Verleumdet........aber in großer Sorge

Tom stand am Fenster, fragte plötzlich:
„Sag mal…..kennst du Inas Freund Jan?“
Jan schüttelte den Kopf: „Nein, Inas Neuer ist mir noch nicht begegnet.
Hörte nur, dass auch er wieder sehr jung sei, genau wie sein Vorgänger Milo“
„Jung…ja wirklich sehr jung im Gegensatz zu Ina….Irgendwie feuriger Südländertyp…..
Total ungleiches Paar….tz..tz….ich fasse es nicht“ entsetzte sich Tom
„Du klingst wie Vince…..bist du etwa auch genauso eifersüchtig wie er“ grinste Jan
Unwirsch meinte Tom: „Quatsch…..Eifersucht….also Ina ist bestimmt nicht meine Traumfrau
Dachte nur wo Ina die 40 ja nun auch gut überschritten hat…..
Na ja und weil die kühle Blonde eben sonst überall ihre schlauen Weißheiten raushängen lässt….....
.......da dachte ich halt, dass sie auf gleichaltrige Partner, die ihr die Stange halten können, steht“
„Enttäuscht…?....Am Boden zerstört….Zwingt dich die Schlappe gar in die Knie, mein Freund?“ spottete Jan
„Blödmann“ grinste Tom „Kennst mich doch, ich stehe über den Dingen.
Bei mir kann Jeder Jeden lieben, selbst wenn 50 Jahre Altersunterschied dazwischen liegen“
„Das beruhigt mich jetzt aber und wir können das Thema passende/unpassende Paare abhaken“ flachste Jan

Abends erzählte er Leni von Toms Entsetzen über Inas jungen Freund
Leni fragte: „Frauen über 40 contra junge Freunde, da rätselt natürlich auch der Psychologe Jan drüber?“
Jan wehrte ab: „Irrtum Schatz. Ich habe Milo akzeptiert und werde bestimmt auch nichts gegen Inas Neuen sagen.
Ich wünsche ihr nur dauerhaftes Glück…..aber mehr hat mich nicht zu interessieren, oder?
Leni amüsierte sich: „Nein, denn Ina kratzt dir die Augen aus wenn du dich reinhängst
Aber da ich ja auch zum weiblichen Geschlecht zähle, kann ich dich über solche Beziehungen aufklären“
„Aha“ ließ Jan nur erstaunt verlauten
Leni belehrte: „Bei Ina zeigt sich schon lange, dass sie panisch auf die „4“ vor ihrem Alter reagiert
Ina will mit allen Mitteln stoppen was eigentlich ganz natürlich ist.
Bloß nicht eingestehen das man älter wird….etwas vergessen, Falten.
Ina will Allen und am meisten sich selbst ihre Jugendlichkeit weiter beharrlich beweisen.........
...Also klammert sie sich u.a. an einen jungen Liebhaber
Weißt du…..junge Liebhaber sind wie Schmuckstücke für Frauen unseres Alters
Ist übrigens sehr „in“ solche Schmuckstücke zu präsentieren“
„Darf ich fragen, mit wie vielen solcher Schmuckstücke du deine Alters-Panik stoppst?“ neckte Jan
Leni konterte: „Ich brauche so etwas nicht. Mit dir habe ich doch den alterslosen Jugendlichen für immer an meiner Seite“
„Lügnerin…..Von wegen Jugendlicher…..Opa passt besser…........
Meine vielen grauen Haare beweisen das ja wohl eindeutig“ spielte Jan den Beleidigten
„Ich liebe jedes einzelne graue Haar von dir Jan“ fuhr Leni ihm über den Kopf und zog ihn schnell ins Schlafzimmer

Wegen Inas "Jung-Freund" stieß Tom schon lange keine Entsetzenslaute mehr aus
Auch Leni erteilte Jan keinen "Unterricht" mehr über Panik-Schmuckstücke
Bei der vielen Arbeit wurde Inas Partner fast zur Nebensache
Jan hatte den jungen Mann auch bis jetzt noch nicht zu Gesicht bekommen.
Er dachte auch gar nicht an Inas Beziehung
Schon seit Wochen zogen sich sehr komplizierte Ermittlungen dahin.
Jans Kopf spaltete sich momentan in die 2 Hälften: Fallaufklärung und Familie


Jan parkte gerade endlich wieder vor dem Präsidium
Er seufzte tief: „Dachte die Befragung endet nie mehr......
Jetzt ist wirklich schon Dienstschluss….das Büro ist wohl schon leer
Aber mir ist wohler wenn ich die sichergestellten Beweisstücke bei uns einschließe anstatt sie mit herumzutragen.
Geht ja ganz schnell….und dann kehre ich endlich zu meinen Lieben heim"
Als Jan jetzt den Zündschlüssel rauszog kam Ina strahlend aus dem Präsidium
Sofort umarmte sie stürmisch und küsste dann innig einen Mann, der auf sie wartete
Der Mann stand mit dem Rücken zu Jan, er sinnierte: „Das kann ja nur Inas Freund sein“
Diskret blieb er im Wagen sitzen, dachte: „Halte mich lieber zurück. Wenn ich jetzt zu dem Paar gehe keift Ina mich noch an ich würde sie „bespitzeln“

Sehr lange musste Jan nicht ausharren, der Freund hielt jetzt die Wagentür auf und Ina stieg schnell ein
Der Mann drehte sich herum, wollte zur Fahrertür
„Paaaaaaacoooooo“ ertönte in Jan ein dröhnender Gongschlag, er flippte fast aus
„Paco ist Inas Freund…..ausgerechnet Paco….kann nicht sein….“Paco“..ich fantasiere“ hämmerte es jetzt in Jan
Er wischte sich über die Augen, petzte sie zusammen….richtete den Blick wieder auf Paco, der ihn jetzt wohl auch erkannt hatte
Seine Augen hafteten in Jans Gesicht, hochaufgerichtet stand er in seinen schicken Klamotten an seinem Nobelklassewagen
Angeberisch warf er den Kopf in den Nacken und dann……
Jan wurde übel…..dann grinste Paco ihn breit und höhnisch an…und dann….
Paco formte seine Hand entsprechend, zielte mit dem Zeigefinger genau auf seinen Kopf „Nein..nein…“
Wischte Jan den Gedanken fort: „Habe ich mir nur eingebildet….
Paco drohte mir nicht gerade mit dem Rache-Hinrichtungs-Kopfschusszeichen….
Quatsch….sah nur so aus…..warum sollte der sich an mir rächen wollen……Berechtigte Verhaftung damals…
Nicht von mir allein sondern mit vielen Kollegen zusammen durchgeführt….Jan du siehst Gespenster“
Er bekam noch mit, dass Paco kurz mit der Hand wedelte, als wolle er spotten: „Du kannst mich mal Bulle“
Mit aufheulendem Motor brauste das Auto, samt Liebespaar, vom Parkplatz
Der Spuk ging so schnell vorüber wie begonnen, Jan saß wie gelähmt hinter dem Steuer
„Paco….Paco…..Paco….“ hämmerte es ohrenbetäubend in seinem Kopf, verursachte grausame Schmerzen
Jan presste sich die Hände gegen die Schläfen, nutzlos der Hammer donnerte weiter
„Muss wissen warum der Kerl schon frei ist“ schnappte er sich die Beweisstücke, stürmte die Treppe hinauf, raste durch Präsidium bis zum Büro

