Es bleibt in der Familie

Erst am nächsten Tag erwachte Jan wieder, aber leider unfreiwillig schon um 03.00 Uhr in der Frühe
Erschrocken zuckte er zusammen als er die Zellenumrisse erkannte, musste sich erst besinnen
Schauer überliefen Jan bei der Erinnerung an den Traum von der damaligen Haft, genau schon wie die Nacht zuvor
Er schaffte es nicht wieder einzuschlafen, in ihm herrschte Unruhe die er nicht bewältigen konnte
Leider blieb Jan nur eine Beschäftigung und das waren Gedanken
„Wenn Pehl mich heute wieder solange schmoren lässt, dann liege ich noch eine Ewigkeit so da“ dachte er erregt


Mit Benni an ihrer Seite und Dana auf dem Arm stürmte Leni zu Pehl rein, schrie:
„Mit dieser Sekunde endet der Arrest von Jan Maybach.Sie bringen ihn sofort hierher, damit wir ihn dahin bringen wo er hingehört
Nämlich zu seiner Familie, nach Hause zu Frau und Kinder“

Schon als sie das Revier betraten, wurde Dana unruhig, schien als „spüre“ sie Jans Nähe in diesem Gebäude
Kaum aber dass Leni das 1. Wort rief, weinte und schrie die Kleine ziemlich heftig, plapperte „Pa-pa….Papa?“ dazwischen

Pehl fuhr vom Stuhl hoch, brüllte: „Was erlauben Sie sich….der Häftling bleibt am richtigen Ort, nämlich in der Zelle
Jetzt stellen Sie doch endlich diese Heul-Sirene ab“
„Ist ja wohl nicht zu überhören, dass meine Schwester ihren Papa vermisst….den Sie unrechtmäßig hier festhalten
Für diese Unverschämtheit werden Sie zur Rechenschaft gezogen…..und jetzt holen Sie sofort Papa hierher“
„Du Wichtigtuer bist genauso ein Großmaul wie dein Vater….nutzt ihm aber nichts….er bleibt eingesperrt“
„Das ist doch Wahnsinn….es gibt nicht den geringsten Grund Jan festzuhalten
Fassen Sie den wahren Täter, Kai Maybach, den Zwillingsbruder“
„Belehren Sie uns nicht wie wir arbeiten sollen. Über die Gründe der Festnahme darf ich wegen den laufenden Ermittlungen nicht sprechen….und jetzt raus
Bei dem Schreihals versteht man ja sein eigenes Wort nicht“

„Lassen Sie Jan frei, dann beruhigt sich unsere Tochter sofort
Wie kann man nur so herzlos sein und ungerührt ein Kind weinen lassen“
„Herzlos ist der Vater, er hat sich doch in die Situation gebracht“
„Sie haben meinen Vater wegen einer Aussage hierhergelockt
Jetzt ist er eingesperrt….ein Verdächtiger….wie irre ist das denn?“
„Ich bin Niemanden Rechenschaft schuldig über meine Maßnahmen
Maybach bleibt in der Zelle und damit basta“

Dana bekam schon einen knallroten Kopf so herzzerreißend weinte und schrie sie
Ließ sich gar nicht mehr beruhigen, schluchzte noch öfter „Papa….Pa…Papa“

„Lassen Sie uns doch jetzt bitte ruhig und vernünftig miteinander reden
Beginnen Sie mit Ihren Argumenten, warum Sie Jan…….“
„Ruhig reden….das Kindergeschrei macht mich taub
Es ist sowieso alles gesagt….
Eine kleine Warnung……falls Sie eine Gebäudestürmung planen um den Gefangenen zu befreien.......
Zwecklos…..gegen so viele Polizisten haben Sie keine Chance
Gehen Sie jetzt…….sofort“
„Keine Sorge, im Gegensatz zu Ihnen sind wir friedliche Menschen…
Gebäudestürmung….wie das klingt….als halten Sie Jan in einer Festung gefangen
Aber da mit Ihnen ja anscheinend nicht zu reden ist, möchten wir jetzt doch zu Jan“
„Wie bitte…was? Sie führen sich ja noch alberner auf als die ungezogene Göre
Wir sind kein Kurhotel mit ständig kommenden und gehenden Besuchern“
„Leider, leider ist Papa nicht in einem Hotel untergebracht…..
Aber Besuchszeiten…..das sagt Ihnen doch sicher etwas“
„Aha, du siehst deinen Vater also auch schon im Gefängnis“
„Das hat Benni doch gar nicht gesagt.
Es ist traurig genug, dass Jan festgehalten wird und noch entsetzlicher, dass wir ihn nicht mitnehmen sondern nur besuchen können“
„Zum Mitschreiben: Besuchszeiten gibt es im Gefängnis
Während der Arrestzeit darf der Festgenommene die Zelle nur für Verhöre verlassen“

„Wir….wir so…..sollen wieder gehen ohne auch nur ein Wort mit Jan gesprochen zu haben.....ohne ihn auch nur 1 Minute gesehen zu haben?
Das ist…ist…ist nicht ihr Ernst?“
„Mein Tod-Ernst….ich sehe wir verstehen uns
Wenn ich Sie dann bitten dürfte….Auf Wieder…..Nein…bloß nicht!
Dieses Kindergeschrei kostet mich sonst den Verstand……Gehen Sie jetzt“
„Wir bleiben….bleiben solange bis wir mit Jan gesprochen..ihn gesehen haben
Bis wir uns überzeugen konnten, dass es ihm wenigstens den Umständen entsprechend gut geht“

Da brüllte Pehl: „Fred, begleite sofort diese durch geknallte Familie, samt dieser kreischenden Heulsirene hinaus
Aber richtig hinaus….nicht das unterwegs noch "Detektiv nach Arrestzellen suchen" gespielt wird“
„Wenn ich dann bitten dürfte“ breitete Fred seine Arme aus, schob Benni und Leni mit Dana zur Tür

Dana bekam einen entsetzlichen Weinkrampf, schrie und schrie
Ihre herzzerreißenden „Pa…Pa..pa, Pap…Pap…Papa“-Rufe waren vor lauter Schluchzen gar nicht mehr zu verstehen
Leni drückte die Kleine fest an sich, Benni legte noch schützend die Hände um sie
„Sie sind der herzloseste Kerl der Welt, nicht mal ein weinendes Kind zu seinem Vater zu lassen“ rief Leni
„Ich wünsche Ihnen Erbrechen, Schwindelanfälle, Durchfall……dass Sie die nächsten 10 Tage nicht mehr von der Toilette kommen“ setzte Benni wütend noch eins drauf, während Fred sie weiter voranschob
„Gute Heimfahrt“ knallte er endlich die Eingangstür zu
Erst da begriffen Leni und Benni das sie wie 2 Gammler aus dem Revier „geflogen“ waren
Hier hatten sie Jan zum Greife nahe und doch immer noch so unendlich weit weg



Einfach so in der Zelle verharren marterte Jan heftig
Dieses „Nichtstun“ zog ihn noch mehr runter als ein rätselhafter Fall
„Ruhig Jan…ganz ruhig…es passiert dir doch nichts und ändern kannst du es auch nicht
Musst positiv denken….schon wieder Stunden vergangen, womit sich dein Arrest verkürzte“ redete er sich immer wieder ein
Nur sein Inneres wollte so gar nicht auf ihn hören, seine Nerven waren schon zum Zerreißen gespannt
Jan überlegte und überlegte: „Irgendwas zum Beschäftigen muss es doch auch hinter Gitter geben“

