MyMarcoGirnth.de-Forum
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Gefangen in der Natur

3 verfasser

Seite 3 von 4 Zurück  1, 2, 3, 4  Weiter

Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 Di 28 Sep 2010, 09:39

Ina und Uwe fliegen zum letzten Mal über das Waldstück. Eigentlich haben alle Rettungskräfte einschließlich Ina die Hoffnung verloren. Der Wald ist zu dicht und das starke Licht des Helikopters noch immer zu schwach. Selbst wenn das Licht bis unten ankäme, viel sehen kann man nicht.
Mit einem Mal schreit Ina in das Mikrofon an ihrem Helm, das den anderen die Ohren abfallen.

Ina: Da! Seht doch, da unten. Eine Hütte.
Uwe: Wo? Ich kann nichts sehen.
Ina: Flieg nochmal zurück, Uwe. Ein paar Meter nur. Und dann schaut alle nach rechts.

Uwe muss die Stelle noch einpaarmal überfliegen, ehe alle für nur wenige Sekunden das vermooste Dach hervorstechen sehen.

Ina: Wir müssen runter.
Uwe: Ja wo denn? Ich kann doch im Wald nicht landen.
Ina: Uwe, wir müssen was tun.
Uwe: Hannes, Ingo, ich lasse euch an der Longline runter. Und sichern nicht vergessen! Dort vorne ist es etwas lichter.
Hannes: Alles klar. Ich gehe zuerst.

Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 Di 28 Sep 2010, 09:39

Besorgt beobachtet Ina die beiden Männer die nacheinander am Seil herunter gelassen werden. Über Funk können Ina und Uwe jeden ihrer Schritte mitverfolgen. Die beiden sind sicher unten angelangt. Sie lösen sich von der Longline. Dann laufen sie zu der kleinen Hütte. Innen ist es, wie sollte es anders sein, dunkel. Nach kurzer Suche finden sie den Schlüssel. Hannes öffnet die Tür. Sie machen Licht und durchsuchen alle Räume. Leider erfolgslos. Das teilen sie Ina und Uwe mit. Doch da sie schon mal unten sind, sollen sie gleich die Umgebung absuchen.
Hannes und Ingo tasten sich langsam voran.
Vor ihnen taucht ganz unverhofft eine gefährliche Schlucht auf. Die beiden Männer wagen sich aber nicht näher heran, da die Kante bereits bröckelt. Stutzig werden sie, als sie das Seil sehen, welches an der Schlucht herunter baumelt. Über Funk gibt Hannes seinem Chef die Anweisung über die kleine Schlucht zu fliegen. Uwe tut was ihm gesagt wird. Ina und er starren ebenso gebannt wie Hannes und Ingo in den Abgrund. Und tatsächlich sehen sie für wenige Sekunden die der Hubschrauber das Licht abwirft etwas aufblitzen. Sie machen sich durch lautes Rufen bemerkbar. Doch es verwundert sie gar nicht, dass keine Antwort kommt. Schließlich ist der Regen ziemlich laut und unter dem Blätterdach erst recht.
Uwe nimmt das Fernglas aus der Seitentür, während er erneut über die Stelle fliegt. Mit einem mal brüllt Uwe ganz aufgeregt.

Uwe: Ina! Schau mal, so schau doch. Da unten liegt wer.

Er gibt seinen beiden Kollegen über Funk bescheid, dass er sie an der vorherigen Stelle abholen wird. Er wird sie dann ein weiteres mal absetzten. Diesmal allerdings in der Schlucht.
Vor Anspannung beinahe platzend reißt Ina Uwe das Fernglas aus den Fingern. Sie kann ihren Augen kaum glauben. Da unten liegt tatsächlich ihr lang gesuchter Kollege Jan. Ina kann jetzt nichts sagen. Sie ist so erfreut und erschreckt zugleich, dass sie nur nicken kann. Uwe versteht. Er gibt seinen Helfern noch ein paar Anweisungen, dann fliegt er tiefer. Ina kommen die Tränen. Sie hat keine Ahnung warum Jan da unten so regungslos liegt. Uwe drückt ihr ein Taschentuch in die Hand und Ina nimmt es dankend an.

Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 Mi 29 Sep 2010, 18:56

Zur selben Zeit kämpft Marko sich im Wald voran. Er hat keine Ahnung das bereits Hilfe unterwegs ist. Tapfer schlägt er sich weiter durch das dichte Gestrüpp. Seine Wangen bluten und die Arme sind bereits blau angelaufen. Ihm ist kalt und doch darf er jetzt nicht aufgeben. Die Kraft fürs Weiterlaufen hat er nicht mehr. In ihm pocht nur ein Gedanke. „Helfen“! Er muss seinem Freund helfen. Immer wieder jagen die schrecklichen Bilder von Jans Absturz, den stöhnenden Lauten die er die ganze Zeit von sich gab und die vielen, teils sehr schweren Verletzungen durch seinen Kopf. Sie treiben ihn an. Geben ihm die Kraft, die er braucht. Aufgestachelt von dem Gedanken Hilfe zu holen, rennt er erneut los. Seine Beine haben kaum noch Schwung. Sie laufen wie automatisch.
Viel zu spät bemerkt er die breite Wurzel, die im Weg liegt. Markos Augen weiten sich, sein Mund öffnet sich doch es kommt kein Ton heraus. Wie in Zeitlupentempo schlagen seine Schienbeine gegen das feuchte, gebrechliche Holz. Seine Beine werden nach hinten geschleudert. Er reißt die Arme hoch, doch das viel zu spät. Kopfüber schlägt er auf den Waldboden. Für kurze Zeit bleibt er benommen liegen. Er versucht aufzustehen, doch das geht nicht. Ein stechender Schmerz pulsiert in einem seiner Beine. Er drückt sich nach oben, versucht sich mit der Hand abzustützen, doch es gelingt ihm nicht. Immer wieder sackt er durch den Schlag in seinem Bein auf den schlammigen Waldboden zurück. Erst jetzt nimmt er den dünnen Blutfluss an seiner Schläfe wahr. Mit einer Hand tastet er stockend über seine Stirn. Er kann zwar nicht viel sehen, doch im selben Augenblick schmeckt er das Blut auf seiner Zunge. Und nun kann er die Tränen nicht mehr zurückhalten. So viel hat er getan. Ist gerannt wie ein Irrer, vielleicht sogar nicht mehr weit vom Ziel entfernt. Hat seine Wangen aufgeschlagen, ist gegen unerwartete Stämme gestolpert, hat sich durch den ganzen Wald geschleppt. Hat um Atem geringt, wie noch nie in seinem Leben. Und das alles umsonst? Marko ist am Ende. Er kann nicht mehr. Das war viel zu viel für seinen Körper. Er kann nicht mehr laufen, kann nichts mehr sehen. Plötzlich packt ihn der Schwindel. Übelkeit steigt in ihm auf. Er muss brechen. Gerade noch rechtzeitig schafft er es, sich auf die Seite zu drehen. Dann bekommt er nichts mehr mit.
Er spürt weder den Regen auf seiner Haut noch das klamme Shirt am Leib. Die Schmerzen im Bein bekommt er ebenso wenig mit, wie das Blut, das aus seiner pochenden Stirn rinnt.

Die Helfer sind in der Zwischenzeit am Unfallort angelangt. Aufgeregt winken sie den Hubschrauber herunter, der ein paar Meter weiter eine Landemöglichkeit hat. Uwe lenkt, trotz der Aufregung unter ihm, sicher und zielgenau. Ina kann es kaum erwarten, endlich bei Jan anzukommen. Sobald der Hubschrauber gelandet ist, reißt sie die Schiebetür auf. Die Leipziger Oberkommissarin springt raus und sprintet zu ihrem Kollegen. Und tatsächlich. Vor ihr liegt Jan. Merkwürdig verrenkt. Seine Augen sind geschlossen, er regt sich nicht einen Millimeter. Einer der Helfer betastet vorsichtig seinen Puls

Hannes: Ich kann nichts mehr fühlen!

Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 Mi 29 Sep 2010, 18:57

Diese Nachricht trifft Ina und Uwe, der gerade angerannt kommt, wie einen Schlag in die Magengegend. Ina ist so fassungslos, das sie darauf gar nicht antworten kann. Mit weit aufgerissenem Mund starrt sie auf Jan.
Hannes nimmt den Rucksack von Jans Brust. Er zerrt Jan seine Jacke, den Pullover und das T-Shirt vom Leib. Noch immer keine Regung von Jan. Ingo legt sein Ohr auf seinen nackten Oberkörper. Dann schüttelt er langsam den Kopf. Ina kann das nicht glauben. Uwe merkt wie fertig Ina ist, er zieht sie zum Helikopter zurück, kann er selber nicht mit ansehen, wie schlimm Jan aussieht.

Hajo hat die Suche nach Hinweisen im Büro aufgegeben. Er hat keine Vorstellung, dass sein Kollege bereits gefunden wurde. Da klingelt sein Telefon. Er reißt den Hörer von der Gabel. Ihm bleibt keine Zeit sich zu melden, denn am anderen Ende erklärt Ina schluchzend, dass sie Jan gefunden haben.

Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 Mi 29 Sep 2010, 18:57

Hajo: Was? ( Ein Lächeln umspielt seine Lippen ) Aber, aber das ist ja großartig. Ina, warum weinst du denn? So beruhige dich doch.
Ina: Hajo. ( Bevor sie weiter reden kann, wird sie wieder von einem heftigen Tränenschwall überrannt. Hajo wartet geduldig, obwohl es ihn innerlich bereits zweiteilt.)
Ina: Hajo, .......Jan ist..... ist. Er ........ er. ( Hajo spürt wie verzweifelt seine Kollegin ist. Er redet beruhigend auf sie ein und rechnet bereits mit dem Schlimmsten ) Er ist tot!

Hajo kann das Gehört nicht fassen. Er hätte mit allem gerechnet. Damit, dass sein Kollege spontan auftauchte, vielleicht auch das er verletzt war. Aber mit dem Tod hätte er nie gerechnet. Ina redet weiter.

Ina: Wir sind zu spät gekommen, Hajo. Einfach, zu spät gekommen! ( Erneut kommen Tränen )

Hajo kann nicht sprechen. Ein dicker Kloß sitzt im Hals. Sollte nach Miguel auch noch Jan von ihnen treten? Er spürt wie auch ihm die Tränen kommen. Seine Augen werden ganz feucht. Er würgt nur noch hervor.

Hajo: Ina. Du ...... du musst jetzt ganz stark sein. Ich ..... ich komme. Wo seid ihr?

Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 Mi 29 Sep 2010, 18:58

Doch auf der anderen Seite wurde bereits aufgelegt. Zu stark war der Anfall, von dem Ina gepackt wurde. Zittern, Schweißausbrüche. Alles Folgen eines schweren Schocks. Einer der Helfer musste Ina eine Beruhigungsspritze geben. Mit geschlossenen Augen sinkt sie auf die Polster des Rettungshubschraubers zurück.

