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Beitrag  walli Do 28 Jul 2011, 19:26

Jans Arm lag um Lenis Schultern
Sie schmiegte sich an ihn, meinte glücklich: "Ach ist das schön. Frische Luft, Ruhe, nur wir 2, malerische Umgebung. Warum gönnen wir uns das eigentlich nicht öfters?"
Jan grinste nur verschmitzt
Leni kuschelte sich noch enger an ihn, gestand: "Ja ich weiß, weil ich auch oft am Wochenende Storys nachrase. Papa trägt aber die größte Schuld, weil er fast jedes Wochenende dir, seinem fähigsten Mitarbeiter Bereitschaftsdienst aufdrückt. Mama Ina wird geschont und Dauer-Flirter Vince darf auch nicht zu kurz kommen. Sich selbst teilt Papa kaum ein. Ein Wunder das er es dieses Wochenende getan hat. Jan glaubst du auch Papa wird alt, traut sich nicht mehr viel zu. Vielleicht besser wenn er langsam an Pension denkt"
Jan meinte: "Kommt nicht drauf an was ich denke Liebes, muss alles von Hajo ausgehen"
Leni entgegnete: "Aber wenn Papa jetzt wirklich zu steif, zu alt wird als Polizist"
Jan erklärte: "Dann wird er uns mit seiner Erfahrung nutzen und wir 3 machen weiter den vitalen Teil. Das Thema ist zu sensibel, Hajo wird doch schon bei dem Gedanken an Pension krank"
Leni schmeichelte: "Dafür gehört mir der Mann mit dem goldigsten Herzen, der absolut Niemand auf die Füße tritt. Du würdest dich nie negativ über Papa äußern, selbst wenn er auf Krücken ankommt"
"Na ja, die Blöße tut Hajo sich dann wohl doch nicht ab" schmunzelte Jan
Leni schmiegte seinen Kopf an seinen, meinte: "Thema abgehakt, genießen wir einfach das freie Wochenende, die schöne Umgebung hier"
Aneinandergeschmiegt gingen die 2 weiter
"Die Dämmerung naht, zusätzlich der Dunst vom See, wirkt so düster" meinte Leni plötzlich
"Ein Polizist kann auch beschützen, vor allem ängstliche Frauen" scherzte Jan

walli

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Beitrag  walli Do 28 Jul 2011, 19:53

"Witzbold" puffte ihm Leni in die Seite
Abrupt blieben sie jetzt stehen. Aus der Ferne waren Schreie zu hören
Jan setzte sich schon in Bewegung: "Das kommt vom Parkrand, hört sich wie Schreie an"
"Jan du hast keine Waffe, nichts mit dem du dich zur Wehr setzen kannst" meinte Leni ängstlich
"Aber nachsehen muss ich, kann vielleicht helfen" lief Jan jetzt schneller
"Jan das ist zu gefährlich, du bist allein" flehte Leni
"Als Polizist bin ich zur Hilfe verpflichtet. Verspreche dir das ich kein Risiko eingehe" schlug Jan jetzt Tempo an, drehte sich im Laufen herum, gebot Leni: "Aber du rührst dich nicht vom Fleck, verstanden. Bleibst hier bis ich dich hole"
"Jan bleib hier" flehte Leni wieder
"Hast du verstanden?" rief Jan scharf
Leni nickte nur noch abwesend
Jan sauste jetzt davon. Hörte immer wieder Satzteile: "Sollst endlich aufschließen" - "Kann Sie nicht reinlassen, Ihnen das nicht geben" -
"Du rückst das raus, sonst....."
Jan glaubte 1 Stimme die jünger klang würde immer lauter. Die 2., anscheinend ältere andere Stimme, immer ängstlicher. Aber hier war ein solches Tönegewirr: Wind, Blätterrascheln, andere Stimmen, Verkehrlärm. Nur die Richtung, Parkrand, schien zu stimmen
Jan hielt Tempo drauf. War aber noch ein ganzes Stück hin. Es peitschte ihn an, dass die 1 Stimme immer fordernder wurde, die andere kärglich abwehrte.
Erschwerend, dass die Dämmerung sich jetzt wirklich schnell ausbreitete. Auch noch überall Äste, Blätter. Nur schemenhaft glaubte Jan am Parkrand 2 Männer zu erkennen. Nur undeutlich verstand er etwas. War aber eindeutig, dass der der forderte den Anderen bedrohte

walli

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Beitrag  Kathy Do 28 Jul 2011, 20:07

Hallo Walli, nun hat das Warten endlich ein Ende. Ich freue mich das du wieder eine Geschichte für uns hast und ich bin mir sicher du wirst auch hier Jan einiges durchmachen lassen auch wenn der Anfang noch ganz "harmlos" beginnt. Ich bin ja schon am Überlegen was es mit deinem Titel auf sich hat Question Auf alle Fälle freue ich mich wieder auf eine spannende und sicher auch emotionale Geschichte. Liebe Grüße Kathy

Kathy

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Beitrag  walli Do 28 Jul 2011, 21:19

Hallo Kathy,
schön das du schon dabei bist. Wie du sagst, bin erst am Anfang. Hoffe, so wie ich den Rest "verpackt" habe gefällt es euch. LG Walli

Jan versuchte sich von dem, was noch weit entfernt vor ihm war, ein Bild zu machen
Größer, jünger, kräftiger war der Fordernde. Eher klein, ängstlich, älter der Bedrohte
"Aufschließen oder Schlüssel.......oder ich......sofort" hörte Jan die Satzfetzen deutlicher. Er raste Spitzentempo, noch schneller war einfach nicht drin. Die Sätze wurden immer wiederholt. Jan war sich nicht sicher, glaubte bei dem Bedrohten Kopfschütteln zu sehen. Jetzt wurde er am Kragen gepackt, hin- und hergeschüttelt. Wieder der bekannte Satz, aber jetzt dazu "Oder......dich um" glaubte Jan zerfetzt zu hören. - Hatte das Gefühl sein Blut gefriere in den Adern, als er etwas silbernes blinken sah
100% ein Messer, da war sich Jan ganz sicher, schrie durch die Bäume hindurch: "Polizei, lassen Sie sofort den Mann los und das Messer fallen"
"Verdammt, seit wann war dieser Park so lang" fluchte Jan still in sich hinein, als seine Worte ohne Reaktion blieben
Er musste helfen, das Schlimmste verhindern. Aber wie? Er raste doch schon als sei der Teufel hinter ihm und da:
"Neeeiiin" schrie Jan gellend auf.
Der Kerl hatte wirklich zugestochen
Stöhnend sank der ältere Mann zu Boden, krallte sich im Mantel des Täters fest
Der Täter fuchtelte nun heftig herum, richtete sich panikartig auf
"Polizei, stehen bleiben" schrie Jan
Da war der Kerl schon hoch, eine schnelle Umdrehung - Jan erstarrte