Als endlich die Zellentür aufgerissen wurde, fuhr er entsetzt zusammen

In der Sekunde, als die Handschellen seine Gelenke umspannten, setzte das ein was Jan befürchtete
Wegen seinem „Gefesselt-sein-Trauma“ verspürte er wieder die entsetzlichsten Qualen
Bei jedem Schritt zitterte Jan mehr, drohte der Klos im Hals ihn zu ersticken
Erst als man ihm in Pehls Büro die Handschellen abnahm hatten die durchlebten Folterungen ein Ende
Jan fasste sich schnell, gerade Pehl durfte seine Panik nicht bemerken
Der brüllte ab sofort: „Ich sollte dich mit 10 Jahren Gefängniszelle bestrafen für den Überfall deiner keifenden Frau, deinem kriminellen Sohn und diesem brüllenden, heulenden Windelpacken“
„Leni, Benni, Dana….meine Familie ist hier“ schoss Jan hoch, drehte sich nach allen Seiten
„Wo….sagen Sie schon….wo sind meine Lieben?“ raste er durchs Büro, stieß die Tür zum Nebenraum auf
„Rausgeschmissen….was sonst….habe ich die Rebellen
Hinsetzen…setzt dich sofort hin Jan“
Resigniert sank Jan auf den Stuhl: „Meine Familie….Sie haben sie weggeschickt….wirklich wieder wegge-schickt….?????“
„Ich sagte rausgeschmissen….vor die Tür gesetzt…….deine ganze ausgeflippte Sippe
Mensch was seid ihr alle zusammen nur für ein furchtbares Pack….einschließlich diesem zappelnden Balg
Typisch Halunken-Familie, selbst aus diesem widerlichen Kind schreit schon die Bosheit heraus“
Jan erregte sich: „Hören Sie auf meine Familie, unsere Tochter zu beleidigen
Ich glaube kein Wort von Ihrem Schauermärchen
Bei dem was Sie mit mir abziehen, sind Lenis und Bennis Erregung ja wohl verständlich
Dana begreift doch noch nichts……Sie weint immer wenn sie mich länger nicht sieht“
„Verständnis habe ich weder für das Weib noch für das Großmaul
Zum Glück konnten wir die Eindringlinge schnell verjagen“
„Sie brachten es wirklich über sich meine Familie wieder zurückzuschicken
Die weite Strecke…..hin und zurück….einfach so…für „nichts“ fahren zu lassen….Nein ich…
Das glaube ich nicht, so gefühllos können nicht mal Sie sein“
„Na heul doch Jan….na los lasse die Krokodiltränen schön fließen…deine Gefühlsduselei lässt mich sowas von kalt und dann auch noch dieser Balg……
Ich kann Kinder sowieso nicht leiden…ich hasse die Schreihälse“

Jan flüsterte: „Menschen die Kinder nicht leiden können sind die schlimmsten
Alles seelenlose Hüllen, kalt, brutal, von sich eingenommen, charakterlos“
„Du sprichst so leise Jan, was sagtest du gerade?“
„Ich habe laut gedacht, aber meine Meinung interessiert Sie ja sowieso nicht“
„Nein….nicht im Geringsten….nein wirklich nicht die Bohne
Themenwechsel….der Raub steht jetzt wieder im Focus…..
Erzählst du mir heute endlich was ich hören will….J..A..N ???“
Jan seufzte: „Die Nr. hatten wir doch schon so oft
Eine Wieder- und Wiederholung von der Wiederholung halte ich für absolut überflüssig
Ich möchte in meine Zelle gebracht werden“ stand er auf
Pehl donnerte: „Hinsetzen“ und grinste dann hämisch: „Aha…..du hast also Sehnsucht nach der Zelle….
Dachte immer ihr Knastis meidet Gitter wie den Teufel….aber du schreist ja geradezu danach
1 x Knasti, immer Knasti, das ist auch der einzig richtige Ort für Halunken wie dich“

„Wumm“ „Werde ich die Vergangenheit denn nie los“ durchfuhr es Jan und alles um ihn herum drehte sich

Leider dröhnte Pehls Brüllen trotz Schwindel weiter in seinen Ohren:
„Warum leugnest du den Raub eigentlich immer noch Jan, dein Strafregister überführt dich doch sehr überzeugend
Für einen Mörder wie dich ist Raub doch ein Klacks….was für ein Justizirrtum
Hätten dich mal im Gefängnis lassen sollen, dann wärst du wenigstens nicht rückfällig geworden“

Um Jan drehte sich nichts mehr, dafür starrte er Pehl immer fassungsloser an

„Gerade du Jan solltest wissen, dass Wiederholungstäter ganz hart bestraft werden. Was ist….
Warum stierst du mich so an….?“
Jan riss sich zusammen, antwortete: „Ich starre Sie so an, weil mir noch nie so ein engstirniger, verbohrter Mensch begegnet ist wie Sie
Ein Mann der sich mit aller Gewalt in Etwas verbeißt obwohl er längst zahnlos ist
Ich frage Sie nochmal welche Show Sie hier abziehen…..vielleicht für Ihre „Untergebenen“
Damit die Kollegen mal den harten Chef erleben, weil Sie sonst vor Arbeitsmangel keine Gelegenheit dazu haben
Oder haben Sie vielleicht eine Wette laufen: „100,- €….den Maybach kriege ich zum heulen!!!“
Nein….warum bin ich nicht gleich darauf gekommen.......hier läuft eine Kamera
Das alles ist ein Beitrag für „Verstehen Sie Spaß“

Mit hochrotem Kopf, brüllte Pehl: „Verstehen Sie Spaaaaaaaß….Ich fasse es nicht!!!!!!!
Findest du das vielleicht lustig????????“
Jan krächzte: „Nein…lustig ist das schon lange mehr, aber ertragen kann ich das nur noch mit einem Rest von Humor“
„Rest-Humor….ein Überbleibsel vom Gefängnis…..
Gutes Thema….erzähl doch mal….wie lebt es sich denn als Bulle hinter Gitter?“ forderte Pehl

Aber Jan schwieg, er bereite sich still auf die Schlammlawine vor die ihn jetzt gleich überrollte

Der PHK brüllte jetzt ein zusammengefaseltes Gefängnis-Horror-Szenario raus, dass eigentlich nur einem kranken Hirn entspringen konnte
„Du schämst dich wohl zu erzählen Jan, was?
Dabei weiß doch Jeder, dass Bullen wie der letzte Dreck im Gefängnis behandelt werden….
Zu recht…zu recht sage ich, Knasti-Bullen sind eine Schande für die ganze Polizei….totprügeln hätten die schweren Jungs dich sollen
Bist du auch vergewaltigt worden….? Klar bist du….!!!!.....Mit Sicherheit sogar.....
Dein gutgebauter Körper schreit ja geradezu nach Vergewaltigung, heute, morgen, übermorgen…..
Ach was, auf so ein Lust-Objekt stürzen sie sich mehrmals täglich, Reih um….bis alle durch sind
Dann geht es wieder von vorne los, hinter Gitter kann kein Dreckskerl seine Geilheit bremsen

………………Jans Magen krampfte sich bis zum geht nicht mehr zusammen…………

Wo?....Na sag schon wo überall haben sie es mit dir getrieben Jan…..In deiner Zelle….in anderen Zellen……Dusche…..
Oder gar auf dem Gang…..übers Geländer gebeugt und….rums…rums…bums....bums....
Immer von hinten in dich rein…..und nochmal rums…und wieder….bist du jetzt schwul, oder kommt das noch
Kannst du überhaupt schon wieder richtig laufen, sitzen…oder jaulst du noch weil es dich immer noch höllisch durchzieht

Jan wurde schlecht, er biss eisern die Lippen zusammen um sich nicht zu übergeben

