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Wahre Männerfreundschaft

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Wahre Männerfreundschaft Empty Wahre Männerfreundschaft

Beitrag  cat Mo 15 Feb 2010, 16:37

Narri, narro. Ich hoffe, ihr seid nicht allzu närrisch. Ich bin es nicht. Eigentlich hab ich ja geschrieben, dass ich an meine Geschichte "Späte Rache" eine Fortsetzung ansetzen möchte. Die Idee ist zwar schon da, aber ich muss noch ein bisschen dran rumfeilen. Deshalb hab ich mir gedacht, schreib mal diese Geschichte zuerst. Sie ist schon etwas länger in meinem Kopf. Und vielleicht gefällt es dem ein oder anderen nicht, was jetzt kommt. Aber lest selbst.

Es ist Dienstagabend. Jan hat Feierabend und geht nach Hause. Er schließt die Tür auf und erkennt im Flur zwei Koffer. Leni kommt aus der Küche.

Jan: Leni ! Ich wusste gar nicht, dass wir verreisen.
Leni: Du nicht, aber ich.
Jan: Wie bitte ?
Leni: Hör zu Jan, ich hab dir das gestern versucht zu erklären.
Jan: Leni, das... das ist doch...
Leni: Jan. Es ist besser so.
Jan: Besser für wen ?
Leni: Ich will deiner Zukunft als Vater nicht im Wege stehen.
Jan: Das ist doch Blödsinn.
Leni: Nein, das ist es nicht. Du sollst dich in eine Frau verlieben können, die dir das schenken kann, was du dir so sehr wünschst.
Jan: Jetzt komm doch nicht wieder damit. ich dachte, ich hab dir verständlich gemacht, dass ein Kind nicht wichtig für mich ist. Ich... ich liebe dich. Und ich möchte einfach nur mit dir zusammenleben.
Leni: Ja, jetzt. Und was ist in ein paar Jahren ? Jan, lass es. Du wirst mich verstehen, wenn du die Frau gefunden hast, die dich glücklich machen kann.
Jan: Aber ich hab die Frau schon gefunden.
Leni: Hör zu. Wir bleiben Freunde. So wie wir es schon früher waren.
Jan: Nein !! (er stellt sich ihr in den Weg. Sie nimmt ihre Koffer, will gehen) Leni, bitte ! Du... du kannst jetzt nicht einfach so gehen.
Leni: Ich werde in drei Tagen nach rom fliegen. Weiß nicht für wie lange.
Jan. Leni.... du..... du kannst den JOb ja in Rom übernehmen,. Dann ... dann sehen wir uns eben erst mal nur an den Wochenenden. Oder...
Leni: Vergiss es, Jan.
Jan: Und ich dachte, du liebst mich.
Leni: Das tu ich auch, Jan. Genau deshalb will ich dir die Chance nicht verbauen, Vater zu werden.
Jan: Jetzt hör doch endlich mit dieser Vaterwerden - Geschichte auf.
Leni: (sie geht auf ihn zu, gibt ihm einen Kuss) Tschüß. Ich wünsch dir alles gute und jetzt geh zur Seite.

Er geht zur Seite, Leni verschwindet mit ihren Koffern. Wie angewurzelt bleibt Jan stehen und starrt auf die Wohnungstür, die in diesem Moment ins Schloss fällt. Er ist voller Erwartung, dass sie gleich wieder aufgeht und sich alles nur als Traum herausstellt. ABer es geschieht nichts.

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Beitrag  cat Mo 15 Feb 2010, 17:04

Leni fährt zu ihrem Vater. Sie geht mit ihren Koffern zur Haustür und klingelt. Hajo kommt auch ziemlich schnell und öffnet.

Hajo: Leni ?
Leni: hallo Papa. (schweigen. sie sehen sich an) Was ist ? Darf ich reinkommen ?
Hajo: Sicher. (sie geht hinein, stellt ihre Koffer in der Mitte des Wohnzimmers ab) Was... was hat das zu bedeuten ? (zeigt auf die Koffer)
Leni: ich bin ausgezogen. Keine Angst. Du musst mich nur 3 Tage ertragen.
Hajo: Du bist was ?
Leni: Hör zu Papa. Ich weiß, dass das jetzt vielleicht überraschend kommt. Aber es ist die logische Konsequenz.
Hajo: Könntest du mir das bitte näher erklären ?
Leni: Nicht jetzt. Ich kann in mein altes Zimmer ?
Hajo: Natürlich. (sie nimmt ihre Koffer und geht die Treppe nach oben. hajo folgt ihr) Tut mir Leid, Leni. Aber ich möchte jetzt sofort wissen, was es mit den Koffern auf sich hat.
Leni: Ich hab mich von Jan getrennt.
Hajo: Was ? Aber ... wieso ? Ich dachte, ihr...
Leni: Es ist besser so.
Hajo: DAs.. das versteh ich nicht.
Leni: Papa, das musst du auch nicht. Das ist eine Sache zwischen Jan und mir. Und wir haben das alles genau besprochen.
Hajo: Ist das so, ja ?
Leni: (schaut ihn an) Ich würde jetzt gerne duschen, darf ich ?
Hajo: (merkt, dass es keinen Zweck hat) Du weißt ja, wo alles steht.

Er geht nach unten. Will ans Telefon. Er möchte Jan anrufen, lässt es aber. Auch später ist Leni nicht gerade gesprächig. Hajo hat seine Probleme, das alles zu verstehen. Was hat Jan getan, dass seine Tochter ausgezogen ist ? Hat er sie wieder betrogen ?

Es ist mittlerweile nach 23.00 Uhr. Jan ist in einer Kneipe und hat schon unzählige Korn und Bier intus. Er ist ziemlich betrunken.

Jan: Holger, noch mal das gleiche.
Holger: Jan, glaubst du nicht, dass du langsam genug hast ?
Jan: Meinst du ?
Holger: (nickt) Ja.
Jan: Sorry, seh ich leider anders. Also was ist ?
Holger: na gut. Du musst es ja wissen.

Er gibt ihm nochmal ein Korn und ein Bier. Danach geht er nach hinten und ruft Hajo an.

Hajo: Trautzschke.
Holger: Hajo ? Ich bins, Holger.
Hajo: Was gibt's denn ?
Holger: Es geht um Jan.
Hajo: jan ? Was ist mit ihm ?
Holger: Er sitzt seit fast drei Stunden hier und kippt sich ein Korn und ein Bier nach dem anderen hinter die Binde.
Hajo: Wie geht es ihm ?
Holger: Wenn er so weiter macht, nicht mehr lange gut. Ich hab schon versucht, ihn zum Aufhören zu bewegen, aber ohne Erfolg. Kannst du nicht kommen ? Auf dich hört er doch.
Hajo: Ich bin schon unterwegs und Holger..... kein Korn und kein Bier mehr. Verstanden ?
Holger: Geht klar. Und beeil dich.

Hajo macht sich fertig und fährt zu Holger. Er hat eine Kneipe, in der die Polizisten ab und zu ihr Feierabendbierchen trinken.
Als Hajo in die Kneipe kommt, ist nicht mehr viel los. Er erkennt Jan, der an der Theke sitzt.

Jan: Holger ? Nachschub.
Hajo: Glaubst du nicht, dass du langsam genug hast ?
Jan: (dreht sich um) Oh, wen haben wir denn da ? Hallo Chef. Was ist ? Trinkst du mit ? Holger, das gleiche für meinen Boss. (er legt seinen Arm um ihn)
Hajo: Danke, aber um die Zeit trinke ich nicht mehr.
Jan: Ach komm schon.
Hajo: Du bist betrunken, Jan.
Jan: Hey, das hast du jetzt aber ziemlich schnell erkannt.
Hajo: Jan, ich bring dich nach Hause.
Jan: Nicht nötig. Wenn ich hier fertig bin....
Hajo: Du bist hier fertig. Holger, die Rechnung.
Jan: Hör zu, Hajo. Ich bin durchaus in der Lage zu sagen, wann ich fertig bin und wann nicht.
Hajo: Das bist du nicht. Keine Diskussion. (er bekommt die Rechnung von Holger. Hajo schaut kurz kritisch und gibt ihm dann einen 50er) Stimmt so. Und du kommst jetzt mit.

Er fasst Jan am Arm und will ihn nach draußen bringen. Jan kann sich kaum auf den Beinen halten. ER ist stockbetrunken und Hajo hat Mühe, ihn zu halten. Draußen will Hajo zu seinem Wagen.

Jan: Moment. Mein Wagen steht dort drüben. Oder da ? (er überlegt) Veredammt....
Hajo: Egal wo dein Wagen steht. Ich fahr dich nach Hause.
Jan: Ist nicht nötig, ich....
Hajo: Sei jetzt einfach still, OK ?

Er verfrachtet ihn auf den Beifahrersitz und steigt dann selbst ein. Er fährt los. Jan schaut aus dem Fenster. Schweigen. Hajo beobachtet Jan, der sich plötzlich nach vorne beugt.

Hajo: Was ist ?
Jan: Ich.. ich glaub.. mir wird schlecht. Kannst du bitte mal anhalten ?
Hajo: Auch das noch. (er parkt am Straßenrand und Jan steigt aus)

Er kommt nicht weit, dann muss er sich übergeben. Hajo steigt aus und geht zu ihm. Er hilft ihm, auf den Beinen zu bleiben.

Jan: Oh, ist mir schlecht.
Hajo: Das wundert mich überhaupt nicht. Warte. (er geht zum Wagen und holt eine Flasche Wasser) Hier, nimm einen Schluck.

Jan trinkt einen Schluck, aber danach muss er sich gleich wieder übergeben. Erst ein paar Minuten später kann Hajo die Fahrt wieder fortsetzen. Er erreicht schließlich Jans Wohnung.

Hajo: Ich bring dich noch rein.
Jan: Nein. nein, ich .. ich will da nicht rein.
Hajo: Jan, was ist los ?
Jan: Ich will heute Nacht nicht nach Hause.
Hajo: Und wo willst du deinen Rausch ausschlafen ? (Jan sagt nichts, schaut ihn nur an, dieser versteht sofort, was er meint) Tut mir Leid, Jan. Aber... das geht nicht. Leni ist bei mir eingezogen. Versteh mich jetzt nicht falsch. Ich.. ich würde dich wirklich gerne bei mir übernachten lassen. ABer....
Jan: Schon gut. (er öffnet die Tür, steigt aus und torkelt zur Haustür)
Hajo. Warte. (er steigt aus und hilft ihm)

In der Wohnung setzt er ihn erst einmal auf die Couch und geht in die Küche. Macht einen extrastarken Kaffee und geht damit wieder ins Wohnzimmer. Aber Jan ist eingeschlafen.
Hajo zieht ihm die Schuhe aus und legt ihn auf die Couch, deckt ihn zu und geht dann.

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Beitrag  cat Mo 15 Feb 2010, 18:59

Am nächsten Morgen.
Hajo hat das Frühstück fertig. Leni kommt dazu, setzt sich.

Hajo: Morgen
Leni: Morgen Papa. Du bist spät nach Hause gekommen.
Hajo: ich bin volljährig.
Leni: Oh, entschuldige. Schlechte Laune.
Hajo: Ich hab keine schlechte Laune. Ich kann es nur nicht leiden, wenn meine Tochter hier plötzlich auftaucht und mir nicht erzählt, warum.
Leni: OK. Zum Mitschreiben. Ich hab mit Jan Schluss gemacht. Das ist alles, was du wissen musst. Ende. Ich werde in zwei Tagen nach Rom fliegen. Unsere Auslandsredaktion verstärken.

Hajo bleibt still. Er kennt seine Tochter und weiß, dass es keinen Zweck hat, noch weiter zu reden. Etwas später versucht er Jan auf dem Handy zu erreichen.

Jan ist inzwischen wach geworden. Aber er hat furchtbare Kopfschmerzen. Der Alkohol zeigt seine Nachwirkungen. Er hört sein Handy und geht zum Tisch. Er sieht, dass es Hajo ist und drückt ihn weg.
Danach geht er ins Bad und duscht.

Hajo hat kein gutes Gefühl. Er versucht es immer wieder, ihn zu erreichen. Aber Jan geht nicht ran. Er entschließt sich, bei ihm vorbeizufahren. Er klingelt, aber Jan denkt nicht daran, aufzumachen.

Hajo: Jan, ich bin's. Mach auf. Jan ?

Er geht unverrichteter Dinge. Im Präsidium sind Ina und Vince schon bei der Arbeit. Hajo kommt zu ihnen.

Hajo; Ina, ich möchte, dass du mit den Späth-Unterlagen zu Staatsanwalt Kruse gehst.
Ina: Aber das sollte doch Jan machen.
Hajo: Siehst du ihn irgendwo ? Also.
Ina: GEh ja schon.

Im Laufe des Morgens versucht Hajo immer wieder Jan zu erreichen. Aber ohne Erfolg. Etwas später, Ina kommt zurück.

Ina: Ist Jan immer noch nicht da ?
Vince: Nein. Und Hajo hat verdammt schlechte Laune. (sie schaut ins Büro, geht hinein)
Ina: Bin wieder hier.
Hajo: Ja.
Ina: Hajo, willst du nicht sagen, was los ist ?
Hajo: Was soll sein ?
Ina: Hör zu, ich kenn dich. Irgendwas ist passiert. Hat es was mit Jan zu tun ?
Hajo: Mit Jan ?
Ina. Er ist nicht hier. Und krank gemeldet hat er sich nicht.
Hajo: Leni ist gestern Abend bei mir eingezogen.
Ina: Eingezogen ?
Hajo: Sie hat sich von Jan getrennt.
Vince: (hört das zufällig) Sie hat was ? Na ja. Hat sie's endlich kapiert.
Ina: Was ?
Vince: Dass sie was Besseres verdient hat.
Ina: Sag mal, spinnst du ?
Vince: War ein Scherz. Er wird's überleben.
Hajo: Ich war gestern Abend noch bei Holger. Er hat mich angerufen, nachdem sich Jan vollkommen betrunken hat.
Ina: Jan ? Der trinkt doch höchstens mal zwei Bier.
Hajo: Ja. Aber gestern waren es ein bisschen zu viele. (schweigen) Ich versuche seit Stunden ihn zu erreichen.
Ina: Vielleicht solltest du bei ihm vorbeifahren ?
Hajo: Hab ich schon. Nichts.
Vince: Tja, vielleicht das schlechte Gewissen ? (Hajo schaut ihn fragend an) Na, kennst du den Grund für die Trennung ?
Hajo: Nein. Leni schweigt sich aus.
Vince: Hast du nicht mal erzählt, er hätte Leni betrogen ? Vielleicht konnte er sich mal wieder nicht beherrschen.