Marko weiß von all dem nichts. Er liegt noch immer hilflos im Wald. Wäre er doch nur bei Jan geblieben, dann hätte man ihm helfen können. Doch das konnte ja keiner ahnen. Marko befindet sich vielleicht einen knappen Kilometer von Jan entfernt. Und von den Helfern. Immer mehr Blut entfließt seinem Körper. Seine Haut ist ganz blass, der Puls rast und hätte er noch etwas mitbekommen, würde er den überaus starken Schwindel zu spüren bekommen.

Hajo legt den Hörer auf die Gabel. Für viele Minuten ist er unfähig sich zu bewegen. Seine Hände zittern, ihm wird heiß und kalt. Sein Blick ist ausdruckslos und leer. Er muss sich setzten. Plötzlich laufen Ausschnitte aus Jans Leben vor ihm ab, die er während seiner langjährigen Arbeit immer mal wieder mitbekommen hatte. Jans glänzende Augen wenn er mit Leni zusammen war, der stolze Blick auf Benni, als dieser sein Abitur schaffte. Es gab natürlich auch viele traurige Momente. Zeiten, in denen er sich schlecht fühlte. Diese unheimlich traurigen Augen. Gefüllt voller Schmerzen und Leid, wenn er etwas sah, was ihn innerlich auffraß oder zerriss.
Hajo kann gar nicht sprechen. Soll das alles mit einem Mal vorbei sein? Die Ära Jan? Nein, das kann nicht sein. Hajo kann das nicht begreifen, es nicht wahrhaben. Er will es nicht glauben. Aber verdrängen kann er es auch nicht. Denn da sind noch mindestens zwei Menschen, denen er eine Cheopsbotschaft übermitteln würde.

Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 Mi 29 Sep 2010, 18:59

Benni und Leni. Nicht zu vergessen Ina und er selbst. Auch alle anderen Kollegen hatten den stets freundlichen Kollegen der Kripo geschätzt und ihn gerne um sich gehabt. Und plötzlich kommen sie hervor, die Tränen. Hemmungslos lässt Hajo sich den Schmerz von der Seele waschen. Doch das hilft nichts. Er kann keinen Trost finden. Was soll er Leni und vorallem Benni erzählen? Ehe Hajo begreift, dass er dringend ein Taschentuch braucht, öffnet sich seine Bürotür. Für den Bruchteil einer Sekunde denkt er, Jan steht vor ihm. Betritt froh lockend sein Büro. Doch es ist nicht Jan.
Leni drückte die Tür sanft auf. Als sie ihren Vater sieht, bleibt sie geschockt stehen. So hat sie ihn noch nie gesehen.

Leni: Papa! ( Sie kommt auf ihn zugelaufen, nimmt ihn in den Arm ) Was um Himmels Willen ist geschehen? ( Als sie keine Antwort erhält, wird sie lauter ) Nun rede doch endlich. Hat es mit Jan zu tun?? Papa!!
Hajo: ( Hajo bringt noch immer kein Wort über die Lippen. Langsam nickt er. Leni spürt seine Kopfbewegung auf ihrer Schulter. Schlagartig löst sie sich von ihm )
Leni: ( Leise krächzt sie hervor ) Was ...... was ist mit ihm.
Hajo: Leni. ( Er wischt sie die Tränen mit dem Ärmel weg, doch das bringt nicht viel, denn gleich darauf hat sich ein neuer Tränenfluss seinen Lauf gesucht ) Ina hat angerufen. ( Er stockt ) Sie, sie haben ihn, haben ihn ge-, gefunden.
Leni: Wo ist er? Wie geht es ihm? So sprich doch endlich!
Hajo: Du musst jetzt---stark sein, mein Mädchen, stark sein. ( Schweigen ) ....Er ist tot Leni. Er ist tot. Ina hat es mir gesagt.

Lenis vor Schock aufgerissenen Augen wird Hajo nie wieder vergessen. Die Unfassbarkeit steht ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Sie schnappt nach Luft, ihre Augen füllen sich mit salziger Flüssigkeit. Ihr Schultern beben und dann wird sie unvorhergesehen ohnmächtig. Hajo stürzt zu seiner Tochter, kann sie gerade noch auffangen, ehe sie auf den Boden sinkt. Er trägt sie behutsam zu seinem Stuhl, legt sie davor ab und bettet ihre Beine auf das Sitzpolster.
Wenige Zeit später kommt sie wieder zu sich. Ihr Vater überreicht ihr ein Glas Wasser. Leni kann noch immer nichts sagen. Ohne weitere Worte nimmt er sie in den Arm. Sie verharren auch immer noch in dieser Position, als sein Hemd durch Lenis Tränen völlig durchnässt ist. Ihm geht es ja nicht anders.

Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Kathy Mi 29 Sep 2010, 19:15

nee Moritz, also das kannste jetzt aber nicht machen Sad Ich meine du kannst doch Jan nicht sterben lassen und dann so aufhören zu schreiben. Aber ich bin mir sicher Jan ist nicht tod, stimmts Crying or Very sad Er ist schwer verletzt, aber doch nicht tod No Lass uns nicht zulange warten Moritz wie es weitergeht. L.G. Kathy

Kathy

Anzahl der Beiträge : 413
Anmeldedatum : 12.01.10

Nach oben Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 Do 30 Sep 2010, 09:44

Hallo Kathy,
schön das du meine Geschichte wieder mit Begeisterung verfolgst.
Ich weiß, ich kann grausam sein einfach mittendrin aufzuhören Wink
Aber jetzt wieder weiter.

