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Orientierungslos

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Orientierungslos - Seite 2 Empty Re: Orientierungslos

Beitrag  cat Mi 07 Nov 2012, 10:01


Es ist lange bis nach Mitternacht, als Jan endlich wieder einigermaßen realisiert, was in den letzten Stunden passiert ist.
Er steht auf und schaut sich in den Zimmern noch einmal um. Es ist nicht viel heil geblieben.
Er packt ein paar Dinge ein und verlässt dann die Wohnung.

Wenig später fährt er ins Büro. Dort ist natürlich nichts mehr los.
Er geht an seinen Schreibtisch, macht das Licht an und öffnet seinen Computer, schreibt etwas. Danach nimmt er ein Stück Papier und schreibt nochmals etwas.

Es ist kurz vor zwei Uhr, als er aus Hajos Büro heraus kommt.
Danach steigt er in den Wagen und fährt los.

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Beitrag  cat Mi 07 Nov 2012, 10:04


Am nächsten Morgen ist es Hajo, der als erster im Büro erscheint.
Er geht an seinen Schreibtisch und entdeckt drei Umschläge. Einen mit Maschine geschrieben, die anderen beiden mit Hand. Hajo erkennt die Handschrift gleich. Er öffnet den Brief, auf dem sein Name steht und liest:

„Lieber Hajo, ich kann nicht mehr. Bitte verzeih mir, wenn ich diesen Weg wähle, aber...so kannst du mir meinen Entschluss wenigstens nicht ausreden. Ich weiß nicht, wie es weitergehen wird. Aber ich kann im Moment kein Polizist mehr sein. Pass auf meinen kleinen Schatz auf, ja? Leni habe ich einen extra Brief geschrieben. Gib ihn ihr. Danke. Jan”
Hajo ist geschockt. Er setzt sich, ist unfähig sich zu bewegen.
Inzwischen sind tom und Ina im Büro erschienen. Sie sehen ihren Chef, kreideweiß im Sessel sitzen. Sie spüren, dass etwas passiert sein muss.

Ina: Hajo? (keine Antwort) hajo, was ist denn los?

Tom sieht nun den Brief, den Hajo immer noch in der Hand hält. Er nimmt ihn und liest.
Und jetzt ist auch er mehr als geschockt.

Tom: Jan....
Ina: Was ist mit Jan?
Tom: Er ist weg.
Ina: Wie weg?

Jetzt sieht Tom die beiden anderen Briefe. ER nimmt den, der mit Maschine geschrieben ist, öffnet ihn.

Tom: Seine Kündigung.
Ina: Was?

Sie nimmt ihm das Blatt Papier aus der Hand und liest selbst.

Ina: Aber das... das kann er doch nicht machen.

Es herrscht eine ganze Weile Schweigen.

Tom: Ich werde mit ihm reden.
Ina: Ach ja? Und woher willst du wissen, wo er steckt?
Tom: Ich.. ich frag mich durch. Bei Freunden..
Hajo: Vergiss es Tom. Dieses Mal hat er es ernst gemeint. Und... ich kann ihn sogar ein Stück weit verstehen.
Ina: Also ich nicht.

Sie schmeißt jetzt das Blatt Papier auf den Schreibtisch und verschwindet. Sie möchte nicht, dass die anderen ihre Tränen sehen,die sie jetzt vergießt.

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Beitrag  cat Do 08 Nov 2012, 09:50

Jan wird durch ein Klopfen an der Autoscheibe wach. Er bemerkt eine Politesse, die immer noch gegen sein Fenster klopft.
Jan lässt das Fenster herunter.

Politesse: Morgen. Sie wissen schon, dass sie hier nicht parken dürfen?
Jan: (schaut sich kurz um) Entschuldigen sie, aber.... ich war so verdammt müde.
Politesse: Ich möchte sie bitten sofort wegzufahren.
Jan: Ja, natürlich.

Die Politesse geht ein Stück zurück und Jan fährt davon.
Er überlegt, wohin er fahren soll. Dann entscheidet er sich für die Gartenstraße.
Er parkt den Wagen etwas abseits des Grundstücks Gartenstraße 11, wartet.

Dann erkennt er seinen Vater, der das Haus verlässt. Er wartet wieder ein bisschen und steigt dann aus. Geht auf das Haus zu und klingelt. Nach einer Weile öffnet eine Frau die Tür.
Die beiden schauen sich an.

Hannolore: Jan?
Jan: Hallo….. Mama.

Sie lassen sich nicht aus den Augen. Sie erkennt an seinem Zustand, dass es ihm nicht gut geht. Sie nimmt ihn einfach nur in den Arm und drückt ihn ganz fest. Jan lässt es geschehen, braucht er das jetzt auch.
Sie lösen sich wieder, schauen sich an.

Hannelore: Komm rein.

Wenig später sitzen sie in der Küche. Jan bekommt ein Frühstück, hat er ja noch nichts im Magen.

Hannelore: Warum hast du denn nicht angerufen, dass du kommst?
Jan: Ich wusste bis vor ein paar Stunden noch nicht, dass ich hier landen werde.
Hannelore: Jan... was ist passiert?

Jan schaut nach unten.

Hannelore: Ist was mit Leni oder eurem Kind?
Jan: Wir...... wir haben im Moment eine Krise.
Hannelore: Ach Jan. Weiß sie, dass du in Köln bist?
Jan: Nein. Muss sie auch nicht.
Hannelore: Und dein Job?
Jan: Ich bin arbeitslos. Hab gekündigt.
Andreas: Hast du es endlich kapiert, ja?

Jan dreht sich um, sieht seinen Vater, der wohl schon eine Weile an der Tür gestanden haben muss.

Jan: Papa.
Andreas: Hast du endlich kapiert, dass der Polizeidienst nichts für dich ist.
Jan: Das kannst du so nicht sagen.
Andreas: Warum dann die Kündigung?
Jan: Das hat andere Gründe.
Andreas: Die da wären?
Jan: Hör zu, ich......ich möchte jetzt nicht darüber reden, OK?

Die beiden Männer schauen sich an. Jans Vater merkt, dass es seinem Sohn nicht gut geht.

Andreas: Und was hast du jetzt vor?
Jan: Weiß noch nicht. Ich.... werde mich erst mal nach einem Job umsehen.
Andreas: In deinem Alter? Wird schwierig werden.
Jan: Ich bin 42.
Andreas: Sag ich doch.
Jan: Ich werde schon was finden. Bin nicht anspruchsvoll.
Andreas: Und was ist mit deiner Familie? Leni und Charlotte? Von Benni möchte ich gar nicht reden. Der liegt dir doch bestimmt auf der Tasche.
Jan: Tut er nicht. Er hat einen prima Job, mit dem er sein Studium finanziert. Im Übrigen darf ich dich daran erinnern, dass du mir auch keine Unterstützung gegeben hast, als Benni unterwegs war.
Andreas: Das hatte einen einfachen Grund. Du hast deine Zukunft weggeworfen. Für einen Job, der unterbezahlt und gefährlich ist.
Jan: Ich bin gerne Polizist.
Andreas: Ja, deshalb bist du jetzt auch hier.
Jan: Ich denke, es ist besser, wenn ich wieder gehe.

Er steht auf und möchte gehen.

Andreas: Die Wahrheit ist manchmal nicht leicht zu ertragen.
Jan: Die Wahrheit, Papa, ist, dass ich doch machen kann, was ich will. Ich werde dir nie genügen. Und das tut weh. Das tut verdammt weh.

Er geht jetzt, ohne noch eine Reaktion von seinem Vater abzuwarten.
Es herrscht Schweigen.

Hannelore: Warum? Warum tust du dem Jungen das immer wieder an.

Sie steht auf und lässt ihn alleine. Andreas Maybach wird ein wenig nachdenklich.

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Beitrag  cat Do 08 Nov 2012, 09:57


Jan steigt in den Wagen und fährt in die Stadt. Er muss sich eine Unterkunft besorgen und er braucht Klamotten. Besitzt er ja nichts mehr.


In Leipzig ist es Leni, die mit Charlotte im Büro vorbei kommt. Sie geht ins Teambüro, weil Hajos Büro leer ist.

Leni: Hallo. Ich such Papa, ist er nicht hier?
Ina: Bei Strahl.
Leni: Gibt’s Ärger?
Tom: Jan hat gekündigt. Und.... er ist verschwunden.
Leni: Wie verschwunden?
Ina: Er hat einen Abschiedsbrief an Hajo hinterlassen. Darin erklärt er ihm, dass er nicht länger Polizist sein kann.
Tom: Für dich... hat er übrigens auch einen Brief hinterlassen.
Leni: Und wo ist er?
Ina: Ich vermute mal, Hajo wird ihn haben.
Leni. Jan würde Charlotte nie im Stich lassen.
Tom: Du bist ausgezogen, Leni. Du hast Jan im Stich gelassen.
Leni: Ich glaube nicht, dass du das Recht hast, dir darüber ein Urteil zu bilden.
Tom: Ich denke schon. Jan ist mein Freund.
Leni: Toller Freund. Schaut seelenruhig zu, wie Jan das Weite sucht.

Jetzt ist Tom ein wenig geknickt. Sie hat Recht. Als Freund hätte Jan ihn einweihen müssen. Ihn über sein Vorhaben informieren müssen.

Hajo: (steht an der Tür) Leni.
Lotte: Opa.
Hajo: Hey, mein kleiner Engel. Komm her.

Er nimmt sie auf den Arm.

Leni: Papa, was ist mit Jan? Ina hat gesagt, er hat gekündigt?
Hajo: Ja.
Leni. Ich war in der Wohnung. Wenn man das ganze noch als Wohnung bezeichnen kann.
Hajo: Wenn du Hilfe brauchts, wegen der Versicherung, sag Bescheid.
Leni: Darum soll sich Jan kümmern. Ist schließlich seine Wohnung.
Hajo: Es ist eure Wohnung Leni. Hör endlich auf Dinge aus eurem Leben aufzuteilen.
Leni: Das tu ich doch gar nicht.
Hajo: Doch, das tust du.
Leni: Jan hat einen Brief für mich dagelassen?
Hajo: Ja. (er langt in die Innentasche seines Jacketts) Hier.

Sie nimmt den Umschlag, öffnet ihn und geht damit in eine Ecke. Sie fängt an zu lesen. Es dauert eine Weile, dann schaut sie aus dem Fenster und ihr laufen die Tränen.
Die anderen sehen das. Hajo geht zu ihr, berührt ihren Arm. Sie schauen sich an.
Dann nimmt er sie in den Arm und sie fängt richtig an zu heulen.

Lotte: Mami?

Tom packt Charlotte und geht mir ihr nach draußen.

Tom: Weißt du was? Wir schauen mal, ob wir noch ein paar Kekse finden, ja?
Lotte: Kekse jaaa.

Ina sitzt an ihrem Schreibtisch und leidet regelrecht mit Leni.
Hajo und Leni lösen sich wieder.

Leni: Ich... ich wusste, dass es ihm nicht gut geht. Aber..... oh Gott Papa. Ich bin schuld. Ich ganz alleine.
Hajo: Es wird sich alles wieder einrenken. Ich habe mit Strahl geredet. Er wird Jans Kündigung nicht akzeptieren. Für die Zeit, in der er fehlt, stellt er ihm unbezahlten Urlaub aus.
Leni: Und was, wenn er .... wenn er gar nicht mehr kommt?
Ina: Hat er dir denn geschrieben, was er vorhat?
Leni: Nein. Aber ich könnte mir vorstellen, dass er zurück nach Köln gegangen ist.
Hajo: Ich denke, dass er sich bei dir melden wird. Oder bei Benni.
Leni: Was soll ich denn jetzt tun?
Hajo: Gar nichts. Du bleibst bis auf weiteres mit Lotte bei mir. Und über die zerstörte Wohnung kümmere ich mich. Die Versicherung wird zahlen. Da bin ich mir absolut sicher. Auch wenn es eine Weile dauern wird.
Leni: Ach die Versicherung. Das ist doch jetzt nicht wichtig. Viel wichtiger ist, dass Jan jetzt keine Dummheiten macht.
Hajo: Das wird er nicht. Dafür kenne ich ihn viel zu gut. Er liebt dich Leni und er liebt Charlotte über alles. Er braucht jetzt Zeit für sich.
Und.....die sollten wir ihm alle zugestehen.
Leni: Wenn du was von ihm hörst, rufst du mich an?
Hajo: Das mach ich. Versprochen. Geh jetzt und kümmere dich um Lotte, hm?
Leni: Was soll ich ihr denn sagen, wenn sie nach ihrem Papa fragt?
Hajo. Das er Urlaub macht. Sie ist noch so klein, sie versteht das doch sowieso noch nicht.
Leni: Sie vermisst ihn. Das hab ich gestern Abend schon gemerkt. Sie wollte ohne seine Gute-Nacht-Geschichte gar nicht einschlafen.
Hajo: Sie wird darüber hinweg kommen, glaub mir.
Leni: Na gut. (sie gibt Hajo einen Kuss) Bis heute Abend.
Hajo: Ja.

Sie geht aus dem Büro und holt Charlotte bei Tom ab. Die beiden futtern gerade Kekse.

Tom: Schau, da kommt die Mami. (er gibt ihr Lotte) Hier, dein Keksmonster.
Leni: Danke Tom und..... entschuldige, dass ich vorhin....
Tom: Ist schon gut. Du hast ja Recht. Als Freund hätte er mir eigentlich Bescheid sagen müssen.
Leni: Bis dann.
Tom: Tschüß ihr beiden.

