Liebesbeweise

In diesem Abbruchhaus geht Caro an eine bestimmte Stelle. Sie nimmt ein paar Bodenplatten heraus.
Jan lässt sie nicht aus den Augen.

Caro: das gibt's doch nicht.
Jan: Was?
Caro: ER ist weg.
Jan: Wer?
Caro: Felix Laptop. Den hat er sich mit dem Geld gekauft, dass er für die Nachhilfe bekommen hat.
Jan: Und?
Caro: Vor einem Jahr hat Felix angefangen, sich für den Flugzeugabsturz seiner Eltern zu interessieren. Er hat alles gesammelt, was er finden konnte. War in verschiedenen Archiven und ist mit Leuten in Kontakt getreten, die damals unmittelbar etwas damit zu tun hatten.
Jan: Und was hat er herausgefunden?
Caro: Dass man an der Absturzstelle zwar die Leichen von zwei Personen gefunden hat. Die aber waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.
Jan: Es gab doch sicher DNA Abgleiche.
Caro: Keine Ahnung. Auf jeden Fall hat Felix vor 8 Monaten einen Mann ausfindig gemacht. ER war sich sicher, dass es sich um seinen Vater handelte.
Jan: Wie kam er darauf?
Caro: Ich weiß nicht. Er hat alles in diesem Laptop abgespeichert.
Jan: Wer außer dir weiß noch von diesem Laptop?
Caro: Niemand. Er hat gesagt, dass ich die einzige bin, die Bescheid weiß.
Jan: Offensichtlich nicht.
Caro: Und jetzt?
Jan: ich werde mir die Unterlagen, die es über diesen Absturz gibt, besorgen. Leni, meine Freundin, arbeitet bei der Presse. Sie kann uns da sicher helfen.
Caro: Ihr redet wieder miteinander?
Jan: Nein. Ehrlich gesagt, ich... ich hab sie seit gestern nicht mehr gesehen.

Sie schauen sich an.

Caro: Glaubst du, Felix Tod hat etwas mit diesem Laptop und seinen Nachforschungen zu tun?
Jan: Schön möglich. Aber das wissen wir erst genau, wenn wir uns über diesen Absturz schlau gemacht haben.
Caro: OK. Und wie gehen wir vor?
Jan: Wir?
Caro: (sie schaut ihn an) Ohne mich wüsstest du nichts davon.
Jan: Also gut. Was hältst du davon, wenn du heute Abend zu uns zum Essen kommst? Ich koch uns was Gutes.
Caro: Du kannst kochen?
Jan: Warum nicht?
Caro: Gut. Ich muss nur die Schwarz davon überzeugen, mich gehen zu lassen.
Jan: Ich rede mit ihr, wenn ich dich ins Heim zurückbringe.
Caro: OK.

Sie gehen nach draußen.

Caro: Hast du eigentlich Kinder?
Jan: Einen Sohn aus erster Ehe.
Caro: Und wie alt ist er?
Jan: Benni ist 18.

Zur gleichen Zeit ist Leni bei ihrer Ärztin. Sie hat mit ihr über die Möglichkeit einer Samenspende gesprochen.

Ärztin: Frau Trautzschke, darf ich fragen, warum ihr Mann nicht mitgekommen ist?
Leni: Er will von dieser ganzen Sache nichts wissen.
Ärztin: Er ist gegen eine Samenspende? (sie nickt) Frau Trautzschke, ich möchte ihnen sagen, dass sie das erst noch einmal mit ihm durchsprechen sollten. Eine samenspende hat nur wirklich Sinn, wenn beide, wohlbemerkt beide das auch wollen.
Leni: Wenn das Kind erst mal da ist, wird er sich damit anfreunden.
Ärztin: Und was, wenn nicht? Meine Erfahrungen aus der Vergangenheit haben gezeigt, dass diese Kinder für die Beziehungen nicht förderlich waren. Glauben sie mir. Sie müssen es beide wollen.
Leni: heißt das, sie werden mir in dieser Sache nicht helfen?
Ärztin: Ich mache ihnen einen Vorschlag. Schicken sie mir ihren Mann her. Ich habe ihn ja nun kennen gelernt und ich rede gerne mit ihm darüber.
Leni: na gut. Danke.

Leni steht auf und verlässt die Praxis.

Jan bringt Caro zurück ins Heim und klärt mit der Heimleitung ab, dass Caro am Abend zu ihm zum Essen kommen darf.
Danach fährt er ins Präsidium.
Dort kommt er ins Büro und geht direkt auf seinen Schreibtisch zu.
Ina steht mit Vince am Fenster und redet über etwas. Sie sind überrascht, als sie ihn sehen.

Ina: Ach sie an. gibt's dich auch noch?
Jan: Was soll die frage denn jetzt?
Vince: Du.. du sollst gleich zu Hajo ins Büro kommen.
Jan: Sagt wer?
Hajo: SAg ich. (alle drehen sich zur Tür. Hajo steht dort)
Jan: Hajo.
Hajo: (geht auf ihn zu, bleibt vor ihm stehen) Darf ich fragen, wo du warst?
Jan: Ich.. ich hatte noch einen privaten Termin.
Hajo: Im Jugendheim?
Jan: Wie im Jugendheim? Ich....
Hajo: Lügen zwecklos. Frau Schwarz hat uns gesagt, dass du dort warst. Außerdem haben Ina und ich euch beide gesehen. (Jan schaut Ina jetzt an) DArf ich fragen, wohin dich die Kleine entführt hat?
Jan: hajo....

Die Tür geht auf und Beate kommt herein.

Beate: Hallo.
Hajo: Hallo Frau Singer.
Beate: Ich hab euch was mitgebracht. (sie geht auf Jan zu, gibt ihm einen flüchtigen Kuss zur Begrüßung) Hallo Jan.
Jan: (ist das jetzt unangenehm) Hallo Beate. Was... hast du uns denn mitgebracht?
Beate: Deinen Ritchie. Hat dir dein Kollege nichts ausgerichtet?
Vince: Hatte noch nicht die Gelegenheit.
Beate: Er ist uns heute Morgen, kurz nachdem du uns verlassen hast, ins Netz. Wollte an der Schule ein paar Gramm Gras verhökern. Wir sind mit ihm fertig. Jetzt könnt ihr ihn noch in die Mangel nehmen.
Hajo: Danke Frau Kollegin.
Beate: Keine Ursache. Hoffe, er kann euch bei der Lösung eures Falles helfen. Tschüß.
Jan: Tschüß.

Beate geht aus dem Büro. Vince lässt Jan nicht aus den Augen.

Vince: Deine Kontakte zum Drogendezernat sind ja erfrischend freundlich. Du hast doch nicht etwa vor, die Fronten zu wechseln?
Jan: gar kein so schlechter Gedanke. Dort sind die Kollegen auf jeden Fall weniger vorlaut. (er schaut Vince böse an)
Hajo: Schluss jetzt. Jan , ich möchte wissen, woher du die Information über diesen Ritchie hast.
Jan: Von Caro.
Ina: Caroline Weber? (er nickt) Wie hast du die denn zum Reden gebracht? Bei uns hat sie sich ja regelrecht totgeschwiegen.
Jan: Ich hatte keine Probleme mit ihr.
Hajo: Jan, bevor wir diesen Ritchie verhören, komm bitte in mein Büro.

ER geht und Jan folgt ihm.

