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Gefangen in der Natur

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Gefangen in der Natur - Seite 2 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 Mo 20 Sep 2010, 14:47

In Leipzig sind die Kommissare nicht weiter als zuvor. Hajo macht sich noch immer Sorgen, aber er hat auch keine Idee, wie er Jan finden könnte.
Ina bemerkt seine Angespanntheit.

Ina: Hajo, was hältst du davon, wenn wir mal alle seine Freunde anrufen. Vielleicht ist er ja bei einem von ihnen.
Hajo: Sehr gute Idee Ina. Aber, ich fürchte das wir nicht mal ein Viertel von Jans Freunden kennen.
Ina: Das macht doch nichts. Leni und Benni wissen sicher mehr.
Hajo: Nein, Ina. Nicht Benni! Jan würde es nicht wollen, dass wir ihn informieren. Du kennst ihn. Leni soll entscheiden. Es reicht ja auch wenn wir uns schon Sorgen machen, oder?
Ina: Also schön, bleiben wir bei Leni. Ich ruf sie gleich mal an. Über Handy war sie doch zu erreichen?
Hajo: Ja. Die Nummer kennst du ja.

In wählt Lenis Nummer. Hajo lässt seine Kollegin nicht aus den Augen. Besorgt verfolgt er jede ihrer Bewegung.

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Gefangen in der Natur - Seite 2 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 Mo 20 Sep 2010, 14:47

Jan und Marko haben derweil ihre Sachen zusammen gepackt. Jans Gefühle Marko gegenüber haben sich verändert. Er sieht ihn nicht mehr als den bösen Häftling an, als den er ihn zuerst gesehen hat. Nach ihren ausführlichem Gespräch hat sich das geändert. Marko tut ihm sogar leid. Er war verzweifelt. Vermutlich hat er noch heute, vier Jahre nach der Tat, schwere psychische Probleme. Gedankengänge die kaum ein Mensch nachvollziehen kann, ist völlig am Ende. Aber das interessiert keinen. Marko ist für die Öffentlichkeit ein gefasster Täter, der gefährlich ist und weggesperrt gehört. Jan ist sehr nachdenklich geworden. Er hat nun eine Ahnung, wie es Menschen die im Gefängnis landen, geht. Marko bereut seine Tat zutiefst und das hat Spuren hinterlassen.

Marko: Hast du alles, Jan?
Jan: ( Er schaut sich noch einmal prüfend um ) Ja. Ach warte! Die Asche aus dem Kamin.
Marko: Mach ich schon. Sieh du lieber nochmal in der Küche nach.

Als er merkt, das Jan zögert, aus Angst er könnte vielleicht doch fliehen, kommt er zu ihm, legt eine Hand auf seine Schultern.

Marko: Hey Jan, ich fliehe nicht, bestimmt nicht. Wenns dir lieber ist, dann kannst du mir auch Handschellen ummachen und mich irgendwo festkette. Ich kann dich ja verstehen, wenn ich dir entwische hast du ziemliche Schwierigkeiten am Hals.
Jan: Hör auf mit dem Blödsinn, Marko. Ich hab deutlich gemerkt das es durchaus Häftlinge gibt, die ihre Schuld einsehen. Du haben nicht gezielt getötet, sondern weil du verzweifelt warst.
Marko: Und ich habe gesehen, unter welchen Druck Polizisten während ihrer Ermittlungen stehen.
Die Öffentlichkeit hat Angst. Die Stadt braucht einen Mörder. Ob er unschuldig in den Knast geht, oder einfach nur weil er zur falschen Zeit am falschen Ort war. Die Menschen sind beruhigt.
Jan: Ja. Da ist viel Wahres dran. Aber wir prüfen natürlich schon ob jemand unschuldig ins Gefängnis kommt, oder.......
Marko: ( Er beendet seinen Satz ) Oder ob er es verdient hat. Was ist jetzt mit den Handschellen?
Jan: ( Er muss grinsen ) Mach das du die Asche rausbringst!
Marko: Alles klar Chef! ( Er geht zum Mülleimer und entsorgt den rußigen Aschehaufen.

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Gefangen in der Natur - Seite 2 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 Mo 20 Sep 2010, 14:51

Jan wirft noch einen Blick in die spärlich möbelierte Küche, dann wartet er auf Marko. Als dieser den Ascheeimer in der kleinen Abstellkammer verstaut hat, schließt Jan die Tür. Beide Männer haben ihre Rucksäcke geschultert. Jan versteckt den Schlüssel am alten Versteck, dann gehen sie. Der Himmel wird wieder dunkler, ein paar Wolken ziehen sich zusammen.

Marko: Hoffentlich regnet es nicht.
Jan: Ja. Und hoffentlich sind die Wege begehbar. Nach den Regenmassen würde mich nichts wundern.
Marko: ( Er nickt nur beiläufig, dann gehen sie los. Ein paar Minuten gehen sie einfach schweigend nebeneinander. ) Sag mal, wie bist du eigentlich hier her gekommen?
Jan: Mit dem Auto. Aber das steht am Waldrand. Bis vor die Hüte konnte ich nicht fahren.
Marko: Verstehe.

Ina legt auf und geht zu ihrem Chef. Erwartungsvoll schaut Hajo sie an.
Hajo: Und? Konnte Leni dir weiterhelfen?
Ina: Sie macht sich natürlich allergrößte Sorgen. Kommt mit der nächsten Bahn. Aber einige Namen konnte sie mir nennen. Ich hoffe der Richtige ist dabei, wenn Jan überhaupt bei einem Freund ist.
Hajo: Dann los. Wie viele Namen sind es?
Ina: Fünf.
Hajo: Gut. Dann übernehme ich die ersten zwei.
Ina: Alles klar.