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Beitrag  cat Do 08 Nov 2012, 10:04


Jan ist in der Stadt unterwegs. ER hat sich schon ein paar Kleider zugelegt und möchte einen Tee trinken gehen.
Er sucht sich ein Cafe, stellt seine Tüten auf eine Bank und setzt sich dann an den Tisch.

Bedienung: Guten Tag, was darf ich ihnen bringen?
Jan: Einen Früchtetee bitte.
Bedienung: Gerne.

Sie geht wieder. Er ist in Gedanken, als er eine Stimme wahrnimmt.

Chris: Ich glaub es nicht. Jan?

Der Mann kommt auf ihn zu und schaut ihn an. Jan fängt an zu lächeln.

Jan: Chris.
Chris: Ich fass es nicht. Jan Maybach hier in Köln. Hey, alter Junge.

Jan steht auf und die beiden umarmen sich sehr innig.

Chris: Was machst du hier?

Er bekommt keine Antwort. Sie setzen sich, Chris lässt Jan nicht aus den Augen.

Chris: Hey, ist alles in Ordnung?
Jan: Klar.
Chris: Das klingt jetzt absolut überzeugend.
Jan: Tut mir Leid.
Chris: Ist was mit deiner Mutter oder warum bist du hier?
Jan: Nein, mit Mama ist alles Ok.
Chris: Also?
Jan: Ich… ziehe wieder nach Köln.
Chris: Und was ist mit deinem Job in Leipzig?
Jan: Hab ich hingeschmissen.
Chris: Einfach so, ja?
Jan: Nein, nicht einfach so. Aber....
Chris: Möchtest nicht darüber reden, hm? (er nickt) Und was willst du hier tun?
Jan: Weiß noch nicht. Mal sehen, was der Stellenmarkt für einen arbeitslosen Polizisten hier in Köln so zu bieten hat.
Chris: Du meinst es wirklich ernst, ja?
Jan: Natürlich.
Chris: Dich schickt wirklich der Himmel.
Jan: Wie meinst du das denn jetzt?
Chris: Mein Partner hat mich sitzen lassen.
Jan: Wolle?
Chris: Ja. Er hat sich eine Vietnamesin geschnappt und ist mit ihr zurück in die Heimat. Einfach so.
Jan: Na ja.... wenn er glücklich mit ihr ist.
Chris: Das ist er. Es war schon fast nicht mehr auszuhalten, die beiden zusammen zu sehen.

Sie müssen grinsen.

Chris: Und du? Warst du nicht in festen Händen und... hast Nachwuchs? Deine Mutter hat mir so was erzählt.
Jan: Ja, ich hab eine kleine Tochter. Charlotte. Sie wird bald zwei.
Chris: Hey, und wo hast du sie versteckt?
Jan: Ich ..... bin alleine hier. Wir haben... im Moment eine kleine Krise.
Chris: Das tut mir Leid.
Jan: Schon OK.
Chris: Also… einen Job könnte ich dir sofort anbieten.
Jan: Ich soll dein Partner werden?
Chris: Jan, du machst dir keine Vorstellung, was in Köln alles abgeht. Ich brauche einen verdammt guten Privatdetektiv.
Jan: Ich bin Polizist.
Chris: Na und? Ich seh da keinen Unterschied. Schnüffeln tun beide. Du darfst sogar noch ein bisschen näher an die Illegalität heran. Klingt doch prima, oder?
Jan: Du meinst es wirklich Ernst?
Chris: Hey, würde ich sonst noch hier sitzen? Also was ist. Schlägst du ein?

Er streckt Jan die Hand entgegen. Jan zögert noch eine Weile, dann schlägt er aber doch ein.

Chris: Super. Über das finanzielle reden wir später. Ich hab meine Kanzlei in der Bachstraße 16. Komm einfach später vorbei, ja?
Jan: Gut. Du hast nicht zufällig noch eine kleine leerstehende Wohnung für mich?
Chris: Im Moment fällt mir auf Anhieb nichts ein, aber ich höre mich gleich um. (er sieht die Tüten) Sag mal.... hast du den Geschäften noch was gelassen?
Jan: (schaut auf die Tüten) Ich muss mir alles neu kaufen. Außer dem, was ich anhabe, ist mir nichts geblieben.
Chris: Wie soll ich das denn verstehen?
Jan: Meine Wohnung ist komplett ausgebrannt.
Chris: Ach du Scheiße. Ein Alptraum.
Jan: Ja.
Chris: Dann werde ich mich jetzt als allererstes um eine Unterkunft für dich kümmern. Zur Not kannst du die ersten Tage auch bei mir unterkommen. Kein Problem.
Jan: Echt?
Chris: Klar. Weißt du was? Ich hab jetzt gleich einen Termin mit einem Klienten. Ich geb dir meinen Hausschlüssel. Du willst doch sicher aus den Klamotten raus. Dusch dich und mach dir eine Kleinigkeit zu essen. Und danach kommst du zu mir ins Büro. Einverstanden?
Jan: Einverstanden.

ER gibt ihm den Hausschlüssel.

Chris: Eichenweg 2. Dritter Stock.
Jan: Danke Chris.
Chris: Hey, das ist doch wohl selbstverständlich. Also.. bis später dann.
Jan: Ja, bis später.

Chris verlässt das Cafe und Jan ist zum ersten mal nicht mehr ganz so geknickt.

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Beitrag  cat Do 08 Nov 2012, 10:10



Er trinkt seinen Tee aus und fährt dann in Richtung Eichenweg. Er ist überrascht, wie gut er sich noch in Köln auskennt. Ist er jetzt seit fast 12 Jahren raus aus der Stadt.

Chris hat eine tolle Maisonettenwohnung. Über eine kleine Treppe kommt er nach oben und hat auf der Dachterrasse einen herrlichen Ausblick über Köln.

Jan: (zu sich) Nicht schlecht.

Er geht wirklich zuerst einmal unter die Dusche und zieht sich ein paar von seinen neuen Klamotten an. Danach fühlt er sich wieder einigermaßen wiederhergestellt.
In der Küche macht er sich auf die Suche nach etwas Essbarem. Findet sogar eine Kleinigkeit und stärtk sich.



Inzwischen herrscht in Leipzig immer noch ein wenig gedrückte Stimmung. Tom ist unterwegs und Ina möchte eine Akte von Hajo holen.
Als sie in sein Büro kommt, sieht sie ihn in Gedanken, am Schreibtisch sitzen.

Ina: Hajo?
Hajo: (schaut sie an) Ja?
Ina: Ich brauche die Akte Müller.
Hajo: Warte.

ER durchwühlt einen Stapel mit Akten und findet sie schließlich. Sein Telefon klingelt.

Hajo: Entschuldige kurz. (er nimmt ab) Trautzschke, Kripo Leipzig.
Andreas: Herr Trautzschke? Hier spricht Andreas Maybach.
Hajo: (ist erstaunt) Herr Maybach.

Jetzt ist Ina ganz Ohr. Sie bleibt stehen und verfolgt das Telefonat.

Andreas: Es tut mir Leid, wenn ich sie während ihrer Arbeit störe, aber.... es geht um meinen Sohn. Er war heute morgen bei uns und... machte keinen glücklichen Eindruck. Er sagte, er hätte seinen Job gekündigt. Was ist passiert?
Hajo: Jan ist bei ihnen?
Andreas: Ja, das heißt, er war bei uns.
Hajo: Gott sei Dank. Sie wissen gar nicht, wie froh ich bin, zu wissen ,dass es ihm gut geht.
Andreas: Also, ob es ihm gut geht, wage ich zu bezweifeln, so wie ich ihn heute Morgen erlebt habe. Herr Trautzschke, was ist in Leipzig geschehen?
Hajo: Wir hatten einen sehr komplizierten Fall und.... Jan hat unserem Hauptverdächtigen Schutz in seiner eigenen Wohnung gewährt. Für
Jan war dieser Mann unschuldigt. Das wiederum hat meiner Tochter nicht gepasst und sie ist ausgezogen. Es stellte sich schließlich heraus, dass Jan Recht hatte. Aber da war es schon zu spät. Mehrer Menschen hatten Brandbeschleuniger in die Wohnung ihres Sohnes geworfen. Die Wohnung brannte komplett aus und..... der Mann hatte keine Chance. Er erstickte. Jan.... er ist damit nicht klar gekommen. Er wollte ihn schützen und glaubt nun versagt zu haben.
Andreas: Das ist ja furchtbar.
Hajo: Herr Maybach..... wenn sie ihn sehen, dann.... dann sagen sie ihm doch, dass er sich bei meiner Tochter melden soll. Sie macht sich große Vorwürfe.
Andreas: Ich glaube nicht, dass ich ihn noch einmal zu Gesicht bekommen werde.
Hajo: Sie haben wieder gestritten?
Andreas: Nun, sagen wir mal so. Jan hat vorzeitig das Haus verlassen, sonst wäre es wohl darauf hinausgelaufen.
Hajo: Herr Maybach, vielleicht könnten sie zur Abwechslung über ihren Schatten springen und das tun, was ein Vater seinem Kind gegenüber tut.
Andreas: Und das wäre?
Hajo: Für ihn da sein. Und da spielt es keine Rolle, wie alt das Kind ist. Jan braucht Hilfe. Und dass er nach Köln gegangen ist, das hat sicher einen Grund. Stehen sie zu ihm.
Andreas: Ich weiß, was sie meinen.
Hajo: Rufen sie mich wieder an, wenn sie von ihm hören?
Andreas: Auf jeden Fall. Und..... danke, dass sie so ehrlich zu mir waren.
Hajo: Ich bitte sie, das sind wir Jan alle schuldig.
Andreas: Ja. Auf Wiederhören.
Hajo: Wiederhören Herr Maybach.

Hajo legt auf. Ina schaut ihn an.

Ina: Jan ist in Köln?
Hajo: Ja. Leni hatte Recht.
Ina: Und?
Hajo: Wir müssen abwarten, Ina. Er wird sich sicher bei uns melden.
Ina: Das hoffe ich. Er.... er fehlt mir nämlich.
Hajo: Ina, nicht nur dir, glaub mir.

Sie lassen sich beide nicht aus den Augen, dann geht Ina mit der Akte aus seinem Büro.


In Köln legt Andreas Maybach den Hörer auf. Seine Frau lässt ihn nicht aus den Augen.

Hannelore: Und?
Andreas: (dreht sich zu ihr um) Er hat nichts mehr.
Hannelore: Wie..er hat nichts mehr?
Andreas: Seine Wohnung ist einem Feuer zum Opfer gefallen. Und..... in den Flammen ist ein Mann zu Tode gekommen, den Jan eigentlich schützen wollte.
Hannelore: Oh mein Gott. Der arme Junge. Und ....Leni?
Andreas: Sie ... sie ist ausgezogen, als er diesen Mann mit nach Hause brachte. Ich weiß darüber nichts Näheres.
Hannelore: Andreas..... Jan ist dein Sohn. Und..... und dass er den Weg hierher gefunden hat, das...... das hat bestimmt etwas zu Bedeuten.
Andreas: Das hat Herr Trautzschke auch gesagt.
Hannelore: Wir müssen ihm helfen.
Andreas: Das werden wir auch. Sobald er sich wieder bei uns meldet.
Hannelore: Meinst du denn, dass er das tun wird? So wie... so wie du ihn heute Morgen schon wieder attackiert hast?
Andreas: Ich hoffe es. Ansonsten.... werde ich bei seinen Freunden nachfragen.

Sie geht auf ihn zu und er nimmt sie in den Arm.

Andreas: Das wird schon. Jan hat noch nie aufgegeben.

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Beitrag  cat Do 08 Nov 2012, 10:13


Jan macht sich, nachdem er sich gestärkt hat, auf den Weg in Chris Büro.
Als er die große Eingangstür öffnet, staunt er nicht schlecht. Alles vom Feinsten.
Der Platz, den sonst die Sekretärin inne hat, ist leer. Er geht weiter und hört Stimmen aus einem Raum. Die Tür ist nur angelehnt. Er klopft an und öffnet die Tür.
Die Sekretärin kommt in diesem Moment auch zur Tür, möchte gehen.

Petra: Aha, der neue Kollege nehme ich an. Hi, ich bin Petra.

Sie streckt ihm die Hand zum Gruß, Jan ist überrascht über ihre lockere Art.

Jan: Hi, Jan.... Jan Maybach.
Petra: Willkommen im Chaos.
Chris: Was heißt hier Chaos. Ich hab wie immer alles im Griff.
Petra: Klar. (sie schauen sich an, grinsen)
Chris: Mann, du siehst verboten gut aus in den neuen Klamotten.
Petra: (mustert ihn) Unterschreib ich sofort.
Jan: Ist ja gut. Es reicht.

Er geht ins Zimmer, Petra schließt die Tür.

Chris: Nee, ich mein das echt.
Jan: Danke.
Chris: Setz dich. (Jan setzt sich) OK, ich hab hier......warte (er sucht) Ah da. Also ich hab hier mal auf die Schnelle einen Vertrag entworfen. 150 Euro Tagessatz + Spesen. Bist du damit am Anfang zufrieden?
Jan: Ja klar.
Chris: Gut. Dann hätten wir das schon mal geklärt. Und heute Abend ziehen wir beide durch die Häuser. So wie früher.
Jan: Chris, entschuldige, aber... ich wäre heute Abend doch lieber zu Hause.
Chris: OK. Dann machen wir es uns zu Hause gemütlich und du erzählst mir, was in Leipzig passiert ist.
Jan: (sie lassen sich nicht aus den Augen) Vielleicht ... sollten wir doch lieber durch die Häuser ziehen?