Hajo: Setz dich bitte. (er setzt sich, schaut nach unten, meidet seinen Blick) Hast du ... schon mit Leni gesprochen?
Jan: Nein. Als ich gestern nach Hause kam, war sie schon weg.
Hajo: Sie war bei mir.
Jan: Ich weiß. Sie macht es sich immer leicht.
Hajo: Jan.
Jan: Ist doch so. Ich.. ich wollte mit ihr über unser Problem reden, aber was macht sie? Rennt zu dir und heult sich aus.
Hajo. Ich bin ihr Vater.
Jan: Ja. Und ich ihr Mann. (er schaut ihn kurz an, steht dann auf und geht zum Fenster) Mir ging es gestern auch nicht so gut.
Hajo: Und wo warst du die letzte Nacht?
Jan: Hab im Auto geschlafen. Irgendwo am See.
Hajo: (hört die Niedergeschlagenheit in seiner Stimme) Jan, Leni hat mir gesagt, worüber ihr euch gestritten habt.
Jan: So? Und? Bin ich in deinen Augen jetzt auch der Böse?
Hajo: Jan, das ihr für eine Adoption zu alt seid, das... das tut mir Leid. Wirklich. Aber so eine Samenspende.... ist doch heute ewas Alltägliches.
Jan: Mag sein. ABer so etwas kommt für mich nicht in Frage. Und Leni sollte das endlich akzeptieren.
Hajo: Und euer Kinderwunsch?
Jan: Hat sich damit erledigt.
Hajo: Ihr solltet wirklich noch einmal in Ruhe darüber reden und nichts überstürzen. Auf jeden Fall solltet ihr eure Beziehung deshalb nicht in Frage stellen. Und das tut ihr. Beide.
Jan: Sag mal.... brauchst du mich noch?
Hajo: WArum?
Jan: ich .. ich würde heute Abend gerne für Leni was kochen.
Hajo: Gute Idee, Jan. diesen Ritchie können wir auch ohne dich verhören. Aber erzähl mir bitte noch eins. Trägst du dich wirklich mit dem Gedanken, die Abteilung zu wechseln?
Jan: Hajo, ich fühl mich hier sehr wohl. Auch wenn Vince mir manchmal gehörig gegen den Strich geht.
Hajo: Dann bin ich ja beruhigt. (sie schauen sich an) So und jetzt verschwinde, hm?
Jan: Danke.

Jan geht nach draußen, zieht seine Jacke an und geht. Die anderen sagen nichts.
Hajo kommt zu ihnen.

Hajo: Ina, wir verhören diesen Ritchie.
Ina: OK:

Jan fährt nicht gleich nach Hause. Er kauft noch dies und jenes ein, damit er das Essen zu Hause vorbereiten kann.
Er hat schließlich alles zubereitet und auch den Tisch gedeckt. Für drei Personen.
Es dauert nicht lange und Leni kommt nach Hause. Sie sieht Jan in der Küche und geht hinein.
Dann erkennt sie den wunderschön gedeckten Tisch und die Kerzen.

Leni: Hey, das sieht ja super aus.
Jan: Hallo. (er geht zu ihr, gibt ihr einen Kuss) Ich dachte, ich hab was gut zu machen.
Leni: Ach Jan. (sie schaut ihn an, dann den Tisch. Sie stutzt)
Jan: Was ist?
Leni: Drei Gedecke? Kommt Papa auch?
Jan: Nein, Papa kommt nicht. Ich hab eine Freundin von mir eingeladen.
Leni: Eine Freundin?
Jan: Ja. Caro. Sie ist fünfzehn und hat mir in unserem aktuellen Fall bisher sehr geholfen.
Leni: Der Mord an einem Jugendlichen in diesem Heim?
Jan: du weißt Bescheid?
Leni: Papa hat so was angedeutet. Aber nicht wirklich viel erzählt.
Jan: Ja. Sie lebt ebenfalls dort und war mit dem Opfer befreundet. (es klingelt) Das wird sie sein.

Er geht nach draußen und tatsächlich ist es Caro, die vor der Tür steht.

Caro: Hallo. Bin ich zu früh?
Jan: Nee. Bin gerade fertig geworden. Komm rein.

Sie geht hinein, schaut sich im Flur um.

Caro: Hm, duften tut es ja schon mal super.
Jan: Hoffentlich schmeckt es dir auch. Komm

Er führt sie ins Esszimmer, wo Leni schon dabei ist, das Essen auf den Tisch zu stellen. Die beiden, Leni und Caro, schauen sich an.

Caro: hallo.
Leni: Hallo.
Caro: (geht auf sie zu) Ich bin Caro.
Leni: Leni. (gibt ihr die hand)
Jan: Ja.... dann.. setzt euch doch. Was möchtest du trinken?
Caro: Ein Wasser.
Jan: OK. Leni?
Leni: Mir darfst du gerne Wein einschenken.
Jan: Kommt sofort.

Jan verteilt die Getränke und dann setzt er sich ebenfalls an den Tisch.
Sie lassen es sich alle drei schmecken und es wird eine ganze Weile nicht geredet.

Leni: Jan hat mir erzählt, du lebst in einem Heim?
Caro: Ja.
Leni: Schon lange?
Caro: Seit... jetzt genau 5 Jahren.
Leni: Weil deine Eltern nicht mehr am Leben sind?
Caro: (sie stochert im Essen herum, sucht nach den richtigen Worten) Ich...
Leni: Tut mir Leid. Du musst mir nicht antworten, wenn du nicht willst.
Caro: Mein Vater ist... er ist im Gefängnis und meine Mutter lebt irgendwo in Südamerika und ist dort wieder verheiratet.
Leni: Und warum bist du dann nicht bei ihr?
Caro: Sie will nichts mehr mit mir zu tun haben.
Leni: (schaut sie an, dann jan. Der sieht etwas traurig aus) Tut mir Leid.
Caro: Ist schon OK. Ich hab mich damit abgefunden. (sie schaut nun Jan an) Dein Essen ist echt der Hammer.
Leni: Finde ich auch.
Jan: Danke. Bin froh, dass es euch so gut schmeckt.
Caro: Das Essen im heim kannst du echt vergessen.
Jan: Und sonst? (sie schaut ihn fragend an) Na ja. Also ich.. ich hab mit eurer Frau Schwarz so meine Probleme.
Caro: Sie ist in meinen Augen total überfordert. Früher da bestand die Heimleitung noch aus zwei Leitern. Frau Schwarz und Herr Gerber. Aber seit der in Rente ging, kam nichts mehr nach.
Jan: Verstehe.
Caro: Mit den Kleinen kommt sie ja prima aus, aber mit uns Größeren funktioniert das nicht mehr so gut.
Leni: Das ist überall das gleiche. Wenn Menschen in Ruhestand gehen, wird die frei gewordene Stelle einfach nicht mehr besetzt.

Das Telefon klingelt.

Jan: Ich geh mal schnell. (er steht auf und verschwindet)
Caro: Und? Habt ihr euch gestern Abend noch ausgesprochen?
Leni: Jan und ich? (sie nickt) Warum?
Caro: Ihr hattet doch Streit. Also zumindest hat mir Jan das erzählt.
Leni: Ja, das... das stimmt. Wir.. wir haben uns gestritten. Aber....nein, ausgesprochen haben wir uns nicht.
Caro: Ist aber nicht gut.
Leni: ich weiß. (sie schauen sich an)
Caro: Du hast wirklich Glück mit Jan. Habt ihr keine Kinder?

Jetzt ist es Leni, die aufsteht und etwas in der Küche sucht. Caro merkt, dass sie da einen wunden Punkt getroffen hat.

Caro: Sorry, ich...ich wollte jetzt nicht neugierig erscheinen.
Leni: (dreht sich um, schaut sie an) Schon OK:

Jan kommt wieder ins Esszimmer, sieht die beiden in der Küche.

Jan: DAs war Hajo. Dieser Ritchie streitet ab, Felix mit Stoff versorgt zu haben.
Caro: Dieser miese kleine Lügner. Ich weiß genau, dass er das Zeug von ihm hatte. Hab die beiden schon mal beobachtet.
Jan: Ich weiß, aber im Moment fehlen uns die Beweise.
Caro: heißt dass, der Typ ist wieder auf der Straße?
Jan: Ja.
Caro: Na super.
Jan: Hey, wir haben immer noch die Sache mit dem Flugzeugabsturz. Und da musst du uns helfen, Leni.
Leni: Wie kann ich euch da helfen?
Jan: Vor 8 Jahren gab es einen Flugzeugabsturz kurz vor der Landung auf einem kleinen Flugplatz hier in Leipzig. Die kleine Propellermaschine war mit Felix Eltern besetzt. Alle beide waren sofort tot und bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Ich brauche alles, was die Presse damals darüber berichtet hat.
Leni: Das ist kein Problem. DA muß ich nur ins Archiv gehen. Wisst ihr, wann genau der Absturz war?
Jan: Nicht genau. Aber ich denke, so viele Unfälle wird es in diesem Jahr nicht gegeben haben.
Leni: OK.
Jan: So und jetzt gibts noch Nachtisch.