Nach Atem hechelnd schaltete Jan seinen PC an
Während das Gerät hochfuhr verschloss er die Beweisstücke
„Endlich“ haute Jan in die Tasten, klickte die Verbrecherdatei an, Name eingetippt, da öffnete sich die Tafel
„Paco!!!!!“ hatte Jan sein Bild vor sich
„Paco…….das ist….das war gerade…..kein Zweifel….unten stand gerade Paco vor mir“ hämmerte es wieder in ihm
„Für den Kerl war der Bau wohl der reinste Spaziergang, die fiese Angeber-Visage grinst noch genauso spöttisch wie damals
Der brutale „Schönling“ ist nicht ein bisschen gealtert, im Gegenteil er sieht aus wie das blühende Leben
Aber Paco kann noch nicht frei sein……….“schaute Jan aufgeregt die Datei durch
„Verdammt“ starrte er auf den Eintrag, las ihn 1x, 2x….5x…aber die Zeile blieb stehen wie eingebrannt:
„2 Jahre Straferlass wegen guter Führung und das schon am…….“
Jan lachte schallend, fluchte wild: „Welcher Idiot kam denn zu dieser Beurteilung…..gute Führung
Dieser Raubmörder gehört für immer hinter Gitter. Pacos Vorstrafenlatte ist länger als mein Arm, der Kerl ist eine ewig tickende Zeitbombe
Aber Ina…….meine Güte….. sie weiß doch gar nicht auf wenn sie sich eingelassen hat……Schwangerschaftsurlaub…..
Genau….erinnere mich, wir schnappten Paco kurz nach Pauls Geburt
Wieso treibt sich der Kerl jetzt hier herum…..Mensch eiskalter geht es nicht…..direkt vorm Präsidium…..muss doch wissen, dass Hajo oder ich ihn jederzeit entdecken können
Der nagelt uns hilflos an die Wand….will gesehen werden…..Strafe verbüßt…..da müssen wir ja die Füße stillhalten
Was führt der Hund bloß im Schilde…..vor allem mit Ina….der spielt doch nicht ohne Grund den heißen Liebhaber…..
Oh Mann…..das ist….ist eine Katastrophe…..und ich….ich bin gefesselt, zusammengeschnürt wie ein Pa-ket…….kann nichts gegen die Katastrophe tun
Wenn ich nur die kleinste Warnung ausspreche reißt Ina mich in Stücke…..Ihr Liebesleben geht Keinen was an…..

"Dann klammert sich Ina garantiert noch fester an dieses widerliche Subjekt…….und Hajo….
Der flippt ebenfalls aus wie ich…..trotzdem wird Ina ihn in den Boden stampfen….
In ihr Liebesleben hat sich Keiner, aber absolut Keiner reinzuhängen“
Schnell schaltete Jan jetzt den PC aus, trabte niedergeschlagen hinaus, fiel erschöpft in den Autositz
Sehr langsam fuhr er nach Hause, versuchte Herr über das Chaos in seinem Kopf zu werden
Aussichtslos……Jan konnte keinen einzigen klaren Gedanken fassen
Selbst bei seinen Lieben fühlte er sich immer noch als habe ihn ein riesiger Vorschlaghammer getroffen
Vor Jan tauchten Pacos damalige Grausamkeiten immer und immer wieder auf
Er musste seine zusammengepressten Lippen vor der Familie verbergen, dabei hätte er ununterbrochen laut schreien können.
Die Vergangenheit verursachte in Jan schnell körperliche Schmerzen, panisch krampfte sich in ihm alles zusammen
Ina zu warnen steigerte sich zu einem unlösbaren Problem…..und dennoch….
Es musste….musste doch einen Weg geben“ durchlebte Jan rasante positive-negative Berg- und Talfahrten

Was sich in ihm abspielte zeichnete sich natürlich inzwischen entsetzlich auf seinem Gesicht ab
Besorgt fragte Leni: „Du hast sicher einen sehr aufreibenden Tag hinter dir Jan, siehst gar nicht gut aus“
Jan erschrak, dass man ihm seinen Zustand schon anmerkte, krächzte: „Entschuldige, ich wollte den Dienst immer vor der Wohnung ablegen….
Jetzt drehe ich aber garantiert den Schalter um“
Leni meinte: „Blödsinn Jan, du bist doch kein Übermensch. Ich weiß doch, dass Polizisten eben nicht immer alles nach Dienstschluss ablegen können
Wenn du also jetzt schon zu Bett möchtest….dann lege gehe schlafen Jan…….Ich habe volles Verständnis dafür“

„Ach Schatz…..du bist die Beste“ küsste Jan Leni bevor er unter die Dusche ging
Danach nahm er Dana in die Arme, flüsterte: „Tja dann mein Goldschatz…..bis Morgen“
Die Kleine verstand natürlich kein Wort, aber als Jan im Schlafzimmer verschwand plapperte sie enttäuscht: „Papa Bett….Papa Bett“

Jan verbrachte eine schreckliche Nacht, in der er mehr grübelte als schlief
Total gerädert fuhr er zum Dienst….überlegte immer wieder:
„Das ist aber auch so was von verzwickt: Hier, der einstige Verbrecher Paco und dort……
Ina, die bei Einmischung in ihr Privatleben zum Tier wird
Aber zuerst rede ich mit Hajo, vielleicht weiß der ja einen Rat“