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Beitrag  walli Do 28 Jul 2011, 21:47

Sekunden stand Jan wie einbetoniert
"Das war doch......." durchfuhr es ihn total fassungslos
Da raste der Kerl schon davon
Jan war fast an der Stelle, sein Blick schweifte hin und her. Links lief der Täter, rechts stöhnte das immer mehr blutende Opfer laut
"Opferhilfe steht immer an 1. Stelle" - So handelte Jan jetzt auch
Bei dem Mann angelangt, kniete Jan sich neben ihn, presste sein Taschentuch auf die Wunde
"Ruhig, bleiben Sie ganz ruhig liegen" versuchte er ihn zu beruhigen. Zog mit der freien Hand sein Handy hervor
Dafür musste Jan mitansehen, wie der Stecher sich davon machte, er musste tatsächlich einen Täter flüchten lassen
Jan rief jetzt den Notarzt. Dabei musste er leider zusehen, dass der Täter in sein Auto stieg, was verbotswidrig direkt am Parkrand abgestellt war. Der Kerl gab Vollgas, der Wagen schleudete, prallte gegen einen Abgrenzpfosten. Sein Kopf knallte an die Scheibe, ruckte durch den Aufprall herum.
Ganz genau konnte Jan sein Gesicht erkennen. Es durchschoss ihn wieder: "Das ist er, ist er ganz bestimmt, gibt´s doch gar nicht!!!!!" konnte er das Gesehene nicht fassen
Spielte sich alles in Sekunden ab. Der Kerl kurbelte jetzt wie wild am Steuer. Endlich in der Spur raste er wirklich los
Jan musste jetzt mit 2 Händen das Tuch auf die Wunde des Opfers pressen, so stark blutetete sie. Sah aber dabei dem Wagen des Täters nach bis er verschwand
Das Stöhnen des Verwundeten wurde immer qualvoller. Mit 1 Hand scharrte Jan etwas Laub zu einem kleinen "Kissen", bettete behutsam seinen Kopf darauf
"Gleich wird Ihnen geholfen. Der Notarzt ist unterwegs. Versuchen Sie ruhig liegen zu bleiben" redete Jan auf das Opfer ein

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Beitrag  walli Do 28 Jul 2011, 22:19

Das Blut floss und floss hervor. Jan zog seine Jacke aus. Diese zusammengefaltet, presste er damit so fest er nur konnte auf die Wunde
Die Hände des Mannes kreisten umher. Jan ergriff 1, das Opfer schien Halt darin zu suchen, klammerte sich daran
Jan überließ ihm seine Hand, drückte mit der anderen weiter die Wunde ab. Langsam überkam ihn Mutlosigkeit, da trotzdem immer mehr Blut rausfloss. Die Blutung schien nicht zu stoppen zu sein
"Sollte der arme Kerl wirklich......." durchfuhr es Jan entsetzt. Er mochte den Gedanken gar nicht zu Ende führen
Jan drückte noch fester und immer fester auf die Wunde. Das Stöhnen des Opfers ging jetzt in Röcheln über, wurde immer leiser und leiser
Der Mann versuchte seinen Kopf noch mal etwas anzuheben. Jan strich ihm übers Gesicht, flüsterte: "Gleich ist Hilfe da"
Ruckartig fiel der Kopf des Opfers nun zurück, die starren Augen blickten ins Leere
Jan war einen Moment wie gelähmt. Er hatte schon unzählige Tote, manche auch sterben sehen, doch immer wieder war er erschüttert
Jan drückte seine Finger noch gegen seinen Hals, kein Puls mehr. Es war wirklich geschehen, der Mann war tot
Sanft strich Jan ihm über die Lider, drückte ihm die Augen zu, klagte sich gleichzeitig an: "Verdammt, warum bist du nicht schneller gerannt. Du bist schuld Jan, hättest den Stich mit allen Mitteln verhindern müssen"
Resigniert rief Jan im Präsidium an, meldete sich
"Jan du!!!" staunte Theo "Wurde Hajo wortbrüchig. Er versprach doch am Wochenende wirklich mal zu übernehmen"
Niedergeschlagen meinte Jan: "Hajo ist auch in Bereitschaft. Das ich an einem Tatort bin ist reiner Zufall, erkläre ich dir später. Schicke doch jetzt bitte erst mal einen Trupp, Kollegen, Spusi, Prof. Rossi, sofern sie Dienst hat, zum......." beschrieb er die Stelle. "Es gab einen Toten. Jage auch bitte gleich eine Fahndung raus: "Roter Polo, älteres Baujahr, vermutlich Kratzer am linken Kotflügel, Kennzeichen erkannte ich nicht. Der Täter ist ca. 1, 85 m groß, ca, 45-50 Jahre alt, schlank, sportlich, dunkelbraune, halblange Haare, ovales Gesicht.

