen.
Chris. OK. Gute Nacht.
Susi: Nacht Chris.


Arendt hat Jan inzwischen an einen Ort gebracht, der kalt und dunkel ist.
Eine Art Kellerverlies. Er kettet ihn an seinem rechten Handgelenk an. Die Kette führt nach oben, fast an die Decke. Jan ist immer noch nicht bei Bewusstsein. Arend verschwindet wieder, überlässt Jan sich selbst.

Es ist weit nach Mitternacht, als Jan endlich langsam die Augen öffnet. Allerdings ist es in diesem Verließ so dunkel, dass er nichts sieht.
Die Luft ist stickig.
Er versucht aufzustehen, schafft es auch, aber er kommt nicht weit, Die Kette ist nicht lang genug, um große Schritte zu machen.
Er tastet sein rechtes Handgelenk ab, versucht, das Schloss zu öffnen, aber ohne Erfolg. Auch das Ziehen an der Kette bringt keinen Erfolg. Jan wird wütend, aber es hat keinen Zweck.
Er kann sich nicht losreißen.
Erschöpft setzt er sich wieder auf den Boden, schläft irgendwann wieder ein.

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Beitrag  cat Di 02 Apr 2013, 10:50


Am nächsten Morgen gibt es, was Jans Verschwinden angeht, nichts Neues.
Hajo ist schon früh ins Büro, versucht immer wieder Jan auf dem Handy zu erreichen.
Aber nichts tut sich.

Es ist kurz nach 8 als Chris ins Präsidium kommt. Ina erkennt ihn sofort wieder.

Chris: Guten Morgen
Ina: Morgen.
Chris: Sagen sie…. Ist ihr Chef zu sprechen?
Ina: Hauptkommissar Trautzschke? (er nickt) Sicher. Kommen sie.

Sie führt ihn in Hajos Büro, ist neugierig, was er von ihm möchte.

Ina: Hajo? Du hast Besuch.

Hajo schaut nach oben. Die beiden Männer lassen sich nicht aus den Augen.

Chris: Guten Morgen, Christian Wohlers. Ich.... Jan ist vor ein paar Tagen in unsere WG gezogen.
Hajo: Ach sie sind das. Guten Morgen.
Chris: Sagen sie.... wissen wie, was mit Jan ist? ER war die ganze Nacht nicht zu Hause.
Hajo: Er ist verschwunden.
Chris: Wie verschwunden?
Hajo: Wir hatten gestern einen weiteren Todesfall.
Chris: Wieder eine alte Frau?
Hajo: (ist erstaunt) Sie wissen darüber?
Chris: Jan hat uns davon erzählt, ja.
Hajo: Dieses Mal kannte er die Frau. ER hat den Tatort verlassen und seitdem haben wir nichts mehr von ihm gehört.

Ina beobachtet die beiden. Chris steht am Fenster, schaut gedankenverloren hinaus. Hajo merkt, dass sich dieser Mann sehr große Sorgen macht. Er geht zu ihm, berührt leicht seinen Arm. Sie schauen sich an. Sie brauchen keine Worte um zu spüren, was gerade in ihnen vorgeht.
Was Ina und die beiden Männer nicht merken, ist, dass Leni plötzlich an der Tür steht.
Sie erkennt in Chris den Mann, den Jan geküsst hat.

Leni: Das ist ja schön, wenn sich alle so gut verstehen.

Alle drei drehen sich um, sehen Leni, die vor Wut gleich zu platzen droht.

Hajo: Leni, hat sich Jan bei dir gemeldet?
Leni: Nein. Und ich lege auch keinen Wert darauf, dass er es tut.

Sie lässt Chris nicht aus den Augen, dann verlässt sie das Büro.

Chris: (läuft ihr hinterher, hält sie am Arm fest) Warten sie.
Leni: (schüttelt ihn ab) Wagen sie es nicht, mich anzufassen.
Chris: Jan ist verschwunden. Und wir alle machen uns große Sorgen.

Hajo und Ina stehen jetzt ebenfalls im Flur, sehen die beiden.

Leni: Jan hat schon immer das getan, was er wollte.
Chris: So wie sie? (sie lassen sich nicht aus den Augen) Jan hat mir von ihrer Aktion in Spanien erzählt.
Leni: So hat er das.
Chris: Wissen sie, was ich nicht verstehe, warum Jan sich überhaupt noch Gedanken darüber macht, wie er seine Ehe retten kann.
Leni: So, tut er das?
Chris: Allerdings. Aber sie sind ja viel zu selbstverliebt, um das zu merken. Sie glauben, ich hab was mit ihm? Sorry, aber ich bin selbst verheiratet und
Hab eine Tochter.
Leni: Wäre nicht das erste mal, dass sich Männer outen, weil sie dem Druck des Anderssein nicht mehr standhalten.
Chris: So und sie glauben nun, dass sich Jan geoutet hat, weil er mich geküsst hat.
Leni: Ich hab keine Lust auf solche Konversationen.

Sie will wieder gehen.

Chris: Jan ist ausgezogen, weil er sich die Frage gestellt hat, ob sie es wirklich ehrlich meinen mit der Ehe und mit der Familie.
Leni: Hören sie, nur weil er sich bei ihnen ausheult, muss ich mich mit ihnen nicht auseinandersetzten. Sie können ihn haben.

Sie geht jetzt, die anderen schauen sich entsetzt an.

Hajo: Ich erkenne meine eigene Tochter nicht mehr.
Chris: (schaut ihn an, geht zu ihm) Herr Trautzschke, sie... sie rufen mich an, wenn sie etwas von Jan hören?
Hajo: Natürlich.

Chris verlässt das Präsidium ebenfalls.
Ina merkt, dass es Hajo nicht gut geht.

Hajo: Wir müssen Jan finden.
Tom: Wir sollten noch einmal in die Wohnungen der Toten gehen. Vielleicht haben wir ja irgendwas übersehen. Und vergesst nicht. Jan wurde in der Wohnung von Frau Venske niedergeschlagen.
Hajo: Also gut. Dann fahren wir noch einmal zu den Tatorten.

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Zukunftsängste - Seite 5 Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat Di 02 Apr 2013, 10:58


Sie schauen sich zuerste in der Wohnung in der Kreuzstraße um. Aber bei Frau Zimmer können sie nichts finden

Hajo: OK, dann rüber in die Wohnung von Frau Venske.

Auch dort schein alles bei Alten zu sein.

Tom: Hajo? Ina? (sie kommen zu ihm in die Küche) Schaut mal.
Ina. (kommt zu ihm, bückt sich ebenfalls) Das sind Tatortfotos, die ich damals gemacht habe.
Tom: Dann war Jan hier.
Hajo: Warum die Fotos? Was hat er damit gewollt?

Tom schaut sich die Fotos genau an und dann die Stellen im Raum, die darauf zu sehen sind.
Plötzlich stockt er.

Tom: Ich glaube, ich weiß, was er gesucht hat.
Ina: Und was?
Tom: Hier, schaut euch dieses Bild an. Und dann schaut auf die Stelle hier am Tisch.

Sie schauen sich das Foto an und vergleichen, Bild mit Original.

Tom: Fällt euch denn nichts auf?
Hajo: Die Pralinenschachtel fehlt.
Tom: Ganz Recht. Und ich vermute jetzt einfach mal, dass beim ersten Mal, als Jan hier war, auch der Mörder hier war, um genau das verschwinden zu lassen.
Ina: Du meinst, die Pralinen waren vergiftet?
Hajo: Dann hätte Sabine das nachgewiesen.

Ina und Tom schauen ihn an. Er versteht, greift zum Telefon.

Hajo: Sabine? Ich bin’s.
Sabine: Hajo, was Neues von Jan?
Hajo: Nein, aber wir glauben zu wissen, was mit ihm passiert ist. Wir sind in der Wohnung der ersten toten Frau in der Badstraße. Hör zu Sabine, haben
Unsere Opfer vor ihrem Tod Pralinen gegessen?
Sabine: Warte. (sie holt die Obduktionsberichte, liest kurz) Na ja, ob kurz vor ihrem Tod, kann ich nicht sagen. Aber winzige Spuren von Kakaopulver hab ich gefunden, ja. Warum fragst du?
Hajo: Dann sind die Frauen vermutlich vergiftet worden.
Sabine: Hajo, ich habe alles genau untersucht. Ich habe kein Gift entdeckt.
Hajo: Weil diese Art von Gift nach ein paar Stunden vielleicht nicht mehr nachzuweisen ist?
Sabine: Dann bring mir die Pralinenschachtel und ich sage dir, was drin ist.
Hajo: Geht nicht mehr. Der Mörder hat sie verschwinden lassen.
Sabine: Und Jan ist ihm dahinter gekommen.
Hajo: So sieht es aus.
Sabine: Scheiße.
Hajo: Ja, ich... ich melde mich wieder.

Er legt auf, die anderen schauen sich an.

Tom: Seht mal, er.... er hat auch die Zeitschriften hier eingekreist.
Ina: Lesezeit. (sie liest laut) Warum?
Tom: Der Typ, der diese Zeitschriften austrägt. Vielleicht hat er ja etwas damit zu tun. Ich weiß, dass bei den anderen alten Damen genau die gleichen
Zeitungen herumlagen.
Hajo: Also gut, dann kümmere dich darum, wer der Austräger ist.
Tom: Mach ich.


Etwas später sind sie wieder im Büro. Tom ist noch am recherchieren. Hajo versucht Leni auf dem Handy zu erreichn.

Hajo: Hör zu Leni, wenn du das hier abhörst, dann ruf mich bitte an. Es geht um Jan. Er ist verschwunden und ich glaube nicht, dass dir das egal ist. Also....Ruf mich an.
Ina: (steht an der Tür) Sie geht nicht ran?
Hajo: Nein. Hat Tom schon was?
Ina: Kommt gleich.
Hajo: Ich hoffe, wir liegen richtig mit diesem Zeitungsausträger.

Wenig später ist Tom bei ihnen.

Tom: Also der Typ heißt Arendt. 32 Jahre alt. Macht den Job seit gut einem Jahr. Und immer im gleichen Gebiet.
Ina: Das heißt, er kennt die alten Leute sehr gut.
Tom: Und die alten Leute ihn.
Ina: Er erschleicht sich ihr Vertrauen und...
Hajo: ...bittet sie um Geld? (er schaut sie fragend an)
Ina: Wäre doch möglich.
Tom: Er bekommt das Geld und er schenkt ihnen Pralinen.
Ina: Pralinen, die mit irgendeiner Substanz versehen sind, die dafür sorgt, dass unsere alten Frauen einen Herzstillstand bekommen.
Tom: Und keiner kann mehr Fragen stellen.
Hajo: Tja, ich würde sagen, perfekt. Aber...wie wollen wir diesem Arendt das nachweisen? Mit den Fotos kommen wir nicht weit.
Tom: Ich schlage vor, wir statten unserem Lesezeit-Austräger einfach mal einen Besuch ab. Durchsuchen sein Auto.
Hajo: Na gut. Fahr du mit Ina zur Zentrale und ich besorge bei Binz einen Durchsuchungsbeschluss.

Die zwei fahren los und Hajo geht zu Binz. Der ist erst gar nicht erbaut darüber, aber in Anbetracht dessen, dass Jan verschwunden ist, lenkt er natürlich ein.
Hajo fährt Ina und Tom hinterher.

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Zukunftsängste - Seite 5 Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat Mi 03 Apr 2013, 12:51

Der Leiter der Zentrale ist allerdings nicht sonderlich gesprächig.

Mann: Ich kann ihnen über die einzelnen Fahrer nicht viel sagen. Sie sind beliebt bei den alten Leuten. Hab noch nie was Gegenteiliges gehört.
Ina. Und Arendt?
Mann: Für den gilt das Gleiche.
Tom: Ist er da?
Mann: Müsste gleich kommen.
Ina. Sagen sie, fahren die Austräger mit ihrem eingenen PKW?
Mann: Ja. Ich kann mir einen eigenen Fuhrpark für meine Leute nicht leisten. Die Austräger bekommen für ihre Fahrten eine Entschädigungspauschale.
Tom: Gut, dann ....(schaut Ina an) warten wir.

Sie warten nicht lange, da fährt der Wagen von Arendt auf den Platz. Hajo kommt gleich danach.

Tom und Ina gehen auf ihn zu.

Tom: Und? Hat Binz rumgemosert?
Hajo: Hat es versucht. (er zeigt ihnen den Durchsuchungsbeschluss)
Ina: Das ist Arendt. (sie zeigt auf das Fahrzeug und den Mann, der jetzt gerade aussteigt)

Sie gehen auf ihn zu.