Als Jan in Hajos Büro stand, meinte der: „Du siehst aus wie ein kleiner Junge der etwas ausgefressen hat Jan
Was ist denn los, so kenne ich dich gar nicht“
Jan seufzte: „Oh Mann Hajo…..kann dir gar nicht beschreiben wie mir zumute ist…..aber das alles ist…ist
„Also (holte er tief Luft) kennst du Inas Freund?“
„Ob ich……nein ich kenne Inas Freund nicht….sag mal Jan hast du..“ amüsierte sich Hajo
„Paco Rivol………………..ist Inas Freund“ schoss es aus Jans Mund
Hajo starrte ihn an, starrte ihn weiter an, stotterte dann: „Jan…….das ist aber jetzt nicht dein Ernst“
Jan nickte nur ganz fest
„Paco Rivol“ sackte Hajo auf seinen Stuhl „…..aber der muss doch noch…..“

„Straferlass….wegen „guter Führung“ beantwortete Jan die nicht ausgesprochene Frage
Zusammengesunken saß Hajo da, stierte unbeweglich auf seinen Tisch
Irgendwann murmelte er: „Verstehe nur zu gut warum dir so furchtbar zumute ist, Jan.
Diesen….diesen…ausgerechnet diesem Raubmörder ihr Herz schenken. Nein….ich…ich
Ich dulde das nicht…der zieht doch genauso seine blutige Spur weiter wie damals“
Jan krächzte: „Aber auch möglich, dass ihn die Haft endlich zu einem vernünftigen Menschen machte
Denkbar, dass er Ina seine Vergangenheit beichtete
Dann lodert doch ihr Herz noch mehr, weil sie Paco bei seinem Wandel zum guten Kerl mit allen Mitteln unterstützen will
Nach verbüßter Strafe sind Verbrechen abgegolten
Auch wenn uns das nicht gefällt…….aber wir müssen auch Paco das zugestehen“
Hajo tobte: „Ach komm Jan hör auf. Seit Kindesalter ist der Kerl brutal und blutrünstig
Seine Vorstrafenliste weist seit Strafmündigkeit übelste Verbrechen auf
Wir fassten ihn und seine Kumpels wegen entsetzlichem Raubmord und wie er sich bei der Verhaftung aufführte daran muss ich dich ja wohl nicht erinnern.
Er hat dich sogar verwundet“
Jan wehrte ab: „Sie holten mir die Kugel raus und ich war bald wieder o.k.
Aber unseren bedauernswerten Kollegen Hartmut richtete Paco so übel zu, dass er nie wieder Polizist sein kann“
Hajo keifte: „Ob du oder Hartmut, Paco ist ein ständiger brodelnder Vulkan.
Der tobte doch noch beim Prozess herum und im Knast soll er auch oft randaliert haben

"Ina weiß doch davon nichts, zu der Zeit wurde Paul geboren
Da scheidet Rache als Grund, dass er sich ihr an den Hals geworfen hat schon mal aus
Mensch jetzt stehe doch nicht so stumm herum Jan......
Vorschläge…..ich will Vorschläge hören wie wir dem Kerl ins Handwerk pfuschen“
Jan raunte: „Du weißt, dass uns die Hände gebunden sind solange gegen Paco nichts vorliegt
Wichtiger ist zu erfahren, was Ina über Paco weiß.
Ihr einfach die Wahrheit hinknallen…….schlecht vorstellbar….Inas Dickschädel ist härter als Granit
Wenn Ina alles weiß und Paco bei seinem Lebenswandel helfen will….dann….dann
Tja dann klammert sie sich noch enger an ihn, wenn wir uns einmischen
Trotzdem sollten wir wenigsten ein Gespräch mit Ina führen
In aller Ruhe, ohne das wir auf Paco rumhacken, um wenigstens Klarheit über die Beziehung zu bekommen
Danach wüssten wir vielleicht wenigstens ob wir uns Sorgen machen müssen oder nicht
Auf deinen Rat hört Ina meistens, darum solltest du mit ihr reden“
Hajo wehrte entsetzt ab: „Nein….nein Jan das kann ich nicht. Kennst mich doch
Großartige Worte finde ich nie und alles was Beziehungen angeht bin ich sowieso ein totale Versager
Du…ja genau du musst mit ihr reden Jan“
Jan fuhr zusammen: „Das kannst du nicht verlangen Hajo. Wir 2 verstehen uns zwar sehr gut
Aber Ina betont kategorisch das mich ihr Privatleben nichts angeht
Die reißt mich in Stücke wenn ich nur 1 Frage wegen Paco stelle“

Hajo redete ihm zu: „Jan du bist unser Psychologe, wenn Einer einfühlsam mit Ina reden kann dann du
Ich weiß, dass du ruhig und besonnen die richtigen Worte findest ohne verletzend zu sein
Du wirst es auch diskret angehen, meine nicht in Toms Beisein….denn seine Sprüche
Nein, Tom muss mit seinem schrägen Humor nicht mitmischen.
Genügt wenn wir 2 Bescheid wissen.....Ina hört dich bestimmt an“
Jan wehrte heftig ab: „Nein….Hajo nein…..Ich kann nicht…..Nicht über das Thema….nicht über Paco…..nicht mit Ina…..
Ich kann und ich möchte auch nicht. Erspare mir das bitte“
Hajo beteuerte: „Doch du kannst das Jan, weiß ich ganz sicher
Jetzt komm schon…..lass dich doch nicht so bitten“
Jan schüttelte den Kopf: „Hajo überleg doch mal…..Ina und ich sind im gleichen Alter…
Haben die gleiche Position…..und dann soll ich….unmöglich…..“
Hajo beteuerte nochmal: „Du schaffst das Jan….schaffst es mit Bravour…
Ach übrigens…….Tom und ich sind nachher für unsere Zeugenaussage bestimmt mehrere Stunden bei Gericht“
„Das finde ich jetzt aber überhaupt nicht komisch“ ging Jan mit einem noch unwohleren Gefühl hinaus als er gekommen war
Er versuchte sich zwar auf seine Arbeit zu konzentrieren, ertappte sich aber immer wieder dabei, dass er nur vor sich hin sinnierte