"Sei ehrlich Ja.a.a.a.an!!!.....Euer Schlafzimmer darfst du doch seit dem Knast nicht mehr betreten
Du widerst deine Frau an, sie ekelt sich vor dir stinkendem Knastklumpen
Die ist doch nur hierhergekommen um zu hören, dass du wirklich eingesperrt bleibst….sie vor dir sicher ist
Vor den unzähligen Vergewaltigungen der Mithäftlinge warst du nicht sicher…..absolut hilflos ausgeliefert
Sexuelles Freiwild….passt zu dir….Genauso ausgeliefert wie den Stöcken der Wärter
Die lieben Bulle geradezu….Verrätst du mir wie oft du kollabiert bist bei den Schlägen….oder in der Zelle….
Eingesperrt…..gefangen….keine Chance hinter den Gittern, aus den dicken Betonwänden…..der harten Stahltür rauszukommen
Du…ja gerade Einer wie du, bis jetzt immer Jäger, im Gefängnis der Gejagte, im Käfig eingesperrt
Ich sehe genau vor mir, wie du getobt, dich heiser gebrüllt, dir die Knochen an den Gittern blutig geschlagen hast
Oh ja…Gefängnis ist die absolute Hölle für einen Bullen…..aber das hättest du dir überlegen sollen bevor du den armen Kerl abgeknallt hast
Du bist ein Mörder, J A N!!!!!....Zu lebenslänglich hätten sie dich verknacken sollen und das wäre noch zu kurz gewesen für einen Serienverbrecher wie dich
Aber………………du spazierst jetzt schon wieder als freier Mann herum….das stinkt….das stinkt gewaltig
Deal…..Erpressung….oder hast du eine Riesensumme für deine Freiheit hingeblättert……
Egal….eure schmutzigen Leipziger Geschäfte interessieren mich nicht…..
Hätten Sie dich mal im Knast verrotten lassen, dann müssten sie sich jetzt nicht die Haare raufen, dass du schon wieder rückfällig geworden bist
Zum Glück arbeite ich gewissenhaft…..reicht das Jan…..leuchten dir endlich die Beweise deiner Schuld ein?“

Jan sagte noch immer nichts. Dafür schaute er Pehl an wie einen der nicht mehr alle Tassen im Schrank hat
Genau das dachte er auch, doch sein Anstand verbot ihm es auszusprechen

„Antworte gefälligst…..verstehe…..du fürchtest dich das Wort Schuld auszusprechen“ grinste Pehl

„S c h u l d“ dehnte Jan betont langsam „Schuld auf sich geladen….
Nein…anders ausgedrückt….einer Menge Vergehen schuldig gemacht haben nur Sie sich“

Pehl schoss wie ein Rakete hoch, polternd fiel sein Stuhl dabei um: „Drehst du jetzt völlig durch“ überschlug sich seine zornige Stimme

Unbeeindruckt von dem Ausraster erklärte Jan: „Polizisten machen sich schuldig wenn sie Anordnungen, Befehle, Anweisungen missachten
Sie wurden von Staatsanwalt Korn angewiesen mich wegen dem Raub nicht zu beschuldigen, höchstens zum Tattag anzuhören…..
Aber Sie….......pfeifen auf Anweisungen….1. Schuld
Mein Eintrag im Strafregister ist Ihnen bekannt, somit auch der letzte Absatz über die Haftentlassung, Unschuld, den verspäteten aber eindeutigen Freispruch……!!!!
Doch Sie ignorieren das einfach!!!!......Ignoranz hat aber bei der Polizei nichts zu suchen = 2. Schuld
Angenommen…nur mal angenommen, ich wäre aus der Haft entlassen weil ich die Strafe verbüßst habe, rehabilitiert bin.....
......Dann hätten Sie sich mit Ihrem Schandmaul gewaltig im Ton vergriffen“
„Ich warne dich J.a.a.a.n, überlege dir genau was du sagst…sonst……“
„Sonst müsste ich Meldung machen wie unsozial Sie über entlassene Strafgefangene reden
Entlassene Häftlinge haben Ihre Strafe abgegolten, sind…ich betone…rehabilitiert
Es steht in unseren Vorschriften, dass Rehabilitierte zu behandeln sind wie jeder Andere auch
Uns Polizisten ist es strengstens untersagt Rehabillitierten beim geringsten Verdacht sofort den „Schuldig-Stempel“ aufzudrücken, nur weil der Eintrag im Strafregister bestehen bleibt
Das fällt unter Missachtung der Vorschriften = 3. Schuld“
„Halte das Maul…mir reicht´s Jan“
„Aber Jan noch nicht, denn jetzt kommen wir zum persönlichen Teil
Wegen dem ganzen Dreck den Sie über mich geschüttet haben, kann ich Sie wegen Beleidigung, Verleumdung, Rufschädigung, übler Nachrede, Psychoterror, Rufmord, Freiheitsberaubung und wenn Ihnen das noch nicht reicht, auch wegen seelischer Grausamkeit verklagen = 4.,5.,6. und…und…Schuld“
„Den Unfug höre ich keine Sekunde länger an“
„Warum veranstalten Sie den Unfug dann überhaupt, wenn Sie selbst nicht dran glauben…..nicht glauben können?
Ich….ein verurteilter Mörder, der im Gefängnis eingesperrt sein müsste….aber nicht mehr ist, arbeite wieder genau in dem Team, in dem Büro, in gleicher Position, wie vor meiner Haft…… und der Oberhammer….!!!!
Man lässt mich sogar....Nicht zu fassen, aber Realität……..man lässt mich sogar ohne Einschränkungen wieder als KOK arbeiten...!!!
Keiner sagt was…..Keiner regt sich auf…..meine Kollegen träumen nicht mal davon, dass ich ein Wiederholungstäter bin
Fällt endlich der Groschen…..auch mit allergrößter Fantasie kann ich gar nicht der Halunke sein, zu dem Sie mich stempeln
Verraten Sie mir jetzt endlich wie das Spiel heißt, dass Sie hier abziehen?
„Spiel also…..was muss ich denn noch für strenge Maßnahmen einleiten damit du erkennst wie ernst es ist“

Jan schüttelte den Kopf: „Wenn Sie mir das alles als realistische Polizeiarbeit verkaufen wollen gehört dieses Revier sofort geschlossen, bevor Sie mit Ihrer PHK-Pehl-Diktatur noch größeren Schaden anrichten“
„Wie viel Blödsinn willst du oberschlauer KOK noch raus lassen“
„Ich könnte Ihnen ja mal einen Crash-Kurs in Vorschriften, Regeln, Anweisungen, etc. erteilen
Aber ich merke schon…..Sie wollen sich….warum auch immer…weiter taub stellen“
„Ich bin nicht taub, dein Gejammer habe ich mir viel zu lange angehört
Das beweist mir aber welche Angst du hast wieder dazu landen wo du nie hättest rauskommen dürfen
Wo du hingehörst, nämlich in die Zelle“
Jan seufzte: „Das Thema hatten wir auch schon, langsam wird es peinlich“
„Mir ist das überhaupt nicht peinlich.....Das Gefängnis bietet doch so viel Gesprächsstoff......
....Der Gestank, Befehle, die Enge, überall duster, egal wo man sich aufhält, ständig scheppert es weil ja alles aus Stahl ist und du.....
..... der große KOK mitten drin, eingesperrt, gefangen, erniedrigt…….
Bist du auf den Knien gerutscht Jan um den Boden zu wischen?
Die Vorstellung, du als Arbeitssklave, turnt mich richtig an
Aber dich Bullen werden Sie oft genug in die Knie gezwungen haben…..
Erzähl doch mal, wie oft haben Sie deine Fresse auf den Boden gedrückt……wie viel Dreck musstet du mit der Zunge lutschen…………..“

Jan versuchte nicht hinzuhören.
Er brauchte keinen Pehl für die Erinnerungen, Gedanken an die Haft setzten sowieso viel zu oft automatisch ein
Jan zerbrach sich den Kopf über Pehl….der hielt ihn doch nicht wirklich für den Täter….
Glaubte doch seine Schauermärchen selbst nicht….oder doch….?
Jans Überzeugung wuchs mit Pehl einen Irren vor sich zu haben
„Ein Glück, dass ich diese Irrenanstalt wieder verlassen kann“ blickte er jetzt nur noch starr zur Wanduhr
„Tröste dich Jan, mit jedem Zeigertick verkürzt sich deine absurde „Arrestzeit“ versuchte er sich zu beruhigen
Zwischendurch hörte Jan dann doch immer wieder Fetzen von Pehls Horror-Gefängnis-Schilderungen
Er redete „als Häftling im Dreck wie die Schweine“ und plapperte „Zelle, der beste Aufbewahrungsort für Abschaum wie dich“
..... und spottete weiter „Du warst hinter Gitter eingesperrt Jan wie ein wildes Tier“ und posaunte weiter über den ganzen Knastschmutz