ER geht aus dem Zimmer und hinterlässt zwei ratlose Polizisten.

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Beitrag  cat Mo 15 Feb 2010, 19:21

Jan fällt die Decke auf den Kopf. Er muss an die frische Luft. In der Wohnung erinnert ihn zu viel an Leni. Vorher versucht er noch, Leni auf dem Handy zu erreichen. Sie drückt ihn weg. Auch der Versuch, bei Hajo zu Hause anzurufen, schlägt fehl. Sie nimmt nicht ab.
Er geht vor die Tür und hört ein Mädchen weinen. Er schaut nach oben.

Jan: Stefanie ? (er geht nach oben und sieht Stefanie, die Tochter seiner Nachbarin) Hey, was ist denn los ?
Stefanie: Meine Mutter ist nicht zu Hause. (sie weint)
Jan: (geht auf sie zu, sieht, dass sie Schmerzen haben muss) Ist alles OK mit dir ?
Stefanie: Nein. Ich.. ich bin von der Schule noch über den Spielplatz. Und da war diese blöde Wurzel. Mein Bein, es tut... so weh.
Jan: Lass mal sehen. (er untersucht sie kurz)
Stefanie: Aua.
Jan: Komm her. Ich... ich bring dich in die Klinik. Das muss geröntgt werden. Wir versuchen dann deine Mutter zu erreichen, hm ?
Stefanie: OK.

Jan fährt mit Stefanie in die Klinik. Dort wird sie gleich untersucht. Mit allem, was dazu gehört. Jan bleibt die ganze Zeit bei ihr.

Schwester: So, ich hol jetzt Dr. Graf. Der kümmert sich dann um dein Bein, hm ?
Jan: Danke Schwester.

Die zwei sitzen nun im Behandlungsraum und schlagen sich die Zeit tot. Stefanie holt einen Wollfaden aus ihrer Tasche.

jan: Oh, das Fadenspiel.
Stefanie: Du kennst das ?
Jan: Klar. Und ichbin darin gar nicht mal so schlecht.
Stefanie: Na dann.

Sie beginnt das Spiel und die beiden sind sehr konzentriert. Stefanie hat nun ein unheimliches Fadengewirr vor sich.

Tom: Oh, das sieht aber sehr verzwickt aus.

Jan schaut nach oben, nachdem er die Stimme vernommen hat. Die beiden Männer schauen sich an.

Jan: Tom ?
Tom: Jan. Das... das .. glaub ich nicht. (er schaut zu Stefanie) Deine Tochter ?
Jan: Nein.
Stefanie: Wir sind Nachbarn.
Tom: OH. Also das sollte man schnellstens auflösen, oder ?
Jan: Vergiss es. Das schaffst du nie.
Tom: Wetten ?
Stefanie: Sie kennen das Spiel auch ?
Tom: Aber hallo. Ich bin Meister darin.
Jan: Klar.
Tom: OK. Wir wetten.
Jan: Einverstanden.
Tom: Wenn ich das Wirrwarr entzerre, dann..... dannn (er schaut auf seine Uhr) lädst du mich zum Mittagessen ein.
Jan: Die Wette gilt.

Tom macht sich nun daran, dieses Wirrwarr zu durchschauen. Mit ein paar Fingerbewegungen versucht er dann, dem Spiel ein Ende zu setzen. Und es gelingt ihm auch.

Stefanie: Wow, gratuliere.
Jan: Anfängerglück.
Tom: Was heißt hier Anfängerglück ? Das ist Können mein Lieber.
Jan: Sicher. Ich hätte dir damals nicht so viel beibringen sollen.

Was die drei nicht wissen, ist, dass mittlerweile Stefanies Mutter da ist und zusammen mit einer Schwester ins Zimmer gekommen ist. Die beiden müssen schmunzeln.

Schwester: Dr. Graf ?
Tom: (dreht sich um) Ja ?
Stefanie: Mami, endlich.
Andrea: Hallo, was machst du denn für Sachen. (sie geht zu ihrer Tochter und nimmt sie in den Arm. Dabei stößt sie an das Bein)
Stefanie: Aua.
Tom: Also dann wollen wir mal dein Bein anschauen. (er geht zu den Röntgenaufnahmen) Tja, junge Dame. Das nennt man einen glatten Bruch.
Andrea: Ist das schlimm ?
Tom: Nein. Ein Gips und ein bisschen Ruhe, dann wird das wieder.
Stefanie: So ein Mist. Und wie lange muss ich das Ding mit rumschleppen ?
Tom: Zwei, drei Wochen ?
Stefanie: Das geht nicht. Ich muss in zwei Wochen vorturnen.
Tom: Tja. Daraus wird wohl nichts.
Andrea: Vielleicht kannst du das ganze nachholen. Wichtig ist jetzt erst mal, dass du wieder gesund wirst.
Tom: Genau. Schwester, sie richten schon mal alles.
Schwester: Klar. (sie macht sich an die Arbeit und Tom bereitet sich auch darauf vor)
Andrea: Danke Herr Maybach, dass sie sich um Stefanie gekümmert haben. Ich wurde im Büro aufgehalten.
Jan: Kein Problem. Hab ich gern getan.
Tom: So, Fräulein, dann wollen wir mal.
Jan: Ja und ich.. ich geh dann mal.
Tom: Moment. Schwester ? Geben sie diesem jungen Mann mal einen Kaffee. Er darf auf keinen Fall die Klinik verlassen. Er muss nämlich noch seine Wettschulden einlösen.
Schwester: Hab verstanden. Kommen sie ?

Tom und Jan schauen sich an. Tom schmunzelt. Jan bleibt ernst. Geht dann aber mit der Schwester.
Der Gips ist dran und Stefanie kann mit ihrer Mutter die Klinik verlassen. Tom geht ins Nebenzimmer. Dort sitzt Jan und trinkt seinen Kaffee.

Tom: So, wir können. (Jan schaut nach oben) Du willst dich doch nicht etwa drücken ?
Jan: Nein. Das Krankenhausessen soll ja sehr delikat sein.
Tom: Wer spricht denn von Krankenhausessen ? Wir gehen zu Luigi. Das ist ein Italiener, gleich hier um die Ecke.
Jan: Aha.
Tom: Jetzt mach schon. (er zieht ihm am Ärmel nach draußen)

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Beitrag  cat Mo 15 Feb 2010, 19:43

In der Pizzeria. Die beiden haben bestellt und essen.

Jan: Seit wann bist du in Leipzig ?
Tom: Seit exakt 5 Tagen. Ich hätte mich nächste Woche bei dir gemeldet. Hab ein bisschen Ärger mit meiner Wohnung.
Jan: Aha. (stochert in seinem Essen herum)
Tom: Schmeckt's dir nicht ?
Jan: Was ? (sie schauen sich an) Doch, natürlich.
Tom: Jan, was ist los ?
Jan: Was meinst du ?
Tom: Du siehst nicht gut aus. Alles in Ordnung ?
Jan: Klar. (er meidet seinen Blick)
Tom: Wie geht es Benni ?
Jan: Ist im Moment in Amerika bei seiner Mutter.
Tom: Und das klappt ?
Jan: Sicher, warum nicht ?
Tom: Und Leni ? (schweigen) Oh. Da hab ich jetzt ins Schwarze getroffen, was ?
Jan: Tom, ich... sie hat mich gestern Abend verlassen.
Tom: Einfach so ? Was hast du angestellt ?
Jan: Nichts. Leider.
Tom: Sorry, aber muss ich das verstehen ?
Jan: Wenn ich ihr einen Grund gegeben hätte, könnte ich das ganze ja vielleicht verstehen. ABer so.... Siehat vor ein paar Monaten unser Kind verloren.
Tom: Das tut mir Leid.
Jan: Ja. Danach wollte sie unbedingt wieder schwanger werden. Aber es hat nicht geklappt. Und vor ein paar Wochen hat sie erfahren, dass sie... dass sie keine Kinder mehr bekommen kann.
Tom: Verstehe. Sie kommt nicht klar damit.
Jan: Oh, sie kommt sehr gut damit klar. Sie hat sich von mir getrennt, damit ich eine Frau kennen lernen kann, die mir meinen Wunsch nach einem Kind erfüllt.
Tom: Und du ?
Jan: Was ?! (er wird etwas lauter)
Tom: Entschuldige.
Jan: (schweigen) Tut mir Leid. Ich.. ich wollte dich nicht anschreien.
Tom: Du liebst sie.
Jan: Ich.. ich versteh das ganze nicht. Ich hab ihr tausend Mal versucht zu erklären, dass ein gemeinsames Kind nicht wichtig ist für mich.
Tom: Sie sieht das etwas anders.
Jan: Ja.
Tom: Mann, du und die Frauen. (sie schauen sich an)
Jan: Und du ? Wie geht es Daniel ? (schweigen) Was ist ?
Tom: Ich hab mich vor einem halben Jahr von ihm getrennt.
Jan: Was ?
Tom: Ja. Ich hab ihn mit einem anderen im Bett erwischt. Ich hätte ihm ja diesen Seitensprung verziehen, aber ich hab erfahren, dass er es schon seit Monaten mit ihm treibt. Und ich Vollidiot hab nichts gemerkt.
Jan: Tut mir Leid.
Tom: Ja. Wir haben beide kein Glück in der Liebe. Vielleicht sollten wir mal ins Casino gehen ? Wir würden garantiert den Jackpot knacken.
Jan: (muss schmunzeln) Ganz bestimmt.
Tom: Hey, so gefällst du mir schon viel besser. Gib Leni einfach ein bisschen Zeit. Irgendwann wird sie merken, dass sie einen Riesenfehler gemacht hat.
Jan: Das glaub ich nicht. Ich kenn sie. Das Ding zieht sie durch.
Tom: na gut. Andere Väter haben auch hübsche Töchter.
Jan: Ich will aber keine andere Tochter. Ich will Leni.
Tom: Dann solltest du überlegen, ob du nicht ins Kloster gehst, um den Frauen für immer den Rücken zu kehren.
Jan: Gar kein schlechter Gedanke.
Tom: Hey, jetzt hör mal auf mit Trübsal blasen. Das Leben geht weiter.
Jan: Und du hättest dich wirklich bei mir gemeldet ?
Tom: Was denkst du ? Selbstverständlich. Ich hatte nur ein paar Probleme mit dem Vermieter.
Jan: Warum ?
Tom: Jan, du kennst mich. Ich hab, egal, was ich in Angriff genommen habe, nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich schwul bin. Und damit bin ich bisher immer gut gefahren. Der Vermieter hat mir beim ersten Mal vermutlich nicht zugehört. Auf jeden Fall, der Mietvertrag war unterschrieben und dann, nachdem ihm irgendjemand von meiner Neigung erzählt hat, wollte er einen Rückzieher machen. Aber ohne mich.
Jan: Aha.
Tom: Ja, hättest du mal dein Jurastudium zu Ende gebracht. Dann hättest du mich jetzt vertreten können. Na ja. Mein Anwalt wird die Sache schon regeln. Hoffe ich.
Jan: Na dann. (er nimmt sein Wasserglas und trinkt)
Tom: Weißt du was ? Ich hab eine Idee. (er holt seinen HAusschlüssel) Hier. Du gehst jetzt zu mir nach Hause. In der Küche findest du in der Schublade neben dem Kühlschrank einen Ordner. Ganz oben liegt ein neues Rezept. Du schaust dich bei mir um und was ich nicht vorrätig habe, kaufst du ein. Und wenn ich heute Abend nach Hause komme, kochen wir zusammen.
Jan: So wie früher ?
Tom: Genau. So wie früher. Na ? Was sagst du ?
Jan: Ja, warum nicht. Das lenkt mich vielleicht ein bisschen ab.
Tom: tut es. Glaub mir. (sie schauen sich an,lächeln. Toms Handy klingelt) Die Klinik. ich muss los. Also, bis heute Abend.
Jan: Ja. - Hey, warte. Wo wohnst du denn ?
Tom: Goethestr. 11. 2. Stock.

Tom verschwindet und Jan macht sich danach auf zur Goethestraße

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Beitrag  cat Di 16 Feb 2010, 10:29

Dort angekommen, geht er in die Küche und schreibt seine Einkaufsliste und geht los. Er denkt nicht daran, Hajo Bescheid zu geben. Überhaupt hat er seinen Job total ausgeblendet. Er fühlt sich überhaupt nicht in der Lage, wie ein Polizist zu denken und zu handeln.
Am Abend.
Jan steht in der Küche und trinkt ein Glas Wasser. Tom kommt nach Hause.

Tom: Hey.
Jan: Hey
Tom: Entschuldige, ist ein bisschen später geworden.
Jan: Kein Problem.
Tom: Und ? Hast du alles bekommen ?
Jan: Ich denke schon.
Tom: Na dann. An die Arbeit.

Die beiden fangen mit dem Kochen an. Und sie haben mächtig Spaß. Sie probieren, machen ihre Witze, sind gut gelaunt.
Später sitzen sie am Tisch und genießen das Essen.