Jan überlegte wie er das Gespräch mit Ina überhaupt beginnen sollte….
Er überlegte sich viele Male den Verlauf, verwarf es genauso oft wieder
Aufgebracht dachte er schließlich: „Verflixt….warum muss ich eigentlich immer der Prellbock sein
Nichts werde ich sagen….kein Wort kommt über meine Lippen…..ist Hajos Sache
Aber wenn Paco doch was plant…..meine Schuld wenn Ina…..
Kann man die Uhr nicht vordrehen…..wünschte es wäre schon Feierabend“
Jan erschrak furchtbar als Hajo später erklärte: „Ina, Jan passt mir gut auf unser Büro auf
Tom und ich sind jetzt vor Gericht
Er nickte Jan nochmal aufmunternd zu
Jan fletschte die Zähne, aber das bekam Hajo nicht mehr mit

Der Countdown lief, Jans Magen krampfte sich zusammen, er spürte dünne Schweißperlen auf seiner Stirn
Er überlegte und überlegte wie er beginnen sollte ohne das Ina ihn gleich vierteilte
Unsicher krächzte Jan endlich: „Ina ich möchte mich gerne mal ganz ruhig mit dir unterhalten“
Ina konterte: „Na nu, dass kommt aber sehr vorsichtig Jan….Rede schon…..ich fresse dich doch nicht“
Beklommen meinte Jan: „Na ja….vielleicht doch, denn deine Beziehungen gehen mich eigentlich nichts an. Mischte mich ja auch nie ein.
Möchte mich auch jetzt raushalten….ist nur….nur…dein neuer Freund“
Ina keifte: „Richtig Jan Maybach, aus meinen Beziehungen hast du dich raus zu halten. Das war, ist und wird auch immer so bleiben, verstanden...!!!!!
Du willst doch diesmal nur bohren, weil mein Freund Paco Rivol ist, den ihr vor Ewigkeiten verhaftet habt“

Perplex stotterte Jan: „Pa..Paco….hat dir….dir alles erzählt?“
Ina konterte: „Oh ja das hat er, auch über dich.
Ich müsste eigentlich deine Versetzung beantragen.
Mensch Maybach, du bist zu weit gegangen…..viel zu weit
Paco hätte dich wegen Körperverletzung, Beleidigung, physischer Grausamkeit und vereidigter Falschaussage verklagen sollen“
„Paco hätte waaaas?“ stammelte Jan verwirrt
Ina donnerte : „Jawohl verklagen.......!!!!!
Mensch ihr habt die Bande, zusammen mit dem SEK, schwer bewaffnet bis an die Zähne, gehetzt wir Vieh und du…..
Ja gerade du warst überhaupt nicht zu bremsen, hast auf Paco noch eingeschlagen und getreten als er schon wehrlos am Boden lag, ihn bespuckt.
Na ja kenne ich ja, hast den rabiaten Übermacht-Bullen raushängen lassen
Du hast Paco so in die Handschellen gequetscht, dass ihm 2 Finger brachen
Selbst bei den Verhören hast du ihn noch misshandelt.
Nur wegen deiner Falschaussage vor Gericht wurde er so hart verurteilt
Was heckst du denn jetzt wieder gegen Pablo aus, Jan Maybach….
Die Wahrheit H. KOK und heuchelr mir nicht länger die „Liebesverhältnis-Erkundigungs-Nr.“ vor
Los spuck´s schon aus, was schmiedest du für Rachepläne?“
Unfähig zu antworten schwirrte Jans Kopf
Ina rief: „He Maybach, beantwortete gefälligst meine Frage“

Jan riss sich zusammen: „Wozu….Paco hat dich mit seinen Lügen doch schon total eingewickelt
Zum Vergleich mal die Wahrheit: Paco und seine Bande wurden geschnappt wegen einem sehr blutigen Raubmord
Soviel Brutalität bekommen wir wirklich nur selten zu sehen.
Als wir sie stellten, musste uns das SEK unterstützen, da uns die Kugeln um die Ohren pfiffen schlimmer als im Krieg.
Es dauerte ewig bis die Handschellen klickten
Ja ich habe sie Paco angelegt, zuvor hat er mir aber noch eine Kugel verpasst.
Aber deshalb habe ich ihn weder geschlagen, getreten oder bespuckt, auch später bei den Verhören nicht.
Grund dazu hatten wir Alle, denn bei dem Gefecht wurde ein Kollege so schwer verwundet, dass er aus der Polizei ausscheiden musste
Der Einzige der tobte, sich wie ein Wilder aufführte, Jeden beleidigte war Paco, selbst vor Gericht noch
Dort machten Hajo und ich, zwar unabhängig voneinander, aber doch übereinstimmend die gleiche Aussage.
Du kannst dir vom Chef alles bestätigen lassen……bin ja für dich doch nur der größte Lügner
Zur Info: Der Lügner schmiedet aber keine Paco-Rachepläne, träumt nicht mal davon
Aber wir kennen Paco, im Gegensatz zu dir und sorgen uns um dich, nur deshalb fange ich überhaupt mit dem Thema an
Man darf ja wohl mal darüber nachdenken, wieso Paco gerade mit der Frau zusammen ist, deren Team ihn zuletzt verhaftete“

Ina konterte: „Weil er mich liebt, jawohl Paco liebt mich so sehr wie mich noch nie ein Mann geliebt hat
Paco hat sein neues Leben begonnen, ist ehrlich, liebevoll, aufmerksam, fleißig, baut sich gerade eine Existenz auf.
Intelligent wie er ist macht er schnell Karriere und ich gebe ihm mit meiner Liebe die nötige Kraft dazu.
Paco ist der Mann mit dem ich alt werde
Seine Vorstrafen interessieren mich nicht, für die letzte Tat hat er gebüßt, er gehört zu unserer Gesellschaft wie alle Anderen auch.
Bei so fiesen Sprüchen, wie an Paco klebe noch der Knastgestank werde ich zum Stier
Aber das gerade du, ausgerechnet du Jan Maybach, über Paco herziehst, ist eine Riesenunverschämtheit.
Getobt beim Handschellen anlegen….Pah......Du hast dich doch damals bei deiner Anklage noch schlimmer aufgeführt, wie eine rasende Furie
Wir dachten alle du drehst uns den Hals rum, warst wie ein Wahnsinniger
Oh…..dem großen KOK kommt man nicht zu nah, den fesselt man nicht mit Handschellen, den sperrt man nicht ein.
Ja auch besser wenn du schweigst, deine Schandtaten verdrängst“ spottete Ina weil Jan keinen Ton vorbrachte
Er schaute Ina aber an als habe er eine Fremde vor sich, endlich raunte er:
„Ina ich habe mich überhaupt nicht aufgeführt und das weißt du auch
Aber selbst wenn, wenn ich wirklich getobt hätte, müsste das auf Verständnis stoßen
Du vergisst das Wichtigste…..ich war unschuldig“
„Ach hör doch auf Maybach“ winkte Ina ab „Du bist schuldig, hast Acker getötet
Nicht Paco, du gehörst hinter Gitter….Verfluche noch heute die Idioten die dich wegen deiner Trickbeweise freiließen“
Jan schüttelte sich, wisperte: „Ina………..was redest du denn da………????.....Das bist doch nicht du….????
Jetzt bin ich überzeugt, dass meine Sorge berechtigt ist……Paco muss dir, nein er hat, er hat dir eindeutig eine Gehirnwäsche verpasst“

