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Beitrag  walli Mi 07 Sep 2011, 00:47

Hallo Moritz 1,
schön das du dabei und auch gespannt bist. Hoffe, bald zum Ende zu kommen, denn die Story ist doch wieder "langatmiger" geworden als vorgesehen. LG Walli

Beck beteuerte schnell: "O.k., o.k., hab´s kapiert, auf ewig da oben eingehämmert. Ihr erzählt Jan doch nicht, dass ich so....."link" über ihn dachte"
Hajo knurrte: "Verdient hättest du es eigentlich. Aber wir wollen ja, dass Jan überlebt und nicht durch deine Anschuldigungen den Todesstoß erhält - Tja, Neuigkeiten hat wohl Keiner mehr, also wieder mal eine erfolglose Runde, wie schon viele zuvor" löste sich der Kreis auf

Bei Jan veränderte sich nichts. Bewusstlosigkeit hielt ihn immer noch gefangen. Hin und wieder stöhnte er, da ein Zucken, dort ein Zittern. Sein Kopf war auch mal nach rechts, dann wieder nach links geneigt. Manchmal lag er auch auf dem Hinterkopf. Aber sonst ging nichts von ihm aus und die Ärzte erkannten sehr gut, dass er sobald nicht zu sich kommen würde. Die Aufzeichnungen waren nicht besorgniserregend. Der Körper schien die Versorgungen anzunehmen. Untersuchungen wie es um Jan Inneres, die Organe, usw. stand, konnten in diesem Zustand nicht gemacht werden. Sie wünschten so sehr, dass hier keine Komplikation brütete, die sich irgendwann auf schreckliche Weise zeigte. Jans Blut wurde weiter ständig kontrolliert. Aber die Ergebnisse brachten irgendwann ein Resultat, was die Ärzte sehr erstaunte. Konnte sich täglich ändern, also einigte man sich auf Abwarten und vor allem darüber zu schweigen

Auch wenn Jan sie nicht wahrnahm, Leni und Benni waren jeden Tag da. Für sie kaum auszuhalten, dass er nicht zu sich kam. Sie riefen ihn immer wieder an, redeten auf ihn ein, berührten, streichelten ihn. Von Jan kam aber noch immer keine Reaktion
Dr. Boll kam mal hinzu und Benni regte sich auf: "Das ist doch nicht normal, solange dieser Zustand. Sie lügen uns an, Papa erwacht aus dem Koma nie mehr"
Der Arzt wehrte sofort ab: "Junge, dein Vater ist bewusstlos, aber er liegt bestimmt nicht im Koma. Verstehe, dass es schwer zu ertragen ist, ihn immer nur, immer wieder und immer länger in diesem Zustand zu erleben. Trotz der langen Zeit sind wir überzeugt, dass H. Maybach die Bewusstlosigkeit ohne Schaden überwindet. Sicher, es gibt Patienten die nicht wieder zu sich kommen, irgendwann sterben. Kommt auch vor, dass Kranke von der Bewusstlosigkeit ins Koma fallen, nie mehr aufwachen"

walli

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Beitrag  walli Mi 07 Sep 2011, 02:04

Dr. Boll weiter: "Eine Garantie, dass dies bei H. Maybach nicht auch geschieht gibt es nicht. Aber schwer vorstellbar, denn die Geirnfunktionen deines Vaters sind sehr gut, nichts deutet auf eine Verschlechterung hin. Meine deshalb immer noch: "Gönnen Sie ihm das "ausklinken". Je länger Ruhe, desto mehr erholt er sich vielleicht. Sein Kampf bleibt hart"
Auch Leni und Benni erfuhren die rätselhaften Laborwerte nicht. Die Ärzte selbst blieben bei Abwarten
So war Jan Leni und Benni weiterhin zum Greifen nahe und doch so entfernt. Auch wenn sie ihn am liebsten ganz heftig gerüttelt und geschüttelt hätten, lauthals brüllen wollten:
"Jan, Papa wache auf. Schluss jetzt mit dem starren Daliegen. Wir wollen dir in die Augen schauen, wieder etwas aus deinem Mund hören. Aufwachen, du sturer Kerl, so wache doch endlich auf". Ihr Verstand sagte ihnen, wie sinnlos das sei. Auch heute mussten sie Jan verlassen ohne das er reagiert hätte

Bei der nächsten Runde meinte Hajo: "Glaube, diese Gespräche können wir uns in Zukunft sparen. Natürlich vorausgesetzt wir stoßen nicht noch auf den großen "Hammer" oder bei Jan kommt es plötzlich zu katastrophalen Komplikationen"
"Fakt ist derzeit: Es ist bewiesen, dass Arno H. Oktav tötete. Wir haben Jans ausführliche und absolut glaubhafte Aussage, die auch den Richter überzeugte. Mit den gefundenen Beweisen könnte er doppelt und dreifach verurteilt werden. Nicht zu vergessen, dass er an Jan gleich mehrere Verbrechen verübte, eines schwerer als das andere, vielleicht gar Todschlag, wenn Jan, wenn er, er stir.......Nein, müssen positiv denken. Tja, leider geht es aber mehr in die Richtung Anstalt als Gefängnis. Steht noch nicht fest, aber die Ärzte erkären Kruse ja immer wieder, dass sich mehr negatives als positives bei Arno zeigt. Kann man sich nur schwer damit abfinden. Am liebsten würde ich Arnos Kopf solange gegen die Wand knallen bis er garantiert seinen Verstand wieder hat. Aber Wunschdenken. Von Jan müssten wir noch Genaueres über seine Gefangenschaft wissen. Aber dazu muss er erst mal wieder zu Bewusstsein kommen, wobei es mir inzwischen doch etwas mulmig ist, solange wie er schon in dem Zustand liegt. Aber ich will nichts heraufbeschwören. Dürfen aber nicht vergessen, dass er noch immer in Lebensgefahr schwebt. Nicht zu fassen, dass Jan mit seiner Aussage schneller war als die Labore. Von dort kommt auch wohl kein Wunder mehr, schon grausam was Arno zusammenmixte. Graut mir davor Jan irgendwann zu sagen, dass bei seiner Hilfe versagt wurde, genauso wie bei Arnos Bestrafung. Werden Schläge für Jan, hoffe man unterstützt ihn entsprechend, dass es nicht sofort wieder zu einer schlimmen Komplikation bei ihm kommt. Alles in allem ein großes Geduldspiel, was hoffentlich, jedenfalls bei Jan zum Guten führt. Momentan kommen wir in der Sache nicht weiter, so dass wir uns erstmal anderen Fällen zuwenden, sofern ihr keine Einwände habt"

walli

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Beitrag  walli Mi 07 Sep 2011, 03:25

Auch in diesem Zustand schauten Hajo oder alle 3 zusammen nach Jan. Aber immer nur kurz, dann verließen sie fluchtartig das Zimmer. Sie hielten das nicht aus Jan so regungslos liegen zu sehen. Nichts rührte sich an ihm. Wäre sein Atmen nicht zu hören gewesen, hätte man denken können ein Toter liege da. Der Körper war zu sehen, aber ansonsten war er weit, weit weg von ihnen. Sofort liefen vor ihren inneren Augen Filme ab: Jan aktiv, Jan im Einsatz, gerade Jan musste sich doch immer irgendwie bewegen. Aber jetzt dieser Anblick, konnte doch nicht wahr sein, da lag doch nicht "ihr Jan" vor ihnen. Das gleiche Aussehen, aber doch ein Fremder
Lenis und Bennis Besuche wurden auch immer kürzer. Fühlten sich irgendwie "schäbig" Jan nach kurzer Zeit wieder zu verlassen. Aber dauerte alles schon solange. Sie schafften es kaum noch den Anblick zu ertragen. Jeden Tag war es ein Stück härter für sie. Dabei wünschten Sie nichts sehnlicher, als das Jan wieder zu sich komme. Wollten ihn hören, mit ihm reden, dass er sie anschaute. So sehr sie sich auch dagegen sträubten, die Hoffnungslosigkeit stieg immer mehr in ihen auf
Einzig die Ärzte beratschlagten nach jeder Blutauswertung, meinten jetzt untereinander: "Was H. Maybachs Blut zeigt läßt sich nicht mehr leugnen. Schon ein Rätsel, denn eine richtige Erklärung dafür haben wir nicht, wissen auch nicht damit umzugehen. So wie wir eigentlich von Anfang an nicht wissen, wie wir ihn behandeln sollen. Gegen solchen Gift-Mix gibt es nunmal kein Mittel. Wir behandeln auf Risiko die ganze Zeit schon. Iimmer voller Angst, dieses langgezogene, schrille Ton erklinge doch irgendwann. Leider müssen wir realistisch sein, eingestehen, dass die Gefahr für H. Maybach immer noch besteht, er jede Minute sterben kann. Trotzdem müssen wir die Blutergebnisse weiter beobachten, vielleicht, tja vielleicht können wir irgendwann mal darauf aufbauen" Dieser Meinung stimmte Alle zu, trennten sich, wollten sich nach der nächsten Blutabnahme wieder treffen

Auch wenn es keine großen Runden mehr gab, die Anteilnahme an Jan war groß. Viele Kollegen erkundigten sich ständig nach seinem Zustand. Manchmal kam es schon einem "Klinke in die Hand geben" gleich. Dem Team wurde es nicht zuviel. Sie freuten sich sehr, dass Jan von den Kollegen nicht vergessen wurde. Auch Beck fragte häufig nach Jan, erschien jetzt allen sehr schüchtern, kleinlaut. Die ihm erteilten Belehrungen zeigten Wirkung. Selbst dem Laborchef lag Jans Schicksal sehr am Herzen. Es ging ihm sehr nahe, dass Jans Leben wegen einem seiner Männer so bedroht war. Wolle kam natürlich auch. Aber seine Fragen bezogen sich immer nur auf den Fall als solchen, auf Arno, wie die Prozesschancen waren. Hajo verstand nicht, wieso Wolle Jans Zustand nicht interessiere. Genau danach fragte er ihn auch mal
Wolle erklärte: "Was die Sache betrifft, dass kann ich nur von euch erfahren. Aber von Jan, dem Kranken, seinem Zustand erfrage ich direkt von den Ärzten"

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Beitrag  walli Mi 07 Sep 2011, 03:32

Wolle weiter: "Bin Arzt und von den Kollegen dort erfahre ich alles. Habt doch nicht angenommen, dass mir Jan nicht mehr wichtig ist"
Hajo wehrte schnell ab
Aber jetzt hatte er, hatten die 3 die Erklärung dafür, warum auch Sabine nicht mehr kam
Genau wie Wolle erfuhr sie als Ärztin von der Klinik alles direkt über Jan
Sie wussten wie gut Sabine zu Jan stand, es hätte sie sehr gewundert, wenn das nicht mehr so gewesen wäre

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Beitrag  Kathy Mi 07 Sep 2011, 18:36

Hallo Walli,
also ich bin auch noch da Smile und du weißt ja ich mag deine laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaangen Geschichten. Ich hoffe nur so sehr das es für Jan endlich einen Lichtblick gibt und sich sein dramatischer Gesundheitszustand bessert Sad L.G. Kathy

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Beitrag  walli Mi 07 Sep 2011, 19:25

Wieder brach ein neuer Tag an. Jan, nun schon solange bewusstlos daliegend, war versorgt worden. Körperpflege abgeschlossen, wieder volle Infusionsflaschen angehängt, erforderliche Spritzen eingestochen, die Geräte überprüft. Jetzt lag er wieder allein da, war ja im Kontrollraum durch die Monitore überwacht. Die Stunden rannen dahin
Keiner bekam es mit, aber plötzlich zuckte es unter Jans Lidern, mal heftig, wurde wieder weniger, hörte ganz auf
Nicht lange, dann begann alles wieder, immer unterbrochen von mal kürzen, mal längeren Pausen
Irgendwann flatterten aber auch Jans Lider und irgendwann öffneten sich auch seine Augen. Nicht lange, dann senkten sich die Lider wieder. Aber für Jan war es kurz hell gewesen, also bemühte er sich jetzt mehr davon zu sehen
War mühevoll für ihn, gegen die flatternden Lider anzukämpfen, die Augen zu öffnen
Eine Ewigkeit dann war es geschafft, wenn auch immer nur kurz, weiter von herabsinkenden Lidern unterbrochen
Jan versuchte zu ergründen wo er war. Schwerstarbeit für ihn den Kopf mm für mm zu drehen im Zeitlupentempo
Der Raum, sonnendurchflutet, schöne farbliche Wände. Er lag weich, aber im Körper wüteten Schmerzen, was war denn mit ihm geschehen? Eigentlich alles friedlich, so still hier, bis auf diese monotonen, schauerlichen Töne, das Gepiepse
Mühevoll drehte Jan den Kopf in die Richtung, schleierhaft sah er die Geräte neben sich
Jan musste lange grübeln bis er wusste, dass er in der Klinik war. Aber warum, weshalb, was war geschehen...????
Je intensiver Jan sich zu erinnern versuchte, desto stärker wurden die Schmerzen. Er drohte wieder abzusinken
"Spritzen.... gefesselt....hilflos in Finsternis liegend....A..Ar....Ar....no....Aaaaar......nooooo, mein Folterknecht......Arno der Mörder, sein Schweigen, die Zerrissenheit in der er solange steckte. Zum Greifen hatte Jan jetzt alles vor sich, glaubte die schmerzvolle Hölle wieder zu spüren. Er hechelte nach Atem, zitterte überall heftig. Jan sackte zusammen, die Augen schlossen sich wieder, Denken war schlagartig abgeschaltet. Jan nutzte den Moment, wollte sich nicht noch mehr aufwühlen, in Ruhe auf alles einlassen

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Beitrag  walli Mi 07 Sep 2011, 19:56

Hallo Kathy,
danke für deine Begeisterung. Aber beim Weiterlesen merkst du schon, dass sich bei Jan "etwas tut" LG Walli

Jetzt zeigten auch die Monitore Jans Bewusstsein an. Schnell war Dr. Boll informiert und noch schneller war dieser bei Jan
"H. Maybach, sehen Sie, erkennen Sie mich. Wissen Sie wo Sie hier sind" sprudelte er hervor, als er Jans geöffnete Augen sah
Es dauerte, dann nickte Jan kaum wahrnehmbar
Aufgeregt stieß Dr. Boll hervor: "Jetzt nichts überstürzen H. Maybach, müssen erst wieder zu Kräften kommen. Wie fühlen Sie sich, wie geht es Ihnen, haben Sie große Schmerzen. Können Sie überhaupt sprechen"?
Es dauerte, Jan schluckte, schluckte wieder, unzählige Male. Setzte an, seine Lippen öffneten sich etwas, pressten sich wieder zusammen. Gleichdarauf der nächste Ansatz, Jan setzte an, wurde nur ein Krächzen, dem eine lange Pause folgte
Aber irgendwann war sein Abmühen erfolgreich: "Mache Ihnen viel Mühe. Mein Körper mir auch. Muss wohl Geduld haben oder ist der Kampf jetzt endgültig verloren. Das alles nur ein letztes Aufbäumen?" schaffte es Jan endlich hervorzubringen. Seine Stimme war so schwach, er flüsterte nur, jedes Wort kam langsam, aber er stammelte nicht mehr. Man musste gut hinhören, aber alles war verständlich was Jan hervorbrachte

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Beitrag  walli Mi 07 Sep 2011, 22:21

Heftig meinte Dr. Boll: "Nichts Kampf verloren, H. Maybach, will ich von Ihnen nie wieder hören. Nehme an, Sie sind noch sehr benommen und Schmerzen quälen Sie auch ganz schön"
Wieder nickte Jan nur schwach
Dr. Boll erklärte: "Verzeihen Sie wenn ich Ihnen jetzt auch noch einiges abverlange. Aber nach langer Bewusstlosigkeit ist es wichtig, Klarheit über das Erinnerungsvermögen zu bekommen. Bitte Sie deshalb, mir zu sagen wie weit Sie sich an Vergangenes erinnern. Möglichst vom Auslöser bis zum Grund der Sie hierherbrachte. Lassen Sie sich Zeit H. Maybach, aber mir liegt viel an Ihrer Schilderung"
War Jan anzusehen wie er sinnierte. Sein Gesicht drückte jetzt Entsetzen und Verzweiflung aus. Lange lag er still. Dr. Boll geduldete sich
Leise, stockend begann Jan dann: "Auslöser war, dass ich sah wie ein Polizeizugehöriger, Arno, einen Mord beging und ich, ich mich zerriß es zwischen Realität und Zweifel. Psychisch ein Wrack, mein Magen und Darm........einzige Katastrophe. Schaffte es nicht,....... brachte es nicht fertig.......konnte Arno den Mord einfach nicht anhängen........Irgendwann schlug er mich am Auto nieder. Wieder bei mir lag ich im Finstern, war geknebelt, aber am schlimmsten, zum Paket zusammengefesselt. Ahnungslos wo ich mich, umgeben von Hitze, Kälte, Nässe, furchtbarem Gestank, befand, wer mich entführt hatte. Aber gespritzt, gespritzt hat er mir gleich was, kam immer wieder, Spritze eingehämmert, wieder weg. Irgendwann gab Arno sich zu erkennen. Tja, mein Schweigen holte mich ein. Er betonte oft genug mich zu vernichten, er gehe wegen mir nicht in die Zelle. War mir mit der Zeit sicher, dass er mich wirklich tötete.......denn die Wirkung der Spritzen war so, so ver, verheerend, war so, so....." vor Erregung bäumte sich Jan wenige cm auf
Dr. Boll drückte ihn sofort nieder, sprach ihm zu: "Nicht aufregen H. Maybach, über diese Einzelheiten reden wir später. Erinnern Sie sich an Ihre Befreiung, was bei uns ablief?"
Jan flüsterte: "Nicht richtig. Die Hände die an mir hantierten, Stimmen die irgendwo herkamen, hielt ich für Fantastereien. Bis ich Sie richtig wahrnahm liegt ein langes "Nichts". Begreife auch jetzt nicht, dass ich noch lebe. Für mein Schweigen wäre Sterben die gerechte Strafe"

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Beitrag  walli Mi 07 Sep 2011, 23:09

Dr. Boll meinte scharf: "H. Maybach, ich meinte es verdammt ernst, dass ich von Ihnen keine Selbstanklage hören will. Erinnern Sie sich an irgendwelche Besonderheiten von hier?"
Jan flüsterte: "Nicht viel. Glaube Sie sagten sowas wie als das man für meine Rettung nach einem Mittel forsche. Irgendwann besserte sich mein Zustand ein wenig. Meine Familie, Kollegen waren hier. Ach ja und der Staatsanwalt, der tatsächlich meine Aussage aufnahm. Danach, ach ja, danach erbrach ich solange und heftig, glaubte alle Organe würden mir rausgerissen. Bewusstlos muss ich bald danach geworden sein"
Dr. Boll bestätigte: "Stimmt H. Maybach, aber Ihr Verstand funktioniert anscheinend wieder einwandfrei. Über Ihren Zustand gibt es viel zu berichten, dass möchte ich aber später in aller Ruhe ausführlich mit Ihnen besprechen. Sie brauchen jetzt erstmal Zeit um sich zurecht zu finden, zu sammeln, wieder richtig in der Realität anzukommen. Ich übermittele Ihrer Familie die positive Entwicklung. Aber bevor ich nicht eingehend mit Ihnen gesprochen habe, lasse ich keinen Besuch zu. Bitte, verstehen Sie das H. Maybach"
"Ist o.k. Bin bestimmt noch kein guter Gesprächspartner" stimmte Jan schwach zu
"Jetzt lassen Sie sich einfach fallen H. Maybach. Klicken Sie möglichst alles Schreckliche aus. Gibt bestimmt genug schöne Erinnerung. Wir sprechen uns dann später wieder" verließ Dr. Boll Jan
Dabei setzten gerade die Erinnerungen an Arnos Hölle Jan am stärksten zu, versuchte mit allen Mitteln dagegen anzukämpfen, sie zu verdrängen. Gab doch Unmengen was er sortieren musste. Die jüngste Vergangenheit war wie ein großes Puzzle in Jans Kopf, dass er langsam und beschwerlich erst zusammenfügen musste. Alles ein bißchen viel für den Anfang. Manchmal schaltete Jan einfach ab, lag nur da, schaute sich im Zimmer um oder aus dem Fenster. Versunken in das Blätterspiel der Bäume davor. Die Farbe Grün war so beruhigend, dass Jan wirklich ab und zu einschlummerte. Nie tief, auch nicht lange, danach immer beruhigt wenn er erkannte, dass das kurze Wegtreten seinen Erinnerungen nicht schadete. Jan gab sich ganz seinem Zustand hin, erleichtert wieder in der Realität zu sein

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Beitrag  walli Do 08 Sep 2011, 00:10

Bei Dr. Boll´s Anruf schwebten Leni und Benni sofort auf Wolke 7. Trotz der eindringlichen Bitte des Arztes wollten sie aber sofort zu Jan
Kategorisch erklärte Dr. Boll, dass ihnen der Einlass ins Zimmer solang untersagt bleibe, bis er grünes Licht gab. Bei ihm stehe Jan im Focus, den er schützen müsse
Nur widerwillig, aber dann doch vernünftig harrten die 2 dem nächsten Anruf entgegen, fuhren zum Präsidium, die gute Nachricht sollten schließlich auch Freunde und Kollegen erfahren
"Papa ist wieder bei Bewusstsein" verkündete Benni schon beim Eintreten
Durcheinander erscholl es jetzt: "Ist das war?" - "Endlich, endlich ist Jan wieder in der Wirklichkeit" - "Diese Warterei war kaum noch zu ertragen"
Dann aber fragte Hajo: "Wieso seid ihr dann hier. Sind da Komplikationen, Jan in schlimmen Zustand und es darf Niemand zu ihm?"
Leni erklärte: "Nein, Dr. Boll sagte, er sei zufrieden mit Jans Zustand. Er ist noch schwach und benommen, ja und deswegen hält er eine Ruhephase auch für dringend erforderlich"
Ina meinte: "Natürlich sehnt ihr euch danach schnell bei Jan zu sein, solange wie er weggetreten war. Aber meint ihr nicht, dass es Jan gut tut wenn er erstmal ein bißchen aufholen kann"
Benni bekannte: "Klar, ist das richtig, wir wollen ja auch nur das Beste für Papa"
Leni ergänzte: "Aber wie du sagst Ina, wir können es kaum erwarten bei Jan zu sein"
Hajo lenkte ab: "Zwei positive Ereignisse an 1 Tag, hatten wir nach allem Grausamen lange nicht mehr. Aber das Päckchen, dass auf Jans Tisch steht, brachte vorhin Familie Oktav. Ein Dankeschön, dass der Mörder ihres Mannes/Vaters gefasst ist, sie keine Angst mehr haben brauchen. Weiß nicht genau, glaube aber Beck plauderte mal wieder. Sie wussten alles genau, vor allem die Geschehnisse um Jan. Mit dem Geschenk wollen sie ausdrücken wie sehr sie sich wünschen Jan wird bald wieder ganz gesund"

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Beitrag  walli Do 08 Sep 2011, 00:49

Benni grinste: "Mein Vater. Er hinterlässt eben überall einen guten Eindruck"
Ina meinte: "Der Eindruck spielt wohl auch eine Rolle. Aber es ist wohl mehr Jans ganze Art, sein Wesen. Sein starkes Einfühlungsvermögen was man so sehr an ihm schätzt. Frau Oktav schwärmt noch von Jans "kümmern" nach der Tat. Danach fragte er ja mehrmals nach ihr. Wissen jetzt aber auch was Jan alles durchmachte, bis hin zu seiner Aussage über Arno. Die 2 waren noch hier voller Anteilnahme, richtig verlegen als sie das Geschenk brachten"
Benni murmelte: "War, nein ist ja auch noch immer so unfassbar. Wünsche mir oft aus dem bösen Traum zu erwachen"
Das Team sah betreten zu Boden. Stimmte ja was Benni sagte, aber was sollten sie darauf antworten
"Wir hauen wieder ab, wollen euch nicht aufhalten. Wir 2 Benni denken besser allein über Jan nach"
"Haltet uns auf dem Laufenden über Jan" rief Hajo ihnen nach

Die Stunden verrannen. War Jan nicht bewusst. Bei ihm vollzog sich ein ständiger Wechsel zwischen einfach sinnierend daliegen, kurz einschlummern und aufsteigenden entsetzlichen Erinnerungen, die er schnell verdrängen wollte. Manchmal erfolglos, wenn ihn Vergangenes umklammerte wie Eisenketten
Als Dr. Boll kam blickte Jan ihm aber ruhig entgegen
"Wie stark sind denn Ihre Schmerzen H. Maybach und wo ist es am schlimmsten" fragte er als 1.
Jan flüsterte: "Wünsche ich meinem größten Feind nicht. Ist nicht nur 1 Stelle, durchzieht den ganzen Körper"
Dr. Boll meinte: "Ich bedauere das sehr H. Maybach, aber Sie bekommen schon die denkbar stärksten Schmerzmittel"
"Bleibt nur hinnehmen, erwarte nicht, dass Sie für mich eine Wunderpille erfinden" kam es langsam von Jan
Dr. Boll entgegnete: "Vielleicht lenkt Sie mein Bericht etwas ab. Glauben Sie, dass Sie mir zuhören können, H. Maybach?"

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Beitrag  walli Do 08 Sep 2011, 01:31

"Bemühe mich" hauchte Jan
Dr. Boll begann: "Wie alle Patienten, sollen natürlich auch Sie ausführlich über Ihren Zustand im Bilde sein. Hörte ja vorhin, dass Sie sich gut an Alles erinnern, besonders an die Spritzen. Vielleicht wiederhole ich jetzt einiges, aber egal. Der Reihe nach: Sofort nach ihrer Einlieferung mussten wir Sie an sehr vielen Stellen operieren. Hier drückte das Blut Sie ab, dort waren Organe angegriffen, geschädigt, in Ihnen, Verzeihung, herrschte Chaos. Möchten Sie Einzelheiten wissen"
"Besser nicht, die Vorstellung reicht vollkommen" flüsterte Jan
Dr. Boll fuhr fort: "Danach hieß es Abwarten, ob unsere Eingriffe Ihrem Zustand helfen würde. Ob der Blutverlust oder das Fieber nicht zu hoch waren. Dann waren ja auch noch Erfrierungen zu bekämpfen und die eingeatmeten Dämpfe waren auch gefährlich. Am schnellsten heilten die offenen Wunden von den Fesseln. Na ja, von der Strangulation zieht sich immer noch ein breites Hämatom um ihren Hals, aber irgendwann ist das auch verheilt. Falls Sie sich erinnern, sagte ich Ihnen damals schon, dass diese Giftspritzen die allergrößte Gefahr für Sie bedeutet. Vielleicht verdrängten Sie das ja inzwischen"
Schwach wehrte Jan ab: "Oh nein, sowas vergißt man nicht, zumal es mich ja wohl ausfüllte"
Dr. Boll bestätigte: "Richtig H. Maybach. Sie erinnern sich also noch sehr genau daran"
Jan nickte: "Ja, schätze es waren Unzählige, aber nicht gespritzt sondern eingehämmert. Schlimmer aber die Wirkung. Dachte erst an Drogen.
Aber da leider schon mal eine Überdosis überstanden war es ganz anders. Neben vielen Begleiterscheinungen war das grauenhafteste das Gefühl alles in mir zieht sich bis zum geht nicht mehr zusammen. Glaubte meine Organe seien bis zur Auflösung verätzt"
Dr. Boll meinte: "Tja so ähnlich war es auch, Ihr Körper zerstört, deshalb ja die lange OP. Leider musste ich Ihnen die ganze Zeit sagen, dass man nach der genauen Substanz forsche und erst dann vielleicht ein Gegenmittel einsetzen könne. Bitte, erleiden Sie jetzt keinen Schock. Aber der Kerl mixte soviel Giftstoffe zusammen, die Forschung nach einem Heilungsmittel ist da absolut aussichtslos"

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Beitrag  walli Sa 10 Sep 2011, 23:51

Irgendwann hauchte Jan: "Also hat Arno mich doch besiegt..............aber.......mein Tod ist nur die gerechte Strafe. Das ganze Übel habe ich ja selbst verschuldet"
Schrill schrie Dr. Boll: "H. Maybach, sagen Sie so etwas nie, hören Sie nie, aber niemals wieder"
Jan zuckte zusammen, flüsterte dann: "Aber es ist so, da gibt es keine Beschönigung. Wenn ich Idiot über Arnos Tat nicht geschwiegen hätte, wäre das alles mit mir nie passiert"
Dr. Boll redete auf ihn ein: "Ohne jetzt ausschweifend zu werden H. Maybach. Der wahre Grund für Ihr Schweigen war einzig und allein Ihre Haft. Aus Angst an einem Anderen wiederhole sich Ihre eigene Ungerechtigkeit, weil Sie sich am Tatort irrten, fraßen Sie lieber alles in sich hinein. War doch so?"
Es dauerte, dann nickte Jan
Dr. Boll beteuerte: "Ich schwöre Ihnen hiermit bei meinem Dr.-Titel, dass Alle, Ärzte, Ihre Kollegen, Familie, und, und....Ihr Verhalten verstehen. Jeder, aber wirklich Jeder versteht Sie und rundum drückten Sie sich die Daumen wund, dass Sie überleben. Glauben Sie mir das?"
Jan sah Dr. Boll unsicher an, verzog die Lippen, ein Lächeln wurde es nicht, blieb aber stumm"
"H. Maybach, ob Sie mir das glauben will ich wissen" forderte Dr. Boll
Zaghaft krächzte Jan: "Ja, glaube Ihnen. Aber alles Hoffen war ja vergeblich wenn das Gift nicht zu bekämpfen ist"
Dr. Boll wurde aufgeregt: "Verflixt, Ihre Selbstanklage lenkte mich so ab, dass ich Ihnen das Wichtigste noch gar nicht sagen konnte. Vielleicht legt sich die Vergiftung auch ohne Wundermittel und es besteht keine Lebensgefahr mehr für Sie. Jetzt denken Sie, ich belüge Sie, nicht wahr. Kann ich Ihrem Gesicht ablesen"
Jan stammelte: "Entschuldigung, ja. Kein Gegenmittel, aber Chance zu überleben. Fühle mich gerade wie auf einem Karusell"

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Beitrag  walli So 11 Sep 2011, 00:40

Dr. Boll entgegnete: "Verstehe ich H. Maybach. Aber bitte hören Sie mir jetzt genau zu. Ich sagte Ihnen ziemlich am Anfang, dass wir Sie solange die Labore forschen mit normalen Entgiftungsmitteln behandeln. Erinnern Sie sich?"
Jan überlegte, schüttelte aber dann leicht den Kopf
Dr. Boll meinte: "Verständlich, im damaligen Zustand waren Sie kaum aufnahmefähig, wurden aber mit den besagten Mitteln behandelt. Leider senkten sich die Giftwerte dadurch kaum. Doch jetzt, nach Ihrer langen Erbrechungsphase zeigt Ihr Blut stetige Senkung. Deshalb hoffen wir, dass wir bald Werte erhalten von denen wir sagen können: Es ist geschafft, Sie überleben. Hört sich nach Hokuspokus an und detailiert medzinisch kann ich es auch nicht erklären. Doch es ist wohl so, dass durch Ihr langes Erbrechen soviel Giftstoffe rausgeschwemmt wurden, was zu dieser positiven Wende führte. Mit den normalen Entgiftungsmittel versuchen wir weiter dieses Besserung zu verstärken. Hoffe, dass Sie mir glauben H. Maybach oder ist Ihnen etwas zu unklar?"
Jan krächzte: "Nein, nein, Körperreaktionen bleiben ein großes Rätsel. Aber Erbrechen, rausschwemmen,.......irgendwie einleuchtend. Bedeutet jetzt wohl Geduld haben, abwarten. Kann ich selbst irgendwas tun?"
Dr. Boll belehrte: "Oh ja H. Maybach, sofort alle Schuldgefühle, Anklagen in Ihnen löschen. Negative Psyche trägt nicht zur Heilung bei"
"Bemühe mich" hauchte Jan kaum hörbar
Dr. Boll nickte: "Gut H. Maybach. Sollten Sie wirklich überleben, gibt es sehr viel zu den Folgeschäden zu sagen"
Unsicher stotterte Jan: "Könnten wir das, das......verschieben....bis es wirklich Gewiss...wiss....Gewissheit gibt. Mir schwirrt so der Kopf, glaube ich kapiere garnichts mehr"
Dr. Boll entgegnete: "Wollte ich Ihnen auch gerade vorschlagen, sonst schwinden Ihnen vor Überforderung wieder die Sinne. Dann bekomme ich großen Ärger mit Ihrer Familie, denen würde ich jetzt gerne den Besuch bei Ihnen erlauben. Fühlen Sie sich stark genug dafür?"
Jan nickte

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Beitrag  walli So 11 Sep 2011, 02:40

Dr. Boll rief Leni und Benni sofort an, bat aber eindringlich um eine kurzes Gespräch bevor sie zu Jan gingen
Jetzt wieder allein hatte Jan schnell wieder die schrecklichsten Bilder vor Augen: "Den Mord, Arnos komische "Belästigungen", seine ständige Übelkeit, dann die Zeit im Verlies, Arnos blödes Gelaber, die unzähligen Spritzen, wie ein Paket zusammengeschnürt. Nichts davon hatte Jan gesehen. Lief jetzt aber zum Greifen nahe vor ihm ab. Glaubte jetzt die Fesseln zu spüren, wie entsetzlich sich alles in ihm verkrampfte, Hitze, Kälte
Verdrängte Jan das, durchströmten ihn zahlreiche Gedanken: Sein Schweigen, die Zweifel die ihn damals plagten, mehr tot als lebendig hier eingeliefert, nach absoluter Aussichtslosigkeit gab es nun Hoffnung, sollte er ans Überleben glauben
Zuviel für Jan, gerade nach der langen Bewusstlosigkeit. Bald schlummerte er vor sich hin

Noch auf dem Weg zum Auto erstattete Leni Hajo telefonisch Bericht. Die Freude war groß, auch der Drang Jan schnell zu besuchen. Aber Leni und Benni waren jetzt wichtiger für Jan. Wenn 5 über ihn "herfielen" war schnell wieder negatives bei ihm zu befürchten. Wollten abwarten, was Leni nach dem Besuch über Jans Zustand erzählte
Ina und Vince hörten alles. Vince raunte völlig ernst: "Mann, was gebe ich drum mit dem "Alten" endlich wieder mal 2, 3 Sätze zu reden"

Die 2 gingen auch erst zu Dr. Boll, der ihnen erklärte: Jans Hoffnungen aufs Überleben seien noch etwas unsicher. Sie sollten ihn aber darin bestärken ohne jetzt etwas zu garantieren. Auch wenn von ihm Selbstvorwürfe kämen, müssten sie ihn unbedingt vom Gegenteil überzeugen. Am wichtigsten war Dr. Boll aber, dass kein Wort über Haft, Gefängnis und alles damit Verbundene gesprochen wurde. Er hatte Angst, dass jedes einzelne Problem sich negativ auf Jans Zustand auswirken könne

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Beitrag  walli So 11 Sep 2011, 03:28

Trotz seinem "Schlummer" hörte Jan, dass die Tür aufging, schlug die Augen auf
Versuchte zu lächeln als er die 2 sah, hauchte mühsam: "Hallo Liebes, hallo mein Großer. Tut gut euch zu sehen. Bereitete euch wohl eine Menge Probleme"
"Jetzt redest du aber mit uns Papa, wird alles wieder gut" erklärte Benni
"Bist wohl schon totaler Optimist" flüstere Jan
"Ja, dass ist er, sind wir beide und du solltest wenigstens etwas auf einen positiven Ausgang hoffen" meinte Leni
Langsam raunte Jan: "Versuche mein Bestes. Aber ihr habt doch bestimmt viel zu erzählen, bin ein guter Zuhörer"
Da legten die 2 los. Jan ließ sie reden, immer weiter berichten, fand es besser, dass er nicht soviel sprechen musste
Die Zeit verrann. Leni und Benni hatten immer noch zu erzählen, war ja wirklich viel was Jan nicht mitbekommen hatte. Bis auf wenige Zwischenfragen blieb Jan Zuhörer
Die 2 waren längst nicht am Ende mit ihren Berichten. Mit der Zeit war es aber nicht mehr zu übersehen, dass Jans Lider immer mehr flatterten, für wenige Sekunden seine Augen sich schlossen
Leni meinte deshalb: "Das Zuhören hat dich müde gemacht Jan. Wohl besser wenn wir jetzt gehen, alles noch zu anstrengend für dich"
Verlegen lächelte Jan, flüsterte: "Sorry, wollte nicht unhöflich sein. Höre euch gerne zu, komme aber nicht gegen die Müdigkeit an"
Benni meinte: "Wir hätten selbst an deinen schwachen Zustand denken müssen Papa. Schlafe dich aus, wir besuchen dich schnell wieder"
Leni küßte Jan noch zärtlich, Benni strich ihm über die Haare, raunte: "Alles Gute Papa, schlafe dich gesund"
Jan hhauchte: "Vielen Dank, dass ihr hier ward. Freue mich auf das nächste Mal, hoffentlich bin ich dann nicht mehr so müde"
Beim Hinausgehen wollte er ihnen zuwinken. Schaffte aber leider nicht mehr als kaum wahrnehmbar etwas die Hand zu heben
Kaum war Jan allein, schlief er wirklich ein. Die Versorgungen an sich spürte er nur im Unterbewusstsein.

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Beitrag  walli So 11 Sep 2011, 23:15

Leni und Benni fuhren zum Büro, berichteten über ihren Besuch bei Jan
Hajo meinte: "Dann können wir Jan also besuchen, nicht lange, wie ihr sagt überanstrengt ihn das noch"
Leni nickte "Richtig, aber vermeidet unbedingt über das zu reden vor dem uns Dr Boll warnte"
Ina maulte: "Leni wir sind keine Barbaren. Hatten nicht vor, den Finger gleich in offene oder wieder aufgerissene Narben bei Jan zu legen"
"Hoffe er fragt nicht nach Arno. Davor zittere ich jetzt schon" krächzte Hajo
Vince meinte: "Dann lasse ich mir ein paar Gags einfallen und schon ist Jan abgelenkt"
Benni regte sich auf: "Papa ist noch immer sehr krank Vince, der kann über Clowns wie dich überhaupt nicht lachen"
Ernst meinte Vince: "Du darfst nicht alles glauben was ich sage Benni. Ich weiß sehr wohl das Jan schwer krank ist. Denke seit Wochen an nichts anderes"
Hajo fragte: "Ihr geht doch bestimmt morgen zur Arbeit bzw. Uni"
Verlegen entgegnete Leni: "Nun ja weißt du Papa die lange Auszeit wegen Jan....... und Benni kann nicht noch mehr......"
Hajo fiel ein: "Das ist völlig o.k. Jan würde euch jagen wenn ihr blau macht. Meinte vielmehr, wenn ihr nicht könnt besuchen wir Jan zu der Zeit. Jetzt ist es Abend. Ihr sagt Jan wird schnell müde. Da halte ich einen Nachtbesuch, ihn aus dem Schlaf zu reißen für total verkehrt. Also beschlossen, morgen geht´s zu Jan"
"Hoffe, es kommt nicht wieder eine Leiche dazwischen" raunte Ina
"Iiiiinnnaaa, jetzt ziehe uns doch nicht wieder runter, denke mal positiv" regte sich Vince auf
"Ja schon gut, meine ja nur"stotterte Ina
Hajo rief: "Schluss jetzt. Wir besuchen morgen Jan und basta"

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Beitrag  walli Mo 12 Sep 2011, 01:06

Bis zum Abend wechselten Schlummer und Bewusstsein bei Jan ab. Richtig bei sich, durchfuhren ihn die Gedanken an das schlimme Geschehen. Gerade das wollte er doch nicht. Rief sich schnell Lenis und Bennis Berichte ins Gedächtnis. Für die Nacht bekam Jan ein Schlafmittel. Die ganze Nacht schlief er damit auch nicht durch. Zuviele grausame Bilder wühlten in seinem Unterbewusstsein. Zum Glück war das Schlafmittel aber stärker, schlief er wieder ein
Morgens fragte Dr. Boll: "Wie geht es Ihnen H. Maybach?"
Unsicher stammelte Jan: "Fühle mich irgendwie.....als sei alles im,...im Schwebezustand"
"Sie wollen doch nicht morgen schon in den Ring steigen" scherzte Dr. Boll
Jan verzerrte nur die Lippen, was sollte er darauf antworten
Dr. Boll nahm ihm Blut ab, meinte: "Sie wissen ja, ist für die Werte-Kontrolle"
Jan meinte leise: "Sie erwarten doch nicht tägliche Absinkung"
Dr. Boll entgegnete: "Schön wäre es. Aber zwischen den Erfolgen liegen unterschiedliche Zeiten. Doch Kontrolle ist besser, man weiß ja nie"
Wieder allein, versuchte Jan jetzt länger bei sich zu bleiben. Gelang nicht ganz, aber er fühlte sich etwas ''wacher" als die Zeit zuvor
Jetzt erschien das Team. Stürmische Begrüßung, Küßchen hier, Küßchen da, immer wieder wurde Jans Hand gedrückt. Hajo verkündete erfreut wie sehr er sich über seinen Fortschritt freute. Ina musste das sehr ausführlich auch noch mal beteuern. Selbst von Vince kamen ein paar vernünftige Sätze. Sie erzählten über dies und das, von der, dann wieder von anderen Personen
Jan fand das etwas merkwürdig. Ahnte ja nicht, dass sie mit dem Geplänkel ihre Angst vor der Frage überspielten, über die sie keinesfalls reden wollten
Irgendwann raunte Jan: "Ihr schuftet euch ab und ich liege schon so lange faul im Bett"
Hajo polterte: "Mein Lieber, da bleibst du auch so lange bis du wieder Bäume ausreißen kannst Jan. Verstanden"
Was sollte Jan darauf sagen. Stand doch in den Sternen wann, ja ob es überhaupt dazu kam, dann krächzte er aber: "Ist der Apotheker-Mord jetzt aufgeklärt"
"Gooonnngg" Bei den 3 läuteten alle Alarmglocken. Glühende Hitze durchfuhr sie. Ängstlich, unsicher blickten sie sich gegenseitig an. Es war soweit. Was sollten sie nur antworten

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Beitrag  walli Mo 12 Sep 2011, 02:11

Jan bemerkte ihre ängstlichen Blicke, auch ihre Verlegenheit. Wieder wunderte er sich, fand aber keine Antwort auf ihr Verhalten
Endlich stotterte Hajo: "Sicher ist der Mord geklärt, was dachtest du denn Jan nach deiner ausführlichen Aussage. Fanden auch die von dir genannten Beweise. Alle erdrückend"
Eine Art Erleichterung zog durch Jan. Nicht er allein trug Schuld an Arnos Verderben. Eindeutige Beweisen führten immer zur Verurteilung. Jetzt stand er nicht mehr wie ein Racheengel da, der sich wegen Arnos Vernichtungstour alles zusammenfantasierte
Die 3 planten schon hinaus zu flüchten vor Jans weiteren Fragen
Aber Jan fragte nicht mehr. Interessierte sich mehr für allgemeines
Da plapperten sie wieder los wie ein Wasserfall, blieben noch eine Weile bei ihm
Kaum waren sie weg flatterten Jans Lider schon wieder, er dachte: "Ständig schlafen, gibt´s doch gar nicht. War ich je schon so total kraftlos, kaum fähig mich etwas zu bewegen"
Als Leni und Benni später kamen hatte er zum Glück eine "wache Phase"
Leni forderte gleich: "Jan heute sagst du uns aber wenn du müde wirst, bevor wir dich mit unserem Gerede überlasten"
Jan flüsterte. "Versprochen. Hoffe aber lange wach zu bleiben"
Benni meinte: "Papa, zur Abwechslung könntest du aber auch mal von dir reden"
Jan krächzte: "Junge, was erwartest du denn. Hier läuft keine Action"
Also unterhielten ihn die 2 wieder. Ab und zu stellte Jan heute doch eine Frage
Leni und Benni waren vernünftig genug Jan nicht zu überanstrengen. Nach gegebener Zeit beendeten sie ihren Besuch
Jan hatte wieder viel erfahren. Dachte verbittert was er doch schon alles versäumt habe. Vom Alltag nichts mitbekommen, erst durch die lange Gefangenschaft bei Arno ("Fragte
noch gar nicht über welchen Zeitraum er mich festhielt?") durchfuhr es Jan plötzlich. Dachte weiter: "Hier bekomme ich ja wirklich erst seit einer lächerlich kurzen Zeit etwas richtig mit. Kann man fast noch in Stunden zählen" Eine richtige negative Phase durchzog Jan. "Selbst schuld oder doch von Arno verraten und verkauft" überlegte er
Sein Zustand blieb nicht verborgen. Ein noch stärkes Schlafmittel sollte eine ruhige Nacht bewirken

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Beitrag  walli Mo 12 Sep 2011, 03:21

Trotz Schlafmittel verging keine Nacht wo Jan nicht viele oder wenige entsetzliche Bilder vor sich hatte, er mal kürzer oder länger grübelnd wach lag
Am Tag wechselten sich die Besucher ab. Das Team kam mal komplett, nächsten Tag einer von den Dreien oder Hajo zusammen mit Vince
Umgeben von seinen 2 Liebsten waren für Jan aber immer die schönsten Stunden
Ansonsten lag Jan viel allein, furchtbar öde Zeit, er hätte durchdrehen können. Ständig nur liegen, liegen. Jede Kleinigkeit des Zimmers kannte er inzwischen auswendig. "Wenigstens
mal ein Buch lesen...........auch wenn ich nur noch einige Kapitel überlebe" dachte Jan - "Du bist total bekloppt" beschimpfte er sich, als er jetzt schwache Versuche machte seinen Körper zu kräftigen. Leichtes Anheben der Hände, die Fäuste zu ballen, mal die Arme etwas hoch zu bekommen. Den ganzen Körper oder auch nur den Kopf zu drehen. Füße und Beine wollten ihm gar nicht gehorchen. Lagen wie gelähmte Fremdkörper bei ihm. Auch wenn Jan sich das nicht eingestand, nach und nach kam es zu kleinen Erfolgen
Als Dr. Boll zufällig Zeuge wurde, bestärkte er ihn: "Ja so ist es richtig H. Maybach, mit diesem Willen sind Sie schnell wieder der Alte"
Verwirrt dachte Jan: "Wie kann er das sagen. Weiß sicher inzwischen genau, dass ich 200%ig verloren bin. Will er mir so die Angst vorm Sterben nehmen?"
Jans Gedanken waren nicht in Einklang mit seinem Handeln. Iirgendwelche Übungen machte er immer. Als er endlich ein Buch halten konnte, war Jan fassungslos
Das Team klärte weitere Fälle. Merkten wohl, dass es zu 3. anstrengender war als vollzählig.
Heute meinte Ina: "Bei diesem Fall hätte unser Psychologe Jan bestimmt längst Erfolg gehabt. Wer weiß, ob und wann wir sein Einfühlungsvermögen noch mal erleben"
Hajo donnerte: "Ina ich will nie, nie, niemals wieder Zweifel hören. Wir werden unseren Psychologen noch oft erleben. Jan wird, nein er muss am Leben bleiben"
Ina beteuerte: "Hajo das will ich auch. Will ich ganz bestimmt. Aber ob Jan dieses vernichtende Gift besiegen kann? Du darfst nicht vergessen, dass er noch nie gegen ein so mächtigen Feind kämpfte"
Vince erklärte: "Jan gewann schon viele aussichtslose Kämpfe. Bin 100%ig überzeugt, dass er auch bei diesem gewaltigen Feind der erfolgreiche Sieger ist"
"Hast recht, Jan gewinnt auch diesen Krieg" beteuerte Ina. Doch genau wie bei den Anderen hatte sie furchtbare Angst, dass doch irgendwann ein schrecklicher Anruf kam

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Beitrag  walli Mo 12 Sep 2011, 03:33

Jan war zufrieden mit seinem Erfolg, erfuhr wieder was in der Welt oder Umgebung passierte durch tägliches Zeitunglesen. Ließ sich eines seiner Bücher bringen. Benni stellte auch einen Laptop hin. Jan rührte ihn nicht an
Dachte: "Bin doch nicht übermütig. Fehlt noch jetzt im Internet zu stöbern. Lesen füllt die Zeit aus und davon bleibt mir bestimmt nicht mehr viel"
Alle erlebten Grausamkeiten raubten Jan den Lebensmut
Er spürte noch wie vernichtend ihn die Injektionen durchfluten
So ein starkes Gift konnte man nicht überleben
Jan war sein eigener Feind. An die Zukunft wollte er nicht denken. Jeder Tag konnte sein letzter sein
Was er sich an Kraft erarbeitet hatte, fehlte ihm an innerer Überzeugung

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Beitrag  walli Mo 12 Sep 2011, 20:11

Das Jan nicht vom "Überleben" überzeugt war, machte sich für die Ärzte, aber auch für die Besucher bemerkbar
Er schrie es natürlich nicht hinaus, fraß es, wie alles, in sich hinein
Aber sie kannten Jan gut und lange genug um zu spüren was loas war
Alle versuchten ihm auf die verschiedendensten Arten zu überzeugen, dass es für ihn bestimmt Zukunft gab
Jan nahm es hin, gebot ihnen nicht zu schweigen, aber die Hoffnung stieg trotzdem nicht in ihm

Hajo meinte später: "Man muss Jan einfach verstehen, dass er keinen Mut aufbringt. Schätze, er spürt genau, dass es für Arno wohl keine Strafe sondern mehr Erholung gibt"
Ina rief dazwischen: "Also Hajo, diesmal liegst du aber bestimmt daneben. Jan bekam doch wegen der Vergiftung sehr lange garnichts mit, Hellseher ist er auch nicht. Nein, nein, Jan kann nicht wissen was mit Arno läuft und 100%iges wissen wir ja auch noch nicht wie es mit ihm ausgeht"
Hajo sinnierte: "Ich weiß nicht Ina. Denke doch mal an die vielen Situationen oder Fälle bei denen Jan im Voraus mit seinem Gespür, Ahnungen, Vorhersehung, ja von mir aus auch mit seinen Gefühlen richtig lag"
Vorsichtig fragte Vince: "War es wirklich schon so oft, dass Jan mit seinem 7. Sinn Erfolg hatte?"
Ina erklärte: "Die Liste ist endlos"
Hajo konterte: "Siehst du, jetzt staunst du selbst über die große Anzahl. 7. Sinn, warum also sollte Jan dann von dem 'Wirbel um Arno nichts ahnen"
Ina krächzte: "Zugegeben ja, aber es muss doch nicht immer und immer wieder so sein. Hajo, dieses Gift in Jan versetzte ihn in einen noch nie dagewesenen Zustand"
Hajo meinte: "O.k., o.k. Keiner von uns kann etwas vorhersehen, müssen abwarten. Hoffe, dass Jans Genesung gut fortgeschritten ist, wenn das Thema Arno auf den Tisch kommt.
Sollte er inzwischen von selbst danach fragen, wünsche ich Jan, dass gerade dann die richtigen Leute um ihn sind die ihm helfen den Schlag zu verkraften"
Leise fragte Ina: "Du hoffst, dass nicht wir oder gerade du in dem Moment bei Jan sind. Hast Angst?"
Hajo beteuerte: "Kann Jeder wissen. Ja, ich habe große Angst davor und sehr viel Feigheit ist auch dabei. Bin bestimmt nicht geeigneten solche Hiobsbotschaften zu überbringen"

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Beitrag  walli Mo 12 Sep 2011, 23:15

Trotz seiner Mutlosigkeit ließ Jan alles in der Klinik mit sich geschehen, in sich einspritzen. Automatisch blieb es auch bei seinen eigenen Kraftübungen, nicht bewusst, dass dies alles auf Hoffnung deutete.
Zäh verging die Zeit. War natürlich nichts für Jan, wo er sonst vor Elan sprühte. Oft fielen ihm beim Lesen die Augen zu. Solange nur Text vor sich, ermüdete automatisch.
Irgendwann griff Jan doch zum Laptop. Hier erfuhr er mehr übers Weltgeschehen als aus der Zeitung. Damit durch, klickte er sich zu den Seiten die er auch sonst durchstöberte.
Berichte vom neuesten Stand der Kriminlogie und Psychologie
Plötzlich durchfuhr es Jan: "Bin ich bekloppt, bilde mich als trete ich morgen wieder den Dienst an. Soll ja hoffen, sicher........aber bei den Schmerzen.......unmöglich! Selbst der stärkste Muskelprotz verkraftet das nicht........"
Wie magnetisch gesteuert vertiefte er ich weiter in den Text auf dem Schirm

Es freute nicht nur Benni und Leni, auch das Team, dass Jan jetzt etwas "aktiv" war
Ina meinte: "Also doch keine Mutlosigkeit bei Jan. Tja Hajo, daneben getippt"
Hajo krächzte: "Ich weiß nicht, trau dem Ganzen nicht"
Ina erregte sich: "Wir erlebten es selbst Hajo. Was hast du denn jetzt wieder für Zweifel?"
Hajo meinte langsam: "Denke immer Jan braucht das um die Zeit totzuschlagen. Er muss doch immer was tun. Jetzt überbrückt er das öde Daliegen......vor seinem......Tod. Außerdem würde er alles tun um Leni und Benni zu beruhigen. Nach dem Motto: "Seht her, beschäftige mich".......So verhält sich schließlich kein Hoffnungsloser"
Vince meinte: "Kann nicht sein Hajo. Leni und Benni kennen Jan zu gut, denen macht er nichts vor"
Hajo entgegnete: "In sich vergraben kann Jan so gut wie alles, darin ist er quasi Weltmeister. Schon vergessen, er liegt nur so elend da, weil er Arnos Mord absolut vor uns verbarg"
"Mensch Hajo, jetzt denke doch mal positiv. Nicht mehr lange und Jan sitzt wieder auf seinem Stuhl, regt sich über meine "Risikoarbeit" auf" beteuerte Vince
Hajo hob die Hände, rief: "O.k., o.k., gebe mich geschlagen. Keiner soll mir anhängen Jans Sterben herbeizureden. Denke ab jetzt wie ihr nur noch positiv"

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Beitrag  walli Di 13 Sep 2011, 00:52

Wieder verging viel Zeit
Heute kam Dr. Boll zu Jan, zusammen mit dem Neurologen
Jan dachte mulmig: "Beide zusammen......Das bedeutet nichts Gutes"
Dr. Boll begann: "H. Maybach, ich lüge Sie jetzt nicht an wenn ich Ihnen sage: Ihr Überleben ist jetzt 100%ig sicher, allerdings mit Einschränkungen"
Jan sah sie groß an, in seinem Gesicht arbeitete es, aber er blieb stumm
"Sie glauben mir nicht, H. Maybach?" fragte Dr. Boll
"Doch, ....doch na...,na,.....nat.....natürlich" stammelte Jan. Räusperte sich, räusperte sich wieder, noch einige Male. Der Klos, der seine Kehle zuschnürte war gewaltig
Unsicher flüsterte er dann: "Glaube Ihnen, ist nur,...nur,.....so......so......un......wirk......lich......So..,so....weiß auch nicht....."
Dr. Boll fiel ein: "Absolut verständliche Reaktion. Jedem wäre wie Ihnen zumute, H. Maybach. Bei solch verheerenden Gift im Körper denkt man nur noch an den Tod"
Jan nickte, lag wieder ganz still, 1000 Gefühle und Gedanken durchzogen ihn
Nach einigen Minuten fragte Dr. Boll: "H. Maybach, sind Sie in der Lage auch die Kehrseite Ihrer Rettung zu ertragen"
Jan hauchte: "Die Einschränkungen.......Sie deuteten es vor Wochen schon an......Beginnen Sie, bemühe mich es verkraften"
Dr. Boll lächelte: "Deshalb ist ja der Neurologe dabei, um bei einem eventuellen Schock von Ihnen sofort zu reagieren.......... Ja, wie schon berichtet, konnten Entgiftungsmittel, aber wohl mehr noch das lange Erbrechen, fast alles Gift aus Ihnen schaffen, die akute Lebensgefahr ist gebannt"
Dr. Boll brach ab, beobachtete Jan, der aber nur still dalag, ihn ansah
Der Arzt fuhr fort: "Betone akut, H. Maybach, denn........es ist kein absoluter Sieg" - Langsam, immer Jan oder den Neurologen im Blick, erklärte er weiter: "Leider können sich Gift-
Reststoffe im kleinsten Winkel Ihres Körpers eingenistet haben. Die können, meine auch können, muss nicht so sein. Aber die Reste können selbst nach Jahren aufbrechen, wieder in Ihnen wüten. Nicht vorhersehbar mit welchen Folgen........" Pause.....Dann weiter: "Leider hat das gerade Überstandene auch unschöne Folgen für Sie, H. Maybach. Durch die unzähligen Maßnahmen bei der Endlos-OP als Sie zu uns kamen, ist in Ihnen natürlich vieles nicht mehr wie es mal war. Will sagen, Ihr Körper ist nicht mehr der Alte"

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Beitrag  walli Di 13 Sep 2011, 01:54

Der Neurologe nickte zustimmend, Dr. Boll erklärte weiter: "Leider wird ihr zukünftiges Leben aber auch begleitet von mehr oder weniger starken Schmerzen, Schwäche oder sonstigen negativen Umständen. Richtige Hilfe gibt es dagegen nicht. Bleiben nur starke Schmerzmittel, die die Qualen zeitweise betäuben. Absolute Heilung ist ausgeschlossen.
Pause.............H. Maybach, Sie kennen jetzt die Zukunftsaussichten, die harte Realität. Glauben Sie, dass Sie damit leben können"
Jan brauchte eine Weile, flüsterte dann: "Der Verstand fühlte irgendwie voraus: Sollte ich diese verheerende Hölle überleben, wird nichts mehr sein wie zuvor. Ich danke Ihnen sehr für Ihre Rettung. Sie vollbrachten ein regelrechtes Wunder, machten fast schon Unmögliches wahr...........Ob ich damit leben kann muss sich zeigen. Aber ich lebe und egal was auch war, ich dachte noch nie an Selbstmord. Vielleicht werde ich verbittert, wenn ich kaum noch zu was fähig bin. Vielleicht wahnsinnig, schreie nur noch vor Schmerzen. Abwarten, wird sich erst mit der Zeit zeigen. Wenn das alles nicht eintritt, bleibt abzuwarten, ob ich dann noch erträglich bin für meine Mitmenschen. Sie mein Gejammer, Selbstmitleid, mein verändertes Wesen ertragen"
Dr. Boll lächelte: "Davon bin ich überzeugt, H. Maybach. Ihr Familie liebt Sie über alles. Ihre Kollegen, Freunde stehen wie ein Fels zu Ihnen. Der Spezialist neben mir und ich sind erleichtert, dass Sie bei meiner "Beichte" nicht kollabiert sind. Nach allem trotzdem gefasst wirken und obwohl ich schon Angst hatte wegen Ihrer anhaltenden Mutlosigkeit, es anscheinend mit der Zukunft aufnehmen"
Jan krächzte: "Ich lebe, das Schicksal hat sich für mich entschieden. Jedes Leben wird von Höherem, nicht nachvollziehbaren, geleitet. Aber ich trage die Verantwortung es zu steuern, es anzunehmen"
Der Neurologe meinte: "Jetzt verstehe ich, warum man Sie den großen Psychologen nennt H. Maybach. Wollen Sie nicht mit mir zusammen arbeiten in Zukunft?"
Jan lächelte verlegen, raunte: "Mehr Freizeitpsychologe, bleibe lieber auf meiner bekannten Schiene"
Dr. Boll meinte: "Damit der Zug auch in Fahrt kommt, gilt ab jetzt: Sich aufbauen, aus dem Bett raus und üben, üben. Aber nur unter Aufsicht und mit Unterstützung, verstanden?"
Jan raunte: "Kann sofort losgehen, wenn Jemand die Kraft hat mich wackelnde Tonne zu halten"
Dr. Boll meinte: "Ab morgen H. Maybach und kräftige Pfleger, die es mit Ihrem schwachen Körper aufnehmen haben wir auch. Kommen Sie erst mal zur Ruhe. Solch geballte
Riesenladung, die wir auf Sie donnerten, müssen Sie jetzt verkraften. Wahrscheinlich in Ihnen aufnehmen, kapieren" ließen Sie Jan jetzt wirklich allein

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