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Beitrag  walli Do 28 Jul 2011, 23:03

Jan weiter: "Er trägt eine Brille mit dickem, dunklen Rahmen und er hatte einen langen, hellen Mantel an. Weitere Fakten sind mir noch nicht
bekannt"
"O.k. Jan, alles klar. Der Trupp wird bald eintreffen und die Fahndung gebe ich sofort raus" versprach Theo
In der Hand des Toten sah Jan jetzt etwas helles. Erkannte einen Stofffetzen, den er wohl dem Täter aus dem Mantel gerissen hatte.
Jan hatte absolut nichts einstecken um den Fetzen sicherzustellen, beließ ihn in der Hand des Toten. Sollten sich die Kollegen darum kümmern
Viele Leute kamen jetzt herbei, schnatterten durcheinander, betraten den Tatort
Jan zog seinen Ausweis, hielt ihn hoch: "Polizei, bitte bleiben Sie am Parkrand um keine Spuren zu verwischen" drängte er die Leute zurück
Sie gingen zurück, weiter fassungslos auf den Toten starrend, entsetzt murmelnd: "Der arme Kerl, hat doch nie Jemanden was getan"
Jan bat: "Bitte helfen Sie der Polizei. Wenn Sie das Opfer kennen, etwas zum Tatablauf sagen können, vielleicht ein Motiv vermuten, dann sagen Sie mir das bitte"
Brockenweise kam es: "Wir wohnen gegenüber. Vom Fenster aus sahen wir Gerangel, aber die Bäume verdeckten das meiste. Bei dem Stöhnen ahnten wir schon das Schreckliche. Der Kerl sah aber nicht aus wie ein Junkie der Stoff will. Herrn Oktav, dem Toten, gehört die Apotheke dort, eigentlich das ganze Haus" drehten sich die Leute um
Jan sah jetzt eine Frau wie in Trance im Eingang, ihr Gesicht tränenüberflutet, den Blick starr auf das Opfer gerichtet
"Ist das Fr. Oktav?" krächzte Jan
Stummes Nicken rundum
Entsetzt durchfuhr es Jan: "Oh nein, wenn sie alles mitangesehen hat, die grässliche Wunde, das viel Blut überall"
Seine Jacke war auch blutdurchtränkt, furchtbarer Anblick, der Stoff deckte kaum etwas ab und Jan hatte absolut nichts mehr an und bei sich womit er den Toten abdecken konnte. Aber es musste irgendwie sein. Die arme Frau durfte dem Anblick nicht länger ausgesetzt sein

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Beitrag  walli Fr 29 Jul 2011, 00:01

Neugierige wollten schon wieder vordringen. Jan drängte sie zurück, fragte jetzt einfach in die Menschenansammlung:
"Kann Jemand eine Decke, großes Tuch o.ä. entbehren. Möglichst auch noch sehr viel Band, Seil oder so was?"
"Was wollen Sie denn damit?" kam die erstaunte Gegenfrage
Jan erklärte: "1. Seil = Absperrung, 2. Tuch = Abdeckung. Fr. Oktav darf keine Sekunde länger dem Anblick ihres ermordeten Mannes ausgeliefert sein. Vielleicht könnte sie auch Jemand ins Haus führen, sich um sie kümmern. Sie sind doch Nachbarn"
Von dieser Aufforderung ablenkend wurde Jan jetzt belehrt: "Sachen für Absperrung usw. haben Polizisten doch immer im Auto"
Jan stöhnte, erklärte: "Richtig. Polizisten führen das aber nicht mit sich wenn sie samstags a.D. spazieren gehen und dabei zufällig auf ein Verbrechen stoßen. Aber Sie wohnen hier, haben doch bestimmt Decke und Band im Haus?"
Brummelnd gingen einige zu den Häusern
Jan fragte inzwischen: "Erinnern Sie sich bitte genau. Können Sie nicht doch mehr zur Tat sagen?"
Sofort überall Kopfschütteln
Jan fragte weiter: "Deutete H. Oktav mal an bedroht, erpresst o.ä. zu werden?"
"Nein nie, er war gerne Apotheker, immer sehr nett, freundlich und hilfsbereit. Anscheind auch gut abgesichert. Sagte was von Alarmanlage an Türen und Fenster. Ein Gitter ist ja auch am Eingang" lautete die übereinstimmende Antwort
Jan bat: "Halten Sie sich bitte trotzdem bereit. Die noch eintreffenden Kollegen werden Ihre Namen und Adressen aufnehmen"
"Wir sagten doch, dass wir nichts gesehen haben" setzte sofort Abwehr ein
"Dann geben Sie das so zu Protokoll, aber eine kurze Aussage ist Vorschrift" bestimmte Jan genervt
Dachte ärgerlich: "Immer das selbe. Am Fenster aus sicherer Entfernung "Action" beobachten und dann "Mein Name ist Hase". Vielleicht würde H. Oktav noch leben, wenn sich nur 1 im Park hätte blicken lassen. Dicke Lüge, dass die Anlage um diese Zeit leer gewesen sein soll"

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Beitrag  walli Fr 29 Jul 2011, 00:35

Jan bekam jetzt eine Decke, breitete sie über dem Toten aus, erleichtert das Fr. Oktav dem schrecklichen Anblick nicht mehr ausgesetzt war
Leider kümmerte sich noch immer Keiner um die arme Frau. Sie wurde mit jeder Minute blasser. Jan mochte gar nicht mehr hinsehen. Ihr Anblick schnitt ihm ins Herz
"Was sind das bloß für sture Nachbarn" dachte er zornig
Die ihm übergebene Schnurrolle war groß und dick. Jan schlang den Anfang an einen Baum der nahe an der Stelle war, wo das Täterauto parkte. Ging dann weit genug hoch, ein großes Stück über dem Toten, parallel zu einem Baum. Das Seil darum geschlungen ging er waagrecht zur linken Seite, verfuhr dort ebenso. Einige Meter neben dem Opfer zog er das Seil senkrecht, bis zu einem Baum am Parkrand. Zuletzt noch mal am Rand entlang bis zum Ausgangsbaum. Zwischendrin musste er schon wieder Neugierige zurück drängen. Eine "abstrakte" Absperrung, traute sich jetzt aber auch Keiner mehr auf diese Fläche
Jetzt rief Jan Hajo an
Hajo rief: "Jan du, dachte du bist froh mich am Wochenende mal nicht zu sehen oder zu sprechen"
Jan meinte: "Hajo es ist dienstlich. Hier gibt es einen Toten"
Hajo erregte sich: "Aber wieso rufen die dich? Ich habe Bereitschaft, wollte das du deine Ruhe hast"
Müde erklärte Jan: "Zufall Hajo, wirklich reiner Zufall, kannst sogar Leni fragen. Aber wenn ich beim Spaziergang erst Streit, dann Hilferufe höre, muss ich ja zumindest nachsehen. War leider zu langsam. Bis ich eintraf hatte der Täter zugestochen" gab Jan kurzen Bericht
"Bin ca. in 20 Min. bei dir" legte Hajo auf
Jan beobachtete während des Gesprächs Fr. Oktav. Sie schwankte jetzt heftig, konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Jan kochte.
Keiner kümmerte sich um die arme Frau. "Gesehen" hatte ja Niemand etwas, aber neugierig waren sie Alle