Viel, viel später fragte Pehl endlich: „Muss ich noch deutlicher werden Jan?“
„Besten Dank, ich bin voll im Bilde“ brachte Jan gerade noch raus
Er fühlte sich von dem Gehörten als habe man unentwegt brutal auf ihn eingeschlagen, dem Zusammenbruch nahe, in seinen Ohren hallte noch Pehls Drama-Gebrüll

Deshalb hörte Jan auch nicht, dass der PHK jetzt seine Stimme „schonen“ wollte, das „Verhör“ beendete

Äußerlich blieb Jan ganz ruhig als sie ihn mit den Handschellen fesselten, aber in ihm fuhr eine Geisterbahn, die jede Sekunde zu entgleisen drohte
Sein inneres Martyrium wurde mit jedem Schritt qualvoller

Als sich die Stahlringe von seinen Gelenken lösten, schleppte sich Jan gerade noch zur Pritsche wie ein Ertrinkender zu einer Wasserpfütze
Die letzten Stunden waren zu viel, viel zu viel, mehr als ertragen konnte
Unzählige Male Gefängnis, Zelle, Gitter aus Pehls Mund zu hören…..
Von seinen eigenen Hafterinnerungen dabei zerrissen werden
Jetzt wieder in der Enge gefangen…..Jan war aufgewühlt wie lange nicht mehr
Die Erregung durchpeitschte ihn, er konnte keinen klaren Gedanken fassen
Jan fühlte sich furchtbar abgekämpft, ausgelaugt, fix und fertig
So fertig, dass ihm sofort die Augen zufielen



„Entschuldigen Sie bitte Kollege Korn, dass ich Sie so spät am Telefon noch überfallen“
„So ein Überfall ängstigt mich nicht H. Kruse….aber die Nr…..Sie rufen ja aus Berlin an?“
„Erinnern Sie sich: „Fach-Juristenprüfung“, ich brüte schon ein paar Tage über den Fragebogen“
„Dazu muss ich mich auch noch durchringen….aber wenn Sie trotz Prüfungsstress anrufen, H. Kruse........
......dann kann es nur um den Maybach-Fall, korrigiere,um die verwirrende Zwillings-Maybach-Sachen gehen“
„Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, H. Korn, es ist nur….ich möchte nur…....
Mit der Nachricht Kai Maybach ist gefasst würden Sie mich sehr beruhigen“

„Ich muss Sie enttäuschen H. Kruse….die Fahndung läuft wirklich auf Hochtouren
Aber leider….leider bisher ohne Erfolg…..
Allerdings wird auch in Leipzig, es wird bundesweit gefahndet
Würden Sie mir bitte verraten wo Sie wirklich der Schuh drückt?“
"Das kann ich schlecht in Worte fassen, H. Korn….es ist….ist irgendwie….wie soll ich sagen
Ich denke einfach für Jan wäre es eine Erleichterung wenn sein Bruder verhaftet ist
Jan ist sensibel, einen Verbrecher-Bruder zu haben belastet ihn, obwohl er gar nichts dafür kann
Ich weiß, dass er erst wieder zur Ruhe kommt wenn der Fall abgeschlossen ist“
„Diese Erfolgsmeldung kann ich Ihnen, wie gesagt, leider nicht liefern H. Kruse, aber ich verstehe schon.....
Schon komisch, 2 gleiche Gesichter….aber im Charakter unterscheiden Sie sich wie Himmel und Hölle
Ansonsten tut es mir leid wenn ich Sie enttäuschen muss“
„H. Korn….Sie fühlen sich doch jetzt nicht….Sie denken doch hoffentlich nicht, dass….das
Das ich Sie mit meinem Anruf kontrollieren will?“
„Was reden Sie denn da Kollege…….ich bin doch kein Unmensch
Durch die irritierenden Einträge, ausgerechnet noch bei Zwillingen, stand doch von Vorneherein fest, dass die Ermittlungen beschwerlich werden
Aber ich habe alles genauso in die Wege geleitet wie mit Ihnen abgesprochen
Die Ermittlungen verlaufen „ruhig“ wenn ich das so sagen darf, also ohne besondere Vorkommnisse
Selbstverständlich informiere ich Sie sofort über besondere Zwischenfälle, wozu es hoffentlich nicht kommt
Sagen Sie KOK Maybach bitte, er möchte noch ein wenig Geduld mit uns haben, versichern Sie ihm aber auch, dass wirklich alles zur Aufklärung getan wird
Sollte sein Bruder in unserem Bezirk geschnappt werden, informiere ich ihn persönlich darüber
Quasi ein Finale für mich, den mit KOK- und Verbrecher-Zwillingen hatte ich es noch nie zu tun“
„Wenn ich übermorgen zurück in Leipzig bin übermittele ich Jan Ihren Ermittlungsstand
Allerdings……so wie ich Jan kenne…..wird er das nicht so gelassen sehen wie Sie“
„H. Kruse….Sie schaffen das….Ich erteile Ihnen gerade den Auftrag als KOK Maybachs Mut-Macher“
„Ich gebe mein Bestes Kollege und vielen Dank das Sie sich die Zeit genommen haben für das Gespräch“

Jan erwachte zwar „erst“ um 06.00, fühlte sich aber noch mieser als Tags zuvor
Alles mit, vom, ums Gefängnis beherrschte ihn noch viel zu sehr
„Anscheinend auch die ganze Nacht hindurch“ dachte er beim Anblick der total zerwühlten Decke
Jan überlegte: „Schikaniert mich Gefängniswärter Pehl weiter mit Haft-Dramen oder welche Lügen saugt er sich heute wieder aus den Fingern
Der Kerl ist irre, gestört, wahnsinnig, durch geknallt….kurzum ein Riesenidiot, der sofort die Uniform ablegen müsste
Ach was…….jede Überlegung wegen dem Ausgeflippten ist Verschwendung
Allerdings ….Pehl sitzt am längeren Hebel, du bist ihm ausgeliefert…..noch…aber nicht mehr lange….
Langsam…aber stetig neigt sich mein bescheuerter Arrest dem Ende zu
Ruhig bleiben Jan….halte dich dran…egal welche Geschwader Pehl nachher auffährt
Ich werde mich „brav“ mit ihm unterhalten…..wenn er mich zu Wort kommen lässt
Keine Panik Jan….den Countdown schaffst du auch noch
Immer dran denken, wie nahe du deiner „Freiheit“ bist“



„Ihr hättet nicht kommen müssen
Welche Pleite Jans Befreiung war sagte ich euch doch gestern am Telefon schon“
„Wir hatten am Abend noch langen Einsatz….doch Leni wir mussten kommen
Denke jetzt bitte nicht schlecht über uns im Bezug auf Jan….aber wir meinen ein Revier zu stürmen
Gefangenenbefreiung mit Wut im Bauch und dem Druckmittel Kinder….
Also das hat schon was…..Das du so eine Nr. überhaupt durchgezogen hast
Auf so eine Idee muss man erst mal kommen….du musst uns alles genau erzählen“ forderte Hajo
„Wir wollen doch mal festhalten, dass Benni auf die Idee kam….Ihr wart doch dabei
Als ich zu Bett ging dachte ich: „Warum nicht, der Junge hat recht“
Benni hat mir so leid getan als wir ohne das Geringste erreicht zu haben wieder vor dem Revier standen
Oh Mann dieser Pehl….PHK darf sich so ein Wüstling nennen
Hätte ich ihm nur den Hals umgedreht….Für den war wohl der Schock zu groß als wir alle Mann in der Tür standen…………………..“ erzählte Leni jetzt den genauen Ablauf und meinte dann traurig:
„Jedenfalls egal ob wir argumentierten, forderten oder baten…..bei Pehl stießen wir auf Granit
Am Schluss überschlugen sich Bennis und meine Stimme, Dana ließ sich überhaupt nicht mehr beruhigen
Dickes erfolgloses Ende: R A U S W U R F“