Ina keifte: „Nichts Gehirnwäsche jetzt kriegst du alles zu hören Maybach, was ich lange runterschlucken musste.
Angefangen bei dem Knastgestank der von dir ausströmst, von dem mir ständig schlecht wird.
Eine Zumutung mich mit einem stinkenden Knacki-Kollegen zu umgeben, mir den Spott 3. anzuhören
Gehe zurück in die Zelle wo du hingehörst, anstatt brave Kerle wie Paco zu beleidigen
Der war im Gegensatz zu dir so anständig seine Strafe zu verbüßen
Komm endlich von deinem hohen Roß runter, dir einzubilden, nur weil du KOK bist, kannst du so viele Morde begehen wie du willst und immer mit einem blauen Auge davon kommen
Warum starrst du mich so an, hat es dir die Sprache verschlagen Maybach, erträgst du die Wahrheit nicht?“

Irgendwann hatte Jan den riesigen Klos in seiner Kehle bekämpft: „Ich habe beschlossen zuzuhören, einfach nur zuzuhören. Tue dir keinen Zwang an, Ina
Lass ruhig alles raus. Zwar spät, aber dann erfahre ich wenigstens was du wirklich von mir hältst“

Ina donnerte: „Kannst du haben Maybach. Aber ich nehme kein Blatt vor den Mund....Heule bloß nachher nicht hier rum
Es ist mein Ernst, ich wünschte du wärest nie wieder freigekommen, dass Gefängnis ist der einzig, richtige und sichere Ort für dich
Vorher konntest du ja immer den Kopf aus der Schlinge ziehen, wenn es mal eng wurde.
Aber jetzt gab es zum großen Glück Binz, der dir deine Notwehr-Nr. nicht abkaufte
Wie denn auch, Acker hatte keine Waffe, du hast ihn kaltblütig ermordet
Nur gut, dass dich Binz sofort in U-Haft steckte, sonst hättest du dich doch mit Tricks und fingieren wieder reingewaschen
6 Jahre wegen Tötung….ein Witz….lebenslänglich hätte das Urteil lauten müssen
Natürlich sprachen wir vor Gericht nur positiv über dich, blieb uns ja nichts anderes übrig....Zu dem Zeitpunkt warst du ja leider noch....ich betone: "noch" Polizist wie wir."

"Wir konnten uns ja schlecht als so unfähig hinstellen, einen Mörder in unserem Team gedeckt zu haben
Aber anstatt die gerechte und viel zu milde Strafe zu verbüßen, ging es mit deiner Aufruhr weiter
Immer wieder dein „Ich bin unschuldig“ Gejammer, dich gegen Jeden und Alles aufzulehnen
Hast du dir wirklich eingebildet, je lauter, je brutaler desto besser, weil Niemand das Recht hat, einen Polizisten, dich den großen KOK, einzusperren.
Du dachtest wohl, musst nur mit dem Finger schnippen und schon öffnen sich die Gefängnistore
Weil man aber nicht nach deiner Pfeife tanzte, hast du dich mit aller Gewalt dagegen zu stemmen versucht
Auch wenn ich es nicht gesehen habe, ich weiß ganz genau wie du geschrien, getobt, dich gebärdet hast wenn sie dir Handschellen anlegen wollten
Wahrscheinlich mussten sie dich immer erst zu Boden knüppeln, auf dir knien bis du endlich gefesselt warst.
Ich bin überzeugt, dass dir Wildem auch Fußfesseln angelegt wurden
Außerdem sicher noch zusätzliche Ketten, sonst hättest du alle Wärter krankenhausreif geprügelt
Sehe auch genau vor mir, wie du Zähne fletschend, mit hochrotem Kopf und zornsprühenden Augen an den Gitterstäben rüttelst, dagegen schlägst, trittst,
„Raus lassen, lasst mich sofort raus“ brüllst
Das gleiche Theater bei der Zellentür…..hast dir bestimmt ständig die Fäuste blutig geschlagen beim Dagegenhämmern
Alles sinnlos, im Gefängnis sitzt man fest, winzige, dreckige Zelle, einziger Ausblick Gitterstäbe, da hat auch ein KOK, falsch…..ein gewesener KOK, zu parieren
1 x täglich Hofgang, wo alle wie eine Hammelherde im Kreis laufen, und noch mal rum und wieder eine Runde
Ansonsten Befehle, Vorschriften, minutiös geregelter Ablauf, Kommandos
Gefängnis ist grau, monoton, ein ganz erbärmlicher Ort, aber genau das Passende für Verbrecher wie dich
Aber für so Einen ermittelten wir ja weiter, um seine Unschuld zu beweisen, die es in Wirklichkeit gar nicht gab.
In der Öffentlichkeit durfte ja um Himmelswillen nicht der Eindruck entstehen, alle Polizisten seien böse Buben"