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Beitrag  walli Fr 29 Jul 2011, 01:20

Leni war Jan doch gefolgt, hielt sich aber sehr weit zurück, sah, dass er totalen Stress hatte. Jetzt als der Tote abgedeckt und die Stelle "abgesichert" war, ging sie langsam zu ihm
Jan setzte sich aber gerade in Bewegung, meinte noch zur Menge: "Schicken Sie den Notarzt zu Fr. Oktav und wenn die Polizei kommt, sagen Sie den Kollegen wo ich bin" rannte er zu Fr. Oktav
Grund für Leni weiter entfernt auszuharren

Jan legte Fr. Oktav den Arm um die Schultern, stützte sie behutsam bis zum Haus. Drinnen bettete er die heftigst zitternde Frau auf die Couch, lief ins Bad. Kurz danach wischte Jan ihr mit einem nassen Tuch den Schweiß ab. Ein 2. Tuch legte er ihr auf Stirn und Schläfen. Fühlte den Puls, der schnell pochte als springe gleich ihr Herz heraus. Danach hüllte Jan sie in 1 Decke. Er fühlte sich furchtbar hilflos. Die Frau sah entsetzlich aus, so weiß, dass fast die Adern sichtbar waren. Tränenbäche liefen ihr übers Gesicht. Ihren bebenden Lippen entfuhren Laute grenzenlosen Trauerschmerzes
Jan tupfte ihr die Tränen von den Backen, ließ sie aber weinen. Schließlich trauerte Fr. Oktav um ihren geliebten Mann, der von 1 Sekunde zur anderen auf so grausame Weise von ihr ging, vor ihren Augen noch dazu. Tränen konnten erleichtern und diese Frau hatte das Recht zu weinen in ihrem grenzenlosen Schmerz. Aber sie war auch nicht mehr die Jüngste. Angst um sie breitete sich in Jan aus. Immer elendiger sah sie aus, wurde noch unruhiger
Jan eilte ins Bad, fand ihm bekannte Beruhigungstabletten. Das Mittel war ungefährlich, wirkte aber schnell. Mit 2 aufgelösten Tabletten setzte er sich zu Fr. Oktav. Jan drückte ihr behutsam das Glas an die Lippen, bat leise: "Bitte trinken Sie das, es hilft Ihnen ein wenig"
Fr. Oktav schluckte ganz gehorsam, hielt danach Jans Hand unklammert. Er blieb neben ihr, strich ihr sanft über die Haare, nahm danach Fr. Oktavs freie Hand, hielt sie sanft umklammert. So verging eine Weile, sie weinte, weinte immer weiter

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Beitrag  walli Fr 29 Jul 2011, 01:30

Plötzlich brachte Fr. Oktav stammelnd, abgehackt hervor: "Mei, mei, mein Mann bi, bil, bil, bildete sich ni, nichts ein. Sa, sagte o-o-o-oft der der, der Kerl sei, sei ge, gefä, gefährlich"
Vorsichtig fragte Jan: "Ihr Gatte fühlte sich bedroht. Kannte er den Mann?"
Fr. Oktav mühte sich ab: "Nei, nein un, un, unbe, be, kannt. Plötzlich war er, er, er da. Im, immer wie, wie, wieder die, die, die Apo, Apo,
Apotheke im, im, Au, Auge"
"Verstehe" flüsterte Jan

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Beitrag  walli Fr 29 Jul 2011, 19:30

Fr. Oktav war jetzt still, weinte weiter, hielt noch immer Jans Hand umklammert
Jan ließ es geschehen, rührte sich nicht, saß ruhig neben ihr
"Fraaaaanzi, oh nein" rief Fr. Oktav plötzlich
"Ihre Tochter?" fragte Jan leise
Fr. Oktav schluchzte: "Ja, sie muss, sie muss do, doch, doch......."
"Soll ich sie benachrichtigen?" fragte Jan vorsichtig
Fr. Oktav nickte heftig
Jan bettete ihre Hände sanft auf die Decke, ging in den Flur zum Telefon. "Franziska" fand er sogar im Speicher. Schnell meldete sie sich: "Hallo Mama"
Jan nannte seinen Namen, erklärte ihr nun ganz langsam, schonend was geschehen war
Sie war entsetzt, schockiert, fassungslos, versprach sofort zu kommen
"Zum Glück wohnt Franziska in Dresden, dann braucht sie nicht lange" dachte Jan
Zurück bei Fr. Oktav raunte Jan: "Ihre Tochter und ihr Mann fahren sofort los, werden schnell hier sein
"Danke" hauchte Fr. Oktav, ergriff wieder Jans Hände
Er setzte sich wieder neben sie, bemühte sich um sie, fühlte sich aber so elendig. Er konnte den Schmerz der Frau nicht lindern, die furchtbar litt, ließ sie nur immer weiter weinen
"Jan" erklang da Hajos Stimme, der gleich darauf in der Tür stand, erkannte was los war. Er hielt sich zurück. Beistand leisten darin war er nicht gut

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Beitrag  walli Fr 29 Jul 2011, 19:53

Jan sah ihn verzweifelt an. Hajo nickte ihm zu, also verharrte Jan weiter bei Fr. Oktav, gab ihr hin und wieder Hilfestellung
Schritte waren bald zu hören. Hajo flüsterte mit 1 Frau, Jan schaute hoch, erkannte Katrin
Zu Fr. Oktav meinte er leise: "Die Ärztin ist da, wird sich sofort um Sie kümmern"
Als Jan sich behutsam von ihr löste, flüsterte Fr. Oktav: "Danke"
Jan lächelte ein klein wenig, strich ihr noch mal über die Haare, ging zu Kathrin, die meinte: "Für den Toten konnten wir ja nichts mehr tun. Sabine kümmert sich schon um alles und ich versuche der Frau jetzt zu helfen"
Verzweifelt flüsterte Jan: "Habe solche Angst um sie, wusste nicht was ich tun sollte, gab ihr Tabletten" holte er die Packung
"War das schlimm, sind die sehr schädlich?" fragte er ängstlich
Katrin beschwichtigte: "Alles o.k. Jan, die waren genau richtig. Komm wieder runter"
Jan atmete auf, meinte: "Du kennst ja die Umstände Katrin. Übrigens kommt die Tochter bald aus Dresden"
Katrin bedankte sich, fragte dann: "Du siehst furchtbar aus Jan. Soll ich dich gleich mitbehandeln?"
Jan sauste schnell hinaus, Hajo hinterher, meinte: "Sabine hat recht Jan, du solltest...."