„Ich hätte geschworen, dass gerade Dana die stärkste Waffe ist
Sie wickelt doch nicht nur ihren Papa, die Kleine versteht Alle um den Finger zu wickeln“
„Tja Ina, du kennst ja auch diesen Pehl nicht, dem schenkte Dana nicht das kleinste Lächeln
Wir betraten das Revier und Dana wurde sofort unleidlich
Benni meinte sie spüre Jans Nähe, dass es dem Papa nicht gut geht
Ich glaube er hat recht….Dana und Jan…Jan und Dana….zwischen ihnen gibt es wohl ganz besondere Schwingungen
Aber dann….kaum hatte Pehl den Mund aufgemacht…..da hättet ihr die Kleine mal hören sollen
Sie schrie und weinte…weinte und schrie….und das alles so laut
Ich weiß gar nicht mehr wann sie das letzte Mal so aufgeregt war
Jeden Anderen hätten die Kindertränen weich gemacht, hätte mitfühlend eingelenkt wegen Jan
Aber als Pehl Dana dann noch lautstark Heulsuse schimpfte, wussten wir, dass er selbst bei einem Tränenmeer von ihr stur bleibt
Jetzt seid ihr im Bilde über unsere erfolglose Mission, nichts….rein gar nichts hat sie gebracht
Wir haben uns leider von der Vision leiten lassen, Dana, also ein Kind, könne das Wunder vollbringen, was all die Regeln, Vorschriften so verzögern“
Hajo murmelte: „Regeln, Vorschriften….nicht nur du bist wütend Leni
Glaube mir, uns ist dieses verflixte Nichtstun auch unangenehm….
Kein Vergleich zu Jan….ich weiß, gerade er fühlt sich verdammt unwohl
Ausgerechnet an so einem Ort…es ist ein Skandal….nein eine Riesensauerei was die mit Jan abziehen“
Tom meinte: „Du solltest den Skandal zur Schlagzeile machen Leni…..Quatsch..
Was ich sagen will…Mir imponiert eure Aktion….wirklich super, toll, ganz große Klasse
Auch wenn dieser bekloppte PHK Jan weiter verschlossen hält, Hut ab vor eurem Abenteuer“

„Jan ist bestimmt stolz auf eure Unternehmungen, dafür drückt er seine kleine mutige Familie doppelt so fest
Leni, bist du deinem alten Vater sehr böse wenn ich dich mit dem abgedroschenen Satz tröste, dass Jan jetzt wirklich kurz vor seiner Heimkehr steht?“
„Ach was Papa…..diese Tage…der Arrest…sind so…die richtigen Worte fehlen mir einfach….
Also mit Jan läuft etwas ab, was nicht laufen dürfte, aber sich wirklich abspielt
Dieser Pehl muss ordentlich was auf die Mütze kriegen….aber erst wenn Jan wieder hier ist
Jetzt kann man ja fast schon die Stunden zählen. Zum Glück…noch länger warten hätte mich wahnsinnig gemacht“
„Achte auf Jan Leni wenn er zurück ist und falls wir dich unterstützen sollen sage Bescheid
Du weißt schon…..falls Jan wegen der Zelle „anders“, traumatisiert oder geschockt sein sollte“
„Dann setzte ich Dana auf Pehl an damit sie ihm beide Augen auskratzt……und das meine ich verdammt ernst“



Jan musste auch heute wieder „schmorren“ und dachte: „Pehl reizt die Frist wirklich bis zuletzt aus
Armer Irrer…..was hat er bloß von diesem ganzen Spektakel…Schikane oder hiesige Polizeimethoden?
Wenn er immer alle Vorschriften missachtet gehört er sofort gefeuert
Aber erst mal musst du ihn wohl oder übel ertragen Jan, wie die ganzen Tage schon
Komme nichtsahnend für eine Aussage hierher…..und jetzt Maybach….steckst in der Zelle fest
Sowas kann auch nur dir Trottel passieren Jan…..aber es ist wie es ist
Keine Panik, egal was Pehl nochmal für einen Unsinn labert
Bist doch ein guter Zuhörer Jan….ruhig bleiben…ist bald vorbei…..Ruhe bewahren!!!“


Jan blieb auch gefasst und ruhig, aber nur solange bis sie kamen und ihn mit Handschellen fesselten
Da wurde aus seiner Ruhe schlagartig wieder das empfundene Martyrium
Jan riss sich mit eiserner Gewalt zusammen, damit nur Keiner mitbekam wie sehr er wegen der Stahlringe litt
Mit großen Schritten beeilte er sich voranzukommen um das für ihn schmerzvoll empfundene Martyrium hinter sich zu bringen
Jan hechelte heftig nach Luft als er endlich in Pehls Büro kam, was der Diktator natürlich nicht bemerkte
Von den Fesseln befreit hörte der Spuk bei Jan sofort auf
„Ich hoffe du hattest eine angenehme Nacht in der Zelle Jan oder willst du dich über schlechte Unterbringung beschweren?“

Wieder gefasst antwortete Jan: „An der Unterbringung gibt es nichts auszusetzen
Ich bin im Trocknen, 4 dichte Wände um mich, genieße den monotonen Ausblick auf eine Mauer.
Sitz- und Liegemöglichkeit und sogar fließend Wasser sind vorhanden.
Mein Verwahrungsort ist außerdem sehr ruhig
Passt schon…….es ist alles vorhanden was man zum nötigen Leben braucht“
„Etwas anderes hätte mich auch gewundert….Du erfahrener Knasti hast ja lange hinter Gitter gehaust
Um ganz sicher zu gehen, habe ich gestern die Haftzustände nochmal „aufgefrischt“
Allerdings….wenn du noch Fragen hast, J.a.n!!! Nur zu, ich antwortete dir gerne“ schleimte Pehl
„Oh nein..nicht schon wieder!!!“ durchfuhr es Jan verzweifelt, ruhig entgegnete er:
„Vielen Dank, Sie haben wirklich nichts ausgelassen
Im Gegenteil, bei so viel Details liegt die Vermutung nahe, dass Sie selbst schon mal im Gefängnis waren
Nur ein Ex-Häftling ist mit allen Gegebenheiten so vertraut“
„Duuuuuu……für diese infame Behauptung entschuldigst du dich sofort“ sprang Pehl hoch
Mit zornfunkelnden Augen blitzte er Jan fordernd an
Jan blitzte zurück. Seine Augen „sprachen“ mehr aus als 1000 Worte
Pehl setzte sich wieder auf seinen Stuhl, seinen gemurmelten Kauderwelsch verstand man nicht
Verlegen kramte er in den Akten, räusperte sich kunstvoll
Nach kurzer Pause wieder „aufgetankt“ schnauzte Pehl dann:
„Du linkst mich nicht Jan….du nicht. Schluss jetzt mit deinen schlauen Reden
Fakten, bring endlich Fakten…..Ich will jetzt alles über den Raub wissen…von der Planung bis zum Versteck der Beute“
Jan schüttelte nur den Kopf, blieb aber stumm

„Wenn du schon wieder die Aussage verweigerst lernst du mich richtig kennen, Herr KOK Jan Maybach“