Christ merkt nun, was er mit seinem Gerede alles anrichtet.

Chris: Also gut, wir.... wir bleiben zu Hause und ich erzählt dir, was in unserem schönen Köln so alles passiert ist, seit dem du in die Welt hinausgezogen bist.

Jan muss jetzt etwas schmunzeln.

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Beitrag  cat Do 08 Nov 2012, 10:20


Sie werden gestört, als die Tür plötzlich aufgeht.

Petra: Sie können hier nicht so einfach reinplatzen.
Fuchs: Es ist dringend.
Chris: Herr Fuchs, haben wir einen Termin?
Fuchs: Nein, aber ich muss sie sprechen. Es ist wichtig.
Chris: Ist gut Petra.

Petra schließt die Tür wieder.

Chris: Was kann ich für sie tun? (Fuchs mustert Jan) Das ist mein neuer Kollege Jan Maybach. Jan, das ist Herr Fuchs.
Jan: Guten Tag.
Fuchs: Guten Tag. Ich... ich hab das hier vor zwei Stunden bekommen.

Er holt nun einen Zettel aus seiner Aktentasche heraus, gibt ihn Chris. Der liest. Jan geht zu Chris und wirft ebenfalls einen Blick darauf.

„100.000 Euro oder der Film geht ins Netz“

Chris: Was für ein Film?
Fuchs: Was für ein Film. Was für ein Film. Können sie sich das nicht denken?
Chris: Doch, so wie sie sich aufregen.
Fuchs: Ich hatte letzten Freitag ziemlichen Stress und ... und da bin ich ins Veronique.
Jan: Das gibt’s noch ?
Chris: Klar.
Fuchs: Ja, also... wie gesagt, ich bin dorthin. Wollte .... ist ja auch egal. Auf jeden Fall kam da Angelina. Sie... sie hat sich um mich gekümmert.
Chris: Ich kann mir schon denken wie.
Fuchs: Wir sind ein paar Stunden später nach oben und........

Ihm wird das ganze jetzt doch etwas peinlich.

Chris: Sie hatten Sex miteinander.
Fuchs: Ja. Und... heute bekomme ich ... diesen Mitschnitt (er schmeißt ihm eine DVD auf den Schreibtisch) Und diesen Zettel.
Chris: Verstehe.
Jan: Verfügen sie über das nötige Kleingeld?
Fuchs: Natürlich, aber diese Frage stellt sich nicht. Ich werde nicht bezahlen. Ich möchte, dass sie sich um diese Sache kümmern, als mein Anwalt.
Chris: Und was soll ich tun?
Fuchs: Mit dieser Angelina reden, was sonst. Ich werde nicht bezahlen und sie werden diesen Film an sich nehmen. Ansonsten drohen sie mit der Polizei.
Jan: Warum gehen sie nicht gleich dorthin?
Fuchs: Sie haben keine Ahnung. Wenn ich bei den Bullen auftauche, ist das Gerede doch erst recht da. Das kann ich mir in meiner Position nicht erlauben. Also?
Chris: OK, lassen sie das alles hier, wir kümmern uns darum.
Fuchs: Ich wusste, dass ich mich auf sie verlassen kann. Sie rufen mich an?
Chris: Sicher.

Fuchs verschwindet genauso schnell, wie er gekommen war.

Chris legt die DVD in den Spieler und lässt das Band ablaufen. Sie sehen Fuchs und eine sehr hübsche Dame beim Liebesspiel
Nach einer Weile schaltet Chris wieder ab.

Chris: Sag mal..... hast du dir auch einen Anzug gekauft ?
Jan: Anzug? (er nickt) Nee, wieso sollte ich?
Chris: Das ist schade. Wirklich schade. Aber nicht wirklich ein Beinbruch. Du kaufst dir jetzt auf meine Kosten einen schicken Anzug.
Jan: Und warum?
Chris: Ganz einfach, du wirst heute Abend als frustrierter Ehemann ins Veronique gehen und... die Nähe von Angelina suchen.
Jan: Das ist jetzt nicht dein Ernst.
Chris: Mein voller Ernst, Jan. Du hast deinen ersten Auftrag. Wow und das schon am ersten Tag.
Jan: Ich kann das nicht, Chris.
Chris: Ach hör auf. Du willst mir doch nicht etwa erzählen, dass du bei der Kripo keine Undercovereinsätze hattest.
Jan: Natürlich hatte ich die, aber.....die waren weniger pikant.
Christ: Du musst mit der Dame ja nicht gleich in die Kiste. Obwohl sie.... sicher gut ist, in dem, was sie tut.
Jan: Warum gehst du dann nicht?
Chris: Das...... würde nicht funktionieren.
Jan: Und wieso nicht?
Chris: Weil ......(er wird jetzt etwas verlegen) ... weil man mich dort schon kennt.
Jan: Ach sieh an.
Chris: Was ist? Ich bin auch nur ein Mann und hab meine Bedürfnisse.
Jan: Und dir ist nie etwas aufgefallen?
Chris: Ich geh nicht auf die Zimmer. Wenn, dann nehme ich die Dame mit zu mir.
Jan: Verstehe.
Chris: Also, ab mit dir. Wir sehen uns dann zu Hause.

Jan zieht ab und fährt noch einmal in die Stadt, um sich einen Anzug zu kaufen.
Ganz wohl ist ihm bei der ganzen Sache nicht. Seinen ersten Einsatz als Privatdetektiv hat er sich anderes vorgestellt. Aber er ist froh, so schnell Arbeit gefunden zu haben.
Er braucht auch nicht allzu viele Anzüge zu probieren. Schnell hat er was Passendes gefunden und er fährt dann zu Chris nach Hause. Der steht in der Küche und ist am Kochen.

Chris: Da bist du ja. Essen ist gleich fertig.

Kommt zu ihm, schaut ihm über die Schulter.

Jan: Kann ich was helfen?
Chris: Nee, aber den Tisch kannst du decken.
Jan: OK.

Er macht sich an die Arbeit, weiß er ja schon von heute Mittag, wo sich was befindet.

Jan: Du hast eine wirklich schicke Wohnung.
Chris: Ja. War auch nicht ganz billig.
Jan: Glaub ich dir.
Chris: Und? Hast du was Schickes gefunden?
Jan: Denk schon.

Wenig später essen sie gemeinsam.

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Beitrag  cat Do 08 Nov 2012, 10:24



Leni hat ebenfalls gekocht, wartet auf Hajo. Lotte spielt im Wohnzimmer auf dem Boden.
Als sie den Schlüssel hört, steht sie auf und läuft zur Tür.
Sie ruft nach ihrem Papa.

Hajo: Nein, es ist der Opa, mein Schatz. Hallo.

Er nimmt sie auf den Arm und drückt sie fest an sich.

Lotte: Wo ist Papa?
Hajo: Der kommt bald wieder, hm?

Er geht mit ihr in die Küche.

Leni: Hallo Papa. Essen ist gleich soweit.
Hajo: Hm, das riecht aber gut.

ER geht zu ihr und schaut in den Topf. Charlotte hat er inzwischen schon wieder runter gelassen.

Leni Sie sucht förmlich nach Jan.
Hajo: Ich hatte vorhin ein Telefonat mit Jans Vater.
Leni: Ach ja?
Hajo: Du hattest Recht. Jan ist in Köln.
Leni: Gott sein Dank.
Hajo: Er war kurz bei seinen Eltern, ist dann aber gegangen, um einem Streit mit seinem Vater aus dem Weg zu gehen.
Leni: Er hat es aber auch nicht leicht.
Hajo: Ich hab ihm ins Gewissen geredet, Leni. Und ich hoffe, er hält sich an das, was ich ihm geraten habe.
Leni: Und das war?
Hajo: Als Vater seinem Kind zur Seite zu stehen.
Leni: Na ob das funktioniert.
Hajo: Ich hab ihm auch gesagt, dass er Jan ausrichten soll, dass er dich anruft.
Leni: Danke Papa. (sie gibt ihm einen Kuss)
Hajo: Das wird schon wieder, hm?
Leni: Sicher.
An ihrer Stimme hört er, dass sie nicht wirklich daran glaubt.



Jan steht vor dem Spiegel. Er hat seinen Anzug an und ist jetzt noch mit der Krawatte beschäftigt.
Chris kommt zu ihm.

Chris: Wow.
Jan: Lass gut sein Chris.
Chris: Was ist? (sie schauen sich über den Spiegel an) Du schaffst das schon. Außerdem... kannst du ein bisschen Abwechslung vertragen.
Jan: Woher willst du wissen, was ich vertragen kann.
Chris: Du bist aus Leipzig geflohen. Hast Frau und Kind zurückgelassen. Ich weiß zwar nicht warum? Aber du wirst mich schon noch darüber aufklären. Jetzt gönn dir ein paar schöne Stunden. Wie ich schon sagte, du musst ja nicht bis zum Äußersten gehen. Und wenn doch...
Verdammt Jan, das Leben ist viel zu kurz.

Jan dreht sich jetzt um und schaut seinen Freund an.

Jan: Worauf hab ich mich da nur eingelassen.
Chris: Du wirst sehen, wir beide werden ein unschlagbares Team werden. Wolle soll sich meinetwegen mit seiner Vietnamesin vergnügen.
Jan: Klar. (er muss jetzt grinsen)

Wenig später ist Jan dann auf dem Weg ins Veronique.

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Beitrag  cat Fr 09 Nov 2012, 09:17

Es ist ein sehr exklusives Etablissement, in dem nur gutbetuchte Männer die Gesellschaft von schönen Frauen suchen.
Als Jan hereinkommt, hat er gleich ein paar weibliche Augenpaare auf sich gerichtet. Jan selbst hält nach Angelina Ausschau. Aber er kann sie nicht sehen.

Mireille: Hallo, ganz alleine?
Jan: Hoffentlich nicht mehr lange.
Mireille: Komm.

Sie geht mit ihm an den Tresen.

Mireille: Du bist zum ersten Mal hier, hab ich Recht?
Jan: Ja. (er schaut sich um)
Mireille: Suchst du jemanden?
Jan: Na ja, ein Freund hat mir von Angelina vorgeschwärmt.
Mireille: Aha. Gefalle ich dir nicht?
Jan: (schaut sie an) Doch, natürlich. Aber.... ich bin ehrlich, ich stehe nicht auf Blond.
Mireille: OK. Dann will ich mal sehen, was ich machen kann. Warte.

Sie geht und verschwindet hinter einem Vorhang.
Der Barkeeper möchte wissen, was er trinken möchte.

Jan: Einen Whisky, ohne Eis.

Er bekommt seinen Drink und kurz danach steht Angelina neben ihm.

Angelina: Du hast nach mir gefragt?
Jan: Ja. (sie lassen sich nicht aus den Augen) Hallo.
Angelina: Hallo. Nun... du weißt wie ich heiße, verrätst du mir auch deinen Namen?
Jan: Jan.
Angelina: Jan. Der Name passt zu dir.
Jan: Findest du? (sie nickt)
Angelina: Wie.. heißt denn dein Freund?
Jan: Ich möchte heute Abend nicht über ihn sprechen. Wir ... wir hatten ein bisschen Stress. Geschäftlich.
Angelina: Du bist verheiratet?
Jan: Ja. Aber.... darüber möchte ich heute Abend auch nicht reden.
Angelina: Verstehe. Komm.

Sie geht mit ihm an einen Tisch und dort bestellen sie Champagner. Sie reden viel und es wird auch viel gelacht. Ab und zu tanzen sie zusammen. Nach etwa 2 Stunden, bei Jan wirken die Drinks, geht sie ganz dicht zu ihm.

Angelina: Was ist? Wollen wir nach oben?
Jan: Ich weiß nicht. Ich...... ich würde schon, aber.....
Angelina: Deine Frau?
Jan: Du kennst sie nicht. Wenn sie davon erfährt, dann.....
Angelina: Du musst es ihr ja nicht sagen.
Jan: Das sagst du so leicht. Die wird mir das an den Augen ablesen können.
Angelina: Komm.

Sie nimmt ihn an die Hand und geht mit ihm dieTreppe nach oben. Auf dem Flur stehen ein paar Frauen und reden miteinander.
Angelina öffnet eine Zimmertür und sie gehen hinein.
Jan schaut sich im Raum um.

Angelina: Mach es dir doch schon mal gemütlich. Ich komme gleich wieder.

Sie verschwindet im Badezimmer. Jan nutzt die Gelegenheit und schaut sich genauer um.
ER kennt ja das Video und weiß, wo er nach der Kamera suchen muss.
Er findet auch sofort die Einrichtung. Gut versteckt, wenn man davon nichts ahnt. Er macht ein paar Fotos mit seinem Handy.

Sie kommt wieder, geht auf ihn zu.

Angelina: Was ist los? Nicht so steif.

Sie zieht ihm das Jackett aus und lockert die Krawatte. Dann küssen sie sich. Sie lassen sich auf das Bett fallen.
Jan spielt das spiel bis zu einem gewissen Punkt mit, dann wird er plötzlich ernst.

Angelina: Was ist los?
Jan: Es .... es tut mir Leid, aber.....könnten wir nicht in ein Hotel gehen?
Angelina: Warum? Was gefällt dir denn an diesem Raum nicht?
Jan: Zu viele Zuschauer.
Angelina: Wie bitte?
Jan: Ich hab das Gefühl, wir werden beobachtet.
Angelina: So ein Blödsinn. Wer sollte uns denn beobachten?
Jan: Und was ist das hier?

Er steht jetzt auf und geht auf die Kameraeinrichtung zu. Zeigt ihr das Objekt.
Sie kommt zu ihm, lässt die Kamera nicht aus den Augen.

