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Abrechnung - Jans Traum

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Beitrag  walli Di 29 März 2011, 00:31

"Heimlich zwickte ich mich laufend, wollte mich überzeugen, dass ich das nicht träumte. Dank euch war ich wieder frei. Ich schämte mich entsetzlich euch so misstraut zu haben"
Hajo meinte: "Es dauerte aber auch verdammt lange. Sehr, sehr, wirklich viel zu lange Jan. Zum Schluss nur eine Nr. Da musstest du einfach mutlos sein"
Jan wehrte ab: "Nein, so heftig hätte es trotzdem nie werden dürfen. Bin lange genug dabei um zu wissen, dass sich Aufklärung endlos hinziehen kann. Zu all dem hätten meine ganzen Reaktionen eigentlich nie sein dürfen"
"Verstehe nicht Jan, was meinst du damit?" fragte Hajo irritiert
Jan raunte: "Ich hatte die so langersehnte Freiheit wieder. Aber die absolute Freude darüber fehlte. Fehlt heute noch, weil mich mein schlechtes Gewissen fast erdrückt. Könnte jetzt noch durchdrehen wie ungerecht ich war. Stumm Verdächtigungen, Beschimpfungen ausstieß. Erfüllt von den schlimmsten Vermutungen. Wie hart, zornig, selbstgerecht ich war, euch als meine Feinde sah. Zerfressen von Neid, euch vor lauter Selbstmitleid nichts gönnte, noch nicht mal Ruhe. Meine in mir brodelnde Bosheit zu Allem und Jedem war so grenzenlos, so unbeschreiblich, kann man gar nicht in Worte fassen" verstummte Jan
Nach heftigem Schlucken brachte er flüsternd hervor: "Wegen diesen unaufhörlichen Vorwürfen bin ich so verklemmt, gehemmt, mag euch nicht in die Augen sehen. Ihr ward so um mich bemüht, habt mir Zeit gelassen. Als ich wieder einstieg als Freund empfangen. So herzlich, so rührend, als sei ich nie weg gewesen, hätte nie in der Zelle gesessen. Ich gehörte dazu wie eh und je, als sei ich der Alte"

walli

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Beitrag  walli Di 29 März 2011, 01:21

"Aber in Wirklichkeit ließ ich zuvor alle nur denkbaren Gemeinheiten auf euch ab. Ich bin zwar wieder mitten unter euch, aber für mich ist es als sei ein riesiger, breiter Graben zwischen uns, über den ich nicht rüberkomme"
Ina fragte besorgt: "Ist den zwischen euch 3 wirklich alles in Ordnung"
Leni antwortete überzeugt: "Ja absolut. Auch bei uns litt Jan zuerst unter seinem schlechten Gewissen. Er ist regelrecht , vor uns geflohen. Stundenlang in der Natur spaziert. Solange bis Benni und ich es nicht mehr aushielten, nach der Ursache forschten. Wir konnten Jan nach langen, ruhigen Gesprächen überzeugen, dass er keinen Grund hatte sich Vorwürfe zu machen. Ehrlich erzählte ich ihm auch von meinen schlimmen Gedanken. Jan sah ein, dass er gar nicht so ungerecht geurteilt hatte. Na und Benni, der sowieso die ganze Zeit an Jan glaubte, amüsierte es, was Jan sich alles bei ihm vorgestellt hatte. Jetzt unternimmt er noch mehr mit Jan, nachdem er solange von ihm getrennt war. Ganz langsam legte sich Jans schlechtes Gewissen jetzt. Das wir 2 harmonischer denn je miteinander sind, müsste ja mehr als offentsichtlich sein. Allerdings bekam Jan durch Liane noch mal Rückschläge"
"Weil du dieser Frau noch mal begegnen musstest Jan, dem Auslöser für alles" meinte Ina
Jan bekannte: "Ja und nein. Zum Glück hat Leni ja meine Ablehnung zerschlagen. Oh ja, es riss furchtbar in mir als ich ihr gegenüberstand. Von euch wusste ich ja eigentlich alles schon. Aber es aus ihrem Mund zu hören war zusätzliche Bestätigung, dass sie wirklich beschützt werden musste, was leider Schweigen unbedingt nötig machte. Es wurde nichts ungeschehen und die zurückliegende Zeit nicht besser dadurch. Aber zu wissen, dass sie nur aus großer Angst gelogen hatte, ließ schon ein wenig Mitleid in mir zu. Doch was ich über Binz erfuhr, dass war, war......Ja, dass haute mich wirklich um. War froh, dass Leni zurückfuhr. Ich war so benommen, wäre wohl gegen einen Baum geknallt"

walli

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Beitrag  walli Di 29 März 2011, 01:50

Hajo fragte: "Was wurde denn alles gegen Binz unternommen? "Welche Folgen hat das für ihn?"
Jan antwortete: "Keine Ahnung. Zunächst war ich zu geschockt etwas zu unternehmen. Als endlich doch soweit, bin ich zu Andi. Dachte noch, der lacht mich aus ihm so ein Märchen aufzutischen. Doch der nahm das ernst, versprach sofort alles nötige zu unternehmen. Das reichte mir. Wollte nichts mehr hören, wissen davon, nur noch abhaken. Andi ließ mich dann doch wissen, den Fall eingesehen zu haben. Das alles so war, wie Liane gesagt, auch was die Richterin betraf. Jetzt laufen erst mal langwierige Untersuchungen"
Hajo meinte: "Muss ja was laufen. Binz sagte ja selbst man schaue ihm auf die Finger. Hoffentlich verknacken sie beide ordentlich"
Jan entgegnete: "Glaube kaum, dass Juristen andere Juristen in Haft schicken. Vielleicht dürfen sie nur noch unwichtige Zivilfälle bearbeiten oder werden irgendwo in die Provinz versetzt. Auch egal, Hauptsache sie können keine Unschuldigen mehr hinter Gitter bringen"
Langes Schweigen, bis Hajo vorsichtig fragte: "Tja Jan, wo stehen wir denn jetzt. Das du im Dienst wieder fast der Alte bist, sagte ich dir schon. Deine behutsamen Verhöre und der zögerliche Umgang führen verständlicherweise auf dich selbst zurück"
Jan bekannte: "Richtig, nachdem ich selbst durch die Mangel gedreht, mir nichts geglaubt wurde, kann ich Keinem mehr einfach vor den Bug knallen: "Du bist schuldig". Ist einfach zuviel Angst da, könnte sich doch anders zugetragen haben, ungeahntes im Spiel sein. Glaube auch nicht mehr, dass man in der Zelle schneller zur Vernunft kommt. Meine, es treibt einem eher zur Verzweiflung. Das Zögern mit der Waffe. Ja es ist gefährlich, sehr gefährlich sogar. Doch ich bringe es einfach noch nicht fertig schnell zu schießen, habe noch zu deutlich Acker vor mir"