Jan nahm das Mikrofon in die Hand, sprach ganz langsam und deutlich direkt hinein: „Meine Aussage ist hier auf diesem Band schon 2-3 x, vielleicht sogar 5 x aufgezeichnet
Ich habe dem nichts mehr hinzuzufügen
Wenn ich nichts sage ist das keine Aussageverweigerung.
Ich kenne nur keine Vorschrift die besagt, dass der Befragte seine Schilderung für den leitenden Beamten beliebig oft wiederholen muss“

„Du lässt die Finger von dem Aufnahmegerät“ riss Pehl Jan das Mikrofon aus der Hand
„Auf dem Band hört man nur Lügen von dir und die entlasten dich bestimmt nicht“
„Ich sagte schon mal, dass ich Ihnen nicht meine Unschuld beweisen muss, sondern umgekehrt Sie mir die Schuld
Anscheinend haben Sie weder in die eine noch in die andere Richtung ermittelt
Warum tun Sie nichts, haben Sie Angst, das sich meine Angaben bestätigen?“
„Ach der Work-Shop….wie konnte ich den vergessen und die unzähligen Wichtigtuer, die für dich lügen das sich die Balken biegen
Jan….das wird ein harter Schlag für dich…aber du bist überführt
Hier….schaue genau hin…!!!!“ hielt Pehl einen Zeitungsartikel mit Foto vor Jan und erklärte hämisch:
„Auf dem Foto sind viele, viele Personen, nur du…..n i c h t!!!!!!!!!
Wie ich voraussagte, du warst nie auf dem Work-Shop, du warst hier…in der Bank…hast den Boten beraubt. Das Foto hier……..ist der e i n d e u t i g e Beweis?“
Jan schaute von dem Foto zu Pehl…von Pehl zum Foto, blickte nochmal hin und her, dann wieder…
Jetzt konnte er sich das Lachen nicht mehr verkneifen, amüsiert erklärte er: „So.o.o…..das ist also Ihr eindeutiger Beweis…
Das Foto wurde bei dem Work-Shop aufgenommen….korrekt!
Auf dem Bild sieht man eine beliebige Gruppe Teilnehmer…. Richtig….. ich bin n i c h t da drauf
Aber Sie behaupten doch jetzt nicht allen Ernstes, dass diese Zufallsaufnahme irgendetwas beweist“

„Mir unbegreiflich weshalb du noch so blöd lachst Jan, du verkennst den Ernst der Lage“
„Ich helfe Ihnen mal auf die Sprünge, PHK Pehl, dieses 1 Foto wird nirgends anerkannt
Es wurde wahllos, vielleicht sogar willkürlich von Ihnen, ausgesucht
Nur Vollständiges zählt und das bedeutet erst wenn Sie alle Aufnahmen von dem Work-Shop vorlegen, haben Sie einwandfrei ermittelt
Ich behaupte jetzt mal, Sie haben noch mehr Fotos…Fotos auf denen ich abgelichtet bin……
Sie rücken diese Fotos aber nicht heraus, weil Sie dann nicht mehr mit mir spielen können…..
Geschehen hier eigentlich so wenig Verbrechen, dass Sie Ihre Langeweile mit mir totschlagen müssen?“
„Kluge Rede, Herr KOK, aber vergeblich. Von einem Kriminaler lasse ich mir meine Arbeit nicht vorschreiben
Ich gebe dir großzügig nochmal die Gelegenheit, die Wahrheit aufs Band zu sprechen
Los jetzt Jan…laut und deutlich“
Jan schaute Pehl zwar ganz offen ins Gesicht…..........aber er schwieg
„Du schweigst Jan, soll das heißen du fühlst dich überführt“
„Ich schweige weil ich mich schon viele Male leider erfolglos wiederholte
Noch mal bin ich nicht so blöd….Sie hören keinen Ton mehr von mir“
Eisern hielt Jan sich an sein „Versprechen“, da halfen Pehl all seine Schreie nicht
Wie ein trotziger Junge schrie der PHK noch lauter, brüllte, kreischte
Sein hochroter Kopf schien fast zu platzen, zwischendurch donnerte er mi der Faust auf den Tisch
Trotz all dem Krach blieb Jan auch weiterhin stumm wie ein Fisch
Jetzt verschluckte sich Pehl auch noch, nahm endlich wieder Platz und blieb, oh Wunder, still, lange still
Doch dann erklärte er hämisch grinsend: „Du schweigst Jan…. bitte….ich kann dich nicht zum Reden zwingen
Dann werden die Ermittlungen eben ausgedehnt und ich freue mich auf jeden neuen Beweis den ich dir präsentieren kann
Zeit lassen können wir uns ja….du läufst uns aus der Zelle sowieso nicht davon“

Jan traute seinen Ohren nicht, für ein paar Sekunden setzte sein Atem aus
Er schluckte und schluckte, bemühte sich ruhig zu sprechen:
„Ich kann und will Sie auch gar nicht daran hindern die Ermittlungen auszudehnen
Aber Sie wissen schon, dass Sie mich währenddessen nicht weiter festhalten dürfen“
„Ach nee…..und was sollte mich daran hindern, J A N…???“
„Die vorgeschrieben befristeten Tage und meine Arrestzeit läuft gerade ab“
„Verstehe…..KOK Jan, der Korrekte, nimmt es ganz genau…..sogar beim Arrest
Dann nenne es ab jetzt eben U-Haft, bist du dann zufrieden….ha,ha, ha?“
„Tut mir leid, aber zu solchen schlechten Scherzen fehlt mir der Humor
Zur Erinnerung: Ich sollte hier nur meine Aussage machen
Stand plötzlich als Verdächtiger da, wurde vorläufig festgenommen, kam in Arrest
Ungerechterweise, denn Sie bringen nichts, aber rein gar nichts Überzeugendes
Aber Arrest jetzt in U-Haft umwandeln….also darüber kann ich überhaupt nicht lachen
Vor der U-Haft steht der Haftbefehl, den der Staatsanwalt beantragen und der Haftrichter genehmigen muss
Doch mit Ihren Fantasien, mit Ihrem „Nichts“ beeindrucken Sie die Herren bestimmt nicht
„Richtig…den hätte ich beinahe vergessen, Staatsanwalt Korn ist ja von der weißen Weste des großen KOK Maybach überzeugt
Für den bist du ja der bedauernswerte Zwilling, der nur wegen seinem bösen Spiegelbild-Bruder in die Misere geriet
Der wollte tatsächlich das wir dich wie ein rohes Ei behandeln
Aber Korn lässt dich ganz schnell fallen, wenn er erfährt, dass ihr 2 den Überfall gemeinsam gedreht habt“

Jan würgte den Klos in seinem Hals herunter, krächzte: „Wie bitte….was…wir sollen…..ich soll“
„Ist doch ganz einfach Jan…deine „doppelte Hälfte“ führt den Raub aus, den du geplant, ausspioniert und jetzt die Beute versteckt hast….
Glasklar…..ihr Zwillinge steckt unter einer Decke
Stimmt doch Jan?“
„Sie erwarten doch auf Ihre Visionen keine Antwort“ raunte Jan
„Ob mit oder ohne Antwort….den Haftbefehl zu bekommen ist ein Kinderspiel
Der scharfe Josef, unser Haftrichter fühlt sich von euch Doppelpack sowieso an der Nase herumgeführt.
Bei Zwillings-Spiegelbild-Verwechslungs-Tricks macht der kurzen Prozess
Wenn schon nicht das Paar, dann sperrt er garantiert den ein, der schon gefasst ist
Tja…du siehst also Jan, weiter brav Dienst zu tun, den guten KOK zu geben, schützt auch vor Verhaftung nicht
Den Haftbefehl habe ich so gut wie in der Tasche und du „genieße“ heute Nacht die Arrestzelle noch
Im U-Gefängnis wird es erst richtig unangenehm…..aber das weiß ein erfahrener Häftling wie du ja
Abführen…!!!!!“