Tom: Herr Arendt?
Arendt: (dreht sich um) Ja?
Hajo: (holt seinen Ausweis) Hauptkommissar Trautzschke, Kripo Leipzig. Das sind meine Kollegen Zimmermann und Kowalski. Wir würden gerne
Einmal einen Blick in ihren Wagen werfen?
Arendt: Und warum?
Ina: Sie beliefern unter anderem auch die Kunden in der Kreuz- und Badstraße?
Arendt: Ja.
Ina: Dann wissen sie ja sicher, dass es dort in den letzten Tagen zu drei Todesfällen kam.
Tom: Alles Kundinnen von ihnen.
Arendt: Ja, das hab ich gehört. Das ist sehr bedauerlich. Zumal diese alten Damen so liebenswürdig waren.
Tom: Und großzügig, finanziell meine ich.
Arendt: Ich weiß nicht, wovon sie reden.
Hajo: Hier. (er gibt ihm den Durchsuchungsbeschluss)
Arendt: Na gut, dann..... schauen sie nach. Wenn sie mir sagen, wonach sie suchen, kann ich ihnen vielleicht helfen?
Ina: Na ja, Pralinen?
Arendt: Pralinen? Wie kommen sie denn jetzt darauf?

Sie sagt nichts mehr. Arendt schließt seinen Wagen auf, Tom und Ina durchsuchen ihn. Derweil stehen Hajo und Arendt an der Seite und beobachten die beiden.

Ina: Tom?

Er schaut zu ihr, sieht die Pralinenschachtel, die sie in der Hand hält.

Tom: Warte.

Er holt eines der Tatortfotos aus seiner Tasche und vergleicht die Schachtel mit der auf dem Foto.

Tom: Könnte passen.

Ina nimmt die Schachtel und geht damit auf Arendt zu.

Ina: Ist das ihre?
Arendt: Ja. Ich brauche hin und wieder ein Stück Schokolade. Und die sind gut. Sie dürfen gerne probieren.
Tom: Genauso eine Schachtel lag bei Frau Venske in der Küche.
Arendt: Und? Die hab ich aus dem Supermarkt gleich um die Ecke. Und ich vermute mal, Frau Venske kauft dort auch ein.... ich meine.... hat dort
Eingekauft.

Hajo merkt, dass Tom innerlich kocht. Er geht aber rechtzeitig dazwischen.

Hajo: Das war’s auch schon, Herr Arendt.
Arendt: Ich kann weiter meine Tour fahren?
Hajo: Sicher.

Arendt verschwindet.

Tom: Hajo, wieso lässt du den Typen laufen? Der hat 100 Pro etwas mit der Sache zu tun und ich wette, er weiß auch wo Jan steckt.
Hajo: Tom, wir haben nichts gegen ihn in der Hand.
Tom: Und die Pralinenschachtel?
Hajo: Ist zufällig die gleiche, die Frau Venske auch hatte. Eingekauft im gleichen Supermarkt.
Ina. Die aber offensichtlich nach der Tat vom Tatort entfernt wurde.
Hajo: Stimmt. Aber von wem? (er schaut beide an) Von Arendt? Das können wir nicht beweisen. Und das wisst ihr auch.

Tom lässt die beiden stehen, geht zum Wagen. Ina und Hajo schauen ihm nach, wissen sie, dass er sich Sorgen um Jan macht. Zu lange ist er schon verschwunden.

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Beitrag  cat Mi 03 Apr 2013, 12:55

Jan hat inzwischen immer mal Phasen, wo er wieder zu sich kommt. Aber das hält nicht lange an. Die nasskalte Luft macht ihm das Atmen schwer. Hinzu spürt er jetzt wieder seine Rippen. So ganz wiederhergestellt ist er eben doch noch nicht. Er versucht auch gar nicht mehr aufzustehen, um nach irgendwas Brauchbaren zu tasten.
Überhaupt hat er das Gefühl, dass außer ihm und dieser Handschellenkette nichts weiter in diesem Raum ist. Es ist stockfinster und es macht keinen Unterschied, ob er die Augen geöffnet hat oder nicht. Es ist schwarz.Einfach nur schwarz.



Im Büro ist es Tom, der immer wieder nachdenkt. Schließlich hat er eine Idee.

Tom: Ich hab’s!
Ina: Was? Was hast du?
Tom. Ich weiß, wie wir Arendt kriegen.
Hajo: Na da bin ich aber mal gespannt.
Ina: Ist bestimmt wieder eine Spitzenidee a la Kowalski.
Tom: Ganz recht. Wir stellen ihm eine Falle.
Ina: Eine Falle, aha. Und wie soll die Falle aussehen?
Tom: Wir lassen uns die Namen der Frauen geben, die als nächstes von ihm beliefert werden. Wir suchen uns die, die am längsten schon Kundin ist, aus.
Sie soll in seiner Gegenwart so tun, als ob sie eine größere Menge Geld gewonnen hätte und gar nicht so recht weiß, was sie damit anfangen soll. In ihrem Alter. Und wenn er anbeißt, wird er seinen Charm spielen lassen und sie davon überzeugen, dass er das Geld sehr gut brauchen könnte.
Hajo: Klingt nicht schlecht, aber.....
Tom: Kein Aber Hajo. Jan ist verschwunden und wir haben nichts in der Hand. Das hast du vorhin selbst gesagt.
Hajo: Also gut. Dann besorg dir die Namen und wir sehen weiter.

Tom macht sich an die Arbeit und wenig später sind sie auf dem Weg zu Hannelore Kleber.
Sie ist schon 88 Jahre alt. Wenn auch etwas wacklig auf den Beinen, aber im Kopf noch topfit.
Hajo, Tom und Ina sind bei ihr, um mit ihr über ihren Plan zu sprechen. Sie hört sehr aufmerksam zu.

Kleber: Das klingt ja spannender als die Krimis, die ich lese.
Hajo: Frau Kleber, das hier ist kein Krimi, das ist Realität.
Kleber: Junger Mann, (die anderen schauen sich an, schmunzeln) ich kann Realität durchaus von Fiktion unterscheiden. Sie möchten einem Mörder das Handwerk legen und ich werde ihnen dabei helfen.
Tom. Wenn sie wollen, dann gehen wir das ganze gerne noch einmal durch.
Kleber: Das wird nicht nötig sein. Ich habe alles sehr gut verstanden. Bin ja nicht senil.
Tom: Sicher nicht. Ich meinte ja auch nur.

Ina muss innerlich schmunzeln. Die alte Dame gefällt ihr und auch Hajo ist sehr angetan von ihr.


Arendt hat sich für den nächsten Morgen angekündigt. Für Tom Zeit genug, ein Schreiben zu konstruieren, das besagt, dass Frau Kleber 150.000 Euro gewonnen hat. Dieses Schreiben soll sie dann am nächsten Morgen auf ihrem Tisch liegen haben.
Das bedeutet allerdings auch, dass Jan noch eine Nacht verschwunden bleibt.
Sie hoffen alle, dass es ihm körperlich gut geht.

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Beitrag  cat Mi 03 Apr 2013, 13:08


In der WG herrscht gedämpfte Stimmung. Auch wenn Jan erst seit zwei Tagen bei ihnen wohnt, er fehlt.

Susi: Was hat denn die Polizei gesagt?
Chris: Nicht viel. Sie tappen, was das angeht, im Dunkeln.
Susi: Aber sie glauben Jan doch jetzt, dass die alten Frauen Opfer eines Gewaltverbrechens wurden?
Chris: Ich denke schon.
Volker: Immerhin schon mal etwas.
Susi: Das ist so schrecklich, wenn du nichts tun kannst.
Chris: Da geb ich dir Recht, aber.....(er schaut sie an) könntest du mir einen Gefallen tun?
Susi: Klar, jeden. Das weißt du doch.
Chris. Ich hab heute Jans Frau kennen gelernt. Eigentlich eine ganz patente Frau. Aber sie ist immer noch davon überzeugt, dass ich was mit Jan am Laufen habe.
Susi: Ich soll mit ihr reden?
Chris: Na ja, ich dachte....
Susi: OK, ich mach’s.
Chris: Echt jetzt? (sie nickt) Danke.
Susi: Wo finde ich die Dame?
Chris: Ich rufe gleich noch mal im Präsidium an, spreche mit Jans Schwiegervater. Er wird mir sicher die Adresse geben.

So ist es auch. Chris lässt sich kurz den Sachstand erklären und Hajo sagt ihm, wo Leni wohnt.
Kurz danach ist Susi auf dem Weg zu Leni. Sie klingelt und als Leni ihr öffnet, schauen sich die beiden Frauen an.

Leni: Ja?
Susi: Hi, ich.. ich bin Susanne. Wir... wir kennen uns nicht.
Leni: Stimmt, was wollen sie?
Susi: Mit ihnen reden?
Leni: Und worüber?
Susi: Über Jan.

Sie schließt die Tür wieder. Aber Susi bleibt vor der Tür stehen, klingelt wieder, nur kurz.

Susi: Frau Maybach, bitte. Hören sie mir kurz zu. 5 Minuten. (es tut sich nichts) Ich möchte nicht weiter Sturm klingeln, ihre Kleine liegt sicher schon im
Bett. Bitte. Es ist wichtig.

Sie bleibt noch eine ganze Weile stehen, es passiert nichts.

Susi: Ich werde hier jetzt stehen bleiben, und wenn nötig, die ganze Nacht.

Sie wartet wieder und dann geht die Tür auf. Die beiden schauen sich wieder an.

Susi: 5 Minuten, versprochen.

Sie lässt sie, ohne ein Wort zu sagen, herein. Sie gehen ins Wohnzimmer. Leni schweigt die ganze Zeit. Susi schaut sich ein bisschen um, dann zu Leni.

Susi: Also.... ich... ich kenne Jan ja erst seit zwei Tagen, aber.... dafür glaube ich schon ganz gut. Entschuldigung, ich .. ich sollte vielleicht erst mal sagen, wer ich bin. Ich wohne mit meinem Freund zusammen in der WG, in der ihr Mann miteingezogen ist. Chris..... er.....er hat mich gebeten, mit ihnen zu reden.
Leni: Ach ja? Warum?
Susi: Weil sie ihm offensichtlich nicht zuhören wollten heute morgen?
Leni: Und warum glauben sie, dass ich ihnen jetzt zuhören werde?
Susi: Ich hoffe es. Weil es nichts Schlimmeres gibt, als mit Gerüchten zu leben. Ich bin Lehrerin, ich weiß, wovon ich rede. Ständig treten Gerüchte auf, über Kollegen oder Schüler. Und wohin die führen können, hab ich selbst erleben müssen.

Sie schauen sich jetzt an. Susi wird etwas nachdenklich, Leni merkt das.

Susi: Aber es geht nicht um mich. Sie glauben, dass Chris und Jan.... also das die beiden etwas miteinander haben. Aber das stimmt nicht. Sie haben uns von der Aktion erzählt und wenn sie gewusst hätten, wie das ganze ausgeht, hätten sie sich das zweimal überlegt. Chris wird von seiner Nochehefrau beschattet. Sie sucht nach Gründen, ihm den Zugang zur gemeinsamen Tochter zu verweigern.
Leni: Warum?
Susi: Chris ist Kinderpsychologe und hat dadurch natürlich viel mit Kindern und Jugendlichen zu tun. Es tauchte damals das Gerücht auf, er hätte sich an
Einem Kind sexuell vergangen. Tja und da haben wir es wieder – das Gerücht. Es war nichts dran an der Sache. Der eigene Vater des Jungen war es, der sich seinem Sohn genähert hat. Aber bevor man ihn stellen konnte, hat dieser sich das Leben genommen und das Leben zwischen Chris und seiner Frau zerstört. Für sie war er der Schuldige. Wenn jetzt nicht an diesem Jungen, dann an irgendeinem anderen Kind. Sie wollte von nun an die eigene Tochter schützen.
Leni: Das ist hart.
Susi: Ja. Aber Chris hält sich tapfer. Nur..... sie lässt eben keine Gelegenheit aus, ihm eins reinzuwürgen. Und da war nun gestern dieser Privatdetektiv, der ihn beschattete. Er wollte diesem Typen etwas bieten, was seine Frau schockieren sollte. Dass sie nun auch Zeugin dieser Aktion wurden, das... das war so nicht geplant. (schweigen) Es ist nichts zwischen Chris und Jan. Außer.... einer Freundschaft? Die beiden mögen sich, das konnten mein Freund und ich schon feststellen. Aber... das ist ja auch nicht schwer, Jan nicht zu mögen. Er ist ein so ehrlicher, aufrichtiger Mensch. Bitte.... denken sie nocheinmal daürber nach, bevor sie ihn endgültig verurteilen.

Sie lässt Leni nicht aus den Augen, sie spürt, dasf etwas in ihr arbeitet.

Susi: So und... das war’s auch schon. Danke, dass sie mir die Möglichkeit gegeben haben, die Situation zu erklären.

Sie geht wieder aus dem Wohnzimmer in Richtung Haustür.

Leni: Warten sie.

Susi bleibt stehen, dreht sich um.

Leni: Jan ist verschwunden?
Susi: Ja. Aber ihr Vater hat uns versichert, dass er alles tun wird, um ihn zu finden.
Leni: Danke.... danke dass sie so hartnäckig waren.
Susi: Kein Problem. Als Lehrerin muss man das manchmal sein. Nicht nur den Schülern gegenüber.