Jan serviert den Damen noch seinen Nachtisch und danach spielen sie noch ein Spiel. Caro hat sich das gewünscht.
Es ist am Ende doch schon spät und Jan entschließt sich, im Heim anzurufen, dass Caro bei ihm übernachten wird.
Leni richtet das Gästebett und Caro ist sehr glücklich.
Caro liegt wenig später im Bett.

Leni: So, ich hoffe, es gefällt dir.
Caro: Vielen Dank.
Leni: Dann.... schlaf gut, hm?
Caro: Bis morgen.

Leni löscht das Licht und geht in die Küche. Dort ist Jan dabei, aufzuräumen. Sie geht zu ihm, fasst ihn um seine Hüfte und lehnt ihren Kopf an seinen Rücken.

Leni: Sie ist ein sehr nettes Mädchen.
Jan: Finde ich auch. (er dreht sich um, schaut sie an. Er gibt ihr einen Kuss) Danke.
Leni: Wofür?
Jan: Für alles. (sie lassen sich nicht aus den Augen)
Leni: CAro hat erzählt, ihr Vater sitzt im Gefängnis. Weißt du warum?
Jan: ja. (er geht ein paar Schritte von ihr weg, dreht ihr den Rücken zu) Er... er hat sie seit ihrem 7. Lebensjahr... missbraucht.
Leni: Oh nein. Dass....
Jan: (er dreht sich wieder zu ihr) Sie hat eine Menge durchmachen müssen und ich spüre, dass sie in diesem Heim nicht glücklich ist. Mit Felix, da hatte sie einen Freund. Jemand, mit dem sie reden konnte und der ihr zuhörte. Und jetzt ist er tot.
Leni: Kümmerst du dich deshalb so um sie?
Jan: Ach Leni....
Leni: Hey, das sollte jetzt kein Vorwurf sein. (sie geht ganz dicht zu ihm) Ich liebe dich, Jan. Und ich finde es großartig, wie du dich um das Mädchen bemühst. Ich glaube, sie mag dich.
Jan: Meinst du? (sie nickt) Hör zu Leni, wegen gestern. Ich.. ich hab nachgedacht. WEnn du.... wenn du diese Samenspende unbedingt möchtest, dann.... Hast du meinen Segen.
Leni: Jan, so wie du das jetzt sagst, kommt das nicht von Herzen. ist doch so, oder?
Jan: Ich bin nach wie vor nicht davon begeistert, aber ich möchte auch nicht, dass wir deshalb ständig im Streit liegen.
Leni: Ist lieb von dir, aber.... meinen Ärztin hat mir gesagt, dass eine Samenspende von beiden Seiten gewollt sein muss. Ansonsten wird es die Beziehung dauerhalft belasten.
Jan: Ich werde mich schon irgendwann damit anfreunden.
Leni: Nein Jan. Das ist mir zu riskant. Mir ist unsere Beziehung sehr wichtig.
Jan: DAs würde bedeuten, wir blieben kinderlos.
Leni: Was soll's. Wir sind nicht die einzigen, denen es so ergeht. Und unser Leben wird deswegen nicht langweilig werden, oder?
Jan: Ganz bestimmt nicht.

Sie nehmen sich in den Arm und küssen sich sehr lange.

Am nächsten Morgen ist Leni in der Küche, um das Frühstück vorzubereiten. Jan ist im Bad. Caro kommt zu ihr.

Leni: Hey, guten Morgen.
CAro: Morgen.
Leni: Und? Gut geschlafen?
Caro: Super, danke (sie steht jetzt neben ihr)
Leni: Hör zu, ihr habt doch Ferien, oder?
Caro: Ja, und?
Leni: Hast du Lust so gegen 10 Uhr bei mir in der Redaktion vorbeizukommen? Wir könnten gemeinsam im Archiv suchen.
CAro: MEinst du das wirklich?
Leni: Ja. Immerhin weißt du ja schon ein bisschen was darüber wegen Felix.
Caro: Stimmt. Ich.. ich komm sehr gerne (sie ist total begeistert)
Leni: Aber kein Wort zu Jan, hm? Der wäre wahrscheinlich nicht so begeistert darüber.
Caro: OK. Ich schweige wie ein Grab.
Leni: Gut. DAnn 10 Uhr.
Caro: Geht klar.
Jan: (kommt in die Küche, ist gut gelaunt) Morgen.
Caro: Morgen.
Jan: Und? Konntest du schlafen?
Caro: Wie ein Bär. Danke.

Er setzt sich an denTisch und Leni bringt den Kaffee. Die beiden setzen sich dazu.

Jan: Wenn du die Informationen zu diesem Absturz hast, sagst du mir Bescheid?
Leni: Klar. Ich komm am besten bei euch vorbei, hm?
Jan: Gut. (Leni und Caro schauens ich an) Ist was?
Leni: Nö.
Caro: Nö. (sie schmunzeln beide)
Jan: Aha. (er trinkt einen Schluck Kaffee, lässt die beiden nicht aus den Augen.

Jan fährt Caro danach ins Heim und dann ins Präsidium.
Dort ist hajo schon in seinem Büro.

Jan: Morgen hajo.
Hajo: Morgen Jan. Und? Alles in Ordnung?
Jan: Ja. SAg mal, wurde bei der Hausdurchsuchung von diesem Ritchie eigentlich ein Laptop gefunden?
Hajo: So weit ich weiß nicht. Warum?
Jan: Felix Knauf hatte einen. Und der ist verschwunden.
Hajo: In seinem zimmer haben wir nichts gefunden.
Jan: Ich weiß. ER hatte ihn auch an einem geheimen Ort versteckt.
Hajo: Woher weißt du das?
Jan: Caro hat mir die Stelle gezeigt. Er war nicht mehr an seinem Platz.
Hajo: Und was ist an dem Laptop so wichtig?
Jan: ER enthält Unterlagen über einen Flugzeugabsturz vor 8 Jahren
hajo: Seine Eltern sind doch bei einem Absturz ums Leben gekommen.
Jan: Genau. Und er war davon überzeugt, dass es sich bei den Toten von damals nicht um seine Eltern handelte.
Ina: Sondern? (sie steht nun an der Tür, hat die letzetn Worte des Gesprächs mitbekommen)
Jan: (dreht sich zu ihr) Weiß nicht. Auf jeden Fall nicht seine Eltern.
Hajo: Das sind schwere Vorwürfe.
Jan: Wir sollten die Leichen exhumieren lassen.
Hajo: Jan, wie stellst du dir das vor? Aufgrund einer Aussage eines Drogensüchtigen. DAs kriege ich bei Kruse nie durch.
Jan: Aber anders können wir diese Behauptung nicht stützen.
Ina: Wie willst du anhand der Leichen herausfinden, ob es sich tatsächlich um die Eltern des toten Jungen handelt? Wir haben keine vergleichbare DNA
Vince: Von der Mutter nicht, aber vom Vater.

Vince kommt jetzt ebenfalls herein. Er hat das Gespräch mitverfolgt.

Hajo: Wieso vom Vater?
Vince: Horst Knauf, 45 Jahre alt. Bei einem Flugzeugabsturz zusammen mit seiner Frau ums Leben gekommen.
Jan: DAs wissen wir, Vince.
Vince: Ja, was ihr aber nicht wisst, ist, dass Horst Knauf ganz dick im Drogengeschäft war.
Jan: Drogen?
Vince: Ja. ER hat mit dem teufelszeug großes Geld gemacht. Von ihm liegen Blutproben vor.
Ina: Aber warum hat man damals nicht nachgeprüft, ob es sich bei den Toten tatsächlich um die Knaufs handelte?
Vince: Woher soll ich das wissen. Die Leichen waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Ich kann dir Fotos zeigen, wenn du willst.
Ina: Danke. (er grinst)
Jan: hajo? (sie schauen sich an) Lass es uns wenigstens versuchen.
Hajo: Also gut. Ich rede mit Kruse. Aber ich kann nichts versprechen.
Jan: Danke. Leni sucht mir in der Redaktion alles über den damaligen Absturz heraus. Mal sehen, vielleicht finden wir ja noch was.
Hajo: Und was ist mit dem Laptop? Der muss doch irgendwo sein.
Jan: Wir sollten Ritchies Wohnung noch einmal auf den Kopf stellen.
Vince: Du kannst ja unsere nette Kollegin aus dem Drogendezernat bitten. Die würde sicher gerne mit dir zusammenarbeiten.
Jan: (hört seinen Sarkasmus aus der Stimme heraus) Vince, warum hältst du nicht einfach deinen Mund.
Vince: Nö.