In Jan donnerte, krachte, rumste, dröhnte jetzt alles durcheinander
Als sie ihn mit den Handschellen fesselten, biss er sich die Lippen blutig
Stumm lehnte er sich auf: „Nein…Nein….nicht….aufhören….aufschließen….befreien…das ist unerträglich
Ich kann nicht mehr….keine Sekunde länger halte ich das aus…..Pehl nicht…..die Zelle nicht…und jetzt…
Jetzt: U-U-U-Haft….nicht noch mal….das könnt ihr nicht mit mir machen“

Jans Eingeweiden quetschten sich zusammen, eine unsichtbare Hand drückte ihm die Kehle zu
Jeder Schritt verursachte qualvolle Schmerzen, er bekam gar nicht mit wie Lang und Onke an ihm zerrten
Von allen Seiten fühlte sich Jan angegriffen, unfähig klar zu denken
„U-Haft“ das eine Wort schockierte ihn furchtbar, wie in Trance taumelte er weiter

In der Zelle raste Jan sofort zur Toilette, erbrach sich lange und heftig
Danach fiel er benommen auf die Pritsche, starrte zur Decke
Jan zitterte am ganzen Körper von dem ständig dröhnenden Wort: „U-Haft…U-Haft…U-Haft“
Plötzlich schoss er hoch, setzte sich steil aufgerichtet auf die Pritsche, schimpfte still, aber energisch mit sich:

„Es reicht Jan Maybach, komm wieder runter…..Weichei!!!!!
Du wirst dich doch von Pehls Kasperle-Theater nicht fertig machen lassen
Was ist denn bloß los mit dir…….. es gibt keinen, aber auch nicht den kleinsten Grund in Panik zu geraten
Der Work-Shop….mein Referat….200 Teilnehmer…..besser kann man gar nicht dastehen……
Für was entlaste ich mich überhaupt noch…..die Arrestzeit ist abgelaufen
Na ja…vielleicht ist Pehl superpenibel, lässt nur volle Tage gelten….Schikane…sage ich doch….alles Schikane
O.k. dann spätestens morgen…..morgen verlasse ich endgültig diese Zelle
Wenn ich doch weiter eingesperrt bleibe…..tja dann Jan….???....Gibt es sehr gute Freund auf die du dich verlassen kannst…..
Nicht zu vergessen Kruse!!!.....Ich glaube und vertraue H. Kruse, jawohl, dass tue ich
Aber der vielbeschäftigte Staatsanwalt hat Wichtigeres zu tun als einen gelinkten Maybach aus dem Arrest zu holen
Gelinkt, ausgetrickst durch eine verlogene Aussageaufforderung……selbst schuld Jan
Nein Kai ist schuld……mein verdorbener Bruder gehört hier her…..oh ich könnte ihn….
Bloß nicht nachdenken…….in ein paar Stunden ist alles vorbei……Dana…Leni…ich freue mich schon auf meine Familie"



Bei den Kollegen vom Raubdezernat rastete Tom gerade gehörig aus
Wie ein wildgewordener Stier brüllte er:„Sag mal….willst du mich verschei……
Der Kerl da im Verhörzimmer…..das soll Kai Maybach sein…ja
Du hast also den Superfang gemacht…..der da….der hinter der Scheibe….das ist also wirklich der böse Kai“
„Nun ja….ich denke…..glaube…..die Beschreibung…..“
„Beschreibung….Mann ich flippe aus…..Jan Maybach….unser Kollege
Na los…rattere schon heraus……sage mir schnell, aber ganz schnell wie Jan aussieht…“
„Größe ca. um 1,80 m, schlank, blaue Augen, schmales Profil….und…und…“
„Bingo….passt alles auf den im Verhörzimmer, aber weder auf Jan noch auf Kai Maybach
Was bist du überhaupt für eine Witzfigur…..bist du blind, kurzsichtig oder hast du Scheuklappen vor den Augen
Jeder Depp kann einen Kollegen vom Haus besser beschreiben als du……“
„Entschuldigung……aber ich….ich….“

„Da gibt es nichts zu entschuldigen…..jeder Idiot hätte gesehen das der da drin nicht Kai Maybach ist
Du bist eine Beleidigung für die ganze Innung, solltest sofort die Uniform ausziehen
So ein Volltrottel wie du hat bei der Polizei nichts verloren, du bist selbst zum Kloputzen noch zu blöd“

„Tom……es reicht….krieg dich mal wieder ein“ zog Kurt, der Chef vom Raub-Dezernat ihn vor dir Tür

„Es reicht noch lange nicht Kurt, dieser Flasche gehört ordentlich die Meinung gegeigt
Wenn es nur ein Fahndungsfoto gibt und es wird ein Falscher, einer der nur Ähnlichkeit mit dem Foto hat, festgenommen….o.k…..das lasse ich gelten
Aber Kai….Kai ist das Spiegelbild von Jan…..und dann trotzdem den Falschen abschleppen
Dafür gibt es keine Entschuldigung……der Kerl hat Stroh im Kopf…..setze ihn sofort vor die Tür“
„An die frische Luft gehörst du Kowalski, aber erst hörst du mich in Ruhe an
Dieser junge Polizist wurde mir von der Polizeischule zugeteilt, weil so viele Kollegen krank sind, dass ich die Abteilung bald dicht machen kann
Der neue Kollege kennt kaum einen Polizisten hier, er weiß auch nicht wie Jan aussieht….klingelst bei dir“
„Ahnst du überhaupt für wie viel Aufregung der „Neue“ gesorgt hat, durch den blinden Alarm Kai Maybach sei gefasst
Es hat sich bestimmt herumgesprochen was Kai Jan schon wieder einbrockte
In bin auf 200 und da zieht bei mir keine Polizeischüler-Ausrede“
„Tom, wir machen uns doch auch Gedanken wegen Jan und der junge Kollege wollte euch bestimmt nicht willkürlich aufregen
Sei nachsichtig mit dem Neuen und erkläre ihm wenigstens deine Aufruhr“
„Darauf kannst du aber lange warten, Kurt“ raste Tom wütend davon

Jan verbrachte eine unruhige, eine sehr unruhige Nacht
Mit Gedanken an seine Familie hatte er sich abreagiert, wollte nur noch friedlich einschlafen
Aber von der Ruhe, die Jan sich einzureden versuchte, ließ sich seine Psyche nicht hereinlegen
Kaum schlief er ein, spukten gerade die Bilder in seinem Kopf herum, die er unterdrücken wollte
Jan sah sich im U-Gefängnis, in der winzigsten Zelle eingesperrt überhaupt
Zusätzlich hielten ihn enge Gitter, mit spitzen Stacheln, die tief Wunden in seinen Körper bohrten, gefangen
„Nein…nicht…. Aufhören….weg…frei….gebt mir meine Freiheit wieder“ krächzte Jan entsetzt hervor
Wild schlug er um sich, wollte die riesigen Gitter zerschlagen, warf sich dabei von einer Seite zur anderen
Dann fuhr Jan schweißgebadet wie eine Rakete hoch, saß hellwach, steil aufgerichtet da
Wie Espenlaub zitternd, mühselig nach Atem ringend, musste er sich lange besinnen bis er wusste, dass er den Horror nur geträumt hatte
Erschöpft schlief Jan wieder ein, aber nur solange bis sich das Drama wiederholte
Die ganze Nacht dauerten diese barbarischen Träume an
Jans verzweifelte Versuche wach zu bleiben scheiterten aber leider auch
Dafür fühlte er sich dann morgens total gerädert
Mit dem Trost: „Nicht mehr lange und dann verlässt du endgültig dieses Monstrum Zelle“ baute sich Jan auf
Irgendwann fuhr er bei seinen Gedanken erschrocken zusammen:
„Habe mit Kai gemeinsame Sache gemacht….wenn der Haftrichter auf Pehls Irrsinn nun doch hereinfällt…?????
In meinen Träumen erlebte ich schon all das was mich erwartet….U-Gefängnis…..Zelle
U-Haft…wie lange…..sehr, sehr lange…………….???????“
……………………………………………………………….
„Du solltest dich ohrfeigen Jan…!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
vielleicht kapierst du dann endlich, dass alle Hindernisse beseitigt sind“

