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Orientierungslos

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Orientierungslos - Seite 6 Empty Re: Orientierungslos

Beitrag  cat So 09 Dez 2012, 23:52

Sie gehen in ein nahegelegenes kleines Lokal und bestellen sich etwas. Jan nur einen Salat.

Sabine: Wie geht es Leni und Lotte?
Jan: Gut. Glaube ich zumindest.
Sabine: Wieso glaubst du es? Redet ihr nicht miteinander?
Jan: Doch natürlich. Aber ich weiß, was ich im Moment für eine Belastung für Leni bin.
Sabine: Hat sie das gesagt?
Jan: Das würde sie nie aussprechen.
Sabine: Jan, ich glaube, Leni hat sich das alles sehr genau überlegt, als sie sich dafür entschied, dir zu helfen.
Jan: Mag ja sein. Aber...... ich hab das Gefühl, ich ... ich setze sie unter Druck. Ich meine... ich weiß doch selbst am Besten, wie ich momentan drauf bin. Meine Schübe haben so gut wie aufgehört, OK. Aber meine Launen... ich bin mit nichts zufrieden. Meistens jedenfalls. Und dann werde ich laut und....
Sabine: (legt ihre Hand auf seinen Arm) Jan, es ist schon mal ein großer Schritt, dass du deine ..“Macken“ selbst erkennst. Und du wehrst dich vermutlich vehement dagegen. Aber lass es raus. Ich denke, Leni wird ihre Grenzen selbst auch kennen.
Jan: Meinst du?
Sabine: (nickt mit dem Kopf) Ganz bestimmt. Du solltest trotzdem in eine Selbsthilfegruppe gehen.
Jan: War ich schon, aber dann kam Köln dazwischen. Ich werde gleich am Montag mit den Sitzungen beginnen.
Sabine: Gut. Und außerdem solltest du so schnell wie möglich wieder arbeiten gehen.
Jan: Meinst du das jetzt wirklich?
Sabine: Natürlich. Arbeit lenkt dich ab. Außerdem hast du dann keine Zeit zum Grübeln. Glaub mir, ich weiß, wovon ich spreche.
Jan: Ich weiß nicht.
Sabine: Wovor hast du Angst? Das die Kollegen reden?
Jan: Nein. Das interessiert mich nicht.
Sabine: Dann rede mit Hajo. Ich bin sicher er ist froh, wenn du wieder zum Team stösst. (sie lassen sich nicht aus den Augen, sie gibt ihm einen kleinen Stoß) Gib dir einen Ruck. Hajo hat euch die ganze letzte Woche vermisst. Außerdem hat er ständig von dir geredet. Was du tust, wie es dir geht. Jan, er liebt dich. Er liebt dich wie einen eigenen Sohn. Und wegen der Sache vorhin...... ich glaube wirklich nicht, dass er dich testen wollte. Das ist nicht Hajo. Und das weißt du auch.
Jan: Ja.

Sie bleiben noch eine ganze Weile und reden über alles mögliche. Sie genießen die Zeit. Sabine zahlt wenig später und sie verabschieden sich vor dem Lokal.
Jan fährt danach in die neue Wohnung. ER erkennt schon von Weitem Lenis Wagen. Er steigt aus und klingelt, hat er ja selbst noch keinen Schlüssel.

Leni: (öffnet) Hey, da bist du ja.
Jan: Hallo. (er geht hinein und gibt ihr einen Kuss) Leni, es tut mir Leid, aber...
Leni: Ich hab schon gehört, was los war und ich soll dir von Papa ausrichten, dass er dich nicht testen wollte.
Jan: Ja, das hab ich mittlerweile auch kapiert.

Jan möchte noch etwas sagen, kommt aber nicht mehr dazu. Lotte kommt auf ihn zugerannt.

Lotte: Papa, Papa. Ich hab ein gaaanz tolles Zimmer. Komm.

Sie nimmt seine Hand und zieht ihn förmlich in ihr neues Zimmer. Jan und Leni schauen sich an, müssen lächeln.

cat

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Beitrag  cat Mo 10 Dez 2012, 00:04

Wenig später sitzen sie beim Abendessen.