Jan: Erpressung..... das ist kein Kavaliersdelikt.
Angelina: Scheiße, bist du ein Bulle?
Jan: Nein. Nein, das bin ich nicht.
Angelina: Was dann?
Jan: Ich arbeite für einen Anwalt. Dessen Klient war hier und hat einen wirklich netten Videomitschnitt von deinem Chef bekommen.
Mit einer Zahlungsaufforderung.
Angelina: Davon weiß ich nichts.
Jan: Ach komm, hör doch auf.
Angelina: Das musst du mir glauben.
Jan: Es ist spielt keine Rolle, was ich glaube. Sag deinem Chef, dass unser Klient nicht zahlen wird. Und wenn ihr keine Anzeige riskieren wollt,
hört mit diesem schmutzigen Geschäften auf.
Angelina: War’s das?
Jan: Für mich schon.

Er nimmt nun seine Jackett und seine Krawatte und verlässt das Zimmer.
Angelina bleibt. Folgt ihm nicht.

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Beitrag  cat Fr 09 Nov 2012, 09:23



Als Jan nach draußen kommt, wird er von einem Mann festgehalten.

Mann: Sorry, aber.... sie haben noch was vergessen.
Jan: Ach ja? Was denn?
Mann: Wenn sie bitte mitkommen würden?

Der Mann führt Jan um den Block herum. Da warten noch zwei weitere Männer und dann geht alles ziemlich schnell. Sie schlagen auf Jan ein und als dieser am Boden liegt, bekommt er noch einen Tritt. Dann steht ein Mann vor ihm, dunkel gekleidet.

König: Wenn du dich hier noch einmal blicken lässt, dann wird es nicht so glimpflich für dich ausgehen. Sag deinem Freund, dass er nur zahlen muss und er hat nichts zu befürchten.

Er gibt Jan jetzt den Rest und tritt noch einmal kräftig zu. Dann verschwinden die Leute.

Jan braucht eine Weile, bis er sich wieder auf die Beine stellen kann. Sein Oberkörper schmerzt und über dem Auge hat er eine blutende Wunde.
Langsam macht er sich wieder zum Wagen und fährt nach Hause. Chris öffnet ihm die Tür.

Chris: Ach du Scheiße. Was ist denn mit dir passiert?
Jan: Ich hab sie ein bisschen aufgescheucht.
Chris: So hast du. Komm erst mal.

Er bringt ihn ins Wohnzimmer und Jan lässt sich ins Sofa fallen. Er hat Schmerzen.

Chris: Warte.

Chris geht ins Badezimmer und holt seinen Verbandskasten.

Chris: Du musst dein Hemd ausziehen.

Er hilft Jan, der starke Schmerzen hat, beim Ausziehen. ER sieht die blauen Flecken, die sich inzwischen auf seinem Brustkorb abzeichnen.

Chris: Mann, ich dachte, du erledigst so etwas diplomatisch.

ER versorgt erst mal die Wunde über dem Auge, dann widmet er sich den Prellungen.

Wenig später liegt Jan im Bett. Er bekommt von Chris noch einen Tablettencocktail, damit er die Nacht über ruhig schlafen kann.
Was er auch tut.

Chris schaut morgens kurz ins Gästezimmer. Jan schläft noch. Dann verschwindet er.

Als Jan zu sich kommt ist es halb zehn. Er geht in die Küche. Seine Schmerzen erinnern ihn daran, was am Abend geschehen ist.
Das Frühstück steht schon auf dem Tisch.

Jan: Chris?

Er bekommt keine Antwort, schenkt sich erst einmal einen Kaffee ein.
Dann setzt er sich an den Tisch und fängt an.
Es dauert nicht lange und Chris kommt zurück.

Chris: Morgen.
Jan: Morgen. So früh schon unterwegs? Es ist doch Wochenende.
Chris: Stimmt, aber ich hatte noch etwas Dringendes zu erledigen. Ich bin beim Veronique vorbeigefahren und soll ich dir was sagen? Da stand die Polizei und hat den Laden wohl gefilzt.
Jan: (schaut Chris jetzt an, grinst) Du hast nicht zufällig nachgeholfen?
Chris: Hier. (er gibt ihm sein Handy wieder) Waren gute Aufnahmen dabei.
Jan: Ich fass es nicht.
Chris: Was? Ich denke, dass Fuchs jetzt wieder ruhig schlafen kann.
Jan: Und das ist ja die Hauptsache. Dass die Klienten zufrieden sind.
Chris: So ist es. Und du? Wie geht es dir?
Jan: Geht so.
Chris: Schmerzen?
Jan: Nur wenn ich lache.
Chris: Na dann.

Er nimmt sich jetzt ebenfalls einen Kaffee.

Chris: Was hältst du davon, wenn wir einen Ausflug machen? Wir könnten nach Holland rüber.
Jan: Sei mir nicht böse, aber..... (er zeigt ihm die Zeitung) Ich hab mir hier zwei Wohnungsanzeigen herausgesucht, die ganz gut klingen.
Chris: Wozu? Ich finde, wir sind nicht nur beruflich ein gutes Team. Du kannst hier wohnen bleiben.
Jan: Danke, ist nett von dir. Aber..... ich ziehe es doch lieber vor, mich alleine zu versorgen.
Chris: Also gut. Dann... komm ich aber mit.
Jan: Gerne.

Sie frühstücken zu Ende und machen sich später dann auf den Weg zur ersten Wohnungsbesichtigung.

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Beitrag  cat Fr 09 Nov 2012, 09:39


Die erste Wohnung ist eine 2-Zimmerwohnung, möbliert.
Allerdings ist die Vermieterin etwas irritiert, als Jan mit Chris auftaucht. Sie vermutet, dass die beiden etwas miteinander haben.
Sie überlegt und als Jan nach der Miete fragt, antwortet sie „500 Euro kalt“
Da muss selbst Chris schlucken.

Chris: 500 Euro? Ist das nicht ein bisschen viel?
Frau: Finde ich nicht.
Jan: Ja, also..... das tut mir Leid. Aber.... das ist mir doch etwas zu viel.
Frau: Schade.

Sie verabschieden sich von ihr und fahren zur nächsten Adresse.
Dieses Mal handelt es sich um eine leere 2-Zimmerwohnung. Alles frisch renoviert. Der Vermieter ist von Jan ganz angetan und auch der Preis hört sich gut an.

Mann: 350 Euro kalt.
Jan: Wo ist der Haken?
Mann: Es gibt keinen Haken. Ich möchte mit der Vermietung keinen Reibach machen. Ich will aber auch ehrlich sein, dass es sein kann, dass ich die Wohnung in einem Jahr möglicherweise wieder selbst nutzen könnte.
Jan: Das wäre schon OK.
Mann: Gut, dann... würde ich ihnen die Wohnung gerne überlassen.
Jan: Super.
Mann: Ich habe hier schon mal den Mietvertrag dabei. Nehmen sie ihn mit nach Hause und rufen sie mich an, wegen einem erneuten Termin.
Jan: Das mache ich. Vielen Dank.

Sie verlassen die Wohnung und gehen nach unten. Chris und Jan schauen sich an.

Chris: OK, Wohnung hast du, fehlen nur noch die Möbel. Du willst doch nicht alles neu kaufen?
Jan: Seh ich so aus, als dass ich mir das leisten könnte?
Chris: Nee.
Jan: Ich…. Ich werde meine Eltern fragen. Vielleicht kann ich ja etwas aus meinem alten Jungendzimmer bekommen. Brauchen sie ja eh nicht.
Chris: Gut, dann lass uns zu deinen Alten fahren. Freu mich, deine Mutter mal wieder zu sehen.

Sie machen sich auf den Weg.

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Beitrag  cat Fr 09 Nov 2012, 09:45

Es ist mittlerweile schon Mittag.
Jan klingelt und kurz danach öffnet sein Vater.

Andreas: Jan.
Jan: Hallo. Stören wir?
Andreas: Nee, ganz im Gegenteil. Wir essen gerade und du kennst ja deine Mutter, wenn es Eintopf gibt.
Jan: Ja.
Chris: Was ist denn dann?
Jan: Meine Mutter meint immer, sie müsste für die ganze Nachbarschaft mitkochen.
Chris: Verstehe. Na dann.... ich hab Hunger.
Andreas: Dann rein mit euch.

Sie gehen in die Küche und dort sitzt schon Jans Mutter.

Jan: Hallo Mama. (er geht zu ihr und gibt ihr einen Kuss)
Hannelore: Jan, schön, dass du vorbei kommst. Hallo Chris.
Chris: Hallo Frau Maybach. Gut sehen sie aus.
Hannelore: Danke.
Andreas: Setzt euch.

Er holt zwei Teller und Besteck. Danach bekommen sie einen ordentlichen Schlag vom Gemüseeintopf.

Chris: Hmm, das schmeckt echt lecker.
Jan: Stimmt.
Hannelore: Danke.
Andreas: Gibt es einen bestimmten Grund für euer Auftauchen?
Jan: Ja, ich.... ich hab mir heute morgen eine Wohnung angeschaut und.... sie sagt mir auch zu.
Hannelore: Das ist schön.
Jan: Ja. Nur.... die Wohnung ist leer und.... ich brauche ein paar Möbel. Und da wollte ich fragen, ob ich nicht ein paar Sachen aus meinem Jugendzimmer haben könnte.
Andreas: Natürlich. Allerdings..... die Möbel deiner Großeltern stehen immer noch in einem Lager etwas außerhalb von Köln. Deine Mutter konnte sich bis jetzt nicht davon trennen. Wir könnten nach dem Essen vorbei fahren und du schaust dich dort um.
Chris: Das klingt doch gut.
Jan: Ja. Super, danke.

Jan ist froh, dass sein Vater nicht weiter bohrt. Sie essen gemütlich weiter.

Andreas: Was... ist denn mit deinem Auge passiert?
Jan: Ach..das....
Chris: Jan arbeitet für mich und gestern Abend hatte er schon seinen ersten Einsatz. Und wie er eben mal so ist, hat er sich gleich mit vollem Körpereinsatz reingehängt.
Andreas: Verstehe. Aber... alles im legalen Bereich, hoffe ich doch.
Chris: Herr Maybach... sie waren selbst Jurist. Sie kennen doch das Geschäft.
Andreas: Zur Genüge, ja.

Sie müssen alle grinsen.

Wenig später sind sie auf dem Weg zu dieser Lagerhalle.

Andreas: Ich weiß nicht, wie oft ich schon auf deine Mutter eingeredet habe. Aber sie kann sich einfach nicht trennen.
Chris: Na ja, hängen wahrscheinlich eine Menge Erinnerungen daran.
Andreas: Das mag ja sein. Aber wir haben unsere eigenen Möbel und was ist, wenn wir mal nicht mehr sind? Dann bleibt alles an Jan hängen.
Jan: Jetzt mal langsam. So schnell stirbt es sich nicht.

Andreas schließt die Lagertür auf und sie gehen hinein. Chris findet den Lichtschalter und vor ihnen tut sich ein wahres Paradies an alten, aber immer noch schönen Möbeln auf.

Chris: Wow. Ich weiß nicht, ob ich mich davon trennen könnte.
Jan: Stimmt. Ich kann Mama da schon verstehen.
Andreas: Sentimentalitäten. Jungs, ihr müsst realistisch denken.
Jan: Tun wir doch auch. Also... ich könnte schon das ein oder andere brauchen.
Andreas: Bedien dich. Du kannst deiner Mutter kein schöneres Geschenk machen.
Chris: Also, dann.... besorg ich uns am Montag einen Transporter und holen das, was du brauchst.
Jan: Einverstanden.
Andreas: Schön. Wenn ich euch helfen soll, dann sagt Bescheid.
Jan: Ist gut Papa, aber.... das machen wir schon.
Chris: Ich sag noch ein paar Freunden Bescheid, dann klappt das auch.
Andreas: Gut. Ich... muss jetzt leider wieder los. Deine Mutter wollte noch in die Stadt.
Jan: Ja, geh nur. Und.... nochmal danke.
Andreas: Hey, das ist schon OK.

Sie gehen wieder nach draußen. Andreas schließt die Tür wieder ab und gibt Jan den Schlüssel.

Andreas: Hier.
Jan: Danke.
Andreas: (will zum Wagen, dreht sich noch einmal um) Ach Jan, könntest du mir einen Gefallen tun?
Jan: Klar.
Andreas: (sie schauen sich an, er schweigt kurz) Ruf deine Frau an. Sie.... sie wartet darauf, ja?

Dann geht er zum Wagen und fährt davon.
Jan bleibt stehen, schaut ihm nach. Chris merkt, dass es in ihm arbeitet.

Chris: Alles OK?
Jan: (dreht sich zu ihm um) Sicher.

Er geht an ihm vorbei zum Wagen. Sie fahren nach Hause.

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Beitrag  cat Fr 09 Nov 2012, 09:47


Am Abend.
Jan steht an der Tür zu Chris Schlafzimmer. Er zieht sich um.

Jan: Du gehtst weg?
Chris: Samstagabend ist mein Bowlingabend. Und ich hab einiges wieder gut zu machen.
Jan: Verstehe.
Chris: Hey, warum kommst du nicht mit?
Jan: Danke, aber.... ich wäre kein guter Mitspieler.
Chris: Schade.
Jan: Ich mach’s mir hier gemütlich.
Chris: Tu das.

Er schnappt sich seine Jacke und verschwindet.

Jan macht es sich gemütlich. Er schenkt sich ein Glas Rotwein ein und holt sich ein Buch aus Chris Bücherregal. Er hat eine Menge guter Bücher. Viele kennt er schon, aber einige doch nicht.