Im Wald ist Ina wieder zu sich gekommen, doch sie wagt es nicht, aus dem Hubschrauber zu steigen. Zu groß ist die Angst davor, Jan noch einmal so verwundet sehen zu müssen. Inzwischen hat Uwe sich neben sie gesetzt, fordert einen Krankenwagen an den Waldrand. Dort möchte er Ina untersuchen lassen, denn sie ist immer noch ganz bleich und unfähig, zu sprechen.
Draußen, einige Meter von der Unfallstelle entfernt, sind die Helfer noch am Werk, geben ihr Bestes.

Uwe: ( Er legt eine Hand auf ihre Schultern ) Ina. ( Sie zuckt bei seiner Berührung zusammen ) Es tut mir so leid. Aber noch darfst du die Hoffnung nicht aufgeben. Würde keine Hoffnung bestehen, wären meine Leute schon längst nicht mehr zu Gange.
Ina: ( Sie wischt sich eine Träne aus dem Augen. Noch immer zittert ihr Körper wie Espenlaub. Endlich schafft sie es, ein Worte hervorzuquetschen ) Uwe, glaubst du dran? Hast du, hast du die vielen Verletzungen gesehen? Er sah einfach furchtbar aus.
Uwe: Ina, wir beide kennen Jan. Er ist doch ein Kämpfer. Wenn er eine Chance hat, wird er sie nutzen. Glaube mir. Wichtig ist doch erstmal nur, das wir ihn gefunden haben. Und ohne deine guten Augen, hätten wir diese Hütte nie gefunden. Und dann hätten meine Leute auch Jan niemals entdeckt.
Ina: Ja, aber wenn wir zu spät gekommen sind? Dann hilft das auch nicht.

Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 Do 30 Sep 2010, 09:44

Die Helfer tun alles Menschenmögliche. Mit einem Pulsmesser wird geprüft, ob der Schwerverletzte überhaupt noch Puls hat. Doch dieser ist so schwach und hat so häufig Aussetzer, dass sogar der Defibrillator mehrmals in Einsatz kommt.
Nach zwei Versuchen, vielen Sekunden des Bangens, schlägt sein Herz wieder regelmäßig. Zwar noch immer mit kleinen Aussetzern und noch sehr schwach, aber es schlägt. Nach der Erstversorgung geht es an die vielen Wunden. Die beiden Sanitäter können über die provisorische Ersthilfe nur staunen, die Marko bereits angelegt hat. Doch dafür haben sie eigentlich gar keine Zeit. Verbände müssen gewechselt werden. Nachdem sie Jan eine Halskrause umgelegt haben, wird seine tiefe Kopfverletzung behandelt. Desinfiziert und gereinigt. Ein sauberer Verband schützt vor Infektionen und vorallem verringert er weiteren Blutverlust. Prellungen an Händen und Füßen müssen warten, denn der verdrehte Arm und das, wie ausgerissen wirkende Bein, sind viel wichtiger. Zuerst befreien die beiden Retter den Arm von Markos Stützästen. Wäre Jan bei Bewusstsein, hätte er vermutlich vor Schmerzen geschrien, denn der Arm scheint zugleich auch noch wie ausgekugelt. Sie legen eine Schiene an und danach kommt das Bein an die Reihe. Sie gehen genauso vor wie bei dem Arm.
Hier noch ein Pflaster und dort eine lebenswichtige Spritze, dann geht es los. Sie geben Uwe ein Zeichen die Trage zu bringen.
Uwe, der trotz seiner Tröstversuche bei Ina immer ein Auge durch das Fenster auf die beiden Helfer und Jan geworfen hat, springt sofort auf und läuft mit der Trage unter seinem Arm zur Unfallstelle. Ina, die den Grund für Uwe plötzliche „Flucht“ gar nicht mitbekommen hatte, wagt es nun vorsichtig aus dem Fenster zu sehen.

Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 Do 30 Sep 2010, 09:45

Die Helfer sind gerade dabei Jan mit allerhöchstem Fingerspitzengefühl zu verlegen. Uwe steht mit trauriger Miene daneben. Als Jan aufgeladen ist, tragen sie ihn langsam zum Flieger. Ina weiß was gleich passieren wird. In wenigen Sekunden werden sie den schwerverletzten Jan vor ihr hinlegen. Ina schließt die Augen, zählt bis zehn, doch nichts geschieht. Sie wartet noch einige Sekunden, dann wirft sie erneut einen Blick aus dem Fenster. Uwe und seine Leute haben es fast geschafft. Doch bevor Jan in den Hubschrauber gebracht wird, kommt Uwe auf sie zugerannt.

Uwe: Ina, komm, du kannst vorne sitzen. Jan braucht sowieso die Hilfe meiner Kollegen und fliegen kann ich auch alleine.

Ina nimmt sein Angebot dankend an. Als sie an Jan vorbeigeht, füllen ihre Augen sich schon wieder, doch Uwe zieht sie langsam weiter.

Es regnet noch immer. Nasses Laub und matschiger Boden machen das Betreten des Pfades, auf dem Marko sich befindet, unmöglich. Da es bereits seit Tagen regnet, haben sich die Pfützen zu kleinen Bächen geschlossen. Das Wasser fließt und bald schon hat es Marko erreicht. Aber der ist noch immer nicht ansprechbar. Langsam steigt der Pegel. Der kleine Bach reicht ihm bereits bis knapp an die Ohren. Das Blut der Verletzung am Hinterkopf vermischt sich mit dreckigem Regenwasser. Blutverfärbtes Wasser schwimmt davon. Sein Rücken ist bereits in der Schlammlawine versunken.

Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 Do 30 Sep 2010, 09:45

Wenn er noch länger auf der gleichen Stelle liegen bleibt, wird ihn der morastige Untergrund verschlucken, oder die Strömung wird ihn davon schleifen.

Im SOKO Büro herrscht trauernde Stille. Hajo und Leni sind unfähig sich zu bewegen, gar zu sprechen. Zu tief sitzt der Schock über diese plötzliche Nachricht. Das Klingeln des Telefons reißt beide aus ihren Gedanken denen sie bis dahin nachhingen. Hajo greift monoton zum Hörer. Seine Stimme ist brüchig und leise. Man hört deutlich heraus, dass er etwas schreckliche erlebt haben muss.

Hajo: Ja?
Uwe: Ich bin es, Uwe.
Hajo: Uwe.
Uwe: Ja, Ina hat ja bereits am Telefon gesagt, dass wir deinen Kollegen gefunden haben.
Hajo: ( Er spürt die aufsteigenden Tränen in sich )
Uwe: (Er bemerkt das, redet schnell weiter ) Wir haben eine gute Nachricht. Er lebt. ( Am anderen Ende der Leitung bleibt es still, viele Minuten lang ) Hajo? Hast du mich gehört? Bist du noch dran?

Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 Do 30 Sep 2010, 09:46

Hajo: ( Er nickt, doch das kann Uwe nicht sehen. Also antwortet er noch ) Ja, ja ich bin noch dran.- kannst du, kannst du bitte nochmal wiederholen, was du gerade gesagt hast? ( Er winkt Leni zu sich. Wie auf Kommando erscheint seine Tochter neben ihm. Nun drückt Hajo ihr das Telefon ans Ohr )
Uwe: Er lebt. Wir haben Jan lebend gefunden! ( Erneut Stille )
Leni: ( Nun ist es Leni, die es nicht fassen kann ) Was?????
Uwe: Hallo? Wer ist denn da?
Hajo: ( Hajo übernimmt wieder ) Uwe, das war meine Tochter. Sie ist die Freundin von Jan. Sag doch ( Er hat seine Sprach wieder gefunden ) Wie geht es meinem Kollegen? Ist er schwer verletzt?
Uwe: Ja. Leider. Ich kann auch nicht versprechen ob er durchkommen wird. Aber Jan ist der Kämpfer in Person. Meine Leute haben alles in ihrer Macht stehenden getan. Wir fliegen ihn in die .........Klinik.
Hajo: Ja und, hab vielen Dank Uwe.
Uwe: Da musst du dich bei deiner fleißige Kollegin bedanken. Sie wird es dir später erzählen. Bis nachher. ( Er legt auf )

Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 Do 30 Sep 2010, 09:46

Obwohl die Nachrichten die Uwe ihnen da überbracht hat noch immer nicht so sehr schön waren, fällt Leni ihrem Vater um den Hals. In diesem Augenblick, gab es keine schönere Nachricht in ihrem Leben, als diese. Ihr verweintes Gesicht und die roten Wangen sagen mehr als tausend Worte. Aber Worte brauchen beide jetzt auch nicht.

Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 So 03 Okt 2010, 14:39

Uwe startet die Rotoren, dann fliegen sie los. Seine Kollegen versorgen Jan ständig und bemerken jede noch so kleine Unregelmäßigkeit, die auch gleich sofort behandelt wird. Ina hat sich inzwischen etwas vertrauter mit der Situation gemacht, sie dreht sich nun häufiger um und schaut wie es Jan geht. Doch der ist wie betäubt, rührt sich kein Stück.
Wenige Minuten später landet das SAR Team auf dem Dach des Krankenhauses. Sofort kommen zwei Arzthelfer, die Jan schnell auf einer Trage in die Klinik schleppen.
Hannes und Ingo begleiten die beiden. In der Notfallaufnahme sind die Türen bereits geöffnet. Eine Ärztin wartet auf den Patienten.

Korn: Guten Abend. ( Sie begrüßt Hannes und Ingo flüchtig )
Ingo: Tag Frau Doktor. Das ist Jan Maybach, wir haben ihn schwer verletzt im Wald bei einer Schlucht aufgefunden. Vermutlich beim Bergsteigen abgestürzt. Er lag vermutlich schon eine ganze Weile da, war nicht ansprechbar. Wir haben ihn erst versogt und ihm am Arm und dem Bein Schienen angelegt. Keine Ahnung ob die Wirbelsäule was abbekommen hat, ist aber ziemlich unwahrscheinlich das sie nichts abbekommen hat, denn er muss auf dem Rücken gelandet sein. Wir haben ihm verschiedene Mittel gegen Fieber, Schweißausbrüche, Unterkühlung und Blutverlust gespritzt. Dazu Schmerzhämmer und Tabletten, die sein Herz in Schwung gebracht haben. Wir mussten zweimal defibrillieren. Während des Fluges hat er das hier alles bekommen. ( Er überreicht der Ärztin eine Liste )
Korn: Vielen Dank. Da haben Sie sehr gute Arbeit geleistet.

Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 So 03 Okt 2010, 14:39

Ingo: Machen Sie ihn wieder gesund, er ist ein Kollege.
Korn: Ich werde mein Bestes geben. ( Sie ruft zu einer Schwester ) Röntgen fertig machen!

Ingo und Hannes werfen noch einen Blick auf den noch immer regungslosen Jan, dann gehen sie zurück zu Ina und Uwe, die am Flieger warten.

