Es bleibt in der Familie

Pehl schien Jan gereizt, vielleicht stimmte ihn ja Höflichkeit etwas freundlicher
„So…….es geht los Jan….dein kurzer Vorname…..gefällt mir Jan“
„Ich kann mich nicht erinnern mit Ihnen Bruderschaft getrunken zu haben
Wir sollten doch bei der höflichen Nachnahme-Form bleiben…."
Jan beugte sich vor las das Namensschild an der Uniform und meinte: „Ich sage ja auch nicht: „He…Du..Otto“…….aber wenn du die Anrede lieber hörst „Otto“
„Von so einem Kripo-Schnösel wie dir lasse ich mich nicht beleidigen
Für dich PHK Pehl, verstanden JAN“

Irgendwo in Jans Hinterkopf grollte ein Donnerschlag, er rätselte aber noch was das zu bedeuten hatte
„Nett“ lächelnd schaute er Pehl jetzt nur abwartend an

„Jan“ betonte Pehl nochmal: „Wir können das Ganze hier auf 2 Arten abwickeln....!!!
Kurze oder lange Version?“
„Ich verstehe nicht….?“ raunte Jan verwirrt
„Ich sage dir gleich mit der langen Version erreichst du bei mir gar nichts, dann werde ich immer so gereizt
Also machen wir es kurz…….
Du bekennst dich endlich schuldig den Raubüberfall begangen zu haben, unterschreibst ein Geständnis
....Und ich....ich bin zufrieden!!!“

Jan zuckte zusammen wie vom Blitz getroffen
Er war so geschockt, dass er keinen Ton hervorbrachte
Unfähig einer Regung starrten seine fassungslosen Augen nur auf Pehl
„He, was ist jetzt, hast du nicht gehört was ich sagte?“
Jan schluckte, schluckte und schluckte bis er endlich krächzen konnte: „Doch ich habe gehört…..aber ich muss mich wohl verhört haben, es kann doch nicht sein…..“
„Schluss jetzt mit den Spielchen, ich rede mal Klartext
Die Belehrungen vom Staatsanwalt und seinem Anhang die dich als den KOK-Zwillings-Unschuldsengel hinstellen, interessieren mich nicht die Bohne
Hier wirst du nicht in Watte gepackt, wie sich die schlauen Herren das so vorstellen
Ich habe dich nicht holen lassen, damit du eine verlogene Aussage machst, von dir will ich ein Geständnis
Du bist für mich der Bankräuber, der Täter…..ist das jetzt bei dir angekommen!!!!!“

In Jan brauste jetzt das Unwetter los was sich vorhin mit einem Donnerschlag ankündigte
Er spürte, dass irgendetwas Böses auf ihn zurollte, überlegte fieberhaft auf was das hier hinauslief
Jan musste sich ganz schön zusammenreißen um ruhig zu sprechen:
„O.k., die Runde geht an Sie….ich bin auf den linken Aussage-Trick hereingefallen
Aber ein Geständnis bekommen Sie trotzdem nicht und ich bin auch nicht der Täter….
Kann gar nicht der Täter sein, weil am Tattag in Leipzig ein Juristen-Polizei-Workshop mit ca. 100 Personen stattfand, an dem auch ich teilgenommen habe
Falls Sie Bestätigungen brauchen, da wären z.B. meine Team-Kollegen, Dr. Woernle, unser Abteilungschef,
Fr. Prof. Rossi, Justizrat Menges, die Anwälte Kress und Suplo, außerdem…….“
„Du hast den Raubüberfall verübt…..hier deutlicher geht es ja wohl nicht“ hielt Pehl ein Foto hoch
„Das ist ein Bild von meinem Bruder. Bei Zwillingen ist es leider nun mal so das die Gesichter gleich aussehen“
„Die Ausrede ist billig….aber ganz, ganz billig…….Also müssen wir doch die lange Version abspulen“
„Wie der wohl „lang“ definiert“ erregte sich Jan im Stillen „Informiere Leni vorsichtshalber das mein Kommen noch dauert“ griff er zum Handy
„Hier wird nicht telefoniert“ riss Pehl Jan das Telefon aus der Hand, legte es in seine Schublade
„Was soll das? Ich will kurz meine Familie informieren“
„Interessiert mich nicht….an Fakten bin ich interessiert….Also….wo ist die Beute versteckt?“
Jan kniff die Augen zusammen, nahm Pehl genau ins Visier, raunte:
„Dito, jetzt spiele ich den Ball mal zurück, sage es ist billig was Sie hier für ein Positionsgerangel abziehen
Sie sind nicht an der Wahrheit interessiert, nein.
Die Erklärung ist ganz simpel: Sie wollen mir, dem Kripobeamten mal so richtig Ihre Macht bewei-sen….kräftig eins reinwürgen….
Ich weiß nicht woher das kommt, aber alle Uniformierten fühlen sich von uns schlecht behandelt, unterdrückt
Wahrscheinlich lassen Sie jetzt an mir die Wut aus, die Sie seit Jahren angehäuft haben“
„Ins Schwarze getroffen, lieber KOK Jan
Ihr Kriminalbeamten, mit euren glattgebügelten Hemden, macht es euch am Schreibtisch gemütlich und wir müssen da wo es knallt die Köpfe für euch hinhalten
Einige von euch Lackaffen habe ich schon wegen Rechtswidrigkeiten drangekriegt
Aber dir Maybach hänge ich das ganz große Ding an“
„Es gibt kein großes Ding, aber es gibt Zeugen die bestätigen, dass ich mich am Tattag in Leipzig aufhielt
Weshalb verbeißen Sie sich eigentlich so in mich. Warum wollen Sie mich unbedingt zum Täter stempeln“
„Weil du ein ganz schwerer Junge bist….wegen Mord wurdest du schon verurteilt
Einen Raubüberfall ist für so einen Knasti wie dich doch ein Kinderspiel!!!!!"

„Wumm“ Durch Jan zogen Schmerzen die er überhaupt nicht beschreiben konnte
Aber es tat weh, entsetzlich weh immer wieder auf so grausame Weise an die Vergangenheit….an die unschuldig durchlebte Vergangenheit, erinnert zu werden
Jan musste ganz tief durchatmen um gefasst erklären zu können: „Am Ende meiner Verbrecherdatei steht, dass meine Unschuld bewiesen und ich aus der Haft entlassen wurde.
Die Verurteilung ist aufgehoben, quasi zum 100%igen, sauberen, einwandfreien, aber sowas von einwandfreiem Freispruch……einwandfreier geht es gar nicht mehr…… umgewandelt
Anscheinend haben Sie meine Akte nicht zu Ende gelesen“
„Firlefanz…….interessiert mich nicht!!!!!
Hinter Gitter eingesperrt warst du genau da wo du hingehörst
So Lumpen wie du, müssten ewig in der Zelle schmoren, dann hätten wir keine Wiederholungstaten wie jetzt deinen Raub aufzuklären
Mit deinem Knastgestank musst du für deine Kollegen eine widerliche Zumutung sein
Typisch Messestadt Leipzig, in dem Rummel fällt so ein Kripo-Verbrecher wie du gar nicht auf“
„Wenn das Ihre Meinung ist……bitte….dann lassen wir das mal so stehen
Nur gut, dass die Wahrheit über „mein damaliges Verbrechen“ in der Gerichtsakte festgehalten ist
Momentan steht aber der Raub im Focus, könnten wir bitte damit fortfahren“
Pehl grinste Jan jetzt an
Sein Grinsen wurde immer breiter, sah hässlich, ja geradezu widerlich aus, bis er schleimig hervorbrachte:
„Ich stelle gerade fest, dass mein Dienst jetzt beendet ist
Aber morgen werden du und ich, J A N noch viel Spaß miteinander haben“
„Was soll denn das jetzt heißen?“ hauchte Jan tonlos
„Ach komm Jan, stell dich nicht dümmer als du bist, die Nr. hast du schon 1000 x durchgezogen
Du bist für mich ein Verdächtiger und genauso wirst du auch mit allen Konsequenzen behandelt
Heute Nacht überlegst du dir in einer unserer wenigen, aber ausbruchsicheren Arrestzellen welche Tatversionen du mir morgen erzählst
Falls es dir entfallen ist: Vorläufig festgenommen nennt man das. Also erübrigt sich die Frage nach dem Haftbefehl
Unter dem Strich ist es das gleiche, du bist verhaftet, wirst eingesperrt
Die Ansage müsste dir eigentlich genügen………..
Noch Fragen..???.....Nein!!!!!....Braver KOK…….Abführen“