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Beitrag  walli Fr 29 Jul 2011, 21:33

Jan überfuhr Hajo einfach. Während sie zum Tatort gingen, erzählte er ausführlich was alles geschehen war. Den Spusi-Leuten erklärte er woher der jetzt eingetütete Stofffetzen stammte. 1 führte Jan zu dem Pfosten, wo er Lackspuren vermutete. Tatsächlich war auch ein roter Streifen zu erkennen
Ein Kollege meldete: "Jan, die Fahndung war bisher erfolglos. In den wenigen Polos, die wir anhielten, saß Keiner auf den deine Beschreibung passte"
"Danke" krächzte Jan, erklärte dann: "Die Tatwaffe, das Messer, braucht ihr nicht zu suchen, hat der Kerl mitgenommen. Weitere Erklärungen braucht ihr wohl nicht, habt ja alles vor euch. Die Leute aber solltet ihr ordentlich in die Mangel nehmen. Hier lief nämlich wieder mal: "Hinsehen, aber nichts tun" ab
"Kannst dich auf uns verlassen Jan" versprach der Kollege, ging wieder zu den Anderen
Sabine kam jetzt zu den 2, meinte: "Der Stich in die Brust war sehr heftig. In dem Alter sind die Überlebenschancen da sehr gering. Genaueres nach der Obduktion. Du hast wohl verzweifelt, mit aller Kraft versucht dich gegen den Tod zu stemmen Jan" hielt Sabine Jans blutdurchtränkte Jacke hoch
Jan verzog das Gesicht
"Findet wohl dein Einverständnis wenn ich deine Jacke nach meiner Untersuchung entwerte?" fragte Sabine
Jan nickte nur
Hajo meinte jetzt: "Du hast alles gesehen Jan. Die Fahndung läuft schon. Du bist Zeuge, was besseres gibt´s doch gar nicht"
Entsetzt durchfuhr es Jan: "Wie sich das anhört: "Du bist Zeuge Jan." Zeuge, dass Arno einen Mord beging. Nein das kann nicht sein. Bilde mir was ein. Das war nicht Arno"
"Jan was ist los" rief Hajo als Jans Blick total abwesend auf dem Toten haftete

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Beitrag  walli Fr 29 Jul 2011, 22:04

Jan hauchte: "Wenn ich lahmer Esel nur schneller gewesen wäre, würde er noch leben"
Hajo schüttelte ihn sofort heftig, rief entsetzt: "Jan, Jan, Jan, aufhören, sofort aufhören. Du redest dir doch wohl keine Schuld ein?"
"Aber es waren nur Sekunden, nur ein paar verdammte Sekunden" stammelte Jan verzweifelt
Hajo rüttelte ihn wieder: "Schicksal, hörst du Jan. Das war knallhartes, bitteres Schicksal, sollte so sein. Aber da trifft dich doch absolut keine Schuld"

Die ganze Zeit war Leni noch zurückgeblieben. Aber jetzt raste sie heran
"Papa, was machst du denn da mit Jan" rief sie entsetzt
Jan stöhnte auf, stieß verzweifelt hervor: "Liebes verzeih, ich, ich...."
"Ich will von Papa wissen warum er so mit dir umgeht" beharrte Leni
"Weil dein Übersensibelchen sich wieder mal grundlos schuldig fühlt. Redet sich ein, der Mann lebe noch wenn er schneller gewesen wäre" regte sich Hajo auf
Leni wehrte heftig ab: "Aber Jan, du liefst sofort los mit einem Affenzahn"
Jan hörte gar nicht, krächzte schuldbewusst: "Liebes es tut mir so leid, habe dich solange da stehen lassen"
Leni schimpfte: "Lenke nicht ab Jan. Ich hörte doch an dem Tumult das schlimmes passiert war. Noch mal, du bist gerast wie ein Irrer. Will nichts mehr von Schuld hören"
"Ich sah das Messer noch aufblitzen, ....aber.....und trotzdem......" hauchte Jan
"Jan du bist nicht schuld an diesem Mord, hat auch nichts mit deinem Tempo zu tun, hörst du" nahm Leni seinen Kopf zwischen ihre Hände, zwang ihn so sie direkt anzusehen

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Beitrag  walli Fr 29 Jul 2011, 23:15

Jan brauchte einen Moment, dann krächzte er: "Hast recht. Vergessen wir Schuld, etc."
"Du hängst keinen Gedanken mehr daran Jan. Verstanden!! Und jetzt mache dich endlich nach Hause" befahl Hajo
Jan wehrte ab: "Hajo du bist alleine. Ina und Vince die können nicht....."
Hajo fiel ihm ins Wort: "Brauche auch hier Keinen. Du hast alles eingeleitet, es läuft doch. Bleibe nur noch kurz, sehe und höre mich um, sorge dafür, dass alles erledigt wird. Dann fahre ich auch. Aber du machst dich sofort vom Acker"
"Ja mache ich, bin wirklich geschlaucht" gestand Jan
Jan sah wieder zu dem Toten, wieder fiel ihm Arno ein. War er es oder war er es nicht. Sollte er mit Hajo nicht wenigstens über seinen schrecklichen Verdacht sprechen?"
Unsicher stand Jan da, rang mit sich, setzte langsam an: "Hajo ich......."
"Du machst dich jetzt nach Hause und sonst gar nichts" befahl Hajo wieder energisch
Also verschob Jan die "Aussprache", nickte nur noch
Aber ihr Auto parkte mehr als 3 km entfernt
Jan bat Kollegen sie hinzufahren. Leni setzte sich ans Steuer, beobachte Jan, der sich auf dem Sitz ausstreckte, die Augen schloss. Leni sorgte sich, Jan sah schrecklich aus. Sie war auch ganz still, er brauchte jetzt Ruhe
Nach außen wirkte Jan ruhig, aber das was in ihm tobte drohte ihn aufzufressen. Alles drehte sich um die Ungewissheit war der Täter Arnold
genannt Arno, Merz, einer von ihnen. Wenn auch kein aktiver Polizist, aber Jeder der im Präsidium arbeitete gehörte zur Polizei und Arno arbeitete schon lange in der Sonderabteilung "Forschungslabor". Aber es gab doch keinen Sinn, warum sollte ein Polizei-Zugehöriger, warum sollte Arno einen Apotheker, eine Apotheke, überfallen, einen Mord begehen?
Ständig liefen die 2 Szenen vor Jan ab: Als der Täter sich vom Opfer aufrichtete, als er im Auto nach dem Crash das Gesicht zu ihm drehte

