Verleumdet........aber in großer Sorge

Geräuschlos schlich Jan sich bis zu der Stelle wo die Hecke begann, drückte sich zwischen Haus und Hecke bis zu dem Fenster durch, wo er glaubte, dass Inas Lachen herausgeklungen war
Er wurde jetzt Ohrenzeuge von Pacos heißen Liebesschwüren - Ina schien es zu gefallen, sie gurrte wie eine Glückstaube
Still grollte Jan: „Paco erstickt bald an seinen verlogenen Schleimereien, dabei kennt der brutale Hund doch nur die Gossen-Sprache
Wenn Ina damals seine Flüche und eiskalten Racheschwüre gehört hätte, würde sie sich die Ohren zuhalten und schreiend davonlaufen“
Durchs Fenster schauen mochte Jan nicht, das verbot ihm sein Anstand
Hinsehen musste er gar nicht, von den Ina-Paco-Turteleien hörte er hier draußen deutlich jedes Wort
Aufgewühlt dachte Jan: „Der Unhold macht nichts ohne Berechnung
Lachhaft…..Treueschwüre….Eheversprechen…..der benutzt Ina
Aber für was….warum….welcher irre Plan tickt in dem Kopf des Idioten
Mit einer Polizistin…..bei was kann dem Barbaren eine Polizisten nützlich sein…???
Tja freiwillig verrät er das wohl kaum….und sonst…???
Kann ja schlecht rein stürmen….Ina raus zerren, ihr zurufen: „Ich rette dich aus der Höhle des Löwen“
Dann erwürgt sie mich aber wirklich…..sterbe ich garantiert den Heldentod“
Jan suchte fieberhaft nach einer Lösung, aber ohne Erfolg
Plötzlich dachte er: „Jan was machst du eigentlich hier…..vergeudest doch nur unnötig deine Zeit
Ich fahre jetzt endlich nach Hause wo ich hingehöre…
Unsere Wohnung ist doch das reinste Paradies an Gemütlichkeit, verglichen mit dem struppigen Urwald in dem ich hier stehe….....
Dort herrscht wenigstens Harmonie, kein Gesülze wie hier, da erwarten mich meine Lieben“

„Keinen Mucks!!!!!“..... drückte sich da eine Waffe in Jans Nacken, während sich ein Kerl durch die Hecke wühlte
„Verdammt Maybach….und du willst Polizist sein. Lässt dich von hinten durch eine Hecke wie ein Anfänger überrumpeln“ verfluchte sich Jan
Der Lauf bohrte sich noch fester in seinen Nacken: „Keinen Mucks, sonst gibt es ganz fix 2 tote KOKs
Da geht´s lang“ stieß der Kerl ihn mit der Waffe voran
„Saba“ durchblitze es Jan, oh ja, er erinnerte sich an die Stimme, auch wenn der Kerl jetzt nur zischte
„Saba…die lächerliche Abkürzung für den eigentlich klangvollen Namen Sabatino….Pacos damaligen Komplizen.
Genauso brutal wie der Boss, aber ein gehirnloser Trottel, der nur Befehle ausführte
Logisch das er mich erkannt hat, weiß auch das ich KOK bin und mit dem 2. toten KOK meint er Ina.
Oh ja, der eiskalte Hund erschießt sie auch bestimmt sofort, wenn ich nur einen Ton von mir gebe
Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Saba ist nicht so intelligent wie Paco, aber genauso skrupellos“
Noch fester presste Jan die Lippen zusammen, damit ihm ja kein Laut entfuhr
Seine Erinnerungen brachen jäh ab, als er ins Haus gestoßen wurde
In Sekundenbruchteilen registrierte Jan links eine Wohnungsabschlusstür, rechts einen Treppenaufgang
„In der kleinen Hütte gibt es tatsächlich im I. Stock eine 2. separate Wohnung“ dachte er beiläufig
Links öffnete Saba aber jetzt eine weitere, schäbige Tür, die eigentlich nur in den Keller führen konnte
Saba stieß Jan so heftig in den Rücken, dass er die Treppe mehr hinunter stolperte als ging und wie vorausgesehen wirklich im Keller landete
„Maul halten“ zischte Saba wieder „Mit einer Kugel im Kopf sieht die Blonde da oben bestimmt nicht hübsch aus“ zerrte er Jan sofort in einen Kellerraum
Beinahe hätte Jan doch laut aufgestöhnt, als Saba ihn mit einem harten Tritt in die Kniekehlen zu Boden zwang

Aber Jan biss die Zähne aufeinander, beherrschte sich eisern
Nein..... Inas Tod verschulden mit dieser Gewissenslast wollte er nicht leben
Egal wie sie ihn beleidigt, gekränkt, verletzt, mit Tonnen Dreck überschüttet hatte
Nebensache wie tief er in den Boden gestampft wurde, wie viel Schrecklichkeiten ihm Ina an den Hals wünschte
All das waren für Jan keine Rechtfertigungen verantwortlich für ihr Ende zu sein
Außerdem gab es ja noch Paul, der Junge durfte nicht ohne Mutter aufwachsen
Jan stand rasend vor Wut kurz vorm explodieren, aber nur innerlich
Eisern zusammenreißend konnte Paco alles mit ihm machen, ohne das er auch nur den geringsten Widerstand leistete
An 1. Stelle stand Inas Schutz für Jan und sein eigener
Ihm zerriss es fast das Herz wenn er an seine Lieben dachte und er hatte keinen Schimmer was auf ihn zukam
Paco presste Jan jetzt ein Knäul gegen den Mund, während er ihm wie ein Scharfrichter die Waffe gegen die Schläfe drückte
Jan wusste nicht ob er lachen oder weinen sollte über diese lächerliche, angeberische Pose
Bereitwillig öffnete er den Mund, würgte aber dann entsetzlich
Ein ekliger Geschmack machte sich in seinem Mund breit. Es kostete Jan große Überwindung sonst hätte er sich sofort übergeben
„Sicher ist sicher, du bist bestimmt ausgetrickst genug den Knebel schnell auszuspucken“ verklebte Saba Jans Mund zusätzlich dick mit irgendeinem Band
Aus den Augenwinkel heraus erkannte Jan das hier Unmengen Zeug herum lag
"Vielleicht nutzt das Duo diesen Raum als Werkzeugkeller" überlegte er, beschimpfte sich sofort über welch unsinniges Zeug er nachdachte
Greifbar nahe standen da soviele Hilfsmittel für Jan, aber doch unendlich fern
Widerstandslos ließ er sich jetzt auch noch die Arme nach hinten drehen, die Hände zusammenfesseln und sofort danach auch die Füße