Trotz seiner „eingeredeten Medizin“ blieb es Jan entsetzlich mulmig zumute
Es wühlte ihn auf nicht zu wissen, wann ihn was erwartete
Da konnte sich Jan noch so oft positiv zureden, die negativen Vorstellungen holten ihn viel schneller wieder ein
Die Stille, das Nichtstun machte ihn übernervös, das lange Warten zerrte an seinen Nerven

Als sich endlich die Tür öffnete steigerte sich Jans Empfinden ins Unermessliche
Die Handschellen bohrten sich noch qualvoller in seine Gelenke….. wie scharfe Dolche, quetschten die Glieder wie Schraubstöcke zusammen
Jeder einzelne Schritt schmerzte entsetzlich mit den unsichtbaren Betonklötzen an den Beinen
Bei Jan herrschte „Land unter“, er strudelte im tiefen Meer unter und wusste nicht wohin
Die Polizisten, die ihn gepackt hielten, waren die Antreiber ins Ungewisse
Einen klaren Gedanken konnte Jan nicht mehr fassen, bekam von seiner Umgebung nichts mit
Wie betäubt ging er weiter, immer weiter, hoffte, dass er aus der Narkose endlich erwache
Jetzt drehte sich auch noch alles um Jan, er hielt den Kopf gesenkt um den Schwindel zu überwinden


„Befreien Sie KOK Maybach s o f o r t von den Handschellen!!!“

Jans Kopf „flog“ herum…………….er starrte H.Kruse an wie ein Geist
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Er schloss die Augen….öffnete sie wieder….petzte sie zusammen….riss die Lider wieder hoch
-------------„Kruse….tatsächlich der Staatsanwalt….H. Kruse“ der jetzt neben ihm stotterte:
„Jan…Jan es tut mir leid…..Ich hatte doch keine Ahnung….Berlin…Sie wissen....wissen doch…
Aber hier habe ich schon alles erledigt….Wir fahren jetzt sofort zurück…nach Leipzig meine ich“
„Sofort….Sie meinen ich kann…..Sie meinen nach Hause….ich soll….ich darf…gleich“
„Natürlich sofort Jan….ich wusste doch nicht, dass hier rechtswidrig….ich möchte schon sagen
Verbrechensmäßig mit aussagewilligen Kollegen umgegangen wird
Unfassbar………Aber das hat Folgen meine Herren……sehr, sehr schwere Folgen“

„Kollege…KOK Maybach…Ich übernehme die Verantwortung……die volle Verantwortung…für alles"
Total konfus schaute Jan sein Gegenüber an, der gar nicht mehr aufhörte seine Hand zu schütteln
„Oh…entschuldigen Sie Kollege…Pachel…..ich bin der Revierleiter und verspreche Ihnen sofort hart durchzugreifen
Was mit Ihnen geschehen ist hat natürlich Konsequenzen
Richten Sie bitte alle Beschwerden, Klagen und Ansprüche direkt an mich
Über die Haftentschädigung können wir uns bestimmt sofort einigen“

Jan schwirrte der Kopf, er brachte keinen Ton heraus
Vielleicht sollten wir besser in meinem Büro reden“ meinte Pachel darauf verlegen

Weil er noch immer stumm dastand bat Kruse leise: „Jan……Jan sagen Sie doch etwas“

Jan schüttelte sich….blickte noch mal in die Runde….Seine Augen wanderte von Lang zu Onke
Zuletzt schaute er PehI an, lange an, dann erklärte er:
„Ich stelle keine Ansprüche, reiche keine Beschwerden ein und will schon gar keine Haftentschädigungen
Die personellen Entscheidungen sind Chefsache, Kollege Pachel
Wenn ich dieses Gebäude verlasse, ziehe ich einen Schlussstrich unter die Sache…..
Einen endgültigen Schlussstrich!!!.....Klappe runter….vorbei….fertig
Ich möchte aber noch 2 Anmerkungen loswerden:
Leider hat mich PHK Pehl ja im Unklaren gelassen, warum mir diese „Sonderbehandlung“ zu teil wurde…..
Ich vermute, dass hier wegen dem leidigen Positionsgerangel eine sehr heftige Schikane-Nr. lief
Die ausgelutschte Methode Uniformierter bezwingt Kriminalbeamten ist so alt wie die Einrichtung Polizei
Ich fürchte da richten Sie auch mit Konsequenzen nichts aus, Kollege Pachel, denn gegen Dummheit gibt es leider keine Medizin
Schlimm wäre, wenn der PHK samt Kollegen, wirklich keine Vorschriften, Gesetze und Regeln kennen, es hier Masche ist Geständnisse zu erzwingen
Dann ist es Ihre Pflicht alle Polizisten hier nochmal zur Polizeischule zu schicken
Prüfen Sie bitte auch, wie viele Unschuldige in U-Haft sitzen, denen Verbrechen einfach „angedichtet“ wurden
Glauben Sie mir....unschuldig hinter Gitter, dass ist so hart.....da haben schon 2 Zentnerkerle geheult wie Babys
Guten Tag“

„Jan…Jan warten Sie doch“ eilte Kruse ihm hinterher

Draußen atmete Jan erst mal tief durch, Kruse „dirigierte“ ihn dann sanft zu seinem Auto
„Ende…Aus….Vorbei….Schalter umlegen“ ließ sich Jan in den Sitz gleiten
„Jan das ist so…..ich weiß gar nicht….mir fehlen die Worte…“ stotterte sich Kruse zusammen

„Das glaube ich jetzt nicht“ starrte Jan durch die Windschutzscheibe
Kruse „folgte“ seinem Blick: „Tri….Trick-Jack…Nein das muss….Sagen Sie mir, das...das..."
„Doch H. Kruse, der da wie ein Laubfrosch in der Hecke hantiert ist wirklich Trick-Jack
“Landschaftsgestaltung Muhsal“ steht auf dem Auto, möglich das Jack dort arbeitet“
Kruse krächzte: „Gelernter Gärtner….das passt….Jack trickst sich überall rein
Aber der Laubfrosch hüpft jetzt wieder ganz schnell in die Zelle….den will ich haben…sofort“
Jan zeigte nach vorne: „Direkt vor einem Revier…….besser konnten Sie es nicht treffen H. Kruse
Sie müssen die Polizisten nur noch anweisen“
„Nein Jan….der gehört mir….meiner Zuständigkeit und zwar ohne Umwege
Diese Deppen von Polizisten da drin verfahren sich vielleicht noch nach Grönland mit Jack“
„Jack hat Sie wohl zu sehr gereizt, H. Kruse“
„Allerdings….Darf gar nicht daran denken mit wie vielen unfassbaren Tricks der aus der U-Haft „spaziert“
Flucht….2 Tage vorm Prozess….doch wohl auch ein herber Schlag für Ihre Soko, Jan?“
„Stimmt, war ein harter Weg bis zu Jacks Verhaftung“
„Genau deshalb muss er umgehend wieder in die Zelle nach Leipzig, ohne die Kollegen hier einzuschalten,
umständlich einen Transport zu organisieren und auch wenn ich länderübergreifend handele…das….das
Das kann ich verantworten…..nehme ich auf meine Kappe….der Oberstaatsanwalt wird es verstehen
Ich weise H. Trautschke sofort an, eine Streife zum Übergabepunkt zu schicken
Jan ich fantasiere nicht….um Jack festzusetzen leiste ich mir nur ein paar klitzekleine Missachtungen
Für die kurze Strecke ist Jack in meinem Auto sicher verwahrt
Jetzt sagen Sie doch was Jan, Sie zweifeln, dass ich mein Vorhaben in die Tat umsetze….“