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Beitrag  walli Sa 30 Jul 2011, 00:35

Jan beschimpfte sich selbst: "Bilde mir ein Arno gesehen zu haben, aber in Wirklichkeit hat ihm nur Einer sehr geähnelt" Er wollte diesen schrecklichen Verdacht abschütteln
"Kenne ich Arno überhaupt gut genug?" zweifelte Jan dann an sich selbst
Er überlegte: "Arnos Labor hat den Zweck zu untersuchen was in ein Verbrechen verwickelt, aber unbekannt ist. Aus dem Ausland kommend, unerforscht, waghalsig, eigen zusammengemixte Stoffe, Gift, Brandbeschleuniger. Alle gefundenen Substanzen eben die sich gegen Leib und Leben richten. Manchmal auch Virenforschung"
"Als damals der Virus grassierte, war ich täglich lange bei Arno im Labor. Hatte ihn oft genug vor mir, kenne sein Aussehen. Aber bei der Tat? Nein......da muss ich zu aufgeregt gewesen sein um ihn zum Mörder zu machen" schob Jan seinen Verdacht wieder schnell von sich
Kaum etwas beruhigt, begann alles wieder von vorne. Jan hätte schreien können. Zum Glück waren sie jetzt am Ziel

Am Tatort berichteten Kollegen Hajo immer wieder von Zeugenaussagen. Aber was Wichtiges kam dabei nicht heraus. Hajo befragte auch einige Leute. Gab Jan Recht, soviel Gleichgültigkeit war erschütternd. Keiner wollte den Täter gesehen haben oder nur schemenhaft. Zu ungenau um eine richtige Beschreibung abzugeben. Bei der Nähe und dem Auflauf waren das eiskalte Lügen, fand Hajo. Die waren durch die Bank feige. Zum Glück hatte Jan den Täter ziemlich genau erkannt. Leider wurde immer wieder gemeldet, dass die Fahndung weiter erfolglos blieb. Jans Seil-Absperrung war schon lange durch entsprechendes Polizeiband ausgetauscht. Auf der Fläche nahm die Spusi viele Fußabdrücke aus Gips. Andere Beweise, Abdrücke gab es ja nicht
Hajo versuchte in den gegenüberliegenden Häusern noch Zeugenaussagen zu bekommen. Wenn auch auf verschiedene Art, aber am Ende beschrieb Hajo alles mit "Sanfter Rausschmiss". Alle waren gleich stur, ängstlich, handelten nach der Einstellung: "Mein Name ist Hase" oder wollten sich ihren Samstag, ihr Wochenende nicht verderben lassen

walli

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Beitrag  walli Sa 30 Jul 2011, 01:19

"Ganz im Gegensatz zur Polizei" dachte Hajo "Ich habe Bereitschaft und Jan...............da spannt er schon mal aus und wird prompt von einem Mord überrascht. Fast wie im billigen Krimiroman"
Spusi uund die Kollegen packten jetzt zusammen. Was sollte sich hier auch noch ergeben
Hajo telefonierte noch mal mit der Zentrale, fuhr dann auch nach Hause

In der Wohnung stammelte Jan gleich: "Es tut mir so leid Schatz. Da machen wir schon mal einen Spaziergang und dann passiert sowas"
Leni schimpfte: "Jan höre auf, du kannst doch nichts dafür. Aber du sehnst dich jetzt bestimmt schnell nach einem Bad"
"Wieder klaren Kopf kriegen" nickte Jan, trabte müde dorthin
"Was ist denn mit Papa los?" fragte Benni verwirrt
Leni erzählte ihm alles
Benni schüttelte den Kopf: "Ist schon unheimlich. Papa scheint die Verbrechen magnetisch anzuziehen"
Selbst unter der Dusche fand Jan keine Ruhe, immer wieder kreisten die gleichen Gedanken in ihm. Er konnte noch so lange den Wasserstrahl über sich rinnen lassen, die 2 Arnobilder blieben haften wie eingebrannt
"Verdammt, wie kann ich bloß einen Kollegen, genauer gesagt einen Polizei-Zugehörigen des Mordes verdächtigen?" beschimpfte sich Jan übel
Ihm wurde richtig elend bei den absurden Gedanken
Duschen brachte so gut wie nichts
Das fand auch Leni als Jan aus dem Bad kam. Er sah noch genauso schrecklich aus wie zuvor. Benni fand auch keine Worte mehr
Leni meinte: "Jetzt stärke dich erst mal beim Abendbrot Jan"
Jan raunte: "Nicht böse sein Schatz, aber ich habe keinen Hunger"

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Beitrag  walli Sa 30 Jul 2011, 01:47