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Beitrag  Moritz1 Do 23 Sep 2010, 18:37

Beide gehen zu ihren Schreibtischen. Hajo wählt zuerst die Nummer eines Gregor Aalfeldes.
Gregor: Aalfeld?
Hajo: Guten Tag Herr Aalfeld. Mein Name ist Trautzschke, Kripo Leipzig. Es geht um Herrn Maybach.
Gregor: Jan? Was ist mit ihm?
Hajo: Es ist so, er ist seit gestern Morgen verschwunden und seitdem nicht mehr aufgetaucht. Wir suchen ihn überall erfolgslos. Hat er sich bei Ihnen gemeldet oder hätten Sie vielleicht eine Ahnung wo er sein könnte?
Gregor: Der arme Jan. hoffentlich ist ihm nichts passiert. Er war nicht hier, hat auch nicht angerufen oder so. Es wird doch nichts schlimmes passiert sein, Herrn Trautzschke?
Hajo: Das wissen wir leider nicht.
Gregor: Er hat noch einen Freund in Leipzig. Den ( Er überlegt einen Augenblick ) Kai Mücke. Jan hat erzählt, das er viel Kontakt zu ihm hat. Vielleicht kann er Ihnen helfen.
Hajo: Und wie ist seine Nummer?
Gregor: Weiß nicht, tut mir leid.
Hajo: Ok, vielen Dank.
Gregor: Viel Erfolg!

Ina geht es ähnlich. Nach zehn Minuten haben beide die Liste abtelefoniert.

Ina: Und jetzt? Keiner seiner Freunde hat eine Idee.
Hajo: Bei mir genauso. Einer wollte sogar bei der Suche helfen. Ach so, mir wurde ein Name genannt. Kai Mücke. Soll hier in Leipzig wohnen. Jan hatte wohl des Öfteren Kontakt zu ihm. Vielleicht weiß der ja was.
Ina: Ok. Ich such schnell die Nummer raus.
Hajo: Gut. Was macht eigentlich Marko Fischer? Haben die Kollegen der zivilen Streife irgendwas gesehen?
Ina: Nein, nichts. Es wird vermutet das er nicht mehr in Leipzig ist.
Hajo: Hast du,-
Ina: ( Sie beendet seinen Satz ) Den Grenzschutz, alle Flughäfen, Bahnhöfe und Taxiunternehmen informiert? Ja! Habe ich.
Hajo: Donnerwetter Frau Zimmermann. Sehr gut.
Ina: Ich weiß. ( Sie lächelt ) Jetzt suche ich aber mal die Nummer raus.

Jan und Marko betreten nun den unbepflasterten Pfad, der zum Waldrand führt. Er ist schmal gebaut. Nebeneinander gehen ist nicht überall möglich. Außerdem hängen Zweige im Weg und morsche Äste verzieren geschmackvoll den Trampelpfad. Doch bereits nach wenigen Metern bleibt Jan, der als erster geht, stehen. Marko läuft beinahe gegen ihn.

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Beitrag  Moritz1 Do 23 Sep 2010, 18:37

Marko: Was hast du?
Jan: ( Er deutet auf den Boden ) Schau dir mal diese Pfützen an. Da kommen wir nicht durch. Der ganze Weg ist weggespült worden. Der Sturm hat sein Übriges dazu getan.
Marko: Ach du Scheiße. Und nun? Da kommen wir nicht durch.
Jan: Ne.
Marko: Wenn wir die Schuhe ausziehen und die Hose hochkrempeln?
Jan: ( Doch Jan schüttelt nur mit dem Kopf ) Guck mal nach oben. Diese alten Äste sind vom Wind so gelockert, das sie jeden Moment herunter stürzen könnten. Viel zu gefährlich. Der Wind nimmt auch schon wieder zu.
Marko: Und jetzt? Hast du ein Handy dabei?
Jan: Nein. Liegt im Auto. Aber da müssen wir erstmal hinkommen.

Marko geht an den Abgrund. Als er herunterschaut, fallen einige der Steine herab. Jan zieht ihn schnell weg.
Jan: Marko pass auf. Nicht so dicht.
Marko: Aber das ist es! Wir steigen dieses Stückchen herunter. Ist doch nicht viel. Acht Meter höchstens. Ein Seil hast du dabei, hab ich gesehen.
Jan: Spinnst du? Das ist viel zu gefährlich!
Marko: Also was jetzt? Von Ästen erschlagen werden, oder einfach versuchen.

Jan tritt neben Marko, der noch immer recht dicht am Abgrund steht. Recht hat er, sehr tief ist es nicht. Trotzdem weiß er nicht ob das eine gute Idee ist.

Jan: Ich weiß nicht Marko. Nachher verletzt sich noch einer von uns.
Marko: Jan! Sieh dir mal den Himmel an. Es wird immer dunkler. Dahinten ist es schon fast schwarz. Das heißt das es bald wieder zu regnen beginnt. Wenn wir uns beeilen, sind wir vor dem Regen im Auto.

Jan zögert. Er schaut in den Himmel, den Wald hinter sich, indem gerade wieder einer der Äste herabstürzt und dann in den Abgrund.

Jan: Gut. Wir machen das Seil hier an diesem Baum fest, der sieht stabil aus. Wir klettern nacheinander runter, und zwar langsam.

Er nimmt das Seil aus seinem Rucksack. Dann verknotet er es um den Stamm des Baumes.
Prüfend zieht er mehrmals am anderen Ende. Der Knoten hält.

Jan: Geh du zuerst. Ich werfe dir dann den Rucksack runter.
Marko: Alles klar!

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Beitrag  Moritz1 Do 23 Sep 2010, 18:37

Marko legt seinen Rucksack neben Jans. Dann nimmt er das Seil in die Hände und nähert sich dem Abgrund. Ganz langsam, Schritt für Schritt, tastet er sich voran. Hin und wieder lösen sich einzelne Steine. Erschrocken verharrt er dann ein paar Sekunden, ehe er sich weiter voran tastet. Jan überprüft ständig den Knoten, jeden seiner Schritte. Lenkt ihn mal weiter nach links oder rechts.

Schließlich hat er es geschafft. Ohne Verletzungen kommt er unten an. Jan wirft beide Rucksäcke herab und Marko fängt sie auf. Dann ist er an der Reihe. Marko steuert ihn von unten. Ganz langsam, genau wie sein Vorgänger, tastet er sich voran. Auch bei ihm lösen sich Steine. Marko springt schnell zur Seite. Jan schaut vorsichtig unter sich. Er sieht, in gewisser Höhe, Marko unten stehen, der ihm „links“ oder „rechts“ zuruft.

