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Auf Alte Freunde ist immer Verlass

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Auf Alte Freunde ist immer Verlass - Seite 4 Empty Re: Auf Alte Freunde ist immer Verlass

Beitrag  walli Di 28 Mai 2013, 20:03

„Seilo war ein rasender Stier Hajo, nicht aufzuhalten, denn konnte leider Keiner bremsen
An seinem Massaker trifft dich keine Schuld….Wir können nur noch abwarten….
Warten wie schwer verletzt Jan ist“

Hajo schüttelte wieder den Kopf, starrte vor sich hin
Schweigend saßen die 2 nebeneinander: „Die Tür…wenn die Tür sich doch endlich öffnen würde….!!!!“


Plötzlich schoss Hajo von der Bank hoch, Leni und Tom eilten heran

„Jan….wo ist Jan….Was sagt der Arzt…..Wie geht es Jan?“

„Leni…ich…ich….Leni ich wollte das nicht….Wenn ich es nur hätte verhindern können
Aber Seilo stürzte sich auf Jan….konnte doch nicht ahnen…..
Diese Bestie…..dieser Mörder….nie…niemals hätte ich meinem alten Boxfreund die Tat zugetraut
Ich habe Jan….deinen Mann…..ich fasse es nicht…meine Güte habe ich den Jungen schlecht behandelt
Beschimpft….in den Boden gestampft….aber das Leni….ich konnte doch nicht ahnen….
Von mir ging das nicht aus….wirklich nicht Leni
Ich habe Seilo nicht aufgefordert Jan zusammenzuschlagen….glaube mir Leni..das musst du mir glauben“

„Tom erzählte mir alles Papa, Jan und du ihr habt euch ausgesprochen, bereits im Büro versöhnt
Wieder mal sind dir spät, sehr spät die Augen über Jan aufgegangen
Dort am Imbiss….Ihr, du wolltet Seilo verhaften….dann metzelte er Jan nieder
Du hast zwar lange ganz schön die Messer gegen Jan gewetzt….aber sowas
Nein Papa…..du würdest nie einen Boxkumpel anfeuern Jan zusammenzuschlagen
Es ist nicht die Zeit und der Ort über deine verheerende Seilo-Ungerechtigkeit zu diskutieren
Jan hat sich mit dir versöhnt, alles Weitere geht nur ihn und dich etwas an
Ich will keinen Streit Papa, jetzt ist nur Jan wichtig, seine Verletzungen, sein Zustand“

„Leni….ich entschuldige mich….mache alles….kannst dich rächen…..“
„Paaapaaa…..wir müssen stark sein….für Jan….Jetzt benötigt er bestimmt unser Aller Kraft“

Gehorsam wie ein Schuljunge setzte sich Hajo still auf die Bank

„Tom sagte Jan sei….er sei….Jan sei furchtbar zugerichtet….irgendwie ent….stellt“
„Leni du wirst dich sehr erschrecken wenn du ihn siehst
Auch wenn sie Jan behandeln und verbinden, die zahllosen Hämatome entsetzen dich bestimmt
Ich will dich nicht aufregen, doch Jan sieht nicht mehr aus wie Jan
Er ist kaum wiederzuerkennen“
„Ina…nein“ schrie Leni auf

„Seilo…ich bringe den Kerl um“ schlug Tom mit der Faust gegen die Wand

„Was machen die denn da drin solange mit Jan….Warum bringen sie ihn nicht endlich heraus?“ fragte Leni immer wieder verzweifelt


„Papa…was ist mit ihm….? Wo ist er…? .Deine SMS Leni…was hat das zu bedeuten?“ kam Benni keuchend angerannt

„Benni….Jan…dein Vater…..Seilo, der Boxer, hat ihn übel zugerichtet“

„Das geht auf dein Konto Hajo…..windelweich schlagen sollte ich dich
Wegen dem Stück Boxer-Schei…hast du Papa zugesetzt wie ein Berserker
Du wolltest wohl das Papa endlich Ruhe gibt….warum nicht auf die brutale Methode
Mit Papa kann man es ja machen
Du schreckst sogar nicht davor zurück einen Boxer zu beauftragen Papa niederzumetzeln
Pfui Teufel Hajo…ich könnte kotzen…!!!!

„Benni, Benni, beruhige dich, komm wieder runter Benni“ zog Tom ihn ein Stück weg
„Ich erzähle dir jetzt mal was von Versöhnung und wie es dazu kam, dass Jan zusammengeschlagen wurde“


„Die Kita…..Dana….wenn ich sie nicht abhole…“ reif Leni aufgeregt
„Ich hole Dana rechtzeitig ab und kümmere mich um sie
Paul freut sich bestimmt über das Wiedersehen. Sie kann auch bei uns schlafen
Dana bleibt solange bei uns wie du es möchtest Leni“
„Danke Ina“

walli

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Auf Alte Freunde ist immer Verlass - Seite 4 Empty Re: Auf Alte Freunde ist immer Verlass

Beitrag  walli Di 28 Mai 2013, 20:12

Tom und Benni kamen zur Bank zurück

„Ich erwarte kein Verständnis von dir, Benni
Du wirst nie wieder ein Wort mit mir sprechen, mich hassen“ krächzte Hajo
„Momentan fehlen mir die Worte, Hajo….muss das alles erst mal verdauen“ lief Benni zum Fenster

Sofort sauste er wieder zurück, denn jetzt schob man endlich Jan heraus
„J a.a.a.a.a.n………“ „Pa…..paaaaa“ schrien Leni und Benni gleichzeitig und flitzten mit weitaufgerissenen Augen zum Bett

Ob Jan reagierte erkannte man nicht. Das eingehüllte Bündel was da lag, regte sich keinen mm

Die Pfleger rollten das Bett langsam weiter in ein Zimmer hinein

5 Augenpaare starrten fassungslos auf die Tür des Krankenzimmers, standen wie gelähmt

Dr. Boll kam heran: „Ja…selbst wir Ärzte, die ja Einiges gewohnt sind, standen auch erst mal entsetzt vor H. Maybach
….einem H. Maybach der kaum noch seiner selbst ähnelt
Der Notarzt sagte ein Boxer habe in so zugerichtet
Aber H. Maybach sieht nicht aus wie nach einem Kampf….
Entschuldigen Sie, doch bei seinem Zustand vermutet man er sei von einem Panzer überrollt worden“

„So schlimm????? Kann Jan sich….Schwebt er in Le….Le….Lebensge….
Kann Jan sich davon erholen…..meine….wird er wieder ganz gesund“ stotterte Tom abgehackt
„Ich kläre Sie ausführlich über H. Maybachs Verletzungen auf
Wir können bei H. Maybach im Zimmer reden…..allerdings wurde er von mir schon über seine Verletzungen aufgeklärt“
„Jan ist ansprechbar....!!!....Bei Bewusstsein.....!!!!!“
„Ganz recht, denn wir mussten ihn nur kurz betäuben.
2 verhältnismäßig kleine OPs im Vergleich zu den vielen anderen Verletzungen“
„Wenn Jan seinen Zustand kennt sollten wir in Ihr Büro gehen
Neben meinem Mann, so wie er daliegt…..klappe ich bei Ihrem Bericht bestimmt zusammen“

walli

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Auf Alte Freunde ist immer Verlass - Seite 4 Empty Re: Auf Alte Freunde ist immer Verlass

Beitrag  walli Di 28 Mai 2013, 20:30

Dr. Boll wartete bis Alle Platz genommen hatten

„Sie haben H. Maybach gesehen oder genauer gesagt, dass was von ihm leider…..leider im Moment zu sehen ist.....
....Verzeihen Sie bitte….ein grausam, entstelltes „Etwas“

Tja, unter diesem eingegipsten, verbundenen, von einigen Gestellen umhüllten Bündel, verbirgt sich Ihr Mann, Vater, Freund und Kollege
Die blauen Flecke, in allen Farben schillernden Hämatome, Schwellungen, Aufrisse, Platzwunden, Abschürfungen, die H. Maybachs Gesicht, Kopf, Hals, Arme, na eben die sichtbaren Stellen zeichnen, erstrecken sich über seinen ganzen Körper.
Lediglich seine Beine weisen nicht ganz so viele Stellen auf
Zahlreiche Frakturen, manche Knochen sind sogar mehrmals gebrochen
H. Maybach ist ja eigentlich von starker Natur und muskulös…also…diese „Panzerfaust“ muss schon....???
Er hat den rechten Oberarm und die Schulter eingegipst, weil er u.a. einen Schulter-Trümmerbruch erlitt
Linksseitig stellt es sich etwas anders dar, mit einer Fraktur des Unterarms und zer.., wie soll ich sagen…
Ja, H. Maybachs Handgelenk wurde regelrecht zersplittert
Da es so viele mehr oder weniger stark blutende Wunden gab, bemerkten wir leider nicht gleich, die verletzte Pulsschlagader
So absurd das klingt, aber ein kleiner Knochensplitter am verletzten Gelenk, hat scharf wie eine Rasierklinge in die Ader geschnitten
Hier mussten wir eine der genannten OPs durchführen
In das Zwerchfell von H. Maybach hatte sich ähnlich wie in die Ader eine Rippe gebohrt, so das wir auch hier operieren mussten
Das Frakturen durch operative Maßnahmen entsprechend gerichtet, behandelt, usw. werden, ist Ihnen wohl bekannt.
Anders ausgedrückt bezeichnen wir Patienten wie H. Maybach, wegen der großen Anzahl, als komplett körperlich verwundet
Einige Organe sind gequetscht oder geschwollen, wir hoffen, dass die Stellen ohne Operationen ausheilen
Jede einzelne Wunde und sei sie auch noch so klein schmerzt natürlich
Doch besonders qualvoll setzen H. Maybach die vielen gebrochenen, verbogenen oder geprellten Rippen zu
Sein Brustkorb ist dadurch etwas eingedrückt, aber leider können verletzte Rippen nun mal nur mit einem Druckverband behandelt werden
H. Maybachs Bewegungen sind durch diese medizinisch unabdingbare „Einpressung“ sehr, sehr eingeschränkt
Das Atmen fällt ihm sehr schwer, jede Silbe bedeutet schmerzhafteste Schwerstarbeit, es wird dauern bis er wieder einigermaßen Sprechen kann
Die Verletzungen am Mund und den Lippen sind offensichtlich. Genau wie in der Nase, blutet H. Maybach noch immer in der Mundhöhle
Ich muss wohl nicht betonen, dass er die Lippen kaum bewegen kann
Außerdem…..das Gestell um H. Maybachs Mund und an seinem Kinn konnten Sie sehen
Mit dieser Vorrichtung hoffen wir seinen verbogenen Kiefer richten zu können“

„Der Kiefer…das Schwein hat Papa den Kiefer gebrochen“
„Nein, nein Benni, nicht gebrochen….verbogen sagte ich….aber auch das muss wie alles Andere wieder gerichtet werden“

„Hört das nie auf……hat der Wahnsinnige an Jan überhaupt irgendetwas verschont?“
„Nun ja, das CT zeigte viele Hämatome im Körperinneren, wir hoffen sehr, dass es dadurch nicht zu inneren Blutungen kommt.
Mit weiteren CTs kontrollieren wir das regelmäßig
Im Blut kündigen sich solche Gefahren an oder wenn sich H. Maybachs Werte plötzlich sehr verschlechtern sollten, ist das auch ein Alarmzeichen.
Akute Lebensgefahr besteht momentan nicht
Ich betone momentan, denn bei plötzlich auftretenden starken Blutungen, kann H. Maybachs Zustand sehr kritisch werden
Wir diagnostizierten auch noch eine schwere Gehirnprellung“

„Dann ist Jan, mein Mann ist gestört….seine Sinne sind…“
„Beruhigen Sie sich Fr. Maybach
Eine Gehirnprellung ist zwar sehr schmerzhaft und langwierig, aber sie wirkt sich nicht direkt auf das Gehirn aus
Sinne und Verstand von H. Maybach betrifft das nicht, er ist nicht verwirrt, geistesgestört oder dergleichen
Die vielen Aufrisse, Platzwunden, Abschürfungen zählten wir erst gar nicht.
Das ist auch das geringste Übel, gereinigt, behandelt, verbunden, die Blutungen wurden gestillt
Eine lange sehr, lange Aufzählung von Verletzungen
Immer vorausgesetzt, es kommt zu keinen lebensbedrohlichen Komplikationen werden die Schwellungen kleiner, die Hämatome nach und nach verblasen
Ob das bald sein wird oder lange Zeit dauert lässt sich natürlich nicht vorhersagen
Die inneren Hämatome bereiten mir Kopfzerbrechen, aber da hilft nur Beobachtung
Bedeutend länger wird es allerdings dauern bis alle Frakturen, bzw. Rippen geheilt, zusammengewachsen oder gerichtet sind.
Das Allerwichtigste für H. Maybach ist Ruhe, viel, ja sehr viel Ruhe“

„Wie Sie selbst sagten Dr. Boll ist mein Mann furchtbar zugerichtet….entstellt
Versteht das bitte jetzt nicht falsch, aber Jan sieht momentan fremdartig aus, wie…wie ein namenloses Wesen
Seine Gesichtsverletzungen sind offensichtlich, diese Bestie hat ihn grausam misshandelt
Aber Jans Augen….Sie sagten nichts über Jans Augen, bzw. wie schwer die Verletzungen daran sind
Ich meine, meine das rechte Auge dick verbunden, Jans linkes Auge….nicht zu erkennen
Kann Jan überhaupt noch etwas sehen….oder…..oder verschweigen Sie uns eine ganz schlimme Diagnose“

„Schlimm…..wie soll ich das sagen…..eine eindeutige Diagnose kann ich Ihnen nicht nennen, da wir keine Augenspezialisten sind
Ich spreche jetzt nur unsere Feststellungen aus
Eine genaue Bestätigung erfahren wir erst morgen, wenn ein anerkannter Augenfacharzt H. Maybachs Augen gründlich untersucht hat.
Das linke Auge wurde zwar auch nicht verschont, wir glauben aber das der Augapfel nicht verletzt ist
Die Wunden erstrecken sich um das Auge, Lid und Tränensack
Die linke, sehr dick geschwollen Wange schränkt H. Maybachs Blickwinkel von diesem Auge sehr ein, er erkennt vermutlich kaum etwas

Beim rechten Auge vermuten wir allerdings……

Nein……dem Hämatom nach zu urteilen sind wir uns fast sicher, das ein oder gar mehrere Faustschläge direkt in das Auge getroffen haben
So dunkelblau, fast schwarz wie die Stelle und alles weitflächig darum ist, erkennt man vom Auge selbst fast nichts mehr
Es sieht aus…..verzeihen Sie meine grausamen Worte, aber der Vergleich trifft wirklich zu, so entsetzlich das ist, aber anscheinend wollte die Bestie H. Maybach tatsächlich das Auge einschlagen“

„Neiiiiiiiiin…Dr. Boll…..neeein….Jan kann nicht mehr……Jan hat rechts seine Sehkraft verloren….Neiiiin“

