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Abrechnung - Jans Traum

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Beitrag  walli Do 24 März 2011, 23:04

"Da fand ich es besser die 6 Jahre zu überstehen versuchen, irgendwie. Keinen blassen Schimmer wie es zu bewältigen war, aber irgendwie bezwingen. Die ganze Haft, das Gefängnis, alles darin war Zwang. Beim Erwachen graute es mir zwar immer und immer wieder. Jeden Morgen die gleiche Überzeugung, wieder ein Tag, das hältst du nicht aus, überstehst du nicht. Doch wie gesagt, alles Zwang. Ich war nur noch Marionette und Jeder zog wie oder wohin er mich wollte. Mit der Zeit glaubte ich ein Anderer geworden zu sein. Bisher bei Verwundungen, Entführungen immer die Einstellung: Nicht aufgeben, solange es noch einen Funken Hoffnung gibt. Aber nach dem fest stand, dass von Jelo das Hilfreiche nicht kam und ich mich von euch verbannt fühlte, dachte ich oft: "Lieber heute als morgen abgeschlachtet, dein Leben ist sowieso nutz- und wertlos, wird es auch dann noch sein, wenn die Strafe abgesessen ist"
Hajo regte sich auf: "Jan jetzt gehst du aber zu weit. O.k., verdenke dir nicht, wo sich Keiner blicken ließ, dass du dich von Leni und uns verstoßen fühltest. Aber da war immer noch dein Junge, Benni, an den musstest du verdammt noch mal auch noch denken"
Jan zischte: "Ach und bitteschön was sollte ich denken, wo ich nichts, aber auch nicht ein Wort über ihn erfuhr. Sah Benni zuletzt im Gericht, o.k. er war gesund. Aber sonst, was war dieses kurze Sehen genau da als ich wie Vieh an der Kette rausgezogen wurde, wie zum Tiermarkt. Was war das denn schon bei so vielen............" Jan sah jetzt auf Benni, murmelte, nur noch: "Ach jetzt auch nicht wichtig"
Benni forderte: "Los raus damit Papa. Was wir 2 besprachen, können Andere ruhig auch wissen"
Hajo fragte erstaunt: "Was hast du denn wirklich erwartet Jan?"
Jan raunte: "Richtiger ist ja wohl, dass ich nicht oft was zu erwarten hatte. Waren ja nur Lenis Besuche gleich als sie mich das 1.x niedergemetzelt hatten, dann mit dem Ultraschallbild und zuletzt im Krankenzimmer"

walli

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Beitrag  walli Do 24 März 2011, 23:37

"Ansonsten nur noch der eine, wie schon gesagt, berüchtigte "Verlegungszwang-Besuch". Alles zusammen nicht viel, keine Stunden, aber trotzdem hätte ich gerne mal 1 Satz über Benni erfahren. Sagte ja schon, dass er nach dem Urteil hätte durchdrehen können. So wusste ich aber nichts, rein gar nichts über ihn. Vieles war möglich, vieles Unmögliche fantasierte in mir herum. Leni konnte ihn rausgeworfen haben. Vielleicht lebte Benni jetzt auf der Straße, von was lebte er. War er in einer Studien-WG oder hatte er vielleicht das Studium geschmissen. Der Alte im Knast, ein Mörder. Ausgerechnet der Moralapostel, der ihm immer was von einzuhaltenen Regeln erzählte. Wenn das Großmaul sie nicht mehr einhielt, warum sollte der Sohn dann noch den Braven geben. Mit dem falschen Umgang zusammen, konnte es Benni den Spießern jetzt mal richtig zeigen. Leute verprügeln, Zerstörung hier, Diebstahl da. Von irgendwas musste er ja schließlich leben, wenn sein eigener Vater ihn schon im Stich ließ. Selbst Verwahrlosung war möglich. Im Sommer auf der Parkbank. Im Winter, na ja, Andere überstehen ja auch die Kälte. Festhalten konnte er sich ja nirgends mehr. Mein Vater erschien ja erst viel später, als mich schon lange diese grauenhaften Vorstellungen um Benni quälten. Auch er konnte mich belogen haben, wusste gar nicht wo und was mit Benni war. Aber weil er genau wusste wo er das Messer in mein Herz stechen musste, erzählte er mir was von Vormund, Studiumunterstützung. Wie gesagt, bin überzeugt, dass mein Alter das durchbekommen hätte, wollte Benni erst danach ausfindig machen. Ich rechnete mir auch von euch keinen Beistand für ihn aus. Dachte vielmehr, dass ihr Benni aus dem Präsidium schmeißt, als ihm einen Rat zu geben. War ja mein Sohn, der Sohn eines Mörders, mit sowas will man nichts zu tun haben. Benni musste wegen mir Not leiden. Bildete mir ein ich war der Auslöser, dass er auf die schiefe Bahn geriet. Alles noch mehr Gründe warum ich insgesamt so total irre war"
Vince gab sich aufmunternd: "Mensch Jan, aber doch nicht Benni, du weißt doch was du für einen Prachtsohn hast"

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Beitrag  walli Fr 25 März 2011, 00:05

Jan hauchte: "Ja tief im Herzen klammerte ich mich auch irgendwie daran. Nachträglich vergleiche ich das Gefängnis jetzt mit einem Irrenhaus und ich war der Idiot mit den größten Wahnvorstellungen. Aber sorry, es war so. In der Haft erschien mir alles Unmögliche möglich zu sein"
Hajo bekannte: "Die Schuld muss ich eingestehen. Nur eine Information über Benni hätte dich wenigstens etwas beruhigt Jan, richtig?"
Jan nickte nur
Benni meinte: "Papa du musst aber auch erklären, warum du so einen rasanten Absturz bei mir für möglich hieltst"
Eine Moment stockte Jan, dann raunte er: "Benni und ich hatten uns lange nicht gesehen, weil er ausgedehnt Urlaub machte. Just da als er zurück kommt, die 1. Nachricht: Ich sitze in U-Haft. Nicht etwa wegen etwas was schnell wieder hinzubügeln ist. Nein es war gleich Tötung aus Eifersucht, weil ich Stalker meinen Nebenbuhler erschoss. Einen Unschuldsbeweis gibt es nicht. Lange Zeit des Hadderns. Dann erzählt ihm Hajo von Doris und das ich bestimmt freikomme. Aber Stunden später nur das Urteil. Sein Vater wird als Verurteilter, mit Handschellen gefesselt an ihm vorbei gezerrt, abgeführt. Noch nicht mal Zeit für nur 1 einzigen Satz. Aber er weiß, dass ich der Häftling jetzt für lange Jahre in der Zelle eingesperrt bleibe. Tiefer kann ein Vater ja nicht fallen. Das war ja wohl rasant genug"
Benni meinte: "Einfach von der Hand sind Papas Bedenken nicht zu weisen. Er erfuhr nichts von mir, ich aber auch nichts über ihn. Aber zum Glück verlor Papa nicht vollends den Glauben an meinen Charakter"
Jan beteuerte: "Ich schwöre dir Junge, daran glaubte ich tief im Herzen auch weiter. Trotz aller geschilderten absurden Vorstellungen, zog ich mich immer wieder daran hoch was für ein guter Kerl du doch bist und trotz meiner Inhaftierung bleiben würdest"

walli

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Beitrag  walli Fr 25 März 2011, 00:30