Chris kommt fast zu spät zu seinem Bowlingabend. Die anderen warten schon auf ihn.

Mann: Na endlich. Dachten schon, du kneifst heute.
Chris: Ich doch nicht. Wo ist Basti?
Mann: Kommt nicht. Die Wohnung seiner Mutter ist komplett ausgebrannt. Sie hat vergessen den Herd auszuschalten.
Olaf: Oh mein Gott. Ein Horrorgedanke. Wenn ich mir vorstelle, so etwas würde mir passieren.
Mann: Stimmt. Du hast.... nichts mehr.

Chris fängt an bei dem Gespräch seiner Freunde nachzudenken. Ihm kommt jetzt Jan in den Sinn.
Sie fangen schließlich an zu spielen, aber Chris ist nicht wirklich bei der Sache.

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Beitrag  cat Fr 09 Nov 2012, 09:56


Zu Hause ist es Jan, der Benni anruft.
Der geht auch ziemlich schnell ans Handy.

Benni: Papa, wo steckst du denn?
Jan: Ich bin Köln.
Benni: Bei Oma und Opa?
Jan: Da war ich. Wohne jetzt bei Chris.
Benni: Verstehe. Papa.... warum bist du einfach so abgehauen? Ich war total geschockt, als ich hörte, dass eure Wohnung ausgebrannt ist.
Jan: Benni, es tut mir Leid. Ich weiß, ich hätte dich informieren müssen. Aber....mir ging es in dieser Nacht nicht gut. Ich musste weg. Einfach nur weg.
Benni: OK. Wir sehen uns ja bald.
Jan: Wieso das?
Benni: Ich komme nächstes Wochenende nach Köln. Klassentreffen.
Jan: Hey, das ist super. Dann kannst du bei mir wohnen. Wenn du willst.
Benni: Ich denke du wohnst bei Chris?
Jan: Ja, aber am Montag ziehe ich in eine eigene Wohnung.
Benni: Dann kommst du nicht mehr zurück nach Leipzig?
Jan: Im Moment nicht, Benni. Es... es geht einfach nicht.
Benni: Ist schon OK. Also ich .. ich würde schon gerne bei dir wohnen.
Jan: Also gut, dann freu ich mich.
Benni: Ich mich auch.
Jan: Benni, hast du mit Leni gesprochen?
Benni: Nein. Ich hab sie nicht gesehen. Sie wohnt bei Hajo.
Jan: Ja, ich weiß. Wir hatten Streit.
Benni: Wieder mal. Papa, ihr solltet euch wirklich mal richtig aussprechen.
Jan: Ja.
Benni: Soll ich ihr etwas ausrichten?
Jan: Nein, ich... ich werde mich bei ihr melden.
Benni: Gut. Dann grüß mir mal Chris und wir sehen uns dann nächste Woche.
Jan: Ja, bis dann.

Er legt auf und überlegt, ob er Leni anrufen soll. Aber er lässt es.
Kurze Zeit später geht die Tür auf. Chris kommt herein. Jan ist erstaunt.

Jan: Was, schon fertig mit spielen?
Chris: Hatte keine Lust heute.

Er setzt sich zu ihm auf’s Sofa und nimmt sein Rotweinglas, trinkt einen Schluck.

Jan: Nur zu.
Chris: Danke. (er nimmt noch einen Schluck)
Jan: Ist alles OK?
Chris: (lässt Jan nicht aus den Augen) Jan..... wieso ist deine Wohnung ausgebrannt?

Sie schauen sich an, dann meidet Jan seinen Blick. Schweigt.

Chris: War es... eine Unachtsamkeit?
Jan: Nein.
Chris: Jan, bitte. Rede mit mir. Warum bist du hier?
Jan: (schaut ihn wieder an) Wir hatten einen Fall. Ein toter Junge. Als man ihn fand, hatte er die Hände gefaltet und zwei Rosen lagen auf seinem Brustkorb. Die Autopsie hat ergeben, dass er missbraucht und danach erdrosselt wurde. Danach hat ihn der Täter gereinigt.
Chris: Wie krank ist das denn.
Jan: Meinem Chef fiel sofort ein Mann ein, der vor vielen vielen Jahren genau nach diesem Schema einen Jungen getötet hat. Und wie es der Zufall so wollte.... der Mann war seit drei Tagen raus. Er saß 26 Jahre ein.
Chris: So einen hätte ich überhaupt nicht mehr rausgelassen.
Jan: Ich auch nicht. Aber er war nun mal draußen.
Chris: Und?
Jan: Für die meisten war klar, dass dieser Mann zum Wiederholungstäter wurde. Alles deutete darauf hin.
Chris: Das klingt nach einem Aber.
Jan: Ich war mir zu Beginn der Ermittlungen auch sicher, dass er es war. Aber nach und nach kamen mir Zweifel. Ich .. ich habe mich mit diesem Mann beschäftigt. Ihn studiert.
Chris: Kann ich mir vorstellen.
Jan: Ich kam letztendlich zu dem Ergebnis, dass er unschuldigt ist und dass jemand nach seinem Muster getötet hat, um ihm die Schuld in die Schuhe zu schieben.
Chris: OK, so weit ist alles klar. Und?
Jan: Leni hat in dieser Sache recherchiert und ihre Berichte hatten alle den gleichen Wortlaut. Der Mann wurde zum Wiederholungstäter. Die Leute, die in seiner Nähe wohnten, waren total aufgeschreckt. Hatten Angst um ihre Kinder. Das ging am Ende so weit, dass sie seine Haustür eintreten wollten, um ihn zu richten.
Chris: Eine regelrechte Hetzjagd.
Jan: Genau. Ich hab... Leni mehr als einmal gebeten, damit aufzuhören. Aber sie machte weiter. Ich hab ihn dann, um sein Leben zu schützen, mit zu mir genommen.
Chris: Ich kann mir jetzt schon denken, was passiert ist. Leni war nicht einverstanden.
Jan: Absolut nicht. Sie hat mir eine Riesenszene gemacht und am Ende ist sie mit Lotte ausgezogen. Ich konnte an diesem Abend noch den wahren Mörder stellen. Und während des Verhörs hab ich erfahren, dass meine Wohnung in Flammen steht. Als ich dort ankam, war die Feuerwehr schon mitten bei der Arbeit. Wenig später stellte sich heraus, dass ein paar Leute Brandbeschleuniger in die Wohnung warfen, weil sie herausfanden, dass dieser Mann bei mir war.
Chris: Und was ist mit dem Mann passiert?
Jan: Die Feuerwehr konnte nur noch seine Leiche bergen.

Jetzt herrscht ein wenig Stille.

Jan: Ich hätte den Mann schützen müssen.
Chris: Jan, du hast getan, was du tun konntest. Niemand konnte doch ahnen, dass die Leute sein Versteck herausfinden.
Jan: Ich glaube... das Leni dahintersteckte. Sie wusste, dass dieser Mann in unserer Wohnung war.
Chris: Hast du sie gefragt?
Jan: Ich hab sie seit ihrem Auszug aus der Wohnung nicht mehr gesehen.
Chris: Verstehe. Aber.... solltest du dann nicht mit ihr darüber reden?
Jan: Es hat vorher schon nicht mehr gestimmt. Ich hab ihr nicht mehr genügt. Dieser Vorfall hat letztendlich das Fass zum Überlaufen gebracht.
Chris: Jan.... glaubst du.... dass deine Flucht eure Probleme lösen wird?
Jan: Ich weiß es nicht. Das einzige, was ich weiß, ist, dass ich Abstand von allem brauche. Ich hab versagt. Meinetwegen musste dieser Mann sterben.
Chris: Also ich seh das jetzt ein bisschen anders, aber..... OK. Ich kann dich auch ein Stück weit verstehen. Jan, du kannst solange für mich arbeiten, wie du willst. Aber bitte, tu mir den Gefallen und denke bei Gelegenheit darüber nach, ob du wirklich so weiter machen möchtest. Ich denke da nicht zuerst an Leni, sondern an deine Tochter. Ich weiß, wie sehr dir Kinder am Herzen liegen. Besonders, wenn es die eigenen sind. Sie fehlt dir doch, oder?
Jan: Natürlich fehlt sie mir.

Er wird etwas lauter und steht auf, geht zum Fenster.
Chris lässt ihn nicht aus den Augen.

Chris: tut mir Leid. Ich... werde dich nicht drängen. Steht mir auch gar nicht zu.

Jan dreht sich um und sie schauen sich an.

Jan: Danke Chris. Ich bin froh, dass wir uns in der Stadt über den Weg gelaufen sind.
Chris: Und ich erst. So und jetzt hab ich Lust noch irgendwas zu unternehmen. Was ist?
Jan: Was schlägst du vor?
Chris: Wie wär’s mit einer langen Kinonacht? Weißt du noch? Früher?
Jan: Klar.
Chris: Komm, gib dir einen Ruck. Wird bestimmt cool.
Jan: Also gut.

Die beiden gehen schließlich los in die Stadt um im Kulturzentrum an der langen Kinonacht, die jeden Samstag stattfindet, teilzunehmen.
Es ist schon fast in der Früh, als sie nach Hause kommen. Sie hauen sich auch gleich auf’s Ohr. Es ist ja Sonntag. Den verschlafen sie fast den ganzen Tag.
Danach gehen sie joggen, um den Kopf wieder frei zu bekommen.

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Beitrag  cat Fr 09 Nov 2012, 10:00

Am Montag holen sie dann mit einem Transporter verschiedene Möbel und Jan freut sich, wie so nach und nach die Wohnung ein wenig gemütlicher wird. Chris hat für diesen Tag sämtliche Termine abgesagt und ein paar Freunde von ihm helfen noch dazu.

Am Abend ist alles erledigt. Chris und Jan sitzen auf dem Sofa und schauen sich um.

Jan: Hätte nicht gedacht, dass wir das hinkriegen.
Chris: Ach was. Das war doch gar nichts. Da hab ich schon schlimmeres erlebt.

Es klingelt an der Tür.

Jan: Wer ist dann denn jetzt?
Chris: Mach auf, dann weißt du’s.

Sie schauen sich an, grinsen. Jan steht auf und öffnet die Tür. Es sind seine Eltern.

Jan: Mama.
Hannelore: Dein Vater kommt gleich. Er holt noch etwas aus dem Wagen.
Jan: Soll ich ihm helfen?
Hannelore: Nein, das schafft er schon.

Sie kommt herein und schaut sich um. Sie sieht sehr glücklich aus, als sie die Möbel ihrer Eltern wieder sieht.

Hannelore: Hallo Chris.
Chris: Frau Maybach, hallo.
Hannelore: Du hast es richtig gemütlich, mein Junge.
Jan: Danke.

Jetzt kommt sein Vater ins Wohnzimmer. Er trägt eine große Kiste.

Jan: Warte, ich helfe dir.

Sie setzen gemeinsam die Kiste auf den Boden.

Hannelore: Ich hab dir das Nötigste an Geschirr zusammengestellt. Damit du mir nicht verhungerst.
Jan: Danke.
Chris: Heute Abend schläft er noch einmal bei mir. Muss ja auch erst mal einkaufen.
Hannelore: Klar.
Jan: Ja, ich kann euch deshalb auch überhaupt nichts anbieten.
Andreas: Musst du auch nicht. Aber... wir wollten eigentlich fragen, ob wir euch zum Essen einladen dürfen? Ich meine, ihr habt heute mit Sicherheit schwer geschuftet.
Chris: Das haben wir, aber.... ich hab zu Hause schon alles vorgerichtet.
Hannelore: Schade.
Jan: Das holen wir einfach nach, ja?
Andreas: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. So, dann ... gehen wir mal wieder. Melde dich, ja?
Jan: Mach ich und...nochmal vielen Dank für.... alles.
Hannelore: Ach was. Ich wusste, warum ich mich von den Möbeln noch nicht getrennt habe.

Sie verlassen die Wohnung und wenig später auch Jan und Chris. Sie fahren nach Hause und kochen sich etwas.

Die Woche wird ziemlich anstrengnd. Jan hat jeden Tag etwas zu tun. Observieren, Nachforschungen anstellen. Fotografieren. Das ganze Programm.

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Beitrag  cat Fr 09 Nov 2012, 10:05


Schließlich ist es Samstag und Benni kommt mit dem Zug in Köln an. Jan wartet auf dem Bahnsteig und freut sich riesig, als er aussteigt. Vater und Sohn fallen sich in die Arme.

Benni: Hallo Papa. Siehst gut aus.
Jan: Danke. Es geht mir auch gut. Komm.

Sie fahren zu ihm nach Hause. Dort breitet sich Benni ein wenig aus. Er trifft sich erst am Abend mit seinen Freunden.
Sie sitzen wenig später am Tisch und essen eine Kleinigkeit.

Benni: Hast du ...Leni angerufen?
Jan: Nein, noch nicht. Warum fragst du? Hat sie was gesagt?
Benni: Sie hat mich mal kurz angerufen, ob ich was von dir gehört habe.
Jan: Und... was hast du ihr gesagt?
Benni: Nichts. Dass du dich bei mir noch nicht gemeldet hast. (Jan meidet seinen Blick) Papa, hältst du das für gut? Sich so gar nicht zu melden?
Jan: Ich hatte die Woche über eine Menge zu tun.
Benni: So so.
Jan: Ja.
Benni: Möchtest du denn nicht wissen, wie es Charlotte geht?
Jan. Es geht ihr gut.
Benni: Woher willst du das wissen?
Jan: Ich weiß es eben.
Benni: (er lässt seinen Vater nicht aus den Augen, der schaut ihn jetzt auch an) Ich fass es nicht. Du ... du lässt Leni beschatten?
Jan: So ein Quatsch. Ich hab ein Freund, der... ab und zu mal einen Blick auf sie wirft
Benni: Mann Papa, was ist nur mit dir los.