Jan fühlte sich nur noch schlecht, erbärmlich, klein und hilfloser als ein Baby
Wie der allergrößte Feigling hatte er widerstandslos kapituliert
Jetzt presste er zusammengefesselt an ein Rohr gebunden, stumm wie ein Fisch, bzw. stumm gemacht
Nur Verlierer waren solchen Situationen ausgesetzt, während die Schwerverbrecher mit der Waffe über ihn triumphierten
Saba wühlte jetzt in Jans Taschen, den Autoschlüssel steckte er ein, sein Handy zertrat er
Hämisch grinsend zerbrach er die Sim-Karte vor Jans Augen, zischte dann: „Ich würde dich ja sofort erschießen Maybach…….
Aber vielleicht fällt der Boss ein anderes Urteil über dich.......“ und verschwand
Jan hörte ihn die Treppe hinaufgehen, versuchte sich sofort von den Fesseln zu befreien
In Gedanken beschimpfte, verfluchte er sich, titulierte sich "Blödmann, Idiot", verwünschte er sich, der verantwortungsloseste Kerl auf der Erde zu sein

Saba klingelte schnell oben an der Wohnung
Paco riss die Tür auf, funkelte ihn wütend an, während Saba mit Blicken seine „Not“ ausdrücken wollte
Höflich rief er in die Wohnung: „Fr. Zimmermann, verzeihen Sie den Überfall
Sie wissen ich störe sonst nie wenn Sie hier sind.
Aber bei den Kellerrohren stimmt etwas nicht.
Das duldet keinen Aufschub, Paco muss sich das sofort ansehen“
„Dein Freund ist ja ganz aufgeregt, du solltest sofort nachsehen Paco“ meinte Ina
„Danke für dein Verständnis“ drückte ihr Paco noch schnell einen Kuss auf
Kaum schloss sich die Wohnungstür hinter den 2, legte Saba den Finger auf den Mund, zerrte Paco schnell die Kellertreppe hinunter

„Leise, du musst ganz leise sein, wegen dem Weib da oben“ zischte er dann
„Mensch was ist los, rede schon“ zischte Paco wütend zurück
Aufgeregt flüsterte Saba: „Halt dich fest……aber da (zeigte er auf die Tür)…da drin ist Maybach….als unser Gefangener“
„May….Maybach….bist du dir….bist du dir da ganz sicher“ stammelte Paco
Saba erregte sich: „Es ist Maybach………....unser Plan…………..zerplatzt….
Jetzt schaffe dir schnell die Alte vom Hals, danach erschieße ich den Bastard und dann hauen wir sofort ab“
Wütend zischte Paco: „Nichts da……..Du schaffst sofort sein Auto in den Schuppen.
Vom Wohnzimmer aus bekommt die Alte nichts mit, ich der feurige Liebhaber lenke sie schon ab, ha, ha, ha
Den Bullen wirst du ja hoffentlich ganz fest verknotet und verschnürt haben, der ist längst verfault bis man ihn findet
Reg dich also ab….Unser Gefangener ist so ungefährlich wie ein Stuhlbein
Den Plan ziehen wir trotzdem durch…..kapiert…???“
„Also doch………!!!!“ durchfuhr es Jan „Nichts Mann fürs Leben……
Kaum aus der Haft, schon kocht er am nächsten krummen Ding……….passt aber Ina nicht rein?“
„Ich mache mich jetzt schnell nach oben, sonst stürmt mein Herzblatt noch sehnsuchtsvoll die Treppe runter
Mir fällt schon was ein damit ich die Klette schnell los werde
Aber dann ist Schluss mit flüsternd
Mit lautem Gebrüll begrüße ich den zusammengeschnürten Helden dann standesgemäß……
Was solls……einen kurzen Triumph gönne ich mir jetzt schon“ drehte sich Paco herum und betrat gleich darauf den Kellerraum
Mit breitem, hämischem Grinsen baute er sich vor Jan auf

Wehren konnte er sich nicht, von sich geben auch nichts
Umso deutlicher drückte Jan sich aber mit seinen Augen aus
Geradewegs richtete er seinen Blick mitten in Pacos Gesicht
Soviel vernichtende Verachtung blitzte er heraus, dass es schon knisterte
Abrupt wandte sich Paco ab, hetzte die Treppe hoch
Jan konnte es nicht sehen, konnte aber nur Saba sein, der die Lampe abschaltete, die Tür jetzt von außen verriegelte
Düsterkeit herrschte nun im Raum. Ein Kellerfenster gab es hier nicht.
Nur durch eine komische Luke fiel etwas Licht herein
Jan hielt die Luke mehr für eine Öffnung, wo irgendwann mal Steine heraus gebröckelt waren
Unwichtig…..jetzt allein versuchte er sich sofort von den Fesseln zu befreien

„Habt ihr einen Rohrbruch?“ fragte oben Ina aufgeregt
Paco winkte ab: „Eine Lappallie, genügten ein paar Griffe mit Zange und Schraubenschlüssel
Aber mein Freund, der Angsthase, befürchtet das wir heute Nacht absaufen.
Deshalb hat er auch einige „fachmännische“ Kumpels angerufen
Bevor das Haus zusammenkracht schaue ich denen nachher auf die Finger
So leid es mir tut, aber einen schönen langen Abend können wir uns heute nicht machen“
„Schade……aber es ist so lieb von dir wie sehr du dich um meine Ruhe sorgst“ meinte Ina
Paco prahlte: „Ich bin doch immer Kavalier……deshalb sollten wir den kurzen Abend noch genießen“