Sie müssen jetzt beide etwas lächeln, dann ist Susi auch schon wieder verschwunden.

Zuhause wartet schon ein ungeduldiger Chris.

Chris: Jetzt erzähl schon, hat sie dich angehört?
Susi: Ja. Sie wollte zwar nicht, aber ich glaube, sie wird ihr Verhalten noch einmal überdenken.
Chris: Ich wusste, dass du es schaffst. Danke Susi.
Susi: Wenn die Sache zwischen Jan und seiner Frau auch geklärt ist, wie sieht es zwischen dir und deiner Frau aus?

Er will aufstehen, sie hält ihn am Arm fest.

Susi: Weich mir jetzt nicht aus.
Chris: Das erledigt mein Anwalt.
Susi: Chris, du weißt, was ich von Anwälten halte. Rede mit ihr.
Chris: Mit meiner Frau kann man nicht reden.
Susi: Ihr seid beide so ... so verbohrt. Du willst doch Julia sehen.
Chris: Natürlich will ich das.
Susi: Verdammt, dann tu auch was dafür. Aber nicht solche lächerlichen Aktionen wie die Sache mit Jan.
Chris: Ich weiß auch, dass es blöd war.
Susi: Tu mir einen Gefallen, Chris, geh bei ihr vorbei. Mensch du bist doch Psychologe.
Chris: Für Kinder und Jugendliche.
Susi: Sorry, aber im Moment benehmt ihr euch beide wie Kinder.

Sie schauen sich jetzt an. Susi ist ganz schön in Fahrt. Er merkt das, holt tief Luft.

Chris: Also gut. Ich.. ich rufe sie an. Gleich morgen.
Susi: So ist’s brav. Hat sich der Kommissar noch mal gemeldet?
Chris: Sie haben wohl einen Verdächtigen. Aber dem können sie momentan noch nichts nachweisen. Aber sie arbeiten daran.
Susi: Das heißt noch eine Nacht, die Jan irgendwo da draußen verbringen muss.
Chris: Wenn er denn noch lebt.
Susi: Du darfst so etwas nicht denken.
Chris: Susi, wie oft liest man von Polizisten, die in Ausübung ihres Jobs ums Leben kommen? Und wenn er wirklich dem Mörder der alten Damen in die Hände gefallen ist, dann möchte ich gar nicht wissen, was er für ihn parat hat.

Jetzt ist es Susi, die aufsteht und ans Fenster geht. Sie hat Angst. Chris merkt das. Er steht auf und geht zu ihr, legt seinen Arm um ihre Schulter.

Chris: Es tut mir Leid. Ich...... ich wollte dir jetzt keine Angst machen.

Sie dreht sich um schaut ihn an.

Susi: Hast du aber.

Er nimmt sie jetzt ganz fest in seine Arme. In diesem Moment kommt Volker aus in die Küche.Er wartet einen Moment.

Volker: Haben sie Jan gefunden?

Die beiden lösen sich. Volker merkt, dass seine Verlobte feuchte Augen hat. Sie geht zu ihm und er nimmt sie jetzt in seine Arme.

Chris: Nein, nein, sie haben Jan noch nicht gefunden.
Volker: Hey, (er streicht ihr über die Haare) Jan ist ein guter Polizist. Der weiß sich schon zu helfen. Da bin ich mir absolut sicher.

Sie schauen sich jetzt an.

Volker: Außerdem.... er muss leben. Ich meine.... so wie er kocht?

Jetzt muss Susi lächeln.

Volker: Na bitte. Positiv denken, dass sagen wir unseren Schülern jeden Tag, oder?
Susi: Stimmt.
Volker: Na dann. Gibt es noch was zu essen? Ich hab nämlich hunger.
Susi: Ich mach dir gleich was, hm?
Volker: Gut, dann geh ich mal ins Bad. Bis gleich.

Volker verschwindet. Susi und Chris schauen sich an.

Susi: Und du denkst daran, morgen deine Frau anzurufen, hörst du?
Chris: Zu Befehl.

Er gibt ihr einen flüchtigen Kuss und verschwindet in seinem Zimmer.

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Zukunftsängste - Seite 5 Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat Fr 05 Apr 2013, 10:00

Einzig die Tatsache, dass Jans Uhr ein Leuchtdisplay besitzt, zeigt ihm, dass es bereits mitten in der Nacht ist. Aber für ihn ist eigentlich immer Nacht. Er bekommt Kopfschmerzen. Diese ewige Dunkelheit schmerzt. Nicht nur seine Augen, nein, sein ganzer Kopf bereitet ihm Schmerzen. Er fühlt sich so hilflos und kann es nicht ertragen, dass niemand nach ihm schaut. Wo steckt Arendt. Und wo hat er mich hingebracht? Immer dieselben Fragen, die ihm im Kopf rumschwirren. Sucht Hajo schon nach ihm? Er schläft schließlich wieder ein. Obwohl er Hunger und Durst verspürt.


Am nächsten Morgen sind Hajo, Ina und Tom schon früh bei Frau Kleber. Ina ist noch einmal alles mit ihr duchgegangen. Und sie ist sich absolut sicher, dass sie alles genauso tun wird, wie man es von ihr verlangt.
Als es klingelt, verstecken sich die drei im Schlafzimmer.
Auf dem Tisch liegen die alten Zeitschiften und das Schreiben über den Gewinn.

Arendt: Hallo Frau Kleber.
Kleber: Hallo Herr Arendt. Hab schon auf sie gewartet. Sie haben doch sicher Zeit für einen Kaffee und ein Stück Käsekuchen?
Arendt: Frau Kleber, sie wissen doch, ihrem Käsekuchen kann ich nicht widerstehen.
Kleber: Schön, dann setzen sie sich mal.

Er setzt sich an den Wohnzimmertisch und Frau Kleber geht in die Küche.
Arendt nimmt die alten Zeitungen und legt die neuen auf den Tisch. Dann entdeckt er das Schreiben. Er liest es. Frau Kleber beobachtet ihn.

Kleber: Den hab ich gestern bekommen. Ist das nicht komisch? Ich hab in meinem ganzen Leben noch nie etwas gewonnen und jetzt? Jetzt
Gleich 150.000 Euro. Dachte natürlich erst, dass sich da jemand einen Scherz mit mir erlauben möchte. Aber ich hab dort angerufen und die sagten mir, dass das Geld schon auf dem Weg zu mir ist.
Arendt: Dann freuen sie sich doch, Frau Kleber.
Kleber: Na ja, tu ich ja auch. Eigentlich.
Arendt: Aber?
Kleber: Sehen sie mich doch an. So alt und wacklig wie ich bin. Was soll ich denn mit 150.000 Euro?
Arendt: Ach, da wird ihnen sicher etwas einfallen.


Im Schlafzimmer stehen die drei und verfolgen das Gespräch. Im ersten Moment scheint es so auszusehen, als ob Arendt nicht anbeißen wollte.

Tom: Scheiße, was wenn er nicht darauf eingeht?
Hajo: Er wird Tom. Er muss.

Sie schauen sich an, verfolgen dann weiter das Gespräch der beiden.

Arendt: Wissen sie.... wenn sie das Geld nicht sofort brauchen, dann.....
Kleber: Ja?
Arendt: Also.... ich bin im Moment in einer kleinen finanziellen Notlage und... sie könnten mir wirklich helfen.
Kleber: Na wenn das kein Zufall ist. Natürlich helfe ich ihnen.
Arendt: sie bekommen es auch so schnell wie möglich wieder zurück. In ein oder zwei Wochen?
Kleber: Herr Arendt. Lassen sie sich Zeit mit der Rückzahlung. Zwei Wochen ist OK.
Arendt: Also.... ich weiß nicht, was ich sagen soll.
Kleber: Gar nichts. Ich hab das Geld und brauche es nicht und ihnen hilft es über eine kleine Notlage hinweg. Was gibt’s da noch zu sagen.
Arendt: Frau Kleber, sie sind ein Schatz.
Kleber: Danke. Also ich werde das Geld später bei der Bank holen. Muss erst vorher dort anrufen, dass sie Bescheid wissen. Und dann kommen sie
Kurz nach Mittag einfach noch mal vorbei und holen es sich ab.
Arendt: Gut, so machen wir’s. Danke.

Arendt bleibt noch eine Weile, isst seinen Kuchen und trinkt seinen Kaffee. Nach einer halben Stunde verlässt er die Wohnung.

Frau Kleber steht auf und geht zum Schlafzimmer, öffnet die Tür.

Kleber: Und? Wie war ich?
Hajo: Ganz große Klasse.
Kleber: Ich hab nicht zu dick aufgetragen?
Ina: Gar nicht. Sie waren total überzeugend.
Kleber: Gut, aber... was machen wir jetzt mit dem Geld? Er wird am Nachmittag kommen und es holen. Aber ich hab doch gar kein Geld.
Tom: Das haben wir schon in die Wege geleitet. In einer Stunde kommt ein Kollege und übergibt ihnen die Summe.
Kleber: In echt?
Ina: Ja, in echt.
Kleber: Meine Güte ist das aufregend.
Tom: Es ist alles in Ordnung Frau Kleber?
Kleber: Junger Mann, ich bin wie gesagt, zwar etwas wacklig auf den Beinen, aber meine Pumpe funktioniert noch ganz gut.

Hajo muss grinsen. Ihm gefällt diese alte Dame. Erinnert sie ihn an seine Mutter, die auch nicht auf den Mund gefallen ist.

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Zukunftsängste - Seite 5 Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat Fr 05 Apr 2013, 10:06


Es dauert tatsächlich nicht lange und das Geld wird von einem Zivilbeamten bei Frau Kleber abgegeben.

Kleber: So und bis Herr Arendt kommt, werde ich jetzt erst einmal für uns etwas kochen.
Hajo: Frau Kleber, machen sie sich unseretwegen keine Umstände. Tun sie einfach so, als wären wir nicht da.
Kleber: Kann ich nicht und will ich auch nicht. Also.... sie bleiben zum Essen.

Sie geht in die Küche, Ina und Hajo schauen sich an, sie müssen schmunzeln.

Ina: Frau Kleber, sie haben doch sicher nichts dagegen, wenn ich ihnen helfe?
Kleber: Nein, über Hilfe freue ich mich immer. Kommen sie.

Die beiden Frauen verschwinden in der Küche.
Hajos Handy klingelt. Er sieht auf dem Display Leni. Er zögert.

Tom: Was ist?
Hajo: Leni.
Tom: Na geh ran. (sie schauen sich an)
Hajo: Leni, was gibt’s?
Leni: Das wollte ich dich eigentlich fragen. Hast du schon was von Jan gehört?
Hajo: Bist du sicher, dass du das auch wissen willst?
Leni: Papa lass gut sein. Ich mache mir Sorgen um Jan.
Hajo: Weißt du denn, wie das geht? Sich Sorgen machen? (es herrscht Schweigen) Leni?
Leni: Es tut mir Leid. Ich hab überreagiert gestern auf dem Präsidium. Was ist mit Jan?
Hajo: Er ist verschwunden. Wir vermuten, dass er entführt wurde. Und zwar richtig entführt.
Leni: Ich hab schon kapiert. Weißt du was? Ruf mich einfach an, wenn du wieder mit mir reden möchtest. Und wenn das nicht der Fall sein sollte, dann ... dann möchte ich, dass Ina oder Tom Bescheid geben, wenn es etwas Neues von Jan gibt.

Sie legt jetzt auf. Sie ist sauer, kann aber ihren Vater auch verstehen. Sie hat sich unmöglich benommen.

Tom: Und? Sauer das Töchterchen?
Hajo: Soll ich so tun, als wenn nichts geschehen wäre?
Tom: Sie ist deine Tochter.
Hajo: Ja und Jan mein Schwiegersohn. Und im Moment sammelt Leni keine Pluspunkte bei mir. Ich bin enttäsucht von ihr.
Tom: Na ja, ihr werdet euch sicher bald wieder mögen.
Hajo: Ja.

Tom haut Hajo auf die Schulter und wenig später sitzen sie mit Frau Kleber am Tisch und essen zu Mittag.


Nach dem Essen, verschwinden die drei wieder ins Schlafzimmer. Kurz nach 2 Uhr klingelt es an der Tür und Arendt kommt mit einer Pralinenschachtel zu ihr.

Arendt: Bin ich zu früh?
Kleber: I wo. Kommen sie. Setzen sie sich.

Arendt setzt sich an den Tisch und Frau Kleber holt eine kleine Tasche. Sie öffnet sie und holt die Geldbündel heraus.

Kleber: 150.000 Euro. Das ist auch ausreichend? Ich meine für ihre Notlage.
Arendt: Frau Kleber natürlich. Ich.. ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll.
Kleber: Ich habe mir erlaubt, ein kleines Schreiben aufzusetzen. Nur zur Absicherung.
Arendt: Was anderes hätte ich von ihnen auch nicht erwartet. Würde es genauso machen.

Er nimmt das Blatt, liest es kurz durch und unterschreibt es.