„Ich flehe Sie alle an die Diagnose vom Augenarzt abzuwarten
Wir erkannten im Kopf, dass das riesige Hämatom nicht nur äußerlich am Auge sichtbar ist, sondern sich auch hinter dem Auge in H. Maybachs Kopf festgesetzt hat und noch immer anschwillt
Welche Gefahr für den Sehnerv besteht oder ob es schon darauf drückt, kann nur der Augenspezialist feststellen
H. Maybach wurde das Auge von uns so dick verbunden, damit es nicht noch zu einer Infektion kommt“

„Ein Hämatom am Augennerv….dann ist Papa rechts blind…Ihre Vorhersagen trafen immer zu“


„Rums“……Hajos Stuhl knallte zu Boden…..er raste zur Tür
„Pa…Papa….aber Papa……“
„Hajo….wo willst du hin…Hajo!!!“
„Peng“ knallte die Tür hinter ihm zu

walli

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Auf Alte Freunde ist immer Verlass - Seite 4 Empty Re: Auf Alte Freunde ist immer Verlass

Beitrag  walli Mi 29 Mai 2013, 21:00

„H. Trautschke?…. Ich…ich ver…stehe nicht?“ starrte Dr. Boll ihm mit offenem Mund nach
„Später…Dr. Boll…bitte später
Jans Augen….er ist auf dem rechten Auge bli……“

„Also nochmal….zur Klarstellung…..für alle Anwesenden…..!!!!!
Was ich zu H. Maybachs Augenverletzungen sagte, grundiert auf unseren Untersuchungen
Ich betonte aber ausdrücklich, dass die 100%ige Diagnose nur der Augenspezialist stellen kann
Verständlich….im Moment reagieren Sie panisch…haben Angst
Ich möchte Ihnen aber noch den kleinen, positiven Trost geben, dass die Medizin heutzutage schon kleine Wunder vollbringt
Will sagen, auch sehr schwere Augenverletzungen wurden schon erfolgreich behandelt“

„Sie sagten mein Mann….Jan wisse Bescheid über seinen Zustand
Auch….auch über seine Augen…..meine was sagte….sorry…wie reagierte Jan?“
„Fr. Maybach…Sie…Alle hier sind noch geschockt…..was denken Sie….welche Reaktionen erwarten Sie dann von Ihrem Mann?
Selbst ich als Arzt weiß nicht, ob der Laut aus seinem Mund Atemringen, Stöhnen oder ein leiser Entsetzens-Schrei war
Allerdings kenne ich H. Maybach inzwischen so gut um zu wissen, dass er das meistens alles mit sich selbst ausmacht, in sich hineinfrisst
Sein Gesicht beweist am deutlichsten seine Verfassung….doch momentan..?
H. Maybachs Gesicht ist eine einzige, große Wunde, es wird dauern bis sich darauf wieder Emotionen spiegeln“

„Besuchen dürfen wir Papa doch…oder?“
„Die Angehörigen ja, aber Ihnen, den Kollegen kann ich das nicht gestatten
Viele Personen ist eine zu große Belastung für H. Maybach, übersteigt die wenige Kraft die er momentan hat
Der Tag, die zurückliegenden Stunden, Sie erlebten den Hexenkessel hautnah
Erst das Niedermetzeln von diesem….diesem „Panzer“, Schock, Klinik. OP´s
Bis vor Kurzem wurde er am ganzen Körper von Dutzenden Arzthänden versorgt, behandelt, verbunden
Ich vermute H. Maybach ist noch ganz konfus
Ruhe….wie gesagt…Ruhe ist oberstes Gebot…. H. Maybach braucht jetzt ganz viel Ruhe“



Lenni und Benni sahen sich ängstlich an als sie Jans Zimmer betraten

Vorsichtig umfasste Leni seine Hand: „Ja…Jan..ich bin es…verstehst du mich..?“
„Lie….be…bes“ möglich, das Jans Lippen dieses Wort formten, richtig verstehen konnte man ihn nicht
Leni glaubte aber, einen leichten Druck seiner Finger zu spüren, das genügte ihr als Antwort

„Ha…Hal…lo Pa…Papa“ mehr brachte Benni nicht heraus, streichelte Jans andere Hand
Kaum spürbar tippte Jan mit dem Finger gegen Bennis Daumen.
Mit der sekundenkurzen Berührung machte er sich deutlicher verständlich, als mit den gestammelten Brocken: „Ha….Hal…………o Grooo………..er“
„Jan wir sind erstaunt, positiv erstaunt…..darüber, dass du....das du auf uns reagierst
Meine…. Nach all den Stunden….in deinem Zustand…..den vielen langwierigen Behandlungen
Du wirst noch ziemlich durcheinander sein…..musst erst mal zur Ruhe kommen
Wir strengen dich auch bestimmt nicht an….wollen dir nur beistehen…..musst kein Wort sprechen“

Jans Körper bewegte sich kaum wahrnehmbar….er versuchte es jedenfalls….stöhnte qualvoll dabei
„Spre…….ch……..en?“ mussten sich Leni und Benni schon sehr anstrengen, um das abgehackte Wispern zu verstehen, was Jan mühselig hauchte: „Mehr….al……s un…..deuuuuuuut….li….che Bro….ckeeeeeeen schaf……..fe iiiiiiiiiiich ni..ni…nicht……
Ver………muuuuuuuuu……..te wo i..i..ihr steht re…chtsssss und li..li…links am Be.e.e.e…ttt….
Seeeeeeeeee…..he a..a…aber niiiiiiiiii…chts“

“Papa, man muss kein Arzt sein um zu wissen, dass die blöden Hämatome nicht nur in allen Farbtönen schillern, sehr schmerzvoll sind, sondern auch die blöde Angewohnheit haben riesengroß zu werden
Leider, leider breiten sich die Biester ausgerechnet an deinen Augen aus
Nicht angenehm für dich Papa, tut mir leid, aber kein Hämatom nistet sich auf ewig ein
Das wird wieder Papa….verheilt, aber danach siehst du wieder wie ein Lux“
„Benni hat recht Jan und wenn dich der Augenspezialist morgen untersucht, bestätigt er das bestimmt
Mit qualifizierten Sätzen natürlich…..aber du wirst wieder sehen können
Wahrscheinlich sagt dir der Arzt wie lange es dauert Jan, gedulden musst du dich wohl etwas“

Beschwerlich bewegte Jan die Lippen: „J.a.a.a ab…waaaaaar….ten…….. muuuuu….s war…ten“ glaubten die 2 seine Wortfetzen zu verstehen

Dann wurde es still
„Mein unverständliches Labern ist eine Zumutung“ dachte Jan resigniert und schwieg
Er mühte sich ab mit seinen zitternden, schwachen Fingern Leni und Benni seine liebevollen Gefühle zu signalisieren

walli

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Auf Alte Freunde ist immer Verlass - Seite 4 Empty Re: Auf Alte Freunde ist immer Verlass

Beitrag  walli Mi 29 Mai 2013, 21:08

So oft lag Jan schon in der Klinik, aber noch nie so zugerichtet
Leni und Benni wollten ihr Entsetzen über sein entstelltes Aussehen tunlichst unterdrücken
Aber verlegen suchten sie nach Worten, wussten nicht was sie sagen sollten
Die ganze Situation anders, noch nie dagewesen, so lag Jan noch nie vor ihnen, so hatten sie ihn noch nie gesehen
Es ging den 2 durch Mark und Bein wenn Jan stöhnte oder schmerzvoll kurz aufschrie
Gerade er, der sonst immer die Zähne zusammenbiss, jeden Laut unterdrückte
Schon an Jans mühseligem Heben und Senken des Brustkorbes erkannten sie seine Luftnot
Auf dem silbernen Kiefergestell schlug sich sein Atemhauch in großen Abständen nieder
Noch ein Zeichen wie schwer Jan Luft bekam
Nur ein leichtes Zucken und schon stöhnte er
Schon wieder entfuhr Jan ein unterdrückter Schrei bei der nächsten kleinsten Bewegung
Beim Vorbeirollen waren die 2 ja schon entsetzt über sein Aussehen
Doch jetzt, wo sie Jan und alles was ihn zeichnete oder anhaftete vor sich hatten, erschien ihnen alles noch grausamer
Verbände, Gips, Schwellungen, Gestelle, Hämatome, ein verwundetes, befremdendes Bündel, was keine Ähnlichkeit mehr mit dem Menschen hatte, der ihnen so nahe stand
Nicht mal am Mund erkannte man Jan wieder.
Die Lippe unten eingerissen, dick geschwollen.
Die Oberlippe aufgeplatzt, von einer 2 cm langen, blutunterlaufenen Wunde gezeichnet
Der große Verband auf Jans rechtem Auge verdeckte fast komplett eine Gesichtshälfte
Wie Dr. Boll sagte, schien das Hämatom um sein linkes Auge nicht ganz so gefährlich zu sein.
Aber schon der Anblick der Verletzung schmerzte Leni und Benni.
Jans linkes Auge zuckte unaufhörlich, schien momentan etwas geschrumpft, sein Augenlid schimmerte unnatürlich feucht.
Allein das Auge zu öffnen zerrte an seinen Kräften, viel zu sehr flatterte das Lid
Doch wegen der großen Schwellung unter dem Auge konnte Jan bestimmt nichts erkennen
Seine Wange wurde zusehends dicker
Auf Leni und Benni wirkte die Stelle wie ein Ballon, irgendwie unheimlich……als platze die Wunde jede Sekunde auf………

Jan fühlte seine Lieben neben sich, aber reden?....Was und vor allem wie sollte er in seinem Zustand etwas hervorbringen???

Unsicher blickten sich die 2 immer wieder an
Sie fühlten sich ungemütlich so stumm neben Jan zu sitzen, suchten verzweifelt nach Worten
Aber in seinem Zustand…? Gab es überhaupt Etwas über das man reden sollte….???
Strengte Zuhören Jan nicht zu sehr an…..? Waren seine Schmerzen nicht viel zu stark….?

Endlich raunte Leni verlegen: „Liebster…Dana..unser Schatz kann ni….“

„Neiiiiiiiiin…..nei………..“ aufgeregt stieß Jan kaum verständlich hervor: „Da……..na daaaaaaa..rf ni…ni…
Nicht….. zu….mir……niiiiiiiiiiiii…cht se….hen…………
Mei……n An…bli….ck z…z…zu gro…….ßer Schooooooooooock“

„Beruhige dich Liebster, das wollte ich gerade mit dir besprechen, du bist mir zuvorgekommen
Aber bei deiner guten Heilhaut Jan‚ musst du dich bestimmt nicht lange nach Dana sehnen
Ich bin mir sicher, dass sie dich in wenigen Tagen schon besuchen kann“

Leni biss sich auf die Lippen, es kostete sie viel Überwindung so mit Jan wegen Dana zu sprechen
Aber seine Abwehr zeigte ja, dass er der Kleinen seinen Anblick auf keinen Fall zumuten wollte

Wie zuvor lag Jan nun wieder schweigend da
An dem pfeifenden Säuseln hörte man wie mühselig ihn jeder Atemzug anstrengte

Benni setzte einige Male zum Sprechen an, klappte aber sofort den Mund wieder zu
„Blödsinn, diesen Quatsch will Papa jetzt bestimmt nicht hören“ dachte er dann ärgerlich über sich selbst
In Lenis Hals wurde der Klos immer dicker, je länger sie Jan anschaute
„Heute Morgen verließ mein Mann noch völlig gesund die Wohnung……und jetzt?????“
Sie schüttelte erneut den Kopf, brachte vor Entsetzen wieder kein Wort heraus

Leni bemerkte aber jetzt, dass Jans linkes Lid kaum noch flatterte, fast nur geschlossen blieb

„Jan, Jan hörst du mich…….oder schläfst du?“

„Bi……n so mü….müüüüüü….de“ wisperte Jan mühselig hervor
„La…lassssssssst i..i…ihr mich bi….tte a…all….eiiiiiiiiin……..mö……chte schla.a.a……fen“

„Ja Schatz, schlaf dich gesund. Im Schlaf spürst du auch die Schmerzen nicht“
„Bis morgen Papa….vielleicht geht es dir dann schon etwas besser“

Leni streichelte nochmal zärtlich Jans Hand, küsste ihn kurz auf die einzige kleine Stelle seiner Wange, die nicht verwundet war
Benni drückte seinem Vater schnell einen Kuss aufs Haar

Die 2 waren am Ende ihrer Kraft, fluchtartig verließen sie das Zimmer




Die ganze Zeit versuchten Ina und Tom Hajo zu erreichen.
Sein Büro fanden sie verwaist vor
Während Ina Dana von der Kita abholte, fuhr Tom zu Hajos Haus
Das Auto stand nicht davor und natürlich öffnete auch Niemand
Unzählige Male riefen die 2 Hajo an, Ina von zuhause, Tom vom Präsidium
Es meldete sich immer nur die Mailbox
Egal wie oft Ina oder Tom ihn aufforderte sich zu melden, Hajo blieb wie vom Erdboden verschluckt

walli

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Auf Alte Freunde ist immer Verlass - Seite 4 Empty Re: Auf Alte Freunde ist immer Verlass

Beitrag  walli Mi 29 Mai 2013, 21:26

Leni und Benni wollten aber Dana zuhause haben, fuhren zu Ina, die sofort ängstlich nach Jan fragte

„Ina was sollen wir dir berichten.
Du warst dabei wie Dr. Boll Jans Zustand beschrieb, hast ihn selbst kurz gesehen.
Dem gibt es nichts hinzuzufügen.
Jan ist kaum in der Lage eine Silbe hervorzubringen, erkennt nichts
Ich habe mich noch nie so hilflos an seinem Krankenbett gefühlt
Wir wollten Jan so viel sagen, Mut zusprechen und dann stehen wir stumm und erbärmlich neben ihm“

„Blöd von mir!!!....Schon klar….nach Reden ist Jan nicht zumute, bzw. er ist dazu nicht fähig
Doch wegen seinem Auge….er muss verzweifelt sein, verzweifelt und sich an Hajo rächen wollen“

„Ach Ina……Jan ist…ist….ist verzweifelt, resigniert, traurig……

Nein…nein Jan ist still…sehr still….steht wohl unter großem Schock
Ach,......ich weiß doch auch nicht.....in seinem entstellten Gesicht ist die ihm zugefügt Brutalität abgezeichnet, da bleibt kein Platz für Emotionen
Jan rang sich nur kurz ab, dass er sich wegen der Augenverletzung gedulden müsse
Aber kein Ton über Papa, keine Wut, kein Zorn
Glaube, Rache ist das Letzte woran Jan jetzt in seinem Zustand denkt“
„Sorry, ich rede dummes Zeug, dachte nur….wundere mich nur
Ich nahm an Jan würde ausflippen, weil er halbblind daliegt…….vergaß, das er kaum einen Finger rühren kann
Macht für das Niedermetzeln aber bitte nicht Hajo verantwortlich
Er ist bekehrt, überzeugt von Seilos Schuld, wollte den Mörder vor Ort wirklich festnehmen“
„Ina du musst Hajo nicht reinwaschen.
Wir wissen, dass er seinen Irrtum eingestanden hat, sich vorher mit Papa versöhnte
Papa bedeutet so etwas sehr viel. Wenn er Jemanden die Hand reicht, meint er das ehrlich
Gerade bei seinem Schwiegervater macht er da keine Ausnahme, heuchelt ihm nichts vor
Hört auf euch wegen Hass und Rache zu ängstigen, dazu ist Papa gar nicht fähig
Unterstellt ihm nichts, worüber er garantiert nicht mal nachdenkt“