Jans Pappe-Wände und –Böden-Vermutung erwies sich leider als richtig
Ungewollt wurde er Zuhörer von den Liebesspielen über ihm.
Unterdrückt bekam Jan Pacos geheuchelte Liebesschwüre und zerfetzte Laute mit, die beim Zärtlichkeitsaustausch nun mal liefen.
Er fühlte sich unbehaglich in der Rolle des unsichtbaren „Zuschauers/hörers“ und hätte sich gerne die Ohren zugehalten
Daran hinderten ihn ja nun mal die Fesseln, von denen sich Jan weiterhin mit aller Kraft zu befreien versuchte
Bisher erfolglos, wie er glaubte, den er spürte nicht die geringste Lockerung
Also noch mehr abschaffen, drehen, winden, die komischsten Verrenkungen in den Stricken machen
Durch den Knebel und verklebten Mund bekam Jan zwischendurch immer Atemnot, musste Pausen machen, um durch die Nase Luft aufzutanken
Saba hatte ihn wirklich meisterhaft verschnürt, die Stricke schnitten bei der kleinsten Bewegung so scharf ein, wie frischgeschliffene Klingen
„Egal…..Zähne zusammenbeißen, Schmerz unterdrücken, weitermachen“ schaffte sich Jan wie ein Besessener weiter ab
Zusätzlich trieben ihn entsetzliche Ängste an
Jan graute davor der Brutalität dieses Duos zum Opfer zu fallen.
Die Drohungen von Erschießen oder hier Verfaulen waren ja wohl eindeutig
„Ich muss gesund und lebend ganz schnell wieder bei meinen Lieben sein
Nein es darf nicht sein…..nicht schon wieder….um alles in der Welt nicht schon wieder......
Darf nicht sein, dass ich für meine Familie verschollen bin, sie diese unmenschliche Verzweiflung durchstehen müssen
Und Paco…..was immer er vor hat, muss verhindert werden, bevor die Bombe platzt
Für Ina bricht dann wohl die Welt zusammen.......
Sorry Kollegin,.... aber immer noch besser als wenn dir Paco Schmerzen zufügt“ überschlugen sich die entsetzlichsten Gedanken in Jan

Bei seinem Abmühen sich von den Fesseln zu befreien und dem Chaos in seinem Kopf bekam Jan von dem Ina-Paco-Flirtgehabe nichts mehr mit
Irgendwann startete ein Wagen, Inas Auto, hörte er am Motorengeräusch
Jan ahnte was jetzt kam und sofort stellten sich seine Nackenhaare auf

Kurz danach stand, wie angekündigt, Paco wirklich vor ihm
Da brüllte er auch schon los: „Du kannst dir gar nicht vorstellen Maybach wie ich den Anblick genieße, dich hilflos zusammengefesselt wie ein Paket vor mir zu haben
Eigentlich hetzte ich Ina aus einem anderen Grund so auf
Weißt ja was ich meine........!!!!!
Ina amüsierte sich ja köstlich, dass du wegen ihren Beleidigungen wie ein geprügelter Hund herumliefst.
Du Intelligenzbestie wusstet bestimmt, dass ich hinter allem stecke
Bingo Maybach,.......die superschlaue Laborratte hat mir jedes Wort tatsächlich abgekauft
Na ja, hast du wohl noch in Erinnerung wie gut ich Menschen betören kann, erstaunt mich selbst, dass das auch bei einer gestandenen KOK klappt
Die dumme Kuh kaufte mir sofort ab wie brutal, fies, gemein du mich verhaftet hast, Falschaussage, usw., usw.
Ob du es glaubst oder nicht Maybach, dass reinste Kinderspiel der Eintagsfliege dann auch einzuimpfen, dass du zu Unrecht aus dem Knast freikamst
Schmeichelhaft habe ich sie immer ganz lieb gebeten, doch mal ganz tief in sich hinein zuhören
Bei Acker wurde keine Waffe gefunden, er starb aber an deinen 2 Kugeln, Staatsanwälte ermitteln immer korrekt, Richter sind unfehlbar, ihr Urteil ist gerecht
Bullen sind im Knast die größten Kings, biegen selbst durch dickste Mauern alles zu ihren Gunsten.
Peter, Liliane, alles deine Marionetten, von denen der genervte Binz geblendet wurde
Schon reichlich weichgekocht vom Gejammer des lieben Schwiegerpapis

„Autohaus-Boss, Sicherheitsdienst, Doris Liebesagentur, Erfinder, schon vorher ein undurchsichtiges Geflecht, würden immer undurchsichtig bleiben
Oh ja Maybach, ich habe mir die Mühe gemacht deine Anklage ausführlich zu studieren
Mit meiner langen Knasterfahrung, konnte ich Lügen gegen dich schmieden, da wärst sogar du sprachlos gewesen
In ihrer bedingungslosen Liebe ließ sich Ina bald überzeugen, dass du zu Unrecht aus dem Knast freikamst.
Ihr täglich zugemutet wird neben einem knaststinkenden Mörder zu sitzen
Das so ein brutaler Verbrecher wie du nicht das Recht hat als großer KOK auf Jagd zu gehen, sondern rechtmäßig hinter Gitter gehört
Sollst dir aber nicht lange den Kopf zerbrechen, warum ich Ina mit diesen Intrigen verhexte
Ich wollte verhindern, dass die Soko Leipzig mir nochmal in die Quere kommt.
Besser gesagt du, den der Alte ist eigentlich nur noch gut für den Schaukelstuhl und dieser Mischspanier, Miguel, hat ja schon ins Gras gebissen“
„Miguel…….!!!!!“ Jan zuckte zusammen als hätte man sein Herz durchbohrt
„Tja….Bullen-Tod spricht sich sogar im Knast rum
Mein Glück, dass Ina damals gerade ihren Bangert bekam
Aber der Kopf, du Maybach, warst die härteste Nuss
Ja Kopf, spürte ich damals schon, hast es zwar nicht raushängen lassen, aber ich wusste sofort, dass du der Führer im Team warst
Ich habe nicht nur viel auf dem Kerbholz, rieche schon förmlich wenn ein Bulle gut ist
Genau deshalb richtete sich mein größter Hass im Knast gegen dich Maybach
So oft quälte, marterte, folterte ich dich bis aufs Blut, lagst immer wieder tot vor mir
Leider nur gedanklich…….doch dann beschloss ich dich bei meinem nächsten Ding auszutricksen