Leni redete ihm zu: "Jan nach all dem Stress musst du was essen"
"Ich schlafe gleich im Stehen ein, gehe lieber zu Bett. Seid bitte nicht böse" krächzte Jan
Leni küsste er noch, zu Benni meinte er: "Noch schönen Samstagabend Großer"
Schnell lag Jan auch im Bett, wurde sofort wieder gemartert von diesen furchtbaren Gedanken. Immer und immer wiederholten sie sich. Irgendwann übermannte ihn aber dann doch der Schlaf
Plötzlich sah Jan im Traum Arno vor Gericht, wo er verzweifelt schrie: "Ich bin unschuldig, Maybach hat einen Meineid geschworen, ich bin unschuldig." Arno schrie nur das Eine, immer heftiger, immer lauter
Nach geraumer Zeit schreckte Jan davon hoch, schweißübersät saß er hellwach im Bett. Verwirrt musste er sich erst mal besinnen. Geschrieen hatte er anscheinend nicht, denn Leni schlief noch ruhig neben ihm
Verzweifelt durchfuhr es Jan: "Oh nein, nicht auch noch im Schlaf. Irgendwie muss ich doch zur Ruhe kommen
Resigniert sank er ins Kissen, schlief auch wieder ein. Aber nicht lange, da träumte er genau wieder diese Szene. Jans Aufruhr wiederholte sich, der zerrende Ablauf begann von vorne
Schlafen konnte man diesen Zustand nicht nennen, was sollte er dann noch im Bett
Jan duschte wieder, aber der Gedankenkreis blieb der Gleiche
Versuchte sich abzulenken, deckte liebevoll den Frühstückstisch. Machte sich auf den Weg Brötchen zu holen, nahm auch Kuchen mit, schließlich war ja Sonntag. Den Umweg zur Gärtnerei machte er auch gerne, froh lange in frischer Luft zu sein
"Bist du aus dem Bett gefallen Papa oder wie hast du Brötschen, Blumenstrauß usw. hingezaubert? fragte Benni später erstaunt
Jan freute sich, dass seinen Lieben alles gefiel und auch schmeckte. Was in ihm vor sich ging brauchten sie ja nicht zu wissen. Er hoffte doch noch zur Ruhe zu kommen, die ständig wiederholenden Gedanken verdrängen zu können

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Beitrag  walli Sa 30 Jul 2011, 02:21

Hajo erkundigte sich um diese Zeit im Präsidium nach dem Stand der Dinge. Musste leider erfahren, dass die Fahndung bis jetzt erfolglos geblieben war
Stumm fluchte Hajo: "Jetzt hatten sie mal eine exakte Täterbeschreibung und doch keinen schnellen Erfolg. Sollte der Kerl sich so schnell und so gut verdrückt haben?
Er überlegte: "War noch früh am Tag" Es drängte ihn ins Präsidium zu fahren

Jan bekam nur mühsam ein halbes Brötchen runter. Ihm war mit und ohne Essen übel. Dafür trank er viele Tassen Kaffee. Half aber auch nicht den Vulkan in seinem Kopf zu beruhigen
Zusammen mit Benni brachte er dann die Küche in Ordnung, dieser meinte: "Du siehst aber immer noch nicht erholter aus Papa"
Jan entgegnete: "Liegt vielleicht daran vom Spaziergang weg mich mit einem Mord beschäftigen zu müssen. Hatte ich auch noch nicht"
Etwas Besseres fiel ihm nicht ein. Benni zu erklären, dass ein Verdacht in ihm nagte, den er sich vielleicht nur einbildete, war dann doch zu kompliziert. Die Halbwahrheit hielt er hier für einen guten Kompromis
Bald meinte er zu Leni: "Liebes du bist doch nicht sauer, wenn ich mal schnell ins Präsidium fahre. Zum Essen bin ich auch ganz bestimmt pünktlich zurück, großes Ehrenwort"
Leni redete auf ihn ein: "Papa hat doch Bereitschaft Jan. Lasse ihn ruhig auch mal was machen"
Jan entgegnete: "Will nicht großartig arbeiten, nur hören was sich ergeben hat"
Leni rief: Benni hilf mir. Stoppe deinen arbeitswütigen Vater"
"Hoffnungslos Leni. Selbst in Ketten gelegt ist er nicht zu bremsen" stöhnte Benni

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Beitrag  walli Sa 30 Jul 2011, 03:00

Im Auto dachte Jan: "Die 2 haben ja recht. Was will ich denn eigentlich erfahren? Bestätigung, 100%ige Sicherheit, dass Arno wirklich nicht am Tatort war. Wunschdenken. Heute ist schließlich Sonntag" fuhr er den Kopf voller zerrender Gedanken trotzdem weiter, aber nahm Richtung Tatort
War Jan ja unangenehm, aber er wollte trotzdem höflich noch mal bei den Nachbarn nachfragen. Die waren allerdings weniger galant. Einige
knallten ihm mit zornigem "Lassen Sie uns endlich in Ruhe" sofort die Tür vor der Nase zu. Andere brachten gerade noch verlegen: "Wir haben wirklich nichts gesehen" hervor. Der Rest erboste sich es sei doch Sonntag
War genauso wie Jan geahnt. Großartige Enttäuschung kam da keine auf
Jetzt klingelte er bei Oktavs. Der Frau die öffnete stellte Jan sich vor: "Maybach, wenn Sie Fr. Oktavs Tochter sind, habe ich Ihnen die schreckliche Nachricht übermittelt"
"Ja, ich weiß, H. Maybach. Schon ein Schock so zu erfahren, dass der Vater tot ist" meinte die Tochter
"Tut mir leid wenn ich zu schroff war" bedauerte Jan
Die Tochter wehrte ab: "Nein, um alles in der Welt, Sie übermittelten mir die Nachricht sehr schonend. Aber auf sowas ist man natürlich nie vorbereitet. Senft mein Name" streckte sie Jan die Hand entgegen "Wundere mich allerdings. Die Polizei am Sonntag?"
Jan entgegnete: "Eigentlich sind wir ja das ganze Jahr im Dienst. Aber ich bin nicht hier um über die Tat zu sprechen, will Sie nicht aufregen.
Möchte mich nach Ihrer Mutter erkundigen"
Fr. Senft antwortete: "Meine Mutter steht noch unter Schock. Sie ruht nach dem Frühstück jetzt wieder"
Jan meinte: "Vielleicht hilft ihr gerade die Ruhe. Wird noch lange dauern bis sie wieder bei Kräften ist"
"Sie kümmerten sich um sie. Vielen Dank dafür, auch im Namen meiner Mutter. Hat sie mir ausdrücklich aufgetragen falls Sie kommen und sie schläft" erklärte die Tochter

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Beitrag  walli Sa 30 Jul 2011, 03:21