Jan hatte gerade das Gefühl als schlage ein riesiger Hammer auf seinen Kopf
Wie vor ein paar Stunden im Büro ließ Lang wieder mit hämischen Grinsen Handschellen vor seinem Gesicht kreisen
Aber diesmal blieb es nicht beim kreisen, schon zog er Jans Arme auf den Rücken
“Ein Sklave, der qualvoll mit Peitschenhieben erniedrigt wird“ so bezeichnete Jan den Demütigungsschmerz als er mit den Handschellen gefesselt wurde
Eine ganz leise Stimme flüsterte ihm zu sich total albern zu benehmen……zu leise
Seit damals glaubte Jan gefoltert zu werden wenn man ihn mit Handschellen fesselte
In ihm wüteten Schmerzen für die es keine Beschreibung gab
Jan petzte ganz fest die Augen zusammen, ertrug den Spott von Lang und Onke nicht länger
„Nicht schreien, jetzt bloß nicht schreien“ presste er die Lippen aufeinander
Regungslos ließ Jan das für ihn grausame Martyrium über sich ergehen
Als seine Hände mit den Stahlringen zusammengefesselt waren, brannten nicht nur seine Hände und Gelenke
Wie ein Großfeuer fraßen sich die Flammen durch seinen ganzen Körper
Keiner konnte nachempfinden wie viel Kraft es Jan kostete sich einzureden: „Gleich vorbei….dauert nicht lange….bist die Fesseln schnell wieder los“
Zügig ging er mit Lang und Onke, die ihn an den Armen gepackt hielten, die Richtung vorgaben, wiederholte immer wieder den Gedanken:
„Dauert nicht lange….schnell bist du die Fesseln wieder los….gleich vorbei……Dauert nicht lange“
Es dauerte wirklich nicht lange, denn es ging nur 2 Treppen abwärts ins Souterrain
„Klirr“ sprangen erst die Handschellen auf und dann krachte donnernd die Zellentür zu

"Was für eine Schikane……..!!!!!
Wegen einem 3 Minuten Gang und einer Entfernung von wenigen Metern Fesseln die mich wie bei einem stundenlangen Gefangenentransport“ sackte Jan auf die Pritsche
„Keine Panik…bloß keine Panik……Nein du bleibst ruhig…ganz ruhig….
O.k. Zelle…..steckst drin fest…..bist eingesperrt…..nicht angenehm…..wollte ich nie wieder hin…
Aber……..kein Haftbefehl…..kein Binz………kein Urteil……….Ergo: Nur kurzer Aufenthalt hinter Gitter
Jawohl kurz…..Auch hier im Nachbarland ist die Arrestzeit gesetzlich vorgeschrieben
Runterfahren Jan…..diesmal weißt du genau, wann sich die Zellentür öffnet
Spätestens nach Ablauf der Höchstdauer wirst du wieder „freigelassen“ redete sich Jan beruhigend ein


„Jan ist bis Dienstschluss nicht zurückgekehrt….an sein Handy geht er auch nicht“
Wegen dieser SMS von Ina und Tom sauste Hajo von dem „Führungskräfte-Nobeltag“ direkt ins Büro
Über Handy erreichte er Jan immer noch nicht und zu Hause ging Keiner ans Telefon
„Leni wollte zu einer Freundin….das sagte Jan doch“ fiel Hajo wieder ein
„Doch das Jan nicht aufzutreiben ist…..da stimmt etwas nicht….
Ich muss unbedingt herausfinden was da los ist“ rief Hajo bei dem zuständigen Revier an
4 x wurde er „abgewimmelt und „weitergereicht“ bis er endlich fragen konnte:
„Können Sie mir sagen ob KOK Maybach aus Leipzig noch seine Aussage auf Ihrem Revier macht?“
„Hier macht Niemand mehr eine Aussage
Ich kann Ihnen auch nicht sagen wer hier heute alles aussagte, weil ich nur der sogenannte Spätdienst bin und mich der Tagesablauf nicht interessiert“
„Schauen Sie in allen Räumen nach, Jan…ich meine KOK Maybach… muss noch in Ihrem Revier sein“
„Wer sind Sie denn überhaupt und warum machen Sie so einen Aufstand“
„Ach so…Entschuldigung, HK Trautschke, Soko Leipzig…KOK Maybach ist mein Kollege
Er müsste längst zurück sein, an sein Handy geht er auch nicht…..
Ich mache mir halt Sorgen, ist das so unverständlich?“
„Verständlich ja…..aber ich kann Ihnen nicht weiterhelfen….wie schon gesagt Spätdienst“

Hajo erregte sich: „Doch… Sie können weiterhelfen
Schauen Sie doch bitte in der entsprechenden Akte nach, ob Jans Aussage vorliegt
Das wäre zumindest die Bestätigung das er bei euch war
Es geht um den Raubüberfall vom….. Die Fahndung nach dem Täter läuft schon länger
Der Täter heißt Kai…….Maybach, ja richtig gehört auch Maybach…..
Zwillingsbrüder….ist Ihnen bestimmt bekannt“
„Allerdings…sowas schräges gibt es nicht alle Tage
Zwillingsbrüder von denen einer für das Gesetz arbeitet und der andere bricht das Gesetz
Sie sind also der Kollege von dem Kriminaler“
„Ja Kollege…Chef…Jan ist aber auch mein Stellvertreter und mein Schwiegersohn
Diese Funkstille ist ganz und gar nicht Jans Art
Noch weniger, dass er seine Familie im Ungewissen lässt.....Nein undenkbar
Vielleicht finden Sie ja in der Akte einen Vermerk der weiterhilft
Sie müssen doch nur mal kurz reinschauen, bitte, dauert 2 Minuten“
„Na schön…..damit Sie gut schlafen können….“

Es dauerte und dauerte…Hajo hörte blättern, Papier rascheln…und….und…
Die Warterei brachte ihn auf 180
Endlich wurde der Hörer wieder hochgenommen
„Also sorgen müssen Sie sich um Maybach nicht mehr
Der sitzt in einer Zelle eingesperrt“