"Tja hättest dich mal anstatt in die Chef-Tochter, besser in Ina verlieben sollen
Dann wäre sie jetzt nicht das männerhungrige, verkorkste Weib, die schmachtend an den Lippen jedes Jünglings hängt
Ina lechzt sehnsüchtig nach meinem geheuchelten Liebesgeschwaffel…..und
Sie ist von allem, aber wirklich allem überzeugt was ich sage
Ergo, überschüttete sie dich jetzt mit ihren Mörder-Schuld-Knacki- Gefängnis-Vorwürfen
Bingo, als Ina erzählte wie verletzt, fassungslos, beleidigt du bist, dachte ich du wünscht sie zum Teufel
Jeder Andere hätte so ein Schandmaul aus seinem Leben verbannt, wäre es egal gewesen an wen sie ihr Herz verloren hat, auch wenn es ein Halunke wie ich bin
Derjenigen, die den gemeinsten Rufmord mit dir trieb, wünscht man doch gerade dann, dass sie mit einem Ex-Knacki wie mir ordentlich auf die Schnauze fällt.
Kein Interesse mehr an Ina, also auch völlig egal was ich treibe
Dachte so könnte ich dich austricksen Maybach, mir vom Hals halten
Nur deshalb bin ich wieder nach Leipzig gekommen, wollte, zwar auf Umwegen, aber wirklich in Ruhe meinen Coup durchziehen
Aber verhaften Maybach, nein nochmal schnappen lassen wollte ich mich nicht, erst recht nicht von dir
Hätte nie gedacht, dass du dir, sowie Ina über dich herfiel noch Gedanken um sie machst
Tja…kenne dich anscheinend doch nicht gut genug, den weichen, besorgten, der aus lauter Angst, dass der böse Paco dem liebestollen Schandmaul was antut, sich auf die Lauer legt, den Beschützer spielt
Dein Pech, dass der Wachhund Saba so schnell zugebissen hat
Aber mein Glück Maybach, muss nicht mehr lauern ob du wirklich die Füße still hältst
Während du hier zusammengeschnürt schmachtest, setze ich in aller Ruhe meinen Plan um
Danach kriege ich mich vor Lachen nicht mehr ein, wenn ich daran denke wie du hier ganz langsam elendig verreckst"

„Zu verhungern, verdursten oder zu ersticken….wirklich kein schöner Tod, Maybach
Denke nicht mal dran frei zu kommen, Sabas Stricke sind unlösbar wie Stahlschrauben
Oh Mann das ich das erleben darf…..du mein Gefangener….einfach köstlich…..!!!!!
Danke, vielen Dank dafür….eine größere Freude konntest du mir wirklich nicht machen, Maybach…ha, ha, ha“
„Rums“ Jan fuhr entsetzlich zusammen als die Tür zu krachte
Pacos Hass-Coup-Rache-Vergeltungsplan betäubte ihn irgendwie
Jan schüttelte sich, versuchte Alles was der Kerl auf ihn knallte zu sortieren
Dachte bitter: „Richtig…aus Sorge um Ina gehe ich Idiot Paco ins Netz……
Aber ist nichts mit verrecken….
Du Hund machst dir kein schönes Leben und meine Familie bleibt einsam zurück“ rang sich Jan jetzt zorngepeitscht wieder ab die Fesseln zu lösen


Aufgeregt rief Hajo durchs Telefon: „Leeeni….du rufst mich um diese Zeit an…..ist die Kleine etwa krank…
Ist Dana….ist den Kindern etwas zugestoßen….oder…..oder gar Ja….Jan?“
„Papa Jan ist….Jan ist….er ist….“ stammelte Leni
„Sag schon…jetzt rede doch endlich Leni….was ist Jan passiert?“ forderte Hajo
„Jan ist bis jetzt nicht nach Hause gekommen und ich erreiche ihn auch nicht“ ratterte Leni heraus
Hajo japste nach Luft: „Was sagst du da……aber Jan….Jan ist doch….Wie ist es übers Handy“
„Wie Tot ist die Leitung…….kriege rein gar keine Verbindung…..als existiere der Anschluss überhaupt nicht“ stieß Leni verzweifelt hervor

„Scheiße…..“ fluchte Hajo „Dann hatte Jan…verdammt….hatte….. ist er…..
Leni ich lasse sofort alle Kliniken abklappern und leite alle erforderlichen Maßnahmen ein“
„Dann…..dann willst du Jan also wirklich helfen, Papa….denkst nicht wieder das er……?“ flüsterte Leni
„Bitte nicht Leni…“ flehte Hajo „Kurbele sofort alles an….versprochen“
Leni wisperte: „Glaubst du auch das Jan…..denkst du an das Schlimmste“
Hajo redete auf sie ein: „Daran will ich nicht denken…….vielleicht hatte Jan ja einen Unfall
Doch möglich, dass er bewusstlos in eine Klinik gebracht wurde“
„Die hätten doch angerufen…..Nein Jan ist….er wurde….die haben ihn wieder…….“ erregte sich Leni
Hajo zwang sich zur Ruhe: „Mit Vermutungen kommen wir nicht weiter Leni.
Ich leite jetzt alles in die Wege und danach komme ich zu euch….einverstanden?“
„Bis später Papa“ wisperte Leni noch, dann legte sie auf
„Ach Benni…..kann doch nicht sein….Jan…..nicht wieder Jan…..nicht schon wieder“ flüsterte sie verzweifelt
Benni nahm Leni fürsorglich in seine Arme, murmelte: „Ich weiß….wieder Angst, Warten, Ungewissheit um Papa….mir geht es genauso“
Lenis Kopf sackte auf seine Brust: „Benni…..Jan…das ist so“ raubten ihr die Tränen dann die Stimme
Benni drückte Leni noch fester an sich, die jetzt herzzerreißend weinte
Der Große musste sich eisern zusammenreißend, hätte so gerne mitgeheult