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Beitrag  Moritz1 Do 23 Sep 2010, 18:38

Es fehlen nur noch wenige Meter. Vielleicht drei oder vier. Konzentriert steigt Jan weiter bergab. Doch da passiert das Unverhoffte. Jan hat einen Stein verfehlt. Seine Beine brechen unter ihm weg. Verzweifelt versucht er, wieder Halt unter die Füße zu bekommen. Doch das gelingt ihm nicht. Er schafft es nicht mehr, seinen Körper unter Kontrolle zu bringen. Das Seil wankt und schlingert immer mehr, schlägt immer größere Kreise. Jan sieht noch die Felswand auf sich zurasen. Er schreit und hebt geschwächt die Beine, um sich abzustützen, doch es ist bereits zu spät! Jans Hände lösen sich in wenigen Sekunden von dem rauen Seil. Er stürzt ab. Aus drei Metern höhe. Marko schreit, er ist wie gelähmt und nicht in der Lage sich zu bewegen.
Immer wieder ruft er Jans Namen, aber erfolglos. Jan stürzt ab! Er landet auf der rechten Seite. Mit einem herzzerreißenden Schrei schlägt sein Körper auf den Waldboden auf, ehe er regungslos liegen bleibt.

Marko, erst jetzt fähig sich in Bewegung zu setzten, stürmt auf Jan zu.
Marko: Jan! Jan, so sage doch was. Jan, was ist mit dir? Warum sagst du nichts? Jan, bitte. Jan!

Doch Jan bleibt bewegungslos. Blut tropft von seinem Hinterkopf und der Stirn. Die Augenlider sind geschlossen. Der Mund halb geöffnet. Wie er da liegt, verkrümmt, in sich gesackt. Marko kann gar nicht hinsehen. Er zieht seine Jacke aus, legt sie über Jan. Dann tupfte er ihm mit einem Taschentuch das Blut vorsichtig von der Stirn. Er tätschelte ihm behutsam auf die Wangen, doch Jan bleibt regungslos liegen.

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Beitrag  Kathy Do 23 Sep 2010, 19:28

Hallo Moritz,
ich hab schon sehnsüchtig gewartet wie es weitergeht und nun dieser Schock. Mir ging es gerade durch und durch beim Lesen-armer Jan Sad Ich hoffe du läßt uns nicht zu lange warten wie es weitergehen wird. L.G. Kathy

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Beitrag  Moritz1 Fr 24 Sep 2010, 15:25

Hallo Kathy,
eigentlich hatte ich ja vorgehabt heute nichts mehr zu schreiben, da ich sehr viel vor habe und das Wochenende über auch gar nicht da bin. Aber ich möchte euch natürlich nicht all zu lange warten lassen und darum schreibe ich heute einfach noch ein bisschen weiter.
LG
PS: Und viel Spaß heute Abend beim SOKO Schauen :-)

Marko: Jan! Du wirst doch nicht, bist doch nicht. Ich meine, du, du. Jan, bitte sprich mit mir.

Marko ist völlig durch den Wind, er weiß nicht was er tun soll. Das Handy, liegt laut Jan in seinem PKW. Und der steht vor dem Wald. Aber hier, mitten im Nirgendwo, hat er keine Chance. Er kann Jan kann nicht alleine lassen um Hilfe zu holen. Doch wenn er nicht weggehen würde, dann hätten sie gar keine Chance. Dann würde keine Hilfe kommen und Jan würde vielleicht qualvoll sterben. Marko verdrängt den Gedanken schnell wieder. Er hat ihn in den letzten Stunden schätzen gelernt. Jan ist ein verantwortungsvoller Polizist, auf den man bauen kann.

Inzwischen hat Ina die Telefonnummer und die private Anschrift von Kai Mücke herausgefunden. Sie geht in Hajos Büro, informiert ihn. Der SOKO Chef ist sofort damit einverstanden, dass sie Kai Mücke anruft. Ina klemmt sich erneut hinters Telefon. Aber niemand hebt ab. Da es eilig ist, beschließen beide zu seiner Adresse zu fahren.
Sie holen ihre Mäntel, da es draußen bereits wieder zu regnen beginnt, dann fahren sie los.
Tatsächlich öffnet niemand, als sie bei ihm klingeln.

Ina: Na toll. Und jetzt?
Hajo: Die Idee ist verrückt, vielleicht sogar abwägig. Aber vielleicht, also würdest du es für möglich halten, dass Jan und Kai zusammen weg sind?
Ina: Das kann ich mir nicht vorstellen. Zwei kompetente, junge Männer hauen doch nicht einfach so ab. Ich sage dir, da muss etwas passiert sein. Ich spüre das. Wir kennen Jan. Er würde nicht einfach so weglaufen, niemals.
Hajo: Vorallem, er hat niemandem gesagt, wo er hin ist. Warum geht der Junge auch nicht an sein Handy? Er hat es doch immer bei sich. Weiß doch das er immer mal einen Einsatz haben kann.
Ina: Wie auch immer, spekulieren bringt nichts und aufregen können wir uns auch noch später.

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Beitrag  Moritz1 Fr 24 Sep 2010, 15:25

Gerade als Ina und Hajo wieder davon fahren wollen, kommt ein junger Mann mit braunen, kurzen Haaren und einem sympathischen Gesichtsausdruck auf sie zu.