„Du hast recht Benni, wir steigern uns da in etwas hinein…..Schluss mit dem Thema“



Jan fühlte sich wirklich sehr schläfrig, benommen, müde
Er wusste nicht, dass das von den starken Schmerzmitteln kam, die man ihm zuführte

Als Dr. Boll später neben seinem Bett stand, erkannte er an bestimmten Reaktionen, dass Jan seine Anwesenheit bemerkte
Der Arzt fragte: „Kann ich irgendetwas für Sie tun H. Maybach, möchten Sie etwas?“

Jan wollte den Kopf schütteln, stöhnte aber schon bei der geringsten, leichten Neigung
Auch Dr. Boll musste genau bei seinen kaum verständlichen Brocken hinhören

„Mö……chte niiiiiiiiiichts….Bi..bi…bin so müüüü….de…..Schla……fe..fen nur schla….feeeen“
„Bei der kleinsten Regung möchten Sie wegen der grausamen Schmerzen laut schreien, H. Maybach
Lassen Sie es raus, schreien Sie so laut Sie können, Sie müssen nichts unterdrücken
Aber Schlaf ist immer noch das beste Mittel um die Qualen zu ertragen
Ich verabreiche Ihnen ein sehr starkes Schlafmittel H. Maybach, vielleicht haben Sie dann wenigstens für ein paar Stunden Ruhe“ spritzte Dr. Boll Jan eine große Injektion




Hajo sahen sie erst wieder als er am nächsten Morgen ins Büro kam

„Wo hast du denn die ganze Zeit bloß gesteckt Hajo?
Wir haben dich gesucht. Warum hast du nicht zurückgerufen?“ fragte Tom aufgebracht
„Ich muss mich nicht rechtfertigen wo ich mich aufhalte
Mein Dienst beginnt jetzt und ich bin pünktlich“
„Ja du bist der pflichtbewusste HK Hajo, aber klinke den Polizisten doch mal aus
Dringender benötigt Leni deinen Beistand, der Spezialist untersucht nämlich in 1 Stunde Jans Augen“
„Seit gestern kennen wir Alle, auch Leni, die Diagnose von Jans Augen. Der Facharzt wird sie nur noch mal bestätigen
Jan ist auf dem rechten Auge blind…............Das ist meine, ganz allein meine Schuld…..
Ich habe nicht nur Jans Karriere, ich habe seine Zukunft, sein ganzes Leben zerstört.
Dafür hasst Jan mich ewig“ knallte Hajo seine Bürotür hinter sich zu

„Hajo was redest du denn da. He, komm zu dir, ich muss dich wohl….“ raste Tom zu seinem Büro
Ina hielt ihn zurück: „Tom…Stopp…so geht das nicht. Die Brechstangen-Tour ist bei Hajo zwecklos
Sein schlechtes Gewissen erdrückt ihn fast
Er macht sich Vorwürfe, gibt sich die Schuld an Jans Zustand“
„Eigentlich würde es nichts schaden, Hajo mal reuevoll schmorren zu lassen
Aber das ist bestimmt nicht in Jans Sinn, er hat uns ja laut und deutlich erklärt, dass er mit Hajo wieder im Lot sei“
„Eben und Hajo forderte Seilo nicht zu dem Gemetzel auf
Das müsste Jan mitbekommen haben und deshalb ist es unwahrscheinlich…..
Na ja….so verwundet wie Jan ist….weiß ich natürlich nicht….
Kurzum, ich kann mir nicht vorstellen, dass er Hajo die Schuld gibt, ihn hasst
Doch ist es völlig sinnlos Hajo davon zu überzeugen, der dreht fast durch vor Selbstvorwürfen
Hajos schlechtes Gewissen schnürt ihm beinahe die Luft ab, so schnell kommt der nicht wieder runter
Der braucht Zeit, am besten solange bis Jan ihm selbst sagen kann, dass er ihn nicht hasst
Sofern Jan nicht doch……..“

„Du glaubst also auch Ina, dass Jan jetzt nur noch auf Rache aus ist?

„Mensch Tom, woher soll ich das wissen
Rache!!!!......Das gab es bei Jans anständigem Charakter bisher nicht
Aber jetzt????……..Seine Zukunft ist doch völlig ungewiss
Würdest du dich nicht auch total verändern, wenn dich ein Panzer plattgewalzt hätte?“

walli

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Auf Alte Freunde ist immer Verlass - Seite 4 Empty Re: Auf Alte Freunde ist immer Verlass

Beitrag  walli Do 30 Mai 2013, 16:14

Die Nacht verbrachte Jan in einem Wechsel von Schlaf, Benommenheit, qualvollen Schmerzen, Umnebelung und Schlummern

Erst gegen Morgen verabreichte man ihm nicht mehr solche Hammer-Medikamente und er konnte wieder klare Gedanken fassen
Die Augenuntersuchung stand kurz bevor, Jan sollte dazu aufnahmefähig sein
Er stimmte auch zu, dass Leni bei der Untersuchung dabei sein wollte

Der Spezialist, Dr. Ey, untersuchte nicht nur Jans Augen sehr genau, auch seine Schläfen und machte viele Röntgenaufnahmen von allen Seiten seines Kopfes
Sehr intensiv, aber schweigend, ging Dr. Ey vor, ließ sich sehr viel Zeit

Leni verzweifelte bald als er wieder und noch mal etwas untersuchte
Sie musste sich beherrschen den Arzt nicht anzuschreien endlich seine Diagnose zu nennen

Jan hingegen ließ alles still über sich ergehen
Wie er sich bei all dem fühlte, konnte man z.Zt. ja leider seinem Gesicht nicht ansehen

Endlich fragte Dr. Ey: „H. Maybach, hören Sie mich“
Beschwerlich öffnete Jan den Mund, was er kurz vorbrachte ließ sich als „Ja“ deuten

„Sie waren ja in der Lage mein Einleitungsgespräch zu verstehen, H. Maybach
Dann ist Ihnen sicher auch meine folgende Diagnose verständlich.
Scheuen Sie sich nicht Fragen zu stellen, zwischendurch oder nachdem Sie alles hörten
Die Vermutungen von Dr. Boll und den Kollegen hier treffen zu, H. Maybach
Das mittelschwere Hämatom an ihrem linken Auge hat Ihren Sehnerv nicht geschädigt
Der Augapfel ist unversehrt. Vielmehr ist das Lid verletzt.
Diese Wunde wird aber wieder völlig verheilen
Sie erkennen derzeit links nichts, weil Ihre Wange dick geschwollen ist
Wenn die Schwellung abklingt werden Sie mit dem linken Auge wieder sehen können
Vielleicht erst etwas unscharf, aber wenn das verletzte Lid geheilt ist, sehen Sie wieder alles deutlich

Aber.......... leider, leider kann ich Ihnen nicht sagen, wann und ob Sie mit Ihrem rechten Auge wieder sehen können
Das so schlimm aussehende Hämatom hat sich nicht nur um und in Ihrem rechten Auge gebildet, H. Maybach
Bedauerlicherweise breitet es sich auch direkt hinter dem Augapfel sehr tief aus, drückt bereits auf den Sehnerv.
H. Maybach, Ihr rechts Auge wurde Ihnen mit ungeheuer Wucht geradezu eingeschlagen, in die Augenhöhle gepresst
Die Augenstellung könnte wieder in Normallage gerichtet werden
Der Eingriff für eine solche Korrektur ist nicht sehr aufwendig, eine Art Schönheits-OP
Aber Ihre Sehkraft ist nicht durch die Fehlstellung, sondern durch das Hämatom gefährdet
Die Faust muss, überspitzt gesagt, wie ein Vorschlaghammer in Ihr Auge geprallt sein, wodurch sich sofort ein Hämatom bildete
Nicht nur, wie erkennbar, äußerlich, bedauerlicherweise auch hinter dem Auge, also in Ihrem Kopf
Die gestrigen und heutigen Aufnahmen beweisen, dass das Hämatom weiter anschwillt
Man behandelt Ihre vielen Schwellungen bereits mit entsprechenden Medikamenten
Bedauerlicherweise dauert es bis zur Rückbildung aber in der Regel sehr lange
Danach müssen Sie sich auf jeden Fall einer Augen-OP unterziehen, H. Maybach
Der Sehnerv reagiert nämlich sehr empfindlich auf Druck, also das Hämatom
Schäden am Sehnerv, z. B. verbogen, geknickt, eingerissen, werden durch OPs wieder behoben
Wenn der Nerv allerdings zerstört ist, bleiben Sie auf dem rechten Auge blind

Leni erschrak zutiefst bei dieser Aussage, aber noch mehr über Jans Reaktion

walli

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Beitrag  walli Do 30 Mai 2013, 16:21

Dr. Ey hatte „blind“ noch nicht ganz ausgesprochen, da bebten seine Finger in ihrer Hand schon
Dann zitterte Jans schweißkalte Hand
Behutsam drückte Leni seine Hand, wollte ihn beruhigen
Aber Jans Zittern verstärkte sich, jetzt zuckten seine Finger, die komplette Hand, das Gelenk, auch heftig
Doch er blieb ganz still, wie die ganze Zeit schon, kein einziger Ton kam über seine Lippen

Dr. Ey bemerkte nichts von Jans Zittern und Zucken, er sprach weiter:
„Ich muss Ihnen das so offen sagen, H. Maybach da das Negative nun mal eintreten könnte
Könnte, ich betone ausdrücklich könnte, was Sie aber zu diesem Zeitpunkt keinesfalls entmutigen darf
Es wird noch sehr, sehr lange dauern bis wir Gewissheit über Ihr Augenlicht haben
Deshalb bitte ich Sie, nein ich flehe Sie an H. Maybach, geben Sie jetzt nicht auf
Verlieren Sie um alles in der Welt nicht jetzt schon die Hoffnung
Ich weiß, wenn man nicht betroffen ist hat man leicht reden
Glauben Sie mir H. Maybach, ich bedauere es wirklich sehr Ihnen so eine vage Diagnose mitzuteilen
Aber für eine endgültige Aussage ist es leider noch zu früh
Ihre Verletzungen sind schon schlimm genug
Jetzt wird Ihnen auch noch abverlangt wegen Ihrem Augenlicht im Ungewissen zu harren
Fast unmenschliche Bedingungen, trotzdem H. Maybach, bitte nicht aufgeben

Drückte ich mich denn einigermaßen verständlich aus?
Sie können mich gerne fragen H. Maybach, soviel und solange Sie möchten“

Es dauerte, dann brachte Jan mühevoll abgehackt hervor: „Ha……be kei….ne Fr a.a.a.a…..gen
A.a.al….les verstan….d e.e.e.e.en…Dan…ke“

„Ich wünsche Ihnen alles Gute H. Maybach, vor allem schnelle Genesung.
Ganz sicher besuche ich Sie zwischendurch“

Kurz darauf saß Leni wieder im Krankenzimmer an Jans Bett, der immer noch ganz still dalag

Unsicher stammelte Leni: „Jan, bitte lass es raus. Schreie, tobe, flippe aus, oder….oder
Aber sage irgendetwas, sprich mit mir Liebster“

Jan rang sich Brocken ab: „Gi…gibt ni.i.i.i.i..chts zu zu re…den…Ha..hast es ge…hööööört….No..noch zu früüü…h
Mu…muss war…ten….Ge…d u.u.u.uld ha..ha..ben….Ab…war…teeeee.n“
„Nicht den Mut verlieren Jan. Das ist ganz, ganz wichtig.
Du erblindest auf dem rechten Auge nicht….nein bestimmt nicht…das fühle ich
Alle, Ich, Benni, deine Freunde stehen dir bei, hoffen ganz, ganz fest mit dir“

„Da.a.a.a….nke“ stammelte Jan schon sehr mühselig

Nur mm, aber es schien, als neige er den Kopf zur Seite
Sein linkes Lid blieb jetzt auch geschlossen, die Hand in Lenis Hand erschlaffte etwas

„Jan möchtest du schlafen?“
„Bi..bi…bin so müüüüü……“

Leise ging Leni hinaus.
Dr. Boll hatte ihr ja gesagt, dass man Jan mit starken Schmerz/Schlafmitteln ruhig stellen wollte
Gerade jetzt nach der kräftezerrenden Untersuchung

Benni kam erst jetzt angelaufen, da er unbedingt eine Klausur schreiben musste

Da weinte Leni, konnte nur noch nicken

„Verdammt, Dr. Boll hat also richtig vermutet, Papa ist auf dem rechten Auge blind“
„Jan kann auf dem Auge erblinden…..ich erzähle dir alles“ erstattete Leni Bericht

Benni legte den Arm um sie, führte sie hinaus
„Positiv denken, das ist ja wohl Papas stärkster Vorsatz
Wir schaffen das Leni
Papa ist selbst dann wieder gesund geworden, wenn wir keine Hoffnung mehr hatten
Er fällt auch jetzt wieder auf die Füße, in einigen Monaten sieht Papa schärfer als wir 2 zusammen“

walli

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Beitrag  walli Do 30 Mai 2013, 16:28

Im Präsidium wussten inzwischen Alle wie entsetzlich Seilo Jan zugerichtet hatte
Alle hielten das Raubtier für unberechenbar, hätten ihn am liebsten in Ketten gelegt
Leider durfte die Polizei nur Handschellen benutzen

Damit waren aber Seilos Hände auf den Rücken gefesselt als man ihn zu Hajo ins Verhörzimmer brachte

„Endlich treffe ich auf einen Freund, der mich endlich von den Handschellen befreit
Mann, die behandeln mich hier……Ich werde mich beschweren
Die Stahlringe schneiden mir ins Fleisch, jetzt schließ endlich diese verdammten Fesseln auf“

Hajo dachte gar nicht daran, hörte nicht auf das Gejammer

Er raste zu Seilo und schmetterte ihm sofort seine Rechte mitten ins Gesicht

„Hajo….aber Hajo bist du wahnsinnig, erkennst du mich nicht
Ich bin es Seilo, dein alter Kumpel, dein guter Freund Seilo“
„Halts Maul du Stück Scheiße…..warum….warum hast du das getan….
Los sage es. Ich will es wissen: Warum bist auf Jan los, hast ihn so zugerichtet“
„Weil so ein Schandmaul den großen Seilo zum Mörder verleumden lässt
„Dein Gehirn ist wirklich nur noch Brei….Du bist ein Mörder….und das ist keine Behauptung von Jan
Ich wollte dich gestern verhaften weil du Schwein den armen H. Zell erschlagen hast
Stur habe ich es abgestritten: "Einen Stein benutzt ein Boxer nicht als Mordwaffe"....oh Mann wie oft habe ich das ausposaunt
Aber du….den schmächtigen H. Zell erschlägst du mit einem Stein
Genauso hättest du auch Jan zerschmettert, wenn gerade ein Brocken greifbar gewesen wäre“

„Mensch Hajo, jetzt mache doch nicht so ein großes Ding daraus
Ein paar harmlose Hiebe verpasste ich dem Großmaul, ein Polizist muss sowas einstecken können
Warum hat er sich den nicht gewehrt….Sorry, vergaß…so ein Lackaffe hat natürlich kein Mumm in den Knochen
Maybach ist ein Weichei, der jammert euch doch nur was vor um bemitleidet zu werden“

„Jan hatte nicht 1 Sekunde die Möglichkeit sich zu wehren, denn er hat Kraft, kann kämpfen
Fair kämpfen…..aber du hast dich auf ihn gestürzt wie ein Wahnsinnger…er hatte keine Chance
Warum….sag mir endlich warum du Jan niedergemetzelt hast“ krallte sich Hajo in Seilos Hemd
Er rüttelte ihn hin und her, schrie: „Rede…ich will endlich wissen warum du Jan so zugerichtet hast
Spuck es sofort aus…welcher Irrsinn hat dich getrieben….?
Was hat dich geritten meinen Kollegen, Stellvertreter, treuen Freund fast tot zu prügeln
Du hast Jans Leben zerstört, ihn fast blind geschlagen
Rechts wird er nie wieder sehen etwas können, das halbe Augenlicht hast du meinem Schwiegersohn zerstört
Eingeschlagen…zertrümmert….warum????.....Rede…rede sofort!!!!!

walli

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Beitrag  walli Do 30 Mai 2013, 16:36

„Deinem Schwieger….sagtest du gerade Schwieg…..wirklich Schwiegerso…..“
„Jawohl….der Mann von Leni…...meiner einzigen Tochter wie dir bekannt ist“

„Ne Hajo….also ne…..das kaufe ich dir nicht ab……Ich hörte mit eigenen Ohren…..
Vor meinen Augen hast du den Verleumder Maybach in den Boden gestampft…
Dein Schwiegersohn……das ist ein Witz…..“
„Schnauze……Jan ist mein Schwiegersohn…mein einziger Schwiegersohn…basta….und ein….