"Leider musste ich ja mitmachen, obwohl ich mir wünschte du verfaulst hinter Gitter
Hast später mal gejammert, alles sei zu schleppend gegangen, wir hätten dich zu lange schmoren lassen
Ich war davon überzeugt, deine Unschuld nie beweisen zu können, wozu denn dann ein Bein ausreißen
Dachte bald erinnert sich die Öffentlichkeit nicht mehr an deinen Prozess. Dann gibt auch Hajo auf und sieht ein, dass du schuldig bist
Als Laborchefin hatte ich sowieso großen Einfluss auf den zeitlichen Ablauf.
Konnte ja Keiner kontrollieren wie lange etwas untersucht, eingeschickt, geprüft und wieder geprüft gehört
Aber dann stehst du plötzlich auf dem Video vor uns mit dieser beknackten Nr. auf dem Arm
Du musst diesem Peter ganz schön zugesetzt haben, denn kein Knacki hilft freiwillig einem Bullen
Aber so wundersam wie sich plötzlich alles aufklärte durch den mächtigen Firmen-Boss und Stankowski, nee Maybach, du warst und bleibst schuldig, hast einen Mord begangen.
Der Boss hat mit seinen Endlosreden Alle geblendet, schnell Stankowski beschuldigt.
Stankowski hat doch nur gestanden, weil er lieber im Gefängnis sitzt, als sich von einem Killer, den der Boss beauftragt hätte, erschießen zu lassen
Den Vogel schoss Liliane ab, in Tränen aufgelöst ihre Aussage zu korrigieren, so zu korrigieren, dass dich wirklich leider Alle, selbst Binz, für unschuldig hielten.
In der Zelle eingesperrt…..hast aber trotzdem irgendwie Liliane bestochen, zur Falschaussage gezwungen
Eine reife Leistung, habe dich unterschätzt, selbst im Gefängnis gelingt dir als Polizist alles Unmögliche
Verrätst du mir, wie du Liliane rumgekriegt hast…….mit viel Geld für die arme Studentin
Oder bist du jetzt ihr Liebhaber, mit dem sie Sex macht wann immer ihr danach ist
Na ja….auch egal
Aber leider warst du ab jetzt für Alle der ach so bedauernswerte Unschuldsengel, der leider, leider grausame Zeit im Gefängnis schmachten musste
Entsetzlich, unfassbar, ein Horror-Trauma für das dich Alle in Watte packten....Richtig widerlich dieses ganze Getue und Gehabe um dich"

"Allesamt vernagelte, blinde Blödmänner, denen bis heute noch nicht klar ist, mit welch gewaltiger Lügen-Betrugs-Trick-Bestechungs-Sache sie reingelegt wurden
Du bist schuldig Maybach……gehörst hinter Gitter
Leider musste ich das aber bis jetzt für mich behalten, sonst hätte man mich gevierteilt
Tag aus, Tag ein arbeite ich mit einem Verbrecher zusammen, muss deinen Knastgestank ertragen, gute Miene zum bösen Spiel machen
Aber so Einer, ausgerechnet du Knastbruder, hackst jetzt auf Paco herum, einem armen Kerl mit dem es das Leben nie gut meinte
Den Raub beging er doch damals nur, weil er vor Not nicht mehr aus noch ein wusste. Das dabei ein Mensch starb, davon hat der Arme heute noch Horrorträume
Aber du hast Acker einfach nur kaltblütig erschossen weil er dir in die Quere kam. Du....du gehörst hinter Gitter Maybach...und am besten für immer.
Denn gerade so fiese Bullen wie du morden immer wieder - 1 x Knacki, immer Knacki trifft auf dich zu
Ziehe nie wieder über Paco her. Das würdest du sehr bereuen, Maybach....Ich schwöre dir…..irgendwie erzwinge ich ein Wiederaufnahmeverfahren von deinem Fall
Dann spuckt dich selbst dein Goldschatz durch die Gitterstäbe an und schleudert dir ihre Verachtung für den Abschaum-Papa entgegen“

In Jans Kopf klopfte, pochte, knallte es. Er glaubte man schlage ihm unablässig mit einem Vorschlaghammer drauf
Sein Magen drehte sich wie wild, krampfte sich zusammen - Entsetzliche Übelkeit hatte Jan schon lange übermannt.
In seiner Kehle würgte es, er glaubte sich jede Sekunde zu übergeben
Jedes Wort von Ina traf Jan wie ein Keulenschlag - Er hatte sie gehört und konnte doch nicht fassen was sie sagte
Entsetzt durchfuhr es Jan: „Da sitzt Ina….ist Ina….nein kann sie nicht sein
Ich fantasiere……… diese grauenhaften Anschuldigungen kamen doch nicht aus Inas Mund“
Das ihm entgegen Geschleuderte schmerzte Jan unsagbar.....Gequält wollte er aufschreien, presste aber die Lippen noch fester zusammen
Jan kniff sich, so fest, so tief das es blutete
Halb von Sinnen starrte er Ina an und schaute doch durch sie hindurch.......Vor Jan stand nur noch ein tiefes, rabenschwarzes Loch, er brachte keinen Ton hervor

Ina spottete: „Na was ist, hat es dir die Sprache verschlagen, du großer Superbulle....Tja die Wahrheit hört Keiner gern oder hast du mir etwa nicht richtig zu gehört?“
Jan schluckte und schluckte, endlich krächzte er: „Oh doch, habe jedes Wort sehr gut verstanden, hast ja laut genug geschrien
Kennst sicher das Sprichwort: Wer im Unrecht ist schreit……aber jetzt egaL…..O.k. Ich bin auch dafür, dass die Wahrheit ausgesprochen wird.
Du hast es jetzt getan, bin für dich also ein Verbrecher, schuldig, ein Mörder der hinter Gitter gehört
Frage mich nur, warum ich bis jetzt nichts von deinem Hass auf mich spürte, denn eigentlich reagieren meine Sensoren sehr empfindlich, wenn mich Jemand ablehnt
Gestattest du die Frage, warum du mir die ganze Zeit Theater vorgespielt hast?“
Ina keifte: „Liegt doch auf der Hand.....wegen dir aufreiben wollte ich mich dann doch nicht. Es war mir zu mühsam als Einzelkämpferin gegen alle Anderen anzutreten,
die dich mit Mitleid überschütteten, darum heulten über den ach so armen Jan, der unschuldig entsetzliche Zeiten hinter Gitter eingesperrt ausharren musste
Aber jetzt greifst du Paco an, ausgerechnet du mischt dich in mein Privatleben ein.
Es wird Zeit, dass du endlich das Feld räumst. Mit dir weiter zusammen zuarbeiten ist wirklich unzumutbar
Reiche deine Kündigung ein, aber ganz schnell - In irgendeinem Kuhdorf ist auf einer kleinen Polizeiwache bestimmt noch ein Platz im Archiv für dich frei
Jetzt lasse mich in Ruhe, muss endlich meinen Bericht tippen“
Nein, arbeiten konnte Jan jetzt nicht. Er schaffte es nicht mal mehr einen klaren Gedanken zu fassen
In seinem Kopf schwirrte alles durcheinander: Entsetzen, Fassungslosigkeit, Verzweiflung bis hin zu unendlicher Traurigkeit
Ina, ausgerechnet von Ina kamen solche Ungeheuerlichkeiten....der Kollegin, Partnerin, in der bis eben auch eine Freundin vermutete
Aber Jan kannte Ina auch sehr gut, wusste, dass sie jedes Wort ernst meinte was sie sagte
Die Frau aus seinem Team hielt ihn für einen Mörder, wünschte ihm das er hinter Gitter verrecke
Die Schmerzen in Jan wurden unerträglich, auch der Gedanke an Paco - Irgendwie brachte der Kerl es fertig aus Ina eine keifende, ungerechte Fremde zu machen
„Aber was tun.....?????????“ bohrte es in Jans Kopf