Er geht aus Hajos Büro und grinst. Jan findet das alles andere als lustig.

Hajo: Also gut. Ich gehe zu Kruse. Und ihr solltet euch noch mal um diesen Ritchie kümmern.
Jan: Gut.

In der Redaktion.
LEni und Caro sitzen über einem großen Ordner, voll mit Zeitungsartikel

Caro: Wow, das ist ja eine Menge Papier.
Leni. Kannst du laut sagen. Und? Hast du schon was gefunden?
Caro: nein, noch nicht.

Sie blättern beide und werden kurz danach fündig.

caro: Hier hab ich was.

Leni schaut sich den Artikel an. Er zeigt ein ausgebranntes Flugzeugwrack und die beiden Personen abgebildet, die dabei ums Leben kamen.

Caro: Das sind seine Eltern.
Leni: Sehen sehr nett aus.
Caro: Ja. Aber irgendwie gab es immer wieder Probleme mit ihnen. Felix konnte sich nicht so richtig daran erinnern. Er war ja erst 8, als es passierte.
Leni: (liest den Tex zu den Bildern) Hier steht, dass Horst Knauf öfter mit der Polizei in Konflikt geraten war.
Caro: Warum?
Leni: Warte. (liest weiter) Hier. Man hat ihn mit Drogen in Verbindung gebracht.
Caro: Drogen? (sie nickt) Ich versteh das nicht.
Leni: Ich ehrlich gesagt auch nicht. Aber wir machen jetzt von den Artikeln hier eine Kopie und ich bringe sie dann Jan. Der kann sicher mehr damit anfangen.
Caro: Seid ihr schon lange zusammen?
Leni: 5 Jahre jetzt.
Caro: Wollt ihr keine Kinder?
Leni: (im Gegensatz zu gestern Abend, antwortet Leni ihr jetzt ganz nüchtern) Wir können keinen Kinder bekommen.Jan...e r.. er ist zeugungsunfähig.
Caro: Aber er hat doch schon einen Sohn. Das versteh ich nicht.
Leni: Er hatte vor einem halben Jahr einen Unfall. Er kam bei Ermittlungen mit giftigen CHemikalien in Kontakt. Tja, er hat das zeug eingeatmet und es ging ihm ein paar Tage richtig schlecht.
Caro: Das ist gemein. ihr würdet echt super Eltern abgeben.
Leni: Hey, danke für das Kompliment.
Caro: Ihr könntet ein Kind adoptieren.
Leni: Wollten wir auch. Aber die Adoptionsbehörde meinte, wir seien zu alt für ein BAby.
Caro: Und ein älteres Kind?
Leni: Na ja. Wäre eine Alternative. (sie schauen sich an)
Caro: Ist schon gemein.
Leni: Was meinst du?
Caro: Na ja, da gibt es Eltern, die Kinder in die Welt setzen und die dann schlecht behandeln. Und dann gibt es Menschen wie ihr, die einem Kind alles geben würden. Ihre ganze Liebe und Fürhsorge. und die... können nicht.
Leni: Ich weiß, was du meinst. Jan hat mir erzählt, was dein Vater dir angetan hat.
Caro. Ich war neun, als ich ... als ich mich einer Freundin anvertraute. Und dann ging alles ganz schnell. Mein Vater wurde verurteilt und meine Mutter hat sich aus dem Staub gemacht.
Leni: Und seit dem wohnst du in diesem Heim. (sie nickt)
Caro: Es ist ja nicht das schlechteste. Besser als auf der Straße zu leben.
Leni: Aber es fehlt euch an Aufmerksamkeit, oder?
Caro: Die Schwarz hat keine zeit für jeden einzelnen. Und wir sind in ihren Augen schon fast erwachsen und können auf uns selbst aufpassen.
Leni: Aslso in meinen Augen ist diese Frau nicht richtig auf diesem posten.
Caro: Was soll's.

Sie haben jetzt alles fertig kopiert.
Was Leni nicht sieht. Caro steckt eine Kopie selbst ein.

Leni: So, dann werde ich mich auf den WEg ins Präsidium machen.
CAro: Sagst du Jan schöne Grüße? Oder... besser nicht.
Leni: Keine Angst. Ich werde ihm sagen, dass du mir geholfen hast. Jetzt kann er nicht mehr dagegen halten. (sie lächeln) Soll ich dich am Heim absetzen?
Caro: Nee. ich will noch in die Stadt.
Leni: Hör zu. Ruf doch einfach an, wenn du reden willst. Jan und ich...wir ...wir würden uns freuen, hm?
Caro: Ist lieb. Danke.

Sie verlässt die Redaktion und Leni fährt zu Jan ins Büro.

Dieser ist zur gleichen Zeit mit Ina in der Wohnung von diesem Ritchie.

Ritchie: Ich hab ihnen gestern schon gesagt, dass ich diesen Felix nicht kenne.
Jan: Sehen sie, und genau das glauben wir ihnen nicht.
Ritchie: Ist nicht mein Problem.
Ina. Wir haben einen zeugen, der genau gesehen hat, wie sie Felix das zeug verkauft haben.
Jan: Wo ist sein Laptop?
Ritchie: Wie bitte?
Jan: Felix Knaufs Laptop. Er wurde ihm aus seinem Versteck gestohlen.
Ritchie: Aber nicht von mir. Ich war noch nie dort. (jetzt schauen sich die beiden an)
Jan: Wie ist Felix an sie geraten? (schweigen) Hören sie, wenn sie nicht reden, dann bringe ich sie wegen Mordes vor Gericht.
Ritchie: Mord? Ich.. ich hab den Typen nicht kalt gemacht.
Jan: Das Zeug, das er sich spritze, war unverschnitten. Also?
Ritchie: Das Zeug hatte er nicht von mir. Mit so was hab ich nichts am Hut.
Jan: Ich werde mich an der Schule umhören. Tag und Nacht. Und wenn es das letzte ist, was ich tue. Aber ich werde noch mehr zeugen auftreiben, die genau das sagen, was sie und ich wissen. Also reden sie endlich.

Jan ist jetzt ziemlich in Fahrt. Ina versucht ihn zu beruhigen. Aber er lässt sich nicht davon abhalten, weiter in diesem Ton mit ihm zu reden.

Ritchie: Ich kenne meine Rechte. Wenn sie mir drohen, dann... dann
Jan: WAs dann?
Ritchie: Zeige ich sie an. Jawohl.

Jan ist jetzt ruhig. Er weiß, dass er Recht hat. Und mit seinen Kontakten zum Oberstaatsanwalt könnte er ihm wirklich schaden.

Ritchie: Ich möchte, dass sie gehen.

Jan schaut ihn kurz noch einmal an und geht dann wortlos aus der wohnung. Ina folgt ihm.

Leni kommt mittlerweile ins Büro. Ihr Vater sitzt an seinem Schreibtisch.

Leni: Hallo papa.
Hajo: Leni, hallo. Sind das die Unterlagen, von denen Jan gesprochen hat?
Leni: alles, was ich über diesen Absturz finen konnte.
Hajo: Gut.
Leni: Ist jan nicht da?
Hajo: Mit Ina unterwegs.
Leni: Na dann will ich dich auch nicht länger von der Arbeit abhalten. (sie will gehen)
Hajo: Leni? (sie bleibt stehen, dreht sich um) Ist zwischen dir und Jan wieder alles in Ordnung?
Leni: Ja papa.
Hajo: Gut.
Leni: Tschüß.