„Waaaaaaaaas….Jan wurde…..ihr habt Jan…..sind Sie noch bei Trost“
„Ich verbitte mir solche Beleidigungen“
„Sie lassen Jan sofort frei, aber sofort, verstanden
Seid ihr Alle blind…?,….Die Ähnlichkeit hat euch den Verstand geraubt
Ihr hattet wirklich Jan vor euch, KOK Jan Maybach, nicht Kai den wahren Täter
Wenn Jan nicht augenblicklich aus der Zelle kommt, schmiede ich persönlich die Tür auf
Worauf warten Sie no…..“
„Jetzt hören Sie mir mal zu….über die Befreiungspläne lache ich nur
Wer hier rein stürmt, wird schon an der Zentrale verhaftet
Sie wollen doch nicht in die Nachbarzelle von Maybach wandern
Auf Gefangenenbefreiung steht Strafe….aber das wissen Sie ja
Jawohl ich sagte Gefangener, denn hier steht: Jan Maybach ist dringend Tatverdächtig und wird deshalb vorläufig festgenommen
Es ist völlig legitim Festgenommene in der Zelle zu verwahren“
„Nichts ist legitim, gar nichts….Jan dringend Tatverdächtig!!!!!!…..Wie kommt ihr bloß auf den Irrsinn
Zur Tatzeit hielten sich 100 und noch mehr Zeugen unmittelbar neben ihm auf…..Reicht das!!!!!
Sie holen Jan jetzt sofort aus der Zelle und chauffieren ihn nach Hause….verstanden“
„Maybach bleibt in der Zelle sowie mein Chef PHK Pehl es anordnete
Mein Chef sperrt ja Keinen ohne Grund ein, aber was er sich genau dabei dachte kann nur er Ihnen sagen
Rufen Sie deshalb morgen wieder an, ab….Uhr ist PHK Pehl im Revier
Muss ich nochmal wiederholen, dass ich hier Spätdienst mache, für die Tagesabhandlungen gar nicht zuständig bin“
„So nicht….so nicht Kollege….Sie lassen Jan sofort frei und wenn Sie Ihren PHK dazu aus dem Bett werfen“
„Es ist alles gesagt…….Morgen ab ……erklärt Ihnen mein Chef bestimmt gerne ausführlich warum er Maybach in die Zelle gesperrt hat.
Auf Wiederhören“
„Wagen Sie es nicht aufzulegen“…………………..Tuuuut…….Tuuuut…….Tuuuuuut
Außer sich knallte Hajo den Hörer auf die Gabel: „Idioten…..Gehirnamputierte…..Deppen.....Blödmänner…….Sauhaufen…….Bombe reinwerfen…..Hampelmänner…….
Wenn ich die zwischen die Finger kriege“ ballte er die Fäuste und raste wutschnaubend hinaus

Jan hatte einen Vorsatz gefasst an dem er unter allen Umständen festhalten wollte
„Keine Panik…..hörst du Jan, keine Panik, dazu gibt es nicht den geringsten Grund
Zugegeben die Zelle ist keine Luxussuite, ich fühle mich auch hundsmiserabel hinter Gitter
Aber….hämmere….pflanze….schmiede es dir ein….diesmal ist es wirklich, w i r k l i c h nur ein Kurzaufenthalt
Ganz sicher…daran gibt es nichts zu rütteln….auch für Uniformierte gelten die gleichen Gesetze
Du bist bald wieder frei, spätestens nach Ablauf der vorgeschriebenen Tage…..vielleicht auch früher
Schon morgen kann Pehl gute Laune haben: „Kleiner Scherz H. Maybach…..Sie haben doch Humor“
Aber selbst wenn ich die „Höchststrafe absitzen“ muss, dieser aufgeblasene PHK kriegt mich nicht klein
Hätte ich mir auch nicht träumen lassen, dass wegen Positionsgerangel so tief in die Trickkiste gegriffen wird
Pehls Triumph über die Kriminalpolizei: „Seht her, ich der große PHK habe einen KOK in die Knie gezwungen, in die Zelle eingesperrt.
Ich Sieger Pehl, bin der Größte, mir gebührt Lob und Ruhm“
Oh Mann, wenn es nicht so ernst wäre könnte ich mich vor Lachen ausschütten
Du willst kämpfen Pehl, o.k. ich kämpfe mit bis zum letzten Schweißtropfen
Schätze dir geht schnell die Puste aus, im Gegensatz zu dir bin ich nämlich gut durchtrainiert
Jetzt aber wieder ernst Jan, sonst wirst du noch genauso eine Kasperfigur wie die depperten Kollegen da oben
Es gibt 2 Abläufe: A = kurzer Weg – Pehl ist morgen schon wieder vernünftig und ich fahre zurück nach Leipzig
B = langer Weg – Pehl reizt die Zeit bis zur letzten Minute aus und genießt es mich solange durch die Mangel zu drehen
Du kannst nur abwarten Jan und gute Miene zum bösen Spiel machen
Aber immer schön höflich, anständig und gelassen bleiben, wie sich das für einen anständigen Kriminalbeamten gehört
Es gibt nichts über das du dir Sorgen machen musst, denn diesmal bin ich doppelt und dreifach abgesichert
Eigentlich müssten Pehl meine Unschuldsbeweise schon erdrücken……..aber wenn man der Kripo unbedingt eins auswischen muss……
Höre endlich auf zu grübeln Jan, du musst dir nichts einreden"

„Jan!!!...Du weißt 100….ach was 500%ig sicher, dass du spätestens bei Fristablauf wieder frei bist
Den Gefallen werde ich Pehl nicht tun als Psychowrack gegenübersitzen, weil ich mich grundlos ängstlich zerfetzt habe
Mache das Beste aus deinem Zellenaufenthalt, entspanne dich, puste durch

...............Aber den kleinen Schatz vermisse ich doch…..sicher schläft sie schon und Leni….?
Ich hoffe sie hatten einen schönen Tag bei Helga
Wo mein Großer wohl steckt?.......Schlemmerabend……genau…Benni probiert mit seiner Kochrunde wieder exotische Rezepte aus….Guten Appetit mein Junge!


Aber immer wenn Jan umher blickte, bröckelte seine Gelassenheit
Ständig die Augen geschlossen halten ging nun mal schlecht
Leider stiegen bei jeder Stelle Erinnerungen in Jan hoch, die er gerne verdrängt hätte
Allein von der Enge wurde es ihm mulmig
Die kahlen Betonwände, die fest verrammelte Eisentür, die so drohend wirkenden Gitter vorm Fenster
Nein….zum Wohlfühle hatte eine Zelle rein gar nichts
Diese die karge Einrichtung……“Einrichtung…..?????“ lachte Jan bitte
Hier gab es nur die Pritsche, natürlich noch Waschbecken und Toliette
Allein die Sanitärstücke direkt vor seiner Nase lösten bei Jan Übelkeit aus
Eben typisch Arrestzelle, Standardeinrichtung, gerade mal genug für einen kurzen Aufenthalt
„Kurzer Aufenthalt“ Diese 2 Worte sind dein Plus Jan, immer schön dran denken
Nur sein Gedächtnis konnte er damit nicht „überrumpeln“
Die Erinnerungen an die Haft holten Jan trotz aller „Beruhigung“ schnell ein
Als sei er wirklich noch in der Zelle der JVA eingesperrt erregte ihn Bedrohung und Enge immer stärker
„Schluss jetzt…..an die Familie zu denken ist viel unterhaltsamer“ schimpfte Jan mit sich und kämpfte gegen seine schwer werdenden Lider an
„Stress macht müde…aber heute bin ich nicht von der Arbeit gestresst.......
Nein!!!...mein Stressmacher ist ein vernagelter Uniformierter namens PHK Pehl“ dachte Jan gerade noch bevor er wirklich einschlief