Jan: Nicht schlecht.
Tom: Finde ich auch. Überhaupt, ist wie früher in unserer WG, oder ?
Jan: Ja. Fehlt nur noch Anke.
Tom: Anke. Mein Gott, weißt du noch ? Sie konnte überhaupt nicht kochen aber hat an unseren Kochkünsten rumgemäkelt ohne Ende.
Jan: Ja. Weißt du, was sie heute macht ?
Tom: Du, das letzte, was ich gehört hab, war, dass sie nach Australien ausgewandert sein soll.
Jan: Hatte sie nicht einen Brieffreund aus Australien ?
Tom: Stimmt, jetzt wo du's sagst. (sie schauen sich an, schweigen) Was ist ? Willst du heute Nacht nicht hier bleiben ? Ich meine, dich zieht es doch bestimmt nicht nach Hause, hm ?
Jan: Nicht wirklich.
Tom: Du kannst im Gästezimmer schlafen.
Jan: Ich hab doch überhaupt nichts hier.
Tom: Ach was. Die eine Nacht, das geht schon. Und ich muss morgen früh nicht alleine frühstücken.
Jan: Überredet.
Tom: Super. Dann können wir uns auch ruhig noch etwas gönnen.

Er steht auf und holt eine Flasche Rotwein.

Jan: Sei mir nicht böse, aber ich... ich hab keinen Bedarf an Alkohol.
Tom: Was ist los ?
Jan: Ich.. ich hab es gestern Abend ziemlich übertrieben.
Tom: du hast die Trennung von Leni begossen.
Jan: Wenn du's so ausdrücken willst, ja.
Tom: Ach komm. Ein Glas, hm ?
Jan: OK. Ein Glas.

Es werden doch ein paar Gläser mehr aber die beiden haben sich auch so viel zu erzählen. Es ist nach Mitternacht, als die beiden ins Bett gehen.
Am nächsten Morgen ist es Tom, der schon früh auf ist und das Frühstück macht. Jan kommt später dazu.

Tom: Morgen, gut geschlafen ?
Jan: Wie ein Bär.
Tom: Na bitte. Setz dich. Kaffee kommt gleich. (er setzt sich, nimmt sich ein Brötchen und Tom schenkt ihm eine Tasse Kaffee ein )
Jan: Danke.
Tom: Gehst du heute ins Büro ?
Jan: Ich denke schon. Muss mich mal wieder blicken lassen.
Tom: Jan, ich... ich hab mir was überlegt. Was hältst du davon, wenn du für die nächsten Tage bei mir wohnst ? (er schaut ihn fragend an) Keine Angst, ich hab überhaupt keine Hintergedanken. Aber wir hatten doch ne Menge Spaß damals in unserer WG, oder ? Außerdem kann ich dich dann auf andere Gedanken bringen.
Jan: Ich weiß nicht....
Tom: Warte. (er steht auf und kommt nach einer Weile wieder) Hier. Mein zweiter Hausschlüssel. Pack einfach ein paar Sachen ein und bring sie her.
Jan: Ich überlegs mir, OK ?
Tom: Tu das.

Sie frühstücken noch zu Ende und Tom geht danach wieder in die Klinik. Jan geht zuerst nach Hause, zieht sich um und fährt dann direkt ins Büro. Dort sind Ina und Vince gerade dabei, ein paar Akten durchzugehen.

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Beitrag  cat Di 16 Feb 2010, 10:54

Jan: Morgen. (klingt recht gut gelaunt)
Ina: Jan ! du ?
Jan: (schaut sie an) Ich arbeite hier, schon vergessen ?
Ina: Nein,natürlich nicht. Ich dachte ja nur, weil...
Jan: Ist Hajo schon hier ?
Vince: Nein. Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, ob er heute kommt.
Jan: Warum ?
Vince: Das fragst du ?
Jan: Was ist denn ?
Ina: Jan, Hajo versucht seit gestern ständig, dich zu erreichen. Er ist ziemlich durch den Wind. Macht sich Sorgen, weil du dich....
Jan: Was ?
Vince: Man sollte die Finger vom Alkohol lassen, wenn man nichts verträgt.
Jan: (schaut ihn böse an) Du musst es ja wissen.
Ina: Willst du reden ?
Jan: Worüber ?
Ina: Leni.
Jan: Da gibt's nichts zu reden.
Vince: Kenn ich sie ?
Jan: Wen ?
Vince: Na die Frau, mit der du Leni betrogen hast.
Jan: Wer erzählt denn so einen Schwachsinn ?
Vince: Hast du nicht ?
Jan: Hör zu Vince. Ich geb dir einen freundschaftlichen Rat. Erzähl so eine Scheiße bloß nicht im Präsidium herum.
Vince: Sorry. Aber was für einen Grund sollte es denn sonst geben ?
Jan: Das geht dich einen Scheißdreck an. (er ist jetzt auf 180)
Ina: Jan !
Jan: Wisst ihr was ? Lasst mich doch in Ruhe. (er steht auf und geht)

Später kommt Hajo ins Büro.

Hajo: Ist Jan schon da ?
Vince: Er war da.
Ina: Ja. Bis ihn Vince verjagt hat.
Vince: Ach, jetzt bin ich auch noch Schuld. Nur weil der feine Herr Oberkommissar keine Kritik vertragen kann.
Ina: Du hast ihn nicht kritisiert, Vince, du hast ihn verurteilt.
Vince: Blödsinn.
Hajo: Schluss jetzt. Wenn er kommt, möchte ich ihn sofort sprechen.

ER geht in sein Büro. Jan aber kommt an diesem Tag nicht mehr. Er lässt sich krank melden.
Unterdessen ist er auf dem Weg zu Toms Wohnung. Als er aufschließen möchte, kommt ein Mann auf ihn zu.

Stahl: Wer sind sie ?
Jan: Entschuldigen sie, aber ich glaube nicht, dass sie das was angeht.
Stahl: Oh doch. Ich bin der Vermieter dieser Wohnung.
Jan: Und ?
Stahl: Werden sie hier einziehen ?
Jan: Auch das geht sie nichts an.
Stahl: Sie könne ihrem Liebhaber sagen, dass er schon mal die Sachen packen kann.
Jan: Wieso ?
Stahl: Der Mietvertrag wird für nichtig erklärt.
Jan: Ich versteh nicht.
Stahl: Hören sie. Wenn sie beide es unbedingt miteinander treiben wollen. Ihre Sache. Aber nicht in diesem Haus. Hier wohnen nur anständige Leute.
Jan: Herr Graf ist anständig. Und es geht sie einen Scheißdreck an, was und mit wem er es hinter dieser Tür treibt.
Stahl: Tut mir Leid. Das sehe ich nicht so. Guten Tag. (er lässt ihn stehen)

Jan ist doch erstaunt darüber. Aber es zeigt auch wieder, wie engstirnig die Gesellschaft solchen Dingen gegenüber ist. ER geht in die Wohnung und macht sich wieder in der Küche nützlich.

Im Präsidium.
Hajo kommt aus seinem Büro, sieht den leeren Stuhl von Jan. Die anderen beobachten ihn.

Vince: Er hat Angst.
Hajo: Was ?
Vince: Jan. Er hat Angst, dir unter die Augen zu treten. Er hat deine Tochter betrogen. Wieder mal.
Ina: Vince, das weißt du nicht. Also hör auf, so einen Unsinn zu reden.
Hajo: Irgendwann muss er wieder hier aufkreuzen. Ansonsten kann er seine Papiere holen. (er ist sehr wütend)

In der Wohnung.
Jan ist mit dem Kochen fertig, deckt den Tisch. Tom kommt nach Haus.

Tom: Hey, was seh ich da. (er geht an den Herd und will in einen Topf hineinschauen)
Jan: Finger weg. Setz dich.
Tom: Mann war das ein Tag. Ich muss später noch mal in die Klinik.
Jan: Warum ?
Tom: Ich hab einen kleinen Jungen operiert. Und ich muss einfach wissen, wie's ihm geht.
Jan: Verstehe.

Jan serviert das Essen und die beiden genießen es.

Jan: Ach, bevor ich es vergesse. Ich soll dir liebe Grüße von deinem Vermieter ausrichten.
Tom: Stahl ?
Jan: Kein Ahnung, wie der Typ hieß. So ein kleiner unscheinbarer Mitfünfziger mit Brille und kaum Haare.
Tom: Stahl. Was wollte er ?
Jan: Du sollst schon mal deine Sachen packen. Der Mietvertrag ist ungültig.
Tom: Ts. Der spinnt ja wohl. (er steht auf und geht ans Telefon, wählt) Ja, hier Graf. Herr Wagner ? - Deshalb ruf ich an. - Was ? -
Aber sie haben mir doch versichert, dass.... - Das will ich aber nicht. Mir gefällt diese Wohnung. - Hören sie.... - Und das wars dann ? - Na klasse. Das haben sie ja super hingekriegt. Danke.

Er knallt den Hörer auf die Gabel. Jan schaut ihn an.

Tom: Hättest du dein Jurastudium bloß zu Ende gebracht. Dieser Versager von Anwalt. (er setzt sich, ist immer noch auf 180)
Jan. Jetzt beruhig dich. Suchst du dir eben eine neue Wohnung.
Tom: Klar. Weißt du, wie lange ich gebraucht habe, eine Wohnung wie diese zu finden ?
Jan: OK: Vorschlag. Du ziehst erst mal zu mir. Platz hab ich ja genug. Und dann suchst du dir in aller Ruhe eine neue Bleibe. Was sagst du ?
Tom: (schaut ihnan) Wir beide unter einem Dach ?
Jan: Ja. Hast du ein Problem damit ?
Tom: Ich nicht. Hast du keine Angst, dass ich dir zu Nahe kommen könnte ? Oder die Nachbarn sich das Maul zerreißen ?
Jan: (muss lächeln) Überhaupt nicht.

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Beitrag  cat Di 16 Feb 2010, 12:29

Am nächsten Morgen. Jan kommt ins Büro.

Jan: Morgen.
Ina: Jan. Gott sei Dank, lässt du dich auch mal wieder blicken.
Jan: Tut mir Leid, aber ich...
Ina: Wie geht's dir ?
Jan: Wie soll's mir schon gehen. Ist Hajo noch nicht da ?
Ina: Er bringt Leni zum Flughafen.
Jan: Aha. (er setzt sich, meidet ihren Blick)
Ina: Hajo ist ziemlich sauer.
Jan: Meinetwegen ?
Ina: Na ja. Leni hat sich von dir getrennt. du kannst dir sicher vorstellen, was in ihm vorgeht.
Jan: Ich wollte die Trennung nicht.
Ina: Hast du... hast du sie....
Jan: Warum sprichst du's nicht aus ? Du willst wissen, ob ich sie betrogen habe. (er wird laut, klingt böse)
Ina: Jan.
Jan: Nein. Nein, hab ich nicht. Sie hat mich verlassen, damit ich eine Frau kennen lerne, die mir meinen angeblichen Kinderwunsch erfüllt.
Ina: Ich dachte, das Thema wäre durch ?
Jan: Dachte ich auch. Aber sie hat sich so entschieden. Es hat sie überhaupt nicht interessiert, was ich denke und was ich fühle.
Ina: Das tut mir Leid, Jan.
Jan. Schon gut. Es soll eben nicht sein.
Ina: Wenn du.....
Jan: Ina. Tu mir den Gefallen und....... Ich möchte über dieses Thema nichts mehr sagen. Und kein Wort zu Vince.
Ina: Aber du musst mit Hajo reden. Ich weiß nämlich nicht, was Leni ihm erzählt hat.

Sie schauen sich an. Schweigen.

Es sind mittlerweile einige Tage vergangen. Jan weiß nicht, was Leni ihrem Vater gesagt hat. Hajo lässt ihn spüren, dass er für die Trennung verantwortlich ist. Aber Hajo hat das Gespräch mit Jan auch noch nicht gesucht.
Jan nimmt das zuerst hin. Überhaupt wird er von Hajo geschnitten. Vielmehr dreht sich alles um Vince. Er hat sämtliche Freiheiten und darf eine ganze Menge auf eigene Faust ermitteln. Ina merkt das natürlich auch und sie beobachtet Jan. Sie versteht nicht, dass er das alles so hinnimmt.
Es kommt mal wieder zum Streit.

Hajo: Es reicht Jan. Ich glaube, ich kann das besser beurteilen.
Jan: Hör zu, Hajo....
Hajo: Nein. ich will nicht mehr darüber reden.

Er lässt ihn stehen, geht in sein Büro zurück. Ina schaut Jan an, der hat keine Lust mehr, schnappt sich seine Jacke und geht.

Jan: Bis morgen.

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Beitrag  cat Di 16 Feb 2010, 13:13

Es ist gegen 19.00 Uhr. Jan und Tom stehen in der Küche, kochen. Es klingelt.

Tom: hast du noch jemanden zum Essen eingeladen ?
Jan: eigentlich nicht. (er geht zur Tür) Ina !
Ina: Hallo. Entschuldige Jan, aber Paulchen muss dringend aufs Klo. Und wir waren gerade hier in der Nähe.
Jan: Ja, klar. Kommt rein. Du weißt ja wo.

Sie geht mit ihm ins Bad. Sie hilft ihm kurz und geht dann nach draußen. Die Tür von Küche und Esszimmer ist offen. Sie sieht die beiden, wie sie am Herd stehen. Jan bereitet gerade die Soße vor.

Jan: Ich weiß nicht, irgendwie fehlt noch was.
Tom: Zeig mal. (die beiden schauen sich an. Tom holt sich einen Löffel und probiert)
Jan: Und ?
Tom: Du hast Recht, da fehlt was. Warte. (er holt ein kleines Fläschchen und gibt ein paar Tropfen hinein, nimmt den Löffel, rührt um, probiert kurz und lässt dann jan ebenfalls probieren) vorsicht ! Heiß. (sie schauen sich an, schmunzeln)
Jan: Das ist es. WAs... was war das ?(er nimmt das Fläschchen, liest) ich wusste gar nicht, dass ich so was habe.
Tom: Hattest du auch nicht. Ich hab als erstes deinen Gewürzschrank erweitert, mein Freund. Da hat so einiges gefehlt.
Jan: So ? (sie erkennen nun Ina, die in die Küche kommt)
Tom: Hallo.
Ina: Hallo.
Jan: Ja, das ist Ina, meine Kollegin. Ina, das ist TOm, ein... Freund.
Ina: Hallo. Das duftet aber gut.
Tom: Ja und das schmeckt auch so. Bleiben sie zum Essen ?
Ina: Nein, ich....
Tom: Sie können bleiben, wir haben genug für alle.
Ina: Ich weiß nicht.
Paul: (kommt herein) Hey, das riecht aber lecker.
Jan: Hunger ?
Paul: Ja.
Jan: Dann ab an den Tisch.