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Beitrag  walli Di 29 März 2011, 02:15

Ina meinte: Na ja, hat ja auch manchmal was Gutes. Bei der Sache mit der Schreckschusspistole war es sehr positiv. Meine Güte hatten wir eine Angst um dich Jan, wie der mit auf dich gerichteter Waffe vor dir stand. Hättest du geschossen, wäre es wieder böse für dich gelaufen. Aber die Waffe sah sowas von echt aus. Wie konntest du nur so ruhig bleiben Jan?"
Jan zog die Schultern hoch: "Instinkt vielleicht. Unsichtbare gute Geister ließen mich ahnen, dass es Spielzug ist"
"Blödmann" schimpfte Ina spaßig

Wieder langes Schweigen
Vorsichtig fragte Hajo dann: "Haben dir diese Stunden, die Aussprache, denn jetzt helfen können Jan? Ist etwas von dir abgefallen? Hast du mehr Klarheit?"
Jetzt regte sich Wolle auf: "Was denkt ihr euch denn eigentlich. Ihr könnt doch nicht allen Ernstes eine Blitzheilung erwarten"
Jan erklärte jetzt selbst: "Das hängt doch von euch ab. Wenn ihr jetzt die Messer gegen mich wetzt, dann habe ich ein folgenschweres Eigentor zu meinem großen Nachteil geschossen"
Hajo regte sich furchtbar auf: "Rede doch nicht laufend solchen Unsinn Jan. Wie oft müssen wir dir noch versichern, dass alles richtig war, was du endlich rausgelassen hast"
Jan entgegnete: "Sehen wir es doch ganz nüchtern. Ich knallte euch Unmengen an den Kopf. Vielleicht gar viel zu viel und eine Menge Falsches noch dazu. Ihr habt also allen Grund gekränkt, beleidigt, betroffen zu sein. Ist doch sowas von undankbar mich rauszuholen, aber ich kritisiere eure Arbeit dann noch"

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Beitrag  walli Di 29 März 2011, 02:31

"Vielleicht bin ich viel zu weit gegangen, habe alle Grenzen überschritten. Vielleicht war ich auch viel zu ungerecht, maßlos gemein. So was brauchen sich auch Freunde nicht gefallen lassen. Wenn wir jetzt überhaupt noch Freund sind" verstummte Jan
Hajo rief: "Jan, hast du vorhin nicht zugehört. Wir bestätigten, dass deine Kritik oft berechtigt war. Im Nachhinein merkten auch wir, dass Vieles falsch lief. Heute würde manches anders angepackt. Hoffentlich kriegst du das schnell in deinen verdammten Dickkopf. Anderes, dein Mißtrauen, dich ungerecht behandelt zu fühlen, damit müssen wir noch klar kommen, darüber nachdenken. Das muss sich irgendwie setzen, verarbeitet werden. Aber das brauche ich dir ja wohl nicht sagen, dass sowas nicht im Schnellverfahren geht, Herr Psychologe"
Ina meinte: "Jan, du musst dich bitte jetzt auch mal in unsere Lage versetzen. Es war geradezu ein kaum zu bewätigender Berg, denn wir erst mal verarbeiten mussten. Dazu zählte alles, was man sich nur denken oder auch nicht denken kann"

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Beitrag  Smarthi Di 29 März 2011, 15:59

Schön, dass Jan sich endlich frei reden konnte, und... gerade jetzt, als du mit dem Selbstmord angefangen hast, war ich so darin versunken, dass ich mich einen Moment gar nicht mehr erinnern konnte, was Ina, Vince und Hajo wirklich gedacht haben, ich sah es nur noch aus Jans Sicht. Ein großes Lob an deine "einwickelnde" Schreibart!
LG

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Beitrag  walli Di 29 März 2011, 19:52

Danke Smarthi. Selbst finde ich an meiner "Schreibe" nichts besonderes. Kommt halt so auf das Papier wie ich es denke.
Aber wenn´s denn gefällt LG Walli

Jetzt folgte eine Redesalve von Ina: "Klar Jan, dass Haft für dich entsetzlich ist. Uns hat das Urteil auch erst mal geschockt, ja vielleicht gar gelähmt, unfähig da gleich in die Vollen zu steigen. Muss wohl nicht betonen, dass wir dich schnell rausholen wollten. Es war grauenhaft, unfassbar, wollten es nicht wahrhaben, dass einer von uns hinter Gitter ist. War uns klar wie erbärmlich, schlecht grauenhaft du dich fühlst. Das es dich runterzieht, depremiert, unaushaltbar für dich ist. Nur daran denken ließ uns erschauern. Besuchte dich nicht, weil ich dein trauriges Aussehen nicht ertragen hätte. Dir nicht in die Augen sehen konnte, gab ja keine Fortschritte. Wir stellten uns viel um dich vor, glaubten auch zu empfinden, aber...........? Ist leider genauso wie du sagst Jan. Nur wer es selbst durchmacht, steckt in der Realität. Beispiel: Zeitgefühl, Sekunden werden zur Ewigkeit, empfindet man doch nur wenn man isoliert festsitzt. Aber Jan, so nah wir uns auch bei dir glaubten, wir kamen doch nie drauf, dass du dich total aufgibst, an Selbstmord denkst. Oder andererseits brutal zerrissen bist, auf falsche Annahmen, Schlussfolgerungen, Gedanken, Gefühle kommst. Doch selbst wenn du uns verflucht hast, Keiner aber wirklich Keiner darf dich deswegen verurteilten, beleidigt, zornig sein, dir die Freundschaft kündigen. Fakt ist, du Jan und nur du allein hast dringesteckt, ertragen, ausgehalten. Musst auch jetzt noch für dich damit fertig werden. Zu sagen: "Wir leiden mit dir" ist doch absurd. Sicher, ist schon komisch was du uns alles hingeknallt hast, macht mulmig. Gibt sehr viel für uns zum Grübeln und noch mehr woran wir zu knabbern haben. Aber Leni, Benni und du, ihr habt alles aufgearbeitet und versteht euch besser denn je. Mit der Familie ist es möglich"

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Beitrag  Smarthi Di 29 März 2011, 20:04

Vielleicht ist das ja gerade der Tipp: Einfach drauf losschreiben. Ich vermute fast dann wirkt es am natürlichsten... Das Problem bei mir ist nämlich, wenn ich zu lange drüber nachdenke und i-welche Übersichten, was weiß ich, mache, dann kommt gar nichts mehr bei raus. Manchmal sind vermeintliche "Hilfen" die Lehrer sich ausdenken doch nicht so schlau... Very Happy

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Beitrag  walli Di 29 März 2011, 21:06

Smarthi, rate dir einfach so wie du es willst draufloszuschreiben. Wirst sehen, mit jedem Satz, Kapital, Geschichte wirst du besser. Wir haben doch alle "unerfahren" angefangen LG Walli

"Familie also im 7.Himmel. Jan, dann nimmst du doch nicht wirklich an, dass irgendwas von dem hier Abgelaufenen unsere Freundschaft zerstört. Nee, also Jan, wie kommst du bloß darauf. Ich versichere dir, versichere es dir im Namen von uns 3, du hast keinen, aber auch nicht den winzigsten Grund dir Vorwürfe zu machen. Dich gar selbst anzuklagen, ein schlechtes Gewissen oder Hemmungen vor uns zu haben"
Vince meinte locker: "Schließe mich Ina 100%ig an. Also Jan, ab morgen fegst du wieder mit deinem bekannten Elan ins Büro, ermittelst wie ein Wilder und lachst gefälligst wieder über meine blöden Witze"
Hajo grinste: "Kann Vince, ausnahmsweise, nur zustimmen"
Jan saß nur still da, zusammengesunken sinnierte er vor sich hin
"He Jan, hast du überhaupt zugehört" rief Ina
Jan hob den Kopf hoch, Tränen in den Augen, blickte er die 3 nacheinander an, flüsterte: "Ich hörte nur zu gut zu. Weiß aber nicht was ich sagen, wie ich reagieren soll"
Hajo beruhigte: "Jan wir erwarten wirklich keine Wunder bei dir. Lass dir soviel Zeit wie du willst um alle Schrecklichkeiten zu überwinden, wieder richtig ins Leben zurück zu finden. Aber was uns betrifft, kannst du bestimmt sofort jede Hürde aus dir reißen. Kannst du damit leben, bzw. hat dir das Alles jetzt irgendwas gebracht oder wie können wir noch helfen?"

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Beitrag  walli Di 29 März 2011, 21:32

Jan grübelte einen Moment bevor er raunte: "Puh, wie soll ich das jetzt ausdrücken. Will mal so sagen, ein feines Rieseln der Beklemmungen spüre ich jetzt ein wenig. Trotzdem bitte ich euch um Geduld, lasst mir bitte Zeit. Glaube auch kaum, dass ich morgen schon als Strahlemann erscheine und euch 3 um den Hals falle. Wenn aber aus dem Rieseln Bröckeln wird, aus kleinen Steinchen große Brocken, dann, ja dann nehme ich an, dass in nicht zu weiter Ferne sich der Fels in mir ganz verflüchtigt hat" brach Jan ab
Nach einer Pause glänzten seine Augen noch mehr als hauchte: "Danke, vielen, vielen herzlichen Dank euch Allen. Ihr glaubt ja gar nicht..........."
Hajo unterbrach ihn: "Jetzt bloß nicht noch philosophieren Jan. Wir gehen jetzt lieber Alle zu unserem Treff, zu "Rosi", gönnen uns was Gutes"
Jan wehrte ab: "Ach nein Hajo. Jetzt nerve ich euch schon stundenlang mit meinem Gerede, dann müsst ihr nicht auch noch......."
Hajo fiel ein: "Oh doch Jan, genau das tun wir jetzt. In "Rosis-Treff", na ja, "feiern" ist total daneben. Sagen wir lieber, wir läuten leise die alten, neuen Jan-Zeiten ein"
"Oh ja Papa, ich wollte schon immer wissen wo ihr euch außerhalb der Bürozeiten rumtreibt" ließ Benni verlauten
"Na wenn mich mein Junior schon überstimmt" lächelte Jan und erhob sich
Es wurden auch wirklich schöne Stunden. Bei Essen und Trinken unterhielten sie sich über alles möglich. Aber der Dienst und das Gefängnis blieben Tabu-Themen

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Beitrag  walli Di 29 März 2011, 21:50

Zuhause meinte Jan schüchtern zu Leni und Benni: "Gibt es zwischen uns denn auch noch was zu kären?"
Leni wehrte entsetzt ab: "Aber Jan, wir sprachen doch so oft, solange, ausführlich und offen miteinander. Du kennst alle Bosheiten von mir und ich habe Klarheit und Verständnis über und für dich. Selbst Benni verstand schnell, warum du so negativ über ihn dachtest. Sieh ihn dir an. Meine, näher standet ihr euch nie und bei uns 2 habe ich das gleiche Gefühl"
Benni legte Jan den Arm um die Schulter: "Genau Papa, wird Zeit, dass du den Pessimisten ablegst.......und jetzt sage ich "Gute Nacht"
"Danke mein Sohn" raunte Jan
"Würde mich Benni gerne anschließen" meinte Leni
"Ganz deiner Meinung" lächelte Jan, folgte ihr ins Schlafzimmer

Leni erwachte plötzlich erschrocken. Beim Blick auf Jan wusste sie warum
Schweißgebadet wälzte er sich furchtbar aufgelöst hin und her: "Nein, nicht einsperren, ich bin unschuldig, hört ihr unschuldig. Lasst mich frei, raus aus den Gittern. Nicht einsperren" rief er immer wieder
Seine Hände umklammerten den Schlafanzug, heftig zerrte er an dem Stoff
Leni rüttelte an ihm, rief: "Aufwachen, Jan aufwachen. So wache doch auf"
Jan warf sich weiter hin und her, stieß voller Angst immer wieder "Nicht einsperren" hervor
Leni rüttelte noch heftiger, rief noch lauter
Es dauerte noch lange bis Jans Unruhe etwas abebbte, seine Ausrufe leiser wurden
Endlich flatterten seine Lider, ganz langsam öffnete er die Augen, verwirrt blickte er sich um, blieb an Leni haften

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Beitrag  walli Di 29 März 2011, 22:34

Mit weitaufgerissenen Augen starrte Jan Leni ungläubig an
Leni sprach auf ihn ein: "Jan, ich bin es Leni. Ganz ruhig, komme zu dir. Du liegst in deinem Bett, Keiner tut dir was"
Einen Moment noch, Jan schien sich zu besinnen, dann fiel er erschöpft in sein Kissen
''Du träumtest wieder vom Gefängnis und allen Schrecklichkeiten, nicht wahr?" fragte Leni
Jan nickte nur
Leni meinte: "Willst du dich nicht doch mit Allen aussprechen Jan, alles rauslassen. Sie meinen es wirklich ehrlich"
Jan krächzte: "Weiß ich, aber ich überwinde das auch so. Jetzt hilft mir bestimmt erst mal ein Bad. So früh wie es noch ist, kann ich lange in der Wanne bleiben"
Jan erhob sich, torkelte mehr als das er ging zum Bad. Zu stark, zu benommen war er noch von dem Traum, bemühte sich Klarheit in seinen Kopf zu kriegen
Später in der Wanne liegend, dachte Jan: "Man, was für ein Hammer von Traum. Knallte wirklich die heftigsten Dinge hin, ließ Vorwürfe nur so hageln. Aber irgendwie befreiend. Nur wirklich umsetzen............wozu? Gegen Binz und die Richterin läuft wirklich alles, auch für Blank gab es Konsequenzen. Liane, na ja, die Begegnung war hart, aber ihr Gesagtes ehrlich. Zu Leni und Benni war ich wirklich sehr offen und sie zu mir. Hat uns ganz eng zusammengeschweißt. Alle noch mal hoch holen, könnte in unser Glück wieder Löcher reißen. Das darf keinesfalls geschehen. Gerade ihre Liebe gibt mir soviel Kraft.
Und die Kollegen? Wenn sie nun nicht so verständnisvoll sind wie im Traum. Von meiner Wahrheit gar gekränkt, beleidigt sind, mich dann ablehnen. In meinem Zustand eine neue Stelle zu finden ist bestimmt schwer, wenn nicht sogar unmöglich
Dabei wurde ich doch nett von ihnen wieder aufgenommen, sie zeigen mir Vertrauen, echte Freunde eben. Nein, das Risiko, dass alles negativ endet ist viel zu groß. Werde es auch so schaffen diese blöde Blockade in mir zu überwinden"

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Beitrag  Smarthi Di 29 März 2011, 22:41

Was hat Jan denn jetzt noch? Surprised

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Beitrag  walli Di 29 März 2011, 22:59

Jan grübelte weiter: "Werde noch öfters zu Wolle gehen. Dauert vielleicht länger, denn diese Schuldgefühle, das schlechte Gewissen, setzen mir ganz schön zu. Kenne mich ja selbst nicht wieder mit diesen Hemmungen..........Nein, ich schaffe das auch ohne alles auf den Tisch zu legen. Irgendwann wird es überwunden sein. Muss Geduld haben, sollte ich ja noch vom Gefängnis kennen"
Ein paar Minuten später durchfuhr es Jan: "Obwohl eine Aussprache ist schon von Vorteil. Die Kollegen schlugen es doch selbst vor, wollen es auch: Könnte befreiend, erlösend wirken. Wäre schön, bald wieder der Alte zu sein, zu meinem wahren "Ich" zu finden"
"Aber nein, nein" wehrte sich dann alles wieder in ihm: "Die Reaktionen sind vollkommen offen. Träume sind und bleiben Träume, gehen leider selten in Erfüllung. Die Freundschaften, der Zusammenhalt, Liebe sind mir zu kostbar um für ein paar, vielleicht gar ungerechte Wahrheiten auf Spiel zu setzen"
Für und Wider, Hin und Her, mal Ja, dann wieder Nein wechselten sich jetzt in Jan ab. Es zerrte an ihm, verwirrte ihn. Er fühlte sich so hilflos, wusste nicht was er tun sollte. Das Hin und Her hielt an, im Bad, beim Frühstück, während der Fahrt zum Dienst
Als Jan das Präsidium betrat stand sein Entschluss fest. Nichts von dem im Traum vorgebrachten würde je über seine Lippen kommen. Auch ohne Aussprache würde alles irgendwann wieder ins Lot kommen
Beim Dienst lief es ja auch wie es seit dem Einstieg nach seiner Entlassung gewesen war. Die Freunde gingen irgendwie sensibel mit ihm um, aber er war gleichwertig in die Arbeit integriert. Man nahm ihn für voll, arbeitete Hand in Hand wie früher schon

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Beitrag  walli Di 29 März 2011, 23:18

Hajo meinte plötzlich: "Jan was wir gestern vorschlugen, Klarheit schaffen, Aussprache, Abrechnung oder wie immer man das nennen will, es war wirklich ernst gemeint. Brauchst nur zu sagen wann du es willst"
Jan nickte nur, dachte aber: "Schon geschehen Hajo, schon geschehen. Ein Glück, dass Träume nicht sichtbar oder hörbar sind"
Später sah Jan in die Runde, dachte: "Mehr kann ich mir wirklich nicht wünschen. Freunde, die mich akzeptieren. Nicht spüren lassen, dass ich der Verurteilte, der Häftling war. Mich vollwertig als KOK mitarbeiten lassen. Verständnis für mein noch verändertes Wesen haben, sogar Rücksicht darauf nehmen. Besser kann sich Freundschaft nicht beweisen. All das gibt mir viel, hilft mir, ich freue mich sehr darüber. Für was dann noch eine Aussprache, wir sind doch fast schon wieder das alte Team"

Zuhause fragte Leni später: "Wie war dein Tag Jan?"
Jan entgegnete: "Gut, ich bin zufrieden"
Leni meinte: "Dann hältst du wohl eine "Aussprache",welcher Art auch immer, für unnötig?"
"Du musst dir wirklich keine Sorgen machen Liebes. Jeden Tag läuft es besser. Mehr kann ich wirklich nicht erwarten. Wozu dann Öl ins Feuer gießen" beschwichtigte Jan
"Dann müssen wir Anderen uns doch über dich hinwegsetzen, die Hilfe für dich erzwingen" meinte Leni
Das bekam Jan aber nicht mit, weil Benni ihn gerade in sein Zimmer rief
Für Leni sehr passend, konnte sie doch jetzt ungestört ein paar Telefonate tätigen

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Beitrag  walli Di 29 März 2011, 23:45

Leider träumte Jan in dieser Nacht wieder sehr schlimm. Es war entsetzlich, was sich da im Schlaf vor ihm abspielte. Keine Leni, kein Benni oder Kollegen dabei, mit denen er eine Rechnung begleichen wollte. Nur das schreckliche Gefängnis und die dazu gehörige Meute waren die Umgebung
Wieder schlugen sie Jan zusammen, traten, boxten, hauten auf ihn ein, dass er sich, als sie endlich von ihm abließen, wie eine breiige Masse fühlte. Gab keinen mm mehr an seinem Körper der nicht grauenhaft schmerzte. Alles in ihm schien Jan kaputt, gebrochen, verbogen zu sein
Seine unzähligen Versuche aufzustehen scheiterten alle kläglich
Hilfe, nein Hilfe, die bekam er von Keinem hier, die ihn zu allem noch mit Spott überschütteten
Schließlich blieb Jan nichts anderes übrig als entsetzlich mühsam auf allen Vieren zu seiner Zelle zu kriechen
Die Meter erschienen ihm wie eine kilometerlange Strecke, die nicht enden wollte. Genauso wenig wie die Meute nicht müde wurde, ihn bei diesem jämmerlichen Dahinkriechen auch noch lauthals zu verhöhnen
Endlich in der Zelle zog Jan sich zeitlupenhaft an der Pritsche hoch, stöhnte laut dabei auf. Jede noch so kleine Regung bereitete entsetzliche Schmerzen
Dann lag er endlich auf der Pritsche. Nicht wiederzuerkennen so grün, blau, eigentlich von allen Farben übersät. Unzählige Hämatome und blutige Aufrisse zogen sich über den ganzen Körper
"Rums", "Krach" - die Zelle war zugeschlagen und verriegelt. Also würde es keine Hilfe geben, nicht mal ein Arzt kommen der nach ihm sah
"Wie konnte ich auch mit so etwas "Gutem" für mich rechnen" dachte Jan verzweifelt. Alles andere Denken war ausgeschaltet. Es gab nur Schmerzen, Qualen, die unaushaltbar schienen, aber unaufhörlich, immer mehr in ihm rumorten

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Beitrag  walli Mi 30 März 2011, 00:17

Jan spürte, dass ihm Blut aus vielen Stellen lief. Von der Stirn, aus den aufgeplatzten Augenbrauen, besonders stark aus Mund und Nase. Ein Tuch hatte er nicht zur Hand. Undenkbar aufzustehen, sich eines zu holen. Toilettenpapier war sowieso das Einzige was hier vorhanden war. Aber die Rolle schien Jan in unendlicher Ferne
Auch sein Versuch das Blut mit der Hand abzuwischen scheiterte kläglich. Die eigene Hand auch nur ein paar cm anzuheben, selbst dazu war er nicht in der Lage. Viel zu furchtbar die Schmerzen, die er dabei schon im Ansatz hatte
"Egal, soll das Blut doch laufen" dachte Jan resigniert
Es war ihm alles so egal. Sein Körper und jede einzelne Wunde vollführten sowieso ihr qualvolles Eigenleben, bei dem es kein Entrinnen für ihn gab
Jan schloss die Augen, dachte wie schön es jetzt wäre einfach für immer einzuschlafen. "Ade Welt - "Nein, schöne Welt" konnte er wirklich nicht mehr denken. Völlig entstellt, ramponiert würde er davon Abschied nehmen. Total unwichtig, stand ihm ja sowieso Keiner mehr nahe der sich darüber entsetzte
Bei einem lauten Knall irgendwoher wollte Jan die Augen aufreißen. Er schaffte es erst nach vielen Versuchen. Das Blut hatte inzwischen schon viel verklebt
"Vielleicht sind auch Tränen dabei" dachte Jan. Scham kam trotzdem keine auf deswegen. In dieser Hölle hätte selbst der stärkste Herkules geweint
Sehen konnte Jan jetzt nur noch sehr undeutlich, verschwommen. Aber wozu auch klarer Blick? Vor sich hatte er ja doch nur das Gitterfenster. Dahinter lag die Freiheit, sein Leben in das er gehörte. Auch dieses Ziel war so unerreichbar fern
Die Dämmerung hielt Einzug, nicht lange und es war alles finster um Jan. Aber er hatte ja seine eigene Welt in sich, die immer weiter qualvoll in ihm tobte. Da brauchte er diese ohnehin kärgliche Umgebung auch nicht mehr zu sehen