„Papa du????....Ist Jan?….Ist er?.....Nun sage schon….Ich muss sofort in die Klinik“
„Leni…Leni….Jan ist nicht in der Klinik…..Nein...Nein...
Er ist nicht verwundet….Nein....wirklich nicht“ fasste Hajo sie an den Armen, schob sie von der Tür weg, durch den Flur, bis hin zu einem Sessel wo er sie draufdrückte
„Papa was ist los…..du machst mir Angst…..Jan ist doch etwas passiert“
„Du musst mich anhören Leni, ganz ruhig anhören…..aber Jan ist gesund, wirklich, dass musst du mir glauben“
„Mit Jan ist etwas….irgendwas Schlimmes….das spüre ich….rede doch endlich“
„Ich rede ja….meine Güte wie soll ich das erklären….aber Leni…“ ergriff Hajo ihre Hände
„Du musst mir versprechen zuzuhören…egal wie verworren es klingt…höre mich bitte in Ruhe an“
Leni nickte ganz fest
„Du weißt doch sicher, dass Jan zu dem Raub von Kai evtl. eine Aussage machen sollte…..
Tja und heute…..heute war es soweit“ brachte Hajo jetzt umständlich von A-Z, angefangen mit Onkes und Langs Erscheinen bis zum Kontakt mit dem Spätdienst alles hervor

„Z E L L E…die haben Jan in eine Zelle….soll das heißen er wurde……die haben……
Jan ist wirklich in einer Zelle eingesperrt…?????“ fuhr Leni hoch
„Arrest-Zelle Leni“
„Zelle ist Zelle da gibt es keinen Unterschied…..wir holen Jan jetzt sofort da raus
Na los komm schon“ wollte sie Hajo hochziehen
„Leni glaube mir, ich bin genauso aufgeregt wie du“ drückte Hajo sie in den Sessel
Aber erinnere dich was ich dir gerade sagte…..
Mit Gewalt erreichen wir gar nichts, Jan muss „frei-ge-las-sen“ werden“
„Zelle…..das ist für Jan……Papa…auch wenn für euch seine Haft längst Vergangenheit ist……“
„Ich weiß Leni…ich weiß….Jan spricht nicht darüber, aber er zittert schon wenn nur das Wort fällt
Die kleinste Erinnerung muss schon Horror für ihn sein….aber die Arrest-Ze….
Also die Zelle ist jetzt Realität und das Schlimme……
Es geschieht Jan nichts, er wird nicht verletzt…….und doch könnte er
Ich meine…..vielleicht dauert es lange bis Jan den Schock überwunden hat“
„Die verwechseln Jan mit Kai….ja das ist es….Vielleicht wurde der Irrtum schon bemerkt
Jan sitzt im Nachtzug und klingelt gleich“
„Leni……!!!!!!“ mehr brachte Hajo nicht hervor
„Jan kann nicht kommen….Jan wird von Gittern festgehalten….ich verstehe gar nichts mehr
…..Aussage…Verdächtiger….Festnahme….das…das ist doch…
Papa….mein Verstand setzt aus….du musst mir jetzt alles haarklein erklären
Welches böse Spiel treibt man da mit Jan…..Warum?.....Die 1 Nacht….Jan wird doch morgen freigelassen…..
Oder?.......Du holst ihn doch raus….versprich mir das…..
Wieso überhaupt Uniformierte?…….Um Kapitalverbrechen kümmert ihr euch...ich meine, bearbeitet doch die Kriminalpolizei?“

„Ganz recht Leni….warum Uniformierte…???
Das fragten Ina, Tom und ich uns auch schon. Aber leider klingelte es erst als Jan schon eine Weile weg war
Die Antwort wird wahrscheinlich nur Kruse wissen…..wenn er endlich von Berlin zurück kommt
Man treibt ein böse Spiel mit Jan……erschrecke bitte nicht…..aber das könnte wirklich sein
Uniformierte, die es „genießen“ einen Kriminalbeamten wie einen Verbrecher zu behandeln
Es würde mir sehr leid tun wenn Jan bei solch irren Kollegen gelandet ist
Aber solche „Rache-Akte“ laufen wirklich, weil die Herren in Uniform neidisch auf die Kripo ist
Auf unsere Position, das bessere Gehalt und die „ruhige Kugel“ die wir deren Meinung nach schieben
Dann laufen diese kranken Gehirne zur Höchstform auf und am Ende steht dann solche Schikane wie sie gerade bei Jan abgeht
Das Schlimme daran ist, dass wir gar nichts unternehmen können, weil wir Jans Kollegen sind und als befangen gelten
Außerdem haben wir im Nachbarland sowieso keine Befugnis
In die Luft sprengen sollte man den Laden, das bringt Jan am schnellsten in Freiheit
Natürlich bleibt nichts unversucht um den Zuständigen seinen Wahnsinn auszutreiben
Doch Leni…..die Verdächtigungen gegen einen Festgenommen kann man ausdehnen wie Kaugummi
Allerdings nur in der rechtlichen Frist und die gilt auch für Jan
Das tröstet dich jetzt nicht und ich bin auch nicht glücklich darüber, aber wir wissen ganz sicher wann spätestens seine Arrest-Zeit beendet ist
Wie viel oder wenig Jan noch „verhört wird, wie lange oder hoffentlich kurz er noch „Gefangener“ ist, hängt......
.....Ja verdammt so schrecklich das klingt….hängt wirklich von der „Gnade“ dieses bekloppten Chefs ab“
„Ich fasse es nicht……na warte „Uniformierten-Schikane an KOK“ das gibt die nächste fette Schlagzeile
……Nein….nein Jan ist jetzt wichtiger als alle Schlagzeilen…..
Angst……Papa ich habe Angst……………befristete Haft….ich pfeife drauf….
Bei Jan zählt jede Minute……..wenn er nicht schon…..wenn er nicht….
Verflixt…Jan ist doch nicht aus Stahl…….er muss nicht immer alles aushalten…..
……..Aber jetzt bei Nacht………kein schöner Gedanke das Jans Bett heute Nacht leer bleibt
….und morgen……….Was mache ich denn wenn die Idioten Gefallen an ihrer „Schikane“ finden?“
„Leni ich informiere dich sobald ich mit dem Verantwortlichen gesprochen habe
Du musst positiv denken…..sagt Jan das nicht auch immer?“
„Denkst du denn positiv?“
„Versuche ein bisschen zu schlafen, Dana braucht eine „frische“ Mutter. Ich rufe dich bestimmt an“

„Papa weißt du was das Unheimlichste ist….?
Heute wurde mir gemailt, dass ab dem 1. Termine für unsere Hochzeitsfeier frei sind“
„Jetzt siehst du aber total schwarz Leni. Bis zum 1. sind es noch 3 Wochen oder je nachdem noch länger
Überlege dir schon etwas……In einigen Stunden kannst du Jan damit überraschen“


Jan fuhr erschreckt hoch als er in der Zelle erwachte
Gehetzt blickte er sich um: Gitter, Enge, Eisentür….kein Traum…. Er befand sich wirklich in 1 Zelle
Es dauerte einen Moment bis sich Jan daran erinnerte warum er eingesperrt war, bzw. wem er diese "Gefangenschaft zu verdanken“ hatte
„PHK Pehl, na klar, hat seine „Macht“ ja oft genug betont“ erinnerte er sich an den gestrigen Ablauf
Unfassbaren Handlungen, die eigentlich nie hätte geschehen dürfen, aber leider nun mal Realität waren
„Die 1. Nacht ist verstrichen, schlafend habe ich schon mal etwas Arrest-Zeit „abgebrummt“
O.k. Jan, den Rest schaffst du auch noch
Vielleicht kann Gefangenenwärter Pehl inzwischen klar denken und dieser Spuk hier ist gleich vorbei
Wenn nicht heute……………Jan….du weißt genau wann die „Haft“ spätestens beendet ist
Keine Panik…..denke daran was du dir vorgenommen hast….gefasst bleiben
Ruhe bewahren……hörst du Maybach….Ruhe….so und nicht anders verhältst du dich
Es kann dir nichts passieren…..es gibt kein Urteil, keine U-Haft, nicht mal einen Haftbefehl
Nur den „Kurzaufenthalt hinter Gitter“ und den streichst du danach schnell aus deinem Gedächtnis
Das fehlte noch, dass Pehl triumphiert er habe einen von der Kripo weichgekloppt
Pehl wird eine Unmenge Mist auftischen und ich antworte ganz ruhig und sachlich….."