Sie schweigen eine Weile.

Benni: Papa.... warum ist eure Wohnung ausgebrannt? Jemand hat erzählt, es wäre Absicht gewesen.
Jan: Die Leute, die die Brandsätze in die Wohnung geworfen haben, hatten ein ganz bestimmtes Ziel. Sie wollten den Mann, den ich bei mir aufgenommen habe, töten. Was ihnen ja letztendlich auch gelang.
Benni: Dieser Kindermörder, oder?
Jan: Ja. Leni hat nicht verstanden, warum ich ihn zu mir holte. Aber in seiner Wohnung konnte er nicht bleiben. Die haben sie ja schon zu stürmen versucht.
Benni: Warst du dir wirklich sicher, dass er unschuldig ist?
Jan: Ja.
Benni: Papa, warum hast du alles hingeschmissen? Ich meine... du hast doch schon öfter Rückschläge erleben müssen.
Jan: Das mag ja stimmen, aber dieses Mal war es einfach zu viel. Leni hat mit ihrer Haltung mir gegenüber dazu beigetragen, dass es am Ende so kommen musste.
Benni: Ihr müsst euch unbedingt aussprechen. Du.... du liebst sie doch noch, oder?
Jan: Irgendwie schon. Aber... ich kann noch nicht, Benni. Ich.... ich setze mich jedesmal mit Tätern und Opfern auseinander. Versuche, sie zu verstehen, ihr ....Handeln zu erklären. Ich bin an einem Punkt angekommen, an dem es einfach nicht mehr geht.
Benni: Und das genau ist dein Problem, Papa. Immer die anderen. Im Wohle der Gerechtigkeit. Und darüber hinaus vergisst du, dass du auch nur ein Mensch bist. Ein Mensch, der Gefühle hat, Ängste und Sorgen.
Jan: (schaut ihn jetzt an) Sag mal, du studierst wirklich Musikwissenschaft? Nicht vielleicht doch Psychologie?

Benni muss jetzt grinsen.

Benni: Ich mein’s ernst Papa. Du musst auch mal an dich denken.
Jan: Das tu ich gerade.
Benni: Ja, aber.... etwas zu krass würde ich sagen.
Jan: Ich soll also wieder nach Leipzig kommen, meine Job erledigen und so tun, als hätte es die letzten Wochen nicht gegeben, ja?
Benni: Nein, natürlich nicht, aber..... so einfach abzuhauen..... das hätte ich dir nie zugetraut. Und ich glaube, die anderen auch nicht.
Jan: Kann ja sein. Aber so ist es nun einmal. Und ich möchte im Moment noch nicht zurück in mein altes Leben. Läuft ganz gut so.
Benni: Und wie arbeitet es sich so als Privatschnüffler?
Jan: Nicht schlecht. Allerdings hab ich bei manchen Aktionen doch manchmal ein ungutes Gefühl.
Benni: Weil du über die Grenzen der Legalität hiniausgehen kannst?
Jan: Ja.
Benni: Na dann pass mal auf, dass du nicht noch auf die schiefe Bahn geräts.

Sie müssen jetzt beide schmunzeln.
Das Wochenende geht schnell vorbei und am Montagmorgen bringt Jan Benni wieder zum Zug. Sie hatten eine kurze aber schöne Zeit miteinander verbracht.
Jan verspricht ihm aber nicht, ihn in Leipzig zu besuchen.

Die Wochen vergehen und Jan ist mit Arbeit gut versorgt.

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Beitrag  cat Fr 09 Nov 2012, 10:07


In Leipzig ist es Leni, die immer noch bei Hajo wohnt. Das Geld von der Versicherung ist eingegangen, aber sie möchte sich keine eigene Wohnung suchen. Hat sie immer noch Hoffnung, dass Jan zurückkommt und sie dann gemeinsam wieder etwas aufbauen.
Sie packt eine Tasche.

Hajo: (hört sie und geht die Treppe nach oben) Was machst du?
Leni: Ich packe.
Hajo. Das sehe ich. Du hast mir gar nicht gesagt, dass du wegfährst.
Leni: Das wusste ich bis vor einer Stunde auch noch nicht.
Hajo. Und wohin geht die Reise, wenn ich fragen darf?
Leni: (hört auf mit packen, schaut ihn an) Ich fahre nach Köln.
Hajo: Leni, hältst du das für eine gute Idee?
Leni: Meine beste, die ich in letzter Zeit hatte.
Hajo. Was versprichst du dir davon?
Leni: Ich möchte einfach wissen, wie es Jan geht. Und außerdem ... er hat eine Tochter, schon vergessen?
Hajo: Nein, natürlich nicht.
Leni: Er kann mich hassen, Papa. Das ist mir egal. Aber er kann sich der Verantwortung Charlotte gegenüber nicht entziehen.
Hajo ER zahlt dir jeden Monat Geld.
Leni: Ach.. und das reicht in deinen Augen? Nee Papa, so einfach kommt er mir nicht davon. Ich werde ihm sagen, dass ich für einige Zeit ins Ausland gehe und er sich um Lotte kümmern muss. Mal gespannt, wie er darauf reagiert.
Hajo: Leni..... so löst ihr eure Probleme garantiert nicht.
Leni: Mag sein, aber ich muss was tun, Papa. Sonst werde ich noch wahnsinnig. Jan fehlt mir. (sie wird jetzt etwas traurig)
Hajo. Also gut, aber... dann komme ich mit.
Leni: Papa.
Hajo: Keine Widerrede. Mir fehlt er nämlich auch.

Er verlässt das Zimmer und geht wieder nach unten. Leni muss ein wenig schmunzeln.

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Beitrag  cat Fr 09 Nov 2012, 10:15


Am nächsten Wochenende machen sie sich dann auf den Weg.
Sie fahren mit dem Wagen nach Köln. Jan hat überhaupt keine Ahnung, was auf ihn zukommt.
Hajo parkt seinen Wagen vor dem Mietshaus. Sie bleiben eine Weile sitzen.

Hajo: Nervös?
Leni: Ein bisschen schon.
Hajo: Vielleicht hättest du ihn doch besser angerufen und gesagt, dass wir kommen.
Leni: Nein. Ich wollte ihn überraschen und das tu ich auch.

Sie steigen aus und Leni öffnet den Kindersitzgurt. Lotte steigt auch auch und sie gehen ins Haus. Zweiter Stock. Sie klingeln. Aber es öffnet niemand.

Hajo: Hättest du mal doch besser angerufen. Vielleicht ist er dieses Wochenende gar nicht in Köln.
Leni: Mist.

Es kommt eine Frau von oben herunter.

Maier: Sie wollen zu Herrn Maybach?
Leni: Ja.
Lotte: Papa.
Maier: Du möchtest deinen Papa besuchen? (sie nickt) Da wird er sich aber freuen.
Leni: Wissen sie denn, wo er ist?
Maier: (schaut auf die Uhr) Auf dem Sportplatz.
Hajo: Sportplatz?
Maier: Seine Kids haben heute ein schweres Spiel.
Leni: Welche Kids?
Maier: Herr Maybach trainiert ein paar Kinder aus diesem Viertel. Und sie spielen heute gegen eine Truppe aus der Vorstadt.
Hajo: Verstehe. Und... wie kommen wir zu diesem Sportplatz?
Maier: Das ist ganz einfach. Wenn sie jetzt aus dem Haus kommen, gehen sie links die Straße entlang. Immer geradeaus. Dann laufen sie direkt darauf zu. Gar nicht zu verfehlen.
Leni: Dankeschön.
Maier: Bitte.

Sie geht ebenfalls nach unten, muss sie noch einkaufen gehen.

Hajo und Leni schauen sich an, dann nimmt sie Lotte auf den Arm und verlassen das Haus. Hajo holt den Buggy aus dem Auto, um Lotte reinzusetzen. So kommen sie schneller voran.
Sie laufen etwa 20 Minuten, als sie schon wilde Anfeuerungsrufe hören.
Sie kommen zum Eingang des Sportplatzes und sie sehen ein Fußballspiel zwischen zwei Kindermannschaften.
Sie sehen sich um.

Leni: Da ist Jan.

Jan steht am Spielfeldrand und gibt dem Schiedsrichter ein Zeichen, dass er auswechseln möchte. Der Schiri sieht das und unterbricht das Spiel.
Sie sehen jetzt, wie Jan mit einem Mädchen per Zeichensprache kommuniziert. Das Mädchen antwortet und dann schickt er sie auf das Spielfeld. Ein Junge verlässt dafür das Spielfeld.
Hajo und Leni schauen sich an, müssen schmunzeln. Sie gehen etwas näher an das Geschehen heran und beobachten das Spiel. Charlotte ist im Buggy eingeschlafen.
Die beiden verfolgen das Geschehen am Spielfeldrand, dass sich zwischen den Eltern der Kinder abspielt.

Mann: Wenn das mal gut geht.
Frau: Was meinst du?
Mann: Na Melanie einzuwechseln.
Mann1: Meine Tochter ist heute super gut drauf, wart’s ab.
Frau: Jan hat ein gutes Händchen, wenn es um Auswechslungen geht. Das hast du doch letzte Woche schon gesehen.
Mann: Ja, schon. Aber..... der Gegner ist nicht irgendwer.
Mann1: Abwarten.

Sie verfolgen das Spiel und Jans Mannschaft ist auf dem Weg zum gegnerischen Tor. Da wird ein Junge böse gefault. Alles ist in heller Aufregung. Jan natürlich auch.
Der Schiedsrichter gibt Freistoß.
Melanie schaut zu Jan, der ihr per Zeichensprache ein paar Dinge erklärt. Sie nickt nur und gibt ein kleines OK zurück. Sie legt sich den Ball vor, wird sie den Freistoß schießen.

Mann1: Melanie, das packst du. Auf geht’s!
Frau: Das schafft sie nicht.
Mann1: Das werden wir ja gleich sehen.

Melanie legt sich den Ball vor und läuft ein paar Schritte nach hinten. Dann nimmt sie Anlauf und schießt mit voller Wucht auf das Tor.
Der Ball landet schließlich hinter der Torlinie. Alles ist begeistert.
Die wenigen Leute, die am Spielfeldrand stehen, fallen sich in die Arme. Sie freuen sich für diese Truppe.

Melanie wird von ihren Kameraden abeklatscht und sie läuft voller Freude auf Jan zu. Der fängt sie auf und freut sich mit ihr.
Das Spiel wird 5 Minuten später abgepfiffen. Jans Mannschaft hat die Vorstadtkicker geschlagen. Wenn auch nur knapp. Die Kinder sind total aus dem Häuschen.
Sie versammeln sich alle um Jan und auch der Vorstand des Vereins kommt zum Gratulieren.

Wenig später sind die Kinder auf dem Weg zur Kabine und Jan bleibt noch mit ein paar Eltern zusammen.

Mann: Gute Entscheidung, Melanie einzuwechseln.
Jan: Ja.
Mann1: Meine Tochter. Ich wusste es.

Die Freude ist immer noch groß. Leni geht auf diese Gruppe zu.

Leni: Jan?

Jetzt ist es Jan, der, als er die Stimme hört, plötzlich ganz ruhig wird. Er dreht in die Richtung, von wo aus er die Stimme wahrgenommen hat.

Jan: Leni?

Sie lächelt ihn an, dann erkennt er Hajo, der etwas hinter seiner Tochter steht.

Jan: Hajo.

Jetzt sieht er Charlotte im buggy, die immer noch schläft. Er geht auf Leni zu.

Leni: Was ist? Freust du dich nicht?
Jan: Was.... was macht ihr hier?
Leni: Wir wollten dich überraschen.
Jan: Warum habt ihr nicht angerufen?
Hajo: Dann wäre es ja keine Überraschung mehr.
Jan: Ja, klar. Hallo.

Er geht jetzt etwas zögerlich auf Leni zu und gibt ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange.
Hajo gibt er die Hand.

Jan: Ja, ich..... ich sag nur kurz Bescheid, dass ich schon gehe, dann... können wir zu mir nach Hause.
Leni: Du, wenn wir stören, dann...
Jan: Nein, nein. Ihr.... ihr stört nicht. Wartet hier, ja?

Er geht ins Clubhaus und sagt dort kurz Bescheid, dass er nicht bleiben kann. Danach geht er zurück zu Leni und Hajo. Sie laufen gemütlich nach Hause.

Leni: Deine Nachbarin hat uns gesagt, dass wir dich hier finden.
Jan: Aha.
Leni: Du trainierst die Kinder?
Jan: Ja.
Hajo: Und sehr erfolgreich, wie wir gesehen haben.
Jan: Hauptsache sie haben Spaß an der Sache. Aber... ja, sie sind gar nicht so schlecht.

Sie kommen schließlich zu Hause an. Bei dem Versuch, Charlotte langsam aus dem Buggy zu holen, um sie nach oben zu tragen, wacht sie auf.
Sie strahlt über das ganze Gesicht, als sie ihren Papa sieht.

Lotte: Papa.

Sie schlingt ihre kleinen Arme um seinen Hals und Jan drückt sie ganz fest an sich.

Jan: Mein Schatz.

Sie bleiben eine ganze Weile in dieser Haltung. Leni und Hajo schauen sich an, müssen schmunzeln.
Dann gehen sie nach oben in die Wohnung. Die beiden schauen sich natürlich um.