Arendt: Bitte. Und das hier ist eine Kleinigkeit für ihre Hilfe.

Er übergibt ihr eine Pralinenschachte.

Kleber: Ach Herr Arendt. Das wäre jetzt aber wirklich nicht nötig gewesen.
Arendt: Doch. Sie helfen mir aus der Patsche und dafür muss ich mich doch wenigstens ein bisschen erkenntlich zeigen.
Kleber: Dann sage ich vielen vielen Dank. (schaut sich die Schachtel an) Auch noch meine Lieblingspralinen. Sie wissen, was gut ist.
Arendt: Esse sie selbst auch am liebsten. Jetzt.. muss ich aber los.
Kleber: Aber natürlich.

Arendt steht auf und möchte zur Tür. Was er nicht bemerkt hat, ist, dass Tom und Ina das Schlafzimmer verlassen haben und an der Haustür warten. Als Arendt mit dem Geld zur Tür kommt, bleibt er entsetzt stehen. Er kann nichts sagen. Damit hat er absolut nicht gerechnet.
Tom geht auf ihn zu, nimmt ihm das Geld ab.

Tom: Darf ich? Ist schließlich Staatseigentum.
Arendt: Das.... das ist unerhört.
Ina: Herr Arendt, sie sind vorläufig festgenommen.
Arendt: Ach ja? Und wieso?
Tom: Wie wäre es mit Mord in 3 Fällen und einem versuchten?
Arendt: Sie spinnen doch. Wen soll ich denn umgebracht haben?
Ina: Frau Zimmer, Frau Venske... soll ich weiter machen?

Tom legt ihm Handschellen an und bringt ihn nach draußen.
Ina geht ins Wohnzimmer. Frau Kleber hat sich die Pralinenschachtel geschnappt und möchte jetzt ein Stück probieren. Aber Hajo kommt dazwischen.

Hajo: Tut mir Leid, Frau Kleber, aber... das ist Beweismaterial.
Kleber: Beweismaterial? Das verstehe ich nicht.
Ina: Frau Kleber, die anderen Frauen wurden vermutlich vergiftet.
Kleber: Sie glauben..... die Pralinen?
Hajo: Es ist nicht auszuschließen.

Er nimmt die Schachtel an sich.

Kleber: Schade. Hätte mich jetzt so auf ein Stück Schokolade gefreut.
Ina: Ich bringe ihnen später welche vorbei, ja?
Kleber: Ach lassen sie nur. Ist sowie besser für die Gesundheit.

Sie verabschieden sich und Hajo bringt die Pralinenschachtel sofort zu Sabine ins Labor.

Hajo: Sabine, beeil dich bitte. Wir haben Arendt im Verhörraum sitzen, aber nicht wirklich was in der Hand gegen ihn.
Sabine: Ich tu, was ich kann. Versprochen.

Hajo geht zurück ins Präsidium.

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Beitrag  cat Fr 05 Apr 2013, 10:10


Dort sitzt Arendt im Verhörraum. Ina und Tom stehen im Nebenzimmer und beobachten ihn. Hajo kommt dazu.

Hajo: Und?
Tom. Er möchte einen Anwalt.
Hajo: Kann er haben.
Ina: Wann können wir mit einem Ergebnis von Sabine rechnen?
Hajo: Ich hab Druck gemacht und sie weiß auch, wie dringend es ist.
Tom: Gut, dann werde ich mich mal mit dem Guten unterhalten.
Hajo: Tom, bleib sachlich, ja?
Tom: Kennst mich doch.
Hajo: Ja, eben.

Er geht lächelnd an ihm vorbei in den Verhörraum und setzt sich Arendt gegenüber.

Tom: So Herr Arendt, dann wollen wir mal.
Arendt: Ich möchte meinen Anwalt sprechen.
Tom: (gibt ihm einen Zettel und einen Stift) Bitte. Schreiben sie uns den Namen und seine Telefonnummer auf. Wir kümmern uns.
Arendt: (nimmt den Stift, schreibt) Das wird ein Nachspiel haben.
Tom: Mag sein, fragt sich nur für wen.

Er nimmt den Zettel, steht auf und geht damit zum Fenster. Er hält ihn hoch. Ina und Hajo können den Namen und die Nummer lesen. Ina notiert sich beides und kümmert sich.

Tom: Wofür brauchen sie eigentlich so viel Geld?
Arendt: Das geht sie gar nichts an.
Tom: Schämen sie sich eigentlich nicht, die alten Leute um Geld anzupumpen?
Arendt: Ich habe Frau Kleber nicht angepumpt. Ich habe sie lediglich gefragt, ob sie mir aus einer finanziellen Notlage helfen könnte.
Tom: Und was war mit Frau Venske oder Frau Zimmer? Hatten sie bei denen auch eine finanzielle Notlage?
Arendt: Ich weiß nicht, was sie meinen.

Er legt ihm jetzt ein paar Bilder vor. Bilder vom Tatort von Frau Venske.

Tom: Schauen sie sich die Bilder ganz genau an. (er lässt Arendt nicht aus den Augen)
Arendt: Und?
Tom: Fällt ihnen gar nichts auf?
Arendt: Nein. Hören sie, sie langweilen mich.



Binz kommt in den Nebenraum.

Binz: Wer ist das?
Hajo: Arendt, der Zeitungskurier. Und möglicherweise der Mörder unserer alten Damen.
Binz: Herr Trautzschke....
Hajo: Ja, ich weiß, was sie gesagt haben und ich habe ihnen nicht widersprochen, weil ich genauso dachte. Aber mittlerweile gibt es Indizien, die eindeutig dafür sprechen, dass diese Frauen gewaltsam ums Leben kamen.
Binz: Da bin ich aber mal gespannt.
Ina: Wir haben beim ersten Todesfall Fotos vom Tatort gemacht. Unter anderem von den Zeitungen, die Frau Venske erhalten hat. Und mit auf dem Foto war eine Pralinenschachtel zu sehen.
Binz: Und?
Hajo: Als Jan ein zweites Mal in der Wohnung war, wurde er niedergeschlagen, sie erinnern sich?
Binz: Natürlich.
Ina: Wir vermuten, von Arendt, denn als wir gestern in Venskes Wohnung waren, haben wir die Tatortfotos gefunden.
Hajo: Jan muss also ein zweites Mal dort gewesen sein. Und seitdem ist er verschwunden.
Ina: Außerdem fehlt diese Pralinenschachtel. Der Mörder muss sie also mitgenommen haben.
Binz: Das sind wirklich nur Vermutungen. Frau Venske hat, soviel ich weiß, eine Enkelin? Möglich, dass sie die Pralinen mitgenommen hat.

Ina und Hajo schauen sich an. Das wäre natürlich auch eine Option.

Ina: Und wie erklären sie sich, dass Arendt genau dieselben Pralinen in seinem Wagen liegen hat und genau dieselben Frau Kleber schenkte?
Binz: Vielleicht weil sie gut sind? (sie schauen sich an) Haben sie die Pralinen ins Labor gebracht?
Hajo: Läuft.
Binz: Und von Maybach keine Spur?
Ina: Nein. Er ist wie vom Erdboden verschluckt.
Hajo: Ich bin mir sicher, er weiß, wo er ist.

Sie werden von einem Klopfen in ihrem Gespräch gestört.

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Beitrag  cat Fr 05 Apr 2013, 10:19


Hajo: Sabine, das ging aber schnell.
Sabine: Na ja, wie man es nimmt. Ich hab die Grobanalyse durchgeführt.
Ina: Und?
Sabine: Die Pralinen sind definitiv mit einer Substanz versehen, die bei größerer Einnahme zu Herzstillstand führen kann.
Binz: Was heißt kann?
Sabine: Nun, die Substanz in den einzelnen Stücken ist sehr gering. Aber bei einem größeren Verzehr kann sie, gerade bei alten Leuten, zum Tod führen.
Ina: Das setzt voraus, dass man nicht nur eine Praline isst.
Sabine: Nun Ina, ich denke, da ging es unseren alten Damen nicht anders als dir oder mir. Wenn ich einmal angefangen habe mit Pralinenessen, kann ich nicht gleich nach der ersten wieder aufhören. Das ist wie eine Sucht.
Ina: Stimmt. (sie müssen lächeln)
Hajo: Also sind die Frauen aufgrund der Einnahme der Pralinen gestorben.
Sabine: Ja.
Binz: Moment, haben sie bei den Todesopfern diese Pralinen sicherstellen können?
Ina: Außer bei Frau Venske.... nein.
Binz: Und wenn ich sie richtig verstehe, Frau Rossi, kann man dieses Gift im Körper nicht mehr nachweisen.
Sabine: So ist es. Diese Substanz wird vom Körper sofort aufgenommen und verarbeitet. Aber was es ist, dass kann ich nicht sagen. Es muss sich um
Etwas handeln, dass es in dieser Zusammensetzung nicht gibt.
Hajo: Du meinst, er hat es selbst zusammengemixt?
Sabine: (sieht nun Tom und Arendt) Ist er das?
Hajo: Ja.
Sabine: Euer Verdächtiger ist vielleicht Chemiker?
Ina: Er fährt Zeitungen aus.
Sabine: Na ja, das heißt ja nichts.
Hajo: Stimmt. Ina, ich möchte alles, aber auch alles über diesen Arendt wissen.
Ina: Ist gut.
Hajo: (schaut Sabine an, nimmt den Bericht) Danke Sabine.

Er geht damit schnurstracks ins Vernehmungszimmer. Auf dem Weg dorthin trifft er auf einen Mann, der offensichtlich etwas sucht.

Roll: Entschuldigen sie, Roll ist mein Name.
Hajo: Der Anwalt von Herrn Arendt.
Roll: Ganz recht. Darf ich fragen, was hier vorgeht?`
Hajo: sie kommen ganau zum richtigen Zeitpunkt. Kommen sie.

Er öffnet die Tür zum Vernehmungsraum.

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Beitrag  cat Fr 05 Apr 2013, 10:32

Tom und Arndt schauen die beiden an.

Arendt: Endlich.
Roll: Sie haben mit dem Verhör schon begonnen?
Hajo: Seien sie versichert, wir sind gleich fertig, dann können sie mit ihrem Mandtanten alles Weitere besprechen.

Der Anwalt bleibt stehen. Hajo setzt sich zu Tom, lässt Arendt nicht aus den Augen.

Hajo: Wissen sie, was ich hier in der Hand halte?
Arendt: Nein, aber sie werden es mir sicher gleich sagen.
Hajo: Das ist der Laborbefund, was die Pralinen angeht. Sie waren vergiftet.
Arendt: So ein Blödsinn. Ich hab die gleichen zu Hause. Und ich lebe noch.
Hajo: Herr Arendt, sie haben die Pralinen, die sie Frau Kleber zum Dank schenken wollten ,mit einer Substanz versehen, die ihr das Leben
Gekostet hätte. Leider hatten die anderen Frauen kein Glück. Sie haben davon gegessen.

Es herrscht Schweigen.

Hajo: Wo ist unser Kollege?
Arendt: Wer?
Hajo: Oberkommissar Maybach. Er war in der Wohnung, als sie die Pralinenschachtel bei Frau Venske holen wollten. Sie haben ihn niedergeschlagen
Und sie mitgenommen. Wollten somit die Spuren verwischen. Nur leider haben wir beim Fund der Toten Fotos gemacht, die eindeutig beweisen, dass eine Pralinenschachtel am Tatort war. Also zum letzten Mal. Wo ist unser Kollege?
Arendt: Ich sag jetzt gar nichts mehr.
Roll: Würden sie mich bitte mit meinem Mandanten alleine lassen?

Tom ist dabei, sich gerade tierisch darüber aufzuregen und steht kurz vor einem Ausbruch.
Hajo merkt das, legt seine Hand auf seinen Arm.


Hajo: Tom, lass uns gehen. Ich bin mir sicher, dass sein Anwalt ihn zur Vernunft bringt.

Er steht auf. Tom bleibt sitzen, hat Arendt immer noch im Blick. Hajo sieht das.

Hajo: Tom!

Jetzt steht auch Tom auf und die beiden verlassen den Raum und gehen ins Nebenzimmer.


Tom: Warum hast du mich nicht weitermachen lassen. In 5 Minuten hätte der geredet
Hajo: Tom, wir dürfen keine Fehler machen. Und Druck auszuüben bringt gar nichts.
Tom: Ach nein? Und was ist mit Jan? Der..... der liegt vermutlich irgendwo und ....und krepiert.

Er ist jetzt laut und aufgebracht. Hajo schaut ihn böse an. Tom merkt, dass er etwas zu weit gegangen ist.

Tom: Tut mir Leid, aber.....
Hajo: Ich verstehe dich. Aber wir müssen vorsichtig sein. Dieser Roll ist ein ausgebuffter Anwalt.
Binz: Das stimmt. Hatte schon mal mit ihm zu tun. Der ist wirklich mit Vorsicht zu genießen.
Tom: Tss.

Er lässt sie stehen und verschwindet.