Benni meinte: "Du hast ja auch verstanden Papa, warum ich dich im Gefängnis nicht besuchte"
"Das war die beste Unterlassung überhaupt Benni, sonst würde ich jetzt nicht mehr hier sitzen. Als dein Vater als Häftling vor dir zu stehen, der letzte Dreck, hinter Gitter eingesperrt, zu Recht, ich galt ja als Schuldiger, diese Schmach hätte ich nicht ertragen. Das wäre der vernichtende Dolchstoß mitten ins Herz gewesen. Glaubt es oder lasst es bleiben. Schwöre euch, dann wäre ich aus Scham wirklich mit einem Herzschlag tot umgefallen" glänzten Tränen in Jans Augen
Benni kam zu ihm, drückte ihn, raunte: "Ist ja zum Glück nach langer Zeit doch noch alles gut geworden. Wir haben uns wieder"
Hajo meinte: "Zuvor kam aber der Stich. Hätte beinahe doch noch ein schlimmes Ende für dich genommen Jan. Aber die Krankenstation war nicht der Zellentrakt. Muss doch, mal abgesehen von OP, Wunde und den Schmerzen, ein wenig positiv für dich gewesen sein"
Jan entgegnete: "Na ich weiß nicht. Soviel Gitterabsperrungen wurden auf- und wieder zugeschlossen, bis die mich mit dem Bett endlich auf Station hatten. Aber da auch Gitterabsperrung hinter mir, Gitterabsperrung vor mir, viele Türen, wie im Trakt. Einziger Unterschied, dass es keine Eisentüren waren. Aber dann empfängst du mich noch Hajo mit diesem Knaller von Satz: "Was machst du denn bloß für Sachen Jan". Ich war zwar noch sehr benommen von der Narkose, doch ich verstand die Worte genau. Konnte es nicht fassen, dachte entsetzt: "Was ist denn jetzt los. Glaubt Hajo wirklich ich hätte es auf einen Kampf angelegt, weil ich schon so durchgeknallt war mich für unverwundbar zu halten. Vielleicht gar aber auch, dass ich meinen Körper freiwillig hingehalten hatte. Oder nahmst du an, ich habe mir den Stich absichtlich selbst zugefügt, weil ich es für einen Weg hielt der Zelle zu entkommen"

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Beitrag  walli Fr 25 März 2011, 01:08

Hajo erregte sich: "Aber Jan, wie kannst du sowas von mir denken. Nichts von alledem nahm ich an. Zugegeben, war ein blöder Satz. Aber kennst mich doch, poltere doch immer los ohne groß nachzudenken"
Jan meinte: "Ja ich weiß. Aber das hatten wir ja schon, dass mir in meiner damaligen Situation ein sensibleres Verhalten von dir besser bekommen wäre. Das Krankenzimmer war dann ein kleiner Trost. Heller, größer, weiches Bett, karge, aber doch etwas freundlichere Einrichtung als in der Zelle, keine Eisentür. Aber das Gitter vor dem Fenster und die Absperrungen auf dem Flur, ließen nicht vergessen, dass ich trotz allem im Gefängnis war. Ach ja, Schlafanzug verboten. An den Hosenbeinen kann man sich ja aufhängen. Irgendwie lachhaft, so schnell wie Stoff reißt. Aber vielleicht hat es ja Einer wirklich schon mal geschafft. Dafür dann so ein komischer Umhang. War mir so egal, schlief wann immer es nur ging. Aber dann kamst du Liebes
Ich freute mich so dich endlich wieder mal zu sehen. Das du überhaupt in dieses Loch kamst. Sah endlich, dass alles mit dir in Ordnung war. Nur dann kam es. Deine unablässige Forderung nach Verlegung. Da kam wirklich Hajo, total der Vater in dir durch. Genau wie er, du wolltest es erzwingen, mir deinen Willen aufdrücken. Nur auch du Leni, wusstest ganz genau, dass ich sowieso in keinem Gefängnis sicher war. Aber leider hast du in deiner Sturheit dann gleich an meiner Liebe gezweifelt. Mit Liane, dem Toten und dem Urteil musstest du mir dann noch das Schlimmste vorhalten, wovor mir sowieso die ganze Zeit graute. Nämlich, dass auch du mich für wirklich schuldig hältst. Ich war zu schwach um schnell etwas zu erwidern, noch schneller warst du ja dann auch draußen. Unfassbar verbittert blieb ich zurück. Es schmerzte so schrecklich zu wissen, was Leni wirklich von mir hielt. Mir die Sache mit Emanuela nie aufrichtig verziehen hat. Deshalb war sie überzeugt, dass ich der Stalker von Liane war und in rasender Eifersucht einen Mord verübte. Recht geschah mir mit dem Urteil, 6 Jahre waren für Leni vielleicht noch zu wenig"

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Beitrag  walli Fr 25 März 2011, 01:55

Lange schwiegen Alle sittlich betroffen. Endlich stotterte Ina: "Entschuldige bitte Jan, aber, aber das, das gerade Gehörte kann ich nicht glauben. Das waren die Nachwirkungen der Narkose. Du hast geträumt. Leni, dass alles sagtest du doch nicht wirklich und Jans Schlussfolgerungen daraus.........das fantasierte er doch nur. Aber entschuldigt, geht mich nichts an. Will keinen Twist zwischen euch 2 entbrannen"
Leni raunte: "Das kannst du nicht Ina. Jan hätte nie vor euch darüber gesprochen, wenn zwischen uns nicht alles kläre wäre. Ja, auch wenn ich mich sehr schäme es zuzugeben, doch ich sagte das wirklich so zu Jan. Denn leider, leider gibt es diese furchtbare Eifersucht in mir und irgendwann brach sie trotz Jans schrecklichem Schicksal durch. Von Papa hörte ich nur immer: "Wir sind dran, arbeiten fieberhaft, Jan kommt bald frei" Aber trotz all der unendlichen Zeit noch immer kein Hoffnungsschimmer. Dann von den Morddrohungen zu erfahren. Aber dieser Sturkopf musste trotzdem bleiben, riskierte sein Leben, nahm in Kauf, dass unser Kind nicht nur einige Jahre, sondern ganz ohne Vater aufwuchs. Tja und irgendwann und irgendwie in dieser Aussichtslosigkeit, durchzog es mich dann manchmal: "Jan hatte was mit Liane. Vielleicht mit vielen Frauen noch zuvor oder gleichzeitig. Emanuela gab er zu, aber mit ihr hörten seine Seitensprünge bestimmt nicht auf. So verrückt war er nach Liane, dass Jan deswegen sogar mordete. Das Urteil war mehr als gerecht, die Strafe noch viel zu niedrig. Solche Kerle gehören noch viel länger hinter Gitter. Nach sehr vielen Jahren in der Zelle, wäre Jan "das bei anderen Frauen austoben" bestimmt vergangen
So schnell wie diese furchtbaren, ungerechten, unfassbaren Eifersuchtsgedanken aufkamen, war sie auch wieder vorbei. Danach schämte ich mich immer entsetzlich, habe mich selbst verflucht, mir die Augen ausgeheult
Aber da als Jan so schwach vor mir lag, man ihm ganz schön ansah, dass er dem Tod nur knapp entronnen war und sich trotzdem nicht verlegen ließ.......................da sind wohl sämtliche Sicherungen bei mir durchgeknallt"