Nein… Jan war ein erstklassiger Polizist bevor du ihn niedergewalzt hast…..“packte Hajo Seilo am Kragen

„Ich drehe dir den Hals um, mache dich platt….Ein zusammengeschweißtes Team….dicke Freundschaften
….Alles hast du zerstört…..Ich habe keine Tochter mehr…..und Jan.....Jan hasst mich bis ans Lebensende"

„Hajo…..ich kriege keine Lu.u.u.u.uft mehr, Haaajooooo“ würgte Seilo

„Du hast mir alles genommen……. Jan ringt um sein Leben…..“ umklammerte Hajo seinen Hals
„Ich habe keine Familie mehr….Das könnte ich irgendwie ertragen"

„Ich……Hajooooooo ich erstiiiiiiiiiiicke“ knickte Seilo mm für mm ein

Hajo schien taub, blind vor Wut quetschte er seine Hände noch fester
„Aber wenn…..wenn Jan überlebt ist er nur noch ein Krüppel, bleibt für immer blind…..
Das hat er dir zu verdanken……….du hast ihn mit deinen Panzerschlägen zerquetscht“



„Aufhören Hajo, sofort aufhören“ stürmten Ina, Tom und 2 Kollegen herein

„Du machst dich unglücklich….Das ist der Kerl nicht wert“ versuchten sie ihn von Seilo zu trennen
„Raus!!!….oder habt ihr schon vergessen wie Jan zugerichtet ist. Mit dem Schwein rechne ich jetzt ab“
„Jans zerschmetterter Anblick hat sich uns eingebrannt…..aber deine Rache…..
Nein….so tickt Jan nicht…..Was du abziehst würde Jan niemals dulden“

„Jan ist nicht hier……..kann nicht hier sein….weil der….der….
Schert euch raus……das ist meine Sache“ bearbeitete Hajo Seilo weiter

„Schluss jetzt Hajo……….Komm wieder zu dir“ zerrte Tom an ihm

Hajo reagierte gar nicht, wurde noch wütender

„Jetzt reicht es aber……Mensch Hajo der bekommt seine Strafe“ rüttelten, zogen, drücken, zerrten jetzt 8 Hände gleichzeitig an Hajo, so lange, so heftig bis sie ihn endlich von Seilo gelöst hatten

Sofort führten sie ihn hinaus

„Dich mache ich noch platt!!!!……..Mit dir bin ich lange noch nicht fertig….“

walli

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Beitrag  walli Fr 31 Mai 2013, 22:14

Jede winzige Regung schmerzte Jan entsetzlich, er bemühte sich ganz still zu liegen
Doch sein Körper zitterte, ruckte und zuckte auch ohne sein Dazutun
Jans Stöhnen und unterdrückte Schreie bekam Keiner mit
Er wusste, dass er mit den verletzten Augen sein Umfeld nicht erkannte
Aber die vielen Schleier, dieser dicke Nebel der Jan ständig einhüllte, bereite ihm doch Unbehagen
Bei seinem ständigen Bewusstsein- und Unterbewusstsein-Wechsel, durchfuhren ihn nur kurze Gedanken-Bruchteile
„Gibt es überhaupt noch eine heile Stelle an mir….einen einzigen Knochen der nicht gebrochen ist…..“
………………………………
„Spüre nichts gesundes…….Trümmerfeld…..ja Trümmerhaufen das trifft bestimmt zu“ Jan wusste nicht, dass zwischen seine Überlegungen viel Zeit vergangen war
Zeit wo er wie in einem Vakuum nur benommen dalag

„Frakturen können wieder zusammenwachsen…..irgendwann vielleicht……“---------
„Aber so viele?.....Alle?…..Wo oder was bleibt bewegungsunfähig?……ein Krüppel?“----------
„Behindert?.....im Rollstuhl?.......Meine Sehkraft ist doch jetzt schon behindert…..zerstört!!!!!“------------
Blind nur auf dem rechten Auge!!!!!……Vermindert sich meine Sehkraft auch links???….“-----------------
„Die Ungewissheit macht mich wahnsinnig…..Nein Jan, nein….nicht die Nerven verlieren….“---------------
„Musst Geduld haben….abwarten…..doch möglich, dass der Sehnerv nur etwas geschädigt ist“------------
„Dr. Ey….Augen-OP…… Dann ist die Welt wieder bunt…..Sehe ich vielleicht besser als zuvor!!!!--------------
„Aber der Nerv…..der Sehnerv…..nach dem Hammerschlag….der Sehnerv ist bestimmt zerstört“
„Das bedeutet ja….dann hätte ich ja…nur noch Dunkelheit um mich….“
„In ewiger Nacht…..tiefschwarzer Nacht leben….unvorstellbar….das ertrage ich nicht….“-----------------
„Verdammt Jan, die Verletzung ist ganz frisch…..Viel zu früh um irgendwelche Schlüsse zu ziehen…“
„Drehe jetzt nur nicht durch…..jetzt bloß keine Panik Jan……noch ein lange Weg…..“
„Geduld….Ja..musst geduldig sein….Warten….abwarten bis…bis
„Reiß dich zusammen Jan, ruhig, ganz ruhig….sei vernünftig….komm wieder runter….“
„Jan du kannst…musst nur warten, etwas anderes bleibt dir nicht“

Lange, unendlich lange brauchte Jan für die einzelnen Überlegungen
So oft brachen seine Gedanken abrupt ab, lag er wieder umnebelt da, ohne sich darüber bewusst zu sein


Später kam Dr. Boll zu ihm, versorgte ihn wieder

Da stammelte Jan mühselig: „Ste….he ich…ich un…te.e.e.e.r Dr…og…en?
Bi…bi…bin stän….dig m.ü.ü.ü.ü.ü..de…so..so…so be…nom…m.e.e.e.en“

„Keine Angst H. Maybach, Drogen verabreichen wir Ihnen bestimmt keine
Aber per Infusion bekommen Sie laufend sehr starke Schmerz- und Beruhigungsmittel zugeführt
Wundern Sie sich also nicht über Müdigkeit oder das Sie sich benommen, umnebelt, taumelig oder wie in Watte fühlen
Wir versuchen dadurch die Schmerzen zu betäuben, Ihre Schmerzen zu lindern und den Körper ruhig zu stellen
Ich darf doch Ihr Einverständnis voraussetzen H. Maybach........
Denn zu Aktivitäten sind Sie momentan ja leider nicht fähig und auf langatmige Reden steht Ihnen sicher auch nicht der Sinn….oder?

„Re….den?….Re….den? Die..die ge…stam….melten Br o.o.o.o…cken?....Zu..mu…tung…..Völ…..liiiiiig.....un…ver…ständ…lich“

„Verständlich machen können Sie sich schon H. Maybach. Der Zuhörer muss nur etwas geduldig sein
Aber jede Silbe bereitet Ihnen Schmerzen, kostet Sie viel Kraft, die Sie momentan nicht haben
Sie brauchen Ruhe H. Maybach, sehr, sehr viel Ruhe
Schlaf ist immer noch das beste Mittel zur schnellen Genesung“

Jans kaum wahrnehmbare Kopfbewegung deute wohl noch ein Nicken an, dann lag er auch schon wieder regungslos da
Die gerade gelegte Infusion wirkte sehr schnell




„Hat H. Trautschke Seilo im Verhörraum wirklich attackiert, stimmt das?“ fegte Kruse aufgeregt herein

Ina und Toms Lippen blieben verschlossen, verlegen schauten sie nach unten

„Es stimmt also!!!!!

„H. Kruse, Sie müssen das verstehen….Hajo glaubte das Schwein genau zu kennen
Dann die erdrückenden Beweise……und Jan…..der Panzer hat ihn niedergemetzelt wie….wie
Jans Anblick…..er ist so entstellt….die Ungewissheit über seine Augen
Wir stehen alle unter schwerem Schock…..Hajo hat…..Hajo musste
Er diskriminierte Jan wegen dem Sch…..kerl doch solange und dann….dann zerschmettert der Stier Jan
Hajo sah rot…..verlor die Nerven“

walli

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Beitrag  walli Fr 31 Mai 2013, 22:24

„Ist gut, ist gut, ich weiß, bzw. Alle sind entsetzt darüber wie Jan zugerichtet ist
Konsequenzen hat der Angriff für H. Trautschke keine…..ein besonders tragischer Ausnahmezustand
Würden Sie mir jetzt bitte Seilos Geständnis aushändigen, damit ich endlich Anklage erheben kann“

„Wir dachten Sie……H. Kruse übernehmen Sie das bitte?“
„Nanu, H. Kolwalski, solche Vernehmungen sind doch sonst kein Problem für Sie“

„Nicht nur Tom, ich komme mit dem Kerl auch nicht klar….ein Irrer…Idiot
Der behauptet immer noch Jan verleumde ihn, alle Beweise getürkt, hätte ihn Unschuldigen sofort vorverurteilt
Wir begriffen die ganze Zeit nicht wie der Kerl tickt und jetzt vernehmen, nachdem er Jan……
Mord an H. Zell, schwere Körperverletzung, versuchter Totschlag an einem Kollegen…Freund
Mit Jan bilden wir ein Team, wir dürfen den Kerl wegen Befangenheit gar nicht verhören“

„Wegen den Verbrechen an Jan wird Seilo gesondert angeklagt, zuerst brauche ich das Mordgeständnis
Aber gut….ich verstehe Sie und führe deshalb das Verhör selbst in 1, 2 Tagen
Die Beweise sind ja wohl eindeutig, aber ich lese erst alle Berichte um gründlich vorbereitet zu sein
Sorgen Sie inzwischen dafür, dass Ihr Chef dem Boxer nicht zu nahe kommt
Auch wenn ich vollstes Verständnis habe, ich bin nicht immer zur Stelle
Ein 2. Angriff wird vielleicht von irgendeinem Wichtigtuer angezeigt….die Folgen..Meine Güte.....!!!
Was auch immer…..der Kerl ist es nicht wert, dass sich H. Trautschke die Finger verbrennt“

Ina beteuerte: „Wir sind ganz Ihrer Meinung, H. Kruse, aber sehen Sie Hajo irgendwo
Er ist nach der Attacke mit dem Auto davon gerast und seitdem verschollen
Seit Jan verwundet wurde geht das schon so, ausgenommen dem Seilo-Auftritt
Hajo macht sich Vorwürfe, glaubt er sei schuld an Jans Zustand
Wir ängstigen uns, dass er vom schlechten Gewissen geplagt Dummheiten macht“

„Die Familienverhältnisse…..ich verstehe…..schließlich ist Jan sein Schwiegersohn…..
Da würde ich mir auch Vorwürfe machen….trotzdem…halten Sie den HK vom Täter fern…irgendwie
Ich verlasse mich auf Sie“




Bei jedem Besuch entsetzten sich Leni und Benni erneut darüber wie Jan dalag
Die Entstellungen verschlimmerten sich nicht, es schien fast so als verblasse die ein oder andere Stelle ein ganz klein wenig
Doch Jans Gesamtzustand, seine Atemnot, eingepresst in Gips, verhüllt von so vielen Binden schockierte die 2 immer wieder
Gezeichnet von den Wunden wirkte er so krank, unnatürlich, wie ein Fremder

Leni und Benni konnten die Tränen nicht zurückhalten, wenn sie das fast regungslose eingefallene, hilflose Bündel mit dem gesunden, starken Jan verglichen
So gerne hätten sie ihm geholfen, seine Schmerzen gelindert, alles für ihn getan
Doch zur Untätigkeit verdammt saßen die 2 immer hilflos neben Jan

Sie „unterhielten“ ihn mit allem Möglichen, stellten aber keine Fragen
Jans Lieben wussten wie sehr ihn jede kleinste, mühsam, gestammelte Silbe schmerzte
Stumm bemühte er sich zaghaft mit seinen schwachen, zitternden Händen seine Gefühle zu zeigen
Erschlafften Jans Hände wussten die 2, dass er schlief oder zu benommen um etwas wahrzunehmen

Irgendwann rang Jan mühevoll etwas heraus, was Leni und Benni gar nicht begreifen konnten

„Bit….te be…be…sucht mich die n.ä.ä.ä.ä.äch….ste Zeit ni..ni..cht b.i.i.i.i.is ich……“

„Aber Jaaan“ „Paaapa“ regten sich die 2 auf bevor Jan den Satz beendet hatte
„Das kannst du doch nicht ernst meinen?.......Was soll denn das plötzlich?
Wir können dich doch nicht allein lassen….Du brauchst Unterstützung Jan,….Zuspruch
Deine Familie, wir 2 müssen doch sehen wie es dir geht…..mit dir reden“

walli

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Beitrag  walli Fr 31 Mai 2013, 22:34

„Re….den?????......…Mein….ne ge…w.ü.ü.ü.ürgten Bro….ck…en si…sind doch ke.i.i.i.i.in Re…den
Meine st.a.a.a.a..rre ver…mum…mte Ge…Gestalt im…mer der gle.i.i.i.i.i.i..che An..bli…ck
Se..Selbst mit dem Zu..hö…ren ha.a.a.a.a..pert es bei mei…ner stän…d.i.i.i.i.igen Um…neb..el…ung
Für euch si…sind die Zei…ten ni…nicht an…ge..n.e.e.e.e.ehm und ich be..kom..me kaum et..w.a.a.a.as mit“

„Das erwarten wir doch gar nicht von dir Jan, unsere Besuche sollen, dürfen dich keinesfalls anstrengen
Selbst wenn du keinen Ton sagst, wir gehören an deine Seite“

„A….ber…aber ver…steht d.o.o.o.o.och bi…..“

„Nichts da Papa, so läuft das nicht“ fiel Benni Jan ins Wort
Keine Besuche….wo gibt es denn sowas.
Wir haben dir immer beigestanden und dabei bleibt es auch“

„Ver..steht mich doch bi..bitte.
In so…so ein…em Zu..st.a.a.a.a.and……in so ein..er La..ge war…war i.i..ich n.o.o.o.o.och nie
Wenn ich ich mich wie…der be..we..gen, mehr re…den kann, dau…erh.a.a.a.aft bei Be..wusst…sein blei…be......
Da...dann, erst dann ha…ben wir alle 3 etwas v.o.o.o.o.n den Be..su..ch..en
Un…unsere Ge..dan..ken, Ge..füh..le und Her..zen blei…ben doch auch ent..fernt von…ein…an…der ver..b.u.u.u.u.unden
Seid bit…te nicht bö…se, vie…llei..cht schreitet mei..ne Ge..ne..s.u.u.u.u.ng ja schnell vor..an“

„Ob hier oder sonst wo, natürlich stehen wir immer in inniger Verbindung Jan.
Trotzdem wollen wir dich auch sehen
Bei aller Liebe Jan, aber wir besuch……….
Jan…Jan hörst du mich…Ja.a.an???