Sabine: Ich warte dann mal auf Neuigkeiten von dir. Vielleicht hat er zu Hause ja ein kleines Chemielabor.
Hajo: Ich halte dich auf dem Laufenden, Sabine. Danke.

Sie geht wieder. Hajo und Binz schauen sich an.
Sie werden von Leni gestört.

Leni: Papa? (die beiden Männer schauen zur Tür) Stör ich?
Hajo: Nein.
Leni: Was von Jan gehört?

Sie schauen sich an. Hajo muss an das letzte Telefon mit ihr denken, dass so abrupt endete.

Hajo: Komm.

Er nimmt ihren Arm und will mit ihr in sein Büro.

Binz: Sie halten mich auf dem Laufenden, Trautzschke.
Hajo: Sicher.

Sie gehen ins Büro, Hajo schließt die Tür.

Leni: Papa? (sie schauen sich an) Es tut mir Leid, das am... am Telefon gestern. Aber.... ich mache mir wirklich Sorgen.
Hajo: Wir wissen nicht, wo Jan steckt. Allerdings haben wir den Mann festgenommen, von dem wir sicher sind, dass er für sein Verschwinden
Verantwortlich ist.

Sie geht ans Fenster, Hajo merkt, dass sie wirklich in Sorge ist.

Leni: Ich hab eine Menge Fehler gemacht. Und ich weiß, dass ich das alles nicht mehr gut machen kann. Und ich... ich hoffe, dass du (sie schaut ihn jetzt direkt in die Augen) und Jan..... dass ihr beide mir irgendwann verzeiht. Ich liebe meinen Job und das weißt du.
Hajo: Das weiß Jan auch.
Leni: Ja und trotzdem war er dagegen, nach Spanien zu gehen.
Hajo: Das müsst ihr unter euch ausmachen.
Leni: Wärst du, wenn Mama damals....
Hajo: Leni bitte.
Leni: Entschuldige.
Hajo: Du bist eine selbstbewusste Frau und darauf bin ich auch ein Stück weit stolz. Aber es gibt Grenzen, Leni. Du bist nicht nur eine hervorragende Journalistin, sondern auch Ehefrau und Mutter. Das alles unter einen Hut zu bringen ist sicher nicht leicht.
Leni: Besonders dann, wenn man so ehrgeizig ist, wie ich.
Hajo: Ehrgeiz ist gut, solange man es nicht übertreibt. Und du hast mit deinem übertriebenen Ehrgeiz deine Familie aufs Spiel gesetzt.
Leni: Meinst du, Jan kann mir noch mal verzeihen?
Hajo: Was ist denn mit der Schwulennummer? Hast du ihm das denn schon verziehen?
Leni: Ich kenne die Fakten und ...ja, ich war blöd. Hätte mir anhören müssen, was er mir sagen wollte.
Hajo: Das ist ja schon mal ein Anfang. Einsicht. Jetzt drücke uns die Daumen, dass wir Jan finden. Rechtzeitig finden.
Leni: Du rufst mich an?
Hajo: Ja. JA, ich rufe dich an, sobald ich mehr weiß. Versprochen.

Sie geht zu ihm und gibt ihm einen Kuss.
Danach verlässt sie sein Büro. Hajo schaut ihr nach, ist in Gedanken. Er muss Jan finden.

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Zukunftsängste - Seite 5 Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat Sa 06 Apr 2013, 18:15

Er wird von Roll gestört.

Roll: Herr Trautzschke, können wir reden?
Hajo: Sicher, kommen sie rein.
Roll: Mein Mandant streitet alles ab, er weiß nicht wie das Gift in die Pralinen gekommen ist.
Hajo: Klar.
Roll: Haben sie sonst irgendetwas gegen meinen Mandanten in der Hand?
Hajo: Wir werden seine Wohnung durchsuchen und sollten wir irgendetwas finden, was darauf hindeutet, dass er ein heimlicher Giftmischer ist,
ist er dran. Und so lange bleibt er hier.
Roll: Na gut. Einverstanden. Aber ich möchte bei der Hausdurchsuchung dabei sein.
Hajo: Es steht ihnen selbstverständlich frei.

Tom begibt sich mit ein paar Kollegen in Arendts Wohnung. Roll begleitet ihn.
Die Wohnung wird komplett auf den Kopf gestellt. Aber Hinweise, auf ein Chemielabor gibt es keine.
So sehr Tom auch sucht. Er nimmt ein paar Unterlagen mit ins Büro.
Ina und Hajo sitzen zusammen, als Tom mit Roll in den Besprechungsraum kommen.

Roll: Ihre Leute haben nichts, aber auch gar nichts gefunden.
Tom: Nun mal langsam. OK, er hat in seiner Wohnung vermutlich kein Giftlabor, aber vielleicht woanders?
Roll: Was wollen sie eigentlich?
Tom: Wissen sie, was mich ankotzt? Dass Typen wie sie Typen wie den da drinnen verteidigen.
Hajo: Tom ist gut.
Tom: Nein, Hajo. Gar nichts ist gut. Der Typ dort (er zeigt auf das Fenster des Verhörraumes, Arendt sitzt dort immer noch) tötet alte Damen, um an ihr Geld zu kommen und hat vermutlich auch noch einen Polizisten auf dem Gewissen.

Tom ist aufgebracht und laut.

Roll: Mein Mandant hat mit dem Verschwinden ihres Kollegen nichts zu tun.
Ina. Abwarten.
Tom: (schaut sie an) hast du was?
Ina: Ich habe mit seiner Bank geredet. Er hat Schulden, wenn auch nicht in beträchtlicher Höhe, zumindest bei der Bank. Seine Eltern starben vor
Drei Jahren.
Tom: Und?
Ina: Langsam Kowalski.
Tom: Ina, wir haben keine Zeit.
Ina: Lt Testament der Eheleute Arendt, hat ihr einziger Sohn Michael Arendt das gesamte Vermögen geerbt. Und das ist nicht wenig.
Tom: Wieso hat der Typ dann Schulden?
Ina: Na ja, ich denke mal, die Eltern kannten ihren Sohn. Sie haben einen alten Bauernhof, außerhalb der Stadt. Diverse Bauherren würden alles dafür geben, ihm Haus und Hof abzukaufen. Aber....
Hajo: Aber?
Ina: Lt. Testament darf er das komplette Grundstück nicht veräußern. Er kann es vemieten oder selbst nutzen, aber nicht verkaufen. Dafür erhält er zu Beginn jeden Jahres eine Summe von 120.000 Euro. 10 Jahre lang.
Tom: Ich glaub es nicht. (es herrscht Schweigen) Das ist es.
Hajo: Was?
Tom: Ina, wo ist dieser Bauernhof genau?

Sie steht auf und zeigt es ihm auf der Karte.

Tom: Ein idealer Ort, um ein Chemielabor zu betreiben. Und...(er schaut nun Roll an) einen Polizisten zu verstecken.
Hajo: Stimmt. (Tom rennt zur Tür) Tom!
Tom: (bleibt stehen, schaut ihn an) Was ist denn noch?
Hajo: Wir fahren zusammen. Ina kümmere dich bitte noch um einen Krankenwagen. Wenn er Jan dort wirklich versteckt hat, wissen wir nicht, in welchem Zustand er sich befindet. Ich möchte sicher gehen, dass er sofort ärztlich behandelt werden kann.
Ina: Ist gut.

Hajo geht in sein Büro, holt seine Jacke und geht an den anderen vorbei in Richtung Tom

Binz: Viel Glück und....sagen sie Bescheid, wenn sie Maybach gefunden haben.
Hajo: Mach ich.

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Beitrag  cat Sa 06 Apr 2013, 18:20


Tom und Hajo fahren auf dem schnellsten Weg zu diesem Bauernhof. Sie sind über eine halbe Stunde unterwegs. Der Hof liegt sehr weit außerhalb der Stadt.
Ina hat der Spurensicherung Bescheid gesagt und einen Krankenwagen zum Hof beordert.
Sie selbst fährt jetzt ebenfalls dorthin.

Als sie ankommt, sind Hajo und Tom schon bei der Suche. Aber Grund und Boden sind sehr groß.

Ina: Und?
Tom: Bis jetzt noch nichts.
Ina: Wo ward ihr schon?
Hajo: In diesem Gebäude und in diesem. (er zeigt ihr die Häuser)
Tom: Gut, dann versuchen wir es jetz dort.

Er geht auf einen Schuppen zu. Die anderen folgen ihm.
Auf dem ersten Blick sieht es so aus, als ob auch hier nichts wäre. Auf den ersten Blick.
Ina stößt vor lauter hektischem Suchen einen Eimer von einem Schrank. Als dieser auf den Boden fällt, macht das einen etwas merkwürdigen Knall.
Sie geht zu dieser Stelle, bückt sich.

Tom: Was ist? Hast du was?
Ina: Ich weiß nicht. Hilf mir mal.

Sie will das alte Heu von der Stelle fegen. Tom hilft ihr. Und dann erkennen sie eine Art Falltür im Boden. Sie schauen sich an. Hajo ist inzwischen auch angekommen.

Hajo: Was ist das?
Tom: Wenn du mich fragst, der Weg zu einem guten Versteck.

Sie heben den Boden nach oben und erkennen nun eine Treppe, die nach unten führt.
Sie gehen sehr vorsichtig nach unten. Unten angekommen suchen sie nach einer Lichtquelle.
Tom findet schließlich einen Schalter und der Flur wird beleuchtet. Sie erkennen einen lagen Flur, von dem aus es in verschiedene Räume geht. Türen gibt es keine.

Ina. Was ist das hier?
Tom: Keine Ahnung.

Sie bleiben an einem der Eingänge stehen, schauen hinein. Vor ihnen tut sich tatsächlich ein
Labor auf. Sie gehen hinein und schauen sich genau um. Sie erkennen einige Pralinenschachteln. Genau die, die Arendt den alten Damen vobeibrachte.

Hajo: Ruf die Spurensicherung.
Ina: Ja.

Sie geht ans Telefon und Tom sucht weiter. ER geht wieder auf den Flur, bis zum Ende.
Dort ist eine Tür, die verschlossen ist. Er versucht am Türgriff zu ziehen.
Hajo kommt zu ihm.

Hajo: Eine Stahltür hier unten, wo sonst keine Türen zu sehen sind?
Tom: Ein todsicheres Versteck, wenn du mich fragst. Ich krieg sie nur nicht auf.

Tom versucht es immer wieder. Einen Schlüssel hat er nicht.
Und das Schloss ist nicht auf übliche Weise zu knacken.

Tom: Dann sprengen wir das verdammte Ding eben.
Hajo: Und was, wenn Jan direkt hinter dieser Tür liegt? Das ist zu gefährlich.
Tom: Was schlägst du vor?
Hajo: Ich ruf im Präsidium an. Binz soll mit Arendt herkommen. Der hat bestimmt den Schlüssel bei sich oder hat ihn hier irgendwo versteckt.
Tom: Der wird das nicht freiwillig tun.
Hajo: Der wird. Sein Anwalt wird ihm dazu raten. Glaub mir.

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Beitrag  cat Sa 06 Apr 2013, 18:26


Wenig später sind Binz, Arendt und sein Anwalt auf dem Weg zum Hof. Sie werden zu diesen unterirdischen Räumen gebracht.
Arendts Anwalt staunt nicht schlecht, als er das Chemielabor sieht. Arendt ist jetzt etwas eingeschüchtert.

Hajo: Arendt, wo ist der Schlüssel zu dieser Tür?
Arendt: Weiß ich nicht.
Hajo: Hören sie, wenn meinem Kollegen irgendwas passiert, dann Gnade ihnen Gott. (schweigen) Herr Roll, sie sollten ihrem Mandanten ins Gewissen reden.
Roll: Ich möchte mit Herrn Arendt kurz unter 4 Augen sprechen.
Hajo: Sicher.

Sie gehen in einen Raum.

Tom: (schreit ihnen hinterher) Aber beeilen sie sich.

Es dauert eine ganze Weile. Ina, Hajo, Tom und Binz warten.

Tom: Verdammt noch mal, was machen die?
Hajo: Bleib ruhig, Tom.

Nach etwa 5 Minuten kommen sie zurück. Roll hat einen Schlüssel in der Hand.
Er übergibt ihn Hajo. Das heißt, er möchte Hajo den Schlüssel geben, Tom ist jedoch schneller und reißt sich das Stück unter den Nagel.
Sofort geht er damit auf die Tür zu und schließt auf. Inzwischen ist auch ein Arzt bei ihnen. Ina hat ihm Bescheid gesagt.
Als Tom in den Raum kommt. Erkennt er nichts. Es ist stockfinster.
Die anderen folgen ihm.

Tom: Verdammt hier gibt es kein Licht. Mann ist das dunkel hier.

Er stößt gegen einen Gegenstand, es knallt irgendwas zu Boden.

Tom: Jan?

Ina kommt nun mit ihrer Taschenlampe und leuchtet in den Raum. Langsam leuchtet sie in jede Ecke. Sie erkennen schließlich Jan, der am Boden liegt, sein rechtes Handgelenk in Ketten.
Sofort geht Tom auf ihn zu.