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Beitrag  walli Mi 30 März 2011, 00:39

Jans Schmerzen hielten die ganze Nacht unvermindert an. Er fand keine Minute Schlaf, obwohl er sich über alle Maßen müde fühlte. Nur bei Jan war es leider "lebensmüde". Er hatte keinen Schimmer wie er auch nur einen Tag mehr in dieser Hölle existieren sollte. Aber die Uhr tickte immer weiter, er konnte sie nicht anhalten
Unzählige Male versuchte Jan sich in der Nacht doch irgendwie zu bewegen, seine Glieder zu regen, zu gebrauchen. Über minimale Ansätze kam er nicht hinaus. Sein Körper schien so steif, rührte sich kaum, gehorchte ihm nicht
So gerne hätte Jan sich mal auf die Seite gedreht oder zusammengekrümmt. Gerade das Krümmen war ihm ein Verlangen, wenn die Schmerzwogen ihn höllischst durchbohrten. So aber konnte er nur wie auf den Rücken gefallen, fast starr, weiter so liegen bleiben
Jan stöhnte immer lauter. Schreie entfuhren ihm schon. Gerade das wollte Jan vermeiden. Wie schnell konnte die Meute wegen seinem Gebrüll wieder hier sein. Ihm das Maul stopfen. Aber schon wieder so ein Massaker, davor hatte Jan furchtbare Angst
Wie gerne hätte er sich die Faust in den Mund gestopft. Aber ging ja nicht, wo er die Hand nicht anheben konnte. Verzweifelt machte Jan deshalb alle möglichen Drehungen mit dem Kopf. Es musste sein, auch wenn es noch so schmerzte. Die umständlichsten Verrenkungen wurden es, bis er mit dem Mund endlich einen Kissenzipfel erreichte. Den Zipfel mit den Zähnen irgendwie immer tiefer bis zum Rachen reinwürgte. Soviel und soweit, bis alles was aus seinem Mund kam, nur noch sehr, sehr gedämpft klang
Die Nacht setzte sich unverändert fort. Jede einzelne Minute folterten die Schmerzen Jan gleich stark. Das es inzwischen Tag war, interessierte ihn nicht. An seinem qualvollen Zustand hatte sich nichts geändert

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Beitrag  walli Mi 30 März 2011, 01:17

Dann erschrak Jan aber furchtbar als der Riegel rumpelte, die Zellentür aufgerissen wurde
Bevor Jan überlegen konnte, keifte Blank: "Die Arbeit wartet, ab in die Werkstatt"
Jan hatte nicht den blassesten Schimmer wie er das schaffen sollte. Totzdem versuchte er sich zu regen, aufzurichten. So erniedrigt hatten sie ihn, dass er nur noch der "Parierende", der "Gehorsame" sein wollte. Sein Willen scheiterte aber kläglich an seinem wunden Körper. Da wurde Jan aber schon von Blank und einem 2., ihm bis dahin unbekannten Wärter, hochgerissen
Blank brüllte: "Dir Faulenzer machen wir Beine. Drückeberger gibt es hier nicht"
Rechts und links von den 2 gepackt gehalten, wackelte, zitterte, taumelte Jan hin und her, knickte immer wieder ein
Doch es gab kein Pardon. Da Jan selbst keines Schrittes fähig war, zerrten, rissen, schleiften die 2 ihn brutal aus der Zelle, durch den Trakt, gar die Treppe hinab
Jans Beine und Füße schlugen bei jeder Stufe hart auf das Eisen. Er glaubte seine Bein- und Fussknochen knacken zu hören. Konnte aber auch Täuschung sein. Viel zu laut war das Gejohle, die Spott-und Hohnrufe der Meute auf dem Flur
Schadenfroh klatschten sie Blank noch Beifall zu dieser sadistischen Aktion
An die Werkbank geknallt, bekam Jan sofort Arbeit zugeteilt. Er stand davor wie vor einem unbezwingbaren 8000
Die Augen noch immer blutverklebt erkannte er kaum was. Die Hände, nur zitternde Bündel, wie sollte er da arbeiten. Richtig auf den Beinen halten konnte er sich sowieso nicht
Doch auch hier war Jan der "Gehorsame", die "Maschine" die funktionieren wollte.
So fest es nur ging gegen die Werkbank gepresst, zusätzlich mit einer Hand festgekrallt, versuchte Jan möglich zu machen, was eigentlich zum Scheitern verurteilt war

walli

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Beitrag  walli Mi 30 März 2011, 01:52

Doch Jan brauchte zum Arbeiten 2 Hände, wenn auch beide gleich stark zitterten. Noch fester an die Werkbank gepresst, dass sich die Kante schon schmerzvoll in seinen Bauch bohrte, Oberkörper tief gebeugt, den Kopf noch tiefer hängend, machte Jan mit seinen Händen etwas, ohne zu wissen was das werden sollte
Kurz danach schon packten ihn von hinten einige Arme
Jan wehrte sich nicht mal, als sie ihn zur Säge schleiften, auf die dazugehörige Bank pressten
Heulend begann das Sägeblatt sich zu drehen
Blitzschnell ergriffen sie Jans rechten Arm, hielten ihn direkt unter die Scheibe. Die scharfen Zacken bohrten sich in seinen Arm. Schnell spritzte das Blut aus dem Schnitt am Oberarm, gleich danach aus dem Unterarm. Auch die Handfläche wurde der Breite nach aufgeschnitten
Ein schnelles Packen, Jan wurde gedreht, dann wiederholte sich alles am linken Arm und Hand
Jans Rücken und Brust wurden auch nicht verschont. Hier bot sich eine noch größere Schnittfläche
Jeder Einschnitt schmerzte höllisch, blutete stark
Jan stöhnte ohne Unterlass. Doch mit keinem Schnitt durchbohrten sie ein Organ
Bei der Brust durchfuhr es Jan noch verzweifelt: "Mehr in die Mitte, ihr müsst die Scheibe in der Mitte ansetzen, tief hineinbohren. Durchtrennt mich doch, zerlegt mich doch in 2 Teile, dann ist endlich Ruhe"
Auch am Hals trafen sie nicht oder wollten nicht treffen, wie von Jan so sehr erhofft, die Halsschlagader
Doch nicht lange und ein tiefer Schnitt zog sich von der Stirn, über Wange, Nase, Lippen, bis hinab zum Kinn quer durch Jans Gesicht. Er bekam es gar nicht mit, dass die Scheibe heulend stoppte. Er lag nur da, aufgeschnitten an vielen Stellen
darauf wartend wo sich die Zacken als nächstes reinbohrten

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Beitrag  walli Mi 30 März 2011, 02:17

Blank und der 2. Wärter packten Jan jetzt
Höhnisch lästerte Blank: "Hast für heute wirklich genug gearbeitet"
Sie zerrten Jan von der Bank herunter um ihn auf genau die gleiche brutale Art wegzuschleifen, wie sie ihn hergeschafft hatten
Heinz spöttischer Ruf: "Du bist beste Metzgerware, Bullenfleisch, was schon gut angeschnitten ist" blieb für Jan ungehört
Irgendwann bemerkte er, dass er wieder auf der Pritsche lag. Lange schon war die Zellentür zugeschlagen, er wieder eingesperrt, allein
Die qualvolle Hölle begann von Neuem, nur jetzt doppelt so schlimm
Jan fiel der Schnitt ein, den sie ihm übers ganze Gesicht verpasst hatten, dachte: "Jetzt bin ich nicht nur ein für alle Zeit gebrandmarkter Mörder mit Haftvergangenheit, weshalb ich sowieso nie wieder richtig Fuß fasse in der Öffentlichkeit. Nein genügt ja nicht. Dazu bin ich auch noch ein entstelltes Monster. Wegen der zackigen Riesennarbe werden Alle schreiend vor mir davonlaufen. Für was da eigentlich noch nach der Freiheit sehnen?"
Er spürte aus so vielen Stellen Blut über sich laufen. Viel Blut, bei den großen Wunden und wünschte sich nur noch zu verbluten. Ein schneller, stiller Weg um aus dem Leben zu scheiden. Durch den Blutverlust kam Fieber auf, stieg schnell an
Jan begann zu fantasieren. Hörte um sich herum nur noch lautes Sägengejaule. Dann sah er ein zackiges Meer von Sägeblättern vor sich. Dicke, dünne, große, kleine, überall diese zackigen Scheiben und in diesen unzähligen scharfen
Zacken versank er jetzt mit einem qualvollen Aufschrei

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Beitrag  walli Mi 30 März 2011, 02:30

Die Bilder wechselten
Jan sah sich jetzt vor der Zellenwand stehen. Schlug sich zum unzähligsten Male die Fäuste daran blutig
Schrie unaufhörlich dabei: "Raus, so lasst mich doch endlich raus. Ich bin unschuldig. Will in die Freiheit, endlich in mein altes, normales Leben zurück. Öffnet die verdammte Zelle, lasst mich endlich frei"
Jan schrie immer und immer wieder diese Sätze. War schon heiser, konnte nur noch krächzen. Seine Fäuste trommelten dabei weiter an den harten Beton
Plötzlich hielt Jan abrupt inne. Die Zellenwände, sie kamen auf ihn zu. Kein Bett, kein Tisch mehr da, nur diese dicken Wände.
Die Zelle wurde immer kleiner, das Gitterfenster nur noch ein Schlitz, die Eisentür auch
Jan petzte die Augen zusammen, riss sie wieder auf
Die Zelle war blitzschnell noch kleiner geworden
Panisch dachte er: "Dieser tonnenschwere Beton wird mich erdrücken, zerquetschen, bis ich flach wie ein Blatt bin"
Erstarrt sah er diesem geisterhaften Treiben zu

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Beitrag  walli Mi 30 März 2011, 22:11

Die Zelle schrumpfte zusehends zur kleinen Kammer. So plötzlich wie alles angefanngen, standen die Wände jetzt still. Jan traute sich noch immer nicht zu bewegen
Furchtbarer Krach ließ ihn jäh erschrecken und da..............als ob schwarze Magie im Spiel sei, stülpten sich wie eine Glocke rund um Gitter über Jan. Er befand sich in der geschrumpften Zelle und stand noch zusätzlich in einem Gitterkäfig gefangen. So klein das Ganze, dass die Stäbe oben knapp über seinen Kopf liefen. So schmal, dass er die Arme nur bis zu den Ellenbogen ausbreiten konnte
Jan suchte nach einer Tür in diesem Käfig............Es gab keine..........Er rüttelte, zerrte an den Gitterstäben, zwecklos. Der harte Stahl war fest im Boden verankert. Wie ein gefangenes Tier drehte sich Jan in dieser winzigen Behausung von einer Seite zur anderen
Plötzlich erschollen immer näher kommende Stimmen. Erschrocken fragte sich Jan wer oder was jetzt noch folgen würde.
Gab es überhaupt noch eine Steigerung zu dieser.........(er musste lange grübeln)........unfassbaren Hexerei
Dann weiteten sich Jans Augen fassungslos. Er riß sie auf, weiter und immer weiter, musste man schon Angst haben, er bekomme eine Augenverletzung. Das konnte nicht sein, dass träumte er nur, da kamen sie alle reingeschlendert: Heinz & Co, Blank, ja auch Binz und sogar Brand und Stankowsi waren da. Standen Alle gleichdrauf höhnisch lachend, lästernd, breit grinsend vor dem Käfig. Beschauten ihn, als sei er ein exotisches, aber überaus gefährliches Tier im Zoo
Inzwischen zitterte Jan immer mehr, hatte Angst vor dem was folgen würde
Sprüche wurden laut, wie: "Na, uns hast du wohl nicht erwartet Bulle. Aber Überraschungsbesuch bringt immer noch die schönsten Geschenke"
Jan starrte sie nur weiter bewegungslos an. Unfähig einen Ton vorzubringen.

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Beitrag  walli Mi 30 März 2011, 22:43

Für was auch reden, diese wildgewordene Meute würde sich von nichts abhalten lassen. Was immer es auch werden würde. Jan war überzeugt, dass sie sich grausamste, sadistische, brutalste Schecklichkeiten ausgedacht hatten. Vor Angst schnürte sich seine Kehle immer mehr zu. Seine Panik stieg ins Grenzenlose. Dabei kannte er das Gefühl doch. Wie oft hatte er Angst gehabt, gerade bei Einsätzen. Aber nie war es Angst vor Ungeheuern gewesen. Die vor ihm waren aber Ungeheuer. Jeder Einzelne für sich zum fürchten. Und er war allein, furchtbar allein allem ausgeliefert. Es würde nicht gleich Hilfe kommen, nicht plötzlich das Team auftauchen und ihn vor dem Gegner retten
Die Meute läserte noch immer. Jan bekam es nicht mit, wollte es nicht hören
Plötzlich wurde aber alles Reden von lautem Klirren übertönt
Ehe Jan noch irgendwas begriff, war er wie durch einen bösen Fluch plötzlich rundum mit Ketten gefesselt. Vom Hals bis zu seinen Füssen hinab, Ketten, überall nur Ketten. Das schwere Metall drückte ihn fest zusammen. Auch die Arme waren hart an seinen Körper gepresst. Die Hände lugten zwar hervor, doch mehr als auf und nieder bewegen konnte Jan sie nicht mehr. Nur ein wenig versuchte er den Kopf zu drehen, da bohrten sich die Ketten schon schmerzhaft in seinen Nacken. Die Beine und Füsse waren so eng umschlungen, dass Jan sich nicht 1 mm fortbewegen konnte
Alles schnürte sich so eng um ihn, dass Atmen schwer fiel.
Jan war vorm Durchdrehen. Wie konnten die all das mit ihm tun, was hatten die bloß vor
Den Kopf konnte er nicht beugen, aber seinen Blick nach unten richten
"N-e-e-e-e-e-i-i-i-i-i-n" schrie Jan da ohne das es laut wurde. Nackt war er, vollkommen nackt, splitternackt stand er vor der höhnisch grölenden Runde. Aus seinem nur noch sehr kleinen Blickwinkel erkannte Jan überall nur lüsternde Blicke

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Beitrag  walli Mi 30 März 2011, 23:06

Die Blicke schienen Jan zu verschlingen. Einige schnalzten gar gierig mit der Zunge, leckten sich über die Lippen
Aus jedem einzelnen Gesicht schrie ihm abscheuliche Lust entgegen
Jan zitterte wie nie zuvor in seinem Leben, die Ketten rasselten dabei mit
Er wollte sich nur noch die Ohren zuhalten, Augen zupetzen und weg, nichts wie weg von diesem abscheulichen Ort
Aber er konnte ja nichts, überhaupt nichts tun, war nicht zur winzigsten Regung fähig. Musste weiter dastehen als sei er zusammengeschweißt und sich begaffen lassen
Jetzt der nächste Schock. Jan fielen fast die Augen aus dem Kopf, als die Gitter auseinandergebogen wurden wie Gummistäbe. Er hatte es doch probiert, so verzweifelt versucht, war an dem harten Stahl jämmerlich gescheitert
Schnell waren ein paar im Käfig. Was Jan auch wieder nicht fassen konnte, sich fragte: "Wie hatten die Alle nur Platz auf winzigem Raum?"
Da donnerten auch schon die Fäuste in ihn hinein. Rücken, Brustkorb, Gesicht, nichts wurde ausgelassen
Ihre Fäuste mussten aus Stahl sein, da ihnen das harte Eisen der Ketten gar nichts ausmachte
Jan dafür umso mehr. Nicht nur die Fäuste verwundeten ihn, jedes Mal schnitt ihn die Kette an dieser Stelle ein. Riss nicht nur die Haut auf, der Einschnitt ging noch viel tiefer
Jan stöhnte, schrie vor Schmerzen. Für jeden Schrei knallte zusätzlich eine Faust auf seinen Mund oder ins Gesicht
Automatisch wollte sich sein Körper, je nachdem ob die Fäuste auf Rücken oder Brust knallten, nach vorne oder hinten beugen. Ging ja nicht, nichts ging mehr. Steil aufrecht von den Ketten umpresst, blieb Jan die Zielscheibe
Benommen hörte Jan Heinz spotten: "Dein breiter, muskulöser Oberkörper bietet ganz schön viel Schlagfläche"

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