Tom holt noch zwei Teller und die vier essen gemeinsam. Sie genießen das Essen und Paul langt richtig zu.

Tom: Hey, dir scheint es ja mächtig zu schmecken.
Paul: Stimmt. Kann ich noch mal ?
Ina: Paul, ich denke du hast jetzt genug.
Jan: Lass ihn doch. Hier. (er gibt ihm noch einen Löffel auf den Teller)

Sie unterhalten sich über alles mögliche.

tom: Sollen wir losen ?
Jan: Was meinst du ?
Tom: Wer von uns die Küche sauber macht.
Jan: Was soll die Frage denn jetzt ? Wir haben zusammen gekocht, also machen wir auch zusammen sauber.
Tom: So ? (ein Handy klingelt) Das ist deins.
Jan: Ganz bestimmt nicht. Das ist dein.
Tom: Irrtum..
Jan: Tom ! (er steht auf und nimmt ein Handy. Er schaut Jan an)
Tom: Petra, was gibt's ? (Jan schmunzelt, hatte er mal wieder Recht) Nein, kein Problem. Ich bin in 20 Minuten bei euch. (legt auf) Sorry, ich muss. Ein Unfall auf der Autobahn. Zwei kleine Kinder. Sieht nicht gut aus.
Jan: Schon gut, schwirr ab.
Tom: Jetzt musst du doch alleine abwaschen.
Jan: Ich werde es überleben. Geh schon.
Tom: OK. Tschüß. Tschüß Paul, bis zum nächsten Mal.
Paul: Tschüß Tom.
Tom: Ich weiß nicht, wie lange es dauert, warte nicht auf mich, ja ?
Jan: Ja, klar. Viel Glück.

Er geht. Ina und Jan schauen sich an. Sie schweigen beide. Sie werden durch Paul aus ihren Gedanken gerissen.

Paul: Krieg ich noch ein Eis ?
Ina: Paul, es reicht.
Paul: Bitte. (er schaut Jan dabei an)
Jan: Schokoladeneis mit viel Sahne ?
Paul: Au ja.
Ina: Schokoladeneis mit gar keiner Sahne.
Jan: Schokoladeneis mit ein bisschen Sahne ? (er schaut sie wie ein kleiner Junge an, sie muss schmunzeln)
Ina: na gut.

Jan richtet alles und während Paul sein Eis isst, räumen die beiden den Tisch ab und machen sich an den Abwasch.

Ina: Er ist nett.
Jan: Tom ? (sie nickt) Ja.
Ina: Kennt ihr euch schon lange ?
Jan: Tom und ich kennen uns seit dem Kindergarten. (sie schaut überrascht) Ja. Wir sind zusammen aufgewachsen. Zusammen zur Schule gegangen und haben zusammen studiert. Nur im Gegensatz zu mir hat Tom sein Studium erfolgreich zu Ende gebracht.
Ina: Er ist Arzt ?
Jan: Kinderarzt an der Uniklinik.
Ina: Das passt zu ihm.
Jan: Ja. Er wusste schon immer genau, was er wollte. Und Kinder liegen ihm sehr am Herzen. (er räumt etwas weg, sieht, dass Ina ihn nicht aus den Augen lässt) Was ist ?
Ina: Nichts, ich... Jan, du solltest unbedingt mit Hajo reden.
Jan: Worüber ?
Ina: Du weißt genau worüber.
Jan: Ina, ich weiß, dass er mich für den Schuldigen hält, was die Trennung angeht.
Ina: Was aber nicht so ist.
Jan: Das weißt du. Aber er ist ihr Vater. Er glaubt seiner Tochter mehr als mir. Das wird immer so sein.
Ina: Aber wie lange kannst du noch so weiterarbeiten ?
Jan: Ich weiß es nicht. Im Moment hab ich keine Probleme damit.
Ina: Und wie lange glaubst du, wird das noch anhalten ?
Jan: Ina, es ist nett von dir, wenn du dich um mich sorgst. Aber das ist nicht nötig.
Ina: Weil du Tom hast ? (sie schauen sich an)
Jan: Was meinst du ?
Ina: Jan, ich .. ich bin nicht blind. Ich hab doch gesehen, wie ihr miteinander umgeht.
Jan: Ach ja ?
Ina: Ist er wirklich nur ein guter Freund ?
Jan: OK. Tom hat sich schon als Jugendlicher nichts aus Frauen gemacht. Na und ? DAs macht ihn nicht automatisch zu einem schlechten Menschen.
Ina: Das hab ich auch gar nicht gesagt.
Jan: Ich weiß. Entschuldige. (er geht ein paar Schritte von ihr weg) Ich hab Tom angeboten, bei mir zu wohnen, bis er was passendes gefunden hat. OK ? Ich.. ich geb zu, ich genieße unser WG Leben. Erinnert mich an früher. Wir hatten eine Menge Spaß.
Ina: Und mehr ist da nicht ?
Jan: Du willst wissen, ob wir Sex miteinander haben ?
Ina: Jan ! (sie schaut zu Paul, der ist aber immer noch mit seinem Eis beschäftigt)
Jan: Entschuldige. Nein, hab ich nicht.
Ina: Tut mir Leid. Geht mich ja auch nichts an. Aber man kann spüren, dass er positiv auf dich einwirkt.
Jan: Das tut er. Ich hab von den Frauen vorerst mal die Nase voll. Außerdem geb ich die Hoffnung nicht auf, dass Leni erkennt, dass alles nur ein Irrtum war.
Ina: (sie schaut ihn an, er wirkt traurig nach seinen letzten Worten) Jan, versprich mir, dass du mit Hajo redest. Er muss die Wahrheit über eure Trennung erfahren.
Jan: OK, versprochen.

Paul kommt zu den beiden, bringt seinen leeren Eisteller.

Jan: Und ? Bist du jetzt satt?
Paul: Und wie. War echt lecker.
Ina: Dann können wir jetzt nach Hause ?
Paul: Klar.

die beiden verabschieden sich. Jan nimmt sich ein Glas Rotwein, ein Buch und setzt sich aufs Sofa. Er liest und vergisst dabei die Zeit. Es ist kurz nach Mitternacht, als tom nach Hause kommt. Er zieht seine Jacke aus, hängt sie an die Garderobe. Er erkennt Jan, der immer noch auf dem Sofa sitzt. Die beiden Blicke treffen sich.

Tom: Du bist noch wach ? (er setzt sich neben ihn)
Jan: Ja. Ist gerade so spannend. (er legt das Buch weg) Und ? Wie geht es den Kindern ?
Tom: Frag nicht. Das Mädchen ist über den Berg. Aber der Junge... ich.... ich weiß nicht. Es muss schon ein großes Wunder geschehen, wenn er das ganze überlebt.

jan merkt die Niedergeschlagenheit. Er nimmt sein Rotweinglas und gibt es Tom. Dieser nimmt es, schaut ihn an)

Tom: Danke. (er trinkt einen kräftigen Schluck) Mir sind heute mal wieder meine Grenzen aufgezeigt worden.
Jan: Tom, du hast dem Mädchen das Leben gerettet und jetzt warte doch erst mal ab. Vielleicht tritt ja das große Wunder noch ein, hm ?
Tom: Ja, ich weiß. (er schaut ihn an) Lass uns schlafen gehen,ja ?

Die beiden ziehen sich zurück.
Am nächsten MOrgen ist Jan in der Küche und bereitet das Frühstück. Tom ist unter der Dusche. Das Telefon klingelt.

JAn: Maybach - Hallo. - Nein, er ist noch unter der Dusche. Kann ich ihm was ausrichten ? - Ja ? - Ich verstehe. - Nein danke.

Er legt langsam auf, seine Gesichtszüge verändern sich. Er merkt nicht, dass Tom an der Tür steht und ihn beobachtet.

Tom: Er ist tot, nicht wahr ? (Jan dreht sich zur Seite, schaut ihn an. Er nickt nur. Kann nichts sagen. Tom kommt auf ihn zu) Ist das große Wunder doch nicht eingetreten.
Jan: Tom, es ... es tut mir Leid.
Tom: Schon gut. Ich... ich hab damit gerechnet.

Die beiden sehen sich an. Tom hat feuchte Augen. Jan nimmt ihn in den Arm, Tom lässt es geschehen.

TOm: Ich bin froh, dass du da bist.
Jan: Dafür somd Freunde da.

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Beitrag  Kathy Di 16 Feb 2010, 19:57

Hallo Cat, also ich bin auch nicht in Faschingslaune und lese deshalb doch lieber hier die Geschichten:). Das ging ja fix das du schon wieder eine neue Story parat hast. Ich finde sie übrigens gut, ist mal was anderes und ich lasse mich überraschen wie sie weitergeht. L.G. Kathy

Kathy

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Beitrag  cat Mi 17 Feb 2010, 10:16

Hallo Kathy ! Ja ja, jetzt ist sie rum die närrische Zeit. Ja, die Geschichte hab ich schon eine ganze Weile auf dem Papier. Aber sie ist doch etwas anders als sonst. Aber es wird noch eine Menge passieren und ich hoffe, sie gefällt. Jetzt geht's erst mal weiter.


Etwas später. Tom geht wieder in die Klinik, Jan kommt ins Büro.

Ina: Morgen Jan.
Jan: Morgen.
Ina: Ich soll dir einen schönen Gruß von Paulchen sagen und fragen, ob ihr mal zu uns zum Essen kommen wollt.
Jan: Ja, warum nicht. (sie sieht, dass er ein wenig mitgenommen aussieht)
Ina: Ist alles in Ordnung ?
Jan: Nein. Die beiden Kinder, die tom zu versorgen hatte.
Ina: Von dem Unfall gestern ?
Jan: Ja. Das Mädchen konnte er retten. Aber der kleine Junge hat es nicht geschafft.
Ina: Oh Gott. Und wie geht es Tom?
Jan: Nicht gut.
Ina: Aber ich bin mir sicher, er hat alles Erdenkliche für ihn getan.
Jan: DAs hat er auch. Und das weiß er. Aber der Junge ist tot. (sie schauen sich an) Hör zu Ina. Ich.. könntest du für mich diesen Schneider verhören ? Ich.. ich würde gerne in die Klinik fahren.
Ina: Klar. Mach ich. Schwirr ab.
Jan: Und wenn Hajo kommt, dann...
Ina: Überlass Hajo mir, hörst du ?
Jan: Danke.

Er geht. Es dauert auch nicht lange und Hajo betritt das Büro.

Hajo: Wo ist Ina ?
Vince: Im Verhörraum. Sie spricht mit Schneider.
Hajo: Ina ? Das sollte doch Jan übernehmen.
Vince: Der ist noch nicht da.
Hajo: Also jetzt reicht's mir. (er geht aus dem Büro, Richtung Verhörraum, geht hinein und Ina unterbricht das Verhör) Ina ? Kommst du mal ? (sie kommt zu ihm, gehen nach draußen) Wo ist Jan ?
Ina: Kommt etwas später. Ich hab schon mal angefangen.
Hajo: Hat er gesagt, warum er später kommt ?
Ina: Musste noch etwas Wichtiges erledigen.
Hajo: Etwas Wichtiges, so.
Ina: Hajo, jetzt reg dich doch nicht auf. Ich schaff das schon.
Hajo: Darum geht es nicht, Ina. Ich weiß, dass du das schaffst. Aber ich hab Jan gesagt, dass er das Verhör leiten soll. Wozu bin ich hier, wenn sich keiner an meine Anweisungen hält. (er geht wütend ins Büro zurück, Ina fährt mit dem Verhör fort)

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Beitrag  cat Mi 17 Feb 2010, 10:32

Im Krankenhaus. Jan kommt auf die Kinderstation. Er fragt bei einer Schwester nach Tom. Sie schickt ihn in sein Büro. Jan klopft an.

Tom: Ja ? (Jan geht hinein) Hey, was machst du denn hier ?
Jan: Ich wollte noch mal nach dir sehen. Als du heute morgen aus dem Haus bist, da...
Tom: Ist nett von dir. Aber mir geht es gut.
Jan: Wirklich ?
Tom: Ja. Ich hab bereits mit meinem Chef gesprochen. Und er hat mir sehr klar zu verstehen gegeben, dass auch er nicht mehr für den Jungen hätte tun können. (er geht auf ihn zu) Trotzdem danke, dass du hier bist.
Jan: Es hat mir keine Ruhe gelassen. ich weiß, wie das ist, wenn man den Tod eines Kindes zu verarbeiten hat.
Tom: Was ist, kommst du noch mit in die Cafeteria ? Ich lad dich ein.
Jan: OK. (sie gehen in die Cafeteria, trinken einen Kaffee und essen etwas dazu)
Tom: Was sagt eingentlich dein Chef, dass du mich während deiner Arbeitszeit tröstest ?
Jan: Er weiß es nicht.Darum kümmert sich Ina. sie gibt mir Rückendeckung.
Tom: Apropos Ina. Du hast eine sehr attraktive Kollegin. Und sie lebt mit ihrem Sohn alleine ?
Jan: Ja.
Tom: Kein Mann ?
Jan: Nicht das ich wüsste. Warum fragst du ?
Tom: Das du mir nicht auf dumme Gedanken kommst, mein Freund.
Jan: (muss jetzt schmunzeln) Keine Angst. Aber Ina ist OK. Sie ist eine gute Freundin.
Tom: Ja. Was ist, gehen wir heute Abend ins Kino ?
Jan: Warum nicht. Aber jetzt (er schaut auf seine Uhr) muss ich gehen. Sonst gibt's wirklich noch Stress mit meinem Chef.
Tom: Na dann. Bis heut Abend.