Nein, Jan hörte nichts mehr. Das viele Reden hatte ihn zu sehr angestrengt
Entkräftet schwanden ihm die Sinne, er schlief sofort ein

Aufgeregt berichteten Leni und Benni Dr. Boll sofort von Jans „unmöglichem“ Wunsch

„Das ist wieder typisch Jan. Er will uns doch nur wieder schonen, glaubt mit seinen Entstellungen mute er uns zu viel zu.
Außerdem spielt starke Sensibilität eine Rolle, er hat Hemmungen uns sich so entstellt zu zeigen“

„Möglich, dass Sie recht haben
Aber als Arzt befürworte ich H. Maybachs Wünsche sehr“

„W a.a.a.a.a.a.s?????....
.....Sie Dr. Boll….Ausgerechnet Sie, der behandelnde Arzt, unterstützt diesen konfusen Wunsch auch noch???“

walli

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Beitrag  walli Sa 01 Jun 2013, 22:19

Dr. Boll bekräftigte noch mal:
„Ja,ich unterstütze das denn viele Patienten in vergleichbarem Zustand wie Ihr Mann/Vater wollen vorrübergehend alleine sein
H. Maybach weiß zwar nicht wie er aussieht, aber er ist sich der Entstellungen bewusst
Natürlich halten Sie ihn nicht für ein Ungeheuer, aber ihr Entsetzen fühlt er trotzdem sehr deutlich
Genauso wie Ihre Nähe und darauf reagiert der Patient, H. Maybach, automatisch
Sie erwarten keine Bewegung, keine Antworten von ihm
Aber es liegt in der Natur des Menschen, auch der Kranken, dass sie auf ihre Angehörigen reagieren
Ein schwacher Händedruck, leichte Körperneigung in Ihre Richtung, kurzes Nicken, der Versuch zwanghaft zu antworten.
Jede einzelne, kaum wahrnehmbare dieser Regungen bedeutet für H. Maybach Riesenanstrengung
Kostet ihn ungeheure Kraft, bereitet ihm zu den unablässigen, noch zusätzliche Schmerzen
Wir müssen H. Maybach weiterhin starke Schmerz/Beruhigungsmittel verabreichen
Er wird also noch eine Weile benommen, taumelig sein, oft plötzlich einschlafen
Entschuldigen Sie, Besucher, auch Sie die Angehörigen belasten H. Maybach in diesem Zustand
Auch wenn Sie ganz still sind, er spürt doch Ihre Nähe, möchte reagieren, kann es aber nicht
Würden Sie sich nicht auch miserabel fühlen, wenn Sie wie ein starrer Fels vor Ihrem Mann liegen
All das belastet H. Maybach natürlich sehr
Als Arzt erkenne ich trotz seinem entstellten Gesicht auch wie sehr er psychisch leidet“

„Was sind wir doch für Egoisten. Alles was Sie sagen Dr. Boll hätten uns klar sein müssen
Nur Jan ist wichtig, wie er sich fühlt, welche Situation für ihn die erträglichste ist
Mit unseren Besuchen terrorisieren wie ihn, quälen Jan“
„Quälen ist ein zu hartes Wort, aber Ihnen ist jetzt klar warum H. Maybach allein sein möchte
In seinem Zustand sehnt man sich quasi nach jeder schmerzfreien Sekunde, nach Ruhe
Allein muss er sich nicht aufs Zuhören konzentrieren, kein Wort abringen zu dem er doch nicht fähig ist
H. Maybach braucht sich dann nicht aus Höflichkeit seinem Besuch zuliebe zwanghaft wachhalten
Egal wie stark er zuckt, zittert oder sich zusammenkrampft.....es sieht Keiner
Er kann schreien, stöhnen so laut er will. Sie kennen ihn doch
Selbst in dieser Lage versucht H. Maybach jeden Schmerzenslaut zu unterdrücken
Ruhe, Schlaf, sich einfach fallen lassen ist aber in diesem Zustand das beste Heilmittel für ihn
Wie lange das andauert kann ich nicht voraussagen
H. Maybach ist eine Kämpfernatur
Sie sehen das in seinem derzeitigen Zustand nicht, doch ich weiß das er den Kampf aufgenommen hat
Als Arzt erkenne ich H. Maybachs Willen, sehe seine schwächlichen Bemühungen diese Verletzungen zu bekämpfen“

„Gegen die drohende Erblindung von seinem rechten Auge ist Papa aber machtlos“

„Das ist richtig Benni. Leider kann diese lange, nervenaufreibende Wartezeit deinem Vater Niemand abnehmen
Aber bitte, bitte jetzt bloß keine voreiligen Schlüsse……
Noch können wir hoffen und das beziehe ich auch auf die „Auszeit“ die sich H. Maybach wünscht
Wenn die Wunden langsam ab heilen, er wieder besser atmen und sich mehr bewegen kann, sehnt er sich bestimmt ganz schnell nach Ihren Besuchen
Respektieren Sie bitte inzwischen seinen Wunsch alleine zu bleiben
Sie können gerne so oft Sie wollen nach H. Maybach sehen, still und unauffällig natürlich“

„Jan nicht besuchen, eine ungewöhnliche Situation, ich fühle mich entsetzlich unbehaglich
Aber…..es geht nicht um uns, Jan muss gesund werden
So schwer es auch fällt, wir sollten ihm seinen ungewöhnlichen Wunsch erfüllen“




„H. Neus….Kruse mein Name, Staatsanwalt, der die Anklagen bei Gericht vertritt
Ein Geständnis konnte ja leider wegen Ihren diversen……“Komödien“…. noch nicht aufgenommen werden
Deshalb legen Sie direkt bei mir ein Geständnis ab
Sie schildern mir nun ausführlich, klar und sachlich den Verbrechensablauf an H. Zell
Ich erwarte hier und jetzt einen genauen Bericht über das von Ihnen verübte Tötungsdelikt“
„Maybach…..nur der…der…dieser Lügner stempelt mich zum Mörder
Kein Wort von dem Rufmörder, dem elendigen Verleumder ist wahr, ich habe Niemand getötet
Das existiert alles nur in Maybachs krankem Gehirn, das hat er sich zusammenfantasiert
Ich weiß nicht warum der Kerl mich im Knast sehen will, ich habe ihm doch nichts getan
Wegen dem Großmaul, Wichtigtuer, lasse ich mir keinen Mord anhängen
Maybach hat Wahnvorstellungen, existiert alles nur in dem seiner Fantasie, der will mich fertig machen“

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Auf Alte Freunde ist immer Verlass - Seite 4 Empty Re: Auf Alte Freunde ist immer Verlass

Beitrag  walli Sa 01 Jun 2013, 22:27

„Schluss jetzt mit Ihrem Schmierentheater…..überhaupt….wie reden Sie den über Jan…. KOK Maybach, nachdem Sie ihn, ihn…..
Ist Ihnen immer noch nicht klar, wie schwer Sie ihn verwundet haben
Schwerste Körperverletzung, darauf steht lange Haftstrafe, noch dazu wo das Opfer Polizist ist
Da kennen die Richter kein Pardon“

„Maybach ist selbst schuld, der hat mich sofort in der 1. Sekunde schon verurteilt
Aber ich gehe wegen dem seiner Beweis-Trickkiste nicht in den Knast, der hat die Abreibung verdient“

„Jetzt hören Sie mir mal gut zu und Sie sollten sich jedes Wort mit Ihrem anscheinend etwas schwerfälligem Verstand genau, sehr genau merken:
„KOK Maybach kann Tatbeweise weder backen, noch erfinden und er benutzt auch keine Trickkiste
Aber Jan ist ein außerordentlich guter Ermittler, zählt 1 & 1 zusammen und baut seine Vermutungen auf Beweise auf
Sie lieferten doch mit Ihrer Handwunde den unübersehbaren größten Beweis
Am Anfang nur eine Vermutung, doch die ganze Soko, H. Trautschke verständlicherweise ausgenommen, spürte förmlich das Sie der Täter sind und setzte Stück für Stück das Puzzle zusammen
Aber es wurde vorschriftsgemäß auch in alle anderen Richtungen ermittelt
Jan ist Ihnen doch nie zu nahe gekommen, hat sich nicht in Ihnen als Täter verbissen und Sie nicht ein einziges Mal in die Mangel genommen
Er hält sich akribisch an die Vorschriften, weiß sehr genau wo die Grenzen sind, was er darf und was er nicht darf
Rufmord….Jan und Rufmord, wissen Sie überhaupt was Sie da behaupten
Jan hat Sie nirgendwo und bei Niemand als Mörder bezeichnet
Ich werde KOK Maybach raten wegen dieser faustdicken Lüge Sie der Verleumdung anzuzeigen
Nennen Sie mir einen, verdammt noch mal nur einen Grund, warum Sie es auf Jan abgesehen haben
Warum…sagen Sie endlich was die ganzen Lügen, Beschwerden, erfundenen Körperverletzungen, die ständigen Verleumdungen über KOK Maybach sollten?“

„Der Kerl war mir sofort unsympathisch, ja unheimlich…..schon dieser eisige Blick…wie ein Scharfrichter
An seinem zynischen Lachen hörte ich ihn unausgesprochen: „Schuldig…du bist schuldig…schuldig“ schreien
Jede Geste an Maybach machte klar, dass er mich gnadenlos jagen würde, wie ein Blutsauger
So eine Bestie gehört gestoppt, ich musste mich doch irgendwie schützen“

„Lügen, alles schamlose Lügen, so verhält sich Jan niemals, gab noch nie Beschwerden über ihn
Sie haben sich wohl in Ihrer kranken Fantasie darin verbissen Jan fertig zu machen
Aber damit kommen Sie nicht durch, denn den Haftbefehl…
Den Haftbefehl präsentierte Ihnen H. Trautscke, nicht H. Maybach
Ich bin genau informiert: Der HK sagte ich verhafte dich wegen Mordes an H. Zell, nicht Jan
KOK Maybach stand weit weg am Auto, sagte keinen Ton, kam nicht mal in Ihre Nähe
Spätestens jetzt hätte der Gong ertönen müssen, das ganze Team, ihr guter, langjähriger Freund Hajo Trautschke bezichtigte Sie nach eindeutiger Beweislage der Tat, während sich Jan völlig im Hintergrund hielt
Wieso um alles in der Welt metzelten Sie dann noch Jan so nieder, weshalb dieser Fausthagel, warum richteten Sie ihn so zu, verwundeten ihn, machten ihn zum Schwerstverletzten?????“

„Meine Güte jetzt machen Sie doch nicht so ein Drama daraus
Die kleine Anzahl Schläge steckt Maybach mit seinem athletischen Körper doch mit links weg
Ich verpasste ihm…..ein paar Streicheleinheiten, ja Streicheleinheiten, mehr war es nicht“

„Streichel….Strei…..Streichelein…..versuchten Totalschlag, jawohl eindeutigen, versuchten Totschlag nenne ich das
Hier die Fotos, glauben Sie es jetzt oder muss ich Sie zu Jan in die Klinik schleifen
Ja schauen Sie genau hin, Opferfotos heißt das im Amtsdeutsch
Mit solchen Bildern kann man später jederzeit das Ausmaß der Verletzungen vor Gericht beweisen
Opferfotos, diesmal von Jan……von einem KOK
Gratulation, Sie haben es geschafft das komplette Präsidium in Aufruhr zu versetzen
Jetzt reden Sie endlich über Jan, gestehen Sie wie und warum Sie H. Zell töten
Los jetzt, reden Sie, Aber ich will kein falsches, kein einziges falsches Wort mehr hören, verstanden?“

walli

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Beitrag  walli Sa 01 Jun 2013, 22:36

Leni und Benni schauten natürlich jeden Tag nach Jan ohne sich bemerkbar zu machen

„Wir sind wohl zu ungeduldig Dr. Boll, wenn wir Sie jetzt schon über Jan ausfragen“

„Ich formuliere es mal so, H. Maybach ist immer nur sehr kurz bei vollem Bewusstsein
Meistens benommen oder er schläft sehr viel, bedingt durch die starken Medikamente
Vielleicht müssen wir sogar später, besonders wegen den Schlafmitteln, eine Entwöhnungskur durchführen
Momentan ist diese Behandlungsart aber noch dringend notwendig
Ich wiederhole mich: Aber Ruhe ist für H. Maybach oberstes Gebot…
Je mehr und länger er schläft, bzw. alles nur im Unterbewusstsein wahrnimmt, desto schneller setzt die Heilung ein
Auch wegen der Gehirnprellung ist Ruhe sehr wichtig. Bei dieser Verletzung lösen schon die leisesten Geräusche hämmernde Kopfschmerzen aus
Ich weiß, es fällt schwer auf direkten Kontakt, lieben Zuspruch, zu verzichten
H. Maybach empfindet wohl eben so
Aber glauben Sie mir bitte, dass er seinen Zustand sehr ruhig erträgt, geduldig hinnimmt
Es ist nicht mal ein Anzeichen zu bemerken, dass er etwas erzwingen will, mit den Schmerzen hadert
Verglichen mit Patienten, die uns beschimpfen, sofortige Linderung fordern, ist H. Maybach ein ganz stilles, braves Lamm
.........Bitte jetzt nicht euphorisch werden, aber ein wenig, ein ganz klein wenig, hat sich seine Atmung schon gebessert
Ich teile Ihnen das mit, weil ich glaube, dass diese Behandlungsart die beste Möglichkeit zur Genesung ist“