Sie verschwindet und fährt wieder in die Redaktion.


Zur gleichen Zeit ist Caro dabei eine Nummer zu wählen.

Caro: Ich weiß alles über sie. So? Und was willst du? Geld. Viel Geld. Wie viel? 50.000 Euro Oh, das ist ne Menge Kies. Also. Sie besorgen das Geld und ich melde mich wieder.

Sie legt auf, wartet gar keine Antwort ab.

Jan kommt mit Ina wenig später zurück ins Präsidium.
Hajo erwartet die beiden schon.

Jan: War Leni schon hier?
Hajo: Ich hab die Unterlagen schon mal auf dem Tisch dort ausgebreitet und Kruse hat den Antrag auf Exhumierung unterschrieben. Die Sache läuft.
Jan: Gut.

Er geht an den Tisch, zieht seine Jacke aus und macht sich an die Artikel. Ina macht es ihm gleich.
Vince kommt ebenfalls mit einer Akte herein.

Vince: Ich hab hier die Ermitllungsakte vom damaligen Flugzeugabsturz. Es wurde nicht weiter ermittelt, weil die Maschine Knauf selbst gehörte. Die Untersuchungen haben ergeben, dass die Maschine in einwandfreiem Zustand war. Man ging davon aus, dass Knauf unter Drogeneinfluss die Kontrolle über das Flugzeug verloren hatte.

Er setzt sich zu den anderen und nimmt einen Artikel in die Hand.

Jan: OK. Dann warten wir das Ergebnis der Exhumierung ab.
Vince: Du hast sie durchgeboxt bekommen?
Hajo: natürlich.
Vince: Super.


Im Heim
Caro ist in ihrem zimmer und hält etwas in der Hand.

CAro: Scheiße.

Es klopft an der Tür und Frau Schwarz kommt herein. Schnell lässt Caro das Etwas verschwinden.

Schwarz: Caro? Da ist jemand am Telefon für dich.
Caro: WEr?
Schwarz: Hat keinen Namen genannt. Er möchte dich aber unbedingt sprechen.
Caro: Na gut. Ich komme.

Sie geht nach unten zum GEmeinschaftstelefon.

Caro: Ja? Erstaunt mich zu hören? Wie haben sie mich gefunden? ich weiß alles über dich. Und ich geb dir einen guten Rat. Spiel hier nicht die Heldin. Wenn sie nicht zahlen, geh ich zur Polizei. Wer sagt denn, dass ich nicht zahlen möchte. Aber das ganze läuft jetzt nach meinen Regeln ab. Und was heißt das? Ich melde mich wieder.Tschau.

CAro legt auf und wird etwas nachdenklich.[i]

Die Beamten lesen die Artikel und versuchen Leute zu finden, die damals mit Knauf zu tun hatten.
GEgen Abend kommt Kruse zu ihnen.

Kruse: Ah, da hab ich ja noch Glück, dass sie hier sind.
Jan: Ist das der Bericht der Exhumierung?
Kruse: Ja. Und es hat sich tatsächlich gelohnt.
Jan: Bei den Toten handelt es sich nicht um die Familie Knauf?
Kruse: Nicht ganz. Die tote Frau war definitiv Frau Knauf. Der Tote allerdings weiß der Kuckuck wer er war. Knauf auf jeden Fall nicht.
Jan: Dann hatte Felix Recht.
Ina: Und er hat seinen Vater gefunden.
Vince: Meint ihr, er hat ihn mit diesem Geheimnis erpresst?
Jan: Möglich. auf jeden Fall bin ich mir sicher, dass er seinen Sohn an die Nadel gebracht hat. Vielleicht auch gerade deshalb. Dass er nicht aussagen kann gegen ihn. Wer glaubt schon einem Junkie.
Kruse: Haben sie eine Spur zu diesem Knauf?
Jan: Nein. Wir wissen auch nicht, wie er im Moment aussieht. Er hat sich mit Sicherheit äußerlich verändert.
Kruse: Na dann. Ich hoffe sie können den Fall schnell klären.
Hajo: Wir bemühen uns. (Kruse geht zur Tür)
Jan: Danke für ihre Kooperation.
Kruse: (dreht sich um) Bedanken sie sich bei ihrem Chef. Er hat mich ja geradezu gezwungen, zu unterschreiben.

Sie lächeln und er verschwindet.
Jan und Hajo sehen sich an.

Hajo: Wir machen Schluss für heute.
Vince: Was ist jetzt eigentlich mit dem Laptop?
Ina: Also ich glaube nicht, dass dieser Ritchie ihn hat.
Jan: Mag sein. Wir sollten ihn aber auf jeden Fall beschatten.
hajo: DAs übernehmen schon die Kollegen vom Drogendezernat.
Vince: Willst du dort nicht aushelfen? (er versucht schon wieder zu sticheln)
Jan: Danke, heute nicht mehr. (er steht auf und schnappt sich seine Jacke) Bis morgen.
Hajo: Tschüß Jan.

Jan fährt nach Hause. Dort wartet Leni schon auf ihn. Sie bereitet gerade einen Salat zu. Er geht zur ihr und gibt ihr einen Kuss.

Leni: Und? Seid ihr in dieser Sache schon weiter gekommen?
Jan: Bei dem Toten vom Flugzeugabsturz handelt es sich tatsächlich nicht um Felix Vater.
Leni: Dann hatte er Recht.
Jan: Ja und ich bin mir sicher, dass er auch Kontakt zu ihm hatte.
Leni: Caro ist auch davon überzeugt.
Jan: CAro? Wie kommst du jetzt auf sie?
Leni. Sie hat mir bei der Suche im Archiv heute morgen geholfen.
Jan: Sie hat was?
Leni: Jetzt reg dich doch nicht auf. Ich glaube, es hat ihr ziemlich gut getan, mal richtig Ernst genommen zu werden. Außerdem..... ich mag sie.
Jan: (schaut sie an) Hör mal Leni, ich... könntest du dir vorstellen, Caro.... also ich meine....
Leni: Du denkst darüber nach, sie zu uns zu holen?
Jan: Ja.
Leni: Na ja. Ich ... ich bin ehrlich. Ich hab mir auch schon Gedanken darüber gemacht.
Jan: Dann rede ich morgen mal mit Frau Schwarz, ja?
Leni: Soll ich mitkommen?
Jan: Wenn du willst.
Leni: Gut.

Sie sehen sich an und küssen sich sehr lange und leidenschaftlich.

Am nächsten Morgen.
Jan und Leni machen sich nach dem Frühstück sofort auf den Weg ins Heim.
Frau Schwarz ist gerade dabei, ein Machtwort zu sprechen. Einige Jugendliche haben mal wieder über die Strenge geschlagen.

Schwarz: Herr Maybach, was kann ich für sie tun?
Jan: Wir möchten mit ihnen über Caro reden. (sie schaut Leni an) Das ist meine Lebensgefährtin.
Leni: Leni Trautzschke.
Schwarz: Trautzschke?
Leni: Ja. Mein Vater leitet die Soko.
Schwarz: Nett. (sie schaut die beiden nacheinander an) Tja, Caro ist nicht hier. Sie war die ganze Nacht über nicht hier.
Jan: Wie bitte? Haben sie das der Polizei gemeldet?
Schwarz: Herr Maybach, wenn ich jedes mal eine Meldung machen würde, wenn einer der Jugendlichen nicht nach Hause kommt, müsste mein Tag mehr als 24 Stunden haben.
Leni: Das heißt, das Mädchen ist irgendwo da draußen und sie wissen nicht wo?
Schwarz: Sie wird schon wieder kommen. Da hab ich überhaupt keine Bedenken.
Jan: Ich aber schon. Kann ich ihr Zimmer sehen?
Schwarz: Wenn' sein muss.

Sie führt die beiden auf ihr Zimmer. Jan und Leni durchsuchen ein paar Schränke und Schubladen.