Kai: Hi, kann ich Ihnen helfen?
Hajo: Tag. Vielleicht, wir suchen einen..... ( er schaut hilfesuchend zu Ina )
Ina: Kai Mücke.
Hajo: Genau. Kai Mücke.
Kai: Den haben Sie gefunden! Worum geht es denn?
Hajo: Um Jan Maybach.
Kai: Um Jan? Kommen Sie doch rein. ( Er öffnet die Wohnungstür und bietet beiden einen Platz auf der Couch an ) Was ist denn nun mit Jan?
Hajo: Er ist verschwunden. Und das bald zwei Tage. Wir haben seit gestern Morgen nichts mehr von ihm gehört. Wir sind Kollegen von ihm. An sein Handy geht er nicht, zu Hause ist er auch nicht und Leni, seine Freundin weiß auch nichts.
Kai: Was? Jan ist verschwunden?
Ina: Ja. Hat er sich vielleicht bei Ihnen gemeldet?
Kai: Nein, tut mir leid. Wir haben uns schon länger nicht mehr gesprochen. Die Arbeit.
Hajo: Verstehe. Hätten Sie denn eine Idee, wo er sich aufhalten könnten?
Kai: Nein echt nicht, tut mir leid. Das passt einfach nicht zu ihm, wissen Sie. Ich kenne ihn seit meiner Sandkistenzeit. Der war schon immer zuverlässig. Hat sich immer gemeldet, wenn es nur mal ein paar Minuten später wurde. So ein gewissenhafter Mensch.
Hajo: Das wissen wir. Ist bei uns nicht anders.
Kai: Wenn ich irgendwie helfen kann dann, sagen Sie es mir. Jan ist mein bester Freund. Immer gewesen.
Ina: Nein danke. Aber wenn er sich vielleicht aus irgendwelchen Gründen bei Ihnen melden sollte, verständigen Sie uns bitte. Hier ist meine Karte.
Hajo: Oder wenn Ihnen noch was einfallen sollte.
Kai: Klar, mach ich sofort. Schönen Tag.

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Beitrag  Moritz1 Fr 24 Sep 2010, 15:26

Ina und Hajo gehen zurück in den strömenden Regen. Sie laufen schnell zum Wagen, um nicht noch nasser zu werden.

Auch im Wald hat es in der Zwischenzeit zu regnen begonnen. Erste, leichte Tropfen berühren Jans Gesicht. Marko ist der Verzweiflung nahe. Was soll er tun? In seiner Angst bemerkt er gar nicht, wie Jan ganz langsam und sehr vorsichtig ein Auge öffnet.

Jan: Ma- Ma- Marko.
Marko: Jan! Bin ich froh das du aufgewacht bist. Wie geht es dir?
Jan: Schmerzen.
Marko: Wo Jan? Wo hast du Schmerzen?
Jan: Kopf. Im Arm und ..... und im Bein. Überall. ( Er stöhnt und haucht die Worte nur sehr
langsam )
Marko: Ich bin bei dir, ich helfe dir, Jan. Wo steht dein Auto, dann kann ich mit deinem Handy Hilfe holen. ( Jan verdreht die Augen, Schweiß rinnt über seine Stirn. Marko nimmt ein Tuch und wischt ihn trocken ) Verstehst du? Ich bin bei dir. Jan?

Doch Jan ist erneut in einer tiefen Bewusstlosigkeit versunken. Marko ist am Ende. Er weiß nicht, wie er das alles schaffen soll. Tränen laufen über seine Wangen. Er muss sich entscheiden. Wenn er nur in etwa wüsste, wo Jans Wagen steht, dann könnte er die Strecke rennen und wäre schneller wieder bei Jan. Aber er hat keine Ahnung wo er sich befindet. Jan in ein Gebüsch zu schleifen oder irgendwo Schutz zu finden wagt er nicht. Schließlich könnte er dem ohnehin schon schwer Verletzten noch mehr schädigen. Marko wickelt die Jacke ein bisschen fester um ihn. Jans Arm schaut heraus. Er sieht merkwürdig verdreht aus. Bestimmt ist er gebrochen, denkt Marko sich. Doch er wagt nicht, den Arm zu berühren, aus Angst, Jan Schmerzen zuzufügen. Marko weiß aber auch, dass er ihm helfen muss. Er rennt in den Wald, sucht Äste in der Länge des Armes. Dann läuft er zurück. Aus der kleinen „Erste Hilfe-Tasche“ in Jans Rucksack nimmt er einen Verband. Vorsichtig nimmt er den verletzen Arm, versucht ihn gerade hinzulegen. Aber selbst in seiner Bewusstlosigkeit zuckt Jan unruhig hin und her. Marko zerreißt es innerlich fast, als er Jan so liegen sieht. Er stützt vorsichtig mit den beiden Ästen, einen links und einen rechts, seinen Arm. Sozusagen als Schiene. Dann wickelt er den Verband darum. Auch Jans Bein sieht gebrochen aus. Er sucht erneut Äste in bestimmter Länge und wiederholt die Tortour. Anschließend verbindet er ihm die blutenden Stellen am Kopf. Trotz der Jacke sieht Marko, wie Jan zittert. Er kramt zwei Pullover aus seinem Rucksack und wärmt ihn damit. Zwischenzeitlich wischt er ihm ständig den Schweiß aus dem Gesicht. Den Speichel vom Mund. Beruhigend redet er mit ihm, legt ihm eine Hand auf seine Schultern.
Marko würde gerne loslaufen und das Telefon holen, aber er kann Jan jetzt nicht alleine lassen. In strömendem Regen, mit nassen Haaren und durchweichten Kleidern, stellt er sich schützend über seinen neuen Freund, um diesen zu schonen. Aber trotzdem erreichen die kleinen Tröpfchen Jans Gesicht, vermischen sich mit den Schweißperlen auf seiner Haut. Nun beginnt auch Marko zu frieren. Es ist immerhin fast Herbst. Und er steht da, mitten im Regen über einer verletzen Person in einer dämmernden Schlucht, verloren im Wald. Ohne Handy und Auto. Nicht mal ein Feuerzeug hat er dabei. Marko sieht, wie sich die Steine auf die Jan gestürzt ist, dunkelrot verfärbt haben. Er muss noch viel mehr offene Wunden haben. Aber er wagt es nicht, Jan fortzutragen. Knochensplitter, die eventuell durch den Sturz entstanden sein könnten, könnten sich verschieben und im schlimmsten Falle sogar den Tod auslösen.
Marko klatscht sich mit der flachen Hand auf die regenasse Stirn. Daran will er gar nicht denken. Sein letzter „Erste-Hilfe-Kurs“ liegt bereits Jahre zurück, doch wenn es drauf ankommt, ist alles wieder da. Jeder Handgriff, Warnungen, alles.
Anstatt der Halskrause, die ja in keinem Erste-Hilfe-Koffer vorkommt, stützt er seinen Nacken mit seinem Pullover, den er am Leib trägt. Er wickelt das Kleidungsstück ganz langsam um Jans Hals,

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Gefangen in der Natur - Seite 2 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 Fr 24 Sep 2010, 15:26

wie eine Krause es tut.
Nun steht er da. Ohne Pullover und Jacke im strömenden Regen bei herbstlichen Abendtemperaturen. Marko weiß selber nicht, was er da tut. Daran, dass er sich selber in Erkrankungsgefahr bringt, denkt er gar nicht. Für ihn gibt es nur noch Jan. Den freundlichen Polizisten vor ihm.