Ungewöhnlich, schwer zu ertragen, aber wenn es Papa hilft wieder gesund zu werden, dann sollten wir geduldig sein



Trotz der starken Medikamente schalteten Jans Gedanken nicht dauerhaft ab
Wenn er so dalag, bewusst wo und was mit ihm geschehen, kamen doch Erinnerungen hoch
Dann grübelte Jan, machte sich Entsetzen breit, überkamen ihn Zukunftsängste
Lange Überlegungen ließ sein Zustand immer noch nicht zu
Jan kam es vor, als würde in seinem Kopf ein Bilderbuch schnell durchgeblättert

Mal schmetterten Seilos Fäuste auf ihn ein, erschrak er über jeden aufklatschenden Treffer, dröhnten ihm seine splitternden Knochen in den Ohren
Die schmerzvollen Erinnerungen umnebelten Jan dann schnell wieder
Zeitgefühl hatte er schon lange nicht mehr, ihm war nicht bewusst, dass ein anderes „Blatt“ erst nach langer Unterbrechung auftauchte
Mal hatte er die Versöhnung mit Hajo vor sich, dann ging alles auf Anfang: H. Zells erschlagene Leiche

Plötzlich fiel Jan der völlig verzweifelte H. Merz in der Arrestzelle ein

Dana, sein Goldschatz, die wohl inzwischen wieder gewachsen war
„Leni, Benni….meine Lieben, wann bin ich wieder bei ihnen….Wie? Als halbblinder Krüppel?????“

Ärgerlich dachte Jan an den Supervisor vom Hotel, wie lange er brauchte Belege zu mailen

Mail…Internet…bestimmte klickte sich Olivia gerade wieder über den ganzen Globus

Rechtes Auge blind…die Vorstellung wollte Jan verdrängen, schaffte es aber nicht
Im Gegenteil, jedes Mal sank seine Hoffnung mehr, schlug in Mutlosigkeit um
„Links, wenn das Hämatom abschwillt, möglich, dass dieser Sehnerv nicht verletzt ist
Aber ein Auge = 50%, ist doch kein Sehen, werde ständig nur noch im Schatten rumtapsen
Für Dr. Eys Wunder-OP fühle ich überhaupt nichts Positives
Bin doch sonst nicht so pessimistisch, werde nicht schnell mutlos
Aber jetzt, spüre nichts, absolut nichts….die Hammerfaust hat alles vernichtet
Bin auf dem rechte Auge blind und meine Zukunft……trostlos..ein schwarzer Tunnel ohne Perspektive“

Verzweifelt stöhnte Jan auf………..dann wurde es ganz still
Die furchtbare Resignation raubte ihm glückerlicherweise jetzt die Sinne

Damit endeten Jans aufwühlende Gedanken aber nicht
Sobald er wieder zu Bewusstsein kam grübelte er weiter
Immer nur kurz, bruchstückhaft in umnebelten Fetzen
Aber die Ungewissheit brodelte ständig in Jan, führte einen zerreißenden Psychokrieg mit ihm




„Das Geständnis….so hat Seilo wirklich über die..die Tat an H. Zell berichtet, H. Kruse?“ stotterte Ina

„Das ist kein Geständnis…für mich ist das die Schilderung einer Ungeheuerlichkeit“ regte sich Tom auf

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Beitrag  walli Sa 01 Jun 2013, 22:49

Kruse seufzte: „Also ich muss gestehen….so ganz habe ich meine Fassung noch nicht zurück

Seilo hat tatsächlich die Hand die ihn fütterte, gebissen, bzw. abgerissen
So dachte ich jedenfalls als mir der Champion Neus heulend von seinem treuen Gönner erzählte
H. Zell finanzierte ihm sehr großzügig jahrelang ein angenehmes Leben
Der edle Mann glaubte an den großen Boxer und das er wieder im Ring siege
Leider merkte er sehr spät, dass Seilo ihn nur belog, gar nicht trainierte, Unmengen Alkohol konsumierte
Er feierte nächtelang, wurde dick, faul, die Muskeln erschlafften, zum Gespött der Kumpels
Irgendwann blieb das auch H. Zell nicht verborgen.
Er warnte Seilo, den Geldhahn zuzudrehen, wenn er nicht umgehend wieder trainierte.
Setzte Ultimatums, ließ sie verstreichen, zahlte weiter
Doch irgendwann im Frühjahr floss kein einziger Cent mehr
Bei den Ermittlungen hörten Sie ja oft genug wie sehr Seilo H. Zell danach zusetzte, beschimpfte, bettelte, ihn belästigte.
Seilo bestätigte auch den Streit vor der Tat über den der Zeuge Eser zuletzt berichtete
Er drohte und bettelte wieder mal vergeblich bei H. Zell, folgte ihm aber dann in rasender Wut

„Olaf würde sich ein schmackhaftes Menü bereiten, während ich mich hungrig kaum noch auf den Beinen halten konnte
Der stinkreiche Kerl schlägt sich gleich genussvoll den Bauch voll und ich hatte nicht mal einen Brotkrümel zum beißen.
Himmelschreiende Ungerechtigkeit…..da knallten alle Sicherungen bei mir durch.
Der gierige Feinschmecker Olaf durfte nicht weiter Köstlichkeiten verschlingen, Steine sollte er fressen.
Da nahm ich den Brocken und haute ihm aufs Maul, auf den Kopf, ins Gesicht, auf die Brust.
Immer wieder schlug ich auf ihn ein, überall hin
Ich donnerte mit dem Stein viele Male auf den ganzen Körper.
Olaf zuckte noch lange, widersetzte sich zäh dem Tod………irgendwann regte er sich nicht mehr
Der blutige Klumpen, das Trümmerfeld was vor mir lag…..nein das konnte ich nicht angerichtet haben
Gefängnis, Urteil, lebenslänglich, in einer Zelle eingesperrt….Nein, nicht ich….niemals
Die Tat geschah aus Notwehr, ich wehrte mich gegen Olafs Spott, die Armut, den Hunger
Als Hajo eintraf spielte ich ihm den verzweifelten, entsetzten, trauernden Freund vor
Er glaubte, vertraute mir die ganze Zeit, wenn sich nicht der verbohrte Maybach in mir verbis….“

„Da stoppte ich Seilo, Jan noch mal zu beschimpfen, dass konnte ich mir nicht mehr anhören
Bis zu der Stelle lesen Sie Seilos wortgetreues Geständnis
Die Palette geht vom treuesten, warmherzigen, großzügigen Freund bis zum verhassten Todfeind
Unbegreiflich dieser H. Neus, deshalb ließ ich ein psychologisches Gutachten erstellen
Unseren Psychologen Wolle konnte ich leider nicht beauftragen
Das Gutachten darf nicht wegen Befangenheit verworfen werden und Wolle ist befangen
Sehr befangen sogar, wegen Jan. Die beiden sind freundschaftlich eng miteinander verbunden
Wolle ist viel zu entsetzt über Jans Zustand um objektiv urteilen zu können
Der Gutachter bewertet Seilo Psyche zwar als besonders verschlungen und fremdartig
Aber er bezeichnet ihn auch als gefühllosen, egoistischen, kaltblütigen Charakter
Allerdings im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte, mit Unzurechnungsfähigkeit kommt er also nicht durch“

Tom schnauzte: “Das hätte noch gefehlt, dass der Schurke es sich in der Anstalt gemütlich macht
Somit wird Seilo in einem Prozess wegen Mord an H. Zell und versuchtem Totschlag an Jan verurteilt“

„Die Anklage wegen der Tat an Jan ist formell schon gestellt
Welchem Verbrechen H. Neus angeklagt wird kann ich erst später formulieren
Das hängt davon ab wie Jan sich erholt bzw. was er für bleibende Schäden zurück behält
Gerade seine Augenverletzung ist ja eine langwierige Geduldsache
An das Schlimmste….Mord…will ich gar nicht denken, Jan m u s s, er muss die Verletzungen überleben
Versuchter Totschlag, schwere Körperverletzung, Körperverletzung mit bleibender Behinderung…nein..nein
Nein….Jan darf auf dem rechten Auge einfach nicht erblinden
Seien Sie gewiss, dass ich zu gegebener Zeit auch die passende, härteste 2. Anklage stelle“

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Beitrag  walli So 02 Jun 2013, 19:46

„Lange müssen Sie sich nicht mehr gedulden, dann freut sich H. Maybach bestimmt wieder über Ihren Besuch"
„Wirklich Dr. Boll, dass heißt ja, bedeutet Jans Genesung macht Fortschritte“
„Ich sagte ja, H. Maybach kämpft mit, auch wenn man ihm das nicht anmerkt
Sein Kiefer hat sich schon mal so gerichtet, dass wir ihm das Gestell abnehmen konnten
Die Wunden, besonders die großen, tiefen Hämatome zeichnen ihn natürlich noch
Doch H. Maybach ist längst nicht mehr so entstellt wie am Anfang
Seine gute Heilhaut hat sich auch diesmal wieder sehr positiv ausgewirkt
Die Gehirnprellung verursacht allerdings leider noch starke, ständige Kopfschmerzen
Deshalb und weiterhin natürlich für den Allgemeinzustand bekommt H. Maybach noch immer starke Medikamente
Viel Ruhe kann den Heilungsprozess nur beschleunigen
Inzwischen habe ich aber schon einige kurze Gespräche mit H. Maybach geführt
Alles im grünen Bereich.
Wenn wir ihm nicht mehr solche Hammer-Mittel zuführen, wird er sich auch mit Ihnen einigermaßen unterhalten
Mit einigermaßen meine ich, dass H. Maybach die Frakturen noch zu schaffen machen, besonders die gebrochen Rippen
Sie wissen sicher, dass gerade dann jeder Atemzug wie ein Messerstich schmerzt
Ich fürchte den Pressverband muss H. Maybach wegen der großen Anzahl gebrochener Rippen noch sehr lange ertragen
Dieser Druck engt die Luftwege zusätzlich ein
Aber auch den ganzen Bewegungsapparat, jede kleine Regung wird dann zum langsamen, schwerfälligen Kraftakt
Wundern Sie sich also bitte nicht, wenn H. Maybach abgehackt spricht und nichts mit dem gewohnten Elan sondern sehr lahm abläuft“

„Logo Dr. Boll, sowie der Boxpanzer Papa zugerichtet hat, ist er bestimmt in nächster Zeit zu keinem sportlichen Rekord fähig“
„Benni will damit sagen, dass wir mit einer langen Heilungszeit bei Jan rechneten
Viel wichtiger ist, dass er überhaupt wieder gesund wird“

„Der Behandlungsschwerpunkt liegt weiterhin bei H. Maybachs körperlicher Gesamtverfassung
Wir setzen alles daran, dass aus seinem momentan schwachen, bald ein starker, zumindest Normalzustand wird
Wenn der Blutdruck, EKG, die Blutwerte, alle Aufzeichnungen im grünen Bereich sind und sämtliche Organe normal schaffen, erst dann atmen wir auf, hat H. Maybach das Schlimmste überstanden“

„Die Augen was ist mit Jans Auge. Ist er sehr aufgewühlt, verzweifelt, hoffnungslos weil er glaubt rechts blind zu bleiben“
„Sollte H. Maybach wirklich aufgebracht sein, verbirgt er das sehr gut
Auf mich wirkt er jedenfalls sehr gefasst
Er sagt selbst, dass außer Warten alles Jammern zwecklos sei.
Noch viel Zeit vergehe bis zur entscheidenden Diagnose
Das ihm nichts anderes übrig bliebe als sich bis zum Tag X zu gedulden
Die linke Augenwunde ist noch nicht völlig verheilt und die Schwellung darunter auch noch nicht ganz abgeklungen.
Doch H. Maybach kann mit dem Auge wieder sehen, zwar noch unscharf.
Die Sehkraft bessert sich täglich, bald sieht er wieder deutlich wie zuvor
Wie gesagt, ich schätze, dass H. Maybach sich bald nach Ihnen sehnt
Gedulden Sie sich noch ein klein wenig, geben Sie ihm noch ein bisschen Zeit
Er muss sich doch selbst noch ordnen, kann jetzt die Geschehnisse erst richtig begreifen
Seine Situation hat sich doch völlig verändert, darauf muss er sich selbst erst mal einstellen“



Zwar ungewöhnlich, dass der HK den U-Häftling besuchte, aber den Polizisten Trautzschke kannte man hier ja
Also dachte man sich nichts weiter dabei über sein Erscheinen

Als man Seilo in die Besuchszelle brachte, jammerte er sofort:
„Hajo….Hajo es ist so entsetzlich hinter Gitter, so grausam, dass kannst du dir gar nicht vorstellen
Endlich besuchst du mich….Ich wusste das du kommst…Du bist ein wahrer Freund
Du hilfst mir….ich verlasse mich auf dich…..holst mich schnell hier raus“

„Rausholen..!!!!! Du gehörst auf ewig hier eingemauert“ ging Hajo auf ihn los

„Aber….aber Ha….Hajo..???“

„Wumm“ donnerte Hajos Faust mitten in Seilos Gesicht
„Hör auf zu jammern du fieses, kaltblütiges Schwein“ schlug er ihn gegen die Wand, verpasste ihm danach einen Kinnhaken

Bis der Wärter sich von seinem Schock erholte, knallte Hajos Rechte noch einige Male in Seilos Körper

„Aufhören….sofort loslassen“ zerrte ihn der Wärter dann von Seilo weg
„Was ist in Sie gefahren….Sie dürfen Gefangene nicht…..ein Polizist kennt doch die Vorschriften ganz genau

Ich muss….muss……raus….sofort raus jetzt“ zog er Hajo aus der Zelle
„Mitkommen….das muss ich melden….den Gefängnisleiter informieren“

Hajo kochte vor Wut, folgte dem Wärter aber sofort ins Büro des Direktors

Die Warterei brachte ihn noch mehr in Rage

„H. Trautschke….ich bin entsetzt“ schüttelte Direktor Rahn beim Hereinkommen fassungslos den Kopf
„Ich kenne Sie als besonnen Beamten und jetzt das!!!!!
Sie…. Ausgerechnet Sie gehen auf den U-Häftling Neus los
Ich erwarte auf der Stelle eine Erklärung….aber eine sehr gute Erklärung von Ihnen!!!

„Seilo, der große Boxer, erschlägt den Wohltäter von Leipzig wie ein Stück Vieh
Allein für diese Abscheulichkeit gehören ihm alle Zähne ausgeschlagen“

„Aber H. Trautschke!!! Die Tat ist abscheulich… ja, dennoch zählt es zu Ihrem Berufsalltag“

walli

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Beitrag  walli So 02 Jun 2013, 20:01

„Mitzuerleben wie diese Bestie Jan, KOK Maybach, meinen, verstehen Sie meinen einzigen Schwiegersohn, zwischen seinen Fäusten zermalmt, ihm sämtliche Knochen bricht,
.............Nennen Sie das auch Berufsalltag?????
Der Teufel hat Jan grün und blau geschlagen, er ist so grausam entstellt, dass seine Tochter ihn nicht sehen darf
Dieses Ungeheuer schlug immer und immer wieder auf Jan ein, schneller als wir ihn bändigen konnten
Seine Hammerschläge verschonten auch Jans Augen nicht, jetzt ist er blind
Nennen Sie das immer noch Alltag?….Berufsrisiko....?
......"Jan…als Polizist musst du mit jeder Verletzung rechnen....
Auch das du in Zukunft nur noch von schwarzer Nacht umgeben bist, in der Dunkelheit lebst..."