Leni: Jan?
Jan: WAs gefunden?
leni: Hier. (sie gibt ihm einen Schwangerschaftstest)
Jan: (schaut ihn an) Sie ist schwanger.
Schwarz: Was? Da steckt bestimmt dieser Felix dahinter.
Jan: Frau Schwarz, ist gestern noch irgendwas passiert? Hat sie Besuch bekommen?
Schwarz: Nein. Aber ein Mann wollte sie sprechen. Am Telefon.
Jan: WAnn war das?
Schwarz: Gestern Nachmittag so gegen 16 Uhr.
Jan: Und danach? Haben sie sie danach noch gesehen?
Schwarz: Nein.
Leni: Jan? Schau mal. (sie gibt ihm die Kopie eines Zeitungsartikels) Den muss sie gestern morgen mitgenommen haben.
Schwarz: Darf ich mal? (sie nimmt das Papier und studiert es genau)
Jan: Kennen sie den Mann, der hier abgebildet ist?
Schwarz: Ja, ich.... ich denke schon. Er war ein paar Mal hier. Hat den Jugendlichen angeboten, in den Ferien für ihn zu jobben. Also zumindest hat er Ähnlichkeit mit diesem Mann.
Jan: Kennen sie seinen Namen?
Schwarz: Da muss ich im Büro nachschauen.
Jan: Dann tun sie es. Bitte.
Schwarz: Ja, sofort.

Sie geht nach unten.

Leni: Jan? Glaubst du, Caro weiß, dass dieser Mann in Wirklichkeit Felix Vater ist?
Jan: Anzunehmen.

Inzwischen bekommen Hajo, Ina und Vince Besuch vom Drogendezernat. Kurt kommt ins Büro.

Kurt: Hallo.
hajo: Kurt, das ist ja eine Überraschung.
Kurt: Wir haben was für euch. (er legt einige Fotos auf den Tisch) Unser gemeinsamer Freund hatte gestern eine Menge zu tun. Wir haben von jedem, mit dem er in Kontakt trat, ein Foto gemacht. Vielleicht ist ja der ein oder andere dabei, der euch weiterhelfen kann.
Hajo. Danke.
Kurt: Ist Jan nicht da?
Hajo: Unterwegs.
Kurt: Na dann. Er soll mich anrufen, wenn er kommt.
Hajo: Richte ich ihm aus. Tschüß.
Kurt: Bis zum nächsten Mal.

Er verschwindet wieder.
Ina nimmt sich die Fotos und schaut sie sich an. Sie wird bei einem Bild stutzig.

Hajo: WAs hast du?
Ina. HIer. Dieser Mann. (sie hebt ein Foto nach oben) Kommt euch der nicht bekannt vor?
Vince: (geht näher ran) Der Typ hat Ähnlichkeit mit unserem angeblichen Toten Knauf.
Ina: Genau.
Hajo: Gut, Vince. Du holst mir Ritchie her. Egal wie.
Vince: Mit VErgnügen.
Hajo: Aber nimm dir Verstärkung mit. Dem Typ traue ich nicht.

Vince verlässt das Präsidium und kurz danach kommen Jan und Leni ins Büro.

Hajo: Jan, endlich. (er schaut seine Tochter an) Was machst du hier?
Jan: Caro steckt in Schwierigkeiten.
Hajo: WAs für Schwierigkeiten?
Jan: Sie weiß, wer Felix Vater ist und wo er sich vermutlich aufhält.
Ina: REden wir von diesem Mann hier? (sie zeigt ihnen ein Foto)
Jan: Wo habt ihr das her?
Hajo. Kurt war hier und hat uns die Fotos gebracht. Ritchie war gestern Abend ziemlich beschäftigt.
Jan: Frau Schwarz hat diesen Mann auch erkannt. Er hat regelmäßig unter dem Namen Müller nachgefragt, ob sie Jugendliche hätte, die sich in den Ferien ein paar Euro dazuverdienen möchten.
Ina: HAt sie eine Adresse von ihm?
Jan: Ja. Aber die stimmt nicht. Außer ein paar Bäumen und STräucher gibt's da nichts.
Hajo: Telefonnummer?
Jan: Fehlanzeige.
Hajo: gut, dann müssen wir warten, bis Vince mit Ritchie hier ist.
Jan: Dafür haben wir keine Zeit. Der Typ kann sie schon längst in seiner Gewalt haben.
Hajo: Jan, wir wissen nichts über diesen Mann. Nichts. Ritchie ist der einzige, der uns weiterhelfen kann.
Leni: Ihr könntet doch eine Fahndung nach ihm einleiten.
Hajo: Zu gefährlich. ER soll sich in Sicherheit wissen. Wenn wir von Ritchie die Informationen bekommen, können wir immer noch handeln.
Leni: Und was, wenn der Typ nicht redet?
Jan: DAs wird er, Leni. Dafür werde ich sorgen.
Hajo: Jan!
Jan: WAs?!
Hajo: Du wirst dich aus der Vernehmung raushalten.
Jan: ABer....
Hajo: Du hast mich verstanden.

Jan geht ein paar schritte von ihnen weg. Bleibt am Fesnter stehen. Leni geht langsam auf ihn zu, legt ihre Hand auf seinen Arm. Sie sagt nichts und Jan ist einfach nur froh, dass sie hier ist.

In der Zwischenzeit trifft CAro sich mit Felix Vater. Er hat sie angerufen und ein Treffpunkt vereinbart.

Knauf: Du warst mit Felix zusammen, stimmt's?
CAro: Warum haben sie ihn umgebracht?
Knauf: Er wollte mich auffliegen lassen. Seinen eignen Vater. Das konnte ich nicht riskieren.
Caro: Sie haben ihren eigenen Sohn an die Nadel gebracht.
Knauf: Nein. Er wollte es einmal ausprobieren. Ich hab ihm gesagt, er soll es lassen. Dass er damit nicht mehr aufhören könne. Aber er wusste es besser. DAs eine Mal wird mich nicht gleich zum Junkie machen, hat er gesagt.
CAro: Aber es war so.
Knauf. ja. Aber ich habe ihn gewarnt.
Caro: Haben sie das Geld?
Knauf: 50.000 wie gewünscht. (er zeigt ihr das Geld) WAs hast du damit vor?
CAro: Ich.. ich bin schwanger und brauche ein bisschen Startkapital.
Knauf: Schwanger von Felix?
Caro: Von wem sonst?
Knauf: DAs glaub ich dir nicht.
Caro: Ist aber so.
Knauf: Dann solltest du das Kind wegmachen lassen.
CAro: Warum?
Knauf: Glaubst du wirklich, dass dein Kind gesund auf die Welt kommen wird, wenn der Vater sich ständig Drogen eingeflößt hat?
Caro: Was meinen sie?
Knauf: Hast du noch nie gehört, dass die Kinder von Junkies keine allzu große Lebenserwartung haben? Also trenn dich von dem Gedanken, ein Kind zu bekommen, so lange es noch auf legalem Wege geht.
Caro: Sie lügen.
Knauf: Wenn du meinst.

Er geht nun zu ihr, gibt ihr das Geld.

Knauf: Wer garantiert mir eigentlich, dass du mich nicht an die Bullen verrätst?
CAro: DAs risiko müssen sie in Kauf nehmen.
Knauf: irgenwie hab ich das Gefühl, du hast zu viele Krimis gelesen.
CAro: Ich lese keine Bücher.
Knauf: Na gut. Dann.... verschwinde jetzt und denk an das, was ich dir gesagt habe.

CAro nimmt das Geld und geht aus dem Gebäude.

In der Zwischenzeit verhören Hajo und Vince diesen Ritchie. Ina, Leni und Jan verfolgen das Gespräch vom Beobachtungsraum aus.
Jan ist ziemlich nervös. Kann er das langsame Herantasten von hajo nicht verstehen.

Jan: Verdammt, wann kommt er endlich auf den Punkt.
Ina: Bleib ruhig, Jan. Hajo weiß schon, was er tut.

Leni versucht Jan zu beruhigen, in dem sie ihre Hand auf seinen Arm legt. Die beiden schauen sich an. Schweigen.