Auch in Leipzig ist es dunkel geworden. Dabei ist es gar nicht spät. Halb fünf, zeigt Inas Uhr, auf die sie ständig einen Blick wirft. Vince hat sich in der Zeit ebenfalls wieder im SOKO Büro eingefunden. Ausgeschlafen und hochmotiviert ist er bereit, ganz Leipzig auf den Kopf zu stellen, um seinen geschätzen Freund und Kollegen zu finden. Hajo ist kurz vorm Verzweifeln. Er weiß nicht was er Benni erzählen soll, wenn dieser aus den Ferien zurückkommt. Und Leni schon gar nicht. Und als hätte sie das gehört, öffnet sich in diesem Augenblick die Tür. Leni läuft besorgt auf die Leipziger Kommissare zu.

Leni: Und? Habt ihr eine Spur von Jan?
Ina: Es tut uns leid Leni, aber wir wissen noch immer nicht, wo er ist.
Leni: Das gibt’s doch nicht. Er, er kann doch nicht einfach so weg sein. Warum sitzt ihr denn hier so untätig herum? Sucht ihn doch. Ihr müsst nach ihm suchen.
Hajo: Leni! Du weißt das Jan überall sein kann. Kollegen fahren vermehrt Streife, fragen an Bahnhöfen und anderen Plätzen mit vielen Menschen nach.
Leni: Die Presse! Was ist mir der Presse? Und habt ihr schon in den Krankenhäusern nach gefragt? Was, wenn er irgendwo verletzt liegt?
Hajo: Auch das ist bereits geschehen. Wir haben alle seine uns bekannten Freunde befragt. Aber keiner weiß was.

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Gefangen in der Natur - Seite 2 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Moritz1 Fr 24 Sep 2010, 15:27

Leni: Und Benni? Der Junge muss doch einfach was wissen.
Hajo: Den haben wir in Ruhe gelasen.
Leni: Warum das? Es geht um seinen Vater, Papa.
Hajo: Ich weiß, Leni. Aber ich bin mir sicher, dass er nicht viel mehr weiß, als wir. Und was wenn Jan sich bald bei uns meldet? Dann war alle Aufregung umsonst.
Leni: Papa bitte. Das Benni nichts von all dem ahnt, kann Jan nicht wollen.
Hajo: Lass uns bitte unsere Arbeit machen! ( Schweigen ) Wir machen uns doch auch alle Sorgen. Erinnerst du dich vielleicht an etwas, dass er gesagt hat. Einen Ort oder eine Person, zu der er wollte. Oder irgendwas?
Leni: ( Sie schüttelt nur stumm vor Angst und Sorge den Kopf. Doch dann schaut sie ihren Vater an )
Hajo: Was ist?
Leni: Doch! Er sprach von einem Ort der Ruhe, an dem er nicht gestört werden möchte.
Hajo: Ja und wo soll der sein?
Leni: Ich weiß es nicht. Er hat nichts rausgelassen.
Hajo: Was eindeutig ein Fehler war.
Leni: Ändern kannst du es nicht. Aber, wenn er abschalten möchte, dann gibt es nur zwei Orte an dieser Welt, an denen er sich aufhalten würde.
Hajo: Und die wären?
Leni: Park oder Wald, aber frag mich nicht wo.
Hajo: Park haben wir schon durchsuchen lassen, da ist er nicht. Aber Wald wäre möglich. Aber in welchem?

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Gefangen in der Natur - Seite 2 Empty Re: Gefangen in der Natur

Beitrag  Kathy Fr 24 Sep 2010, 19:18

Hallo Moritz,
na da bin ich ja einerseits froh das du doch noch weitergeschrieben hast heute, andererseits klingt es so als ob wir nun bis nächste Woche warten müssen wie es weitergeht. Muß der arme Jan jetzt das ganze Wochenende im Wald liegen bleiben so schwerverletzt Sad Na ich wünsch dir trotzdem einen schönen Abend heute und ein gutes Wochenende. L.G. Kathy

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Beitrag  Moritz1 Mo 27 Sep 2010, 14:01

So, heute gehts weiter Wink

Aber Leni weiß auch nicht wo Jan sich aufhalten könnte. Es zerbricht ihr fast das Herz, so untätig herum sitzen zu müssen. Aber sie weiß auch, dass ihr Vater Recht hat.
Gerade als Ina den beiden einen Kaffee bringt, läutet ihr Telefon. Schnell stellt sie die Tassen ab und rennt zum Telefon.

Ina: Ja Zimmermann, Kripo Leipzig?
Kai: Abend Frau Zimmermann. Hier ist Kai Mücke, der Freund von Jan.
Ina: Hallo Herr Mücke. Hat Jan sich gemeldet?
Kai: Nein, leider nicht. Aber mir ist da was eingefallen.
Ina: Und das wäre?
Kai: Es gibt da eine Hütte, im Wald.
Ina: Was für eine Hütte?
Kai: Meine Hütte. Ich weiß nicht, ob es Ihnen hilft, aber früher waren Jan und ich fast jedes Wochenende dort. Ich habe ihm erlaubt so oft wie er möchte dorthin zu fahren. Er weiß wo ich den Schlüssel versteckt habe. Unter einem Stein. Ich hab keine Ahnung ob es so ist, aber vielleicht haben Sie ja dort Glück. Allerdings...
Ina: Ja?
Kai: Es ist vermutlich unmöglich, zu ihr zu gelangen.
Ina: Warum?