Tom: Jan? Jan hörst du mich?

Er rüttelt Jan ein wenig, aber er reagiert nicht. Der Arzt bahnt sich den Weg zu ihm, untersucht ihn kurz.

Tom: Was ist mit ihm?
Arzt: Kann ich nicht genau sagen. Sein Puls ist zwar langsam, aber er lebt. Er muss sofort in die Klinik.
Tom: Gut, ich bringe ihn nach draußen.
Arzt: Nein, nicht sofort.
Tom: Aber sie haben selbst gesagt, er muss sofort in die Klinik.
Arzt: Haben sie sich schon mal umgesehen? Hier gibt es kein Fenster, keine Lichtquelle. Wir wissen nicht, wie lange er schon hier liegt. Aber wenn seine Augen jetzt einem grellen Licht ausgesetzt werden, kann das schwere Schäden anrichten. Er muss langsam, sehr langsam wieder an die Helligkeit gewöhnt werden.
Tom: OK, was tun wir dann?
Arzt: Ich werde ihm jetzt erst einmal etwas für seinen Blutdruck geben. Und dann verbinde ich ihm die Augen.
Hajo: Tom?
Tom: (schaut ihn an, Hajo gibt ihm den Schlüssel für die Kette) Danke.

Tom löst Jans Handgelenk von der Kette und der Arzt richtet alles für den Abtransport.
Wenig später ist Jan auf dem Weg ins Krankenhaus.

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Beitrag  cat Sa 06 Apr 2013, 18:33


Ina, Tom und Hajo fahren ebenfalls dorthin.
Was sie nicht wissen, Leni ist auch dort. Sie hat einen Termin bei ihrer Ärztin.

Leni: Und ... und sie sind sich ganz sicher?
Weber: Absolut, Frau Maybach.
Leni: OK. (sie schauen sich an) Danke. (sie will gehen)
Weber: Frau Maybach, ist alles in Ordnung?
Leni: Ja, sicher. Auf Wiedersehen.

Sie verlässt das Zimmer und geht den Flur entlang zum Lift. Sie fährt nach unten und möchte zum Ausgang, als sie Ina, Tom und Hajo sieht. Sie geht auf die drei zu.

Leni: Papa?
Hajo: (dreht sich, wie die anderen zu ihr um) Leni.
Leni: Was macht ihr denn hier? Gibt es was Neues von Jan?
Hajo: Er wurde eben eingeliefert.
Leni: Was ist denn passiert?
Hajo: Unser Mörder hat ihn auf einem alten Bauernhof versteckt. Aber es geht ihm den Umständen entsprechend gut.
Leni: Hört das denn nie auf.
Hajo: Leni, das ist unser Berufsrisiko und das weißt du auch.
Leni: Ja.
Hajo: Und du? Ist was mit Charlotte?
Leni: Nein, wieso fragst du?
Hajo. Na ja, freiwillig gehst du doch nicht in die Klinik.
Leni: Stimmt. Ich.. ich hatte einen Termin bei... bei einem Professor. Für ....einen Bericht.

Sie antwortet etwas zögerlich. Aber bevor Hajo darauf reagieren kann, geht die Tür auf und ein Arzt kommt zu ihnen.

Arzt: Frau Maybach, so schnell sieht man sich wieder.
Leni: Hallo. Wie geht es meinem Mann?
Arzt: Es geht ihm gut. Das einzige Problem, das er momentan noch hat, ist, dass er nichts sieht.
Tom: Wie bitte? Wir haben extra darauf geachtet, dass er keinem Tageslicht ausgesetzt war.
Arzt: Und das war absolut richtig. Nein, er sieht nichts, weil wir ihm eine Augenmaske verpasst haben. Zudem liegt er in einem abgedunkelten Raum. Wir werden diesen Raum langsam erhellen, bis sich seine Augen wieder komplett an das Licht gewöhnt haben. Ich schätze mal bis morgen Nachmittag wird er wieder ganz normal sehen können.
Tom. Gott sein Dank.
Leni: Kann ich zu ihm?
Arzt: Sicher. Sie können alle zu ihm.

Er führt sie in das Zimmer. Jan liegt im Bett, ist wach. Er hat eine Augenbinde auf. Der Raum ist dunkel gehalten. Tom geht zuerst auf ihn zu.

Tom: Siehst richtig schick aus mit der Binde.
Jan: Sehr witzig, Tom.
Tom: Nein ehrlich, oder?
Hajo: Klar.
Ina: Hallo Jan.
Jan: Ina. Wer… wer hat mich denn gefunden?
Tom: Das war Ina. Hat vor lauter Schusseligkeit einen Eimer vom Schrank gestoßen und dadurch haben wir die Falltür entdeckt.
Ina: Sehr komisch Kowalski.
Jan: Danke Ina.
Ina: Schon OK.
Leni: (meldet sich jetzt auch) Jan?
Jan: Leni?

Die anderen merken an seinem Tonfall, dass es jetzt besser ist, die beiden alleine zu lassen.
Hajo macht den Anfang und die anderen folgen ihn.

Tom: Bis morgen Kumpel.
Jan: Ja, bis morgen und danke nochmal.

Sie verschwinden und nun sind Leni und Jan alleine.
Sie geht zu ihm ans Bett, nimmt seine Hand. ER lässt es geschehen.

Jan: Leni, ich... ich würde dir gerne etwas erklären.
Leni: Wenn du die Schwulennummer meinst, musst du nicht mehr.
Jan: Wieso?
Leni: Ich…ich hatte gestern Besuch von einer Susanne.
Jan: Susi?
Leni: Ja. (es herrscht kurz Schweigen) Es tut mir Leid, Jan, wenn ich dir nicht zugehört habe. Aber.... als ich euch beide gesehen habe.... das... das sah so verdammt echt aus.
Jan: Ich weiß. Aber ich hatte wirklich keine ernsten Absichten.
Leni: Weiß ich doch.
Jan: Wie geht es dir?
Leni: Jetzt, wo du wieder aufgetaucht bist und es dir gut geht..... alles Bestens.
Jan: Und Charlotte?
Leni: Ihr geht es auch gut. Bis auf die Tatsache, dass sie ihren Papa vermisst.
Jan: Ich vermisse sie auch.
Leni: Jan... lass uns nochmal miteinander reden.
Jan: Klar, aber.... erst wenn ich wieder zu Hause bin.
Leni: Darf ich fragen, welches Zuhause du jetzt meinst?
Jan: Meine WG.
Leni: Warum kommst du nicht gleich wieder zu uns?
Jan: Leni, bitte.
Leni: OK, Ok ich werde dir alle Zeit der Welt geben, versprochen.
Jan: Danke.
Leni: Ich muss jetzt leider los. Charlotte abholen.
Jan: Natürlich, lass sie nicht so lange warten. Wir... wir sehen uns,hm?
Leni: Ja. Tschüß.

Sie geht ganz dicht zu ihm. Er sieht ja nichts, aber er spürt plötzlich einen Kuss auf seiner Wange.
Danach verlässt auch sie das Zimmer. Jan ist nun alleine.

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Beitrag  cat Sa 06 Apr 2013, 18:38


Am nächsten Morgen wird Jan nach und nach mehr Helligkeit „zugeführt“. Am Nachmittag ist er dann in der Lage, das Tageslicht ohne schmerzende Augen aufzunhmen.

Arzt: So ich denke dann, dass ich sie wieder entlassen kann. Weiß ja, dass sie sich nicht darum reißen, hier zu bleiben.
Jan: Nicht, wenn nicht unbedingt nötig.

Es klopft an der Tür, die offen steht.

Arzt: Ah, da kommt ja schon ihr Freund. Hallo Dr. Wohlers.
Chris: Hallo.
Jan. Was machst du denn hier?
Chris: Dich abholen. Allerdings hoffe ich nicht, dass es zur Gewohnheit wird, dich ständig aus Kliniken zu holen. (sie müssen alle lachen)
Jan: Versprochen.
Chris: Na, verspreche mal nicht zu viel, mein Guter. Was ist? Alles in Ordnung?
Arzt: Aus medizinischer Sicht ist alles in Ordnung.
Chris: Na dann.
Arzt: So, sie entschuldigen mich, ich ... ich muss weiter.

Er verlässt das Zimmer. Chris und Jan schauen sich an.

Jan: Woher wusstest du....
Chris: Dein Chef hat mich gestern Abend noch angerufen. Wir haben uns alle ziemliche Sorgen gemacht, weil du so plötzlich verschwunden warst.
Mit deinen Augen wirklich alles OK? (er nickt) Dann komm, die anderen warten schon auf dich.


Sie verlassen die Klinik und Chris fährt nach Hause. Dort haben Susi und Volker schon den Tisch gerichtet. Kaffee und Kuchen. Zur Begrüßung.
Sie sitzen wenig später am Tisch.

Jan: Danke übrigens.
Susi: Wofür?
Jan: Dafür, dass du mit ….mit meiner Frau gesprochen hast
Susi: Ach das. Das war ein Leichtes. Auch wenn sie am Anfang nicht so recht wollte.
Volker: Susi kann sehr hartnäckig sein, wenn es darum geht, ihren Kopf durchzusetzen.
Susi: Ist halt manchmal nötig. Dir könnte das ab und zu auch nicht schaden.
Volker: Ja ja.
Jan: Auf jeden Fall ist diese Geschichte vom Tisch.
Susi: Jan..... Chris... er… er hat uns erzählt, warum du wirklich zu uns gezogen bist.

Sie schauen sich an, schweigen eine Weile.

Volker: Sie hat wirklich von heute auf morgen das Weite gesucht? Ohne dir oder jemand anderem Bescheid zu sagen?
Jan: Ja. Ihr Job war ihr einfach wichtig.
Susi: Dann scheint sie es mit ihrer Liebe zu dir nicht so ernst zu nehmen.
Jan: Ach was. Sie…. Sie mag ihren Job. Und sie... sie wollte ihre große Chance nutzen.
Susi: Ich sag dir jetzt mal was, Jan. Ich habe auch einen großen Traum. Ich würde so gerne in Afrika eine Schule für Kinder leiten. Ich hätte es auch tun können.
Jan: Und warum hast du es nicht getan?

Er beobachtet sie, wie sie jetzt Volker anschaut.

Susi: Weil ich weiß, dass Volker nie mitgehen würde und ..... weil mir die Nähe zu ihm einfach wichtiger ist. Wir lieben uns, wir streiten uns und wir
Versöhnen uns wieder. Wie das eben so ist in einer Beziehung. Auch wenn wir nicht verheiratet sind. Aber ich weiß, dass wir zusammengehören und das würde ich nie.... niemals aufs Spiel setzen.
Jan: Tja, da ist Leni eben anders.
Volker: Du musst sie wirklich lieben, denn..... ich weiß nicht, ob ich das, was deine Frau abgezogen hat.... ob ich das so einfach wegstecken würde.
Jan: Tu ich doch auch gar nicht. Ich bin hier. Ich bin bei euch, um mir über die Zukunft Gedanken zu machen. Ich weiß nicht, wie es weiter gehen wird. Aber ich...ich glaube schon, dass ich noch etwas für sie empfinde.
Chris: Du hast hier alle Zeit der Welt, dich zu entscheiden. Egal wie, Jan.
Jan: Ja und dafür bin ich erst einmal dankbar.

Sie sitzen noch eine ganze Weile ganz gemütlich beisammen und reden.

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Beitrag  cat Sa 06 Apr 2013, 18:41


Am nächsten Morgen fährt Jan nicht gleich ins Büro. Er möchte vorher noch bei Sabine vorbeischauen. Sie ist bei der Arbeit, als er an die Tür klopft. Sie schaut nach oben, schweigt.

Jan: Morgen.
Sabine: Morgen Jan. Du hast nicht zufällig wieder eine Leiche?
Jan: (schaut auf den Boden) Nein.
Sabine: Gut.
Jan: Hör zu Sabine, ich... ich möchte mich bei dir entschuldigen.

Er gibt ihr jetzt ein Geschenk.

Sabine: Für mich?
Jan: Ja. Ich... ich hab mich dir gegenüber nicht gerade gentlemenlike verhalten. (sie schaut ihn fragend an) Na ja, ich.. ich hab deine Fähigkeiten als Pathologin in Frage gestellt, schon vergessen?
Sabine: Ach das. Also ..... wenn, dann muss ich mich doch wohl bei dir entschuldigen, weil ich dich nicht ernst genommen habe.
Jan: Du warst nicht die einzige und die Indizien sprachen ja auch gegen einen gewaltsamen Tod der Frauen.
Sabine: Stimmt. Ich hab inzwischen die Proben, die Ina aus dem Labor dieses Mannes gebracht hat, untersucht. Und es handelte sich definitiv um das Zeug, mit dem die Pralinen vergiftet wurden. Allerdings sehr schwer nachzuweisen. Wenn du nicht so nachhaltig gewesen wärst, wären bestimmt noch weitere alte Damen zu Tode gekommen. Und keiner hätte es bemerkt.
Jan: Ja. (sie schauen sich an) Ich... ich geh dann mal wieder. Hajo wartet sicher schon auf mich. (er dreht sich um, möchte gehen)
Sabine: Jan? (bleibt stehen, dreht sich um) Du bist ein verdammt guter Polizist.
Jan: Danke. Und du eine verdammt gute Pathologin. Die beste, die es gibt.