Jan wehrte ab: "War selbstverständlich. Ihre Mutter machte Schweres durch. Ihr toter Mann, direkt vor ihren Augen, dass verkraftet man nicht so schnell"
Traurig meinte die Tochter: "Meine Eltern waren solange verheiratet. Wird lange dauern bis meine Mutter wieder auf die Beine kommt. Aber heute ist sie schon gefasst. Die Ärztin empfahl sehr viel Ruhe"
Jan erklärte: "Dann will ich auch nicht länger stören. Wenn die Polizei Ihnen noch irgendwie helfen kann melden Sie sich bitte"
Die Tochter versprach: "Mache ich, bleibe jetzt erst mal bei Mama. Muss mit meinem Mann überlegen wie wir das in Zukunft machen"
Jan fiel ein: "Vielleicht können Sie mir doch 1 Frage beantworten. Ihre Mutter meinte, die Apotheke sei beobachtet worden. Gibt es Angestellte denen wir ein Phantombild zeigen können?"
"Ja, Fr. Zaber. Morgen ist sie in der Apotheke" antwortete die Tochter
Jan bedankte sich, meinte noch: "Bestellen Sie Ihrer Mutter bitte Grüße von mir und das ich ihr alles Gute wünsche. Auch Sie werden viel Kraft brauchen die nächste Zeit"

Der Polizei-Parkplatz war verglichen mit den Werktagen ziemlich leer. Ein roter Polo wäre Jan da sofort aufgefallen
In nächster Sekunde beschimpfte er sich: "Sonntags arbeitet Arno nicht und er wird sich hüten mit diesem Auto zu erscheinen"
Kollege Theo an der Zentrale empfing ihn: "Mensch Jan, am Sonntag bist du aber bei deiner Familie besser aufgehoben. Aber vielleicht ginge es mir bei so einem Zufallsmord genauso"
Jan meinte: "Weiß auch nicht, aber es kribbelt irgendwie. Sage mir ganz knapp ob sich was ergeben hat, dann bist du mich wieder los"

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Beitrag  walli Sa 30 Jul 2011, 03:31

Theo erklärte: "Gab leider noch keine Verhaftung. Auf viele Polos älteren Baujahres trafen die Kollegen nicht. Auf die Gestoppten traf deine Beschreibung nicht zu. Wird weiter Ausschau gehalten, doch der Polo steht jetzt bestimmt schon wieder in seiner Garage. Erst morgen können wir bei der Zulassungsstelle alle Halter eines solchen Wagens abfragen. Leider wurde auch in den bekannten Straßen oder Plätzen ein solcher Kerl nicht gesehen. Wird sich wohl wie üblich nach der Tat verkrochen haben. Weiß er eigentlich, dass du, ein Polizist, ihm auf den Fersen warst?"

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Beitrag  walli Sa 30 Jul 2011, 21:56

Jan dachte: "Und ob Arno weiß das ich Polizist bin!!!" antwortete aber: "Rief mehrmals Polizei, hielt auch meinen Ausweis hoch. Er muss es also wissen"
"Dann verkriecht er sich erst recht" meinte Theo, fuhr fort: "Der Zentralcomputer spuckte auch noch nichts. Aber was nicht ist kann ja noch werden. Ihr habt bisher fast jeden Mord geklärt"
"Erst recht wenn der Täter im eigenen Haus sitzt" durchschoss es Jan
"Hast ja recht, benehme mich idiotisch. Bist mich auch schon wieder los" meinte er zu Theo, flitzte hinaus
Jan überlegte: "Sabine obduziert erst morgen. Viel zu untersuchen gibt es ja nicht. Mal sehen ob der Labor-Spusi-Bereich überhaupt heute besetzt ist" begab er sich nach unten
Vor der Tür wurde Jan schlagartig zum Fels, starrte fassungslos durch die Scheibe
"Aaaaarnoooooo" schrie er gellend ohne das sich seine Lippen öffneten "Vernichtet er Beweise, ist er wirklich der Mann vom Tatort???" fixierte ihn Jan
Statt Brille mit dunklem dicken Rand trug er eine randlose Goldbrille. Nicht die kleinste Schramme war an der Stirn zu sehen. Aber im Gegensatz zu den wirren Haaren gestern, waren sie heute weit in die Stirn hinein glatt gekämmt. Eine Wunde ließ sich so leicht verdecken. Statt langer weiter Mantel heute der weiße Kittel. Bis auf die kleinen Abweichungen hatte er doch den gleichen Mann vor sich!!! ......oder doch nicht.....?????
Jan war es als drehe er durch, ging jetzt schnell hinein
Arno rief sofort: "Ah, der aktive Kollege..................Jan ist der Name, richtig?"
Jan nickte nur kurz, fixierte ihn weiter: "Wie kann der sich nur so normal benehmen????? Oder bin ich hier der hochgradig Unnormale????" dachte Jan verzweifelt

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Beitrag  walli Sa 30 Jul 2011, 22:24

Im Plauderton meinte Arno: "Hörte schon von deinem Pech Jan. Vom Spaziergang zum Mord, muss dir auch erst mal Einer nachmachen. Wird aber selbst für dich Erfahrenen ein Hammer gewesen sein. Klar, dass du dann auch sonntags keine Ruhe findest.
Um dein Erstaunen, wieso du mich hier antriffst, aufzuklären, musst du wissen, dass am Wochenende und bei Notfällen Jeder mal Mädchen für alles ist, auch wir von der Forschung. Müssen Notdienst im Labor, Spusi, alles zusammen machen. Die Auswechslung geht reihum, ist wie bei euch. Tja und wie du siehst hat es mich dieses Mal erwischt"
"Verstehe" könnte Jan nur mühsam krächzen
Arno redete weiter: "Viel sichergestellt wurde ja nicht. Eine Menge Fußabdrücke von der Spusi, ja. Aber was nutzt das ohne Vergleich. Eine Datenbank dafür gibt es ja nicht wie bei den Fingerabdrücken"
"Solltest sie mal mit deinen Füßen vergleichen" zog es Jans Blick auf Arnos Schuhe. Die er trug waren sauber. Aber was bedeutete das schon. Schuhe waren schnell von Dreck befreit. Wahrscheinlich hatte er im Park ein anderes Paar getragen. Auf die Füße konnte er dort nicht auch noch achten
"Ich stellte bisher nur fest, dass die Erde mit Blut vom Opfer getränkt war" nahm Jan jetzt erst wieder auf was Arno sagte, der ergänzte: "Das Blut dort ist aber eigentlich logisch. Schaue jetzt mal was sonst noch gebracht wurde. Glaube aber, dass hilft euch alles wenig. Bei einer Tat im Freien liegt der Schwerpunkt wohl mehr bei der Fahndung"
Jan krächzte wieder: "Richtig. Dann will ich dich auch nicht länger aufhalten
Mit gesenktem Kopf, vollkommen aufgewühlt ging er durchs Präsidium

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