Leni: Nett hast du’s hier.
Jan: Danke. Die Möbel sind allsamt von meinen Großeltern. Meine Mutter konnte sich bis jetzt nicht davon trennen. Das kam mir zu Gute.
Hajo: Na ja, vielleicht nicht gerade das, was ein Mann in deinem Alter in seine Wohnung stellen würde.
Jan: Mag sein, aber es erfüllt seinen Zweck, das ist das Wichtigste. Ja also... ich hab für uns alle nicht genug zu Essen, also würde ich vorschlagen, wir gehen Essen. Hier um die Ecke ist ein klasse Italiener.
Leni: Klingt gut.
Jan: Dann zieh ich mich nur schnell um, OK?
Hajo: Tu das.

Er geht ins Schlafzimmer und zieht seine Sportsachen aus. Nach zehn Minuten kommt er wieder.

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Beitrag  cat Fr 09 Nov 2012, 10:19



Wenig später sitzen sie in der Pizzeria und haben auch schon bestellt.
Charlotte sitzt in einem Hochstuhl.

Leni: Jan, ich bin nicht ganz grundlos hier.
Jan: Brauchst du Geld? Hat die Versicherung denn nicht gezahlt?
Leni: Die Versicherung hat gezahlt. Aber ich hab das Geld nicht angerührt.
Jan: Aber warum denn nicht?
Leni: Jan, es ... es war deine Wohnung.
Jan: Leni, es war unsere Wohnung.
Leni: Du weißt, wie ich das meine. Das meiste war von dir. Ich hab nicht viel dazu beigesteuert, aber darum geht es nicht. Ich... ich hab immer
Noch die Hoffung, dass du....
Jan: ... dass ich wieder komme. (sie nickt er schweigt)
Leni: Ich brauche kein Geld. Ich wohne immer noch bei Papa. Und deine monatliche Zahlung für Lotte ist mehr als genug.
Jan: Gut. Warum bist du also hier?
Leni: Ich hab .. die Möglichkeit für ein Vierteljahr nach Madrid zu gehen. In unsere Auslandsabteilung.
Jan: Das klingt doch gut.
Leni: Ja, aber... ich kann Charlotte nicht mitnehmen. Werde wenig Zeit für sie haben und bei Papa....(sie schaut Hajo an) Ich möchte ihm das nicht auch noch aufbürden.
Jan: Verstehe.
Leni: Könntest du dich in dieser Zeit um Lotte kümmern?
Jan: Klar.
Leni: Echt? (sie ist jetzt doch etwas überrascht, dass diese Zusage sofort kommt)
Jan: Ja klar. Ich bin ihr Vater.
Leni: Und.... du bist dir sicher, dass du es mit deinem Job vereinbaren kannst?
Jan: Leni, vergiss nicht, ich hab Benni, als er in Lottes Alter war, auch alleine
Großgezogen.
Leni: Ich weiß. Du... hättest also wirklich nichts dagegen?
Jan: Nein. (er schaut seine Tochter an, streicht ihr über den Kopf) Wir beide werden das super hinkriegen, hm? (sie nickt, versteht sie doch noch gar nicht richtig, worüber die Erwachsenen reden)
Leni: Du weißt gar nicht, wie froh ich bin.
Jan: Leni, das ist alles kein Thema. Wann wäre es denn soweit?
Leni: Na ja... ich.. ich müsste schon nächsten Monat fahren.
Jan: OK, dann werde ich mich am Montag gleich um einen Kitaplatz kümmern.

Sie bekommen ihr Essen und genießen es. Reden über dies und über jenes.

Jan: Wie lange wollt ihr denn bleiben?
Hajo: Wir haben vor, am Montagfrüh zurückzufahren.
Jan: Gut. Dann können wir morgen ja was Schönes unternehmen. Ich.. hab da sogar schon eine Idee.
Hajo: Kennst du ein gutes Hotel, wo ich übernachten kann? Denn ich hoffe doch, dass du Leni bei dir aufnimmst.

Das war eigentlich gar keine Frage sondern eher eine Forderung.
Jan hat das ganze schon verstanden, schaut etwas nachdenklich zu Leni.

Leni: Papa, wir können doch beide ins Hotel.
Jan: Nein..nein, lass mal. Ich...du kannst natürlich bei mir bleiben. Mit... Lotte. Kein Problem.
Leni: Wirklich nicht?
Jan: Nein. (er schluckt ein wenig) Und.. du? Du musst nicht ins Hotel. Ich... ich hab eine sehr gute Unterkunft für dich. Wird dir sicher gefallen.
Hajo: Jetzt machst du mich aber neugierig.

Sie schauen sich an, lächeln ein wenig.
Sie essen zu Ende und Jan bezahlt die Rechnung. Danach fahren sie zu Jans Eltern.

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Beitrag  cat Fr 09 Nov 2012, 10:23

Er parkt seinen Wagen vor dem schönen großen Haus.

Hajo: Das ist ja ein Prachtbau.
Jan: Ja. Ja, das ist es. Kommt.

Er hat Charlotte an der Hand und sie gehen zur Haustür. Jan klingelt. Hannelore öffnet die Tür.

Hannelore: Jan. (jetzt sieht sie die anderen natürlich auch und Lotte, die sich hinter Jan versteckt) Wen haben wir denn da?
Jan: Hallo. Ja, ich.. ich hab überraschend Besuch bekommen und..... dürfen wir?
Hannelore: Was soll denn die Frage. Hereinspaziert.

Hajo und Hannelore begrüßen sich und dann ist Leni dran.

Hannelore: (geht nach unten) Und du bist sicher Charlotte. (sie nickt nur) Sie ist ein bisschen schüchtern, hm?
Leni: Sie kennt dich nicht.
Jan: Was sich ändern wird.
Hannelore: Ach ja?
Andreas: (kommt dazu) Hab ich doch richtig gehört. Jan, schön dass du mal wieder vorbeischaust. Und du hast gleich hohen Besuch mitgebracht.

ER begrüßt Leni und danach Hajo.

Andreas: (bückt sich) Guten Tag kleines Fräulein.

Er gibt ihr die Hand, aber Lotte traut sich nicht.

Hannelore: Ihr kommt gerade recht. Bin dabei, Kaffee zu kochen und ich hab auch leckeren Apfelkuchen gebacken.
Jan: Hey, das klingt ja super.

Sie gehen auf die Terrrasse und nehmen dort Platz.

Leni: Kann ich dir helfen?
Hannelore: Wenn du möchtest.

Sie geht mit Hannelore in die Küche. Die Männer sind unter sich. Charlotte sitzt auf Jans Schoß, möchte gar nicht mehr von seiner Seite weichen.

Andreas: Na da hast du sicher nicht schlecht gestaunt, als du deinen Besuch gesehen hast, oder?
Jan: Nein.
Andreas: Wie lange bleiben sie?
Hajo: Bis Montag.
Jan: Papa.... kann Hajo bei euch übernachten?
Hajo: Jan, ich möchte keine Umstände bereiten. Ich gehe in ein Hotel.
Andreas: Unsinn, Hotel. Wo kommen wir denn da hin? Sie bleiben hier. Irgendwie sind wir doch sowieso miteinander verwandt. Oder?
Und Leni?
Jan: Bleibt mit Charlotte bei mir.
Andreas: So ist es gut.

Sie verbringen einen sehr schönen Nachmittag bei Jans Eltern und erst gegen Abend verlassen er, Leni und Charlotte das Haus. Sie fahren nach Hause. Hajo bekommt sein Zimmer gezeigt.

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Beitrag  cat Fr 09 Nov 2012, 10:31

Leni geht mit ihrem Koffer in Jans Schlafzimmer. Sie schaut sich darin um.
Jan richtet in dieser Zeit das Abendessen für Charlotte. Sie sitzt auf dem Boden im Wohnzimmer und spielt mit einem Spielzeug, dass Leni mitgenommen hat.
Leni kommt in die Küche und beobachtet Jan.

Leni: Hast nichts verlernt, hm?
Jan: Was soll ich denn verlernen?
Leni: Na ja, ich mein ja nur.

Sie stellt sich nun neben ihn, lässt ihn nicht aus den Augen. Jan merkt das.

Jan: Was ist?
Leni: Darf ich dich was fragen?
Jan: Wenn du wissen willst, ob ich eine Freundin habe....
Leni: Jan...
Jan: Ja. (sie schauen sich jetzt an, Leni ist etwas irritiert) Du kennst sie sogar.
Leni: Ach ja?
Jan: Ja. Sie hat heute das Siegtor für meine Mannschaft geschossen.
Leni: Das Mädchen?
Jan: Melli, ja. Ihre Mutter kam vor einem halben Jahr bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Seitdem lebt sie mit ihrem Vater alleine. Ich... ich hab ihren Vater kennen gelernt. Hatte große Probleme, mit dem Tod seiner Frau zurecht zu kommen. Und dabei hat er Melli vernachlässigt. Ich...
Leni: Du hast dich den beiden angenommen und ihnen geholfen.
Jan: Ja, so ungefähr. Auf jeden Fall hat Mellis Vater wieder Lust am Leben und bekommt alles ziemlich gut unter einen Hut.
Leni: Und du?
Jan: Was meinst du?
Leni: Du hast offensichtlich auch wieder Lust am Leben.
Jan: Na ja.... doch.. .irgendwie schon.
Leni: Und wir.....spielen in deinem Leben keine Rolle mehr?
Jan: (hört jetzt auf, das Essen vorzubereiten, schaut sie an) Leni.
Leni: Schon gut. Ich...
Jan: Leni, ihr beide spielt in meinem Leben immer noch eine wichtige Rolle.
Leni: Klar. Deshalb lebst du auch hier in Köln und wir in Leipzig.
Jan: Was nicht so bleiben muss.
Leni: Jan, wie stellst du dir das vor?

Jetzt kommt Lotte und zeigt ihnen, dass sie Hunger hat.
Die beiden unterbrechen ihre Unterhaltung. Jan gibt seiner Tochter das Abendessen, danach bringt er sie ins Bett.
Er hat von einer Nachbarin ein Reisebett zur Verfügung bekommen. Er liest ihr noch eine Geschichte vor und danach schläft sie auch sehr schnell ein.
Jan geht zurück in die Küche.
Leni bereitet noch eine Kanne Tee vor.

Jan: Lotte schläft.
Leni: Hey, das klappt ja besser als bei mir.
Jan: Na ja, ich denke, es war einfach ein bisschen viel für sie heute. Die Fahrt, Oma und Opa....
Leni: Du verstehst dich mit deinen Eltern wieder besser?
Jan: Sie haben mich unterstützt, die erste Zeit. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar.
Leni: Ja.

Sie will an ihm vorbei, aber er hält sie am Arm fest. Sie schauen sich an.

Jan: Leni.... ich weiß, dass du nicht verstehst, dass ich so mir nichts dir nichts abgehauen bin.
Leni: Nein....nein, ich verstehe es nicht.
Jan: Dann würde ich es dir gerne erklären.
Leni: Gut.
Jan: Leni…. Du… du hast mir vor einiger Zeit gesagt, dass ich mir Gedanken darüber machen soll, was ich vom Leben noch erwarte.
Leni: Das... das hab ich nur so gesagt.
Jan: Glaub ich nicht.
Leni: Jan... ich weiß, dass du mir die Schuld am Tod dieses.... Kindermörders gibst.
Jan: Ich bin Schuld. Ich ganz alleine.
Leni: Sei doch wenigstens einmal ehrlich. Du glaubst, dass ich den Leuten gesteckt habe, dass diese Bestie in unserer Wohnung steckt.
Jan: Hast du?
Leni: Nein. Aber ich habe in der Redaktion natürlich darüber geredet. Ich war... sauer, wütend, dass du so etwas tun konntest. Kann sein,
dass das ein Kollege an die Nachbarn weitergegeben hat.
Jan: So etwas hätte nicht passieren dürfen. Der Mann würde noch leben und....... (er schaut sie an, geht an ihr vorbei) Ach.

Er geht in eine andere Ecke der Küche, steht mit dem Rücken zu ihr.
Es wird eine Weile geschwiegen.

Jan: Ich.... (er dreht sich um, schaut sie an) Ja.. ja, du hast Recht, Leni, wenn du sagst, dass mich der Knast verändert hat.
Niemand, Leni, niemand kann sich vorstellen, wie es ist, wenn dir die letzte Würde genommen wird. Und auch wenn dieser Mann 26 Jahre seines Lebens im Gefängnis verbracht hat, er hatte das Recht auf faire Behandlung. Ihr hättet ihn alle liebendgerne wieder im Knast gesehen. Aber wir leben nun mal in einem Rechtsstaat. Und Krämer war unschuldigt.
Leni: Ich weiß. Ich hab auch sehr lange darüber nachgedacht. Und ich habe ein paar Tage später einen entsprechenden Bericht geschrieben, in dem wir einräumten, ein Stück weit auch Schuld gehabt zu haben, dass das ganze so enden musste. Aber du warst ja schon über alle Berge und konntest den Artikel nicht lesen.
Jan: Leni, ich war einfach nur noch enttäuscht. Von dir, von Hajo.... Weißt du, als ich in die ausgebrannte Wohnung kam und..... ich Krämers Leiche sah, da..... da war ich wie... wie gelähmt. Alles... alls wofür ich gekämpft habe, gelebt habe, war plötzlich zerstört. Ich musste weg. So weit wie möglich weg.
Leni: Und wir?
Jan: Ich geb zu, dass ihr in diesem Moment für mich total unwichtig ward. Leni, ich brauche Zeit. Ich brauche Zeit um zu verstehen, was in meinem Leben schief gelaufen ist.
Leni: Aber es ist nichts schief gelaufen, Jan.
Jan: Und warum hab ich mich dann so leer gefühlt? (sie lassen sich nicht aus den Augen) Leni, ich finde hier in Köln langsam wieder zu mir. Erkenne, was im Leben wichtig ist.
Leni: Würde es etwas bringen, wenn ich mit Lotte nach Köln komme?
Jan: (lächelt) Würdest du das wirklich tun? (sie zuckt etwas mit den Schultern) Nein Leni, es würde nichts daran ändern. Gib mir einfach noch ein bisschen Zeit. Und wenn ich jetzt erst mal für ein Vierteljahr mit meiner Tochter zusammenleben kann, wer weiß, vielleicht bin ich bis zu deiner Rückkehr aus Spanien dann soweit.
Leni: (schaut jetzt etwas ernst) Jan...
Jan: Du traust mir das nicht zu?
Leni: Doch natürlich würde ich dir das zutrauen, aber....
Jan: Würde? Was soll dass denn jetzt heißen?
Leni: Jan, ich.. ich muss dir was gestehen. Ich.... ich hab kein Angebot aus Madrid.
Jan: Wie jetzt.
Leni: Ich hab dich angelogen. Ich wollte nur sehen....
Jan: .... du wolltest mich testen. Ob ich es tun würde oder nicht.