Leni: Wegen der Wohnzimmermöbel....ich hab doch noch meine Möbel aus meiner alten Wohnung. Das würde es doch erst mal auch tun, oder?
Jan: Ja klar. Die waren doch völlig OK.
Leni: Dann ruf ich morgen einen Transportdienst an, der uns die Möbel liefern soll.
Jan: Tu das.

Lotte steht auf und möchte gehen.

Leni: Bist du denn schon fertig mein Schatz? (sie nickt nur und verschwindet) Sie ist vollkommen aus dem Häuschen.
Jan: Haben wir gut ausgesucht.
Leni: stimmt.

Es klingelt an der Tür.

Jan: Ich mach schon auf.

Er steht auf und geht zur Tür. Es ist Hajo. Die beiden schauen sich erst eine Weile an.

Jan: Komm rein.

Er geht hinein und schaut sich ein wenig um.

Hajo: Was ist eigentlich mit Wohnzimmermöbel?
Jan: Wir werden Lenis Möbel aus ihrer alten Wohnung nehmen. Die hat sie doch in einem Lager untergestellt.
Hajo: Stimmt, ich erinnere mich.
Jan: Wir sind gerade beim Essen. Möchtest du....
Hajo: Lass mal, ich hab schon gegessen.

Sie gehen in die Küche.

Leni: Papa.
Hajo: Störe ich?
Jan: Quatsch. Setz dich.

Er setzt sich und es wird eine Weile geschwiegen.

Hajo: Jan, ich bin eigentlich nur gekommen, weil ich....
Jan: Ist gut, dass du hier bist. Dann kann ich mich gleich hier bei dir entschuldigen. (sie lassen sich nicht aus den Augen) Ja. Ich .. ich hab
vorhin ein bisschen überreagiert.
Hajo: Ich hätte mir nie gewagt, dich auf diese Art und Weise testen zu wollen.
Jan: Ich weiß. Und ich hoffe, du nimmst meine Entschuldigung an.
Hajo: Tu ich, Jan. Aber ich bin nicht nur deshalb hier. Jan, ich möchte, dass du am Montag wieder ins Büro kommst.
Jan: Am Montag schon? Findest du das nicht zu früh?
Hajo: Nein. Ich hab bereits mit Strahl und mit Wörnle gesprochen. Sie sind beide der Ansicht, dass es für dich das Beste ist.
Jan: Ich weiß nicht.
Hajo: Jan, du kannst es doch wenigstens versuchen.
Jan: Ich wollte eigentlich am Montag zu dieser Selbsthilfegruppe.
Hajo: DAs kannst du auch. Die Termine, die dort hast, sind wichtig, Jan. Und ich möchte, dass du die auch einhältst. Und danach kommst du ins Büro.
Jan: Du meinst es wirklich ernst.
Hajo: Sonst wäre ich nicht hier. Jan, wir brauchen dich.
Leni: Und Jan braucht euch. Auch wenn er das im Moment nicht zugeben würde. Oder?

Sie schaut Jan an, der fängt an zu grinsen.

Jan: Du hast mich mal wieder durchschaut.
Hajo: Heißt das also ja?
Jan: Ja. Ja, ich komme am Montag wieder ins Büro.

Hajo bleibt noch eine ganze Weile. Er bringt sogar Lotte ins Bett. Erst spät verabschiedet er sich und fährt nach Hause.
Für Jan und Leni wird die erste Nacht in der neuen Wohnung eine sehr schöne. Und die Tage bis zum Dienstbeginn versuchen sie so vielseitig wie möglich zu gestalten. Bei Jan stellen sich keine Schübe mehr ein. Nur seine Launen, die behält er. Aber auch das wird sich mit der Zeit legen.


Ende


cat

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Beitrag  Moritz1 Mo 17 Dez 2012, 22:14

Hallo Cat,

nun hast du dir aber ENDLICH dein wohlverdients Feedback "abzuholen" Smile
Eine tolle Geschichte. Habe zu jeder Zeile wieder mit Jan gezittert. Da hat er ganz schön
was durchmachen müssen..
Und am Ende - alles gut. Auch schön.
Hoffentlich bekommt er keine Rückfälle, dass würde nicht zu ihm passen, aber bei einem
Abhängigen weiß man natürlich nie.
Danke für die Story..ich freue mich schon auf deine Nächste Smile
LG
Moritz

Moritz1

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