So langsam sich Hajo an Ritchie herantastet, so schnell schlägt er dann auch zu. Ritchie wird in die Enge getrieben und am Ende fängt er auch an zu reden. Er erklärt ihm, wie er mit Knauf ins Geschäft kam und er sagt ihnen auch, wie er mit ihm in Kontakt tritt.
Er sagt schließlich zu, einen Kontakt zu ihm herzustellen, damit die Beamten ihn festnehmen können.

Das alles passiert in den nächsten Minuten. Ritchie ruft Knauf bzw. Müller an und verabredet sich mit ihm. Es kommt zum Zugriff. Müller, bzw. Knauf wird festgenommen und man macht ihm während des Verhöres klar, dass sein ganzes Versteckspiel ein Ende hat.
Nur was die Frage nach Caro angeht, da schweig er sich aus.

Jan: Wo ist Caro?
Knauf: Ich weiß nicht, von wem sie reden.
Jan: Caroline Wegener. Die Freundin ihres Sohne
Knauf: Nie gehört den Namen.
Jan: Die Kleine ist schwanger.
Knauf: Und wenn schon.
Hajo: Jetzt hören sie mir mal zu, wenn dem Mädchen irgendwas passiert, dann mach ich sie höchstpersönlich dafür verantwortlich.
Knauf: Ich hab keine Ahnung, wo sie steckt. Sie...
Jan: Ja?
Knauf: Ich hab ihr das Geld gegeben und ihr geraten, zu verschwinden.

Jans Geduld ist nun am Ende. Er schnappt sich Knauf am Kragen und zieht ihn vom Stuhl hoch und drückt ihn gegen die Wand.
Das alles geht so schnell, dass Hajo nicht eingreifen kann.

Im Beobachtungsraum sind Ina und Leni und sehen alles mit an.
Sie schauen sich an.

Ina: Jan mag das Mädchen wirklich sehr, hm?
Leni: Wir wollen sie zu uns holen.
Ina: Ihr wollt was?
Leni: Ja. Sie hat so viel Schreckliches durchmachen müssen, wir wollen ihr ein Zuhause geben.
Ina: Weiß Hajo davon?
Leni: Nein. Was hat mein Vater damit zu tun? DAs ist einzig eine Entscheidung zwischen Jan und mir.
Ina: Glaubt ihr wirklich, ihr könnt ihr helfen?
Leni. Wir können es zumindest versuchen.

Sie schauen wieder in den Verhörraum. Hajo hat inzwischen Jan von Knauf wegggezogen.

Knauf: ich weiß nicht, wo sie ist. Sie ist mit dem Geld auf und davon. Das müssen sie mir glauben.
Jan: Ich glaube ihnen gar nichts mehr.

Er verlässt den Raum, ist wütend. Er geht ins Büro, schnauft tief durch. Kurz danach kommen Hajo, Ina und Leni ins Zimmer.
Jan dreht sich um, schaut sie nacheinander an.

Hajo: Jan es hilft keinem, wenn du dich so hineinsteigerst. Wir werden eine Fahndung nach Caroline rausgeben.
Leni: Und Knauf? Was passiert mit ihm?
Hajo: Oh, er wird für eine Menge Delikte zur Rechenschaft gezogen werden. Allen voran der Mord an seinem eigenen Sohn.
Leni: Das ist einfach unglaublich. Wie kann ein Vater seinen eigenen Sohn an die Nadel bringen.
Hajo: Ich verstehe, was du meinst.

Jan dreht sich um, schnappt sich seine Jacke und will gehen. hajo hält ihn jedoch fest.

Hajo: WAs hast du vor?
Jan: Sie suchen.
Hajo: Und wo willst du mit der Suche anfangen?
Jan: Irgendwo, was weiß ich. Ich.. .ich kann nicht hier rumsitzen und darauf warten, bis die Kollegen sich melden.
Leni: Ich komme mit.

Sie schauen sich an, dann lässt Hajo Jan los. Die beiden verlassen das Büro. Ina und Hajo schauen sich an.

Ina: Wie wollen dem Mädchen ein Zuhause geben. (er schaut sie fragend an) Hat mir Leni eben gesagt.
Hajo: Oh Gott. Dieser unbedingte Wille, ein Kind zu haben.... das macht die beiden noch kaputt.
Ina: Aber vielleicht schafft es ja gerade Caro, dass die beiden endlich zur Ruhe kommen.
Hajo: Ja. Vielleicht hast du wirklich Recht. Dann hoffe ich mal, dass sie rechtzeitig gefunden wird.

Jan und Leni fahren in der Gegend herum.
Aber finden können sie Caro nicht.

Leni: Lass uns nach Hause fahren, hm?
Jan: Ja. Aber ich möchte vorher noch mal kurz im Büro vorbei.
Leni: OK.

Er fährt ins Büro.
Als sie ins Zimmer kommen, ist Vince gerade dabei, etwas zu berichten.

Vince: Die Hausdurchsuchung bei diesem Müller oder Knauf, hat nicht viel gebracht. Ein paar Tütchen Heroin, sonst nichts.
Hajo: Das ist nicht viel.
Vince: Bis auf eines. Jan? Hast du nicht gestern einen Laptop erwähnt?
Jan: Ja. Felix hatte einen.
Vince: Den hab ich unter einigen Kisten gefunden. (er zeigt auf das Gerät)
Jan: Hast du schon reingeschaut?
Vince: Nee, mach ich gleich.

Es herrscht für einen Moment Schweigen.
Dann ist es Jan, der plötzlich hellwach wird.

Jan: Der Laptop. Das Versteck. Ich Idiot. Wie.. wie konnte ich das übersehen.
Leni: Wovon sprichst du?
Jan: Felix Versteck. Er war dort immer, wenn er alleine sein wollte. CAro ist schwanger. sie..... Ich muss los.
Hajo: Moment Jan. Wir kommen mit.

Jetzt rennt alles nach draußen zu den Wagen. Sie fahren Jan hinterher. Leni sitzt ganz ruhig neben ihm, sagt nichts.

Jan: Sie muss da sein. Sie muss. (sie legt ihre hand auf die seine)

jan hält mit quietschenden Reifen vor diesem Abbruchhaus und rennt in das Gebäude. Die anderen folgen ihm.
Als er in denRaum kommt, erkennt er Caro, die auf dem Boden liegt.
Die anderen kommen etwas verspätet dazu und sehen, wie Jan den leblosen Körper von Caro im Arm hält.
Sie wissen in diesem Moment, dass sie zu spät sind.
Leni geht auf Jan zu, kniet sich zu ihm.
Er schaut sie an. Tränen in den Augen.
Leni findet eine Stück papier neben Caro und liest laut vor.

"Lieber Jan, liebe Leni. Bitte seid mir nicht böse, wenn ich mich auf diese Weise aus dem Leben schleiche. Aber ich kann nicht anders. Ihr seid beide so wundervolle Menschen und ich hoffe, dass euer Kinderwunsch irgendwann in Erfüllung gehen wird. mein Baby wäre wahrscheinlich krank geboren worden, weil sein Vater ein Junkie war. Das möchte ich ihm und mir ersparen. Lebt wohl und vielleicht denkt ihr ja ab und zu an mich. Caro."

Jan steht auf. Er kann nicht mehr. Er läuft zur Wand und lässt sich dann ganz langsam nach unten ab. Er vergräbt sein Gesicht in seinen Händen.
Leni geht zu ihm und nimmt ihn in ihre Arme.
hajo gibt Ina und Vince per Kopfnicken zu verstehen, mit ihm diesen Raum zu verlassen, um die beiden alleine zu lassen.
Sei verstehen.

Es sind jetzt einige Wochen vergangen nach Caros Tod. Jan und Leni haben sich damit abgefunden. Aber leicht ist es beiden nicht gefallen. Besonders Jan hat damit Probleme, die sich dann auch noch auf seine Beziehung mit Leni auswirken.

Jan sitzt in seinem Wagen, irgendwo am See. Er ist in Gedanken.
Es ist kurz nach 9 Uhr. Er hatte einen schlimmen Streit mit Leni. Das Handyklingeln reißt ihn aus seinen Gedanken.
Er nimmt das Telefon und sieht, dass es Hajo ist. ER drückt ihn weg.
Er steigt aus und geht ein paar Schritte. Es klingelt wieder. Dieses Mal bekommt er eine SMS. Eine Adresse mit dem Hinweis auf einen neuen Einsatz.
Es dauert noch eine ganze Weile bis Jan sich in den Wagen setzt und sich auf den Weg zum Einsatzort macht.