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Beitrag  Moritz1 Mo 27 Sep 2010, 14:01

Kai: Durch den Regen wurde der schmale Pfad, der zu der Hütte führt, wahrscheinlich überspült. Das passiert leider bei jedem stärkeren Regen. Durch die Unwetter sind immer viele morsche Äste und Bäume die den Weg säumen und bei vergleichsweise leichten Böen abbrechen. Es ist sehr gefährlich bei einem solchen Wetter zu der Hütte zu kommen, oder auch von ihr wegzukommen.
Ina: Wo steht denn die Hütte genau?

Kai gibt ihr den Standort durch, dann legt sie auf. Hajo und Leni, die gespannt das Gespräch abgewartet haben, sehen sie nun erwartungsvoll an.
Hajo: Und?
Ina: Kai Mücke rief gerade an. Es gäbe eine Hütte im Wald, in der er vor einiger Zeit mit Jan war.
Leni: Ja dann, nichts wie hin, vielleicht haben wir ja Glück.
Ina: Das geht nicht! Durch den Regen sind die Wege überschwemmt und es besteht höchste Gefahr, das Äste abbrechen und auf einen stürzen. Der Weg ist unpassierbar.
Hajo: Und nun?
Leni: Wir, wir müssen was tun. Bitte. Irgendwas.
Ina: Leni hat Recht, Hajo. Wir müssen alles probieren.
Hajo: Ich weiß, ich weiß. Stimme euch voll zu. Die Frage ist nach dem „wie“? Wir können keine Kollegen dahin schicken, Lebensgefahr. Davor kann man sich gar nicht genug schützen.
Ina: Wie wäre es mit einem Hubschrauber? Nur mal drüber fliegen. Wenn er was sieht, können wir immer noch eingreifen.
Leni: Papa! Die Idee ist doch gut.
Hajo: ( Er überlegt kurz ) Gut. Ina, organisiere du das bitte. Ich werde die verschiedensten Waldgebiete abfahren. Kollegen vom Einsatz- und Streifendienst werden mich dabei unterstützen!
Leni: Kann ich mitkommen, Papa?
Hajo: Aber zieh dich warm an, ist kalt draußen.

Ina flitzt sofort zu ihrem Bürotisch, ergreift das Telefon, wählt. Kurz darauf hat sie den richtigen Mann an der Leitung.

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Beitrag  Moritz1 Mo 27 Sep 2010, 14:02

Uwe: Ja?
Ina: Tag Uwe, hier ist Ina.
Uwe: Ina, das ist ja mal eine Überraschung. Ihr braucht unsere Hilfe?
Ina: Ja. Eine vermisste Person. Befindet sich vermutlich in irgendeinem Waldgebiet, was aber nicht sicher ist.
Uwe: Oje, das wird ja nicht leicht bei diesem Wind und vorallem weil es schon recht dunkel ist.
Ina: Ich weiß, aber es ist wichtig. Ich gebe dir mal die Daten einer Hütte durch. Möglicher Aufenthaltsort. ( Sie erklärt ihm, warum man die Wege nicht zu Fuß antreten kann )
Uwe: Alles klar Ina, ich kümmere mich darum. Faxt du uns noch eine Personenbeschreibung durch?
Ina: Das brauche ich nicht. Ihr kennt ihn alle. Es geht um Jan.
Uwe: Wie bitte? Habe ich da gerade richtig gehört? Jan?
Ina: Ja. Er ist seit gestern Morgen verschwunden. Ein Freund rief an und berichtete von dieser Hütte im Wald. Es ist ein Versuch wert.
Uwe: Selbstverständlich. Ich veranlasse alles mögliche. Wir sehen uns.

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Beitrag  Moritz1 Mo 27 Sep 2010, 14:02

Hajo und Leni sind derweil schon unterwegs. Zwei Waldgebiete haben sie hinter sich gebracht. Sie sind um die teils großflächigen Waldstücke herumgefahren, soweit das möglich war und haben nach Personen, sowie seinem Wagen oder anderen Hinweisen ausschau gehalten. Nun sind sie bei dem Waldstück, indem sich die Hütte befinden soll. Allerdings ist dieser Wald besonders dicht und sehr groß.

Marko kauert noch immer über Jan. Von Zeit zu Zeit reibt er Jan an den Armen oder der Brust, um ihn warm zu halten. Er kontrolliert alle paar Minuten seinen Puls und wischt ihm den Schweiß von der Stirn. Es regnet noch immer. Und es ist sehr dunkel geworden. Der Himmel ist von dem umgrenzenden Wald und den Felsen nicht mehr zu unterscheiden. Marko friert entsetzlich. Es ist viel zu kalt, um diese Nächte im Freien zu verbringen. Immer wieder fegt ein eisiger Wind über die Köpfe der beiden. Regen ergießt sich über sie und die Geräusche der Nacht tun ihr übriges.

Ina parkt ihren PKW vor dem großen, roten Haus, indem die Helikopter stehen, wenn sie keinen Einsatz haben. Uwe hat sie bereits gesehen, begrüßt sie kurz.

Uwe: Unsere Männer sind gleich soweit. Wir nehmen unseren neusten Heli. Der hat die stärkste Lichtmaschine eingebaut. Über Wohngebiete dürfen deshalb nicht fliegen. Wald ist aber was anderes.

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Beitrag  Moritz1 Mo 27 Sep 2010, 14:03

Ina: Sehr gut. Hat das Ding eine Wärmekamera eingebaut?
Uwe: ( Er wird plötzlich etwas verlegen ) Ja, eigentlich schon. Aber die ist kaputt, heute Vormittag ausgefallen. Wir hatten noch keine Möglichkeit ihn zu reparieren. Es muss eben ohne gehen.
Ina: ( Sie ist kurz vorm Verzweifeln ) Oh nein. Ausgerechnet jetzt. Habt ihr keinen anderen?
Uwe: ( Er schüttelt traurig den Kopf ) Leider nein. Die sind alle zur Inspektion, noch bis übermorgen. Solange müssen wir mit dem hier auskommen. ( Er deutet auf den Helikopter hinter sich )

Im Schritttempo, um ja nichts zu übersehen, fahren Leni und ihr Vater um die Waldstücke herum. Beide machen sich große Sorgen und jede Menge Vorwürfe.