Berufsrisiko ja???? Soll ich Jan das Massaker wirklich mit den lapidaren Worten erklären

......„Berufsrisiko Jan….du lebst…das ist wichtig…….hätte schlimmer kommen können…..“

Glauben Sie allen Ernstes das tröstet Jan darüber hinweg, dass sein Leben zerstört ist
Auge um Auge, Seilo hat es verdient, dass ich sein Leben zerstöre“

„H. Trautschke ich…..ich…“ japste Direktor Rahn nach Luft, starrte Hajo an

„Na los, füllen Sie schon Ihre Beschwerdebogen aus, aber vorher sollte ich Seilo richtig platt machen
Ihre Konsequenzen interessieren mich einen feuchten Staub“

Der Direktor hatte sich gefasst: „Bitte H. Trautschke, beruhigen Sie sich, lassen Sie uns vernünftig reden
Ich wusste doch nicht……hatte doch keine Ahnung, dass der Gefangene, dass er….
Er ist wirklich auf Herrn…..Hat H. Neus KOK Maybach tatsächlich fast to…totge…..“

Hajos schwieg, doch sein Gesicht drückte blanke Wut aus

„Das erklärt manches…Jetzt verstehe ich auch dieses angeberische Geschrei
Der Häftling brüstet sich nämlich ständig vor den anderen Insassen damit, dass er einen Polizisten kräftig durch die Mangel gedreht habe
„Dem Bullen zeigte ich es mal so richtig, wie eine Kartoffel habe ich den Hänfling mit meinen Fäusten zerquetscht.
Total verbeult sieht der Lackaffe jetzt aus…….Jahre erkennt er sein eigenes Spiegelbild nicht wieder"

Die Anderen johlen dazu und klatschen Beifall, je mehr desto lauter brüllt H. Neuss
Leider hassen Häftlinge Polizisten nun mal wie die Pest.
Nicht sie sind die bösen Buben, nein der Polizist ist der Verbrecher
Solche Beschimpfungen wird es wohl ewig geben, knebeln dürfen wir ja die Lügner nicht
Den Boxer, Häftling Neus muss man ja nur ansehen……und er hat KOK Maybach
Wie schwer verletzt ist H. Maybach denn…..blind….ich bin erschüttert.
Haben die Faustschläge wirklich KOK Maybachs Augenlicht zerstört???“

„Mit dem rechten Auge wird Jan nie wieder sehen können, das ist blind
Wenn er viel Glück hat bleibt ihm links noch ein wenig Sehkraft
Selbst wenn alle Wunden heilen, Jan wird nie mehr richtig gesund.
Von diesen Verletzungen kann er sich nicht erholen, er bleibt behindert“

„Gemessen an H. Neus riesigen Pranke….entsetzlich….Es tut mir leid…..
Es tut mir aufrichtig sehr, sehr leid für H. Maybach. Meine Güte sein ganzes Leben…..
Welch ein grausamer Schicksalsschlag….ich hätte wohl an Ihrer Stelle genauso reagiert

Nun gut H. Trautschke, Ihnen ist klar, dass Sie verbotswidrig handelten….
Ich verwarne Sie hiermit.
Zu weiteren Konsequenzen wird es wegen den entsetzlichen Umständen nicht kommen
Aber bitte..... stellen Sie keinen weiteren Besuchsantrag für den Häftling Neus
Ihre Prügeleien heilen H. Maybach leider nicht
Ich glaube Sie helfen ihm mehr wenn Sie ihn besuchen und Beistand leisten“




Noch immer sehr mühsam fragte Jan: „Könnt ihr mir nochmal verzeihen….meine wegen der……der
Na ja wegen dieser „Will allein sein-Ak…“

Ein Kuss von Leni brachte ihn zum Schweigen

„Kein Wort Jan über verzeihen…Aktion, usw…Verstanden!!!
Zugegeben anfangs waren wir irgendwie geschockt….Dich nicht besuchen….gab es ja noch nie
Schnell kam die Einsicht wie recht du hattest.
Du konntest nicht sprechen, kaum atmen oder bewegen, bist wirklich oft weggetreten
Wir hätten selbst wissen müssen, dass absolute Ruhe das Beste für dich ist
Mir scheint du hast Fortschritte gemacht. Du fühlst dich doch hoffentlich auch besser Jan…oder?“

„Für Luftsprünge reicht es noch nicht, aber langsam spüre ich die Kräfte wiederkehren
Na ja, von einem Schönheitspreis bin ich mit meinem lädierten Aussehen auch weit entfernt
Meine farbenprächtigen Beulen müsst ihr wohl noch eine Weile ansehen
Mit der Beweglichkeit hapert es noch, mein Körper funktioniert so unbeholfen, so steif
Beim Sprechen, nein Stammeln, trifft es besser………..ihr hört ja selbst wie mühselig ich brabbele
…..Herrscht noch Atemnot bei mir……..klappt mit dem Luftholen noch nicht so recht
Dann noch der Gips….komme wir beinahe wie eine umwickelte Mumie vor
Nicht gerade förderlich für die Motorik….aber vielleicht nicht mehr lange
Dr. Boll meinte, wenn die Frakturen weiter so gut heilen, kann der Gips bald herunter
Allerdings die Rippenbrüche……leider kein Märchen, dass gerade hier die Heilung lange dauert
Schätze mit dem Pressverband schlurfe ich wie ein krummer, steifer Opa eine Ewigkeit umher“

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Beitrag  walli So 02 Jun 2013, 20:11

„Kein Problem, ich stopfe dir Opa auf dem Sofa dann 5 Kissen in den Rücken
Quatsch Papa, ob schief oder gerade, ich mag dich trotzdem
Viel wichtiger ist doch das du wieder gesund wirst“

„Benni hat recht Jan. Egal wie lange es dauert, lass dir Zeit Jan“

"Ich bin doch schon ganz brav. Liege und liege hier, warte, gedulde mich bis….
Tja bis….Keine Sorge, ich werde nicht panisch, der Heilungsprozess lässt sich nun mal nicht steuern“

„Hast du noch starke Kopfschmerzen Jan….ich meine wegen der Gehirnprellung“

„Oh ja, in meinem Schädel klopft ständig ein Hammer“

„Dann ist unser Besuch zu anstrengend für dich Jan. Wohl besser, wenn wir uns schnell verabschieden“

„Nein…nein, bitte bleibt, ich freue mich doch euch endlich wieder zu sehen.
Na ja, noch etwas unscharf, aber meine 2 Hübschen erkenne ich doch“

„Geht das denn Papa, hier ist alles abgedunkelt, meine ist deine Sehkraft links jetzt so stark
Durch den dicken Verband kannst du mit dem rechten Auge bestim……“

„Benni….!!!!!“ Zischte Leni warnend

„Lass man Liebes, ihr müsst mich wegen dem rechten Auge nicht schon, euch rücksichtsvoll in Schweigen hüllen
Fakt ist, dass noch lange Ungewissheit bleibt ob ich mit dem rechten Auge noch sehen kann
Über diesen Zustand bin ich wahrlich nicht glücklich, doch es lässt sich nun mal nicht ändern
Ich verspreche euch aber mir alle Mühe zu geben nicht auszuflippen oder sonst irgendwie auszurasten
Sind wir doch realistisch. Vieles lässt sich nicht beeinflussen
Wie bei den anderen Verletzung kann ich auch bei meinem Sehnerv nur abwarten“




„Mich erreichte gerade die Meldung, dass H. Trautschke im U-Gefängnis auf Seilo losgegangen ist“ stürmte H. Kruse fassungslos ins Büro

„Hajo hat was getan….? Sie scherzen H. Kruse“

Zum Scherzen ist mir bestimmt nicht zumute, H. Kowalski
Der HK muss wahnsinnig sein, mit so einer Aktion kann der ganze Prozess platzen
Das Büro ist leer. Plagt Ihren Chef sein schlechtes Gewissen so sehr das er sich versteckt
Ich könnte H. Trautschke in der Luft zerreißen, ihn vierteilen
Wie kann er nur so etwas tun, ausgerechnet er, der alte Hase???“

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Beitrag  walli So 02 Jun 2013, 20:22

„Weil Hajo glaubt nur er allein sei schuld an Jans Verletzungen
Für jede einzelne Wunde fühlt er sich verantwortlich und am schlimmsten….
Hajo ist fest überzeugt, dass Jan auf dem rechten Auge blind bleibt“

„Aber das ist doch…..hat sich etwas geändert…..dachte bis zur endgültigen Diagnose über das Auge dauert es noch
Wie geht es Jan denn überhaupt, hat sich wenigstens sein Gesamtzustand etwas gebessert?“

„Sagen wir mal so, Jan macht winzige Genesungsschrittchen. Es hat noch einen langen, einen sehr langen Weg vor sich
Und ja, wie Sie sagen, wegen seinem Auge braucht er noch viel Geduld. Das weiß Jan auch
Sollte er nicht wieder alles in sich rein fressen, dann harrt er dem was sich mit aller Ungeduld nicht ändern lässt
Uns sind jedenfalls keine Wutanfälle, Schreikrämpfe oder sonstiges Ausrastern von Jan bekannt
Dagegen ist Hajos Schuldkomplex schon beängstigend:

„Jans rechtes Auge ist blind, bleibt blind, basta
Durch meine Schuld, ich habe ihn zwar nicht zusammen geschlagen, bin aber der Auslöser gewesen
Bis kurz vor dem Massaker glaubte ich die Bestie Seilo, meinen ach o guten Freund, besser, sehr viel besser zu kennen als meinen eigenen Schwiegersohn
Meine Verblendung hat den Teufel doch erst angespornt Jan niederzuwalzen
Jan verzeiht mir nie, hasst mich, wird sich rächen, mich umbringen“

"Hajo besuchte Jan noch nicht ein einziges Mal
Wenigstens mal das Gespräch mit ihm suchen, mit reden……
Er hört sich nicht mal an wie Jan zu allem steht….Aussprache……Nein, sowas bringt Hajo nicht fertig
Das er in der U-Haft auf Seilo losgeht zeigt doch deutlich, dass Hajo nicht richtig tickt
Er muss total neben sich stehen…..wo das noch hinführt…???
Von uns lässt er sich nicht stoppen. Entweder ist er, so wie jetzt, gar nicht da oder nur ganz kurz
Selbst wenn Hajo mal länger hier sein sollte, schließt er sich in seinem Büro ein
Dann sitzt er da und grübelt, grübelt anscheinend nur die ganze Zeit….richtig unheimlich
Wir haben keine Ahnung wo Hajo sich sonst die ganze Zeit rumtreibt
Er geht nicht ans Telefon, öffnet seine Haustür nicht, selbst wenn das Auto groß und breit davor parkt“

„Vielleicht sollte ich mal mit H. Trautschke…..aber wenn er nie anzutreffen ist….
Ich muss mit ihm reden….so eine U-Haft-Aktion darf sich nicht wiederholen
Direktor Rahn reagierte sehr verständnisvoll als er von den Fakten Seilo-Trautschke-Jan erfuhr
Er lässt die Sache auf sich beruhen. Der Vorfall hat keine Konsequenzen für H. Trautschke….aber wenn
Aber wer weiß, welchen Irrsinn er als nächstes anstellt
Sie informieren mich sobald er hier auftaucht, ich will, nein ich muss unbedingt mit ihm reden
Bestellen Sie bitte Jan meine allerherzlichsten Genesungswünsche
Ich besuche ihn auch bestimmt noch….aber erst mal...Termine….Termine….“ rauschte Kruse hinaus


„Da geht er hin…….“
„und lässt 2 Ratlose zurück" ergänzte Ina

„Finde ich aber klasse…echt eine starke Leistung von Hajo….!!!
Hätte ich zu gerne gesehen als er Seilo die Fresse polierte“

„Ja Tom, ich bin auch dafür, dass der Kerl am eigenen Leib zu spüren bekommt was er Jan angetan hat
Aber soll Hajo wegen der Ratte unehrenhaft aus dem Dienst entlassen werden, seine Pensionsansprüche verlieren?
Außerdem lindern solche Aktionen Jans Schmerzen bestimmt nicht“

„Du hast ja recht Ina….trotzdem….Hajo lässt sich durch Nichts und Niemanden beeinflussen
Kruse hat gut reden…..Mir ist richtig mulmig….darf gar nicht daran denken wo Hajo jetzt gerade, mit welchen Rachegedanken herum rast“

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Auf Alte Freunde ist immer Verlass - Seite 4 Empty Re: Auf Alte Freunde ist immer Verlass

Beitrag  walli Di 04 Jun 2013, 20:43

„Papa….Papa!!!

Jan erstarrte als Leni mit Dana auf dem Arm hereinkam

„A…aber, aber ihr könnt doch nicht….Das geht do….doch nicht….Nein…. nicht Dana
Sie darf mich so nicht sehen…..Die Kleine bekommt Angst vor mir
Nicht näher kommen….bringt sie hinaus….nein nicht näher kommen
Bei meinen Entstellungen bekommt Dana einen schweren Schock
Gleich schreit sie…..fürchtet sich vor meiner furchtbaren Fratze….erleidet ein schlimmes Trauma“

„Die Kleine bekommt weder einen Schock, noch ein Trauma, H. Maybach“ erschien Dr. Boll in der Tür

„Dana darf nicht…..ich bringe das nicht über mich….Kann meiner Kleinen das nicht antun…
Ich will…ich kann ihr meinen Anblick nicht zumuten“ drehte Jan seinen Kopf zur Wand

„Beruhigen Sie sich H. Maybach, hören Sie mir doch bitte mal zu
Was in Kinderköpfen vor sich bleibt ist uns verborgen.
Aber Sie wissen doch auch, dass gerade die Kleinen auf verblüffend, kindliche Art sehr verständnisvoll und neugierig reagieren
Fratze!!! Ihr Gesicht ist weder eine Fratze und auch nicht mehr entstellt
Die Hämatome sind noch nicht verheilt, aber sie werden mit jedem Tag blasser
Über die Flecken wundert sich die Kleine wahrscheinlich, aber sie ist bestimmt nicht entsetzt
Verbände und Gips hat sie schon oft an Ihnen gesehen
Die Wunden an Ihrem Körper bleiben für Dana unter der Decke verborgen
Bleibt noch ihr Auge. So etwas „Neues, Besonderes“ auf Papas Gesicht muss doch „untersucht“ werden
Ich bin überzeugt, der Papa hält ganz still bei der „Forschungseise“ von seinem Schatz“

„H. Maybach……H. Maybach, bitte schauen Sie mich an“…..(ganz langsam wand Jan Dr. Boll sein Gesicht zu)
„Glauben Sie mir, Ihre Tochter nimmt keinen Schaden bei dem Besuch
Sie leiden doch täglich mehr unter der Trennung
Der Sehnsuchtsschmerz steht ganz deutlich in Ihrem Gesicht
Ich weiß doch was für ein Familienmensch Sie sind, von Ihren Lieben umgeben ist doch die beste Medizin für Sie

„Sie, sie glauben….meinen wirklich….sind überzeugt, dass…..das Dana…..?“

„Das bin ich H. Maybach…..und jetzt lächeln Sie endlich, die Kleine ist ja nicht mehr zu bändigen“

„Papa….Papa“ wedelte Dana aufgeregt mit den Ärmchen als Leni sie aufs Bett setzte

„Für diese Glücksladung erwarte ich eine Blitzheilung“ verließ Dr. Boll das Zimmer

Jan fühlte sich total hilflos. Ängstlich beobachte er Dana, fürchtete sie schreie oder weine gleich

„Na Jan, hast du nicht etwas vergessen“ küsste ihn Leni „Wie fühlst du dich den heute?“
„Hallo Papa, ich bin auch noch da“ drückte ihm Benni einen Kuss auf die Stirn

„Sorry…sorry“ stammelte Jan „Entschuldigt bitte, aber Dana hier….hier bei mir
So….so plötzlich…so überraschend….das….das…weiß gar nicht was ich sagen…was ich tun soll“
„Tja, Dr. Boll ist eben der Allerbeste, er kann hell sehen Jan, kennt dich durch und durch“

„Anscheinend ja …..denn unser Schatz ist….“ Beäugte Jan Dana noch immer etwas irritiert
„Unser Schatz beginnt, wie vorausgesagt, schon mit ihrer „Forschungsreise“

„Papa….Papa krank“
„Ja, der Papa ist leider schon wieder mal krank, wie so oft“ wisperte Jan da leise

Umständlich umarmte er Dana, die ihn mit ihren kleinen Augen anblickte als wolle sie sagen. „Armer Papa“
Dann streichelte sie Jans Wange, über ein noch nicht ganz verheiltes Hämatom, brabbelte:
„Waschen…Papa….Fleck waschen..“
„Ach Schätzchen“ wisperte Jan gerührt „Abwaschen kann man Hämatome nicht…..aber wie soll ein kleines Mäuschen wie du das verstehen“

Dana rieb und wischte weiter auf dem Hämatom, immer fester, strengte sich mächtig an
Ihre erstaunten Augen konnten gar nicht fassen, dass der „Fleck“ nicht verschwand
„Fleck waschen“ wischten ihre Händchen dann emsig auf einem Hämatom am Kinn

„Es ist wohl besser für dich Jan, wenn ich unsere Kleine auf den Arm nehme“ griff Leni nach ihr
Jan rang sich ab: „Nein nicht Liebes, du kannst doch Danas „Forschungsreise“ nicht so jäh abbrechen
Ich beginne gerade die Gesichtsmassage der kleinen Hände zu genießen
Unterhalten können wir uns ja trotzdem….Nun berichtet mal den neusten Tratsch“

„Abenteuer laufen bei der Polizei ab, bei uns herrscht öder Alltag“
„Aber ich arbeite an einer Home-Story Jan….das ist ja so aufregend wenn man per Internet in den Quellen recherchiert“ erzählte Leni nun

Dana streckte zwischendurch mal ihr Köpfchen zu Jan hoch, in den Äuglein ein riesiges Fragezeichen, den kleinen Mund zusammengezogen
Ihr übliches Verhalten, wenn ihr etwas nicht passte. Wie jetzt diesen „doofen Flecken“ die sich nicht von Papas Gesicht wischen ließen
„Schatz, es dauert noch einige Jahre bis du weißt was ein Hämatom ist“ lächelte Jan ihr zu

Auch wenn sie nicht verstand was der Papa meinte, so schnell gab Dana nicht auf
Wisch…Reib…Wisch machte sie sich am nächsten Hämatom zu schaffen
Der Papa hielt natürlich ganz still, sein Goldschatz durfte alles an ihm machen, Leni erzählte weiter

„Hören wir auch einen Bericht von dir, Papa?“ fragte Benni dann
„Alles noch wie gestern mein Großer, oder bemerkst du Fortschritte, die ich nicht erkenne“
„Meine Schwester darf dich durchmengen….Fazit: Deine Geduld hat keinen Schaden genommen“
„Ganz schön keck mein Herr Sohn“ grinste Jan

walli

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Beitrag  walli Di 04 Jun 2013, 20:48

Leni sprang auf: „Nein nicht Dana, an Papas Auge darfst du nicht…krank…verstehst du…sehr krank“
Jan mühte sich ab: „Keine Sorge Schatz, das Auge ist gut verbunden
Die kleinen Hände spüre ich gar nicht unter dem dicken Binden-Mull-Pflaster-Puffer“

Leni zuckte trotzdem immer zusammen wenn Dana auf den Verband tippte, ihn „Durchstechen“ wollte.
Aber auch an dem Pflaster scheiterte sie, viel zu fest klebte er über Jans Auge

Jan interessierte mehr die Sport-Wettkämpfe von denen Benni gerade erzählte

Dana forschte jetzt an anderen Stellen von Papas Körper
Jan presste die Lippen zusammen

„Aua“ entrang ihm trotzdem ein tonloser Schmerzenslaut als die Kleine sich auf seinen Brustkorb setzte

Leni hob Dana schnell an eine andere Stelle

Binden, Gips, Schläuche, Geräte, wenn auch bei vorherigen Klinikbesuchen schon gesehen, für die Kleine immer wieder eine neue Entdeckung

Die Erwachsen unterhielten sich währenddessen, doch Jan schaute immer wieder erstaunt zu Dana
Die Angst die Kleine mit seinem Anblick zu schockieren war längst verflogen
Dr. Boll hatte recht.
Leise lächelte Jan, dachte: „Stimmt schon, die Kleinen reagieren schnell auf kindliche, normale, so natürliche Weise, ganz anders als wir Erwachsenen“

Unendlich schwer fiel Jan dann auch der Abschied
Als Dana „Papa bleiben…Papa bleiben“ weinte rannen auch bei Jan ein paar Tränen
Am liebsten hätte er den Schatz bis zu seiner Entlassung an sich gedrückt

Wieder allein spürte Jan große Erleichterung in sich…kein Schock….Schreie…..Weinen bei Dana
Dieses schöne Gefühl verdrängte sogar kurzweilig seine Schmerzen




„Entschuldigt bitte wenn ich eure Zeit raube, aber ich, nein wir, müssen einfach reden, mit Jemanden reden“
„Was für ein Quatsch, Leni Zeit rauben.
Genauso wie ihr als Frau und Sohn möchten wir doch auch über Jans Auge Bescheid wissen“
Benni meinte: „Enttäuschend ist, dass wir euch nicht viel, eigentlich gar nichts Neues berichten können“
Ina fordete: „Dann erzählt doch einfach mal…..gab es weitere Untersuchungen, zeichnen sich Fortschritte ab und Jan, was sagt, wie reagiert er?“

walli

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Beitrag  walli Di 04 Jun 2013, 20:59

Bekümmert entgegnete Leni: „Laut gestriger Untersuchung bildet sich das Hämatom hinter Jans Auge nur sehr, sehr langsam zurück.
Zeitlich legen die Ärzte sich gar nicht fest.
Blitzheilung in einigen Tagen…oder ob es noch Wochen….gar Monate dauert????
Der Sehnerv ist noch immer verdeckt, also können sie auch keine Aussage über Jans Sehkraft machen
Durch den riesigen Verband ist das Auge so gut „versteckt“, dass absolut nichts davon zu sehen ist
Meine., ob die Verletzung sich gebessert hat, dass riesige Hämatom um das Auge sich zurückgebildet hat
......Und Jan......auch wenn es merkwürdig klingt, er redet nicht darüber.
Er spricht weder über das Auge, noch über den Sehnerv und schon gar nicht über viel oder wenig Sehkraft……eventuelle Erblindung“ flüstere Leni abschließend

Heftig meinte Tom: „Wie…..das gibt es doch gar nicht…..Jan redet nicht
Er schweigt. Soll das heißen er wartet ganz still ab ob er von seiner Umwelt in Zukunft vielleicht nur noch die Hälfte sieht“

„Tom, kannst du dich nicht 1 x etwas rücksichtsvoll ausdrücken“ schimpfte Ina

„Zwar krass ausgedrückt, aber stimmt doch Ina“ meinte Benni traurig

Ina lenkte ein: „Benni, du musst nicht den Starken mimen. Dich schmerzt doch die Ungewissheit über Jans Sehkraft auch“
„Du kennt unser inniges Vater-Sohn-Verhältnis, das beantwortet ja wohl die Schmerzfrage
Aber ich bzw. wir versuchen uns Mut zu machen mit Papas Einstellung, nämlich, das alles was sein Auge und alles damit zusammenhängende ein langer Geduldsprozess sei.
Sicher, uns wäre auch wohler, wenn er mal was raus lassen würde.
Doch ihr kennt das, was Papa verschlossen hält bleibt verschlossen“

Tom regte sich auf: „Verdammt, Jan kann nicht alles in sich hineinfressen
Er soll schreien, jammern, hält ihn bestimmt Keiner für einen Waschlappen.
Schließlich geht es um sein Augenlicht, seine Zukunft…..ach überhaupt um alles“

Ina meinte: „Da selbst du zu feige bist, vor Jan deine Meinung aus zu posaunen, bleibt leider wohl alles so wie es ist
Aber über Hajo schimpft Jan doch wohl wütend, aufgebracht, über alle Maßen
Du musst uns nicht widergeben wie sehr er ihn schon verwünscht, ihm schon alles an den Hals gewünscht hat
Jan gibt Hajo die Schuld an allem, macht ihn für alles, sein verletztes Auge natürlich eingeschlossen, verantwortlich
Stimmt doch Leni? Und du Arme sitzt zwischen den Stühlen“

„Da irrst du dich aber gewaltig Ina, Papa hat noch nicht ein böses Wort über Hajo verloren“

„Wie jetzt….das gibt es doch gar nicht…Ich meine Hajo und Seilo, der Fall, darüber könnte man einen Krimi schreiben
Die Wellen schlugen doch so hoch………Jan wäre fast darin ertrunken, dass kann er doch nicht vergessen haben“

„Ich denke genauso, gestehe aber bisher zu feige zu sein um Jan direkt darauf anzusprechen
Also wenn Jan gegen Papa die Klingen wetzt, dann hält er das, um bei Bennis Vergleich zu bleiben, eisern in sich verschlossen“

Ina schüttelte den Kopf: „Ich kapiere gar nichts mehr. Da können wir uns ja noch auf einiges gefasst machen
Hoffentlich ist Dr. Boll oder eine andere Fachkraft an Jans Seite wenn die Wut aus ihm herausbricht“




Schon seit langem kam es Jan so vor, als sei nachts Jemand an seinem Bett
Die erste Zeit in seiner Benommenheit nahm er das gar nicht richtig wahr
Von den starken Medikamenten wurde er ja ohnehin schwer umnebelt
Jan schrieb alles den Fantastereien und Einbildungen zu, die sein Bewusstsein trübten
Kaum einen Gedanken darüber gefasst, driftete er auch schon wieder weg
Nun bekam Jan schmerzlindernde, aber keine Medikamente mehr, die seine Sinne verwirren konnten
Es verwirrte ihn, dass er oft wenn die Schmerzen ihn aus dem Schlaf rissen, er das Gefühl hatte:
„Du bist nicht allein, Irgendwer….Irgendetwas ist noch im Zimmer“

walli

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Beitrag  walli Di 04 Jun 2013, 21:05

Nur mit dem linken, unscharfen Auge, erkannte Jan in der Dunkelheit natürlich nichts
Licht anknipsen, sich schnell aufrichten und rundum zu blicken ließ seine Beweglichkeit noch nicht zu
Jan grübelte über die „Vorfälle“, eben wie ein Polizist, nach: „Wer, was, weshalb, warum?“
Darüber zu reden traute er sich nicht, womöglich stempelten sie ihn dann als Schizophren ein
„Dr. Boll bestätigte doch, dass ich trotz der Gehirnprellung bei Verstand bin
Ich kapiere was die Ärzte sagen, unterhalte mich mit meinen Lieben doch ganz normal….oder?“ sinnierte Jan so oft über die nächtlichen „Wahrnehmungen“.
Aber dann besuchte ihn die Familie wieder oder wurden Untersuchungen durchgeführt, die Nächte schnell vergessen


Auch diese Nacht rissen starke Schmerzen Jan wieder aus dem Schlaf
„Da….“ Er glaubte es wieder zu fühlen…..“die Anwesenheit von Unbekannt….Irgendetwas“
Unbeweglich, steif lag Jan still da, lauschte in die Dunkelheit
„Ein warmer Lufhauch…?....Atem..?...Da atmet Jemand neben mir…bin ich mir ganz sicher…!!!
Die Atemzüge hören sich an wie…?.....Ist das etwa…?????“

„H a j o???“ rief Jan da leise ins Dunkle hinein


„Peng“ Ein Stuhl fiel um, Jan kannte das Geräusch, erregte sich total aufgewühlt:
„Hajo…tatsächlich Hajo…..aber was soll das?????....Nachts…heimlich….stumm….anonym….?????
Hat er etwa..!!!!!.....Wegen Seilo???….Nein, nein, nochmals nein….Das kann nicht sein!!!!
Ich drehe durch……bin im Delirium…..verliere den Verstand!!!!.....Hajo…Seilo….Seilo….Hajo…???
Kapiere gar nichts mehr..???....Niemals!!!!.....Hat sich doch alles geklärt..!!!
Wir haben uns ausgesprochen…..herzliche Versöhnung..!!!
Sogar umarmt…..doch keine Einbildung???“ Jans Gedanken fuhren Achterbahn

In seinem Kopf herrschte quälendes Chaos, er schlief keine Sekunde mehr in dieser Nacht


„Pfui Teufel, Sie sollten sich schämen, wirklich in Grund und Boden schämen, H. Trautschke“ herrschte Dr. Boll Hajo auf dem Flur an
„So rücksichtslos behandelt man doch keinen halbblinden.
Reicht es nicht, dass H. Maybachs rechtes Auge dick verbunden ist, er mit dem linken nur eingeschränkt sieht.
Wieso schleichen Sie sich dann noch fast jede Nacht in der Dunkelheit wie ein Schattenwesen zu ihm“

„Aber…aber… wieso..???!

„Ich weiß es, habe Sie schon oft gesehen, doch diesmal sind Sie aus dem Zimmer geflüchtet
Haben Sie sich verraten.?...Ist H. Maybach irgendwie auf Sie aufmerksam geworden…..und jetzt?
Jetzt ist er wohl total konfus, völlig verwirrt…vielleicht hat er sogar einen Schock erlitten
Können Sie sich überhaupt vorstellen, welche schlimm Folgen das für H. Maybachs haben kann?“

„Aber ich wollte doch nur….musste Jan…“

„Was wollten Sie..? Im Dunkeln Beistand leisten…..Zu schlechtes Gewissen um sich H. Maybach zu zeigen“

„Sie verstehen das nicht….Wissen ja nicht was ich..“

walli

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