Der Einsatzort ist ein Einfamilienhaus in einer etwas besseren Gegend in Leipzig. Die Opfer - Karen und Stefan Schweizter und der 12-jährige Sohn Tobias. DieEltern wurden mit mehreren Messerstichen getötet, der Junge schwebt in Lebensgefahr. Den Beamten bietet sich ein Bild des Grauens.
Die Eltern liegen blutüberströmt in ihrem Bett, ebenso der Junge.

Es ist nach zehn Uhr, als Jan endlich den Tatort betritt. Die meiste Arbeit ist schon getan. Er kommt herein und in diesem Moment kommen Hajo, Vince und Ina die Treppe herunter.
Hajo ist schlecht gelaunt.

Hajo: Ich möchte, dass ihr (er sieht Jan, die Blicke der beiden treffen sich)
Jan: Morgen
Hajo: Morgen? Also ich weiß nicht Recht. Wir haben bereits nach 10. Darf ich fragen, wo du dich rumgetrieben hast?
Jan: Ich.. ich war noch unterwegs.
Hajo: Unterwegs, so. Und warum gehst du nicht ans Handy? Sag mir jetzt nicht, Leni hätte dich nicht gehen lassen. Ich weiß zufällig, dass sie bereits seit zwei Stunden in der Redaktion sitzt.

jan sagt nichts. ER fühlt sich unwohl. Außerdem merkt er, dass seine Kollegen ihn nicht aus den Augen lassen.

Jan: Was haben wir?
Ina: Zwei Tote, einen schwer verletzten Jungen und ein vermisstes Mädchen.
Hajo: Ina, spar dir die Erklärungen für unseren Kollegen. Hier. (er gibt ihm die Tatortfotos) DAs muss reichen. WEnn du es nicht für nötig hältst pünktlich zur Arbeit zu erscheinen. Und ihr? Ihr hört euch jetzt in der Nachbarschaft um. Das Kind muss ja irgendwo geblieben sein.

Er verlässt die Truppe und geht nach draußen.

Jan: Was ist denn mit dem heute morgen los?
Ina: TJa, Jan. Du übertreibst es im Moment mit deiner Pünktlichkeit.
Jan: Ach tu ich das?
Vince: (versucht die Stimmung zu verbessern) Karen und Stefan Schweitzer, beide 42 Jahre alt. Sie wurden, wie der Sohn, vermutlich im Schlaf überrascht.
Ina: Erstochen. Der oder die Täter haben immer wieder zugestochen. Kein schöner Anblick.
Jan: Wie geht es dem Jungen?
Vince: Sieht nicht gut aus. Er hat ziemlich viel Blut verloren.
Jan: Und was ist mit dem Mädchen?
Ina: Laura Schweitzer. Sie ist verschwunden.
Jan: War sie denn überhaupt im Haus, als es passierte?
Vince: Ja. zumindest ist ihr Bett benutzt.
Jan: Dann wurde sie mitgenommen?
Ina: Möglich.
Vince: Vielleicht hat sie mitbekommen, was hier passierte und ist weggelaufen.
Ina: Na ja. Lass uns mal die Nachbarn befragen.

Sie gehen und lassen Jan alleine zurück. Er hat die Bilder von hajo noch in der Hand. Er schaut sich jedes Bild einzeln an. Schaurige Fotos. Die blutüberströmten Leichen der Eltern. Bilder, die ihn sehr nachdenklich stimmen.
Er geht nach oben, zuerst ins Schlafzimmer. Die Leichen sind schon abtransportiert, die Spurensicherung mit ihrer Arbeit schon fast fertig.

Holger: (sieht Jan, der sich im Zimmer umschaut) Kein schöner Fall, wenn du mich fragst.
Jan: Ja.

Er geht ins nächste Zimmer. Bleibt dort in der Mitte stehen und schaut ziemlich lange auf das blutverschmierte Bettlaken des Jungen.
Er schaut sich das Foto an, sieht den blutüberströmten Körper des Kindes. Es schauert ihn. Wie konnte jemand ein Kind nur so brutal verletzten.
Lange bleibt er auf dieser Stelle stehen, unfähig sich zu bewegen.
Dennoch geht er weiter ins nächste Zimmer.
Er schaut sich auch hier die Fotos an. Das Bett des Mädchens ist tatsächlich benutzt.
Aber wo ist die Kleine. Er schaut sich genau in diesem Zimmer um.
Dann bleibt er an einer STelle stehen, schaut wieder auf die Fotos. ER fängt an ein wenig zu lächeln.

Unten ist Hajo nachmals im Flur des Hauses und unterschreibt einen Bericht. Vince und Ina kommen wieder.

Hajo: Und?
Ina: Nichts. Keiner hat was gesehen oder gehört.
Vince: Laura Schweitzer hat sich bei keinem der Nachbarn gezeigt.
Hajo: Verdammt. Dann wurde sie wahrscheinlich doch mitgenommen.
Vince: Sieht so aus.
Holger: So, ich bin dann soweit.
Hajo: Danke Holger und du weißt ja...
Holger: Ich beeil mich.
Hajo: Und wir müssen das Mädchen finden.
Holger: Welches Mädchen?
Hajo: Die Tochter des Hauses. Du hast doch das benutzte Bett gesehen.
Holger: Die Kleine? Die ist doch hier.
Ina: Wie hier?
Holger: Na oben. In ihrem Zimmer. Jan ist bei ihr.
Hajo: Wie bitte?
Holger: Ja. Ich hab sie reden gehört. Tschüß.

Er verschwindet und die drei schauen sich fragend an. Dann gehen sie die Treppe nach oben und bleiben kurz vor dem Zimmer stehen, verfolgen das Gespräch.

Jan sitzt mit Laura auf ihrem Bett. Sie schaut ihn an.

Laura: Du bist auch traurig, stimmt's?
Jan: (schaut sie jetzt an, schweigt eine Weile) Ja. Ja ich bin.... sehr traurig. Aber.... (er streicht ihr ein paar Haare aus der Stirn) Ich bin nicht wichtig. Wichtig ist, dass es dir gut geht, hm? Du bist wirklich nicht verletzt? (sie schüttelt den Kopf)
Laura: mama und Papa sind.... tot, oder?
Jan: (schaut sie wieder an, er kämpft. Nur schwer kann er ihr eine Antwort geben) Ja. Ja, sie... sie sind tot.

Sie lassen sich nicht aus den Augen und dann nimmt Jan die Kleine in seinen Arm. Er drückt sie ganz fest an sich. Laura weint.

Jan: Ist gut. Weine. DAs hilft.

Sie bleiben eine ganze Weile in dieser Haltung bis sie sich wieder von ihm löst.

Laura: Und Tobi?
Jan: ER ist im Krankenhaus.
Laura: Dann lebt er?
Jan: Ich denke schon. Aber genau weiß ich es nicht. Sag mal, kann ich jemanden anrufren? Einen Onkel oder eine Tante? Oma oder Opa?
Laura: (schüttelt den Kopf) Nein. ich.. ich hab niemanden mehr. (schweigen) Muss ich jetzt in ein Heim?
Jan: Ich denke schon. Jemand muss sich um dich kümmern.
Laura: Aber ich will nicht in ein Heim. (sie wird laut)
Jan: Hör zu. ich... ich hab einen Freund, der leitet ein Heim für Kinder, die keine Eltern mehr haben. Was hältst du davon, wenn ich dich erst einmal dorthin bringe?
Laura: Ist dein Freund nett?
Jan: Supernett. (sie schaut ihn kritisch an) OK. Ich bringe dich zu ihm. Und wenn er dir nicht gefällt, dann... sehen wir weiter. Einverstanden?
Laura: Na gut. Dann muss ich mich aber erst anziehen.
Jan: Kein Problem. Und ich such ein paar Sachen für dich zusammen.

Er will aufstehen, als Hajo ins Zimmer kommt.