„Aber dich Kai, dich könnte ich erwürgen…….du hast mir das alles eingebrockt
Wegen dir kann ich nicht bei meiner Familie sein…..bei dem kleinen Schatz….sie schlägt bestimmt gerade die Augen auf
Wie schön wäre es jetzt gemütlich am Frühstückstisch zu sitzen mit meinen Lieben…..aber nein….Kai!!!!
Der „große“ Bruder muss für dich wieder mal den Kopf hinhalten….was bist du nur für ein Halunke
Hier drin kriege ich Kai bestimmt nicht zu fassen………….Hilft ja alles nicht…..jetzt kommt der Waschgang
Widerwillig stellte sich Jan an das schmutzige Becken und drehte den Hahn auf
„Ich sehnte mich noch nie so nach einer Dusche………..Na ja, dann ausnahmsweise Katzenwäsche“



„Hajo, ich fasse es nicht….du lässt dich doch sonst nicht abwimmeln….rennst alle Türen ein“
„Tom…..hast du mitgezählt…..100…200 x beteuerte ich wo Jan sich am Tattag aufhielt
Aber dieser….dieser Pehl erklärt mir dafür 300 x berechtigte Gründe zu haben Jan zu verdächtigen
Er ist es leid mein Gejammer“ anzuhören…..jetzt hat er zur Zentrale umgestellt und weigert sich mit mir zu reden“
„Die sollen mich kennenlernen, ich hole Jan jetzt persönlich daraus“ schlüpfte Tom schon in seine Jacke
„Tooooom….bitte komm wieder runter“
„Ach… muss ich das männliche Geschlecht hier vertreten……Jan in der Zelle….aber du kannst dich nicht schnell genug auf deiner Nobeltagung amüsieren
Bitte….wenn es dir Spaß macht…..aber ich lasse Jan nicht im Stich
Wahre Freunde helfen sich…..wenn es nicht anders geht auch mit Gewalt“

„Mach mir nichts vor Tom, du weißt genau, dass du hier mit Gewalt nichts ausrichtest
Die Kollegen halten dich für einen Terroristen wenn du wütend rein stürmst, stoppen dich sofort mit der Waffe….Ende der Befreiung
Außerdem weißt du nicht mal wo die Zellen sind
Solltest du wirklich hinfinden…… und dann…???
Eine Zellentür bekommst du genauso schwer auf wie eine Tresortür….. nämlich gar nicht
So gut musst auch du mich schon kennen, ich bin kurz vorm Ausrasten weil Jan hinter Gitter sitzt
Ich musste Leni schon trösten…..das war bestimmt nicht angenehm und die Kleine…….
Bei Dana fließen wohl schon die Tränen, weil sie beim Aufwachen mitbekommen hat, dass der Papa nicht da ist
Mich zieht es keineswegs zu der Tagung zum amüsieren
Aber wenn ich nicht erscheine, schleift Woernle mich dahin
Doch wenn du mir jetzt sagst, was wir…legal, betone legal, unternehmen können, geschieht das auch“
„Mensch Hajo…Einspruch…..Beschwerde, Widerspruch oder wie das alles heißt
Jedem kleinen Taschendieb eilt man sofort zur Hilfe, wir haben extra Abteilungen….
Rechtsverdreher die Polizisten raus boxen, wenn sie in Schwierigkeiten sind
Und Jan steckt in Schwierigkeiten…......!!!
Nein..... Jan steckt hinter Gitter falls das immer noch nicht bei dir angekommen ist
Hau auf den Tisch bei unserem Hilfskommando, renne ihnen die Tür ein
Verdammt noch mal mit irgendwas müssen wir Jan doch helfen“
„Bitte…du kannst sofort den Antrag ausfüllen“
„A…A….Antrag….du meinst, meinst….nein, du willst mir doch jetzt nicht sagen…..“

„Doch….sprich es aus Tom…auch wenn du dich weigerst es einzusehen….
Es läuft nichts ohne Antrag….der wird gelesen, wandert vom 1. zum nächsten, usw.
Dann wird beratschlagt, mit großem Glück wird der Antrag genehmigt….in schriftlicher Form natürlich
Wenn gerade eine Schreibkraft Zeit hat, bzw. ein Jurist, der endlich diesem Pehl klarmacht, welch rechtswidriges Ding er mit Jan abzieht und ihn aus der Zelle holt
Nur Jan……..der schiebt schon lange wieder Dienst weil die Arrestzeit spätestens am Wochenende vorbei ist
Von der Antragstellung bis zur Umsetzung dauert es aber garantiert bis nächsten Monatsanfang
Es gibt nämlich nur diesen einen idiotischen Weg um überhaupt irgendetwas zu unternehmen
Ich wünsche mir, nein ich will, dass Jan nachher hier in der Tür steht…..
Doch….doch…So hart das jetzt klingt, wenn dieser bekloppte Pehl den Wahnsinn wirklich ausreizen sollte……dann….dann
Dann bleibt Jan es nicht erspart bis zum Ablauf der Arrestzeit auszuharren…..aber keinen Tag länger
Leider wird es Jan wie eine Ewigkeit vorkommen, ich hoffe die Sicherheit, das und wann sich die Zellentür öffnet, baut ihn etwas auf“
„Es kann nicht sein….unmöglich….Jan ist Polizist……da muss es doch eine schnelle Möglichkeit geben…..
Ina….jetzt sage du auch endlich mal etwas“
„Tom….ich fürchte….Hajo hat recht…..Nein, er hat sogar bestimmt recht
Ich erlebte bei einem anderen Kollegen mal so eine Schneckentempo-Handlung von unserer polizeiinternen Hilfsstelle mit
Gerade von denen du wirklich schnelle Hilfe voraussetzt für die ist das Wort "schnell" ein Fremdwort“
„Ich komme mir wie der schlimmste Verräter vor, wenn ich Däumchen drehe während mein Freund….
Da muss ich mir aber ein Luxus-Super-Programm einfallen lassen um Jan schnell wieder aufzubauen“
„Ich muss jetzt leider los, sonst holt mich Woernle doch noch
Kruse….der würde mit 1 Anruf diesem Schmierentheater ein Ende setzen
Probiert weiter ob ihr eine Tel.-Nr. in Berlin rausbekommt…..vielleicht habt ihr ja mehr Glück als ich“

Die Stunden verstrichen, Jan schmorte immer noch in der Zelle
Er dachte: „Entweder öffnet sich die Tür zur Entlassung oder zu Pehls weiteren „Bearbeitung“….
Abwarten Jan, vor allem ruhig bleiben, auch wenn das alles….alles….ungerecht hoch 10 ist
Sicher ist, dass sich mein Arrest inzwischen schon wieder um ein paar Stunden verkürzt hat“
Trotzdem fühlte er sich an diesem Ort absolut nicht gut, ständig quälten ihn Erinnerungen
Da half alles Zusammenreißen nicht, Jan wurde es schon mulmig wenn sein Blick auf die Gitterstäbe fiel
Er versuchte sich gedanklich abzulenken…..putzige „Verrenkungen“ vom Goldschatz….
Sinnierte über den aktuellen Fall nach…..hatte Leni, die ganze Familie gemütlich vereint in der Wohnung vor sich