Totale Finsternis umhüllte Jan schon lange, der noch immer versuchte die Fesseln zu lösen
Er bemerkte gar nicht, dass seine Bewegungen immer langsamer wurden
Immer wieder lehnte sich Jan gegen die zwanghaften Unterbrechungen auf
Hier gab es einiges, was ihm kurzfristig schwächte, weshalb er Pausen einlegen musste
In dem Keller miefte es nicht nur eklig nach Schimmel, Jan fühlte sich dazu noch von Gasgeruch eingenebelt
Zwischendurch breitete sich auch immer wieder furchtbarer Fäkaliengestank aus
Jan grollte: „Die Bruchbude gehört abgerissen, Heizungs-Abflussrohre…alles marode…..
Paco haust genau in dem Dreck wo er hingehört……
Aber klar….der Altbau ist ja nur der vorübergehende Unterschlupf bis zu seinem Super-Coup“
Diese Gedanken verstärkten seine Kopfschmerzen noch, hechelnd versuchte er durch den Knebel nach Luft zu schnappen
Viel, viel zu viel stürmte auf Jan innerhalb weniger Stunden ein, zerrte solange an seinen Kräften bis sein Kopf schlapp auf die Brust sackte
Halb schlafend, entkräftet, benommen, hing er jetzt in den Stricken, dämmerte Jan nur noch vor sich hin

„Hast du etwas über Jan erfahren, wurde er gefunden?“ rief Leni aufgeregt als Hajo kam
Traurig schüttelte der nur mit dem Kopf
„Hast du überhaupt etwas unternommen?“ wollte Leni wissen
Hajo nannte 3 Kliniken: „Dort wurde Jan nicht eingeliefert. Bei den anderen Kliniken fragen die Jungs noch nach.
Die Kollegen halten bestimmt die Augen offen, suchen schon nach Jan, soweit das im Dunkeln überhaupt möglich ist“
Leni hauchte: „Du/ihr sucht wirklich nach Jan…..? Behauptest also nicht wieder er habe sich davongemacht, sei auf Abenteuertour“

Betreten murmelte Hajo: „Leni…….ich dachte du hast mir vergeben, verstanden warum ich damals so furchtbar auf Jan herumhackte.
Du weißt doch, dass ich irgend……irgendwie nicht ich selbst war
Muss ich erst Abbitte leisten, auf den Knie rutschen, bevor du mir glaubst, dass ich Jan nie mehr so verleumden würde“
Leni wehrte ab: „Ja, ja schon gut….sorry…..aber das ist….ist.....
Du glaubst also auch, dass Jan schon wieder entführt wurde?“
Hajo bekräftigte: „Ich denke erst mal positiv…..
Zunächst hoffe ich darauf, dass Jan in einer Klinik gefunden wird
Es passieren unzählige Unfälle…..Jan muss ihn nicht mal verursacht haben.
Keiner ist davor sicher, dass ihm irgendein besoffener Idiot plötzlich ins Auto rast
Sicher….Jan ist ein exzellenter Fahrer, geschult auf plötzliche Verkehrsrisiken zu reagieren.
Aber die ganze Erfahrung nutzt nichts, wenn es dich wie ein Blitz trifft“
Hajos Handy klingelte: „Verstehe….da ist Jan also nicht
Das übernimmst du….klasse Tom…..ich danke dir…Melde dich aber wieder“
Hajo erklärte: „Tom fragte in der …..Klinik nach Jan…..ihr habt´s gehört….Leider ohne Erfolg
Er ist schon zur …..Klinik unterwegs
„Aber wir…..wir müssen…..wir sollen wohl wieder Däumchen drehen….während Papa irgendwo.......
Mensch Hajo !!! Bringe doch endlich mal was Gescheites…..Sage uns ganz konkret was wir für Papa tun können“ erregte sich Benni
Hajo stotterte: „Benni…ich…ich….ihr bekommt alles direkt von mir mit….ich darf doch...doch...
Ich darf doch hier bleiben…?“

Benni winkte ab: „Mach es dir bequem"
Erdrückende Stille breitete sich aus
Bis Hajo fragte: „Von Dana ist ja nichts zu hören…..schläft sie friedlich…..ohne Jan“
Leni erklärte: „Jan kommt ja öfter mal später….Aber Dana sind heute vom Spielen und Toben schon ganz früh die Augen zugefallen
Doch wenn sie aufwacht ruft sie sehnsüchtig nach ihrem Papa…..darf gar nicht daran denken“

Jan fand zu sich von dem ekligen Geschmack in seinem Mund
Den Gestank hatte er auch in der Nase, überall um sich herum
„Paco“ heulten dann sofort die Sirenen bei ihm auf
„Übermut, Selbstüberschatzung, Beschützer spielen……bin ich wirklich so verantwortungslos….
Nicht an meine Lieben…..an Gefahren gedacht….Einfach drauf los….den Halunken ausspionieren….?
Jan horchte tief, ganz tief in sich hinein, erbarmungslos
„Wollte nur….wollte doch nur…..nur….nicht mehr als Mörder, schuldig, Knacki….beschimpft werden
Verrückt Jan, irre ja….bekloppt….aber das wühlte so stark in mir…….schnitt so tief in mich ein
Ich musste die Wurzel packen, Paco….ertrug das nicht mehr….Ina sollte das Kapitel zuschlagen….irgendwie
Und jetzt…..hat mich der Hexer schon besiegt….
Hat er wirklich…?....Willst du aufgeben Jan….einfach kapitulieren….wegen so einem…..???“
Aber jetzt riss es Jan aus seinem Grübeln, oben diskutierten Paco und Saba heftig
Nein sie stritten, ziemlich laut sogar

Saba rief: „Ich habe kein Auge zugekriegt, jetzt auch noch der Bulle da unten
Reicht schon, dass ich die dämliche Liebelei mit der Blondine ertragen muss
Mensch Paco, schieß das Weib zum Mond….die ist viel zu alt für dich
Willst mir doch nicht erzählen, dass du ihrem treuen Blick verfallen bist….Sie im Bett wie eine Rakete abgeht“
Paco winkte ab: „Quatsch, was glaubst du wie ich mir die Zunge verdrehe bei den verlogenen Schmeicheleien und Treueschwüren
Rakete….von wegen…Schlaftablette passt besser….obwohl…einen knackigen Hintern hat sie ja und auch sonst….alles stramm….aber im Bett
Beim Sex gähnend langweilig…..Mein Höhepunkt bedeutet Löcher in die Decke starren, kostet mich echt Überwindung
Lass das doch alles nur über mich ergehen, weil uns Frau KOK von Nutzen sein soll“
Saba schimpfte:„Das ist mir zu riskant….jetzt auch noch die tickende Zeitbombe Maybach
Doch schon der größte Irrsinn gerade hier in Leipzig unterzutauchen
Wir starten den Turbo, kommen auch so an unser Ziel…..am besten heute noch“
Paco brüllte: „Muss man dir Idiot alles 3 x erklären, warum ein hohes Risiko eingehen
Wir warten ab, bis unsere Helfer liefern, damit und vor allem mit der Blonden fallen wir überhaupt nicht auf
Jawohl gerade hier von Leipzig…..hier wurden wir damals geschnappt
Rechnet doch Keiner damit, dass wir hier alles in trockne Tücher legen
Die listige Spürnase, Maybach hat jetzt schon ausgeschnuppert
Es bleibt bei meinem Plan…verstanden….und der Bulle, lief ja noch besser als ich ausknobelte
Jetzt sitzt Maybach fest…..brauchst nicht mal an ihn denken…..irgendwann verreckt er sowieso“

Aufgeregt dachte Jan: „Die wollen 100% einen Bruch machen….1 Toter…2 oder wie viel Opfer gibt es diesmal
Aber Ina…..von Nutzen sein…..was hat der Hund bloß vor?????“
Sinnlos darüber nachzudenken, hier raus kommen wollte Jan, ganz schnell
Sofort setzten seine Bemühungen wieder ein sich von den Fesseln zu befreien


Im Büro berichtete Tom Hajo gerade von seiner nächtlichen Suche nach Jan als Ina kam
Hajo erklärte sofort: „Hör zu Ina….Tom weiß ja schon Bescheid…aber du bist nach Feierabend seit neuestem nicht erreichbar“
„Gönnst du mir kein Privatleben mehr“ schnauzte Ina
Hajo ging nicht darauf ein: „Also.....Jan ist verschwunden und natürlich werden wir, gemeinsam mit den Kollegen, so schnell wie möglich versuchen zu klären was dahinter steckt
Doch leider, sage ich höchst ungern, leider sind wir die Mordkommission und haben Kruse versprochen ihm für die Anklage in unserem akuten Fall schnell alles zu liefern
Trotzdem nutzen wir natürlich jede freie Minute um Jan zu finden. Momentan müssen wir leider annehmen, dass er entführt wurde“
Ina prustete los: „Entführt….Hajo mach dich nicht lächerlich
Jan ist auf Abenteuertour, aalt sich in der Sonne, spielt wieder den liebestollen von Bett zu Bett-Springer
Du hast es ja vor einiger Zeit selbst so treffend formuliert“
Hajo brüllte: „Schweig Ina….ich beschimpfte Jan damals so, weil ich in einer Krise steckte, die ich dir aber bestimmt nicht auf die Nase binde
Du weißt, in welchem Zustand Jan zurückkehrte.
Entführer sind nicht zimperlich, worum es auch immer geht……Jan muss gefunden werden bevor man ihn tötet
Tom wurde heute Nacht schon aktiv, ich erwarte das auch von dir wann immer Zeit dazu bleibt“

Ina keifte: „Da hast du dich geschnitten Hajo, keinen Finger rühre ich für den Rumtreiber
Jan kann bleiben wo der Pfeffer wächst
Wäre ja noch schöner, der Kerl amüsiert sich und ich renne mir die Hacken ab, verzichte auf meine wohlverdiente Freizeit"
Hajo brüllte: „Ina hast du es mit den Ohren....??? - Jan wurde in keiner Klinik der Stadt eingeliefert
Die Suche nach ihm heute Nacht blieb erfolglos
Also kein Ton mehr über Abenteuer, Rumtreiber
Nimm endlich zur Kenntnis, dass Jan mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit entführt wurde“
Ina tönte: „Dann müsst ihr ganz schnell im Gefängnis nachsehen
Hört auf euch den Kopf zu zerbrechen….ich sage euch wo Jan ist, bzw. was er gemacht hat
Er ertrug meine Wahrheiten nicht mehr......
Hat endlich eingesehen, dass er nicht mehr länger den unschuldigen Schuldigen spielen kann
Jan ist endlich da wieder hingegangen, wo er gar nicht erst hätte rauskommen dürfen
Er sitzt wieder hinter Gitter, ist im Gefängnis
Er ist zuvor gekommen was doch bald geschehen wäre
Jan hat sich wieder in der Zelle einsperren lassen“
„Ina…..noch ein Wort und ich drehe dir den Hals herum
Das Weib ist doch wahnsinnig Hajo….ich muss hier raus“ rannte Tom in Hajos Büro
Hajo brüllte: „Wenn du nicht sofort zur Vernunft kommst Ina wird das Konsequenzen haben…
Das schwöre ich dir“ brüllte Hajo und ging zu Tom, mit dem es noch viel zu besprechen gab

Jan hätte heulen können, da schuftete er sich so ab und doch schnürten ihn die Fesseln noch genauso hart zusammen wie die ganze Zeit schon
Er wusste schon gar nicht mehr wie er die Hände noch drehen, biegen und winden sollte
Vollführte sowieso schon die absurdesten Verrenkungen, schrak zusammen, wenn wieder die Knochen knackten
Jan dachte bitter: „Komplizierte Handfraktur genügt und ich kann nie wieder eine Waffe halten.
Das war´s dann, Beruf an den Nagel hängen….höchstens noch Invalide im Innendienst
Alles wegen…..wegen….wegen dem Halunken Paco
Der ist wirklich das Letzte…..kehrt frech hierher zurück, weil er sich in Leipzig sicher fühlt...!!!
Dazu fällt mir absolut nichts mehr ein, hat zuletzt im Knast wohl alle Skrupel abgelegt“
Die Kellertür quietschte, Jan stellte sofort seine Befreiungsversuche ein
Saba „besuchte“ ihn, spottete: „Na Bulle, schon am verhungern und verdursten
Knurrt dein Magen schon ordentlich, klebt deine Zunge schon am Gaumen fest
Das ist noch gar nichts gegen die richtige Hölle die bald einsetzt
Warte es ab, wie qualvoll es erst wird wenn in deinem Magen die Krämpfe toben.
Es kommt dir wie die Ewigkeit vor bis er im Schneckentempo zu einem kleinen Kloß schrumpft
Deine Eingeweide ziehen sich so entsetzlich zusammen, dass du glaubst in einer Pressmaschine zu liegen
Wie in der Wüste leidest du an deiner ausgetrockneten, engen, brennenden Kehle
Selbst deine eigene Spucke wird sofort steinhart.
Brocken zu Brocken, Stein auf Stein bis kein Lufthauch mehr durchgeht“

Niedergeschlagen dachte Jan: „So darf ich…kann ich….will ich nicht sterben….
Ich möchte nach Hause…zu meinen Lieben…..Ganz….ganz schnell
Kann ich nicht in Worte fassen wie ich mich nach meiner Familie sehne…..und sie
Nicht schon wieder Angst….Ungewissheit….Verzweiflung….irgendwann zerbrechen meine Lieben
Jetzt befreie dich endlich aus diesen verdammten Stricken Maybach
Nun mach schon, bist doch nicht in Stahl geschmiedet, die Fesseln wirst du.... müssen sich lösen.....
Sie müssen einfach“ trieb sich Jan in seiner Verzweiflung noch heftiger an
Jedes Wort von Saba dröhnte ihm dabei immer wieder in den Ohren
Jan wusste, dass all die spöttisch über ihn geschütteten Schrecklichkeiten früher oder später eintreten würden
„Darf nicht sein…..auf keinen Fall….niemals“ scheuerte er wie wahnsinnig an dem Rohr entlang, woran er gefesselt war, um die Stricke zu sprengen


Ina, völlig überzeugt von ihrer Vermutung, fuhr tatsächlich zum U-Gefängnis
Am Empfang fragte der Wärter: „Fr. Zimmermann Sie haben sich zwar ordnungsgemäß angemeldet, nannten aber leider den Grund Ihres Anliegens nicht“
Ina erklärte: „Ich habe nur 1 Frage, haben Sie einen Häftling namens Maybach?“
„Ent…..entschuldigen Sie bi….bitte, ich habe gerade nicht genau hingehört
Wie soll der Häftling heißen?“ stammelte der Wärter
Ungeduldig erklärte Ina: „Maybach….meine Güte…..Sie hören den Namen doch nicht zum 1. x“

Der Wärter stotterte: „May….May…..Maybach….
Sie….Sie meinen aber jetzt ni..ni….nicht KOK Ja…Jan Maybach“ (entsetzt schaute er zu Wärter Fehr, der gerade gekommen, die letzten Sätze mitbekam)
„Oh Wunder….der Groschen ist endlich gefallen“ freute sich Ina „Genau den Maybach meine ich
Toll….ich habe also richtig vermutet. Er sitzt wirklich hier in einer Zelle“
Total konfus stammelte Fehr: „Also Fr. Zimmermann, Sie irritieren mich….
Ich verstehe Ihre Schadenfreude nicht ganz….Nein…H. Maybach ist natürlich nicht hier
KOK Maybach ist 100% nicht hier in U-Haft“
„Sind Sie sich da ganz sicher? Schauen Sie doch lieber noch mal nach
Oder besser fragen Sie Ihre Kollegen von der Nachtschicht“ forderte Ina
Fest erklärte Fehr jetzt: „Wir müssen nicht nachsehen oder fragen
KOK Maybach ist ganz bestimmt kein Häftling hier….hören Sie
Wir bedauern ja auch sehr, was letztes Mal mit H. Maybach geschah
Aber glauben Sie uns…..gerade deshalb wird es keine Wiederholung geben
Die Geschehnisse um H. Maybach waren allen Kollegen eine entsetzliche Lehre
Noch mal machen wir nicht Dienst nach Vorschrift und sperren einfach weg, wenn die ganze U-Haft ein geheimnisvolles Rätsel ist“
Ina tönte: „Na nun brechen Sie mal nicht gleich in Tränen aus
Ist doch Ihr täglich Brot sobald ein Haftbefehl vorliegt den Beschuldigten wegzusperren
Auch einen KOK, selbst wenn das nur sehr selten vorkommt
Geschadet hat es Jan jedenfalls nicht“

Die Wärter schnappten nach Luft
Fehr krächzte aufgebracht: „Darüber kann man geteilter Meinung sein
Wenn Sie U-Haft-für eine Erfahrung halten……
Für eine Erfahrung die KOK Maybach unbedingt wiederholt machen muss….?
Bitte…..das ist Ihre Ansicht
Uns entschuldigen Sie jetzt bitte…..
Wir müssen uns um die Häftlinge kümmern die wirklich bei uns eingesperrt sind“
Ina meinte: „Das ich das nicht gleich gecheckt habe….!!!
Was soll Jan im U-Gefängnis.
Seine richtige Zelle ist im Vollzug und sonst nirgends…….
Auf Wiedersehen die Herren“ rauschte sie mit triumphalen Lächeln hinaus
Die Wärter schüttelten erst schockiert die Köpfe
Dann schauten sie sich völlig konfus einen Moment an
Endlich raunte Fehre: „Bei KOK Maybachs 1. U-Haft hielt ich Binz noch für den Sündenbock.
Aber vom Chef über die Kollegin, wetteifert jetzt die ganze Soko wer H. Maybach wieder am schnellsten hinter Gitter bringt“
„Wieder“ bedeutete für die Wärter, dass Jan zum 3. X eingesperrt wurde
Aber diesem einen, entscheidenden Wort zollte Ina keine Aufmerksamkeit
So blieb die Wahrheit über Jans 2. U-Haft, die er wegen dem „Leidens-Irren“ Hajo durchmachen musste, für die ausgeflippte Verliebte auch weiterhin verborgen

Jan beschimpfte sich so oft ein Weichei zu sein, weil er wegen verschiedenster Umstände die Entfesselungsversuche immer wieder unterbrach
Er vermutete nicht nur, er spürte nur zu gut, wie es ihm warm über Hände und Arme rann
Jan wusste, dass er sich die Gelenke aufgescheuert hatte, ihm Blut aus den Stellen rann
Mit einem Messer dort ringsum eingeritzt, hätte die gleiche schmerzhafte Wirkung gehabt
Die Stricke schnitten genauso scharf ein wie eine Rasierklinge
Manchmal schrie Jan gequält auf, wenn er wieder und wieder über die offenen Wunden rieb
Durch den Knebel drang kein Ton seiner Schreie durch, aber er fetzte sich noch mehr an:
„Zähne zusammenbeißen, durchhalten, stell dich nicht so blöd an, wirst doch Fesseln aufbekommen“
Bei den Anstrengungen drückte es Jan aber immer wieder die Luft ab
An dem Knebel würgte er sowieso die ganze Zeit
Aber Jan fühlte sich sowieso wie in einer barbarischen „Gestankkammer“
Eingehüllt von Heizungsgas, ekligem Fäkaliengeruch, schimmeligem Modermief
Er glaubte sich sicher, dass es hier keinen Hauch lebensnotwendigen Sauerstoff mehr gab
Diese Erstickungsluft musste dicker wie der Londoner Nebel sein, auch mit dem größten Säbel nicht zu durchschneiden
Zu Jans fest verklebtem Mund setzte sich auch seine Nase immer mehr zu
Er wunderte sich schon noch nicht erstickt zu sein
Ahnungslos vor wie viel Stunden er etwas gegessen hatte, entkräftete Jan sein knurrender Magen noch mehr
Was hätte er jetzt für einen Schluck Wasser gegeben
Diesmal hörte Jan Saba erst als der Türriegel rumpelte

Sofort spottete Saba wieder:
„Wie ein Häufchen Elend…..!!!
Ja so in etwa würde ich dein Aussehen jetzt beschreiben, Maybach
Schätze so um 5-8 Pfund hat dich der Hunger schon erleichtert
Schwitz doch nicht so Bulle...!!!!!
Noch nie was davon gehört, dass man bei zu viel Schweißverlust austrocknet?
Aber bis du ein Skelett bist Maybach, ist es noch ein langer Weg
Aber dann....dann wird’s richtig qualvoll
Hast du meine ausführliche Beschreibung schon vergessen?
Kannst die bisherige Zeit als Spaziergang ansehen
Na ja….ihr Bullen habt ja Ausdauer…..seid gut geschult vom „auf der Lauer liegen“
Hämisch grinsend machte er sich dann an der Luke vom Kamin zu schaffen
Jan hatte die Luke bisher nicht beachtet, denn jeder Kamin hatte normalerweise einen Schacht
Doch Saba öffnete jetzt die Schachtluke
„Der Kamin ist wohl längst stillgelegt und die haben den Schacht zu einem Versteck „ umfunktioniert“
Guter Einfall, soviel Ideenreichtum hätte ich den 2 Idioten gar nicht zugetraut“ überlegte Jan
Saba stand direkt vor dem Schacht, er konnte nicht sehen was darin lag
Etwas „Großes“ hatte der Kerl wohl nicht herausgenommen, denn das „Etwas“ ließ sich gut in der Hosentasche verstauen

Mit 1 Handgriff verschloss er den Schacht wieder
„Lauf uns ja nicht weg Maybach…..ahahaha….ha…ha..“ lachte Saba noch schallend
„Rums“ knallte da die Tür schon wieder zu

Jan grübelte: „Wieso holt Saba etwas aus einem Versteck wenn der Coup erst steigen soll.?????
Hörte doch genau wie sie sich über den Ablauf und Inas „Einsatz“ stritten“

Aber dann grollte Jan: „Ich will aber hier raus…..muss raus….ihr dürft euren Plan nicht umsetzen….
Kein Mensch mehr darf euren Kugeln zum Opfer fallen…..
Und meine Familie….um alles in der Welt meine Lieben…..ihre Angst…..Ungewissheit
Das muss aufhören, ganz schnell…..und meine Verzweiflung….die brennende Sehnsucht
Das ist jetzt mein Antrieb…..genau.....jawohl….....!!!!!
Ganz bestimmt habe ich mit diesem harmonischen Bild vor Augen jetzt die Kraft mich zu befreien
Diese verdammten Fesseln müssen sich doch lösen, müssen gesprengt werden……irgendwie“
Jan wuchs fast über sich selbst hinaus bei seinem weiteren Abmühen die Stricke aufzubekommen