Leni: Ich mache mir solche Sorgen. Warum habe ich nicht nachgehakt, als er sagte das er mal ausspannen wollte!
Hajo: Jetzt mach dir keine Vorwürfe. Das konnte doch keiner ahnen.
Leni: Und was machen wir, wenn er nicht in dieser blöden Hütte ist? Wo sollen wir denn dann suchen?
Hajo: Wir gar nicht. Du gehst dann nach Hause und ruhst dich aus. Es genügt wenn wir uns die Nacht um die Ohren schlagen.
Leni: Ich denke gar nicht daran.

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Beitrag  Moritz1 Mo 27 Sep 2010, 14:04

Ina hat sich unterdessen bereit erklärt, mitzufliegen. Jan zu liebe. Der Hubschrauber steht schon auf dem Startplatz. Ina sitzt hinten auf einer Bank. Sie trägt einen Helm mit Funkverbindung. Der Pilot Uwe sitzt Vorne und schaltet verschiedene Geräte ein. Dann kommen noch zwei weitere Männer. Uwes Helfer. Als alle sitzen und ihre Helme aufgezogen haben, geht es los. Uwe betätigt einen großen Schalter. Sie heben ab. Ina wird ein bisschen komisch, als sie Leipzigs Straßen bei Nacht sieht. Die kleinen Häuser unter ihr verschwinden wie Puppenhäuser. Gebannt hält sie die Augen auf. Kurze Zeit später befinden sie sich über dem ersten Viertel des besagten Waldstückes. Uwe schaltet die Lichtmaschine an. Konzentriert starre alle Insassen auf das dichte Blätterdach unter ihnen. Kaum möglich, durch zu sehen. Uwe fliegt das Stück mehrmals ab, um nichts zu übersehen. Doch die Suche bleibt bislang erfolgslos.

Marko ist kurz vorm Einschlafen. Er zittert und die Kälte lähmt ihn. Seine Lippen sind blau angelaufen. Seine Haut hat sich bereits blaugrau verfärbt. Sein schneller Herzschlag und die tiefe Atmung lassen bereits auf die aktive Phase einer Unterkühlung schließen. Marko weiß wie gefährlich Unterkühlungen sein können. Alle paar Minuten steht er auf, läuft umher, obwohl es ihm zusehends schwerer fällt. Seine Augen wollen ihm immer wieder zufallen. Aber er weiß das er jetzt nicht einschlafen darf.
Jan rührt sich noch immer nicht. Seine Augen bleiben geschlossen. Unruhig zucken seine Lieder hin und her. Marko musste den Verband an seinem Kopf bereits einmal auswechseln und er befürchtet, das es bald wieder soweit sein würde. Mit seinen zitternden Händen streicht er sich über die kalte, verblasste Haut. Eigentlich müsste er jetzt wieder aufstehen und umherspringen oder sich anderweitig bewegen. Aber er kann nicht. Ihm ist zu kalt. Schon wird er von einem heftigen Hustenanfall gepackt. Danach bekommt er schlecht Luft. Ringt, hat Angst zu ersticken. Panisch steht er auf, eine Hand auf seiner Brust, versucht zur Ruhe zu kommen.

Hajo und Leni haben noch immer keine Anhaltspunkte gefunden. Ein Schild säumt ihren Weg. „Parkplatz 2 km“ steht darauf. Hajo fährt die Straße ab. Ein schlecht befestigter Weg führt sie zu diesem Parkplatz. Die Straße ist uneben. Immer wieder quält der Wagen sich durch tiefe Matschpfützen. Und dann passiert es plötzlich! Eine der heimtückischen Pfützen ist so tief, das sie mit der Motorhaube voran stecken bleiben. Hajo legt schnell den Rückwärtsgang ein. Drückt das Gaspedal voll durch, doch das Auto rührt sich keinen Millimeter.

Hajo: Verdammte Scheiße! ( Wütend knallt er mit der Faust aufs Lenkrad )
Leni: Und nun?
Hajo: Frag mich was leichteres. Ausgerechnet jetzt. Mann!

Leni holt bereits ihr Handy aus der Tasche und verständigt einen Abschleppdienst.

Hajo: Also sobald wir hier raus sind, fahren wir zum Büro zurück, das hat doch keinen Zweck. Jan wird diese Strecke hier nicht abgefahren sein. Bei diesen Schlaglöchern.

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Beitrag  Moritz1 Mo 27 Sep 2010, 14:04

Was beide nicht wissen, genau diesen Weg hat Jan gewählt. Wären sie nur einen Kilometer weiter gekommen, hätten sie sein Auto gesehen, was bereits seit Tagen vereinsamt am Waldrand parkt. Schließlich war vor zwei Tagen noch kein so starker Regen gefallen. Das hatte ja keiner ahnen können. Nachdem der Abschleppdienst Hajos BMW aus dem Schlagloch befreit hat, machen beide kehrt und fahren enttäuscht, weil sie Jan nicht gefunden haben, zum SOKO Büro zurück.

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Beitrag  Moritz1 Di 28 Sep 2010, 09:37

Ina fliegt mit Uwe und seiner Besatzung noch immer über den Wald. Die Hälfte des Waldes haben sie bereits „abgegrast“. Doch Ina macht sich keine großen Hoffnungen mehr, nachdem sie über Funkt erfahren hat, das Hajo und Leni die Suche erfolgslos abbrechen mussten.

Uwe: Mach dir keine Gedanken Ina, wir finden ihn.
Ina: Davon bin ich überzeugt. Die Frage ist nur wann?
Uwe: Ich weiß, es ist kein großer Trost. Aber versuch einfach irgendwie positiv zu denken.
Ina: Tut mir leid, aber Jan liegt mir nun mal am Herzen.
Uwe: Ich weiß, das tut er bei uns allen. Und wir tun auch alles mögliche, um ihm zu helfen, versprochen.
Ina: Ich weiß, danke.