Eine Ewigkeit später……Die Zellentür wurde aufgerissen
Jan hielt die Luft an: "Arrest vorbei…….!!!!!..oder....????"
Da fesselten sie ihn schon mit Handschellen und sofort loderte das „Großfeuer“ wieder in ihm
Jan durchlitt wieder die entsetzliche „Gefesselt-sein-Folter“, grausamen Schmerzen überall für die es keine Bezeichnung gab
„Gleich vorbei…..dauert nicht lange….nur der kurze Weg…..gleich vorbei“ hämmerte es wieder in ihm
Während Jan zügig mitging, tobte die Hölle in ihm, pochte es weiter: „Gleich vorbei“
„Befreit“ saß er auch dann sogleich vor Pehl, der ihn hämisch angrinste:
„Na J A N……hast du dich gut in der Zelle eingelebt….
Ach was rede ich denn, du hast ja ausreichend Erfahrung mit dem Leben hinter Gitter….
Komisch, dass ihr Knastis es immer so schnell darauf anlegt wieder eingesperrt zu werden“
Jan dachte bitter: „Es stimmt wirklich, 1 x Knasti, immer Knasti, gilt auch für Unschuldige und anscheinend auch für bekloppte Polizisten wie Pehl
Wird meine verdammte Haft-Akte denn nie geschlossen???“

Pehl donnerte: „Ich hoffe, du bist in der Zelle zur Vernunft gekommen
Also….was ist jetzt Jan….spuckst du ein Geständnis aus“
„Ein Geständnis muss mein Bruder ablegen
Ich sagte gestern schon, dass ich mich am Tattag in Leipzig aufhielt und benannte auch Zeugen“
„Das ist kein Unschuldsbeweis“
„Ich muss Ihnen auch meine Unschuld nicht beweisen, aber Sie müssen mir beweisen, dass ich schuldig bin“
„Mit Wortspielereien beißt du Neunmalkluger bei mir auf Granit“
„Das sind keine Wortspielereien, so steht es in den Polizeivorschriften und die gelten nicht nur in Leipzig sondern Deutschlandweit
Nachzulesen unter Polizei-Regel Nr. 2, Abs. 4, 6 und 10“
„Polizei-Regeln…..Sowas kennst du doch gar nicht, sonst hättest du damals den Typ nicht einfach abgeknallt“
„Rums“ krachte es wieder mal in Jan. Ganz fest biss er die Lippen zusammen um keine Beleidigung rauszuschreien
„Ob mit oder ohne Regeln, wenn du nicht freiwillig ein Geständnis ablegst wird das alles hier zur unendlichen Geschichte
Dann gehen wir mal Punkt für Punkt vor
Wo hast du dich zur Tatzeit aufgehalten, Jan?“
„Bei einem Work-Shop in den Tagungsräumen des Justizzentrums in Leipzig“
„Eine bessere Gelegenheit als in der Teilnehmermenge unterzutauchen gibt es gar nicht
Du stehst zwar auf der Anwesenheitsliste
Von den Gästen kriegt man auch zu hören: „Maybach, ja Maybach gehörte bestimmt auch mit dazu
Aber bei der Masse erinnert sich in Wirklichkeit Keiner mehr an einzelne Personen“
„Ich saß gut sichtbar rechts im Saal in der 1. Reihe auf einem vorbestimmten Platz.
Zusammen mit einer kleinen Gruppe, die wie ich auch ein Referat hielten“

„Referat….also eine Rede….warum ausgerechnet du?“
„Warum nicht ich?“
„Aha….eine Rede…über was….Thema des Referats?“
„Ist Psychologie für Polizeiarbeit wichtig“
„Wie bitte….Psychologie…Polizeiarbeit….Was ist denn das für ein blödes Thema?“
„Das Referat hatte nun mal diesen Titel. Sie fragten und ich antwortete nur wahrheitsgemäß“
„Ich behaupte das Referat hast du gerade erfunden“
„Dann sollten Sie besser die Teilnehmer fragen, vielleicht ist denen ja noch der eine oder andere Satz in Erinnerung
Sie können die Rede aber auch schwarz auf weiß haben
Alle Referate, nicht nur meines, wurden aufgezeichnet und niedergeschrieben“
„Mit Psychokram redest du dich bei mir nicht heraus, denn die Rede dauerte bestimmt nicht den ganzen Tag“
„Nein, exakt 42 Minuten“
„Von wann bis wann genau?“
„Ich referierte ca. zwischen 10.45 Uhr und 11.30 Uhr“
„Der Raub geschah gegen 13.00 Uhr. Das ist es….Ist der eindeutige Beweis
Du bist nach der Rede sofort losgerast und mit ordentlich Tempo warst du locker um 13.00 Uhr in der Bank“
„Falsch….Nach der Rede saß ich wieder auf dem schon beschriebenen Platz bis zum Ende des Work-Shops gegen 18.00 Uhr
Ausgenommen der Mittagspause, die ungefähr von 13.00 Uhr – 14.30 Uhr dauerte
Auch in den 90 Minuten bin ich nicht „untergetaucht“
In dieser Zeit wurde gegessen, ich saß dabei an einem 4 Personentisch
Die restliche Zeit nutzten wir zum diskutieren, Meinungsaustausch oder einfach für lockere Gespräche
Gestern nannte ich schon einige Personen aus diesem Kreis, ich kann die Anzahl aber auch noch erweitern“

„Das sind doch alles Schein-Alibis, willst du mich für dumm verkaufen, Schlaumeier J.a.a.a.n!!!“
„Im Gegenteil, ich habe Ihnen quasi „Material“ geliefert was Sie auswerten konnten
Für mich ist das Willkür, wenn Sie „Entlastungsbeweise“ einfach ignorieren“
„Ha..ha..ha..Willkür….gut gebrüllt Löwe….Ne Jan, auf deine Tricks falle ich nicht herein
Oh ja, du hast den Chef und diesen Chef, Justizrat….lauter so hohe Herren benannt
Das nenne ich Willkür, die kratzen mir doch die Augen aus, wenn ich sie nach einem so unbedeutenden Winzling wie dir befrage
So ein Nichts ist für die doch Schall und Rauch“
„Wenn es der Wahrheitsfindung dient, müssen wir auch mal unangenehme Wege gehen
Dann lässt sich auch ein Polizist mal „die Augen auskratzen“
Aber zu diesem „Gefecht“ wird es nicht kommen
Mag ja sein, dass alle angesehenen Persönlichkeiten bei Ihnen so kampflustig sind
Bei uns läuft es anders. Die benannten Personen sind friedliebende Menschen, die Ihnen bestimmt gerne Auskunft geben“
„Weil du dich schon mit Ihnen abgesprochen hast“
„Jetzt holen Sie aber weit, zu weit aus
Sie unterstellen Ihnen unbekannten Personen Falschaussage ohne auch nur ein Wort mit den Herrschaften gesprochen zu haben“
„Da staunst du Jan, gell….Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen
Aber auch wir Uniformierten haben die gleichen krummen Tricks wie die ihr „Superhirne“ von der Kripo drauf
Doch jetzt weiter im Text….los rede…..liefere mir endlich was Gescheites ab“
„Was ich im maßgeblichen Zeitraum machte sagte ich gerade
Der weitere Work-Shop- Abendverlauf wird sie ja wohl kaum interessieren
Meine Aussage ist damit beendet“
„Beendet…ha, ha. Jetzt geht es erst Ios
Ich will die Wahrheit und keine Lügen hören“
Jan starrte Pehl jetzt mitten ins Gesicht, hatte ihn direkt im Visier, fixierte ihn, fixierte ihn sehr gründlich
Er sagte keinen Ton, bohrte seine Augen nur weiter geradewegs in die Augen des PHK….1 Minute
Noch 1 Minute, Jans Pupillen blieben auf dem Ziel haften, lange und noch länger
Pehl wurde nervös, seine Lider flatterten, er fing an zu zappeln, rutschte unruhig auf dem Stuhl hin und her
„Was soll das? Höre sofort auf mich so anzuglotzen“

Jan erklärte ruhig: „Meine Freunde sagen ich hätte Röntgenaugen und weil das auch zutrifft habe ich Sie gerade durchleuchtet
Ich sage Ihnen jetzt mal etwas: Meine Röntgenaufnahme beweist mir, dass Sie hier eine skurrile Show abziehen, über die ich noch rätsele wie ich Sie bezeichnen soll
Mir ist auch schleierhaft aus welchem Grund oder für wen Sie das alles aufführen
Aber jetzt können Sie die Maske ablegen, denn an der Röntgen-Diagnose besteht kein Zweifel
Sie wissen genau, dass sie nicht den Täter vor sich haben, sondern nur das Spiegelbild
Sie wissen auch, dass ich am Tattag nicht mal in der Nähe war
Sie wissen ebenfalls, dass mein Bruder noch flüchtig ist und Sie eigentlich nach ihm fahnden müssten, statt Plaudereien mit mir zu halten
Deshalb vergessen wir mal alles was bisher abging
Sie nehmen jetzt meine Aussage auf, wir verabschieden uns mit einem kollegialen Händedruck und damit ist mein „Besuch“ bei Ihnen beendet“
„Schnauze halten“ donnerte Pehls Faust auf den Tisch
„Röntgenaugen….Show….Maske….ich fasse es nicht.....!!!!!!
Auf deine Tricks falle ich nicht herein, du stehst bei mir im Focus
Wenn du Intelligenzbolzen KOK J A N das noch immer nicht kapiert hast, kannst du es auch schriftlich haben
Ich führe das Verhör jetzt fort, solange und auf die Art wie mir es passt.
Ist nichts mit schnell verabschieden, hier bestimme ich
Ist das endlich bei dir angekommen?....Ob das bei dir angekommen ist….laut, eine ganz laute Antwort will ich jetzt hören“

Jan seufzte: „Ist schon klar….Sie sind der Diktator, haben die Macht mich endlos auszuquetschen, die Macht mich einzusperren.
Flucht unmöglich, sonst habe ich schon eine Kugel im Rücken bevor ich den Ausgang erreiche.
Haben Sie nicht auch irgendwo Daumenschrauben, die Sie mir noch anlegen
Vielleicht wollen Sie mich ja auch lieber an den Stuhl fesseln und mir mit der Lampe ins Gesicht zu blenden, weil hier anscheinend nur ein Gesetz, nämlich Ihres, regiert“
„Wurde höchste Zeit das du das endlich einsiehst Jan
Daumenschrauben…Stuhl fesseln…..ein reizvoller Gedanke……
Du kannst dir die Mittelalter-Maßnahmen ersparen Jan wenn du endlich die Wahrheit sagst“
„Die Wahrheit ist bereits auf dem Tonband hier aufgezeichnet und dem habe ich nichts hinzuzufügen“
„Nun gut…du kennst das ja von euren Verhören Jan….dann alles noch mal von vorne“

(„Ruhig bleiben Jan…die Show geht weiter und du spielst mit. Nur ruhig bleiben“)

Jan atmete tief durch und erzählte dann ganz langsam und ausführlich nochmal den Ablauf vom Tattag
Pehl brüllte zu jeder Angabe: „Gelogen….du tischt mir eine Lüge nach der anderen auf
Jan beharrte auf seine Antworten, benannte zusätzlich Beweise oder Zeugen
Er schilderte die Wahrheit, wofür Pehl ihn am Ende als Lügner beschimpfte und forderte: „Also dann zum 3. x“
Jan zischte: „Das ist mir jetzt aber doch zu blöd und zu albern“
„A…a…alb….albern…habe ich das richtig verstanden: Hast du wirklich gerade A L B E R N gesagt?
Du vergisst wohl den Ernst deiner Lage?“
„Jawohl albern, fast zum totlachen
Fast…..denn leider beweist das Wappen am Eingang, dass dies wirklich ein Polizeigebäude ist. Hier die Einrichtung entspricht auch der eines Polizei-Reviers
Doch hier arbeiten keine Polizisten sondern Schauspieler, die eine Komödie, eine grottenschlechte Komödie aufführen
Was Sie hier abziehen hat nichts mit Polizeiarbeit zu tun, dass entspringt einem nicht ernstzunehmenden Drehbuch
Bei dieser Vorstellung gebe ich aber nicht die Sprechpuppe, die man nur aufziehen muss damit sie immer wieder den gleichen Text bringt
Meine ernstzunehmende Aussage ist auf dem Tonband. Aber ich bin kein Clown der alte Witze zigmal wieder holt“

"Huuuu.... jetzt zittere ich aber vor Angst Jan….hast deine scharfen Krallen ausgefahren, was...?
Komödie also…..schlechtes Drehbuch, ja?….Schauspieler, na so was
Hältst du die Zelle auch für Komödie….Los, sag schon, lachst du dich hinter Gitter auch tot“
„Wie konnte ich nur den Arrest vergessen….stimmt ja: Diktator = Allmacht
Nein die Zelle ist natürlich zum Heulen, weil die Komödie sich genau an dem Punkt zum Drama wandelt
Wenn Sie nicht mehr weiter wissen wird erst mal weggeschlossen, weil Sie sich nämlich fürchten
Alles vor dem man Angst hat sperrt man ein und Sie haben Angst, dass Ihre unrechtmäßige Handlung auffliegt
Klar, in der Zelle kann mir Keiner zu Hilfe kommen und ich mich schon gar nicht befreien
Herr Diktator verteidigt sein Reich mit allen Mitteln, egal wie unzulässig sie sind
Für mich ist das Feigheit und nichts anderes“
„Du kannst ja reden Jan…richtig große Ansprache halten…ich bin beeindruckt
Sollte das jetzt ein Angriff auf meine Tränendrüsen sein….bettelst du um Gnade…um Freiheit“
„Mitnichten H. Diktator….nur ein wenig kostenloser Nachhilfeunterricht in Polizeiregeln“
„Nachhilfeunterricht..??? Erkläre mir sofort was damit gemeint ist“
Jan winkte ab: „Reine Zeitverschwendung, auf einem Fels soll man kein Saatgut ausstreuen“
„Stichwort Zeit….habe ich wirklich schon viel zu viel mit dir verschwendet.
Jetzt will ich endlich die Wahrheit über den Tatablauf hören“
„Den Ablauf habe ich wahrheitsgemäß schon 2 x geschildert, bzw. auf Band gesprochen
Ich verweigere die Aussage für eine weitere Wiederholung“
Jetzt explodierte Pehl, er schrie, nein er brüllte Befehle, drohte, wollte Jan zum Reden zwingen
Je mehr der PHK sich erregte, desto ruhiger wurde Jan
Ganz still saß er da, dachte: „Fehlt nicht mehr viel und Pehl muss in die Zwangsjacke“
Irgendwann tickte dem Brüller anscheinend, dass er mit der Tour bei Jan auf Granit biss
Link verlangte er jetzt keine Aussage mehr, nun erklärte er wie Jan den Raub begangen habe
Den Unterstellungen widersprach Jan, bzw. versuchte mit der Wahrheit zu überzeugen

Am Ende des Schlagabtauschs stand Jans Aussage wieder im Focus und Pehl sah ziemlich alt aus
Wütend brüllte er: „Wegen dir mache ich keine Überstunden
Die 2. Nacht in der Zelle kocht auch dich weich….das schwöre ich dir……Abführen!!!!!!!

„Nein nicht schon wieder die Folter“ meldete sich Jans innere Abwehr

Zu spät….schon hatten sie ihn mit Handschellen gefesselt, ging es denn bekannten Weg entlang

„Ist gleich vorbei“ redete sich Jan wieder ein, aber mit jedem Schritt ging es ihm schlechter
„Ertrage ich nicht…diese Enge…. der Stahl brennt so…brennt so entsetzlich…..halte ich nicht aus….oh verdammt mein Magen…..warum zieht sich alles in mir zusammen….
Meine Hände…..spüre meine Hände nicht mehr……abgefallen….aufhören….das Martyrium muss ein Ende habe….was macht ihr nur mit mir..???“

Als sie Jan von den Handschellen befreiten taumelte er sofort zur Pritsche
„Peng“ donnerte die Zellentür zu, jetzt zitterte er noch heftiger, rang nach Luft, Schweißbäche überrannen sein Gesicht
Jan erschrak so über seinen Zustand, dass er sich sofort befahl:
„Schluss damit Maybach….hörst du…..das muss ein Ende haben….sonst drehst du irgendwann durch
Handschellen…..sind doch nur Handschellen….verletzen nicht, verwunden nicht….fließt kein Blut
Aber die Erinnerung…..verdammt hört das denn nie auf...?????
Es ist vorbei….Gefängnis….Prozess….Haft….Vergangenheit…..vorbei..hörst du Jan, vorbei!!!
Nur diese Bilder….hilflos zusammengefesselt vor dem triumphal grinsenden Teufel Binz stehen….
.....den schuldig-schuldig schreiend Gesichtern der Gerichtszuhörer bedingungslos ausgesetzt…
.....dem schamlosen Grabschen der Wärter und Insassen ausgeliefert……diese furchtbaren Bilder….
Ich muss sie löschen….endlich auslöschen bevor ich zum Idioten werde
Die Haft ist Vergangenheit Jan……Mensch sei kein Weichei….mach dich nicht im Nachhinein kaputt
Ab jetzt reagierst du normal. Verstanden!!! Kein Handschellen-gefesselt sein-Horror mehr
Du schaffst das…..machst dich nicht mehr zum Clown….das schaffst du bestimmt Jan“

„Andi….welchen Andi hast du wegen Jan angerufen, Leni?“ fragte Hajo abends in der Wohnung
„Hajo….Andi, der Anwalt, Jans Freund“ erinnerte Ina
Tom meinte: „Den kenne ich zwar noch nicht…aber ein Advokat zum Freund….das hat was“
Leni erklärte: „Vergiss es Tom, momentan ist Andi auch keine Hilfe für Jan
Korrigiere, Andi kann nicht helfen, weil er täglich für einen Mandanten bei Gericht sein muss
Mindestens noch die ganze Woche, vielleicht auch länger
Dieser Klatsche folgte gleich die nächste, als Andis Frau, Ute, quasi aus dem Nähkörbchen plauderte
Sie wusste, dass Andi vor ca. 10 Jahren schon mal ein Polizeimitglied aus dem Arrest freipauken wollte
Aber beim 1. Wie beim 2.x vor 3 Jahren, mussten seine Mandanten die „Höchststrafe“, also die befristeten Tage „absitzen“
Ute erinnerte sich, dass Andi beide Male von Schikane sprach, womit sich eure Ahnung leider bestätigt
Oder habt ihr doch etwas erreicht?“
Ina seufzte: „Leni…ist jetzt blöd…. Aber eigentlich wollten Tom und ich bei unserem nächsten Treff dir zur Hochzeit gratulieren…..konnten ja nicht ahnen das…..“
„Schon gut Ina, ihr könnt ja nichts dafür. Bedanke mich trotzdem für eure guten Wünsche“
Ina lächelte verzerrt: „Zu deiner Frage Leni….Wir versuchten für Jan etwas zu erreichen…..
Glaube mir händeringend versucht haben wir es…..aber….
Tja…leider trägt dieser bekloppte PHK Pehl die Nase inzwischen sehr hoch…er spricht nicht mehr mit uns
Der PHK darf bei den Verhören mit dem „Verdächtigen Maybach“ nicht gestört werden…..
Pehl lässt nur noch ausrichten…..ein kleiner Auszug: Er verbittet sich die Einmischung…die Beeinflussung…
......die Behinderung seiner Ermittlungen….wir sind befangen…. Stecken mit dem Verdächtigen, mit Jan unter einer Decke
Bei anhaltender „Belästigung“ droht er Beschwerde einzureichen….bei seinem Vorgesetzten, der Polizei-gewerkschaft, dem Kriminalrat, der Anwaltskammer….usw., usw.
Die vielen Maßnahmen die uns wegen unrechtmäßiger „Einmischung“ drohen, konnte und wollte ich mir auch gar nicht merken“

Tom erregte sich: „Ihr hättet mich doch den Laden in die Luft sprengen lassen sollen“
Benni keifte: „Super Tom, 1. Klasse, Wahnsinnsidee…aber dann kommt Papa nie wieder frei
Du jagst den Laden in die Luft und Papa wird wegen Anstiftung zu Terrorismus, für Staats-Verbrechen Nr. 1, zu lebenslanger Haft verurteilt“
„Benni…..Jan ist nicht im Gefängnis…er wurde, entschuldige, „nur“ vorläufig festgenommen
Versuche ruhig zu bleiben, diesmal hast du deinen Vater ganz schnell wieder“
„Das weiß ich Hajo, sonst würde mich auch nichts mehr halten…..aber….aber
Aber der Gipfel….Papa der Polizist wird von Polizisten in Arrest gesteckt und wegen dem Irrgarten von Regeln kann die „hilfreiche“ Polizei nur zusehen
Man müsste so ein Beschleunigungsmittel….....
.............Dana!!!!!......….Warum setzen wir nicht Dana ein?“
„Du….du meinst so in der Art…. „Kind als Waffe“ fragte Hajo
"Nicht schlecht Benni…..die Idee könnte von mir sein“ grinste Tom


Längst hatte sich Jan von der „Fessel-Krise“ erholt und doch fühlte er sich unsagbar schlapp
„Ich habe doch nur den ganzen Tag „abgesessen“…..im wahrsten Sinne des Wortes“ dachte er zynisch
"Aber Pehl nervt, der schafft mich, laugt mich aus…..kann ein Polizist wirklich so vernagelt sein?
Nein…..der „spielt“ mit mir, „genießt“ seinen Triumph über einen Kripo-Beamten
Na gut….dann muss ich weiter mitspielen, bis zu meiner „Freilassung“
Tröste mich mit der Gewissheit meinen „Entlassungszeitpunkt“ genau zu kennen
Eine Menge Stunden meiner Strafe habe ich ja schon „verbüßt“, die Reststrafe bewältige ich auch noch......….irgendwie!!!
Aber unwohl fühle ich mich doch…Zelle bleibt Zelle…..diese kahlen Wände….Gitter vorm Fenster
Diese verdammte Eisentür….verschlossen…..hält mich bis zum Fristablauf gefangen
Muss mich zusammenreißen sonst werde ich wegen der kargen Einrichtung noch depressiv
Karg…..jetzt übertreibst du gewaltig Jan….hier ist noch weniger als in einer Notunterkunft vorhanden
Lässt sich leider nicht abschütteln, ich fühle mich genauso entsetzlich wie in der JVA und sehne mich….
Tja…..Zuhause wäre es jetzt schön gemütlich
Der kleine Schatz…wie sehr ich ihr fröhliches Lachen vermisse….tollt sich bestimmt gerade müde
Später mit Leni im Arm auf der Couch harmonisch ein Glas Wein genießen
Manchmal trinkt auch Benni ein Glas mit und erzählt von seinem „coolen“ Erlebnissen“
Jan vertiefte sich so sehr in die Erinnerungen von Bennis letzten Erzählungen, merkte gar nicht wie er dabei einschlief