Jan kommt zurück ins Büro. Ina sitzt am Schreibtisch.

Ina: Und ? Wie geht es Tom ?
Jan: Ganz gut, denke ich. Sein Chef hat ihm erklärt, dass er alles richtig gemacht hat. Und was macht unser Chef ?
Ina: Er war ziemlich sauer, als er mitbekommen hat, dass ich Schneider verhöre.
Jan: (schaut in sein Büro) Ich werde mit ihm reden.
Ina: Willst du nicht noch etwas warten ?
Jan: Nein. Es ist besser so. (er klopft und geht hinein) Hajo ?
Hajo: Wo kommst du denn jetzt her ? (ist sehr gereizt)
Jan: Tut mir Leid. Aber ich musste noch was erledigen.
Hajo: Du solltest das Verhör mit Schneider führen, schon vergessen ?
Jan: Nein, aber ich hab Ina....
Hajo: Ich weiß. Aber wenn du denkst, dass du meine Anweisungen missachten und anderen Befehle erteilen kannst, hast du dich geschnitten.
Jan: Hajo, ich....
Hajo: Ich bin noch nicht fertig. Ich hab langsam die Nase voll, von deinen ewigen Alleingängen. Wir arbeiten hier im Team und noch, Jan, noch hab ich das Sagen hier.

Jan schaut seinen Chef an. Ihm fällt ein, was Ina zu ihm gesagt hat. Dass er nämlich endlich mit Hajo reden muss. Er wollte eigentlich, aber jetzt, wo er so vor ihm steht, bekommt er kein Wort heraus. Zu geschockt ist er über die Worte seines Chefs. Schweigen.

Hajo: Was ist ? Hat es dir die Sprache verschlagen ?
Jan: Kann ich an meine Arbeit ? (er stammelt diese Worte)
Hajo: ich bitte darum. Schließlich wirst du dafür bezahlt.

Jan geht nach draußen. Ina und Vince schauen sich an. Sie haben Hajo schreien gehört.

Ina: Alles OK ?
Jan: Klar.
Vince: Der beruhigt sich schon wieder.
Jan: Sicher. (er setzt sich an seinen Schreibtisch und schnappt sich eine Akte)

In den nächsten Tagen geht es gerade so weiter. Hajo ist unausstehlich zu Jan. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit, gibt er ihm zu verstehen, was er von ihm hält.

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Beitrag  cat Mi 17 Feb 2010, 10:47

Am Abend. tom und Jan essen gemeinsam.

Tom: Willst du darüber reden ?
Jan: Nein.
Tom: Jan....
Jan: Lass mich bitte.
Tom: Nein, das werde ich nicht. (er schmeißt sein Besteck auf den Teller, so dass Jan erschreckt) Jan, ich... ich seh doch, dass es dir schlecht geht. Und ich werde nicht eher Ruhe geben, bist du mir sagst, was dich bedrückt. Oder geht es um mich ?
Jan: So ein Quatsch.
Tom: Du hast eine Frau kennen gelernt.
Jan: Nein, hab ich nicht !!
Tom: Einen anderen Mann ?
Jan: Tom, es reicht ! ich....
Tom: Dein Chef, hab ich Recht ? (Jan sagt nichts, für Tom Beweis genug, dass er ins Schwarze getroffen hat)

Tom nimmt sein Besteck wieder in die Hand und isst weiter, beachtet Jan nicht weiter. Dieser allerdings lässt Tom nicht aus den Augen.

Jan: Tom, könntest du... könntst du dir vorstellen, aus Leipzig wegzugehen ?
Tom: Was ?
Jan: Na ja. Gute Kinderärzte werden überall gesucht.
Tom: Gute Polizisten auch.
Jan: Ja.
Tom: Verstehe. Du willst weglaufen.
Jan: So ein Unsinn. Ich will nicht weglaufen.
Tom: Wie nennst du das dann? Dein Chef macht dir das Leben zur Hölle. - Hast du mit ihm geredet ?
Jan: Nein.
Tom: Und warum nicht ? Verdammt Jan. Wovor hast du Angst ? Du bist im Recht. Und das muss er endlich mal kapieren.
Jan: Tom, bitte. Du hast meine Frage nicht beantwortet.
Tom: Nein.
Jan: Was nein ?
Tom: Meine Antwort auf deine Frage. Nein. Ich fühl mich hier in Leipzig verdammt wohl. Ich hab einen klasse Job und eine Menge Freunde.
Jan: Verstehe.

Er steht auf und geht aus dem Raum. Tom schaut ihm nach, legt das Besteck hin. Er hört die Tür. Er steht auf, schnappt sich seine Jacke und rennt aus der Wohnung. Er möchte Jan jetzt nicht alleine lassen. Er kommt auf die Straße und sieht Jan, wie er zu Fuß um die Ecke biegt. Er läuft schnell hinterher, holt ihn ein.

Tom: Jan, warte. (er hält ihn am Arm fest) Warte.
Jan: Was ist ?
Tom: Hör zu., ich.... ich hab mich an unser WG Leben echt gewöhnt.
Jan: Dann komm mit.
Tom: Nein. Ich werde deine Flucht nicht unterstützen. Und wenn dir auch nur etwas an unserer Freundschaft liegt, dann... dann rede mit deinem Chef.
Jan: Das bringt nichts.
Tom: Du hast es doch noch nicht einmal versucht.
Jan: Weil ich weiß, was dabei herauskommt. (sie schauen sich jetzt an, schweigen)
Tom: Jetzt komm nach Hause, bitte. (Jan schaut nach unten, danach macht er kehrt und die beiden gehen wieder zurück)

Etwas später. Tom kommt ins Wohnzimmer, gibt Jan ein Glas Rotwein.

jan: Danke.
Tom: Jan, hör zu. Ich...tu mir den Gefallen und rede mit deinem Chef. Wenn du es nicht tust, dann mach ich es.
Jan: Das wirst du schön bleiben lassen, hast du mich verstanden ?
Tom: Aber so kann es nicht weitergehen.
Jan: Das weiß ich auch. Ich.. ich werde mit ihm reden.
Tom: Gleich morgen, ja ?
JAn. Tom...
Tom: Morgen. Und das Thema Wegzug hat sich damit erledigt. (sie schauen sich an) Ich mein das Ernst. (er sagt nichts) Was ist ? Eine Partie Schach gefällig ?
Jan: Wenn du heute noch eine Niederlage ertragen kannst.
Tom: Niederlage ? Das halt ich für ausgeschlossen.

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Beitrag  cat Mi 17 Feb 2010, 13:28

Am nächsten Tag ist es Hajo, der mal wieder seine schlechte Laune an Jan auslässt.
Ina sucht Blickkontakt zu Jan, um ihm klar zu machen, dass er endlich mit ihm redet. Hajo sitzt in seinem Büro, liest in einer Akte. Jan klopft an, öffnet die Tür. Hajo schaut kurz nach oben, liest dann aber weiter.

Jan: hajo ?
Hajo: Was ist ?
Jan: Ich .. ich würde gerne mit dir reden.
Hajo: Worüber ? (er geht ins Büro, schließt die Tür und setzt sich ihm gegenüber, beobachtet ihn)
Jan: Hast du mit Leni gesprochen ? (er schaut jetzt nach oben) Hast du ?
Hajo: Warum willst du das wissen ?
jan: Hast du ? !!
Hajo: Nein.
Jan: Und warum nicht ?
Hajo: Willst du mir jetzt vorschreiben, wann ich mit meiner Tochter zu reden habe ?
Jan: Wenn es uns beiden hilft ?
Hajo: Ich versteh nicht.
Jan: Hajo, ich.. ich .. glaubst du, ich merke nicht, dass du mich für die Trennung verantwortlich machst ?
Hajo: Das geht mich nichts an.
Jan: Stimmt. Eingentlich nicht. Aber ich kann so nicht mehr weiter arbeiten.
Hajo: Was willst du eigentlich ?
Jan: Klarheit. Ich möchte, dass du endlich kapierst, dass nicht ich Leni verlassen habe, sondern sie mich.
Hajo: Und warum ? Weil du mal wieder fremd gegangen bist.
Jan: Glaubst du das wirklich ? (die beiden schauen sich an) Ich.. ich fass es einfach nicht, Hajo.
Hajo: Sie ist für dich nicht mehr interessant, weil sie keine Kinder bekommen kann. Da sucht man nach Alternativen.

Jan ist jetzt total entsetzt über die Worte seines Chefs. Er lässt ihn für ein paar Sekunden nicht aus den Augen.

Jan: Ich... ich glaub das nicht. Weißt du was ? Vergiss es einfach.

Er steht auf, geht aus dem Büro und knallt die Tür hinter sich zu. Hajo schreit ihm noch hinterher.

Hajo: Denk an das Befragungsprotokoll im Rathaus.

Da hat Jan gehört, die anderen auch. Er dreht sich um, schaut zur Bürotür, schnappt seine jacke und will gehen.

Ina: Warte Jan, ich komme mit.
Jan: Nicht nötig. Das schaff ich gerade noch alleine.
Ina: Ich weiß. Ich komm trotzdem mit.

Die beiden verlassen das Büro. Ina fährt.

Ina: Hast du's ihm gesagt ?
Jan: Ich wollte.
Ina: Jan, du....
Jan: Ich habs versucht, Ina. Wirklich. Aber er macht mich für alles verantwortlich.
Ina: Dann wird es Zeit, dass du ihm sagst, wie es wirklich war.
Jan: Vergiss es. Er wird immer seiner Tochter glauben. Immerhin hab ich Leni schon einmal betrogen.
Ina: Das ist ewig her.
Jan: Hajo hat das nicht vergessen, glaub mir. Ich versteh ihn ja auch. Aber.... ich glaub, es ist besser, wenn ich.....
Ina: Wenn du was ?
Jan: Wenn ich mir eine andere Dienststelle suche. (Ina tritt voll auf die Bremsen. Jan Oberkörper geht ruckartig nach vorne) Hey.
Ina: (sie schauen sich an) Wenn du das tust, Jan, dann.....
Jan: Ja ?
Ina: Dann rede ich nie wieder ein Wort mit dir.
Jan: Schön. Dann seid ihr ja schon zu zweit.
Ina: Du hast mit Tom schon darüber gesprochen ?
Jan: Ja.

Sie werden durch den Polizeifunk unterbrochen.

Funk: An alle. Eine Bewohnerin in der Waldstraße 11 hat angerufen. Sie hat laute Geräusche aus einer Wohnung über ihr vernommen und sie will einen Schuss gehört haben.
Jan: Das ist hier gleich um die Ecke. (er nimmt den Funk) Hier WAgen 33. Wir sind in unmittelbarer Nähe. Schauen uns das Ganze mal an.
Funk: In Ordnung Wagen 33.

Ina fährt den Wagen vor das Haus. Sie steigen aus und gehen hinein. Dort wartet schon eine aufgebrachte Mieterin.

Mieterin: Sind sie von der Polizei ?
Ina: Ja. Was ist denn passiert ?
Mieterin: Im zweiten Stock bei Hansen. Zuerst waren nur laute Stimmen zu hören. Dann Schreie und... dann ein Schuss.
Jan: sind sie sicher, dass es ein Schuss war ?
Mieterin: Natürlich.
Ina: Haben sie jemanden gesehen ?
Mieterin: Nein. Ich.. ich bin selbstverständlich sofort in meine Wohnung. hatte Angst.
Ina: Das haben sie ganz richtig gemacht.

Ina und Jan gehen nach oben. Die Frau schaut ihnen noch nach.
Vor der Haustür bleiben sie stehen. Sie ist nur angelehnt. Sie ziehen ihre Waffe und gehen vorsichtig hinein. In der Wohnung herrscht ein Chaos. Schmutz, Unrat, in der Küche dreckiges Geschirr. Im Schlafzimmer finden sie eine Frau,Carola Hansen. Ina beugt sich über sie.

Ina: Sie ist tot.
Jan: Klasse.
Ina: Ich ruf die Spurensicherung und Hajo.
Jan: tu das. (sie ruft an)

Er schaut sich um. Bleibt dann stehen.

Ina: Was ist ?
Jan: Hörst du das nicht ?
Ina: Was meinst du ?

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Beitrag  cat Do 18 Feb 2010, 10:31

Jan: Da singt doch jemand. Hör doch.

Es ist jetzt ganz still und tatsächlich. Ganz leise kann man ein Mädchen summen hören.

Ina: Das kommt von dort. (sie zeigt auf eine Tür. Der Schlüssel steckt außen)

Sie bleiben davor stehen, schauen sich an. Sie stecken ihre Waffe weg. Jan will die Tür öffnen, aber sie ist abgeschlossen. Er dreht den Schlüssel herum und öffnet die Tür ganz langsam. In dem winzig kleinen Zimmer ist es dunkel. Es riecht übel nach Unrat, Fäkalien. Sie erkennen ein kleines Mädchen, das inmitten des Mülls mit einer Taschenlampe sitzt.

Jan: Oh mein Gott.

Ina rümpft sich die Nase. Es ist ein abartiger Geruch, der ihr entgegen kommt. Jan geht als erster ins Zimmer. Das Mädchen steht auf und läuft bis zum Ende des Raumes.

Jan: Du musst keine Angst haben. Wir... wir sind von der Polizei. Hörst du ? (er bleibt stehen, kniet sich nieder) Ich... ich bin Jan. Und das ist.....
Ina: Hallo, ich bin Ina. (die beiden schauen das total verschüchterte Mädchen an)
Jan: Ich ruf Tom an.
Ina: Ist gut. (er geht nach draußen in den Flur, nimmt sein Handy)
Jan: Tom ? ich bins, Jan. Hör zu, pack deine Sachen und komm sofort her.
Tom: Was ist denn passiert ?
Jan: Ein Mädchen, schätze 6, 7 Jahre alt. Sie... wie wurde vermutlich über längere Zeit in einem dunklen Raum eingesperrt.
Tom: Ist gut. Wo bist du ?
Jan: Waldstr. 11, zweiter Stock bei Hansen.
Tom: Bin unterwegs.