Sie lächeln sich an, dann geht er. Sabine reißt das Geschenkpapier ab und schwupp hält sie eine Pralinenschachtel in der Hand. Aber nicht irgendeine. Jan hat sich genau die gleiche besorgt, mit denen die Frauen von Arendt beschenkt wurden. Sie muss jetzt lächeln.

Sabine: Jan Maybach, was bist du doch für ein.....

Sie spricht nicht weiter, muss immer noch lächeln, öffnet die Schachtel und macht sich gleich über ein paar Pralinen her.

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Beitrag  cat Mo 08 Apr 2013, 09:51

Im Büro ist es Ina jetzt schon fast peinlich, weil Jan noch nicht da ist. Eine Frau wartet schon seit zwanzig Minuten auf ihn.

Ina: Es tut mir wirklich Leid, ich weiß nicht, wo er so lange steckt.
Claudia: Schon gut, ich ab Zeit. Und irgendwann wird er ja auftauchen.

Ina und Tom, der bisher nichts gesagt hat, schauen sich nur an. Dann kommt endlich Jan ins Zimmer.

Jan: Entschuldigt mich, ich war noch bei .... Sa... bine.

Er kommt ins Stocken, als er die Frau sieht.

Jan: Claudia?
Claudia: Tja, das staunst du, was?
Jan: Allerdings.

Sie geht auf ihn zu und gibt ihm eine schallende Ohrfeige. Er ist total überrascht.

Jan: Wofür...... (er schluckt einmal) Wofür war die?
Claudia: Vielleicht für damals, als du auf und davon bist? Oder dafür, dass du es mit meinem Nochehemann treibst? Kannst es dir aussuchen.
Jan: Nochehemann? (sie lassen sich nicht aus den Augen) Claudia....Claudia Wohlers? Du...... du bist... du bist…
Claudia : Chris Frau, ganz recht.

Jan ist jetzt absolut geschockt. Vor ihm steht eine frühere Freundin, von der sich jetzt herausstellt, dass sie mit Chris Wohlers verheiratet ist.

Claudia: Was ist? Hat es dir die Sprache verschlagen?
Jan: Sorry, aber...... aber das muss ich erst mal.... verdauen.
Claudia: Tja, ich bin ganz ehrlich, Jan. Als mein Privatschnüffler mir die Fotos vorlegte, war ich auch geschockt. Mein Mann treibt es mit meinem Exfreund. Ist doch grotesk, oder?
Jan: Claudia, ich... ich hab nichts mit deinem Mann. Und dein Mann nicht mit mir.
Claudia: Ja, das hat sein Anwalt auch schon gesagt. Aber .. du, das ist mir eigentlich so was von egal. Wenn ihr euren Spaß habt, freu ich mich für euch. Nur... Julia... Julia wird ihren Vater nie wieder zu Gesicht bekommen. Das kannst du Chris ruhig ausrichten.
Jan: Hör zu, lass... lass uns in Ruhe miteinander reden, Claudia. Bitte.

Sie schaut ihn nun an, erkennt den Ring am Finger.

Claudia. Du bist .... verheiratet ? (er merkt, dass sie seinen Ring im Visier hat)
Jan: Ja, ich..... ich...
Claudia: Was sagt denn deine Frau zu dieser Wandlung.
Jan: Nichts. Im Gegensatz zu dir, glaubt sie mir nämlich, dass zwischen Chris und mir nichts läuft.
Claudia: Na ja, geht mich nichts an. Sag meinem Nochehemann, dass er sich warm anziehen muss.
Jan: Warum? Warum tust du das alles? Chris ist unschuldig.
Claudia: Ich sehe, du bist im Bilde.
Jan. Er hat mir alles erzählt, ja.
Claudia: Na ja, du hast schon immer an das Gute im Menschen geglaubt.
Jan: Ja, obwohl ich schon oft genug enttäuscht worden bin.

Sie schauen sich jetzt sehr intensiv an. Sie spürt, worauf er jetzt anspielt. Sie geht zur Tür, will gehen. Er stellt sich ihr in den Weg.

Jan: Was ist?
Claudia: Würdest du mich bitte durchlassen?
Jan: Ist nicht immer leicht, die Wahrheit zu ertragen, oder?
Claudia: Was weißt du denn schon, Jan Maybach.
Jan: Mehr als du denkst, Claudia.

Sie schauen sich immer noch intensiv in die Augen, dann geht Jan zur Seite und sie geht. Jan schaut ihr noch nach, solange ihm das möglich ist.
Tom, der alles ganz genau beobachtet hat, kommt nun zu ihm, bleibt vor ihm stehen.

Tom: Wow, was war das denn jetzt?
Jan: Nichts. Kleiner Ausflug in die Vergangenheit.
Tom: Du hattest mal was mit der?
Jan: Schon lange her.
Tom: Wo lernt man denn so eine Prachtfrau kennen?
Jan: (schaut ihn an) Vergiss sie, Tom. Ist ein paar Nummern zu groß für dich.
Tom: Offensichtlich bist du auch nicht mit ihr klar gekommen.
Jan: Das hatte ganz bestimmte Gründe.
Tom: Die du mir....
Jan: ...die ich dir sicher nicht unter die Nase reibe. Sag mal... hast du nichts zu tun?
Tom: Doch, schon.

Jan durchbohrt Tom geradezu mit seinem Blick. Der verlässt das Büro, Jan setzt sich jetzt endlich an seinen Schreibtisch. Ina lässt ihn nicht aus den Augen. Er spürt das.

Jan: Ina, willst du mir irgendwas sagen?
Ina: Jan, wir .... wir haben immer über alles sprechen können, oder?
Jan: Klar und darüber bin ich auch froh.
Ina: Geht mir genauso.
Jan: Und?
Ina: Hast du was mit … mit diesem Chris?
Jan: Nein.
Ina: Ich hab euch gesehen, damals, als ihr vor dem Präsidium....
Jan: Ach, du auch. Hör zu Ina, ich hab nichts mit ihm und ich werde auch nichts mit ihm anfangen. Wir wohnen zusammen. Allerdings.... jetzt, wo ich weiß, mit wem er im Eheclinch liegt, frag ich mich, ob das noch so eine gute Idee ist.
Ina: Du stehst zwischen zwei Stühlen.
Jan: Sieht fast so aus.

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Beitrag  cat Mo 08 Apr 2013, 09:54


An diesem Tag passiert nicht mehr viel im Büro. Jan fährt zu Leni, möchte er Charlotte sehen.
Er klingelt dieses Mal, obwohl er einen Schlüssel hat.

Leni: Hey, du ?
Jan : Ja, ich….. ich wollte ... mal sehen, wie es euch geht.
Leni: Komm rein. Hast du deinen Hausschlüssel vergessen?
Jan: Nein, ich ... ich wollte nicht einfach so reinplatzen.
Leni: Jan, das hier ist dein Zuhause. Schon vergessen?

Sie schauen sich an, Jan sagt nichts. Da kommt ihm auch schon Charlotte entgegen, sie hat ihn gehört.

Lotte: Papa.
Jan: Hey, mein Schatz.

Er nimmt sie ganz fest in seine Arme.

Leni: Mit deinen Augen wieder alles OK?
Jan: Ja.
Leni: Ich wollte mir gerade etwas zum Abendessen richten. Bleibst du?
Jan. Wenn ich darf.
Leni: Klar.

Sie lässt ihn stehen und geht in die Küche. Jan schaut ihr nach, folgt ihr dann, immer noch mit Charlotte auf dem Arm. In der Küche setzt er sie dann in den Hochstuhl.

Jan: Sag mal, ist alles in Ordnung?
Leni: Klar, warum fragst du?
Jan: Weiß nicht, du.... du bist so... anders.
Leni: Ach ja? (sie meidet seinen Blick)

ER geht zu ihr, dreht sie zu sich herum. Sie schauen sich an.

Jan: Du hast doch was.
Leni: Nein, es ist nichts. Setz dich.

Er möchte sich setzen, als es an der Tür ein weiteres Mal klingelt.

Leni: Schaust du mal nach?
Jan: Klar.

Er geht zur Tür und öffnet sie. Vor ihm steht Frank Schuster.

Jan: Herr Schuster, guten Abend.
Frank: Herr Maybach.
Jan: Sie möchten zu meiner Frau?
Frank: Ja, aber..... das.... das kann auch warten. Ich... ich möchte nicht stören.
Jan: Sie stören nicht. Kommen sie rein.
Frank: Nein, ich.... ich ruf sie später an.

Er verschwindet wieder und Jan schließt die Tür, geht zurück in die Küche.

Leni: Wer war’s denn?
Jan: Dein Chef, Schuster.
Leni. Frank? (er nickt) Und was wollte er?
Jan: Keine Ahnung. Ich hatte das Gefühl, er wollte nicht reinkommen, weil ich hier war.
Leni: Das glaub ich nicht.
Jan: Na ja, ist ja auch egal. Solange er dir keinen neuen Auslandsjob anbietet.
Leni: Jan, so etwas wird nicht wieder vorkommen.

Jan bleibt noch eine ganze Weile und er bringt später sogar Lotte ins Bett. Es ist kurz nach halb acht, als er die Wohnung verlässt. Irgendwie hat ihm die kurze Zeit mit Leni gefallen.
Sie haben nicht gestritten und sich sehr gut unterhalten.

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Beitrag  cat Mo 08 Apr 2013, 09:58


Kurz nach 8 kommt Jan nach Hause. Susi ist in der Küche und richtet sich noch einen kleinen Obstteller.

Susi: Hey, da bist du ja.
Jan: Abend.
Susi: Und? Alles klar?
Jan: Ja.
Susi: Wenn du noch was essen möchtest, Volker hat....
Jan: Nein, ich.. ich hab bei Leni gegessen.
Susi: Ui, das klingt aber gut.
Jan: Ja, es... es hat richtig Spaß gemacht.
Susi: Na siehst du, das wird wieder.

Sie streicht ihm beim Verlassen der Küche kurz über seinen Arm und verschwindet in ihr Reich.
Jan überlegt kurz. Er geht auf den Flur in Richtung Zimmer, als er vor Chris Tür stehen bleibt.
Er muss mit ihm reden. Er zögert eine Weile, dann klopft er an. Er hört nichts und öffnet langsam die Tür.
Er sieht Chris, der gerade dabei ist, sich ein weißes Hemd anzuziehen. Er sieht Jan an der Tür stehen.

Chris: Jan, endlich. Wo steckst du denn?
Jan: Entschuldige, aber.... hatten wir ein Date? (er grinst)
Chris: Nee.
Jan: Chris, ich.. ich muss mit dir reden. Es ist wichtig.
Chris: Das muss ich mit dir auch.
Jan: Du gehst noch weg?
Chris: Wir, Jan. Wir gehen noch weg.
Jan: Aha, davon weiß ich aber gar nichts.
Chris: Wie auch, wenn du nicht hier bist.
Jan: Darf ich fragen, wohin wir gehen?
Chris: Ins Blue Bayou.
Jan: Ins… Blue…Bayou, ja?
Chris: Ja. Jetzt beeil dich.
Jan: Moment mal, du...du weißt schon, was das für eine Absteige ist.
Chris: Jan, das ist keine Absteige. Das ist die Adresse für Männer, die....die ihren Spaß haben möchten.
Jan: Ja, Spaß mit Männern.
Chris: Ich weiß.

Sie schauen sich jetzt sehr intensiv an, Chris merkt, dass Jan auf eine Erklärung wartet.

Chris: OK, warte.

Er geht an seinen Schreibtisch und holt ein paar Fotos. Er nimmt eines und haftet es mit einem Magneten an seine Magnetwand.