Jan lässt Leni nicht aus den Augen, die meidet jetzt seinen Blick.

Jan: Ich fass es nicht.
Leni: Es tut mir Leid.
Jan: Es tut dir Leid, ja? Es hat sich nichts, aber auch gar nichts geändert.

Jan ist jetzt wütend. Er geht an ihr vorbei, schnappt sich seine Jacke und den Schlüssel. Leni hört nur noch, wie die Hautür ins Schloss fällt.
Leni wird traurig.

Leni: Bravo Leni, das hast du jetzt richtig gut hingekriegt.

Durch das Türenschlagen ist Charlotte aufgewacht. Sie ruft nach ihrer Mutter. Leni geht zur ihr, holt sie aus dem Bett und nimmt sie ganz fest in den Arm.

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Beitrag  cat Mo 12 Nov 2012, 10:04

Jan ist so sauer, dass er sich in den Wagen setzt und auf und davon fährt. Erst ziellos, dann kommt er zu Chris Wohnung. Er parkt seinen Wagen, steigt aus und geht nach oben. Er klingelt.
Es dauert eine ganze Weile, bis die Tür aufgeht.

Chris: Jan!
Jan: Entschuldige, dass ich so spät noch klingle, aber… kann ich rein kommen?
Chris: Sorry, du...ich..... (er geht ganz dicht zu ihm, flüstert) ich bin nicht alleine. Du verstehst?
Jan: Klar. (er schielt in die Wohnung, sieht aber nichts) Ja, dann.... viel Spaß noch.

Er geht wieder. Chris schaut ihm hinterher, schließt die Tür.
Im Wagen überlegt Jan, was er tun soll. Nach einer Weile entschließt er sich, doch wieder nach Hause zu fahren.

Inzwischen hat Leni all ihre Sachen gepackt und ist mit Charlotte zum Wagen. Sie fährt auf direktem Weg zu Jans Eltern.
Dort sitzen Hajo und Andreas noch bei einem Glas Wein.
Als es klingelt, ist Andreas doch etwas überrascht.

Andreas: Wer ist das denn jetzt? Um diese Zeit.

Er steht auf und sieht Leni.

Andreas: Leni.
Leni: Ist mein Vater noch auf ?
Andreas: Ja, wir trinken noch ein Glas Wein zusammen. Komm rein.

Leni geht schnell ins Haus. Sie lässt Lotte kurz im Wagen, weil sie eingeschlafen ist.

Hajo: Leni.
Leni: Papa, ich fahre zurück nach Leipzig.
Hajo: Wieso das denn?
Andreas: Setz dich. Was ist denn passiert?
Leni: Ich hab Jan erzählt, dass die Geschichte mit Madrid gelogen war. Daraufhin ist er wutentbrannt aus der Wohnung.
Andreas: Madrid?
Hajo: Eine etwas längere Geschichte.
Leni: Was ist? Kommst du mit?
Hajo: Leni, wäre das jetzt klug, bei Nacht und Nebel zu verschwinden?
Leni: Jan braucht uns nicht.
Andreas: Darf ich jetzt auch mal etwas dazu sagen? Ich weiß zwar nicht, was euch so in Rage versetzt, aber ich halte nichts von überstürzten Aktionen.
Leni: Das ist keine überstürzte Aktion. Ich fahre zurück nach Leipzig. Mit oder ohne dich, Papa.
Hajo: Ich komme natürlich mit. Gibst du mir ein paar Minuten?
Leni: Sicher, ich... ich warte im Auto.

Sie verlässt die beiden, geht aus dem Haus.

Andreas: Ich kann euch nicht umstimmen?
Hajo: Nein, aber.... tu mir einen Gefallen, kümmere dich um Jan. Er wird dir auch erklären, was es mit Madrid auf sich hat. Eine blöde Idee meiner
Tochter und ich frag mich, warum ich ihr das nicht ausgeredet habe.
Andreas: Na gut.

Hajo sucht alles zusammen und steht zehn Minuten später am Wagen. Er stellt seinen Koffer in den Kofferraum und setzt sich auf den Beifahrersitz.

Andreas: Dann wünsch ich gute Fahrt. Kommt gut zu Hause an.
Hajo: Danke.

Dann sind sie auch schon weg. Auf dem ganzen Weg in Richtung Leipzig wird nicht gesprochen. Charlotte schläft und auch Hajo fällt irgendwann in den Schlaf.
Leni macht sich Gedanken. Gedanken darüber, warum sie das getan hat und wie es mit ihr und Jan weitergehen wird. Ihr laufen ein wenig die Tränen, die aber niemand sieht.


Jan kommt nach Hause und muss erkennen, dass Leni nicht mehr da ist. Er findet auf dem Küchentisch einen Zettel.

„Es tut mir Leid, aber ich glaube, es ist besser, wenn wir wieder nach Hause fahren.
Auch wenn du wütend auf mich bist. Ich bin froh, dass wir die kurze Zeit miteinander verbracht haben. Weiterhin viel Erfolg bei allem, was du tust. Leni“

Jan nimmt das Papier und zerknüllt es, wirft es in eine Ecke. Er genehmigt sich ein Bier.
Aber bei diesem einen bleibt es nicht. Er schläft im Wohnzimmer auf der Couch ein.

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Beitrag  cat Mo 12 Nov 2012, 10:08



Am nächsten Tag ist es sein Vater, der morgens an der Tür klingelt. Aber es tut sich nichts.
Jan ist immer noch im Tiefschlaf, ist er sehr spät erst eingeschlafen und dann mit einem sehr hohen Alkoholspiegel.
Andreas Maybach versucht es einige Male, aber es passiert nichts. Er geht wieder.
Später versucht auch noch Chris sein Glück, aber Jan ist immer noch nicht ansprechbar.

Erst am Spätnachmittag kommt Jan langsam zu sich. Sein Kopf tut ihm weh und er braucht eine Weile, bis er wieder einigermaßen klar denken kann.
Er entschließt sich, einre Runde joggen zu gehen. Die frische Luft wird ihm gut tun.
Er läuft schon faste eine ganze Stunde, als er die Straße überqueren möchte und einen Moment nicht aufmerksam ist. Das heißt, der Wagen, der ihn an der Seite erwischt, taucht plötzlich auf.
Jan kann zwar noch rechtzeitig zurück, aber er fällt auf den Bordstein. Sofort bremst der Autofahrer und steigt aus. Es ist eine Frau.

Caro: Sind sie verletzt?

Sie ist total aufgelöst. Hat Angst, dass es Jan schlimm erwischt hat. Aber Jan ist schon wieder
Auf den Beinen.

Jan: Nichts passiert.
Caro: Sind sie sicher?

Die beiden sehen sich an.

Jan: Beruhigen sie sich. Mir ist nichts passiert. Alles OK.
Caro: Es.... es tut mir so leid. Ich...ich war so in Gedanken.
Jan: Ach was, ich hätte einfach besser aufpassen müssen. Aber wie schon gesagt, ich bin OK.

Er läuft ein paar Schritte, humpelt dann aber doch.

Caro: Ich bringe sie ins Krankenhaus.
Jan: Nein, das ist wirklich nicht nötig.
Caro: Dann ... fahr ich sie nach Hause.Das ist das Mindeste, was ich tun kann.
Jan: (lässt sie nicht aus den Augen) Also gut.

Er läuft zum Beifahrersitz und steigt ein.
Kurze Zeit später hält der Wagen vor dem Haus.

Jan: Danke.
Caro: Und… sie sind wirklich OK?
Jan: Ja.

Er lächelt jetzt und steigt aus, schaut durchs Fenster und zwinkert ihr zu.
Dann geht er ins Haus.
Wenig später steht er unter der Dusche.

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Beitrag  cat Mo 12 Nov 2012, 10:15



Es ist gegen Abend. Auf seinem Handy erkennt er die vielen Anrufe in Abwesenheit. Sein Vater hat es versucht und auch Hajo. Aber er denkt nicht daran, einen von beiden anzurufen.
Er ist auf dem Weg in die Küche, als es an der Tür klingel. Er geht hin und öffnet sie.

Caro: Hallo.
Jan: Hallo.
Caro: Also…. Seien sie mir nicht böse, aber mein schlechtes Gewissen hat mich hierher geführt.
Jan: Was für ein schlechtes Gewissen?
Caro: Ich hab sie angefahren, schon vergessen?
Jan: Ja. (er muss lächeln)
Caro: OK, ich... ich wollte sie eigentlich nur fragen, ob ich sie zum Essen einladen darf? Als.... Wiedergutmachung sozusagen.
Jan: Müssen sie nicht.
Caro: Ja, vielleicht, aber ich würde gerne. Tun sie mir den Gefallen.
Jan: Also gut. Warten sie.

Er geht ins Wohnzimmer und holt seine Schlüssel und wenig später sind sie auf dem Weg in die Stadt.
Sie gehen essen und danach noch in eine Disco. Sie haben einen richtig schönen Abend.
Es wird spät, als Jan wieder nach Hause kommt. Er fällt erledigt ins Bett. Muss an den schönen Abend denken mit Caro. Aber irgendwie ist sie ihm auch nicht geheuer.

Es ist elf Uhr morgens, als an Jans Tür Sturm geklingelt wird. Jan schreckt auf und schaut auf die Uhr.
Er steht auf und geht noch halb schlaftrunkend an die Tür. Als er sie öffnet, stürmt Chris sofort herein.

Chris: Ich fass es nicht. Du bist noch im Schlafanzug. (er ist auf 180)
Jan: Morgen.
Chris: Nichts Morgen. Weißt du eigentlich, wie spät es ist?
Jan: Elf und?
Chris: Du hattest heute um 9 Uhr einen Termin vor Gericht. Schon vergessen?
Jan: (dämmert es jetzt) Ach du Scheiße.
Chris: Ja, besser hätte ich das jetzt nicht sagen können. Weißt du, was du mit deiner Abwesenheit angerichtet hast? Mein Mandant bleibt weiter in U-Haft. Vielen Dank!!!
Jan: Hör zu, ich..... es tut mir Leid.
Chris: Ist es, weil ich dich am Samstag zurückgewiesen habe?
Jan: Was?
Chris: Als du am Abend zu mir wolltest und ich dich nicht reingelassen habe.
Jan: So ein Blödsinn. Ich... ich hatte Stress, hätte gerne mit jemandem gesprochen. Aber deshalb versetz ich dich doch nicht.
Chris: Ach ja?
Jan: Chris, ich.... du hast doch sicher eine Vertagung beantragt.
Chris: Sicher hab ich das. Aber wenn du heute morgen erschienen wärst, dann wäre mMein Mandant jetzt auf freiem Fuß.
Jan: Scheiße.

Er geht an ihm vorbei, bleibt vor dem Fenster stehen.

Chris: Was ist los?
Jan: Nichts.

Er geht jetzt zu ihm, packt seine Oberarme und zieht ihn zu sich.

Chris: Nichts? Und wegen Nichts lässt du mich hängen.
Jan: (lassen sich nicht aus den Augen) Leni war hier. Mit.... Charlotte und ihrem Vater.
Chris: Und?
Jan: Wir... wir sind im Streit auseinander. Sie ist noch am selben Tag wieder nach Hause gefahren.
Chris: Das tut mir Leid, aber.... Jan du hast dich nicht professionell verhalten.
Jan: Den Spruch kenn ich irgendwoher. (er löst sich von ihm und geht in eine andere Ecke)
Chris: Jan, du arbeitest für mich und ich….ich dachte eigentlich, dass ich mich auf dich verlassen kann.
Jan: Das kannst du auch. Aber.....

Er holt jetzt tief Luft und sie schauen sich an.

Chris: Die Verhandlung ist auf Donnerstag 10 Uhr vertagt worden. Hast du das verstanden?
Jan: Ja. Und ich werde auch da sein.
Chris: Das rate ich dir. Das rate ich dir im Guten, ansonsten war’s das mit unserer Zusammenarbeit.

Er geht an ihm vorbei und verschwindet. Jan hört nur noch die Tür, wie sie ins Schloss fällt.
An diesem Tag geht er nicht mehr ins Büro. Wenn Chris ihn braucht, würde er ihm schon Bescheid geben.
Aber er hört nichts mehr.

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