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Beitrag  walli Fr 25 März 2011, 02:26

"Ich knallte Jan all das wirklich entgegen. Tja und hochsensibel wie er ja nun mal ist, vermutete er natürlich richtig, was ich damit ausdrücken wollte. Meine Panik stellt sich Keiner vor als ich wieder klar dachte. Jetzt traute ich mich wirklich nicht mehr Jan vor die Augen zu treten. Besuchte ihn ja auch nicht mehr im Gefängnis"
Irritiert fragte Vince: "Zwischen euch ist wirklich alles in Ordnung? Meine, wenn eine Frau das von mir gedacht, mir unterstellt hätte, dann..........entschuldigt, geht mich nichts an"
Leni beteuerte: "Es ist wirklich alles in Ordnung zwischen uns 2. Aber schon richtig was du sagst Vince. Jan hätte auch anders, sehr viel zorniger reagieren können. Trotz Schwangerschaft, bei den maßlosen Unterstellungen, noch dazu zu so einem Zeitpunkt, an so einem Ort und in seiner entsetzlichen Lage, wäre es ein sehr starker Grund gewesen mit mir zu brechen für alle Zeit. Doch Jan ist glücklich, glücklich, so unsagbar glücklich wieder frei zu sein. Glaube fast, dass schlägt sich schon in Sanftmut bei ihm nieder. Still ist Jan geworden. Schreihals war er ja noch nie. Doch jetzt ist er sehr still. Aber das merkt ihr ja selbst, auch ein Grund warum wir hier zusammen sitzen. Trotzdem haben wir miteinander geredet, unendlich viel geredet, ganz offen, ganz ehrlich über alles. Auch über das gerade geschilderte Schockierende von mir. Jan geht noch psychologischer vor, als er es ohnehin schon immer machte. Habe das Gefühl, als gebe er auch bei mir den Psychologen und wolle mich von allem heilen, was unserer Liebe im Wege stehen könnte"
"Genau. Irgendwie müssen die Wurzeln des Übels doch rausgerissen werden" flüsterte Jan Leni ins Ohr und drückte ihr wie zum Beweis wieder einen schüchternen Kuss auf die Backe
"Puh, wenn du dich damals auch noch mit Lenis Vorwürfen rumschlagen musstest, dann öffnete sich bei Peters Auftauchen ja geradezu der Himmel für dich" versuchte Hajo abzulenken

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Beitrag  walli Fr 25 März 2011, 02:50

Jan entgegnete: "Na ja, so himmlich war es zunächst nicht, eher das Gegenteil, die Hölle. Hatte nämlich erstmal höllische Angst, als Peter plötzlich vor mir stand. Nein, korrigiere, dass es Peter war, der mich da weckte. Wie schon gesagt, schlief, wann immer es ging. Peter, noch nicht ganz bei mir, so halb als Traumfigur sagen zu hören: "Gleich wird es dir besser gehen" löste sofort Fluchtgedanken bei mir aus. Ja wollte flüchten, mich in Sicherheit bringen vor ihm. Als er noch meinen Arm forderte, zitterte ich wie Espenlaub. Hatte Angst, er verpasse mir jetzt eine Giftspritze oder wolle mich sonst irgendwie töten. Was im Trakt nicht ganz gelungen, musste jetzt vollendet werden. Idiotischerweise versuchte ich mich doch tatsächlich noch zu wehren. Ausgerechnet ich, dieses Bündel, was da vor dem starken Peter lag. Lächerlich, war doch sowieso so schwach, konnte mich ohnehihn kaum bewegen, war ihm doch vollkommen hilflos ausgeliefert. Mit seiner Pranke auf dem Mund noch nicht mal zum Schreien fähig. Selbst wenn, mein Stimmchen würde man doch draußen nicht hören. Laut Jelo sollte Peter ein Doppelmörder sein. Bisher war er nur stiller Beobachter, schien harmlos. Aber was, wenn er Druck von Heinz bekam oder seine Mordlust wieder aufgebrochen. All die Gedanken schossen wie ein Feuerwerk kreuz und quer in meinem Kopf herum. Dabei zog Peter noch alles in die Länge. Ein Satz und noch ein Satz. Die ich entweder nicht richtig mitbekam in meiner Angst und noch weniger verstand. Sagte ja schon, Peter drückte sich immer philosophisch aus. Aber dann schrieb er plötzlich diese Nr. auf meinen Arm. Verkaufte es als meinen Weg in die Freiheit. Sagte noch viel mehr, aber, auch wenn mein Mund jetzt wieder frei war, ich starrte nur noch fassungslos auf diese Nr. Immer wieder, immerzu, 1000 Fragen schwirrten durch meinen Kopf. War das ein blöder Scherz oder bedeutete die Nr. wirklich etwas. Doppelmörder hin und her. Peter hatte Bildung, wie sich ja bei seiner Sprache zeigte. Aber warum wollte ausgerechnet er mir helfen, mit dem ich wirklich nur 1 x im Trakt sprach"

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Beitrag  walli Fr 25 März 2011, 03:10

"Ich war so verwirrt, dass ich mir einredete, alles nur zu fantasieren. Bei meiner Verwundung war doch Fieber ganz normal
Irgendwann rissen mich dann die Worte der Schwester raus, die meinte: "Was hat denn die komische Nr. zu bedeuten"
Also doch Realität. Das Schlimmste aber bei allem: Ein Häftling kann nunmal nicht ermitteln. Also brauchte ich eure Hilfe. Bin der Schwester heute noch dankbar, dass sie meine Verzweiflung erkannte, nich unterstützte und die Videoverbindung überhaupt erlaubte"
Ina meinte: "Na ja Jan, sie hatte doch nichts zu befürchten. Bei den unzähligen Gittertüren ist Flucht unmöglich und du konntest dich sowieso kaum auf den Beinen halten. Die Schwester musste dich stützen. Da hatte sie bestimmt keine Angst vor einem k.o. Schlag"
"Tja und wenn auch noch viele Wege befolgt werden mussten, aber wir konnten ausgelöst durch diese Nr. endlich deine Unschuld beweisen Jan" erklärte Hajo
"Mir schien es aber mehr so als ob ihr mich nicht für voll nehmt" raunte Jan bedrückt
"Wie kommst du denn darauf" polterte Hajo sofort wieder
Jan krächzte: "Schon wie du anfingst Hajo: "Jan was gibt´s" hörte sich an, als befürchtest du, ich jammere dir jetzt meine Schmerzen vor. Als ginge ich dir wahnsinnig auf den Wecker, störe dich gerade bei etwas, was viel wichtiger war, als dir meine verzerrte Fratze vorflimmern zu lassen. Als du dann aber auf meinen Satz: "Peter weiß was" mit "Jan das hatten wir schon" reagiertest, wäre ich am liebsten heulend davon gelaufen"
Hajo rief: "Ich bitte dich Jan, das war nur wirklich nichts Schlimmes"
Jan entgegnete: "Für mich schon, denn du spieltest auf Jelo an. Das hast du auch nicht ernst genommen, tatsächlich noch nicht mal in seine Akte geschaut"

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Beitrag  walli Fr 25 März 2011, 03:32

Hajo beschwichtigte: "Jan das musst du verstehen..........."
Jan unterbrach: "Hajo entschuldige, aber in meiner Situation musste ich gar nichts verstehen, sondern umgekehrt. Ich hätte erwartet, dass ihr für mich Verständnis habt. Mir kam Peters Geschmiere auch suspekt vor. Aber sonst war nichts da, nichts was mir die Freiheit geben konnte. Durfte ich mir da nicht mal ein Fünkchen Hoffnung einbilden. Musste ich mich da wieder abkapseln lassen, dass ihr eure kostbare Zeit nicht für meinen Mist opfert. Euch überhaupt nichts mehr daran lag mir zu helfen"
Ina rechtfertigte sich: "Aber Jan das stimmt doch nicht. Wir versuchten dir unentwegt zu helfen. Aber du wusstest nicht mehr ein noch aus, reagiertest nur noch hochsensibel"
Jan raunte: "Ja, jetzt weiß ich, dass ihr immer weiter ermittelt habt. Richtig Ina, ich war hyposensibel, schon zerbrechlich. Aber meint ihr nicht in meiner Lage wären Andere das nicht auch gewesen"
Hajo meinte: "Ganz bestimmt und mein blöder Satz tut mir leid. Aber du brachtest ja vor was du wolltest Jan. Fühltest dich trotzdem ernst genommen" - - - - - Jan schwieg darauf
Hajo fragte mißtrauisch: "Jan soll das heißen, dass es dir doch nicht so vorkam. He Jan, raus mit der Wahrheit"
Jan flüsterte: "Wegen meiner verdammten hilflosen Lage zwang ich mich zu bleiben, obwohl ich am liebsten gleich kehrt gemacht hätte. Dieser Satz Hajo und dann hatte ich den Eindruck ich würde dich noch mit dem Wetterbericht nerven
Dachte immerzu: "Verdammt sieht denn Keiner, dass ich mich vor Schwäche und Schmerzen kaum auf dem Stuhl halten kann, wie schwer es mir fiel kurz aufzustehen, die Nr. zu zeigen, dass ich mir jedes Wort abringen musste. Ich schleppte mich wirklich sehr, sehr mühsam dahin. Die Schwester hatte schweren Schaff mit mir und dann diese Enttäuschung"

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Beitrag  walli Fr 25 März 2011, 20:39

Hajo meinte: "Die Enttäuschung war hoffentlich schnell vorbei Jan, als du wieder im Bett lagst"
Ersichtlich, dass es Jan schwerfiel, bis er bekannte: "Im Gegenteil, da ging es erst richtig los. Hajo von dir kam zwar, dass ihr euch "kümmern" wolltet, aber was, wenn das zu meiner Beruhigung nur so dahingesagt war. Unzähliges ging mir durch den Kopf. Ihr konntet denken, ich sei mit Medikamenten so vollgepumpt, dass ich bloß darum spinne. Vielleicht im Fieber was fantasierte. Andere Version, ihr nehmt an, ich wolle mich wichtig machen, die Nr. Erfindung sei. Meine Klaue war das nicht, konnte aber mit links gekraxelt haben. Was wenn ich die Schwester aus Blödsinn zum Nr. schreiben überredet hatte, oder, oder, oder. Warum solltet ihr Peter überprüfen, wo ihr es bei Jelo ja auch nicht getan habt. Tja, die Tage vergingen, von euch kam nichts. Jetzt war alles verloren. Wenn ihr nichts mehr für mich macht, blieb gar Keiner mehr"
Ina rief: "Jan, über Peters Beruf auf die Auslandsbank zu kommen, Antwort aus Lichtenstein abzuwarten, von Desche zu erfahren, von dem ein Geständnis bekommen, letzlich von Stankowski zu erfahren. Wir waren ja noch froh, dass sich Desche zu der Mikrofonsache überreden ließ"
Jan meinte: "Auch so eine wackelige Sache, die hätte kippen können. Aber lassen wir das, der Erfolg zählt. Ich weiß, dass alles mühsam ist, Zeit kostet. Rechnete bestimmt nicht damit, dass ihr schon am nächsten Tag mit einem "Hurra" reinstürmt "alles aufgeklärt, du kannst mit uns in die Freiheit gehen". Aber ich erfuhr nichts, überhaupt nichts, bis zuletzt"
Hajo meinte: "Jan wir konnten doch erst nach Stankowskis Geständnis aufatmen, erst da stand die ganze Wahrheit fest"

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Beitrag  walli Sa 26 März 2011, 00:47

Jan raunte: "Ich weiß selbst, dass ich während der Haft ziemlich durchgeknallt, ein total Anderer, ja gar mir selbst fremd war. Trotzdem war ich lange genug dabei, lange genug Polizist um auch in dieser Lage noch zu wissen wie es läuft. Ihr habt wirklich angenommen, ich hätte vergessen, dass ein Fall erst mit der letzten Geständniszeile abgeschlossen ist. Wenn ihr mich wenigstens mal hättet wissen lassen, dass die Nr. ein Kto in Lichtenstein ist, später, dass es Desches Kto. war, Hätte bestimmt nicht sofort jubiliert: "Hurra, jetzt bist du ganz schnell frei". Zumal zu meiner Sache die Verbindung noch fehlte. Allein schon die kurze Info Kto-Nr., Lichtenstein, Desche, hätten mir soviel bedeutet, nur zu wissen es läuft, Peters Kraxeleien waren kein Jux. Erfuhr aber 0, Nichts, keinen Ton. Nur irgendwann, dass ich von der Krankenstation bald wieder in den Trakt sollte. Dass war dann die absolute Gewissheit, dass ich schuldig blieb, die ganzen 6 Jahre eingesperrt. Wenn ich die Zeit überleben sollte, denn ich war ja wieder in den Klauen von Heinz & Co. Der Spott, wie: "Warst viel zu lange auf der Krankenstation, kneifen gibt´s nicht. Kriegst keine Ruhe bis du vor uns liegst und nicht mehr zuckst" machten mir jetzt kaum noch was aus. Im Gegenteil, sah es mehr positiv, dachte: "Getötet, dann bleiben dir viele grauenhafte Jahre erspart". Ließ es auch zu, wenn sie mir auf den Pelz rückten. Sollten sie doch zustechen oder sonstwie umbringen, je früher desto besser. Nur Peter umschlich mich jetzt immer mit eigenartigem Blick. Vielleicht Schadenfreude, weil er mich so gut verarscht hatte. Direkt fragen konnte ich ihn nicht, hätte wieder Heinz auf den Plan gerufen. Wollte nicht, dass noch einer wegen mir zum Opfer wird. An Jelos sinnlosem Tod hatte ich genug zu knabbern. Die Wunde schmerzte noch, war noch etwas eingeschränkt, war aber auch die einzige Erinnerung an die ganze Attacke. Jetzt waren es wieder die gleichen hämischen Visagen, Zelle, Gitter, Wärter, Heinz und Blank. Sie schikanierten mich wieder wo sie nur konnten und ich parierte nur noch.

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Beitrag  walli Sa 26 März 2011, 01:11

"Sah mich als Marionette, die sich an Fäden gezogen nur dem Willen Anderer zu beugen hatte, ohne selbst noch eine Seele zu haben. War an einem ausgebrannten, leeren, hoffnungslosen Punkt angelangt.
Selbst als ich irgendwann zum Direktor musste, dachte ich noch, jetzt ist deine Verlegung wohl doch beschlossene Sache
Gerade weil durch den Mordanschlag der Ruf des Direktors angeknackst war. Glaubte zu fantasieren, als der mir sagte, er freue sich, mich in Freiheit entlassen zu können, da sich meine Unschuld bewiesen habe. War so verwirrt, begriff nicht so richtig sein Bla, Bla von wegen er habe es immer geahnt, dass ich unschuldig sei. Seine Menschenkenntnis hätte ihm gleich geflüstert, dass ein Mann wie ich kein Verbrecher sein könne. Aber ich sei ja nun mal leider durch die Verurteilung hierher überstellt worden. Also habe er mich auch wie einen Häftling behandeln müssen. Noch viele guten Wünsche, dann konnte ich in die Zelle um zu packen. Aber ich wusste noch immer nicht wie, warum, weshalb ich jetzt frei sein sollte. Saß auch lange da, einfach nur vor mich hinstarrend, begriff überhaupt nicht was los war. Packte dann doch irgendwann, viel war es ja nicht. Nur im Gefängnis kann man ja nicht einfach rausspazieren. Also saß ich wieder da, unzählige Gedanken und doch Leere. Dann kam H. Koch mich abholen. Wie beim Kommen jetzt beim Gehen Heinz & Co und Blank vor mir. Aber jetzt waren sie still. Doch ich fühlte mich plötzlich ganz groß. Weiß auch nicht warum, riskierte eine freche Lippe bei Hinz und Blank. Als ich dann die Treppe hinabschritt war nichts mehr mit "Groß", da fühlte ich mich nur noch als Winzling"
Ina fiel ein: "Entschuldige die Unterbrechung Jan. Du sagtest große Lippe "riskiert" und dann Winzling. Aber du gingst doch wirklich gegen die 2 vor"
Jan antwortete: "Bei Blank leitete ich durch eine ausführliche Beschwerde an den Direktor eigentlich nur ein. Zum Glück reagierte der mit allen Konsequenzen. Entlassung lag auf der Hand"

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Beitrag  walli Sa 26 März 2011, 01:36

"Für seine Verbrechen Erpressung, Bereicherung, psychische Folter, Unterstützung bei Körperverletzungen, unterlassene Hilfeleistung bei Schutzbefohlenen, ist Blank ja durch seinen gewieften Anwalt komischerweise mit Bewährung davongekommen. Vielleicht auch ganz gut. Wenn er als Häftling ins Gefängnis gekommen wäre, hätte er vor Angst vielleicht vorher einen Herzinfarkt bekommen. Bei ihm konnte ich einfach nicht anders. Wollte nicht mit dem Wissen leben, dass er statt Häftlinge zu beaufsichtigen diese weiter quälte. Soll ja auch Gefangene geben, die nach der Haft wirklich geläutert sind. Ein anständiges Leben führen"
Ina meinte: "Heinz bekam doch auch einige Jahre aufgebrummt, ist doch jetzt in einem Hochsicherungstrakt"
Jan entgegnete: "Sicher, Heinz kann nicht mehr den Tyrannen geben. Aber mit "großer Lippe" meinte ich, dass ich ihm drohte Jelos Ermordung anzuhängen"
Ina meinte: "Warum hast du es nicht getan Jan. Du bist dir doch bestimmt sicher"
Jan antwortete: "Wegen "sicher sein" konnte ich aber keinen Meineid schwören"
Ina rief: "Meineid, Jan, ich bitte dich. Was lief denn genau ab. Hast du den Mord wirklich nicht gesehen?"
Jan erinnerte sich: "Ich sah wo das Messer hinfiel, als ich mich von der Treppe auf den Terrier stürzte. Gerangel mit ihm, Blank riss ihn von mir los. Ich sackte gerade an der Wand zusammen, da sah ich Heinz Beine, genau da, wo das Messer lag. Drückte mir endlich auf meine Wunde, da glitt auch schon Jelo mit aufgeschlitzter Kehle in meine Arme. Es kann nur Heinz gewesen sein, aber das er das Messer bei Jelo ansetzte sah ich eben nicht. Wohlmöglich hätte Blank noch ausgesagt, dass ich gar nichts sehen konnte, weil ich den armen Terrier fast totschlug. Heinz wäre vielleicht mit Staranwalt aufgelaufen. Großes Erstaunen, wie, was, Sie waren selbst Häftling, wegen Tötung verurteilt, als Polizist noch dazu. Also nehmen Sie es mir nicht übel, aber als Ex-Knacki ist ihre Glaubwürdigkeit sehr zweifelhaft"

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Beitrag  walli Sa 26 März 2011, 02:31

"Aber so wie gekommen ist es o.k. Heinz ist sehr alt wenn er irgendwann rauskommt. Wird nur noch ein knurrender, aber zahnloser Köter sein"
Unsicher fragte Vince: "Aber "Winzling" Jan, irgendwie checke ich das nicht. Wie konntest du dich als Winzling fühlen. Auf dem Weg in die Freiheit bin ich doch der "Größte", der glücklichste Mensch auf der Welt"
Jan brauchte einen Moment, dann raunte er: "War aber leider nicht so. Zunächst dachte ich an jeder Gittertür, die öffnen sie jetzt nicht, war alles nur ein Scherz. Und bis zum Gefängnisausgang müssen eine Menge Gittertüren durchschritten werden. Dann war Angst Blank komme, zerre mich zurück in die Zelle. Irgendwann hatte ich tatsächlich das Tor vor mir, groß und gewaltig, angsteinflößend. War es doch das "Übel" was mir den Weg in die Freiheit die ganze lange Zeit versperrte hatte. Fühlte mich von der mächtigen Stahlmasse erdrückt. Zuletzt die Ungewissheit wer oder was, welche Zukunft erwartet dich da draußen. Hajo sah ich zuletzt als ich mit dem Bett an ihm vorbeirollte. Leni war aus dem Krankenzimmer wütend weggelaufen. Beim Video glaubte ich nicht für voll genommen zu werden. Von Benni wusste ich rein gar nichts. Alles keine Gründe um ein Empfangskomitee zu erwarten. Auch nicht von Kollegen, denn ein Ex-Knacki hat wohl kaum noch was bei der Polizei zu suchen. Tja und dann ward ihr doch Alle da. Ab jetzt bekam ich alles nur noch halb mit, war benommen, wie in Trance, glaubte zu träumen, ein Anderer zu sein. Aber irgendwann checkte ich dann doch, wie viele Wege euch zur Wahrheit geführt hatten. Auch das Liane endlich den wirklich Tathergang gestand. Meine Unschuld stand also fest, konnte tatsächlich wieder überall hingehen wo ich wollte. Die schlechten Karten habt ihr jetzt, weil ihr euch mit mir verklemmten Typen abgeben müsst"

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Beitrag  walli Sa 26 März 2011, 02:53

Ina meinte: "Jetzt beleidige dich nicht noch selbst Jan. Dann wäre diese Aussprache nämlich sinn- und nutzlos. Zumal wir wirklich nicht ahnten, dass alles so furchtbar schlimm ablief"
Hajo ergänzte: "Finde ich auch. Mensch Jan, mir klingeln noch die Ohren. Bin irgendwie im Schockzustand und das will bei mir was heißen. Nach Jahrzehnten Polizeidienst denkt man doch wirklich alle Schrecklichkeiten zu kennen. Vielleicht ist die Hölle noch angenehmer als deine Haft. Bist du denn mit uns ein wenig mehr im Reinen oder hast du uns noch mehr vorzuwerfen?"
Jan wehrte ab: "Vorzuwerfen, wie das klingt Hajo. Ich habe und hatte euch nichts vorzuwerfen. Glaubte, ich hätte deutlich gemacht, dass die Situation, meine Überempfindlichkeit in dieser Zeit mich in vielem falsch denken, reagieren ließ. Weiß selbst wie blöd es ist, solange zu brauchen alles abzuschütteln. Für Andere würde es schon lange zur Vergangenheit zählen, die würden gar nicht mehr dran denken"
"Jan deswegen sitzen wir doch hier. Keiner erwartet, dass du blitzartig wieder der Alte bist. Sind doch froh, dass du offen bist, darlegst wieso, warum, weshalb du dich so und so verhältst. Auch auf uns manches bezogen hast, was einem eben nicht bewusst ist, wenn man nicht selbst drinsteckte so wie du" beschwichtigte Hajo
Ina dehnte jetzt jedes Wort: "Ich kenne dich schon lange Jan und behaupte mal, dass ich dich auch gut kenne. Deshalb bin ich überzeugt, dass immer noch etwas Unausgesprochenes zwischen uns steht"
"Bist du jetzt zur Psychologin gewechselt" versuchte Jan zu scherzen, was ihm aber gar nicht gelang
"Keine Ausreden Jan, los raus damit. Was ist da noch?" forderte Ina
Aber Jan schwieg

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Beitrag  walli Sa 26 März 2011, 03:20

Jetzt polterte Hajo: "Jan jetzt mache nicht vor der letzten Hürde halt. Egal was es auch ist, du kannst uns alles an den Kopf knallen und nachher trinken wir doch als Freunde ein Bier zusammen"
Jan krächzte: "Ich habe nicht das Recht euch alles an den Kopf zu knallen über eine Zeit, über Abläufe, die ich gar nicht mitbekam"
Hajo sah sich irritiert in der Runde um, bis Ina meinte: "Es sind die Ermitlungen Jan. Natürlich, dass muss es sein. Du kennst die Berichte, weißt wie es gelaufen ist. Aber dann sprich es doch auch aus über was du gestolpert bist, gegrübelt hast. Du warst doch schließlich der Betroffene. Da ist doch wirklich nichts dabei"
Jan erregte sich etwas: "Da ist sogar eine ganze Menge dabei. Ich kann doch keine Kritik üben, Vorwürfe machen, wenn ich selbst nicht mitwirkte, gar nicht anwesen war. Wer weiß, vielleicht hätte ich mich genauso verhalten, wäre ebenfalls so vorgegangen. Das ist wirklich kein Freundschaftsbeweis mehr. Ihr schenkt mir die Freiheit und ich ziehe über euch her"
Ina stöhnte: "Er kann es nicht lassen. Schon wieder so eine auf dich gerichtete negative Schlussfolgerung. Mensch Jan, wir wissen auch, dass wir für die Aufklärung keinen Orden verdient haben. Mancher Fehler fiel uns leider zu spät auf oder wir dachten: "Warum setzten wir da bloß an, war doch klar, dass es nichts bringt" Wir fallen bestimmt nicht vom Hocker, wenn du uns etwas erklärst was du für falsch hältst. Leider kennst du diesmal nur die Theorie, aber warum sollst du darüber nicht deine Meinung sagen"
Vince meinte: "Wir besprechen doch oft nachträglich einen Fall. Meinen, dass es gut ist, weil lehrreich für die Zukunft. Also Jan, du musst dich zu deiner eigenen Sache geradezu äußern"
Hajo erklärte: "Der Meinung bin ich aber auch Jan oder traust du dich nicht es einfach auf einen Nenner zu bringen.

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Beitrag  Smarthi Sa 26 März 2011, 17:09

Nicht dass zu denkst ich würde deiner Aussprache nicht mehr folgen, ich bin immer noch gespannt dabei... Very Happy

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Beitrag  walli Sa 26 März 2011, 22:38

Hallo Smarthi, dachte mir, dass du weiter dran bleibst. Aber du hast ja jetzt auch an deine eigene Story zu denken
Schönes Wochenende Walli

Jan sah Hajo erstaunt an, hauchte: "Auf einen Nenner bringen?"
Hajo erklärte: "Ja genau das meine ich, alles auf einen Nenner bringen. Z.B. ganz offen zu sagen: "Es dauerte alles zu lange, viel zu lange. Ihr seid schuld, dass sich die schlimmste Zeit meines Lebens so in die Länge zog"
Jan wehrte ab: "Lang Hajo, lang. Natürlich war es lang, sehr lang. Jeder einzelne Tag, ach was, jede einzelne Minute waren viel zu lang. Trotzdem kein Grund euch jetzt mit unberechtigter Kritik oder Besserwisserei zu kränken"
"Ich kapiere es nicht, was soll denn daran so schlimm sein. Wir erklärten dir gerade, dass wir wie oft nachträglich die Aufklärung durchleuchten. Natürlich mussten wir das noch nicht am Fall eines eigenen Kollegen tun. Aber ansonsten kennst du das Jan, warst oft mit dabei. Jetzt musst du alles nur noch vom neutralen Standpunkt aus sehen. Worauf wartest du Jan, wäre besser du legst endlich los"
Jan schluckte, schluckte, schluckte noch mal, dann brachte er endlich langsam unsicher hervor: "Nun gut, wenn ihr es so wollt. Da wäre zunächst Binz"
Hajo gab zu: "Ja Jan ich weiß, wegen der Befangenheit"
Jan entgegnete: "Daran dachte ich jetzt weniger. Aber Binz ordnete an, wurde strikt befolgt. Binz ließ dies und das nicht zu, also bloß nichts unternehmen. Binz sagte an Lianes Aussage zu den Anrufen bei mir ist nicht zu rütteln, also Punkt. Hajo wie oft unternahmen wir schon etwas hinter dem Rücken eines Staatsanwaltes."

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Beitrag  walli Sa 26 März 2011, 22:59

"Wie oft hast du dich schon bei Kollegen oder Vorgesetzten beschwert, aufgetrumpft, Hajo. Gefordert: "Es muss sich was ändern, so geht´s nicht. Aber bei Binz? Er bestimmte und es wurde gekuscht"
Hajo bekannte: "Glaube mir Jan, ich fragte mich auch oft, warum gibt´s du so klein bei. Soll jetzt keine Ausrede sein. Aber irgendwie war der Kerl so diktatorisch, dass man lieber immer parierte"
Jan grübelte
"J-a-a-a-n" rief Ina leise "Wir warten"
Jan räuperte sich: "Spionageverdacht kam auf"
Ina meinte: "Jan, meine Laborfehler hast du mich schon wissen lassen"
Jan schüttelte den Kopf: "Nein, nein, meine Spionage jetzt als Verbrechen. Bei Wegeners Erfindungen war das eine logische Folgerung. Nur, mit Spionage haben wir doch kaum Erfahrung. Damit befasst sich bei uns eine eigene Abteilung, zusammen mit den Wirtschaftsexperten, weil das ja meistens zusammenhängt. Frage: Warum habt ihr das nicht an die Kollegen abgegeben, mit denen zusammengearbeitet oder sie wenigstens um Rat gefragt. So musstet ihr euch mühsam und langwierig selbst duchwursteln"
"Hat die Aufklärung verzögert. Die Gefängniszeit für dich unnötig verlängert. Das meinst du doch damit Jan?" fragte Ina
Jan entgegnete: "Ich war zu ungeduldig. Denke zu "Ich-bezogen" meint ihr"
Hajo antwortete: "In deiner Situation hattest du das Recht dazu Jan. Wir hingegen verhielten uns so, weil wir den Fall aufklären wollten, für dich aufklären wollten, verstehst du. Du gehörst zu uns, bist Freund und Kollege. Wir dachten, dass auch nur wir dir da helfen sollten, etwas für dich tun. Du solltest durch uns freikommen"

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Beitrag  walli Sa 26 März 2011, 23:27

Jan versuchte zu lächeln: "Na gut, lassen wir das mal so stehen. Vielleicht hätte ich mich ja umgekehrt genauso verhalten
Aber plötzlich waren auch noch die Asiaten im Spiel. Sume verschloss sich, o.k. war nicht zu ändern. Erlaubt mir aber bitte die Frage: Habt ihr jetzt nicht alles zu sehr schleifen lassen?"
"Den Vorwurf kannst du sicher begründen Jan?" fragte Ina
Jan fragte seinerseite: "Musstet ihr zur weiteren Klärung wirklich geduldig auf das Eintreffen einer ganzen Horde von einer asiatischen Delegation warten? Wozu gibt es Botschaften und denen kann man wirklich vertrauen. Die sind genau, gewissenhaft und verschwiegen, auch bei der Mithilfe von Verbrechensaufklärung. Viele sprechen da perfekt deutsch oder Deutsche, die diese Sprache perfekt beherrschen. Dolmetscher überflüssig. Bin mir sicher, die hätten von der Botschaft in Asien 10 x schneller Antworten gehabt als die Delegation sich herabließ im Präsidium zu erscheinen"
Hajo murmelte: "Botschaft? Jan bekomme jetzt bitte keinen Wutanfall oder verzweifle nachträglich, aber eigentlich wird uns das jetzt erst klar, wo du es aussprichst. Wir ärgerten uns im Nachhinein unheimlich über uns selbst. Was die Asiaten uns erklärten, nämlich, dass sie sich heimlich über Firmen informieren lassen, um diese bei Erfolgsaussichten zu kaufen, hätte uns vorher glasklar sein müssen. Mit ihrem unheimlichen Reichtum kriegen sie Macht über Besitz, vielleicht auch über den Staat. Müssen aber nicht morden um an ihr Ziel zu kommen, die schaffen das alles mit Geld"
Jan meinte: "Deshalb ließen sie wohl auch Sume schon mal vortasten. Aber paradox, dass ausgerechnet diese Frau auf den größten Übeltäter, auf Stankowski wies, weil zufällig seine Visitenkarte mit Foto da heftete. Desche tischte euch ein Märchen auf über das Zusammentreffen. Sicher, Lügner kann man schlecht das Gegenteil beweisen und ihr hattet nichts in der Hand um Stankowski anzuklagen. Aber er was schon so oft im Spiel. Ein "unter die Lupe nehmen" hätte drin sein müssen. Ging ja mit Acker schon los, den er ohne Waffenschein in seiner Sicherheitsfirma beschäftigte"

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Beitrag  walli So 27 März 2011, 00:06

"Weiter sagtet auch ihr, dass ihr Brand für einen Lügner haltet, bis zum schlimmsten Verbrechen alles zutraut. Stankowski war sein Chef. Wäre das nicht wieder ein Grund gewesen ihn unter die Lupe zu nehmen. Die Hütte, wo Liane gefangen gehalten wurde, gehörte ihm. Brand konnte während dem Dienst ohne eine Erklärung einfach dorthin abhauen. War das alles zusammen nicht sehr merkwürdig. Klar konntet ihr nicht hellsehen, dass letzlich wirklich alles bei ihm zusammenlief. Auch nicht hingehen, einfach ein Geständnis fordern ohne zu wissen für was. Aber die Firma, Unterlagen zu durchsuchen, dazu gab es genug Gründe. Wir stocherten doch schon oft bei anderen Fällen lange erfolgslos im Nichts, bis dann ein winziger Hinweis, ein Fetzen zur Wahrheit führte. Mit einem Fetzen den wir bei Nora fanden, wodurch du Ina uns zur Uni-Bücherei führtest, begann doch eigentlich alles"
Mulmig gestand Hajo: "Genau daran, an all den Unterlassungen knabbern wir auch sehr. Die Fehler machen uns 3 sehr zu schaffen. Wir rätseln noch oft darüber. Nur nicht in deinem Beisein Jan, wüssten nicht wie wir uns verhalten sollen, wenn du daneben stehts"
Ina bekannte: "Tja Jan, jetzt im Nachhinein um Entschuldigung zu bitten, dass wir eine Menge Notwendiges unterließen würde dich wohl sehr kränken?"
Jan wehrte ab: "Ihr sollt euch nicht entschuldigen. Vielleicht fiel mir das ja auch alles nur auf, weil ich die Berichte nach der Aufklärung las. Bei Nora und Liane angefangen, hätte ich es doch selbst nicht für möglich gehalten, dass dieses Intrigennetz sich so unendlich weit spannt. Gerade die kaum durchschaubaren falschen Spiele erschwerten doch alles um ein Vielfaches. Doch eines habe ich vollkommen vermisst Hajo, deinen Biss. Desche machte auf großen Max mit seinen Endlosreden. Wenn davon genug, verwies er schnell an Projaska, der wieder änglich an Wegener. Die Witwe redete viel, brachte aber nichts bedeutendes. Dafür der pfiffige Sohn umso mehr."

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Beitrag  walli So 27 März 2011, 00:49

"Dann schwenkte alles wieder zu Projaska, der wie aus dem Nichts Sume dazu zauberte. Der weiteste Sprung dann nach Asien. Zwischen allem Stankowski, der aber vollkommen unberührt blieb. Schließlich doch wieder zu Desche. Dieses Hinhalten dauerte alles. Verstrich auch viel Zeit wo einfach nur Stillstand herrschte. Aber wo war bei all dem Darumgezicke dein Starrsinn Hajo. Du haust doch auch sonst mal auf den Tisch, schreist: "Verdammt, ich will keine Ausreden mehr, ich will endlich Wahrheiten hören"
Hajo murmelte: "Das ist vielleicht das Bitterste überhaupt für dich Jan, dass du erst dem Tod so nahe sein musst, hilflos verwundet daliegst. Aber nicht in einer komfortablen Klinik, sondern auf der Krankenstation eines Gefängnis. Durch eine hingekraxelte Nr. musst du den Fall quasi selbst aufklären"
Jan erregte sich: "Quatsch, ich habe doch nichts aufgeklärt"
Hajo sinnierte laut: "Weißt du Jan, es war wirklich unheimlich, dass du so vieles richtig vorhersagtest. Du hast gleich vermutet, dass viele Intrigen mitspielen und genauso war es. Als du von Brands früherer Tätigkeit erfuhrst, warst du sicher, dass hohe Tiere drinhängen. Tja und Desche war ein hohes Tiel, mit seiner gewaltigen Firma, die in viele Richtungen fungierte. Kannst mich jetzt weichprügeln Jan, aber mich blockierte das, es nahm mir den Biss. Du, der anscheind als Einziger von uns den richtigen Durchblick im voraus hatte, hast den höchsten Preis dafür bezahlt. Mir fehlte der Mumm, ich war gar nicht der Große, sondern du. Warst aber eingesperrt. Ich hatte es nicht verhindert, für was war ich da überhaupt noch von Nutzen. Vor meinen Schreien zitterte doch sowieso Keiner mehr"
In die peinlich aufkommende Stimmung beteuerte Ina: "Und es bleibt dabei. Du hast letzlich aufgeklärt Jan. Die Nr. kam zwar von Peter, aber wenn du sie nicht präsentiert hättest........dann, dann, dann wärst du vielleicht leider immer noch im Gefängnis. Erst durch die Nr. stießen wir auf das Kto., auf Lichtenstein, auf Desche"

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Beitrag  walli So 27 März 2011, 01:18

"Damit bewiesen wir, dass Desche hohe Beträge an Stankowski zahlte. Mit den Fakten spuckte er endlich aus, es folgte Stankowskis Verhaftung. Selbst sein Anwalt sagte ihm, dass leugnen zwecklos, die Beweise erdrückend seien. Liane traute sich endlich die Wahrheit zu sagen. Aber Jan, bitte glaube uns, wir wollten wirklich schnell aufklären, dir helfen. Es war so unwirklich, so unbeschreiblich schrecklich dich im Gefängnis zu wissen. Wir hätten dich so gerne ganz schnell in Freiheit geholt"
Jan krächzte: "Das weiß ich doch. Ihr habt wirklich viel und ständig ermittelt, sofern es eben was zu ermitteln gab. Natürlich war es schrecklich mich, einen von uns, in der Zelle zu wissen. Die Situation, dass einer aus dem Team hinter Gitter landet hatten wir ja auch noch nie. Mir wäre es doch umgekehrt genauso gegangen. Ihr ward in großer Aufregung, Sorge, vielleicht auch wegen Leni und Benni. Es ging um einen von uns. Da kommt Fassungslosigkeit, Schock, Entsetzen, Verzweiflung ins Spiel. Ihr wolltet es nicht wahrhaben, wusstet aber, dass ich in der Zelle eingesperrt war. Also noch emsiger ermitteln, noch eine Spur verfolgen, einem Verdacht nachgehen.
Aber wir lebten die ganze Zeit in 2 verschiedenen Welten und wer nicht schon mal selbst in einer Zelle festsaß, kann nicht nachvollziehen was Eingesperrtsein bedeutet.............Allerdings" fuhr Jan erst nach einer Pause fort "Du Ina hast es ja schon erlebt. Dich hat es anscheinend nicht umgehauen so wie mich. Dann bin ich eigentlich ein Weichei, müsste wie du sagen, passiert, vorbei, vergessen. Bin schon eine Weile entlassen, wenn ich es mit deiner Härte vergleiche Ina, muss ich mich furchtbar schämen, dass die Horrorerinnerungen mich immer noch so beherrschen, ich in vielem verklemmt, gehemmt bin, psychisch noch nicht ganz auf der Höhe. Wenn ich mich mehr zusammenreißen würde, müsstet ihr eure Zeit nicht für so tränentriefende Gespräche vertun"
"Jan, Jan, Jan" Ina schrie es ganz laut heraus "Hast du denn gar nichts kapiert, wie ich meine 3 Monate Haft sehe?"

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Beitrag  walli So 27 März 2011, 01:42

Erschrocken fuhr Jan zusammen, sah Ina unsicher an
Ina begann: "Also jetzt noch mal ganz langsam zum mitschreiben Jan. Zunächst sind 3 Monate und 6 Jahre überhaupt nicht vergleichbar. Man könnte sagen: Bei mir ein Moment, bei dir eine Ewigkeit. Falls du es vorhin nicht mitbekommen hast, ich war nicht unschuldig daran verhaftet zu werden. Die Aktionen waren verboten, wir machten es trotzdem, mussten also damit rechnen aufzufliegen. Klar wurde ich von der Schnepfe verpfiffen, aber das war in der DDR auch was vorhersehbares. Dich aber Jan hat eine Frau, hat Liane in den Abgrund gestürzt. Dir die schlimmsten Verbrechen, Mord, Stalking, angehängt. Liane, der du helfen wolltest, für die du geschwiegen, deren Leben du wohlmöglich gerettet hast. Acker hätte sie wohl erschossen. Wegen dieser Frau warst du nicht nur länger in U-Haft als ich in der DDR eingesperrt, wegen ihr wurde auch das vernichtende Urteil über dich gefällt, grundlos, du warst vollkommen unschuldig. Bei mir hatten sie wenigstens, wenn auch banalen, aber Grund mich einzusperren. Bei mir gab es auch keinen Heinz, Blank, usw. die mich verwundeten, schikanierten, alles noch mehr zur Hölle machten. Die Wärter hatten zwar einen barschen Ton, wir mussten parieren und damit gut. Im Gegensatz zu dir war ich auch nicht in Einzelhaft. Wir waren einige in der Zelle, alle irgendwie wegen den gleichen Delikten. Konnten uns quasi gut gemeinsam die Zeit vertreiben. Hing mal Einer vor Angst durch lange eingesperrt zu bleiben oder da drin zu verschimmeln, wurde er sofort aufgebaut. Bekam erzählt von gleichwertigen Fällen, dass man die Leute nur für gewisse Zeit einsperrte um Angst einzuflößen, die dann mit den Worten: "Das war dir hoffentlich eine Lehre" auch wieder entlassen wurden. Kam es wirklich zur Verurteilung waren es noch nie mehr als 2 Jahre gewesen. Meine klassen Eltern besuchten mich oft, bauten mich auf. Mutter stopfte uns mit selbstgebackenem Kuchen voll. Vater wusste ein wenig wie es lief, sagte immer wieder, lange bist du nicht mehr hier drin"

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