Chris: Das ist Pascal. 14 Jahre alt. Er hat heute einen Gleichaltrigen krankenhausreif geschlagen. (Jan reagiert nicht) Das ist Dagmar, seine Mutter. Sie ist Sekretärin in einem Rechtsanwaltsbüro. Und das ist Horst, ihr Mann und Vater des Jungen. Prokurist einer Autofirma.
Jan: Chris, komm auf den Punkt.
Chris: Möchtest du nicht wissen, warum der Junge zugeschlagen hat?
Jan: Du wirst es mir sicher gleich sagen.
Chris: Mach ich. Horst hat sich gestern das Ziel gesetzt, seiner Familie und seinen Freunden die Wahrheit zu sagen.
Jan: Was für eine Wahrheit?
Chris: Dass er Männer liebt. Horst Richter ist seit frühester Jugend schwul. Er hat damals geheiratet, weil er glaubte, seine Neigung verdrängen zu
Können. Pascal wurde geboren, er hat Erfolg im Beruf und jetzt, peng, ganz plötzlich outet er sich.
Der Junge kommt nicht damit klar und wurde heute morgen in der Schule blöd angemacht. Da ist er ausgeflippt.
Jan: Das ist sicher tragisch, aber warum willst du jetzt mit mir ins Blue Bayou?
Chris: Der Vater hat seine Koffer gepackt und ist ausgezogen. Das heißt, seine Frau hat ihn rausgeschmissen. Aber der Junge hatte und hat immer noch einen besseren Draht zu seinem Vater als zu seiner Mutter. Ich muss mit ihm reden. An sein Handy geht er nicht ran. Und von einem
Freund weiß ich, dass er fast jeden Abend dort rumhängt.
Jan: Hör zu Chris, ich.. ich hab absolut keine Lust mit dir dorthin zu gehen.
Chris: Jan, ich würde ja auch alleine gehen, aber..... wenn ich mit einem Partner komme, dann..... dann wird niemand es wagen, mich anzubaggern oder dich. Jetzt gibt dir einen Ruck. Hilf mir. Ich muss mit dem Vater reden, es geht um seinen Sohn.
Jan: Mann du kannst echt nerven.
Chris: Heißt das, du kommst mit?
Jan: Ja.
Chris: Oh, ich wusste es. Du bist ein wahrer Freund.
Jan: Hör zu, Chris, ich.. ich muss vorher aber noch mit dir reden.
Chris: Das hat sicher Zeit bis später. Lass mich jetzt erst mal das hier über die Bühne bringen, ja?

Jan merkt, dass es keinen Zweck hat, weiter zu reden.

Jan: Ich geh mich dann mal umziehen.
Chris: Tu das. In 5 Minuten am Wagen, ja ?
Jan: Ja.

Er geht auf sein Zimmer und zieht sich in Windeseile um. Weißes Hemd und Jacket.

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Beitrag  cat Mo 08 Apr 2013, 10:07


Wenig später sind die beiden auf dem Weg zum Blue Bayou.
Dort ist schon eine Menge los. Aber das Blue Bayou ist keine Absteige, wie Jan es genannt hat, es ist eine sehr schöne gemütliche Bar. Man achtet dort sehr auf das Detail.
Sie betreten den Raum. Es ist alles in gedämpften Tönen gehalten. Im Hintergrund läuft schönen Musik. Sie gehen weiter rein, Chris schaut sich um, sucht nach Horst Richter.

Jan. Und? Siehst du ihn irgendwo?
Chris: Warte.

Er schaut sich immer noch um.

Chris: Ich glaube, ich hab ihn. Hör zu, geh schon mal an die Bar, ich komme gleich mit ihm zu dir, ja?
Jan: Ja, geh nur.

Chris verschwindet und Jan schaut sich kurz einmal um und will dann zur Bar gehen.
Was er nicht merkt, ist, dass ein Mann den Weg zu ihm eingeschlagen hat. Aber bevor der sich an Jan ranmachen kann, zuckt dieser zusammen, als er seinen Namen hört.

Binz: Jan, das ist ja klasse.

Binz kommt auf ihn zu und schlägt ihm freundschaftlich auf die Schulter. Jan ist jetzt total perplex. Erst mal, weil Binz ihn beim Vornamen nennt und ihn duzt und dann noch freundschaftlich auf die Schulter klopft.

Jan: Binz.
Binz: Tun sie einfach so, als wären wir ganz dicke Freunde. (er flüstert es ihm förmlich ins Ohr)
Jan. Ich soll was?

Jan ist etwas schwer von Begriff, da steht auch schon der andere Mann bei ihnen.

Wolf: Ein Freund von dir Alex?
Binz: Ganz Recht, Wolf. Und zwar ein sehr guter. (er schaut ihn eindringlich an, der versteht sofort)
Wolf: Verstehe, na dann.... viel Spaß. Aber (er schlägt Jan auf die Schulter) wenn er dich langweilt, du findest mich dort hinten in der Ecke, ja?
Ich bin Wolf.

Er streckt ihm die Hand zum Gruß aus. Jan wartet eine Weile, schlägt dann ein.

Jan: Jan. (kommt ganz zögerlich)

Der Typ zieht ab, Binz und Jan schauen sich an.


Binz: Tut mir Leid, aber..... der Typ ist nun wirklich nichts für sie. Kommen sie, ich sitze dort drüben.

Er führt ihn an einen Tisch, an dem noch ein Mann sitzt.

Binz: Pierre, das ist Jan Maybach, Kriminaloberkommissar.
Pierre: Hallo, da haben sie ja noch mal Glück gehabt.
Jan: Ach ja?
Pierre: Wolf ist hier ständig auf der Pirsch. Kein neues Gesicht ist vor ihm sicher. Hast du gut gemacht Alex.
Binz: Ich weiß.
Pierre: Setzen sie sich doch.

Jan setzt sich zu den beiden an den Tisch. Jan mustert Binz, der merkt das.

Binz: OK, jetzt wo sie mich hier quasi entlarvt haben. Pierre und ich, wir....wir leben zusammen.
Jan: Aha. (er verzieht keine Miene. Mit so etwas hat er nicht gerechnet)
Pierre: Ist das ihr Frend?
Jan: Wen meinen sie?
Pierre: Na der Mann, mit dem sie gekommen sind.
Jan: Ach so, nein, ich....(er stottert sich etwas zusammen) wir ....wir wohnen zusammen. (er sieht die Gesichter der beiden) Aber nicht so, wie sie... wie sie jetzt denken.
Binz: So? Was denken wir denn?
Jan: Sie wissen schon, was.

Die beiden müssen jetzt grinsen. Jan ist das alles sehr unangenehm.

Binz: Schon OK. Von mir erfährt niemand etwas.
Jan: Chris ist hier auf der Suche nach dem Vater eines Patienten.
Pierre: Ihr Freund ist Arzt?
Jan: Psychologe. Kinder- und Jugendpsychologe. Und einer seiner Patienten hat heute rot gesehen, als sein Vater sich nach 15 Jahren geoutet hat.
Binz: Wie alt ist der Junge?
Jan: 14.
Pierre: Das kann schon gravierende Folgen haben. Aber immerhin hat er es getan. Besser als seiner Umwelt weiter etwas vorzumachen. (er schaut jetzt Binz an)
Binz: (der versteht sofort, was er meint) Ja, rede du nur. Das ist alles nicht so einfach.
Jan: Warum?
Binz: Herr Maybach, ich hab sie genau beobachtet, wie sie geschaut haben, als ich ihnen eben sagte, dass Pierre mein Lebenspartner ist.
Jan: Aber nur, weil ich mit so etwas bei ihnen nicht gerechnet habe. Ich habe absolut nichts gegen Homosexualität.
Binz: Das glaube ich ihnen aufs Wort. Weiß ihr Schwiegervater von ihrer Neigung?
Jan: Hören sie Binz, ich.... ich bin nicht schwul.
Binz: Dafür küssen sie Männer aber verdammt cool.

Sie schauen sich jetzt eine Weile an. Jan versteht nicht gleich.

Jan: Ach, sie waren auch Zeuge dieser Aktion.
Binz: Ja.
Jan: Das hatte absolut nichts zu bedeuten. Chris und ich sind beide verheiratet. Und ich habe nicht die Absicht, das zu ändern.
Binz: OK.

Jan bestellt etwas zu trinken und die drei unterhalten sich prächtig. Es dauert über eine halbe Stunde, bis Chris endlich zu ihnen an Tisch kommt.

Chris: Sorry, Jan, aber..... dieser Richter ist eine harte Nuss. (er schaut nun Binz und Pierre an)
Jan: Ja, das.... das ist (er schaut nun Binz an, überlegt, wie er ihm erklärt, wer Binz ist)
Binz: Alexander (er streckt ihm die Hand entgegen) Ich arbeite mit ihrem Freund hier zusammen.
Chris: Chris. (er erwidert den Gruß)
Pierre: Pierre, seine bessere Hälfte. (stellt er sich selbst vor und zeigt mit einem Kopfnicken zu Binz)
Chris: Freut mich. Sag mal, was trinkst du da?
Jan: Hausmarke.
Chris: Aha, Fräulein? (eine Bedienung kommt zu ihm) Bringen sie mir auch so was?
Bedienung: Klar.
Chris: Danke.
Jan: Wird er sich mit seinem Sohn treffen?
Chris: Das hab ich ihm geraten. Sein Vater ist ja nicht schlechter geworden, nur weil er...jetzt Männer liebt. Er bleibt immer noch sein Vater.
Pierre: Für Kids in dem Alter ist das nicht so einfach. Zumal immer noch geredet wird. Gerade in der Schule stelle ich mir das schwer vor. Erinnere mich, als ich 15 war und mich endlich geoutet habe. Das war am Anfang die Hölle. Meine Eltern haben damals das Stadtviertel gewechselt.
Chris: Auch keine Lösung. Dann hattest du die gleichen Probleme wieder. Wieder outen, wieder Gerede.
Pierre: Ja, stimmt. Aber dieses Mal gab es keinen Stress. Meine Eltern haben es akzeptiert und das hat mir persönlich sehr geholfen.
Binz: Tja, da hast du Glück mit den beiden. Meine Eltern reden seit über zwanzig Jahren nicht mehr mit mir.
Jan: Haben sie es nicht mehr versucht?
Binz: Nein. Es hätte keinen Zweck. In ihren Augen haben sie einen Sohn verloren.
Chris: Das ist schade.
Binz: Ja, aber..... ich habe es akzeptiert.
Pierre: Dafür haben ihn meine Eltern in sein Herz geschlossen.

Er legt Binz den Arm über die Schulter, die beiden schauen sich an und müssen lächeln.

Binz: Stimmt.

Sie trinken noch ein paar Drinks und es ist nach Mitternacht, als sie sich endlich auf den Heimweg machen.

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Zukunftsängste - Seite 5 Empty Re: Zukunftsängste

Beitrag  cat Mo 08 Apr 2013, 10:11


Jan und Chris nehmen sich ein Taxi, haben sie doch mehr getrunken als gewollt.

Chris: Dein Kollege ist richtig nett.
Jan: Wenn du meinst.
Chris: Na, das klingt aber nicht überzeugend.
Jan: Ach was. Er ist schon OK. Ist nur..... er hat mich vor ein paar Jahren in den Knast gebracht.
Chris: Er hat was?
Jan: Ja. Ich .. ich hatte damals einen Mann getötet. In Notwehr. Aber ich konnte es nicht beweisen. Er hat sich wie eine Bestie auf diesen Fall gestürzt und er hatte nur ein Ziel. Mich zu verurteilen. Hab damals 6 Jahre bekommen.
Chris: 6 Jahre Knast? (er nickt) Das ...das glaub ich nicht.
Jan: Na ja, meine Kollegen haben es irgendwie dann doch geschafft, meine Unschuld zu beweisen. Aber die Tage, die ich dort verbringen musste, das waren die Hölle.
Chris: Ein Polizist im Gefängnis. Stell ich mir wirklich nicht so prickelnd vor.
Jan: Ist es auch nicht, Chris. Aber ich versuche einfach nicht mehr daran zu denken.
Chris: Sicher nicht einfach, wenn man mit diesem Mann täglich zusammenarbeiten muss.
Jan: Ach weißt du, das Verhältnis hat sich schon gebessert. Ich meine.... er hat schließlich nur seinen Job erledigt. Und damals gab es keine Beweise, die für meine Unschuld sprach. Ich hätte als Anwalt wahrscheinlich genauso entschieden.
Chris: Mann Junge, du hast echt ein sehr bewegtes Leben.
Jan: Hab ich, ja.

Sie grinsen jetzt beide und merken gar nicht, dass das Taxi schon vor dem Haus steht.
Chris bezahlt und sie gehen nach oben.
Dort ist natürlich alles schon dunkel und still.
Chris geht auf seine Tür zu, als Jan ihn festhält.

Jan: Chris, ich... ich muss noch mit dir reden. Ist wichtig. Es geht um deine Frau
Chris: Hast du mal auf die Uhr geschaut? Ich bin müde, Jan. Und du musst morgen auch wieder früh raus. Lass uns beim Frühstück reden, ja?

Er wartet gar keine Antwort mehr ab, öffnet seine Tür und schließt sie gleich wieder.
Jan hört nur noch ein „Gute Nacht“ und dann ist es wieder still.
Er geht schließlich ebenfalls in sein Zimmer, macht sich für die Nacht fertig und schläft auch sehr schnell ein.


Als er am nächsten Morgen wach wird, ist es schon halb 8. Schnell geht er unter die Dusche und macht sich fertig. In der Küche ist auch niemand mehr. Er klopft an Chris Tür, aber es tut sich nichts. Er öffnet die Tür, geht kurz hinein.

Jan: Chris? Chris?

ER muss feststellen, dass Chris schon gegangen ist.
Zum Frühstücken hat er jetzt auch keine Lust und macht sich auf den Weg ins Präsidium.

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