Marko hat es geschafft, sich etwas zu beruhigen. Er bekommt wieder ein bisschen besser Luft, als vor dem Anfall. Seine Haare klatschen ihm ins Gesicht. Die Tropfen rinnen auf seiner Haut herab. Seine Jeans klebt am Körper, ein äußerst unschönes Gefühl. Und Jan regt sich noch immer nicht. Marko prüft seinen Puls. Er geht. Langsam und unregelmäßig zwar, aber er geht. Plötzlich und ganz unverhofft öffnet Jan erneut seine Augen. Zuerst blinzelt er, obwohl es inzwischen tiefe Nacht ist. Doch die Regentropfen fallen in seine Augen. Marko stellt sich schützend über ihn. Er tätschelt erneut seine Wange.

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Beitrag  Moritz1 Di 28 Sep 2010, 09:37

Marko: Jan! Wie geht es dir?
Jan: Wo, wo bin ich?
Marko: Alles ist gut! ( Er drückt seine Hand vorsichtig ) Wir sind immer noch im Wald. Du bist gestürzt.
Jan: Leni, Benni. Du musst Leni und Benni informieren. Und, und Hajo!
Marko: Hajo? Wer ist Hajo? Jan! Wer ist Hajo? Hörst du mich?
Jan: Er, er. Hajo ist mein Chef. Die Nummer ist gespeichert. Ruf ihn... an. Bitte.
Marko: Jan, ich kann dich jetzt nicht alleine lassen, hörst du? Das überstehst du nicht?

Nun beginnt Jan panisch um sich zu schlagen. Er erliegt vollkommen seinem Fieberwahn. Marko drückt ihn beruhigend nieder, doch Jan kann sich nicht beruhigen. Er steigert sich förmlich in den Gedanken, dass Marko Hajo anrufen soll. Doch dieser ist damit völlig überfordert. Er kann Jan nicht alleine lassen. Andererseits wird ihnen beiden nicht geholfen, wenn keiner Hilfe holt.

Marko: Jan, glaubst du, du schaffst es, kurz auf mich zu warten? Ich gehe zum Auto, zu deinem Auto. Ich rufe mit deinem Handy Hilfe.
Jan: Hilfe! Hol Hilfe. Mein Handy, liegt im Auto. Handschuhfach.
Marko: Ja, ich hole dein Handy. Wo ist der Schlüssel für dein Auto?

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Beitrag  Moritz1 Di 28 Sep 2010, 09:38

Er versucht ruhig und langsam zu sprechen, damit Jan ihn wahrnimmt. Zeitweise ist er kurz davor, wieder wegzusacken. Doch Marko versteht es, ihn wieder in die Wirklichkeit zurück zu holen. Jan ist unruhig. Er versucht seinen schwer verletzten Kopf zu drehen, Zuckungen, am ganzen Körper. Als ob man ihm Strömschlägen aussetzten würde. Marko kann nur ahnen das dass Fieber daran Schuld ist.
Jan murmelt noch unverständliche Worte, dann ist er wieder bewusstlos. Marko weiß das er nicht viel Zeit hat. Bevor Jan wieder erwacht, muss er zurück sein. Eigentlich kein Problem. Er ist gut im Laufen. Doch der Umweg bei Nacht bereitet ihm Kopfschmerzen. Er wird nicht wissen, wohin er läuft. Kurz überlegt er, einfach bei Jan zu bleiben. Doch davon werden sie auch nicht gefunden. Ihn mitnehmen kann er nicht, Jan ist viel zu schwer. Er würde ihn vermutlich noch mehr verletzen. Also muss er ihn zurücklassen. Er kramt in Jans Taschen nach dem Schlüssel, doch er findet ihn nicht. Auch in seiner Hosentasche ist kein Schlüssel. Im Rucksack wird er schließlich fündig. Er steckt ihn in seine Tasche, prüft, damit er ihn auch wirklich nicht verliert. Marko wirft noch einen kritischen Blick auf Jan. Er legt ihm den Rucksack über den Bauch, zum letzten Mal wischt er ihm den Schweiß von der Stirn. Tastet nach Jans Puls. Er wird immer schwächer. Jetzt heißt es Beeilung!! Am liebsten hätte er ihn in die stabile Seitenlage gebracht, was aber durch den gebrochenen Arm nicht geht. Vielleicht sind auch Halswirbel geschädigt und er bringt ihn mit dieser Lage in den Rollstuhl. Er kann nur hoffen das Jan sich nicht übergeben muss. Jan liegt nun wieder ganz friedlich zwischen den Felsbrocken. Über ihm immer noch Regen. In der Ferne hört er Donner grollen.

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Beitrag  Moritz1 Di 28 Sep 2010, 09:38

Ein letztes Mal beugt Marko sich noch über seinen neuen Freund. Er streicht ihm behutsam eine Strähne aus dem Gesicht.
Marko: Ich werde mich beeilen, hörst du? Ich verspreche es dir. Aber bevor ich gehe, muss ich dir noch etwas sagen. Ich hab doch etwas, an dem ich hänge. Es sind Rosen, weiße Rosen. ( Ihm laufen Tränen über die Wangen ) Ich hol Hilfe, versprochen!

Dann rennt er los. Er hat nicht mehr viel Zeit. Marko nimmt die Beine in die Hand und läuft los. Er weiß nicht wohin. Wo er ankommen wird, kann er nicht ahnen. Vielleicht hat er Glück und rennt in die richtige Richtung. Kurz überlegt er unzukehren und die Felswand wieder empor zu steigen. Den Weg durch den nicht betretbaren Teil des Waldes kennt er. Doch in der Nacht sieht sowieso alles anders aus.
Nun erreicht er den dichten Teil des Waldes. Immer wieder schlagen ihm unerwartet Äste ins geschundene Gesicht. Rennen kann er bald nicht mehr. Das Geäst ist viel zu dicht. Die Wege zu schlammig. Er hat Angst, zu stürzen und selber nicht mehr aufstehen zu können. Marko stolpert über Stöcker und Steine. Eine Matschpfütze nach der anderen säumt seinen Weg. Bald sind seine Füße klitschnass. Vom Shirt tropft der Schlamm und seine Hose ist als solche nicht mehr zu erkennen.

Hajo ist im Büro angekommen. Leni hat er, trotz aller Widersetzungsversuche, zu Hause abgesetzt. Er selber durchwühlt Jans Schreibtisch. Vielleicht stößt er auf irgendeinen Hinweis.

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