Wahrsagungen

Später sitzt er im Auto und fährt zur Adresse des Opfers. Dort wird er schon von seinen Kollegen erwartet.

Hajo: Da bist du ja. Hat die Zooverwaltung noch irgendwas erzählt?
Jan: Also Paul Klemm war eher unauffällig. Kam mit jedem gut zurecht.
Vince: Und wie erklären sie sich den Schlangenbiss?
Jan: In der Tropenhalle gibt es tatsächlich giftige Schlangen. Aber die werden von anderen Pflegern betreut. Die haben auch Schlüssel für die entsprechenden Terrarien.
Hajo: Dann brauchen wir eine Liste der Leute, die Zugang zu diesen Tieren haben.
Jan: Hab ich schon in Auftrag gegeben.
Hajo: Gut.
Ina: Und? Wie war's im Zoo?
Jan: Schön
Ina: Ich muss mit Paulchehn auch mal wieder hin. für Kinder ist das dort doch das reinste Paradies, oder?

Sie schaut Jan dabei an. Dieser findet die Bemerkung mehr als nervig. Spürt er doch, dass sie auf Kevin anspielt. Deshalb geht er auch gar nicht weiter darauf ein.

hajo: Laut Unterlagen, war Klemm verheiratet. Hat sich vor 3 Jahren scheiden lassen. Ina, wir fahren zu seiner Geschiedenen. Und ihr schaut euch hier noch weiter um und befragt die Nachbarn, ob sie in letzter Zeit etwas Auffälliges beobachtet haben.
Jan: OK.

Ina und Hajo verlassen die Wohnung und das Haus. Sie kommen an Jans Auto vorbei und erkennen ein Stofftier auf dem Rücksitz. Beide sehen sich an, schmunzeln.

Ina: Hat er wieder Kontakt zu Leni und Kevin?
Hajo: Ich weiß nicht. Hab davon nichts mitbekommen. Aber... ich würde es mir wünschen?
Ina: Und Leni?
Hajo: Sie ist felsenfest davon überzeugt, dass sie als alleinerziehende Mutter alles richtig macht und der Kleine keinen Vater braucht.
Ina: Sieht schlecht aus mit Familienzusammenführung, oder?
Hajo: Ach Ina, ich weiß nicht. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr glaube ich nicht mehr daran. Aber ich muss an das Kind denken. Es braucht doch einen Vater.
Ina: Paulchen vermisst seinen Vater auch nicht.
Hajo: (schaut sie an) Ja.

Dann steigt er in den Wagen und Ina folgt ihm kurz danach.

Jan und Vince nehmen die Wohnung fein säuberlich auseinander. Aber finden tun sie nichts. Auch das Befragen der Nachbarn bringt sie nicht weiter.

Ina und Hajo haben von der Exfrau auch nicht mehr erfahren. Ihr Mann war mit seinem Job verheiratet. DA gab es keinen Platz für einen anderen Menschen.

Es ist kurz nach 20 Uhr.
Sabine Rossi steht in ihrer Küche und kocht, als es an der Tür klingelt. Sie schaut auf die Uhr.

Sabine: (zu sich) Wer ist das denn jetzt?

Sie legt den Kochlöffel zur Seite und geht zur Tür, schaut durch den Spion.
Sie sieht ein Erdmännchen und muss grinsen. Dann öffnet sie die Tür.
Das Stofferdmännchen schaut sie nun direkt an. Dann erscheint der Rest der Überraschung.
Jan. Er steht plötzlich vor ihr.

Jan: Hallo. Der hier sucht dringend ein neues Zuhause. (er winkt ein wenig mit dem Tier)
Sabine: Jan. (sie schauen sich an) Na dann kommt erst mal rein.

Jan geht mit dem Stofftier in die Wohnung.

Jan: Hm, das duftet aber gut.
Sabine: Ja. Aber ich bin gerade dabei, meine Soße abzuschmecken und irgendwas fehlt.

Sie gehen in die Küche und Jan sieht den Soßentopf auf dem Herd.
Er gibt Sabine das ERdmännchen in die Hand und nimmt den Kochlöffel, um zu probieren. Sabine lässt ihn nicht aus den Augen.

Sabine: Und?
Jan: Warte.

Er macht sich über das Gewürzregal her und gibt das ein oder andere dazu. DAnn probiert er noch einmal, nimmt noch eine Probe und möchte, dass SAbine ebenfalls probiert. Sie beugt sich über den Topf und Jan hält den Löffel.

Jan: Vorsicht, heiß.

Sabine probiert und ist einfach nur begeistert.

SAbine: Hm, das ist ja... köstlich.
Jan: Danke.
Sabine: Zur Belohnung musst du jetzt auch mitessen.
Jan: DAs klingt aber hart.
Sabine: Tja, da musst du jetzt durch. (sie schauen sich an und lachen) Deckst du schon mal den Tisch? Teller sind dort und das Besteck findest du hier.

Jan fängt damit an, die Sachen zusammenzusuchen und deckt den Tisch.
Am Ende holt er noch zwei Weingläser und Sabine bringt ihm die Flasche, die er auch gleich öffnet.

Wenig späger sitzen sie am Tisch und genießen das Essen. Das Erdmännchen sitzt auf dem Tisch. Sie nimmt es in die Hand.

Sabine: Es ist schon eine Ewigkeit her, dass mir ein Mann ein Geschenk gemacht hat. (sie wird nachdenklich)
Jan: Warum eigentlich?
SAbine: (schaut ihn an) Tja, warum? Vielleicht haben die Männer Angst vor mir.
Jan: Angst?
Sabine: Na ja. Frau Professor Dr. Rossi. DAs klingt nach Karrieregeil, oder?
Jan: Für mich nicht.
Sabine: Dabei interessieren mich Titel überhaupt nicht.
Jan: Mich beeindruckt das auch nicht. Aber wenn man sie schon mal hat, dann muss man auch zu ihnen stehen. Und du hast dafür auch hart arbeiten müssen.
Sabine: Ja. Und du? (sie schauen sich an) Hast du vor, Hajos Posten mal zu übernehmen?
Jan: HAt er so was angedeutet?
Sabine: Ich glaube, Hajo hat Angst vor dem Tag, an dem er einsehen muss, dass das Räuber und Gendarmspiel pür ihn ein Ende hat.
Jan: Ich hoffe, das wird noch nicht so schnell geschehen.
Sabine: Aber du würdest den Job doch nicht schlechter machen.
Jan: Nein, vermutlich nicht. Aber... du hast auch eine Menge Verantwortung. Und ich weiß nicht, ob ich schon so weit bin.
SAbine: Na jetzt mach dich mal nicht schlechter, als du bist, Jan. Du beeindruckst mich immer wieder. Mit deinem Wissen und... wie du die Menschen einschätzt und mit ihnen umgehst.
Jan: Ich hab auch schon eine Menge Fehler gemacht.
Sabine: Die machen wir alle Jan. Wir sind schließlich keine Maschinen. Und den perfekten Menschen, den gibt es noch nicht. Gott sei Dank nicht.
Jan: Darf ich dich was fragen?
SAbine: Sicher.
Jan: Lief da mal was zwischen dir und Hajo?
Sabine: Wie kommst du denn darauf?
Jan: Weiß nicht. Damals, als du Katrins Job übernommen hast, ich hatte irgendwie das Gefühl, dass euch etwas mehr verbindet.
Sabine: Ich hab ja gesagt, du verstehst was von Menschen. Ja.. .ja ich war mal mit Hajo eine kurze Zeit zusammen.
Jan: Was ging schief?
Sabine: Ich weiß nicht. vielleicht war er mir zu alt? Ich hab auf jeden Fall einen viel jüngeren Mann kennen gelernt. Und er hat es geschafft, mich zu verzaubern.. Bis ich eines Tages aufwachte und feststellen musste, dass der Zauber vorbei war. (er schaut sie fragend an) Er ist mit einer jüngeren auf und davon.
Jan: Ja, die Männer.