Uwe: Und?
Ingo: Er ist auf jeden Fall in guten Händen.
Ina: Wird er durchkommen?
Hannes: Können wir noch nicht sagen. Hoffen wir das Beste.
Uwe: Dann los, fliegen wir zurück! ( Doch Ina hält seinen Arm fest )
Ina: Warte!
Uwe: Was ist?
Ina: Ich würde lieber hier bleiben. Mein Chef kommt sicherlich auch bald, dann kann er mich mitnehmen. Außerdem möchte ich warten, vielleicht wacht Jan ja noch heute auf, da muss ich bei ihm sein.

Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 So 03 Okt 2010, 14:40

Uwe: ( Er zögert kurz )
Hannes: Moment. Mir fällt noch was ein, was wichtig für euch sein könnte. Als wir ankamen, war Jan bereits erstversorgt. Bei den Verletzungen kann er sich nicht selber verbunden oder gar geschient haben. Hatte er eine Begleitung?
Ina: ( Sie schüttelt den Kopf ) Nein, nicht das ich wüsste.
Hannes: Wie gesagt, ist in seinem Zustand beinahe unmöglich. Vielleicht überprüft ihr das ja nochmal. Tschüß.
Ina: Danke für Alles. Machts gut.
Uwe: Alles klar. ( Er drückt ihre Hand ) Und wir wünschen Jan von Herzen alles Gute.
Ina: Ich werde es ihm ausrichten ( Verabschiedet sie sich auch von Ingo und Hannes, dann geht sie in die Klinik zurück )

Die Flieger starten erneut und fliegen zurück. Ina setzt sich auf eine Bank. Sie wartet besorgt.
Im Behandlungsraum wird Jan geröntgt. Sein Herz wird überwacht und alle weiteren Funktionen seines Körpers ebenfalls. Dank Markos Verbänden hat Jan nicht lebensgefährlich viel Blut verloren. Die starke Unterkühlung mit ersten Erfrierungsanzeichen sind hierbei viel schlimmer. Mit Wärmedecken versuchen sie, seine Körperwärme wieder aufrecht zu erhalten. Und dann ist da ja immer noch die Sorge um seine Wirbelsäule.

Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 So 03 Okt 2010, 14:41

Nach zehn Minuten treffen Hajo und Leni ein. Beiden ist der Schock noch ins Gesicht geschrieben. Hajo nimmt Ina als erster in den Arm, Leni tut es ihr dann gleich.

Ina: Es tut mir so leid, dass ich euch in solche Sorgen gebracht habe.
Hajo: Schon gut. Du ....... du konntest doch nicht wissen, ob er noch lebt,- ( Er wirft einen Blick auf Leni, die noch immer ganz bleich ist ) oder, oder ob er,-
Ina: Wir haben ihn ja rechtzeitig gefunden. Hoffentlich. Hat viel abbekommen, der arme Kerl. ( Alle drei setzten sich ) Einer der Retter sagte, dass Jan bereits Verbände und Schienen trug, als sie ihn fanden.
Hajo: Ja, vielleicht hat er sich das selber gemacht. Er weiß ja was gefährlich ist.
Ina: ( Sie schüttelt energisch den Kopf ) Nein, dass kann er unmöglich selber gemacht haben. ( Zögern) und... es ist wahrscheinlich das seine Wirbelsäule geschädigt ist.
Hajo/Leni: Waas??
Ina: Warten wirs ab. Vielleicht hat er ja Glück gehabt. ( Doch so recht glaubt sie nicht an ihre Worte. Leni drückt sich an ihren Vater, vergräbt ihr Gesicht in seiner Jacke )
Hajo: Wegen den Verbänden......Du meinst, dass es noch einen Zweiten gibt. Vielleicht denjenigen, der für Jans Zustand verantwortlich ist?
Ina: Ja.
Hajo: Dann ist diese Person vielleicht weggerannt, als sie gesehen hat, was sie angestellt hat, oder,-
Leni: ( Sie unterbricht ihren Vater aufgewühlt ) Jetzt hört doch endlich auf damit! Das Einzigste was zählt, ist das Jan wieder auf die Beine kommt, nichts weiter. Vielleicht überlebt er diese Nacht nicht. Und ihr spekuliert über alles mögliche.
Hajo: Entschuldige. ( Er nimmt seine Tochter in den Arm. Nur allzu gut kann er verstehen, wie sie sich fühlt, es geht im selber ja nicht besser )

Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 So 03 Okt 2010, 14:42

Marko befindet sich noch immer im Wald. Er weiß gar nichts mehr. Denn noch immer ist er von Bewusstlosigkeit besessen. Das Wasser steigt. Hat inzwischen beinahe beide Ohren bedeckt.

In der Klinik kommt plötzlich ganz unerwartet die Ärztin aus dem Behandlungsraum gestürmt. Erschrocken schauen drei Augenpaare sie an. Sie läuft zu der kleinen Truppe.

Korn: Hallo? ( Sie geht zu Ina ) Sind Sie Herrn Maybachs Kollegin?
Ina: ( Sie erhebt sich ) Ja, was ist passiert?
Korn: Herr Maybach ist aufgewacht. Er wollte mit einem seiner Kollegen reden.
Hajo: Ich bin sein Chef, werde mit ihm reden.
Ina: Ok.
Korn: Aber halten Sie sich bitte kurz. Ich vermute das er gar nicht richtig wach ist, vielleicht auch nur fantasiert. Aber er bestand auf einen seiner Kollegen.
Hajo: Versprochen. Wo lang?
Korn: Kommen Sie.