Es dauert nicht lange und die Spurensicherung ist da, ebenso Hajo und Vince.

Ina: Wir waren auf dem Weg ins Rathaus, als dieser Funkspruch durchkam.
Hajo: Wer ist die Frau ?
Ina: Carola Hansen, 25 Jahre alt, arbeitslos und... du siehst ja selbst.
Vince: Und das Kind ?
Ina: Wir haben sie singen gehört. Die Tür zu diesem Zimmer war verschlossen. Sie muss schon länger dort verbracht haben.

Tom kommt in die Wohnung. Hajo und Vince schauen ihn fragend an. Sie wissen nicht, wer dieser Mann ist.

Tom: Ina.
Ina: Hey, da bist du ja. (er begrüßt sie mit einem kleinen Kuss auf die Wange)
Tom: Wo ist das Kind ?
Ina: In dem Zimmer dort. Jan ist bei ihr.
Tom: OK. (will gehen)
Hajo: Moment, wer sind sie eigentlich ?
Ina: Lass mal Hajo, das geht schon in Ordnung. (er verschwindet im Zimmer)
Vince: Dein neuer Freund ?
Ina: Dr. Tom Graf. Er ist Kinderarzt und ein... Freund von Jan. Er hat ihn angerufen.
Hajo: Na ja. Er kann ja vielleicht helfen.

Im Zimmer. Tom kommt herein, kniet sich neben Jan.

Jan: Danke, dass du so schnell kommen konntest.
Tom: Ist doch klar. Hallo.
Jan: Sie.. sie will mir ihren Namen nicht verraten.
Tom: Namen sind auch nicht so wichtig, hm ?
Jan: Das ist Tom. Ein Freund von mir und er ist Kinderarzt. (er schaut zu Tom) Ich lass euch mal alleine. (er geht nach draußen)
Tom: Machst du bitte die Tür zu ?
Jan: Ja.

Jan geht auf die Gruppe zu.

Hajo: Ich möchte, dass ihr die Nachbarn befragt. Die müssen doch was von diesen unmöglichen Zuständen bemerkt haben.
Jan: Warum ? Es wäre nicht das erste mal, dass ein Kind in den eigenen vier Wänden verwahrlost aufwächst Und keiner merkt etwas.
Hajo: Ihr redet trotzdem mit den Leuten. Auch wenn es dir nicht passt.

Sein Ton ist wieder sehr forsch. Jan verschwindet. Ina schaut Hajo an, schüttelt nur den Kopf und geht dann ebenfalls.
Tom versucht inzwischen Vertrauen aufzubauen. Aber es ist sehr schwierig.

Tom: Weißt du was ? Ich bring dich jetzt erst mal ins Krankenhaus. Dort bekommst du ein Zimmer, dass du mit anderen Kindern teilst, ja ?

Sie schaut ihn an. Er streckt ihr seine Hand entgegen. Sie kommt nur ganz langsam auf ihn zu. Sie gehen zur Tür. Er bleibt stehen.

Tom: Warte kurz. (er geht nach draußen. Dort stehen Hajo und Vince und die Spurensicherung ist auch bei der Arbeit) Her Trautzschke ?
Hajo: (dreht sich überrascht um) Ja ?
Tom: Ich... ich würde die Kleine gerne in die Klinik bringen. Sie muss komplett auf den Kopf gestellt werden.
Hajo: Gut. Dann machen sie.
Tom: Könnten sie und ihre Kollegen vielleicht.... Ich meine, könnten sie sich zurückziehen ? Sie soll so wenig wie möglich Menschen sehen.
Hajo: Verstehe. Sicher.

Die Gruppe löst sich auf und geht in die zimmer. Hajo geht mit Vince ins Wohnzimmer und schaut durch die angelehnte Tür. Er erkennt, dass Tom die Zimmertür öffnet und das Mädchen herauskommt. Er nimmt sie an die Hand und will gehen. Da kommt Jan. Die beiden Männer schauen sich an, lächeln. Dann schaut Jan auf das Mädchen.

Tom: Wir fahren in die Klinik.
Jan: Ist gut.

Tom geht mit der Kleinen an Jan vorbei. Nach ein paar Schritten bleibt das Mädchen stehen und dreht sich um. Jan macht es ihr instinktiv nach. Die Blicke der beiden treffen sich und sie schauen sich für einen Moment sehr intensiv an. Dann lächelt das Mädchen. Jan nickt ihr zu. Dann verschwinden die beiden.
Hajo kommt aus dem Wohnzimmer.

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Beitrag  cat Do 18 Feb 2010, 10:43

Hajo: Und ?
Jan: Tja. Die Nachbarn, die ich befragt habe, konnten nicht viel sagen. Sie war eine unangenehme Mieterin. Ständig betrunken. Aber dass sie ein kind hatte, davon wollte keiner was wissen.
Ina: (kommt herein und hat das zuletzt gesagte gehört) Bei mir das Gleiche. Sie galt als Trinkerin. Von einem Kind wusste niemand was.
Vince: Das vesteh ich nicht. Ein Kind macht doch Lärm. Das muss man doch mitbekommen ?
Ina: Nicht, wenn es ständig eingesperrt ist.
Jan: Was ist das für eine Mutter, die den Tod des eigenen Kindes in Kauf nimmt ? Ich fass es nicht.
Hajo. Auch wenn die Umstände für dich erschütternd sind. Die Frau ist tot. Und wir müssen ihren Mörder finden.

Hajos Tonfall macht Jan sofort wieder klar, was er von ihm hält. Er geht an seinem Chef vorbei und verlässt das Haus. hajo sagt nichts.

Ina: Wie lange soll das eigentlich noch so weiter gehen, hm ?
Hajo: Ich weiß nicht, wovon du sprichst. (er lässt sie stehen und geht ebenfalls)

Im Präsidium laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Man findet schnell ein paar Typen, mit denen sich Carola Hansen abgegeben hat. Das Telefon klingelt, Jan geht ran.

Jan: Ja, Maybach. - Tom. Wie geht es dem Mädchen ? - Verstehe. - Was ?! - Ich glaub es nicht. Das.... (die anderen bekommen mit, dass Jan keine guten Nachrichten hat) Ja. Ja, mach ich. Bis später. (er legt auf)
Ina: Und ?
Jan: Das.. das ist alles so unglaublich. (er setzt sich) Tom, er... er wollte von ihr wissen, wie sie heißt.
Hajo: Und ?
Jan: Sie hat keinen Namen. Ihre Mutter hat sie immer nur Kind genannt.
Ian: Oh Gott.
Jan: Eigentlich können wir dem Mörder von Carola Hansen dankbar sein. Wenn er nicht...
Hajo: Das hab ich jetzt überhört, Jan.
Jan: Hajo, ich...
Hajo: Wenn du ein Problem damit hast, den Mörder dieser Frau zu finden, dann rate ich dir, ein paar Tage Urlaub zu nehmen.
Jan: So hab ich das doch gar nicht gemeint.
Hajo: Ich hab dich schon verstanden, Jan.
Jan: (Hajo will gehen) Es reicht jetzt. Ich... ich..(er steht auf, Hajo dreht sich um, schaut seinen Kollegen böse an. Schweigen)

Jan kann nicht weiter reden. Der Blick seines Chefs wirkt fast wie eine tödliche Waffe. Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, verlässt er das Präsidium. hajo geht in sein Büro.

Vince: Das geht nicht mehr lange gut.
Ina: Das befürchte ich auch.
Vince: Können wir denn gar nichts tun ?
Ina: Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, sich einzumischen.
Vince: Aber du siehst doch, wohin das führt. Ich glaub ehrlich gesagt nicht, dass Jan das noch länger mitmacht.
Ina: Du hast Recht. ich.. ich werde mir was einfallen lassen.

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Beitrag  cat Do 18 Feb 2010, 10:53

Jan fährt eine ganze Weile durch die Gegend. Er besorgt ein Geschenk für das Mädchen und fährt dann in die Klinik. Er geht auf die Kinderstation.

Tom: Hey.
Jan: Hallo.
Tom: (er merkt, dass es ihm nicht gut geht) Was ist los ?
Jan: Nichts. Ich... kann ich zu ihr ?
Tom: Klar. Sie wartet schon auf dich. (er schaut sie fragend an) Ja. Sie redet so gut wie gar nicht. Aber sie hat nach dir gefragt, ob du sie noch besuchen kommst. (sieht das Geschenk) Ist das für sie ?
Jan: Ja.
Tom: Gut.
Jan: Wie geht es ihr körperlich ?
Tom: Ich hab noch nicht alle Untersuchungen abgeschlossen. Aber Fakt ist, dass sie noch nie bei einem Arzt war. Ein Wunder, dass sie noch in einer so guten Verfassung ist. Körperlich zumindest. Wisst ihr schon was über die Mutter ?
Jan: Alkoholikerin, Hat sich meistens in der Bahnhofsgegend aufgehalten. Die Nachbarn haben ausgesagt, dass sie nie ein Kind in ihrer Nähe gesehen haben.
Tom: Dann war die Kleine immer eingesperrt ?
Jan: Davon müssen wir ausgehen.
Tom: Das ist einfach unglaublich. Wozu Menschen fähig sind.
Jan: Hat sie noch irgendwas erzählt ?
Tom: Nein. Wie schon gesagt. Sie spricht nicht. Und das kann ich jetzt sogar nachvollziehen. Wir müssen uns langsam an sie herantasten. Du wirst sie doch nicht verhören wollen, oder ?
Jan: Nein, natürlich nicht.
Tom: Hör zu, ich muss noch in den OP. Wartest du auf mich ?
Jan: Klar. Ich geh dann mal.

Jan geht in das Zimmer des Mädchens. Sie liegt im Bett. Als sie Jan erkennt, fängt sie an zu lächeln.

Jan: Hallo. ich .. ich hab dir was mitgebracht. Hoffe, es gefällt dir. (er gibt ihr das Geschenk. Sie nimmt es, schaut es an) Du .. du kannst es ruhig auspacken.

Langsam packt sie das Geschenk aus. Es ist eine Puppe. Jan beobachtet sie. Sie nimmt die Puppe, schaut Jan an. Sie schweigen. Jan weiß nicht, wie er sich ihr gegenüber verhalten soll. Er sieht ein Buch bei ihr liegen. Er nimmt es in die Hand.

jan: Soll ich dir was vorlesen ? (sie nickt. Jan setzt sich zu ihr auf das Bett und beginnt aus dem Buch vorzulesen. Sie hört gespannt zu)

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Beitrag  cat Fr 19 Feb 2010, 10:26

Im Präsidium.
Hajo: Ich möchte, dass ihr morgen die Bahnhofsgegend abklappert. Man wird sich ja bestimmt an Carola Hansen erinnern.
Vince: Ist gut.
Ina: Hajo ?
Hajo: ina, du sprichst mit dem Jugendamt. Erkläre ihnen die Situation. Das Kind muss ja irgendwo bleiben.
Vince: Was wenn wir den Vater finden ?
Ina: Glaubst du daran ? Wenn noch nicht mal die Nachbarn was von dem Kind wussten ?
Vince: Mann, so was hab ich echt noch nicht erlebt.
Hajo: Wir machen Schluss.
Ina: Hajo, hast du noch Lust auf ein Bier ?
Hajo: Heute nicht mehr, Ina. Danke. Wir sehen uns morgen.

hajo geht wieder in sein Büro. Ina beobachtet ihn. Aber sie lässt ihn in Ruhe. Morgen, morgen wird sie einen Weg finden, mit ihm zu reden.

Hajo fährt nicht gleich nach Hause. Er will noch in die Klinik, nach dem Mädchen sehen.
Jan ist inzwischen mit der Geschichte fertig. Das Mädchen lehnt sich an ihn, spricht aber nicht. Jan nimmt sie wortlos in den Arm. Sie ist einfach froh, dass er bei ihr ist.

Draußen auf dem Flur. Hajo ist auf dem Weg zu dem Mädchen. Tom, der gerade aus einem der Zimmer kommt, sieht ihn.

Tom: Herr Trautzschke.
Hajo: (dreht sich um) Dr. Graf.
Tom: Sind sie wegen den Kindes hier ?
Hajo: Ja. Ich.. ich wollte mich noch mal nach ihrem Befinden erkundigen. Wie geht es ihr ?
Tom: Tja, ich weiß nicht. Ich bin mit den Untersuchungen noch nicht fertig. Wollte sie heute nicht weiter belasten.
Hajo: Verstehe.
Tom: Sie ist stark untergewichtig und hat ein paar Mangelerscheinungen. Aber die körperlichen Defizite bereiten mir ehrlich gesagt auch keine allzugroßen Kopfschmerzen. Es ist mehr ihre Psyche. Die kleine Seele musste viel ertragen.
Hajo: Ich weiß, was sie meinen. Wir können nur abwarten, oder ?
Tom: Auf jeden Fall dürfen wir sie nicht bedrängen. Sie fängt ab jetzt ein neues Leben an. Ein leben in Freiheit. Und erst später, viel später werden wir vielleicht erfahren, was sie alles hat durchmachen müssen. Sie braucht jetzt vor allem das Gefühl, nicht alleine zu sein. Behütet zu sein.
Hajo: Ich werde morgen mit dem Jugendamt Kontakt aufnehmen.
Tom: Haben sie keinen Hinweis auf den Vater des Kindes ?
Hajo: Nichts. Was nicht heißt, dass wir hier noch etwas in Erfahrung bringen.

Sie stehen kurz vor der Tür des Krankenzimmers, in dem das Mädchen liegt. Jan kommt aus dem Zimmer. Er ist sehr niedergeschlagen. Er erkennt die beiden.

Tom: Hey, alles klar ? (Jan schaut ziemlich fassungslos) Was ist ?
Jan: Nichts, ich... ich hab als Polizist ja schon viel erlebt. Aber das... ich... ich kann das immer noch nicht glauben. Wird sie jemals ein normales Leben führen können ?
Tom: Ich hatte bisher auch noch nie so einen Fall. Aber sie ist noch jung. Ich glaube, wenn sie Liebe und Geborgenheit erfährt, kann sie sich von dieser Last befreien.
Jan: Glaubst du das wirklich ?
Tom: Ja. Du hast bereits den Anfang getan. Sie hat Vertrauen zu dir. (Jan schaut seinen Chef an. Schweigen. Tom beobachtet das Mienenspiel der beiden) Hör zu, ich muss noch mal kurz auf die Intensiv, dann können wir nach Hause, OK ?
Jan: Ich warte unten am Wagen.

Er geht zwischen Hajo und Tom vorbei zum Fahrstuhl. Tom schaut ihm hinterher.

Tom: Kommen sie, ich bring sie zu ihr. (er führt Hajo ins Zimmer und verabschiedet sich dann. Hajo geht auf das Mädchen zu)
Hajo: Hallo. Weißt du noch, wer ich bin ? (sie nickt. Er sieht das Buch) Soll ich dir was vorlesen ? (sie nickt wieder)

Hajo setzt sich auf einen Stuhl und fängt an zu lesen.

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Beitrag  cat Fr 19 Feb 2010, 10:38

Vor der Klinik auf dem Parkplatz. Jan wartet im Wagen. Es dauert nicht lange und Tom steigt zu ihm ins Auto.

Tom: Mann, war das ein Tag heute. (er schaut zu jan, der reagiert nicht) Was ist ? Wir können... (nur langsam bewegt sich Jan und startet den Wagen, fährt los) Dein Chef macht sich richtige Sorgen um die Kleine. (er beobachtet ihn weiter, bekommt keine Antwort) Hast du mit ihm gesprochen ? (keine Reaktion) Jan, ich rede mit dir. (er wird laut)
Jan: Ich habs versucht, OK ? (schreit ihn an)
Tom: Entschuldige. Hör zu, lass uns noch zu Paolo fahren. Ich lade dich ein.
Jan: Nein, ich hab keinen Bedarf.
Tom: Gut, dann nicht.

Sie schweigen sich gegenseitig an. Auch zu Hause ändert sich die Situation nicht. Tom kennt das. Und er weiß, dass er Jan nicht drängen darf. Tom geht in die Küche, sucht nach was Essbarem. Er fängt an, sich etwas zu richten. Irgendwann steht Jan an der Tür, beobachtet ihn. Tom merkt das.

Tom: Willst du auch was ?
Jan: (kommt auf ihn zu, bleibt neben ihm stehen) Was machst du da ?
Tom: Ich zaubere. Unser Kühlschrank könnte mal wieder etwas aufgefüllt werden. Findest du nicht ?
Jan: Ja, ich weiß. Ich geh morgen einkaufen.
Tom: Hey, ist schon OK. Hier probier mal. (er steckt ihm etwas in den Mund. Jan kaut langsam und zeigt ihm, dass es sehr gut schmeckt.
Jan: Nicht schlecht.
Tom: Sag ich doch. Komm. (er nimmt den Teller mit den Häppchen und stellt ihn auf den Tisch) Bringst du das Bier ?

jan geht an den Kühlschrank und holt zwei Flaschen Bier, setzt sich an den Tisch. Er öffnet die Flaschen, gibt Tom eine..

Jan: Es tut mir Leid, ich...
Tom: Schon gut. Dir geht das Mädchen nicht aus dem Kopf, stimmts ?
Jan: hajo meinte, ich sollte mir Urlaub nehmen, solange der Fall nicht abgeschlossen ist.
Tom: Warum ?
Jan: Ich hab die Bemerkung gemacht, dass der Tod von Carola Hansen ein Glück war, sonst hätte man die Kleine vielleicht nie lebend gefunden.
Tom: Verstehe. Er glaubt, du gehst nicht objektiv an die Sache ran.
Jan: Ja. Aber das stimmt nicht. Ich.. ich will den Mörder der Frau finden. Das ist mein Job.
Tom: Hör zu. Ihr beide habt im Moment eine Menge Probleme. Und da ist es ganz normal, dass jedes Wort auf die Waagschale gelegt wird. Von ihm wahrscheinlich noch mehr, als von dir. Ich kann mich nur wiederholen, Jan. Rede mit ihm und lass dich nicht wieder abwimmeln.
Jan. Ja du hast Recht.
Tom: So und jetzt ist Schluss mit Trübsal blasen. Die Kleine ist bei uns in der Klinik erst mal gut aufgehoben, hm ?

Jan nickt, sie prosten sich zu und genießen den Abend.

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Beitrag  cat Fr 19 Feb 2010, 11:01

Am nächsten Morgen.
Hajo kommt ins Büro. Vince und Ina sind schon bei der Arbeit. Er sieht die beiden, dann Jans leeren Platz.

Hajo: Jan noch nicht da ?
Ina: Nein. (er geht in sein Büro, schließt die Tür)
Vince: Und ? Ist dir eingefallen, was wir tun können ?
Ina: Ich werde mit ihm reden. (sie steht auf, klopft an und geht hinein)
Hajo: Hast du schon mit dem Jugendamt gesprochen ?
Ina: Nein, noch nicht. Mach ich gleich. Hajo, ich... (sein Telefon klingelt)
Hajo: Trautzschke. - Verstehe - Nein, wir kommen. (er legt auf)
Ina: Was ist ?
Hajo: Das war die Streife. Eine Nachbarin hat angerufen und gesagt, dass das Siegel an der Tür von Frau Hansen beschädigt ist.
Ina: Oh.
Hajo: Lass uns fahren.

Hajo fährt. Es herrscht anfänglich Schweigen

Hajo: Ina, kann ich dich mal was fragen ?
Ina: Klar.
Hajo: Dieser Dr. Graf. Wie gut kennst du ihn ?
Ina: Warum willst du das wissen ?
Hajo: Nur so.
Ina: Ich hab ihn ab und zu bei Jan angetroffen.
Hajo: Wohnt er bei ihm ?
Ina: Wie kommst du darauf ?
Hajo: Ich hab gestern Abend in der Klinik....
Ina: Du warst noch mal in der Klinik ?
Hajo: Ja. Jan war auch da. Und da hab ich ein Gespräch zwischen den beiden mitbekommen.
Ina: Hajo, Jan hat eine Menge durchgemacht. Er hat die Trennung von Leni noch lange nicht weggesteckt. Tom hilf ihm gerade dabei.
Hajo: In dem er bei ihm einzieht ?
Ina: Die beiden verstehen sich ziemlich gut. Sie kennen sich schon aus dem Kindergarten. Echte Männerfreundschaft, wenn du verstehst.
Hajo: Und mehr ist da nicht ?
Ina: Du meinst, ob die beiden miteinander....
Hajo: Schon gut, es geht mich ja nichts an.

Er stoppt den Wagen vor dem Haus und sie gehen hinein. Dort kommt ihnen die Nachbarin schon entgegen.

Frau: Gut, dass sie kommen. Das Polizeisiegel ist beschädigt und ich glaube, es ist jemand in der Wohnung.
Ina: Danke, wir werden mal nachsehen.

Sie gehen nach oben und öffnen die Tür. Sie hören ein kleines Geräusch. Sie halten ihre Waffe griffbereit und gehen langsam in die Zimmer. Sie merken dann, dass das Geräusch aus der kleinen Kammer kommt, in dem das Mädchen gefunden wurde. Mit der Waffe im Anschlag geben sie sich ein Zeichen, um gemeinsam den Raum zu betreten.

Hajo/Ina: Polizei, keine Bewegung.

Die Kammer ist dunkel. Mitten in dem Chaos sitzt Jan, der mit einer Taschenlampe in einem Buch liest. Er ist total erschrocken, als er die beiden sieht.

Ina: Jan !
Hajo: Was um alles in der Welt machst du hier im Dunkeln ?
Jan: Ich.... (er steht langsam auf, geht zu ihnen)
Ina: Jan, ist alles in Ordnung ?
Jan: Nein. Ich hab mich hier noch mal genauer umgesehen und das hier gefunden
Hajo: (er sieht zwei Bücher) Was ist das ?
Jan: Tagebücher. Von Carola Hansen. Hier. 3. Mai 2003. "Ich hab schon eine ganze Weile nichts richtiges mehr gegessen und trotzdem nehme ich an Gewicht zu. Außerdem ist mir ständig schlecht." Dann später. 12. September "Ich spüre, wie sich das Baby bewegt. Ich versuche mit Alkohol dagegen anzugehen." Und dann am 5. Dezember. "Ich hatte starke Wehen und es war eine Sache von wenigen Minuten, bis das Baby da war. Ich hab die Nabelschnur durchtrennt und wollte das Baby entsorgen. Aber sie lächelte mich an." Und das geht so weiter.
Ina: Das ist .....
Jan: Unvorstellbar, Ina. (Hajo merkt, wie sehr Jan das mitnimmt)
Hajo: Jan, gibt mir deinen Autoschlüssel.
Jan: Was ?
Hajo: Du hast mich schon verstanden, deinen Autoschlüssel. Mach schon. (er gibt sie ihm) Die Tagebücher. (gibt sie ihm ebenfalls) Ina,
ich möchte, dass du ins Präsidium fährst. (er gibt ihr Schlüssel und Bücher) Arbeite die Bücher genau durch. Vielleicht bekommen wir ja sogar einen Hinweis darauf, wer sie getötet haben könnte.
Ina: OK. (sie schaut etwas ungläubig. Zuerst zu Hajo, dann zu Jan)

Jan wirkt etwas sauer. ER schaut seinen Chef an, dann Ina. Er geht an beiden vorbei und verlässt die Wohnung. Hajo dreht sich um.

Hajo: Jan ? Jan bleib stehen.

Doch Jan denkt nicht daran. Er läuft aus dem Haus. Hajo und Ina hinterher.

hajo: Verdammt noch mal, Jan ! Du sollst stehen bleiben. (er wird jetzt laut)
Jan: (bleibt stehen, dreht sich um) Was ?! (die beiden sehen sich jetzt böse an) Warum tust du das ? Traust du mir das jetzt auch nicht mehr zu ? (er zeigt auf die Büche, die Ina in der Hand hält. Hajo schweigt. Jan bekommt feuchte Augen) Ich.. ich hab keine Lust mehr, Hajo. Ich.. ich will nicht mehr.

Er läuft rückwärts los und dreht sich kurz vor der Straße um, will sie überqueren.

Ina: (schreit) Jan, nein !!!!

Aber es ist zu spät. jan wird von einem heranfahrenden PKW erfasst, wird auf die andere Straßenseite geschleudert. Ina ist sofort bei ihm, Hajo folgt ihr, ruft den Notarzt. Sie dreht ihn langsam um.
Er ist nur halb bei Bewusstsein. Erkennt Ina.

Jan: Ina ?... (er zittert)
Ina: Bleib ganz ruhig. Der Notarzt ist gleich hier.

Er möchte noch etwas sagen, aber ein Schwall von Blut ergießt sich aus seinem Mund. Beide, Hajo und Ina sind entsetzt. Haben Angst.
Dann verliert Jan das Besusstsein.

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Beitrag  Kathy Fr 19 Feb 2010, 19:42

Hallo Cat, das ist aber jetzt nicht wahr das du hier aufhörst mit Schreiben und uns mit so einem Herzschlag ins Wochenende schickst. Der arme Jan Crying or Very sad Nun kann ich ja kaum erwarten zu lesen wie es weitergeht. Heute abend wird es Jan ja auch nicht viel besser gehen. Freu mich aber schon auf die Folge und wünsch dir auch einen schönen Abend. Bis bald hier wieder liebe Grüße Kathy

Kathy

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Beitrag  cat Mo 22 Feb 2010, 11:35

Sorry, sorry ! Ich hatte eigentlich vor am Wochenende weiter zu schreiben. Aber....
Jetzt geht's los.

Jan wird sofort in die Klinik gebracht.

Hajo: Ina, du fährst ins Präsidium.
Ina: Aber....
Hajo: Du fährst ins Büro. Ich gehe in die Klinik.
Ina. Aber du sagst uns Bescheid, wenn du Näheres weißt.
Hajo: Sicher. (er fährt dem Krankenwagen hinterher)

In der Klinik.
Tom ist bei dem Mädchen im Zimmer. Er untersucht sie wieder. Er nimmt die Puppe, die sie von Jan bekommen hat. Sie lächelt ihn an.
Da geht die Tür auf und eine Schwester kommt herein.

Schwester: Dr. Graf ?
Tom: Ja ?
Schwester: Kommen sie bitte ? (sie ist sehr aufgeregt)
Tom: Was ist denn passiert ?
Schwester: Ein Unfall. Ich.. ich...
Tom: Schwester Petra, was ist los ?
Schwester: Ihr.. ihr Freund. Herr Maybach.
Tom: Jan ? (nickt) Was ist mit ihm ?
Schwester: Weiß es nicht genau. Er wird gleich eingeliefert. Verkehrsunfall, so weit ich das verstanden habe.
Tom: (steht sofort auf) Ich... ich komm später wieder, ja ?
Mädchen: Was ist mit Jan ? (sie spricht, klar und deutlich. Tom ist überrascht) Ist er tot ?
Tom: Nein. Ich.. ich sag dir später Bescheid, ja ? (er geht zur Tür, bleibt stehen, dreht sich um und sieht in ein trauriges Gesicht) Schwester Petra bleibt bei dir, hm ?
Schwester: Sicher.

Tom geht zur Notaufnahme. Dort sieht er, wie Jan auf einer Trage hereingefahren wird. Er geht sofort auf ihn zu.

Tom: Jan. Jan hörst du mich ?
Notarzt: Er ist bewusstlos. Vermutlich starke innere Blutungen.
Tom: Was ist denn passiert ?
Notarzt: Er hat die Straße überquert, ohne auf den Verkehr zu achten.
Tom: Was ?! (jetzt sieht er Hajo, geht wütend auf ihn zu) Das ist alles ihre Schuld. Sie...sie haben ihn die letzten Wochen wie den letzten Dreck behandelt.
Chefarzt: (muss seinen Kollegen von Hajo wegreißen) Dr. Graf, bitte. Hören sie. Ich weiß nicht, was hier vorgefallen ist, aber wir sollten uns um ihren Freund kümmern.
Tom: (schaut ihn an) Ja. Es... es tut mir Leid.

Sie wenden sich wieder Jan zu. Der Chefarzt untersucht ihn kurz.

Chefarzt: Er hat Blut im Bauchraum. Wir müssen sofort operieren.
Tom: (sie gehen Richtung OP) Ich komme mit.
CHefarzt: Nein, Tom. Sie nicht.
Tom: Aber ich....
Chef: Sie sind mir im OP keine allzugroße Hilfe und das wissen sie selbst.

Er geht weiter, lässt Tom einfach stehen. Aber er weiß, der Chefarzt hat Recht. Tom dreht sich um, sieht Hajo. Die beiden Männer sehen sich eine Weile an.

Tom: Sind sie jetzt zufrieden ? Ist es das, was sie für ihn als Strafe wollten ?
Hajo: Wie kommen sie darauf, dass ich ihn bestrafen will ?
Tom: Ich dachte immer, sie.. wie wären sein Freund.

ER geht an ihm vorbei und hinterlässt einen ratlosen Hajo.

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Beitrag  cat Mo 22 Feb 2010, 11:49

Die OP dauert einige Stunden. Aber der Chefarzt kann die Blutung stoppen und auch sonst ist Jan über den Berg. Allerdings wacht Jan nicht aus der Narkose auf. Er liegt im Koma. Der Chefarzt kommt nach draußen. Dort wartet schon Hajo. Er geht auf ihn zu.

Hajo. Dr. Wie geht es meinem Kollegen ?
Chef: Wir konnten die Blutung stoppen. Er hat Glück gehabt. Es gab keine größeren Orangverletzungen. Was mir allerdings etwas Sorgen bereitet, ist, dass er aus der Narkose nicht erwachen will.
Tom: (steht im Hintergrund, hat allles mitangehört) Er liegt im Koma ?
Chef: Tom. Ja. Ja und ich weiß nicht warum. Es tut mir Leid. Wir müssen abwarten.

Tom schaut Hajo wieder böse an, geht an ihm vorbei. Hajo redet noch eine Weile mit dem Arzt.

Chef: Wissen sie, auf der einen Seite ist es ja von Vorteil für seine Verletzungen. Er ist ruhig gestellt und das kommt dem Heilungsprozess zu Gute. Auf der anderen Seite, wir wissen nicht, woher dieses Koma ihren Ursprung hat. Ich werde zusätzlich noch einen Neurologen zu Rate ziehen.
Hajo. Kann ich zu ihm ?
Chef: Sicher. Aber nur kurz.

ER bringt ihn auf die Intensivstation. Hajo zieht sich einen Schutzkittel über und wird in den großen Raum gebracht. Hinter einer Trennwand liegt Jan. Allerdings kommt Hajo nicht so weit. Er bemerkt, dass Tom schon an Jans Bett sitzt. Er bleibt im Hintergrund und beobachtet die Szene.

Tom: (er hat Jans Hand in seiner liegen) Hör zu, ich.. ich möchte, dass du verdammt noch mal wieder aufwachst. Ich werde mit dir auch aus Leipzig verschwinden. Du hast Recht. Gute Kinderärzte werden immer gesucht. Und gute Polizisten auch. Und du bist ein guter Polizist. Ein verdammt guter sogar. Auch wenn das manche vergessen haben. Also tu mir den Gefallen und komm zu dir. Ich.... ich brauch dich, Jan.

Die Nebentür des Raumes geht auf und eine Schwester kommt herein.

Schwester: Dr. Graf ?
Tom: Ja ?
Schwester: Entschuldgien sie, wenn ich störe, aber... .wir bekommen in 10 Minuten einen kleinen Jungen. 4 Jahre alt, mit schwersten Verbrennungen.
Tom: Ist gut, ich komme. Sagen sie schon mal im OP Bescheid.
Schwester: Mach ich.

Sie geht wieder. Tom steht auf, schaut auf Jan. Bückt sich über ihn.

Tom: Ich muss mich wieder um einen kleinen Patienten kümmern. Und wenn ich zurück komme, dann bist du verdammt noch mal wach. Hast du mich verstanden ? (das alles klingt sehr verzweifelt)

Tom verschwindet aus der Tür, aus der die Schwester kam. Nun ist hajo alleine im Raum. Er geht auf Jans Bett zu, schaut ihn an.

Hajo. Was hab ich nur angerichtet. Jan. Es..... es tut mir Leid. Ich hoffe, du.... du kannst mir verzeihen. (er bleibt noch eine ganze Weile bei ihm, redet mit ihm)

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Beitrag  cat Mo 22 Feb 2010, 12:04

Es vergehen einige Tage. An Jans Zustand ändert sich nichts. Er will einfach nicht aufwachen. Hajo und Ina kommen wieder in die Klinik. Wollen bei Jan vorbeischauen.

Chefarzt: Herr Trautzschke, guten Tag.
Hajo: Hallo. Gibt es was Neues ?
Chefarzt: Nein, tut mir Leid.
Ina: Können wir denn gar nichts tun ?
Chefarzt: Sie tun schon so viel. Sie besuchen ihn. Sie reden mit ihm
Hajo: Aber das ist nicht genug.
Chefarzt: Mehr können wir im Moment nicht tun. Hören sie, vielleicht könnten sie später noch auf der Kinderstation vorbeischauen ?
Ina: Das Mädchen ?
Chefarzt: Ja. Sie.. sie verweigert jegliches Essen.
Ina: Was sagt Dr. Graf dazu ?
Chefarzt: Das ist es ja. Er... er ist angeblich krank. Allerdings geht er nicht ans Telefon und sein Handy hat er ausgestellt.
Ina: Verstehe.
Chefarzt: Der Unfall ihres Kollegen nimmt ihn ziemlich mit.
Hajo: Wir werden bei der Kleinen vorbeischauen.
Chefarzt: Danke. Das ist sehr nett. Entschuldigen sie mich bitte. Aber ich muss weiter.

Die beiden gehen auf die Kinderstation. Sie gehen in das Zimmer, in dem sich das Mädchen befindet.
sie liegt im Bett, Jans Puppe ganz fest im Arm.

Ina: Hallo. (sie schaut nach oben, sieht Ina, verzieht keine Miene) Weißt du noch, wer ich bin ? (sie nickt)

Es herrscht Schweigen. Jetzt erkennt das Mädchen auch Hajo. Sie setzt sich auf und schaut ihn an.

Mädchen: Wie geht es Jan ?
Hajo: ER liegt ihm Koma. (das Mädchen weiß nicht, was er meint)
Ina: Koma bedeutet so was ähnliches wie schlafen. Nur, dass man nicht aufwachen will. Verstehst du das ? (sie nickt wieder)
Mädchen: Und Tom ?
Ina: Er ist krank.
Hajo: Ja. Auch Ärzte werden mal krank, hm ?
Ina: Du magst nichts essen ? (sie schüttelt den Kopf)
Hajo: Aber du musst essen. (sie schaut die beiden an, fängt an zu weinen und lässt sich wieder auf das Bett sinken)

Hajo und Ina schauen sich an. Sie wissen nicht, was sie tun sollen. Sie gehen hinaus. Dort kommt ein Arzt auf sie zu.

Arzt: Entschuldigen sie. Sind sie die Polizisten, die das Mädchen gefunden haben ?
Ina: Ja.
Arzt: Hat sie mit ihnen geredet ?
Ina: Nicht wirklich.
Arzt: Sie verweigert seit drei Tagen die Nahrung. Wir müssen sie, wenn sich das nicht ändert, künstlich ernähren. Ich hab versucht, Dr. Graf zu erreichen. Ich weiß, dass er an sie ran kommt. Aber Fehlanzeige. Sein Freund liegt hier auf der Intensiv.
Hajo: Das wissen wir. Es... es handelt sich bei ihm um unseren Kollegen.
Arzt: Verstehe. Es ist zum verrückt werden.
Ina: Wir werden mit Dr. Graf sprechen.
Arzt: Das würden sie tun ? (sie nickt) Danke. (sein Bieper piepst) Entschuldigen sie, ich.. ich muss zur Notaufnahme.

ER geht und hinterlässt zwei ratlose Polizisten.

Ina: Was ist ? Kommst du mit ? (Hajo nickt)

Sie fahren zu Jan nach Hause. Ina klingelt.

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Beitrag  cat Mo 22 Feb 2010, 12:26

Es öffnet niemand.

Ina: Tom ? Tom hör zu. Ich weiß, dass du da bist. Mach also auf. Ich bin's. Ina. Tom ?

Es dauert eine Weile, dann hören sie Geräusche und kurz danach wird die Tür geöffnet. Vor ihnen steht Tom. Er sieht schrecklich aus. Unausgeschlafen, unrasiert. So als hätte er die letzten Tage unter einer Brücke verbracht. Außerdem riecht er nach Alkohol. Er öffnet die Tür nur einen Spalt. Aber das reicht den beiden zu erkennen, in welchem Zustand er sich befindet.

Tom: Was willst du ?
Ina: tom, lass uns rein, bitte.
Tom: Wozu ?
Ina: Wir müssen mit dir reden.

ER schaut sie kurz an, geht dann ein paar Schritte zurück und überlässt den beiden den Eintritt. Tom geht in die KÜche. Die sieht genauso verheerend aus, wie er selbst.

Ina: Du meine Güte. Wie sieht es denn hier aus ?
Tom: Hatte noch keine Zeit, aufzuräumen. Wollt ihr was trinken ?
Ina: Nein danke.
Tom: Dann nicht. (er nimmt sich eine fast leere Schnapsflasche und trinkt den Rest aus)
Ina: Tom, was ist los mit dir ?
Hajo. In der Klinik haben sie uns gesagt, sie wären krank.
Tom: Bin ich auch.
Ina: Ja, das sehen wir.
Tom: Hör zu Ina. Ich brauch kein Kindermädchen, ja ?
Ina: Willst du wissen, wie es Jan geht ?
Tom: Unverändert. Ich bin bestens informiert.
Hajo: Über das Mädchen auch ? (er schaut ihn fragend an) Die Kleine, ohne Namen.
Ina: Tom, sie verweigert seit drei Tagen das Essen. Und ich glaube es hängt mit Jans Unfall und deiner angeblichen Krankheit zusammen.
Tom: So ein Quatsch. Die Kleine hat eine Menge durchgemacht. Sie wird immer wieder Phasen haben, in denen sie solche Reaktionen zeigt.
Hajo. Das glaub ich nicht. Es war nicht schwer zu erkennen, dass sie zu ihnen beiden ein besonderes Verhältnis aufgebaut hat. Besonders zu Jan.
Ina: Und jetzt, wo sie weiß, dass es ihm nicht gut geht, lässt du sie im Stich.
Tom: Hör zu Ina. lass mich einfach in Ruhe. Und sie ? (er geht jetzt ganz dich auf hajo zu) Sie kommen mir besser nicht mehr unter die Augen.
Ina: Tom!
Tom: Was ?!! Er ist schuld, dass jan überhaupt im Krankenhaus liegt. (wird jetzt laut)
Hajo: Das hab ich mittlerweile auch kapiert. Und es tut mir Leid.
Tom: Sagen sie das Jan, nicht mir.
Hajo: Das tu ich. Bei jedem Besuch, den ich bisher gemacht habe.
Tom: So ?
Hajo. Aber vielleicht vermisst er ja sie ? Wann waren sie das letzte Mal bei ihm ? (die beiden Männer schauen sich an) Ich habe mit meiner Tochter gesprochen. Sie hat mir alles ganz genau erklärt. Warum sie die Trennung wollte.
Tom: Wenn sie Jan von Anfang an zugehört hätten, wäre das alles überhaupt nicht passiert. Aber sie... sie.. sie mussten ja den Rächer ihrer angeblich betrogenen Tochter spielen.
Hajo. ich bin ihr Vater und ich liebe sie. Natürlich musste ich davon ausgehen, dass Jan ihr einen Grund für die Trennung gegeben hat. Es wäre nicht das erste Mal gewesen.
Tom: Das ist Jahre her.
Hajo: Ein Vater vergisst das nicht. Aber das können sie ja nicht wissen. (sie schauen sich an, danach läuft Tom von ihm weg, in eine Ecke) Sie... sie empfinden etwas für Jan, hab ich Recht ?
Tom: (dreht sich um) Und wenn es so wäre. DAs geht sie einen Scheißdreck an. (sie schauen sich an) Jan hat ihre Tochter geliebt. Und das tut er immer noch. Und wenn sie ihm zugehört hätte, hätte sie ihn nie verlassen müssen. Sie hat ihm sehr weh getan, Herr Trautzschke. Und dann kommen sie und... und vorverurteilen ihn.
Hajo. Ich hab ihnen bereits gesagt, dass es mir Leid tut.
Ina: Hört auf, bitte. Es bringt doch überhaupt nichts, sich gegenseitig die Schuld zuzuschieben. Fakt ist, dass Jan nicht aufwachen will. Und Tom, wir sind jeden Tag bei ihm. Aber das reicht nicht. Bitte, komm in die Klinik. Wenn es jemand schafft, dann bist du das.
Hajo: Und das Mädchen.
Tom: (schaut die beiden nacheinander an) Sie will nichts essen ?
Ina: Seit drei Tagen.
Tom: OK. Ich.. ich komme.- Gebt mir eine Stunde.
Ina: Klar. (sie geht zu ihm, gibt ihm einen Kuss auf die Wange) Danke Tom. (er schaut sie an, verschwindet dann im Bad)

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