Sie schauen sich an, schmunzeln.

SAbine: Und.... Leni? (er schaut jetzt zur Seite) Entschuldige, ich wollte jetzt nicht indiskret sein.
Jan: Schon gut. Es ist vorbei.
Sabine: Wirklich?
JAn: Es hat.... mir sehr weh getan, als ich... als ich erfahren musste, dass Kevin nicht mein Sohn ist.
Sabine: Glaub ich dir. Ich hab schließlich mitbekommen, wie sehr du dich auf das Kind gefreut hast.
Jan: Ja.
Sabine: Und denkst du auch ab und zu an Kevin?
Jan: Wie meinst du das?
Sabine: Jan, du warst bei seiner Geburt dabei. Du hast ihn gewickelt, gefüttert und in den Arm genommen, wenn er nicht schlafen konnte. Wenn auch nur für kurze Zeit. Vermisst du das nicht?
JAn: Willst du mir jetzt ein schlechtes Gewissen einreden? (er wird etwas laut)
Sabine: Nein, natürlich nicht. Jan, bitte.... entschuldige.

Sie schauen sich an, SAbine lässt ihn nicht aus den Augen.

Sabine: Ich bin froh, dass ich heute Abend nicht alleine essen musste. Danke, Jan.
Jan: War das jetzt ein freundlicher Hinweis darauf, dass ich gehen soll?
Sabine: Würdest du denn jetzt gehen wollen?
Jan: (sie schauen sich intensiv in die Augen) Nein. Ehrlich gesagt, würde ich... gerne noch bleiben.
Sabine: Dann tu es. Ich werde dich nicht daran hindern. (sie lächeln sich an)

Sie räumen später den Tisch ab und verstauen das Geschirr in der Spülmaschine. Sabine zündet ein paar Kerzen an und legt schöne Musik auf. Danach setzen sie sich mit ihrem Wein auf die Couch.
Die beiden schauen sich an, prosten sich zu.

Sabine: Ich war vorgestern im St. Anna Heim.
Jan: Das Heim für Gehörlose. (sie nickt)
Sabine: Meine Schwester muss für ein Jahr ins Ausland und ich hab ihr versprochen, mich in dieser Zeit um ihre Tochter zu kümmern. Sie ist taubstumm.
Jan: Kannst du mit der Gebärdensprache umgehen?
Sabine: Ja. Wie du auch.
Jan: Wie kommst du darauf?
Sabine: Der Junge heute morgen. Der taube Hannes, so hieß er glaube ich.
Jan: Ach so.
Sabine: Und... deine Idee mit dem Tanz.
Jan: Was meinst du?
Sabine: Ich hab dich zusammen mit deinem Freund, diesen Musiklehrer, gesehen. Der Tanz, den ihr mit den Kindern einstudiert habt.
Jan: Du warst da?
Sabine: Ich sagte doch, ich war im Heim, wegen meiner Nichte.
Jan: Oh. Ja... das... das war so eine Idee von uns. Ich hab das mal in den Staaten gesehen. Ist schon einige Jahre her. Das hat mich schon damals sehr beeindruckt.
SAbine: Das ist es auch. Die Kinder waren so begeistert und glücklich. Trotz ihrer Behinderung.
Jan: Es macht auch wahnsinnig Spaß, mit ihnen zu arbeiten. Du merkst richtig, dass sie es wollen. du musst nicht ständig ermahnen, dass sie aufpassen sollen. Sie sind bisweilen so ausdauernd, dass du kaum Zeit zum Luft holen hast.

Sie müssen lachen.

Sabine Ich finde es toll, was du tust. Wie du es tust.
Jan: Danke. Die Kinder helfen mir über einiges hinweg. Sie zeigen mir immer wieder auf, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen.

Sie schauen sich jetzt an, lassen sich nicht aus den Augen. Jan rückt nun etwas näher an sie heran. Sie kommt ihm entgegen. Beide haben das Verlange, sich zu küssen.
Sie tun es, wenn auch erst etwas zögerlich.

Sabine: Jan...
Jan: Soll ich besser gehen?
Sabine: Nein. Nein, bleib..

Sie küssen sich jetzt sehr leidenschaftlich und Jan bleibt über Nacht.

Am nächsten Morgen werden sie durch das Telefon geweckt. Sabine liegt noch in Jans Armen. Sie geht etwas nach oben, Jan kommt langsam zu sich.
Sabine holt sich ihr Handy.

Sabine: Rossi.
Hajo: Morgen Sabine. Ich hoffe, ich hab dich nicht geweckt.
Sabine: Wie kommst du denn darauf. (sie lässt Jan nicht aus den Augen, der nun wach ist und sich aufgesetzt hat)
Hajo: Wir haben eine Leiche. Im Zoo.
Sabine: Im Zoo?
Hajo: Ja. Beeil dich bitte und komm zu den Tigern.
Sabine: OK.

Sie legt auf, schaut Jan an.

Sabine: Ein Toter im Zoo.
Jan: Na klasse.
Sabine: Das heißt, wir haben noch nicht mal Zeit.... (Jans Handy klingelt) ... für ein Frühstück.
Jan: Stimmt. Das holen wir aber nach.
Sabine: OK. Ich geh ins Bad.

Sie geht ins Bad und Jan nimmt ab.

Jan: Hajo, was gibt's denn?
Hajo: Wo steckst du eigentlich? Ich war schon bei dir zu Hause.
Jan: Ich.. ich bin hier bei einem Freund. Ist spät geworden gestern und da hab ich bei ihm übernachtet.
Hajo: Na ja. Geht mich ja nichts an. Komm bitte sofort in den Zoo. Bei den Tigern wurde die Leiche eines Pflegers gefunden.
Jan: Bin schon unterwegs.

Jan zieht sich an und wartet, bis das Bad frei ist. Er macht sich kurz frisch und dann verlassen die beiden die Wohnung.

Sabine: Wir sollten nicht zusammen auftauchen.
Jan: Stimmt. Ich überlass dir den Vortritt.
Sabine: OK.

sie schauen sich an, dann gibt sie ihm einen Kuss und will gehen. Er hält sie fest und zieht sie leicht zu sich, erwidert den Kuss, der allerdings länger ausfällt.

Jan: Bis gleich.

Sabine setzt sich ins Auto und fährt los. Jan setzt sich in seinen Wagen und wartet noch eine Weile, bis er sich in Bewegung setzt.

Ina, Vince und Hajo sind am Tatort. Die Spurensicherung ist auch schon da. Sabine kommt mit ihrer Tasche auf die drei zu.

Hajo: Morgen Sabine.
Sabine: Morgen.
Hajo: Du siehst irgendwie ..gut aus.
Sabine: Danke. Ich fühl mich auch gut.

Sie macht sich sofort an die Arbeit und untersucht den Toten.
Nach zehn Minuten kommt Jan in das Gebäude.

Jan: Morgen. (Sabine und Jans Blicke treffen sich kurz, sie lächeln)
Hajo: Thomas Schramm. Er ist hier unter anderem für die Tiger zuständig.
Jan: Weißt du schon, woran er gestorben ist?
Sabine: Das gleiche, wie bei Klemm. Auf den ersten Blick ist nichts zu erkennen.
Vince: Du meinst, schon wieder ein Schlangenbiss?
Sabine: Keine Ahnung. Dazu muss ich ihn erst genauer untersuchen.
Hajo: Na gut. du kannst ihn gleich mitnehmen. Jan, wir reden mit dem Zoodirektor. Ina, Vince, ihr befragt das Personal hier.

Jan und Hajo werden in das Büro des Direktors gebracht. Der ist aber noch nicht da. Sie warten. Jan schaut sich ein paar Fotos an, die an der Wand hängen. Sie zeigen die Geschichte und Entwicklung des Zoos in den letzten Jahren.

Hajo: Ist alles OK bei dir?
Jan: (dreht sich zu ihm um) JA. Warum fragst du?
Hajo: Nur so. Du.... du bist in letzter Zeit nicht sonderlich gesprächig.
Jan: Ich hab eben nichts zu erzählen.
Hajo: Möchtest du wissen, wie es Kevin geht?
Jan: Nein.
Hajo: Jan, bitte.
Jan: Hajo, ich hab Leni vor kurzem getroffen. Und sie hat mir klar zu vestehen gegeben, dass sie mich überhaupt nicht vermisst. Und Kevin ebenso.
Hajo: So ein Blödsinn. Kevin ist doch viel zu klein, um zu kapieren, dass ihn sein Vater im Stich gelassen hat.
Jan: Wen meinst du jetzt genau mit sein Vater?

hajo und Jan schauen sich an. jan wartet auf eine Antwort, da geht die Tür auf und der Direktor kommt herein.

Bauer: Manfred Bauer, bitte entschuldigen sie meine Verspätung. Aber ich hatte noch einen wichtigen Termin im Rathaus.
Hajo: Schon OK. Herr Bauer, gestern Paul Klemm und heute Thomas Schramm. Wie erklären sie sich diese Todesfälle?
Bauer: Gar nicht. Ich.... ich bin zutiefst entsetzt über das, was hier in den letzten 24 Stunden geschehen ist.
Jan: Was genau waren denn die Aufgaben von Herrn Schramm?
Bauer: Er war für die Tiger zuständig. Keiner kannte sie besser als er.
Jan: Und warum war er so spät noch hier?
Bauer: Wir haben gestern eine neue Lieferung bekommen. Ein Tiger aus Kolumbien. Aus einem Zoo in Bogota. Wir arbeiten sehr eng mit dieser Einrichtung zusammen.
Jan: Wie geht es dem Tiger?
Bauer: So weit ich mitbekommen habe, sehr gut. Es ist kein leichtes Unterfangen, einen Tiger in ein schon bestehendes Rudel einzuführen. Aber ich habe.... hatte vollstest Vertrauen zu Herrn Schramm.
Hajo: Sie haben also überhaupt keine Ahnung, wer hinter diesen Taten stecken könnte.
Bauer: Nein, bedaure.

Die beiden verlassen das Gebäude und treffen auf Ina und Vince.

Hajo: Und? Konnte euch jemand etwas sagen?
Ina: Nein.
Vince: NIemand kann sich das erklären.
Jan: Super.
Hajo: Dann müssen wir auf Sabines Obduktionsergebnis warten.

Sie fahren zurück ins Präsidium.

Dort tragen sie ihre Informationen zusammen.
Später bekommen sie Besuch von Sabine. Sie hat einen vorläufigen Untersuchungsbericht.

Hajo: Ah, Sabine. Das ging ja mal schnell.
Sabine: Ich weiß doch, wie sehr du darauf wartest. (sie schaut ihn an, lächelt)

Sie sucht kurz den Kontakt zu Jan, der schaut verschmitzt nach unten.

Sabine: OK. Der Mann starb an Herzversagen.
Ina: So alt war er doch noch gar nicht.
Sabine: Da geb ich dir Recht. Und er war eigentlich auch gesund.
Jan: Aber?
SAbine: Ganz recht, aber. Ich hab Spuren eines Giftes in seinem Blut gefunden.
Jan: Schlangengift?
Sabine: Nein. Er wurde nicht wie euer erstes Opfer von einer Schlange gebissen. Er hat vielmehr (sie holt ein paar Fotos aus ihrer Akte, die einen kleinen Einstich am Oberarm zeigen) diesen kleinen Einstich.
Hajo: Man hat ihm das Gift gespritzt?
Sabine: Ich hab das Gift analysieren lassen. Es handelt sich dabei um ein Betäubungsmittel, dass gerade in Zoos angewandt wird. Wenn der Tierarzt ein Tier näher untersuchen muss, wird es mit einer Pfeilspritze betäubt.
Jan: Durch ein Blasrohr, oder?
Sabine: Genau. Die Spritze wird durch ein Blasrohr dem Tier verabreicht.
Jan: Und das kann für Menschen tödlich sein?
Sabine: Nun, bei geringer Dosis und vorrausgesetzt, der Mensch ist in guter gesundheitlicher Verfassung, eigentlich nicht.
Jan: Das klingt schon wieder nach einem Aber.
Sabine: Euer Opfer war Allergiker. Und sein Körper hat auf diese Substanz extrem aggessiv reagiert.
Ina: Aber wer bringt einen Pfleger mit einem Blasrohr um? Das kann doch eigentlich nur jemand sein, der Zugang zu diesen Mitteln hatte.
Vince: Ein Tierarzt zum Beispiel.
Hajo: Also gut. Wir fahren noch einmal in den Zoo und sprechen mit den entsprechenden Leuten. Danke Sabine.
Sabine: Kein Problem MAcht was draus.

sie geht wiedr zur Tür und zwinkert, für die anderen nicht sichtbar, Jan zu. Dieser lächelt kurz.

Hajo fährt mit Jan zum Zoo. Ina und Vince folgen ihnen.
Dort werden sie zum Arbeitsbereich des Tierarztes gebracht.
Ausgestattet mit den mordernsten Geräten.
Frau Dr. Grothe ist gerade dabei, einige Impfstoffe vorzubereiten.

Grothe: Ein Betäubungsmittel?
Jan: Ja. Wer hat denn Zugang zu den Spritzen?
Grothe: Also den Schlüssel hab nur ich, oder meine Vertretung.
Ina. Und wo befindet sich der Schlüssel?
Grothe: Hier. (sie geht an ihren Schreibtisch und öffnet eine kleine Schublade)

Alles schaut sich erstaunt um.

Jan: Der Schreibtisch ist abgeschlossen?
Grothe: Nein, warum sollte er?
Vince: Versteh ich das jetzt richtig. Es könnte also jeder an den Schlüssel kommen?
Grothe: Wenn er weiß, wo er sich befindet, ja.
Jan: Na super.
Grothe: Hören sie. ich lege für jeden meiner Mitarbeiter die Hand ins Feuer.

Jan geht auf sie zu, lässt sie nicht aus den AUgen.

Jan: Wie gut kannten sie Schramm eigentlich?
Grothe: Wie man sich eben kennt, wenn man miteinander arbeitet.
Jan: Sind sie nervös?
Grothe: Ich? Wie... kommen sie denn darauf?
Jan: Nur so.

Er geht wieder von ihr weg, lässt sie aber nicht aus den Augen. Er beobachtet sie genau.

Hajo: Frau Grothe, so kommen wir nicht weiter. EIn Pfleger wird mit einer Betäubungsspritze getötet und sie wollen mir sagen, dass hier alles in Ordnung ist?
Ina: Fehlt denn etwas. Oder geht es einem der Tiere schlecht?
Grothe: Nicht das ich wüsste. Herr Hauptkommissar. Ich bin Tierärztin. Ich komme mit den Pflegern zusammen, wenn sie sich wegen ihrer Tiere Sorgen machen. Mit Herrn Schramm hatte ich in letzter Zeit weniger zu tun. Er war ein fähiger Mann, wusste sich oft selbst zu helfen. Der Mörder muss doch nicht zwangsläufig jemand aus dem Zoo gewesen sein.
Vince: Aber von außerhalb weiß niemand, wo sich der Schlüssel für den Medikamentenschrank befindet.

Sie sagt jetzt nichts mehr.

Wenig erfolgreich fahren die Beamten wieder zurück ins Präsidium.

Hajo: Wir müssen das Umfeld der beiden Opfer noch einmal komplett auf den Kopf stellen.. wir müssen irgendwas übersehen haben.
Ina: Aber nicht mehr heute, oder?
Hajo: WArum?
Ina: Ich hab Paulchen versprochen, noch ein EIs mit ihm essen zu gehen.
Hajo: Na gut. Dann schwirr ab. Jan und Vince sind ja noch hier.
Vince: Ach Hajo, ich.. ich hab noch einen wichtigen Termin beim.... Zahnarzt. Ja.
Hajo: Ach ja? (sie schauen sich an) Hau schon ab.

Hajo schaut nun Jan an. Dieser merkt das.

Jan: Keine Angst. Ich... ich hab keinen Arzttermin und es möchte auch niemand mit mir ein Eis essen gehen.
Hajo: Schade. Ich könnte mir vorstellen, dass Leni nichts gegen eine Einladung zum Eis essen hätte.
Jan: Warum lädst du sie dann nicht ein? Ich schaff das hier auch alleine.
Hajo: Verdammt Jan.
Jan: Hajo, lass es doch endlich mal.
Hajo: Es tut mir Leid, Jan. Ich kann einfach nicht. Weißt du, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass dich Kevin nicht interessiert. Du warst bei seiner Geburt dabei, du hast....
Jan: Es reicht jetzt! (er ist böse und laut, hajo ist etwas erschrocken)

Die beiden sehen sich nur an. Dann steht Jan auf, nimmt seine Jacke und verschwindet. Draußen stößt er mit Sabine zusammen, er sagt nichts, geht einfach weiter.

Sabine: Jan?

Doch der steigt ins Auto und fährt mit quietschenden Reifen davon. Sabine geht ins Präsidium. Das Büro ist leer, einzig Hajo sitzt in seinem Zimmer. sie geht hinein.

Sabine: Was ist denn mit Jan los?
Hajo: Nichts.
Sabine: Nach nichts sah das aber eben nicht aus. Er ist mit quietschenden Reifen auf und davon.
Hajo: Vielleicht hat er ja eine wichtige Verabredung.
Sabine: DAs hängt nicht zufällig mit dir zusammen?
Hajo: MIt mir? (sie schauen sich an, sie nickt) Warum bist du hier?
SAbine: Ich wollte nur meinen Abschlussbericht vorbeibringen.
Hajo: Danke. Kannst ihn auf meinen Schreibtisch legen.

SAbine merkt, dass es keinen Zweck hat, weiter mit ihm zu reden.
Sie legt die Akte auf den Tisch und geht wieder.

Sabine: Tschüß.
Hajo: Ja, tschüß.

Hajo ist immer noch sauer und enttäuscht, dass Jan so reagiert.

Draußen ist es SAbine, die versucht, Jan auf dem Handy zu erreichen. Aber er hat es gar nicht an. Sie macht sich ein wenig Sorgen, so geladen wie er war.
Sie bekommt schließlich selbst einen Anruf.

Sabine: Rossi. --- Ja, ich verstehe. --- Nein, kein Problem. ich komme gleich vorbei.

Sie steigt in ihren Wagen und fährt los.

Sie parkt wenig später ihren WAgen vor dem St. Anna Heim. Und sie erkennt auch Jans Wagen.
Sabine steigt aus und geht zur Heimleitung.

Wagner: Hallo Frau Rossi. Schön, dass sie gleich kommen konnten.
Sabine: Was ist denn mit Tanja?
Wagner: Sie macht mir ein bisschen Kummer. Sie isst nicht richtig und reden mag sie auch nicht. Kontakte zu anderen Kindern sucht sie nicht. Alles in allem...
Sabine: Sie kapselt sich ab.
Wagner: Ja. Normalerweise bin ich das ja gewohnt. Viele Kinder, die hierher kommen, brauchen eine gewisse Anlaufzeit. Aber bei ihr kommt so gar nichts rüber.
Sabine: Wo ist sie denn jetzt?
Wagner: Auf ihrem Zimmer, nehm ich mal an.
Sabine: Ich werde mit ihr reden.
Wagner: Danke. Vielleicht erreichen sie ja etwas.

Sabine geht in den Bau, in dem sich die Unterkünfte der Kinder und Jugendliche befinden. Sie geht auf direktem Wege zu Tanja.
Die freut sich, ihre Tante zu sehen. und sofort beginnt sie mit ihr zu "reden".
Aber als sie sie darauf anspricht, warum sie sich nicht mit anderen Kindern anfreundet und sich abkapselt, blockt sie ab.
Sie entschließen sich, nach unten zu gehen. Einen Spaziergang zu machen. Dabei kommen sie auch an der Aula vorbei, in die man, von einer Seite aus, durch die große Glasfront, hineinsehen kann. Sabine erkennt Tom und Jan, die irgendwas an einer Anlage herumschrauben.
Sabine hat eine Idee. Sie gehen ins Haus, in Richtung Aula.
Es kommen ihnen ein paar Jugendliche entgegen, die super gut drauf sind.

Sie geht mit Tanja in die Aula. Tom erkennt sie zuerst.

Tom: Kann ich ihnen helfen?
Sabine: Ja. (bei dieser Stimme wird Jan sofort hellhörig, dreht sich um)
Jan: Sabine.
SAbine: Hallo. Probt ihr heute nicht?
Tom: Nee, unsere Anlage hat den Geist aufgegeben.
Sabine: Schade.
Tom: Hey, du bist doch Tanja.

Er geht auf sie zu und beginnt mit der Gebärdensprache. sie unterhalten sich und Sabine ist überrascht.
Während Tom Tanja einiges erklärt, geht Sabine zu Jan.

Jan: Deine Nichte?
Sabine: (nickt) Ja. Sag mal, was ist denn los? Du bist vorhin so an mir vorbei, als wenn ich Luft wäre.
Jan: Tut mir Leid, aber Hajo...
Sabine: Ha, also doch.
Jan: Was ?
Sabine: Ich hab ihn gefragt, was los war. Aber er hat so getan, als würde er vollkommen ahnungslos sein.
Jan: Das sieht ihm wieder ähnlich.
Sabine: Ihr hattet Streit.
Jan: Ja.

Er will an ihr vorbei, sie hält ihn am Arm fest. Sie schauen sich an, schweigen. Sie werden durch tom gestört.

Tom: Frau Rossi, haben sie was dagegen, wenn ihre Tochter sich unserer Tanzgruppe anschließt?
Sabine: Tanja ist nicht meine Tochter. Sie ist meine Nichte und ich hab bestimmt nichts dagegen. WEnn sie es möchte.

Tanja erklärt ihr, dass sie es sehr gerne tun würde Und SAbine ist froh, dass Tanja endlich wieder lachen kann.
Es kommt ein Mädchen in die Aula. Tom macht sie mit Tanja bekannt und die beiden gehen gemeinsam los.

Sabine: Ich bin froh, dass sich das Problem so schnell gelöst hat.
Tom: Was meinen sie?
Sabine: Frau Wagner, ihre Chefin, hat mich angerufen. Tanja würde sich total abkapseln.
Tom: Also den Eindruck hat sie mir aber eben nicht gemacht.
Sabine: Nein.
Tom: Jan, lass gut sein. Das Ding kriegen wir heute nicht mehr in Gang. Ich ruf gleich morgen den Techniker an.
Jan: OK.
Tom: WAs ist? Lust auf ein Bier?
Sabine: Gerne, warum nicht.
Tom: Jan?
Jan: Nee, ich geh nach Hause.
Tom: Ach jetzt sei kein Spielverderber.
Jan: Ich will nicht, OK? (er ist gereizt und hat einen entsprechenden Ton drauf)
Tom: Schon gut. Dann.... bis morgen.

Tom geht beleidigt aus der Aula, Jan merkt, dass er sich ein wenig am Ton vergriffen hat. Er schaut Sabine an, die immer noch mittendrin steht.

Tom: (ruft von draußen) Kommen sie Frau Rossi?
Sabine: (schaut zu Jan) Ja.

sie geht nun ebenfalls nach draußen. jan bleibt allein zurück. Atmet einmal tief durch. Dann macht er sich auf den Weg zur Küche. Dort ist Tom gerade dabei, die Flaschen zu öffnen und noch etwas Knabberkram auf den Tisch zu stellen.
Er bleibt an der Tür stehen. Tom erkennt ihn zuerst.

Tom: WAs vergessen?
JAn: Nein. (er geht hinein) Es tut mir Leid. Ich wollte dich nicht anschreien.
Tom: (sie schauen sich eine Weile an) OK. Bier?

Jan nickt und Tom holt ihm noch eine Flasche. sie setzen sich an den Tisch und schweigen erst mal.

Tom: Ich hoffe, sie sind mit dem St. Anna Heim zufrieden.
Sabine: Meine Nichte ist ja erst seit zwei Tagen hier. Aber... das, was ich schon gesehen habe (sie schaut Jan dabei an) gefällt mir sehr gut.
Tom: Ich bin für die musischen Fächer zuständig. Und wenn Tanja möchte, kann sie sich gerne für meine Kurse anmelden.
Sabine: Ich bin sicher, dass sie das tun wird. Sie kann übrigens sehr gut zeichnen. Also zumindest finde ich das.
Tom: Das ist gut. Dann kann sie sich mit der Gurppe zusammen tun, die für die Bühnendekoration zuständig ist.
Sabine: Und was stellen sie sich so vor? Als Kulisse?
Tom: Na ja. Ein lied, dass sie vortragen werden, heißt All over the World. Ich dachte an Tiere, die ganz typisch für die Länder sind. Elefanten, Löwen, Tiger.

Beim Wort Tiger wird Jan jetzt hellwach. Tom merkt das.

Tom: Findest du das nicht gut?
Jan: Tiger.
Tom: Ja. Warum nicht?
Jan: Das ist es. Tiger.
Tom: Jan, du ... sprichst in Rätsel.
Jan: Tom, woran denkst du, wenn du Kolumbien hörst?
Tom: Na ja..... an Drogen vielleicht?
Jan: Ganz recht.
Sabine: Jan? Sprichst du von eurem Fall?
Jan: Sabine, der Tiger, der dem Leipziger Zoo überstellt wurde, kam aus Kolumbien.
Sabine: Und?
Jan: Die Tierärztin war furchtbar nervös heute Mittag.
SAbine: Muss ich das jetzt verstehen?
JAn: Ich muss los.
Tom: Und wohin?
Jan: In den Zoo.
Sabine: Jetzt? Der hat geschlossen.
Jan: Nicht für mich. Tschüß.
Sabine: Jan!
Jan: OK. Hör zu, ich komm später noch bei dir vorbei.
Sabine: DAs ausgefallene Frühstück nachholen?
Jan: Wenn du willst. Gerne.

Er geht zu ihr und gibt ihr einen Kuss, dann verschwindet er.
Er fährt auf direktem Wege in den Zoo. Er weiß, wie er hinein kommt, ohne dass jemand Fragen stellt. Jörg hat ihm das einmal gezeigt.
Er ist in null Komma nichts im Zoo und geht auf das Gebäude zu, in dem die Tierärztin ihren Dienst tut.
Es brennt Licht. ER geht hinein.

Jan: Frau Grothe? (er geht weiter in das große Behandlungszimmer) Frau Grothe, warum sagen sie denn nichts?

Er erkennt Frau Grothe, die vor einem Käfig steht, in dem ein Tiger untergebracht ist.

Grothe: Herr Maybach, was... was tun sie hier?
Jan: Das gleiche könnte ich sie fragen.
Grothe: Wie sind sie hier hereingekommen?
Jan: Die Tür war offen.
Grothe: Sie wissen, wie ich das meine. Der Zoo ist geschlossen.
Jan: Ist doch egal. ich bin hier und ich möchte gerne wissen, was sie hier tun.

Er geht auf einen Tisch zu, auf dem eine Spritze, ein Blasrohr und noch einige andere interessante Dinge liegen.
Was er nicht merkt, ist, dass sich von hinten ein Mann nähert. Jan schaut die Tierärztin an und erkennt an ihrem Gesichtsausdruck, dass irgendwas hinter ihm ist. ER dreht sich um und in diesem Moment bekommt er einen Schlag gegen die Stirn. Er bricht zusammen.

Es ist nun schon kurz vor Mitternacht. Sabine ist etwas unruhig. Sie versucht schon einige Male, Jan auf seinem Handy zu erreichen. Aber vergebens.
Sie macht sich Sorgen. Er wollte nur mal kurz in den Zoo.
Sie überlegt, was sie tun soll. Sie fährt schließlich zum zoo und sieht Jans Wagen, der ordnungsgemäß abgestellt ist. Aber von Jan keine Spur. Sein Handy liegt auf dem Beifahrersitz.

Soll sie zu hajo fahren? ABer wie erklärt sie ihm ihre Sorge um Jan?
Dann entschließt sie sich, zu Ina zu fahren. Sie klingelt an der Haustür. Es dauert eine Weile, bis ihr Freund öffnet.

Frank: Ja, bitte?
Sabine: Entschuldigen sie bitte meine Störung. Aber ich muss dringend mit Ina sprechen.
Frank: Darf ich fragen, wer sie sind?
Sabine: SAbine Rossi. Ich bin...
FranK: Die Pathologin.
Sabine: Ja.
Frank: Kommen sie doch erst mal rein.

sie gehen ins Wohnzimmer, als Ina die Treppe herunter kommt.

Ina: Frank? (sie kommt ins Wohnzimmer und sieht die beiden) Sabine, ist was passiert?
Sabine: Ich fürchte ja.
Ina: Was ist denn los?
Sabine: Ich.. ich mach mir Sorgen um Jan.
Ina. Um Jan?
SAbine: Ja, er .. er wollte nur kurz in den Zoo und dann noch bei mir vorbei kommen. DAS war vor vier Stunden.
Ina. Was wollte er denn im Zoo?
Sabine: Keine Ahnung. Er sagte was von Tiger und Kolumbien und Drogen. Ich hab's ehrlich gesagt nicht ganz verstanden. Ich bin gerade erst am Zoo vorbeigefahren und sein WAgen steht noch auf dem Parkplatz.
Ina: OK. Ich ... zieh mich schnell an und dann fahren wir zum Zoo.
SAbine: Gut.

Es dauert keine 15 Minuten und die beiden sitzen in Inas Wagen.

Ina: Was wollte denn Jan noch so spät bei dir? (sie bekommt keine Antwort. Die beiden Frauen schauen sich kurz an) Jan und... du?
SAbine: Nein. Ja... ach ich weiß auch nicht. Es ist nichts ernstes. Es ist eine.... rein sexuelle Beziehung.
Ina: Muss ich das jetzt verstehen?
Sabine: Nein. Und es ist auch besser, wenn du' für dich behältst.
Ina: Bist du deshalb nicht zu Hajo gefahren?
Sabine: Ja. Weil ich weiß, dass er genau dieselben Fragen stellen würde.
Ina: Verstehe.

Sie kommen zum Zoo. Sie gehen zu Jans Wagen und dann zum Zooeingang.

Ina: Und wie wollte er da rein kommen?
Sabine: Er meinte, er wüsste schon einen Weg.
Ina: OK. Ich ruf den Direktor an.

Ina ruft den Zoodirektor an und der ist in 20 Minuten vor Ort. Sie gehen über sein Hauptgebäude ins Innere des Zoos und sehen im Tierarztbereich Licht. Es herrscht gespenstische Stille.

Bauer: Das versteh ich nicht. WAs macht Frau Grohte so spät noch hier?
Ina. Ist sie öfter nachts noch tätig?
Bauer: Natürlich nicht. Kommen sie.
Ina: Wohin?
Bauer: Wir haben im Hauptgebäude einen Raum, von dem aus wir per Videokamera einen Einblick in den OP Bereich haben. Vielleicht erkennen wir ja was.

Sie gehen wieder ins Gebäude und folgen ihm in diesen Raum.

Bauer: Er ist hauptsächlich dafür gedacht, dass Studenten sich einen Einblick in die Arbeit des Tierarztes verschaffen können. sie können hier dann die Operationen am Bildschirm verfolgen.

Er geht an dieAnlage und schaltet sie ein. Es dauert nicht lange und sie haben ein Bild.

Sie erkennen, wie Frau Grothe Jans Wunde an der Stirn verarztet. Sie werden von zwei MÄnnern, die vermummt sind, in Schach gehalten.

Ina: Haben wir auch einen Ton?
Bauer: Sicher. Einen Moment.

Er hantiert an ein paar Knöpfen und sie haben dann auch Ton.

Mann1: Sind sie jetzt endlich fertig?
Grothe: ja.

Sie legt das Verbandszeug zur Seite. Jan und sie schauen sich an.

Mann1. Dann können wir ja jetzt anfangen.
Grothe: Ich kann ohne meine Assistentin nicht operieren. Wann kapieren sie das endlich?
Mann1: Sie haben hier doch einen Assistenen. (er zeigt auf Jan)
Grothe: sie sind lustig.
Mann2: Wenn sie jetzt nicht gleich anfangen, passiert was. Also?

Grothe schaut Jan an. Dieser nickt.

Jan: WEnn sie mir genau sagen, was ich zu tun habe, dann...
Grothe: Sie sind kein Tierarzt, Herr Maybach.
JAn: NEin. ABer ich hab noch eine Verabredung und ich möchte endlich hier raus. (schweigen)
Grothe: Also gut.

Sie nimmt das Blasrohr und verabreicht dem Tiger eine Betäubungsspritze.



Bauer: DAs ist unser Neuzugang aus Kolumbien.
Ina: Ich glaube, ich weiß jetzt was Jan meinte. Drogen. ER glaubt, dass der Tiger als Drogenkurier eingesetzt wurde.
SAbine: Du meinst, wie es ab und zu bei den Menschen passiert? Er hat kleinen Tütchen Heroin im Magen?
Ina: Warum sonst sollte Frau Grothe ihn operieren?
Bauer. DAs ist ja ungeheuerlich.
Ina. Ich ruf Hajo an. (SAbine und Ina schauen sich an) ER muss Bescheid wissen.
Sabine: Schon klar. Ich... ich werde nach Hause gehen. ABer... du rufst mich an, wenn alles vorbei ist, versprochen?
Ina: ich denke, das wird Jan schon übernehmen.
SAbine: Ja, vielleicht.

Sie geht nach draußen und fährt mit einem Taxi nach Hause.

Ina ruft Hajo zu Hause an. Der schläft natürlich schon fest. Deshalb dauert es auch eine ganze Weile, bis er abnimmt.

Hajo: Trautzschke.
Ina: Hajo? Ich bin's. Ina.
Hajo: SAg mal, weißt du eigentlich, wie spät es ist?
Ina: Ja. ABer es ist wichtig. jan..... er... er ist in Schwierigkeiten. Und mit ihm noch Frau Grothe.
Hajo: Frau Grothe?
Ina: Die Tierärztin hier im Zoo. Du erinnerst dich?
Hajo: Wo steckst du denn?
Ina: Ich bin mit Herrn Bauer im Hauptgebäude und wir haben per Videokamera einen genauen Einblick in die Tierarzträume. Frau Grothe und Jan werden von zwei Männern mit Gewehren in Schach gehalten. Sie soll den Tiger operieren.
Hajo: Ina, ich bin schon auf dem Weg zu euch.
Ina: Ist gut. Soll ich Vince auch anrufen?
Hajo: Nein. ABer ein paar Kollegen vom Einsatzkommando.
Ina: Ist gut.

Es dauert eine Weile, bis Hajo bei ihnen auftaucht. Er erkennt Jans und Inas WAgen und parkt direkt daneben. Er schaut ins Innere von Jans WAgen und erkennt sein Handy. Er geht weiter ins Hauptgebäude. Dort sieht er, wie die anderen auch, wie Frau Grohte Jan ein paar Anweisungen gibt, auf was er während der Narkose zu achten hat.

Hajo: Kannst du mir mal verraten, wie zum Teufel Jan dort rein kommt?
Ina: ER hat mich angerufen. Er wäre im Zoo und hätte noch Licht bei der Tierärztin gesehen und würde reingehen. DAnach war die Leitung tot.
Hajo: Super. ER muss mal wieder alles alleine machen.
Ina. Hajo, er konnte doch nicht ahnen, dass Frau Grothe dort von zwei Männern bedroht wird.
Hajo: Und warum wollte er in den Zoo?
Ina: ER hat genau das vermutet, was jetzt eingetreten ist. Der Tiger ist vermutlich als Drogenkurier eingesetzt worden. Jetzt soll sie ihm die Drogenbeutel aus dem MAgen holen.
Hajo: DAs würde den Tod von Schramm erklären. Sie haben es letzte Nacht schon einmal versucht und er ist ihnen dazwischen gekommen.
Ina: Könnte so gewesen sein.
Hajo: Dann hat uns Frau Grothe gestern nicht die Wahrheit gesagt.

Sie beobachten weiter, was dort im OP Bereich geschieht.
Der Tiger ist nun narkotisiert und sie beginnt mit der OP.
Jan überwacht seinen Blutdruck und reicht Frau Grothe die Instrumente, die sie für ihre Arbeit braucht.

Hajo: Ina, sind die Kollegen vom Einsatzkommando schon bereit?
Bauer: Was haben sie vor?
Hajo: Wir werden stürmen.
Bauer: DAs können sie nicht. Sie ... sie würden das leben des Tigers gefährden. Vergessen sie nicht, er wird gerade operiert.
Hajo: Da drinnen ist ein Kollege von uns. Und ihre Tierärztin.
Bauer: Können sie nicht wenigstens warten, bis sie die Operation beendet hat?
Hajo: (die beiden Männer schauen sich an) Also gut. Aber sobald wir davon ausgehen müssen, dass die Situation da drinnen zu eskalieren droht, werden unsere Leute eingreifen.
Bauer: Ja, natürlich.

Die Polizei draußen ist informiert und wartet auf Hajos Anweisungen.

Im OP Bereich holt Frau Grothe Schritt für Schritt ein Drogentütchen aus dem MAgen des Tieres.
Immer wieder fragt sie Jan nach dem Blutdruck und dieser gibt ihr die Werte durch.

Grothe: Wir müssen uns beeilen. DEr Tiger wird bald wieder wach werden. Und er muss voher wieder im Käfig sein.

Sie holt das letzte Tütchen heraus und beginnt mit dem Schließen der Wunde. Jan geht ihr dabei helfend zur Hand.
DAs ganze geht nun relativ unspektakulär über die Bühne.

Grothe: So, die Wunde ist zu. Der Tiger kann wieder zurück in den Käfig.

Allerdings reagieren die männer nicht darauf. Sie zielen nun mit ihren Waffen auf Jan und Grothe und fordern sie auf, in Richtung Käfig zu gehen.
Sie folgen den Anweisungen und dann werden sie mit Kabelbinder am Gitter festgebunden. Dann schnappen sie sich die Drogentütchen und verschwinden.
Der Tiger kommt zu sich.

Hajo: Achtung, die Männer müssen jetzt rauskommen. Sie sind bewaffnet. Also vorsicht.

Draußen ist alles in Bereitschaft. Aber es passiert nichts. Es kommen keine Männer aus dem Gebäude.
Einer der Beamten unterrichtet Hajo.

Hajo: DAs gibt's doch nicht.
Ina: Gibt es noch einen anderen Weg, aus dem Haus rauszukommen?
Bauer: Nein. Also nicht das ich wüsste.

Sie müssen jetzt mit ansehen, wie sich der Tiger sehr schnell erholt und vom OP Tisch springt.

jan: Scheiße. Und was jetzt?
Grothe: Bleiben sie vor allen Dingen ruhig. MAchen sie keine hastigen Bewegungen.

Im Videoraum sehen die anderen nun, was passiert.

Hajo: Jetzt unternehmen sie doch etwas.
Bauer: ich rufe Theresa an.
Ina: Wer ist das?
Bauer: Sie kennt sich mit diesen Tieren sehr gut aus und war auch bei der Ankunft des Tigers dabei.
Hajo: Und wie lange wird es dauern, bis diese Theresa hier ist?
Bauer: Eine halbe Stunde?
Ina: So lange?
Hajo: Können sie ihn nicht betäuben? Mit einer Spritze?
Bauer: DAs geht nicht. ER hat gerade eine OP hinter sich. Das würde ihn töten.
Ina: Und wenn nichts passiert, wird er die beiden zerfleischen.
Bauer: Jetzt übertreiben sie mal nicht.

Sie beobachten die Szene in diesem Raum.
Der Tiger läuft ein wenig desorientiert im Raum herum. Frau Grothe und Jan bewegen sich nicht. Aber wohl ist beiden nicht.
Der Tiger schleicht auf und ab. Noch hat er die beiden nicht gewittert. Aber das kann nur noch eine Frage der Zeit sein.
jan ist furchtbar nervös. Aber auch Frau Grothe zeigt Nerven.



Hajo: Kann man mit den beiden Kontakt aufnehmen? Über Mikro?
Bauer: Ja, aber das könnte den Tiger erschrecken.
Hajo. Wir müssen es versuchen.
Bauer: Also gut.

Hajo geht an ein Mikrofon und spricht hinein.

Hajo. jan? Jan, kannst du mich hören?
Jan: (er schaut sich um) Ja.
Grothe: Der Raum kann videoüberwacht werden. (sie schauen sich an)
Jan: Hajo, du... du weißt, was hier gerade abgeht?
Hajo: Wir haben alles im Blick.
Jan: Warum tut ihr dann nichts, verdammt noch mal. Ich hab keine Lust, für den Tiger als Frühstück zu dienen.
Hajo: DAs mein Lieber, hast du dir ganz allein zuzuschreiben. Aber es ist bereits jemand auf dem Weg zu euch.
Grothe: Theresa?
Hajo: Ja.
Grothe: Gut.
Jan: Wer ist das?
Grothe: Sie wird den Tiger in seinen Käfig locken. Sie kennt sich mit diesen Tieren besonders gut aus.
Jan: Klasse. (er ist immer noch nicht davon überzeugt, hier heil rauszukommen) Habt ihr die Typen festgenommen?
Hajo: Nein. Die müssen innerhalb des GEbäudes einen uns unbekannten Fluchtweg genommen haben.

Jan schaut Grothe an.

Grothe: Im Eingangsbereich gibt es einen Kellerzugang. Von da aus führt ein unterirdischer Gang an eine bestimmte Stelle im Zoo.
Bauer: Warum weiß ich davon nichts?
Grothe. Der Zugang ist seit Jahren versperrt.
Hajo: Offensichtlich nicht.
Grothe: Hören sie, sie müssen zu meiner Familie. Sie wird von einem Mann bedroht.
Hajo: WAs meinen sie?
Grothe: Man hat mich gezwungen, hier mitzumachen. Und damit ich nichts sage, halten sie meinen Mann und meine Tochter als Geiseln im Haus fest.
Hajo: Wo wohnen sie?
Grothe: Goethestraße 22
Hajo: Gut, wir kümmern uns darum.

Der Tiger wird nun zunehmend nervöser. Er hat die Stimmen nun langsam aufgenommen und leckt an der Wunde und scheint Schmerzen zu haben. Er wird aggressiv und fängt laut an zu brüllen.

Jan Was ist mit ihm?
Grothe: Ich denke, die Spritze, die ich ihm gegen die Schmerzen gegeben habe, lässt langsam nach.
Jan: Und?
Grothe: Herr Maybach, bleiben sie ruhig. Theresa wird gleich hier sein.

Hallo Cat,
nachdem deine Geschichte schon soooooooooooviele Seiten lang ist wird es Zeit das ich mich mal melde denn ich verfolge sie natürlich schon wieder seid der ersten Zeile. Du hast ja wieder allerhand reingepackt und ich bin gespannt ob am Ende doch noch alles gut wird zwischen Jan und Leni und ob ihre Beziehung noch Zukunft haben kann, denn irgendwann denke ich ist auch bei Jan mal die "Luft" raus um immer alles wegzustecken oder wie hier ein Kind auf das er sich so gefreut und wo er dachte das es seins ist anzuerkennen nachdem er erfahren mußte das es von einem anderen ist "nur" um die Beziehung zu retten. Aber auch der Fall ist ja sehr spannend und gerade jetzt wo du sogar den Leipziger Zoo mit eingebunden hast Na ich bin gespannt was noch alles auf Jan zukommt. Liebe Grüße und viel Spaß heute abend Kathy

Hallo,
genau wie Kathy wollte auch ich mich mal wieder melden. Deine Geschichte verfolge auch ich regelmäßig und sie ist wirklich spannend. Jetzt auch mit dem Tiger...
Bin schon ganz gespannt wie es weitergehen wird. Natürlich auch was Jans privates Umfeld betrifft.
LG

Hallo, freut mich, dass ihr wieder alle dabei seid. Nach dem Wochenende geht's jetzt weiter.

Und so ist es auch. Das junge Mädchen kommt herein und erkennt sehr schnell die Situation. Sie hat wohlweißlich auch ein STück Fleisch mitgebracht. Sie möchte ihn damit ködern. Hajo, Bauer und auch Ina verfolgen über den Bildschirm das Geschehen.
Theresa schafft es tatsächlich, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und geht mit dem Fleischstück in Richtung Käfig.
Der Tiger brüllt vor Schmerzen wieder auf, folgt aber dem Geruch des Fleisches und so ist es für die junge Frau ein Leichtes, den Tiger in seinen Käfig zu locken. Sie schließt sofort zu und die Gefahr ist gebannt.
Polizisten kommen in das Gebäude und erkunden sofort den Fluchtweg der beiden Männer. Ein anderer Polizist befreit Grothe und Jan von ihren Fesseln.
Beide sind heilfroh, dass das Abenteuer ein glimpfliches Ende nimmt.
Und schon sind auch Ina, Hajo und Bauer bei ihnen.
Hajo geht sofort auf Jan zu.

hajo: Bist du OK?
Jan: Ja. (er ist immer noch etwas durcheinander)

Ina kommt auf ihn zu und streicht ihm über die Schulter.

Ina: Das war knapp mein Lieber.
Jan: Ich weiß.
Hajo: So und jetzt möchte ich wissen, warum du überhaupt hier warst.
Jan: Hör zu Hajo, ich.. ich möchte jetzt nach Hause, bitte. Ich.. ich erklär dir das alles später im Büro, ja?
Hajo: Nein. Und von dir (er schaut Ina an) möchte ich wissen, woher du wusstest, dass Jan hier in Schwierigkeiten steckt.
Ina: Hab ich dir doch gesagt. Er hat mich auf seinem Handy angerufen...
Hajo: So hat er? (sie nickt) Ist doch komisch. Wie kann er dich von seinem Handy aus anrufen, wenn das bei ihm im Auto auf dem Beifahrersitz liegt?

Beide, Ina und Jan, schauen sich an. Schweigen.

hajo: Ich warte.
Jan: Tom... Tom hat dich angerufen, oder?
Ina: (er schaut sie an) Stimmt. Tom.
Hajo: Tom. Darf ich fragen, wer das ist?
Jan: Tom ist ein Freund von mir. Wir...wir waren gestern Abend auf ein Bier zusammen. haben über alles mögliche gesprochen. Unter anderem auch über Tiger. Und.. da ist mir dieser Tiger wieder eingefallen. Dass er aus Kolumbien eingeflogen wurde und..... Ich hab ihm gesagt, dass ich kurz im Zoo vorbeischauen und danach wieder kommen wollte.
Ina: Ja. Und als er um Mitternacht immer noch nicht zurück war, hat er mich angerufen.

Hajo schaut nun Ina an, dann Jan.

Hajo: Ich glaub euch kein Wort. Aber das ist mir jetzt auch völlig egal. Ich erwarte einen detaillierten Bericht von euch. Später im Büro.

Ein Polizist kommt herein.

Polizist: Herr Trautzschke? Unsere Kollegen haben sich gemeldet. Der Mann, der die Familie Grothe in Schach gehalten hat, ist verschwunden.
Grothe: Wie geht es meinem Mann und meiner Tochter?
Polizist: Es geht ihnen gut. Er hat ihnen nichts getan.
Grothe: Kann ich nach Hause?
Hajo: Sicher. Aber ich möchte sie bitten, später bei uns im Büro vorbei zu kommen.
Grothe: Sicher.
Hajo: Ihr Mann und ihre Tochter ebenfalls.
Grothe: Ja. Gute Nacht.

Sie geht nach draußen.

Jan: (schaut Hajo fragend an) Hajo?
Hajo: (weiß, was er ihm sagen möchte) Verschwinde und schlaf dich aus.
Jan: Danke.

Er geht nach draußen. Ina folgt ihm.

Ina: Jan? (er bleibt stehen, sie kommt auf ihn zu)
Jan: Danke.
Ina: ruf sie an. Sie wartet darauf. (die beiden lassen sich nicht aus den Augen) Ich werde niemandem etwas sagen, Jan.

Er nickt nur und geht zum WAgen. Ina schaut ihm nach. hajo geht an ihr vorbei, schaut sie kurz an, sagt aber nichts. Er ahnt, dass die beiden ein Geheimnis vor ihm haben. Aber er ist viel zu müde, um darüber noch länger nachzudenken.
Er fährt nach Hause und legt sich wieder ins Bett.
jan kommt ebenfalls nach Hause. Aber er ruft Sabine nicht mehr an.
Sabine hingegen versucht ihn zu erreichen. Aber er nimmt nicht ab.
Daher ruft sie Ina an.

Sabine. Ina?
Ina: SAbine.
SAbine: Was ist los?
Ina: HAt dich Jan nicht angerufen?
Sabine: Nein. Und ich hab schon versucht, ihn auf seinem Handy zu erreichen.
Ina: Es ist alles gut gegangen. er müsste eigentlich schon zu Hause sein.
Sabine: OK. WAhrscheinlich ist er zu geschafft.
Ina: Ganz bestimmt.
Sabine: Gute nacht Ina.
Ina: Nacht Sabine.

SAbine legt auf. sie ist nachdenklich, versteht nicht, warum Jan sich nicht bei ihr persönlich gemeldet hat.

Am nächsten Morgen ist Jan wie gerädert. Er duscht und macht sich fertig.
Auf dem Weg ins Präsidium kommt er an eine Kreuzung, wo sich ein Menschanauflauf angesammelt hat. Er hält an und geht darauf zu.
Er erkennt einen kleinen Jungen, vielleicht zwei Jahre alt, der auf dem Boden liegt.
Ein Mann beugt sich über ihn.

Jan: Was ist denn passiert?
Mann: Der Junge ist einfach auf die Straße gerannt. Ohne auf den Verkehr zu achten.

Der Junge liegt regungslos da. Wie tot.
Jan versucht, den Puls zu fühlen.

Jan: Ist der Notarzt schon verständigt.
Mann: Unterwegs.
Jan: War er alleine?
Mann: Nein. Die Mutter sitzt dort drüben. Hat einen Schock.

Jan steht auf und geht auf die Mutter zu. Die sitzt auf einer Bank, ist vollkommen aufgelöst. Eine Frau ist bei ihr, versucht sie so gut es geht zu trösten und zu beruhigen.
Jan hört nur, wie sie immer wieder das gleiche sagt.

Frau: Joshua, er.... er darf nicht sterben. Er muss doch seinen Papa begrüßen. Bitte, bitte, bitte.

Eine Polizistin kommt auf ihn zu, die Jan kennt.

Polizistin: Hallo. Sie war mit ihrem Sohn auf dem Weg zum Bahnhof. Der Vater des Jungen war wohl längere Zeit im Ausland unterwegs und hat seinen Sohn in dieser Zeit nicht gesehen.
Jan: DAnn soll sich jemand darum kümmern und am Bahnhof nach ihm fragen. Sie braucht ihn jetzt.
Polizistin: Ist schon veranlasst.
Jan: Gut.

Jan geht wieder zurück zum Wagen, da der Notarzt mittlerweile eingetroffen ist und den Jungen sofort medizinisch versorgt.
Er bleibt noch eine ganze Weile im WAgen sitzen. Muss an die Worte denken, die die Mutter immer wieder gesagt hat.
Und er muss jetzt an Kevin denken und daran, wie schnell so ein kleines Leben vorbei sein kann. Ihm kommt die Wahrsagerin wieder in den Sinn. Die ganze Zeit hat er es verdrängt.
Aber jetzt....