Die Ärztin führt ihn in einen Raum. Im Bett liegend, angeschlosen an Schläuche und Geräte liegt Jan nun vor seinem Chef. Seine Augen sind halb geöffnet. Endlich, seit langer, langer Zeit. Schweiß rinnt von seiner Stirn und sein Allgemeinzustand ist auf Null.

Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 So 03 Okt 2010, 14:43

Hajo: Jan! ( Er stürzt zu ihm, vorsichtig drückt er seine Hand )
Jan: ( Mit brüchiger Stimme erklärt er ) Hajo. Hilfe.
Hajo: Ja Jan, dir wird jetzt geholfen!
Jan: Nein, nicht.... nicht ich. Marko.....Hilfe...... Marko.
Hajo: Was Marko Hilfe? Wie heißt Marko mit Nachnamen?
Jan: Fischer, Fischer heißt....... heißt er. Marko.... Hilfe!
Hajo: Wo ist Marko?
Jan: Mich..... Gerettet...... Marko..... Hilfe holen. Er wollte Hilfe holen.
Hajo: Alles wird gut.
Jan: Marko, helfen!!
Hajo: Ja, alles gut Jan. Wir werden Marko helfen. ( Die Ärztin kommt von hinten und schiebt ihn wieder aus dem Raum, im selben Augenblick schließt Jan wieder die Augen und ist schon wieder in tiefer Bewusstlosigkeit verschwunden )

Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 Mo 04 Okt 2010, 15:41

Mit einem Tränen gefüllten Blick, wendet Hajo sich von seinem Kollegen.
Er fragt die Ärztin was mit Jans Wirbelsäule ist, ob er gelähmt sein wird. Doch das kann Doktor Korn noch nicht sagen. Draußen können Ina und Leni kaum an sich halten, wollen alles ganz genau wissen.

Leni: Papa, was ist mit ihm?
Ina: Was wollte Jan? War er wach?
Hajo: Ja und nein. Ich weiß nicht.
Ina: Bitte Hajo, was hat er gesagt?
Hajo: Ich weiß nicht ob er geträumt hat, oder ob er bei mir war. Er hat mich angesprochen, aber,-
Leni: Papa! Was hat er gesagt?
Ina: Los Hajo, nun erzähl schon.
Hajo: Er sprach die ganze Zeit über von einem Marko Fischer, dem wir helfen sollen. Er hätte ihn gerettet und wollte Hilfe holen.
Ina: Die Verbände um seinen Kopf. Hajo, der Arzt hat doch gesagt, dass er sich das nicht selber gemacht haben kann. Was, wenn dieser Marko..... Hajo!
Hajo: Ja?
Ina: Marko Fischer. Klickt es da nicht bei dir?
Hajo: Fischer? Aber ja doch. Der gesuchte Häftling. Was denn, der soll ihm geholfen haben? Das glaube ich nicht.
Ina: Ist aber so. Er war vermutlich auf der Flucht und um Hilfe zu holen, hat er Jan verlassen.
Leni: Von wem sprecht ihr?
Ina: Unser aktueller Fall. Ein Häftling ist aus der JVA geflohen. Und genau diesen Häftling, hat Jan erwähnt.

Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 Mo 04 Okt 2010, 15:41

Leni: Dann, dann kann er nicht fantasiert haben. Er hat dich doch immerhin erkannt.
Hajo: Ja, aber den Namen des Häftlings kann er aus den Nachrichten haben. Immerhin wissen wir noch nicht, was er in dieser Gott verlassenen Gegend gewollt hatte. Hätte Ina nicht so gut aufgepasst, wie mir Ingo auf der Herfahrt über Telefon mitteilte, läge Jan jetzt noch immer da.
Leni: Wirklich? Ina du? Hab vielen, vielen Dank! ( Sie umarmt Ina nochmals )
Ina: Schon gut. Noch wissen wir nicht, was Jan für Schäden davon tragen wird. Hoffen wir keine.

Die ganze Nacht über bleiben alle drei zusammen im Krankenhaus. Auf einer ungemütlichen Plastikbank warten sie auf Neuigkeiten, doch in dieser Nacht kommt keiner der Ärzte mehr vorbei.
Über Handy hat Hajo Vince informiert. Dieser soll sich um eine Fahndung im Bereich des Waldes bemühen, indem Jan gefunden wurde. Vielleicht meinte er es ja wirklich ernst und sie könnten den Ausreißer bald wieder hinter Schloss und Riegel wissen.

Tatsächlich bricht noch in gleicher Nacht ein Suchtrupp auf, um nach Marko Fischer zu suchen.
Die Truppe besteht aus zehn Polizisten der Bereitschaftspolizei. Sie haben sich in zweier Teams aufgeteilt. Die ersten marschieren bereits los, während andere noch den Weg besprechen.

Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 Mo 04 Okt 2010, 15:42

Marko, der von all dem nichts mitbekommt weil er immer noch bewusstlos ist, befindet sich noch immer an der gleichen Stelle wie Stunden zuvor. Der Wasserpegel steigt unabkömmlich. Immer höher reicht die schlammige Brühe. Inzwischen sogar bald bis zu den Wangenknochen. Es wird eng, denn sobald das Wasser in die Nase läuft, wird Marko sterben. Er wird ertrinken.
Die Suchtrupps haben sich in der Zeit alle aufgeteilt. Jede Gruppe läuft in eine andere Richtung. Über Funk bleiben alle in ständigem Kontakt, melden jede Veränderung, bei Gefahr ihren Standpunkt. Zwischenzeitlich meldet sich immer mal wieder der Einsatzleiter, überprüft ob seine Leute noch vollständig sind. Diese Sorge ist in dem unübersichtlichen Gelände mit herbastürzenden Ästen, schlammigen Wegen und aufgeweichten Pfaden berechtigt. Die Hälfte aller Retter ist bereits zig mal gestürzt. Verstauchungen und blaue Flecken sind die Folge, jedoch nichts schlimmeres, bisher.