Jan wusste, die Eiseskälte, die jetzt herrschte, würde er nicht lange ertragen
„Runterfahren…..das muss sich erst mal alles bei dir setzen“ besann sich Jan dann
Trotzdem fiel es Jan sehr schwer sich auf die Arbeit zu konzentrieren - Er fühlte sich wie von einem Speer durchbohrt, alles aufgerissen
So schnell konnte er sich nicht überwinden, fühlte sich zu angegriffen...zu verletzt - Grabesstille herrschte von nun an in dem Raum


Als Hajo und Tom später kamen spürten sie sofort das irgendetwas nicht stimmte - Die Anspannung brodelte wie ein Sturm der gleich hereinbrach
Hier lag was in der Luft, so deutlich, dass man es fast zerschneiden konnte
Tom “flüchtete“ sich auf seinen Platz, blieb lieber ganz still - Hajo beobachtete von seinem Büro aus alle
Jan schaute nicht nach rechts oder links, erst recht nicht zu Ina - Aber sein Gesicht…..Hajo schüttelte entsetzt den Kopf
Ina würdigte Jan beleidigt keines Blickes, schaute irgendwie „hochnäsig“ über ihn hinweg
Bis Dienstschluss änderte sich an der Situation nichts
Ina trieb es natürlich als 1. aus dem Büro, in die Arme ihres Liebsten
Tom meinte vorsichtig: Jan….jetzt wo wir allein sind…...Ich weiß ja nicht was los ist.....aber wenn du dich erleichtern willst....Ich bin ein geduldiger Zuhörer“
Jan krächzte: „Danke Tom…..geht wieder vorbei…..Ich wünsche dir einen schönen Abend“
Tom zuckte die Schultern, verließ verwundert das Büro
Langsam räumte Jan jetzt auch seinen Schreibtisch auf, fuhr den PC herunter
„Jan kommst du bitte mal?“ bat Hajo aus seinem Büro
Passte Jan gar nicht, langsam ging er zum Chef

Hajo meinte: „Lass uns nicht lange drum herumreden Jan, zwischen dir und Ina herrscht dicke Luft - Aber sehr, sehr dicke Luft…..scheint fast als wollte Ina dich umbringen
Du…..du hingegen…du bist völlig niedergeschlagen, total entsetzt
Rede dich nicht heraus Jan….dir geht es miserabel…..aber wie passt das zusammen
Nehme an du hast mit Ina über Paco geredet…..nur….nein das kann ich mir bei dir nicht vorstellen......Unmöglich….kenne dich doch…..
Gerade solche heißen Eisen gehst du doch ruhig, besonnen, mit sehr viel Fingerspitzengefühl an, vergreifst dich nie im Ton
O.k. vielleicht hat Ina total abgehoben, ist beleidigt, auch wenn du sie bestimmt nicht beschimpfst hast
Trotzdem alles kein Grund um in dir einen Todfeind zu sehen, den sie blutrünstig vernichten will, ha, ha, ha!
Entschuldige Jan….ist nicht witzig….aber verdammt wie soll ich dir denn klar machen, dass ich mich um dich sorge
Meine Güte Jan, du siehst so verzweifelt aus, aufgerissen, du bist ja völlig am Boden
Bitte Jan, heraus damit, was ist denn abgelaufen?“
Jan schluckte und schluckte, krächzte endlich: „Danke, dass du mich nicht für einen beleidigendes Schlappmaul hältst, nicht annimmst ich habe Ina alles barbarisch entgegen geknallt
Im Gegenteil......ich habe das mit Paco wirklich ganz ruhig begonnen, trotzdem fühlte sich Ina sofort angegriffen
Musste den total verwandelten Paco, den ach so lieben, netten Kerl, die Liebe ihres Lebens, verteidigen wie ein Löwin
Ich sprach u.a. auch über die damalige Verhaftung und welchen Terror er dabei machte, tja und da kam der Hammer
Paco ist für Ina ein Lamm. Aber mir knallt sie entgegen, dass unsereins tobt, sich gebärdet, brüllt, wie ein Wilder, Tollwütiger aufführt
Wie eine Bestie Alle und Alles um sich herum niederschlägt, tritt, spuckt beim Handschellen anlegen. Nur mit Ketten gefesselt gebändigt werden kann
Ach und nicht zu vergessen..... wie ein Idiot gegen die Gitter hämmert, rüttelt, sie aus der Verankerung reißen will“
„Ja und Jan……..so läuft es doch auch ab“ erklärte Hajo

„Danke.....vielen Dank auch“ zischte Jan
„Das drückt ja deine Meinung über mich überdeutlich aus.....
Damit erübrigt sich jedes weitere Wort“ raste er zur Tür
„Jan bleib“ rief Hajo
Jan stand schon im Türrahmen
Hajo bat: „Jan bitte bleib, lass uns reden,……....
Ich glaube, glaube eben drückte ich mich gerade sehr holperig aus“
„Im Gegenteil….kam klar rüber….ich bin der Wilde….die Bestie, die gegen alle Gesetzeszwänge rebelliert“ stieß Jan erregt hervor
Hajo fuchtelte mit den Armen: „Verdammt Jan…weißt doch das ich schnell etwas sage ohne nachzudenken
Ist nun mal so, dass fast alle Polizisten ausflippen wenn sie verhaftet, gefangen genommen oder eingesperrt werden
Ich habe das wirklich nicht persönlich gemeint Jan, dass musst du mir glauben
Jetzt sage schon was zu deiner „Verteidigung“….oder soll ich erst einen Kniefall machen“
Jan krächzte: „Hast du irgendetwas rebellisches, nur den kleinsten Vorfall von der U-Haft oder später aus dem Vollzug , über mich zugetragen bekommen?“
Hajo beteuerte: „Nein Jan, nichts von alle dem bekam ich zu hören
Also… jetzt bist du dran….berichte ausführlich mit deinen Worten“

Hallo Walli, nun warst du doch schneller wie ich denn ich wollte schonmal bei dir anklopfen wann du wieder eine neue Geschichte für uns hast Ja und nun bist du schon wieder so fleißig gewesen und ich bin natürlich auch schon wieder genauso fleißig am Lesen. Diesmal macht Ina Jan das Leben schwer und ich bin gespannt wie das weitergehen wird und vorallem ob Ina erkennt was für einen neuen "Freund" sie da hat. Ich glaube ja fast er wird sich an Jan rächen wollen und spätestens dann wird Ina erkennen müssen das er eben nicht der "liebe" Paco ist. Aber du bist die Schreiberin und ich lasse mich einfach überraschen Liebe Grüße Kathy

Hallo Kathy,
ich freue mich, dass du schon fleißig am lesen bist. Ja du musst dich überraschen lassen, um etwas zu verraten ist es noch zu füh. Liebe Grüße Walli


Jan flüsterte: „Als Binz mich zum Haftrichter brachte bin ich ganz ruhig mit ihm gegangen. Habt ihr Alle gesehen, stimmt doch….oder?“
Hajo nickte fest
Jan krächzte weiter: „Ich bin auch beim Haftrichter ganz ruhig geblieben, als er mir die ungeheuerlichen Anklagen verlas.
Jetzt war ich wirklich verhaftet, wurde mit Handschellen gefesselt, ins U-Gefängnis überstellt
Dort hielten mich die Wärter auf jedem Meter gepackt, bis vor die 1. Gittertür, aufschließen, durchschieben und genauso weiter zur 2.,3. Und…..und…bis hin zum Trakt.
Das geht so bis vor die Zelle, halten dich weiter umklammert, als ob man jetzt noch aus dem vielen Beton und Stahl der einem schon umgibt, einfach so flüchten könnte
Zelle hineinschieben, Rums…sitzt fest
Hajo ich habe nicht einen Ton gesagt, nicht mal gezuckt, die trieben an und ich parierte…..immer….auch später im Vollzug
Wirst immer wieder mit Handschellen gefesselt, schon in der Zelle, raus zum Verhör, zu einem anderen Trakt, Gebäude…..oder…oder
Dann bis zum Gerichtssaal, tja….und dann nach dem Urteil
Dort gab es genug Gaffer, die schadenfroh miterlebten, wie ich mit Handschellen gefesselt wurde, bevor es in den Vollzug ging
Ich war doch viel zu schockiert um mich noch gegen irgendetwas zu wehren, ließ einfach alles über mich ergehen.
Aber es tut verdammt weh, egal wann, wo, aus welchem Anlass mit Handschellen gefesselt zu werden......
deinem eigenen, bzw. dem "Arbeitswerkzeug" eines Polizisten, der jetzt auf der anderen Seite steht, nicht mehr Jäger sondern der Gejagte ist
Das sind Schmerzen, die kann man nicht beschreiben, schlimmer als grauenhafte Folter"

Ich meine damit nicht körperliche Schmerzen……nein….du fühlst dich….dir ist so….als..als würdest du innerlich von einem Ätzmittel aufgefressen
Nach ausrasten war mir…..keine Frage….weil es zusätzlich noch unaufhörlich: „Unschuldig…Unschuldig“ in mir hämmerte…..
.....und es gibt eine Vielzahl barbarischer Arten tobende Häftlinge zur Ruhe zu zwingen.
Ina ist sich ja sicher über meinen ständigen Aufstand……aber komisch…..ich kann mich nicht daran erinnern auch nur 1 x an die Pritsche fixiert worden zu sein.
Nicht mit 1 Hammerspritze oder Ketten regungsunfähig da gelegen zu haben - Habe auch keine Gitter aus der Verankerung gerissen
Oh ja…oft klammerte ich die Hände so um die Gitterstäbe, dass die Knochen weiß hervortraten, weil da draußen das lag wo ich hinwollte…..nämlich die Freiheit
Wie es in mir tobte ging Keinen was an, war verurteilt, also musste ich mich fügen
Wenn auch zähneknirschend, mit heimlich geballten Fäusten, dachte aber immer ich hätte das einigermaßen hingekriegt
Nur bei Jelo…….ja bei dem bin ich leider, leider 2 x ausgerastet und das verzeihe ich mir auch nie“
Hajo beschwor ihn: „Jan höre auf dich zu quälen…..das mit Jelo waren doch Lappalien, du hast ihn hart angepackt…..mehr nicht
Jeder hätte so gehandelt….du dachtest doch er sei dein Rettungsanker
O.k. Jan, du musst nicht weitersprechen….ich habe kapiert....Willst sagen: Hier steht Paco, die tobende Bestie und da stehst du, der ruhige Folgsame“
Jan warnte: „Vorsicht Hajo, vielleicht lüge ich ja. Schließlich warst du in der Haft nicht dabei“
Hajo keifte: „Schluss jetzt mit dem Unsinn Jan, höre auf selbst auf dir herum zu trampeln
Außerdem… dir ist ja wohl bekannt, dass ich als dein, entschuldige, Ex-Chef ausführliche Bericht über deine Tobereien in der Haft bekommen hätte
Gerade der Binz hätte sowas nicht unerwähnt gelassen. Mir aufs Brot geschmiert, was ich für ein übles Subjekt jahrelang in meinem Team duldete
Was Ina gebracht hat…..die tickt nicht mehr richtig.......!!!! Alles viele, sehr viele Gründe um beleidigt oder sauer zu sein Jan, aber du…du
Mensch Jan….du bist weiß wie die Wand, siehst aus als ob du jeden Moment zusammenklappst….ich will jetzt alles wissen
Sage endlich ganz genau....klipp und klar, mit was Ina dich so fertig machte“