Hansen: ( Über Funk ) Chef, der Kollege und ich müssen umdrehen, der Weg hier vor uns ist völlig überschwemmt und nicht betretbar. Unmöglich das hier ein Mensch lang gelaufen ist. Zumal wenn er auf der Flucht war.
Chef: ( Über Funk zurück ) Hansen, man kann nie wissen was in solch einem Menschen vorgeht. Wenn irgendwie möglich, geht diesen Weg entlang. Schon mal dran gedacht das der Ausreißer verletzt sein könnte?
Hansen: ( Funk ) Ok. Aber wenn es nicht mehr geht, brechen wir ab!
Chef: (Funk) Das wollte ich hören, sehr gut Hansen. Und passen Sie auf.
Hansen: ( Funk ) Geht klar.

Ein mulmiges Gefühl hat der Chef der Truppe schon. Er möchte seine Kollegen nicht in Gefahr bringen. Und er kann ihnen durchaus vertrauen. Wenn einer sagt, dass es nicht mehr weiter geht, dann geht es nicht mehr weiter. Doch sie müssen nun mal alles daran setzten, den Häftling wieder aufzugreifen.

Bei Marko hat sich nichts verändert. Bis auf die Ausnahme, dass das Wasser erneut gestiegen ist. Nun laufen die ersten Rinnsale Richtung Nase. Aus Rinnsälen entwickeln sich Läufe. Wie ein schmaler Bach hat das Wasser nun seine Nase und den Mund erreicht. Milliliter für Milliliter rinnt nun in sein Riechorgan. Beim Mund das gleiche. Doch Marko erwacht nicht. Das Wasser wird mehr und mehr, nun ist sein Gesicht völlig bedeckt. Im Unterbewusstsein beginnt er nach Luft zuschnappen, doch tatsächlich bekommt er nur noch mehr Wasser in seine Lungen.


Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 Mo 04 Okt 2010, 15:42

In aller letzter Sekunde stürmen in diesem Augenblick Hansen und sein Kollege auf den Ertrinkenden zu. Sie haben wirklich den gefährlichen Pfad genommen und jeden Meter nach etwas Lebendigem abgesucht. Im allerletzten Moment hat Hansen den leblosen Körper unterhalb der Wasseroberfläche entdeckt. Trotz der Gefahr von Ästen erschlagen oder über Wurzeln unter Wasser zu stolpern und sich den Fuß zu brechen, ist er auf Marko Fischer zugerannt. Mit letzter Kraft hat er seinen Kopf übers Wasser gerissen. Reflexartig beginnt Marko das Brackwasser auszuspucken. Er ist, wie durch ein Wunder, wieder bei sich. Schlägt seine Augen auf. Sein Atem geht schnell. Er ringt nach Luft. Droht zu ersticken, denn noch immer ist zu viel Wasser in seiner Lunge. Hansen und sein Kollege ziehen Marko aus dem Wasser. Auf dem halbwegs trockenen Weg einige Meter weiter legen sie ihn nieder. Hansen beginnt mit der Erstversorgung. Er legt Marko so in Position, dass dieser gezwungen wird, das Wasser auszuspucken. Nach einigen Minuten bekommt er etwas besser Luft.
Sein Puls ist ganz schwach und kaum fühlbar. Rücksichtslos mussten die Helfer ihn aus dem Wasser befreien. Das sein Bein gebrochen ist, konnten sie nicht ahnen, denn das Leben war wichtiger, als ein kaputtes Bein.
Nun tätschelt Hansen dem Verletzten auf die Wangen. Denn Marko ist kurz davor, aufzuwachen.

Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 Mo 04 Okt 2010, 15:43

Sein Kollege verständigt in diesem Augenblick den Einsatzleiter.
Helfer: ( Funk) Chef, wir haben ihn gefunden. Ist ansprechbar und.... ( Er schaut auf das verdrehte Bein, das Hansen gerade versorgt ) .. vermutlich hat er ein gebrochenes Bein.
Chef: (Funk) Sehr gut Männer. Wo seid ihr?
Helfer: (Funk) ( Er schaut auf seine Koordinaten ) Im Waldstück........! Kommt so schnell ihr könnt. Zwei sollen schon mal die Träge mitbringen. Der Mann braucht schnellstens Hilfe.
Chef: ( Funk) Verstanden.

Die Retter machen sich alle schnellsten auf den Weg, nachdem ihr Chef den anderen mitgeteilt hat, wo der Verletzte liegt.
Nach zwanzig endlosen Mintuen treffen die ersten Teams endlich ein. Bestückt mit Trage und erste Hilfe Koffer können sie gleich ihrer Arbeit nachgehen und Marko versorgen. Nachdem das Wichtigste erledigt ist, schleppen sie ihn durch den Wald zurück zu dem Rettungswagen, der in diesem Augenblick vorfährt.

Mit Blaulicht rast der Wagen in die Klinik, in der auch Jan liegt. Der Chef der Truppe informiert gleich Hajo.

Moritz1

Anzahl der Beiträge : 488
Anmeldedatum : 11.01.10
Alter : 28

Nach oben Nach unten

Gefangen in der Natur - Seite 3 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Gesponserte Inhalte


Gesponserte Inhalte


Nach oben Nach unten

Seite 3 von 4 Zurück  1, 2, 3, 4  Weiter

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten