Schwere Krawalle

"Vielleicht bin ich ja auch überkandidelt,....aber für mich war das....entschuldige Hajo...empfand es...
Ach kann ich gar nicht beschreiben....dieses Getue...Gehabe...Verständnis....kann schon sagen Fürsorge um Vince
Ne Hajo....kriegte ich nicht in den Schädel
Klar, manchmal kamen wir durch seine Pfiffigkeit auf die Lösung - Sagte ja, gab auch gute Zeiten
Nur unter dem Strich,....... nein unter dem Strich...deutete kaum was daraufhin, dass Vince jemals ein ernsthafter Polizist wird
Verstehe seine Entscheidung nicht und noch weniger, dass er von der Polizei-Instution gefordert wurde
Ein Beruf wo er sich im Internet oder sonst austoben konnte, ja das hätte zu ihm gepasst. Gibt doch auf dem Gebiet unzählige Ausbildungen
Nur du Hajo...konntest nicht oft und lange genug Hand bei ihm auflegen
Jedenfalls hast du bei Ina und mir die Zügel damals ganz schön stramm gezogen
Nur 1 so linke Sache die sich Vince leistete....würde bestimmt schon lange wieder den Verkehr regeln
Etwas ungerecht, findest du nicht auch.
Nach all den Jahren fühlt man sich nicht gerade wohl bei so einer Grünschnabel-Bevorzugung
Sorry Hajo....wolltest Offenheit....wenn ich dich jetzt beleidigt habe....." senkte Jan die Lider
Hajo wies ihn zurecht: "Jan rede keinen Quatsch....wollte Klarheit. Du warst ehrlich, völlig o.k.
Nicht zu vergessen, dass wir uns darüber einig sind: Du warst Vince größte Zielscheibe
Schon deswegen muss es dir ganz schön schwergefallen sein, jeden Tag trotzdem im Büro zu erscheinen
Vielleicht denkt Ina genau wie du, hat es nur noch nicht rausgelassen
Tja und ich......knabbere schon die ganze Zeit, jetzt habe ich noch mehr zum grübeln.
Aber eine Erklärung für meine Vince-Gluckerei, die kann ich euch immer noch nicht liefern"

Am schlimmsten die Frage, ob Vince durch meine Nachlässigkeit nicht erst zum Verbrecher wurde"
Ina und Jan protestierten gleichzeitig: "Jetzt höre aber auf Hajo....du redest jetzt Quatsch
Das behauptet bis jetzt Keiner und wird auch nie Jemand behaupten.....völliger Blödsinn"
Jan ergänzte: "Müssten wir uns doch alle beschuldigen nichts verhindert zu haben
Ein Halodri war Vince für mich immer, ist aber weit entfernt von einem Krininellen, den ich niemals bei ihm vermutet hätte
Wer weiß was ihn da gerade geritten hat. Nur Schuldzuweisungen die sollten vom Tisch
Finde immer, Jeder ist für sich, seine Handlungen, also für sein Leben verantwortlich"
Ina stimmte zu: "Jan hat recht....was geschah, allein Vince Entscheidung
Weise jede Schuld von mir....Bei uns lernte er diese krummen Touren jedenfalls nicht
Würde das Thema auch gerne beenden, um den Flüchtigen kümmern sich schon genug Kollegen"
Hajo meinte: "Also auf den Tisch musste es schon, länger durfte Jan nicht ahnungslos bleiben
Siehst ziemlich geschafft aus Jan, bin trotzdem froh, dass alles raus ist und froh auch für deine Offenheit Jan
Weißt, ich gebe viel auf deine Worte. Wer weiß, vielleicht liefere ich auch mal richtige Erklärungen....nur jetzt...
Jan raunte: "Bedeutet ja Halbierung des Team. Ihr 2 bewältigt die ganze Arbeit allein....ist doch ein Unding für euch beide"
Hajo erklärte: "Na ja, wir arbeiten mit wechselnden Kollegen wenn es nötig ist.
Aber du erkennst jetzt hoffentlich Jan, dass wir deine Rückkehr gar nicht mehr erwarten können"
Jan wehrte ab: "Bin auch kein Hexenmeister, der Verbrechen im Stundentakt aufklärt"
Hajo erregte sich: "Sei nicht albern Jan. Keiner denkt an Hexerei. Sollst langsam in den KOK-Dienst wieder hineinwachsen
Genau wie früher, nicht mehr und nicht weniger. Ist wohl noch zu früh zu fragen wann du von den Ärzten grünes Licht bekommst"

Es wurde still im Raum
Irgendwann gab Hajo Jan einen leichten Stoß: "He Jan, willst oder kannst du nicht antworten?
Hast du überhaupt gehört was ich sagte?"
Endlich flüsterte Jan: "Ich wieder im Team....an meinem Platz...Soweit kommt es wohl nicht mehr"
Hajo fuhr auf: "Das kapiere ich jetzt nicht Jan. Deine medizinische Aussagen sind gut und Wolle...
Der tönt doch schon herum: Nicht mehr lange und ihr habt Jan wieder, den alten Jan
Was also sollte deiner Rückkehr noch im Wege stehen?"
Jan sinnierte, langsam brachte er dann hervor: "Überlegt doch mal was inzwischen alles geschah...
Nach all dem soll ich so einfach wieder den Polizisten geben....nein ich weiß nicht..."
Hajo forderte: "Jan, wenn dich irgendwas am Dienst entsetzen sollte, z.B. graut dir vorm Gefängnis...
dort Verhöre zu führen. Oder löst einen Schock aus, wenn du Jemanden Handschellen anlegst...oder
Na weißt was ich meine. Argumente Jan, stichhaltige Argumente müssen auf den Tisch
Bringst du die nicht, muss ich dir wohl einen gehörigen Tritt verpassen"
Jan stammelte: "Darum geht es nicht. Aber ich, lange Lager-Gefangener, Angeklagter, nach der Freilassung Verstörter...
ja verstört, eingemauert in der Vergangenheit. O.k. bin wieder "normal", meine Weltanschauung wieder realistisch
Unser kleiner Schatz gab den stärksten Turboantrieb dazu. Ja, möchte das Goldstück rund um die Uhr an mich drücken
Weiß auch, dass es nicht ewig möglich ist. Irgendwann trippelt Dana davon, zu einer kleinen Freundin hin
Der Papa ist dann Nebensache. Muss auch Geld verdienen, die Familie ernähren und Polizist, läßt mich nicht los
Verbrechensbekämpfung ist ja auch jetzt in meinem Kopf, Pläne, Taktiken, grübele mit wem haben es Ina und Hajo gerade zu tun"

"Aber mich einfach wieder an meinen Platz setzen, den KOK geben, nein....undenkbar
Allen Kollegen und bestimmt auch rundum ist doch bekannt was mit mir in der Vergangenheit ablief: Lager, Gefangenschaft, der ganze Dreck, die Mißhandlungen
Stand doch auf dem Präsenttierteller vor Gericht als Erniedrigter, Ausgelieferter, Gedemütigter
Nach alle dem soll ich wieder einsteigen als....als....hätte ich eine Auszeit genommen....langen Urlaub im Süden verbracht
Die Kollegen sind klasse, weiß ich ganz sicher
Aber mit ihnen wieder Dienst zu tun, bedeutet für mich Einer zu sein, der weit, weit unter ihnen steht.
Steckte nun mal in unbegreiflicher Ausgegrenztheit, kann nie gelöscht werden
Genauso wie ich mich daran erinnere, bzw. es in mir wühlt, so wird es auch bei den Kollegen sein
Bestimmt sind wir gegenseitig gehemmt, kann ich Keinem verdenken
Kann und will aber Niemanden zumuten, mit so einem Kerl wie mir in gedrückter Stimmung zu arbeiten
Meine, zwischen den Kollegen und mir liegt ein zu breiter Graben, der nie vollkommen überwunden wird
Deshalb muss ich meine berufliche Zukunft wohl anderswo suchen"
Hajo schüttelte den Kopf: "Jan..Jan...Jan, wenn du nur positiv anstatt immer nur negativ denken würdest
Keiner erwartet dich als Strahlemann, der den ganzen Tag Witze reißt
Wir rechnen damit, dass dir das Drama noch lange anhaftet und in deinem Gesicht manchmal zu erkennen ist, wie schmerzlich die Erinnerungen sind
Alle sind darauf eingestellt und wollen dich unterstützen oder dir beim Überwinden helfen und wenn es auch nur mit einem verständnisvollen Satz sein sollte
Jan, nicht nur für dich, für Alle ist deine Rückkehr schwer, eben weil man hilflos ist, nicht weiß wie man richtig mit dir umgeht
Aber Ehrenwort Jan, trotz der Hürden.....Alle freuen sich auf dich....können deinen Einstieg gar nicht mehr erwarten"
Ina beteuerte: "Hajo belügt dich nicht. So ist es wirklich Jan. Ein herzliches Willkommen erwartet dich. Bitte Jan, ziehe nicht voreilig den Schlußstrich

"Uns klar, dass sich Keiner in deine Lage versetzen kann. Bei aller Hilfe, letzlich musst du doch alleine mit allem fertig werden
Nur Jan.....könnte das nicht unter den Menschen, denen du wirklich etwas bedeutest, am besten sein?"
Jan blieb stumm, verwirrt wusste er wirklich nicht was er darauf jetzt sagen sollte
"Niemand drängt dich, Niemand zwingt dich zu etwas Jan.
Vielleicht gehst du in aller Ruhe mal in dich, überlegst gut und lange
Laß dir Zeit Jan, sehr, sehr viel Zeit
Aber bitte, scheide nicht aus, wegen Hemmungen die du dir vorstellst, die aber in Wirklichkeit gar nicht vorhanden sind
Gemeinsam mit aufrichtigen Freunden gibt es immer die richtige Hilfe"
Mit diesem Zuspruch verabschiedete sich Hajo, Ina ging mit ihm

Lange blieb Leni still, während Jan in sich gekehrt stumm vor sich hin sinnierte
Dann flüsterte Leni: "Jan, weder Papa noch Ina belügen dich. Auch ich weiß, dass deine Kollegen dich erwarten, verändert erwarten nach dem was hinter dir liegt
Doch alle zusammen sind bereit dir zu helfen dich vollständig wieder aufzubauen. Und sei es auch nur durch kleine Gesten
Aber....du sollst dich zu nichts gezwungen fühlen
Deine Zukunft ist deine Entscheidung......glaube dazu brauchst du erstmal mehr Freiheit bei deinen Emotionen
Die scheinen noch zu stark gefesselt zu sein
Wenn ich dir helfen kann Jan, sage es
Warte in Ruhe ab, welche Wege du einschlägst"
Leni schlief schon lange, da saß Jan immer noch tief versunken da und kämpfte mit dem unsichtbaren, inneren Gegner

Bei Leni, Benni, Jan und natürlich dem kleinen, großen Schatz herrschte weiterhin Hochstimmung
Jan, auch ohne Dienst im Stress zwischen Reha, Wolle, als Hausmann.
Aber am allermeisten natürlich mit Dana, seinen Schatz, den er, wie er zugab am liebsten ununterbrochen an sich gedrückt hätte

"Wo brennt´s" flitzte Wolle ins Büro
Hajo knurrte: "Großfeuer bei Dr. Woernle. Verlangt von mir einen Nachfolger für Jan auszusuchen"
Wolle stutze: "Nachfolger für Jan, wohl ein Witz, Dr. Woernle
Was bitte war an meinem Bericht so unverständlich
Kam doch klipp und klar zu dem Schluss, dass Jan wieder völlig in der Lage ist seinen Dienst aufzunehmen"
"Eben das kann ich nicht glauben" wehrte Woernle ab
Vollkommen unmöglich, nach allem was H. Maybach durchmachte, dass er wieder als KOK tätig sein soll"
Wolle eregte sich: "Jan hat nichts ausgelassen, ich quälte ihn psychisch geradezu wie ein Folterknecht, bildlich gesprochen
Alles holte Jan aus sich heraus, stand nackter wie ein Baby vor mir, was meine positive Beurteilung für ihn sehr erleichterte
Trotzdem verwehren Sie es Jan wieder Dienst zu tun
Wenn Sie ihn für so unfähig halten haben Sie bestimmt auch Gründe dafür
Die will ich aber jetzt sofort erfahren
Lassen Sie Ihre Argumente raus Dr. Woernle, hier und jetzt.
Sagen Sie uns warum Sie zu einer negativen Diagnose für Jan kommen?"

Woernle erklärte: "Sie verfügen wohl über das beste und tiefste Wissen
Doch auch bei den Prozessen bekam man sehr genaue Einblicke wie grausam es im Lager ablief
H. Maybachs Körper, sein Aussehen, sprachen Bände über die Entsetzlichkeiten
Selbst nach der Freilassung war er sehr lange gestört, ja eigentlich ein Fremder
Wenn man so viel, so unfassbares, solange durchmachte
Nein, nein unmöglich, dass H. Maybach nach alle dem wieder seinen Dienst antritt"
Wolle entgegnete: "Trifft alles zu was Sie sagen.....nur
Sie vergessen das Wichtigste: Es ist geschehen,....Vergangenheit...und kann nicht mehr als Maßstab gelten"
Wörnle winkte ab: "Hören Sie auf, H. Mayach erlitt doch keinen Streifschuß der schnell wieder verheilt"
Wolle erregte sich: "Redet doch auch keiner von Streifschuß.....und schnell...
reden Sie doch keinen Unsinn,....Jan kam keineswegs schnell wieder in seine alte Verfassung
Im Gegentei...es dauerte sehr, sehr lange und er ließ sehr intensiv dabei behandeln, bzw. begleiten
Aber......mit Erfolg. Sie zweifeln doch nicht etwa an meiner positiven Diagnose
Jan ist wieder dienstfähig. Also Schluß mit Nachfolgersuche. Empfangen Sie ihn lieber mit einem rauschenden Fest"
Wörnle schüttelte den Kopf: "Wissen Sie, habe bei Ungewissheiten immer komische Vorahnungen
Was H. Maybach betrifft, da erdrücken mich quasi Ahnungen. Bin wohl der einzige Vernünftige hier
Muss ich Ihnen die Hölle erst wieder vor Augen halten. Sowas kann man einfach nicht wegstecken
Oder muss ich Ihnen erst aufzählen zu was solche Opfer alles fähig sind"
Wolle keifte: "Zur Erinnerung.....Jan steckte nicht zum 1. x in der Hölle. Vielleicht die längste...nein aber wirklich nicht die 1."

"Was wollen Sie denn damit sagen?" fragte Woernle laut
Wolle zischte: "Gegenfrage: Was verstehen Sie denn unter "Die Opfer alles fähig sind"
Denken doch wohl nicht, Jan ziehe als Rächer umher. Mit einer MP in der Hand knallt er alle Verantwortlichen kurzerhand über den Haufen
Könnte sie auch nacheinander abstechen oder richtet sonst ein Blutbad an"
Woernle murmelte: "Keine Einzelfälle, dass der Geprügelte plötzlich ein Schlachtfeld hinterlässt
Darf gar nicht an die vielen unschuldigen Opfer denken, die verwundet oder auch getötet werden
Blinde Wut treibt die Rächer an, der Kopf ist da ausgeschaltet, nur noch die Waffe wird abgedrückt
Sehe schon die Schlagzeile: "Jan Maybach, ehemals KOK der Mordkommission richtet blutiges Massacker an
Zahllose unschuldige Tote sterben durch die Hand eines Polizisten"
Wolle schnaubte: "Sie sollten nicht soviele Krimis lesen Dr. Woernle
Falls es Ihnen nicht entfallen ist: Jan wurde, zu unser aller Bedauern, leider schon oft, viel zu oft gequält
Waren nicht immer nur Kugeln die man ihm entfernte. Von Stichen, Vergiftungen, Verbrennungen über Verätzungen erlitt er schon jede denkbare Verwundung
Mit Drogen vollgepumpt, wurde...ach was weiß ich wie oft entführt, in den schlimmsten Löchern gefangengehalten
Dieser entsetzliche Gift-Mix von diesem Labor-Heini gefährdet noch heute seinen Körper
Nicht zu vergessen die Haft. Möchte Sie erleben, in der engen Zelle, hinter Gitter im Gefängnis eingesperrt und als Polizist noch dazu trackiert zu werden
Doch Binz erfreut sich noch bester Gesundheit. Jan verpasste ihm kein Loch mitten in die Stirn, ging ihm auch noch nicht an die Gurgel.
Verschließt sich in seinem Panzer beim Aufeinandertreffen, aber er bleibt ruhig
Genau wie bei allen Prozessen seiner Peiniger. Jan macht seine Aussage, realistsich, ruhig, sachlich, nicht mehr und nicht weniger
Er träumte nicht mal davon, je eine Waffe ins Gericht zu schmuggeln um an einem der Hurensöhne Rache zu nehmen"

"Also nichts Schlachtfeld, nichts Massacker anrichten
Revidieren Sie Ihre "Ahnungen." Aber Anrecht auf Intimsphäre hat Jeder
Bedeutet bei Jan, was sich tief in ihm noch abspielt geht uns nichts an
Sollte es Zeiten geben, wo er noch in sich gekehrter ist als wir ihn kennen, dann muß man ihn halt kurz mal in Ruhe lassen
Trotzdem ist Jan wieder stabil, psychisch gefestigt, wieder der Alte
Der bekannte, fähige Polizist, eben KOK Maybach, der ganz schnell wieder an seinen Platz gehört"
Woernle widersprach: "Ihre Beurteilung trifft bestimmt zu.....momentan vielleicht
Aber was ist in einem Monat...1 Jahr...oder...oder....Nein, nein, H. Maybach ist eine tickende Zeitbombe, wenn sie bzw. er hochgeht.....
Nicht auszudenken welchen Trümmerhaufen er hinterläßt
Vermute, dass sich seine Schale geglättet hat......aber innen drin kocht es gewaltig
Wolle flippte aus: "Verdammt, wieviel Vergangenheit muss ich den noch auskramen bis Sie kapieren
Jan nahm noch nie Rache und wird das jetzt auch nicht tun.
Er ist nunmal Einer der auch mit schlimmsten Erlebnissen abschließen,damit leben kann
War sogar positiv, dass er diesmal länger brauchte um wieder zu sich zu finden
Aber jetzt ist es vernarbt und ich garantiere Ihnen, dass die nicht wieder aufbrechen
Jan ist viel zu besonnen, überlegt und ruhig um den Wilden rauszulassen
Er weiß was er sich schuldig ist, vor allem aber welche Verantwortung er für seine Familie trägt
Jetzt am allermeisten dem Baby gegenüber, aber auch, dass sein falsches Verhalten der gesamten Polizei schaden könnte
Niemals würde Jan der Einrichtung, dem Berufsstand schaden, für den er sich mit ganzen Herzen einsetzt"

Woernle protestierte: "Auch der beste Psychologe kann sich täuschen
Anders ausgedrückt, gerade H. Maybach mit seinen psychlogischen Fähigkeiten kann Sie täuschen
Gut möglich das er wirklich stabil ist, aber innerliches brodeln bleibt. Da schwöre ich Ihnen 10 Eide drauf
H. Maybach ist wie ein Vulkan, der lange still ist und plötzlich.......bricht er aus
Spuckt Feuer.....seine vernichtenden Flammen fressen sein ganzes Umfeld auf
Ich bin schließlich verantwortlich. Das Risiko ist mir einfach zu groß und deshalb kann er seinen Dienst nicht wieder aufnehmen"
"Damit ist wohl eindeutig mein Dienstantritt, meine Stelle, also meine Person gemeint" erklang Jans Stimme von der Tür
Da stand er mit Dana auf dem Arm und Leni an seiner Seite schon ein paar Minuten
Langsam betraten sie jetzt das Büro
"Ehrlich Jan, gab eurem Chef hier die besten Diagnosen über dich ab" murmelte Wolle verlegen
"Schon klar Wolle, schon klar" meinte Jan (während er dem strahlenden Opa seine Enkelin in den Arm legte)
Betreten kam es von Woernle: "H. Maybach, verstehen Sie doch bitte.....was ablief war zu furchtbar....da..da
Sowas kann man einfach nicht verarbeiten und dann wieder zum alten Trott zurückkehren
Jan meinte: "Mit Verlaub Dr. Woernle, aber Sie kennen mich noch nicht lange genug um zu wissen, was ich schon verarbeitete"
Woernle entgegnete: "Ich kenne Ihre Akte von A-Z, weiß über jede Verwundung und sonstige Besonderheiten Bescheid"
Jan erklärte: "Sie kennen die Berichte, aber nicht die Realität.
Ina und Hajo können Ihnen schildern aus wievielen finsteren Löcher oder ekelhaften Verliesen, voll mit Ungeziefer, sie mich schon befreiten
von Ketten umschlungen, durch Draht verbogen oder zum Paket zusammengeschnürt. Verwundet durch Kugeln, Stiche, Gift, Flammen, Säure, und...und
Manchmal wurden Fotos von meinem Gefängnis, von meiner Lage oder meinem zerfetzten Körper gemacht. Die sollten Sie sich mal ansehen

"Geriet nicht immer durch Entführungen oder Gefangenschaften in grausige Höllen
Nein...gibt Tyen, die ballern mal schnell ihr ganzes Magazin in dich hinein
Andere rasen plötzlich auf dich zu und stechen wie geistesgestört auf dich ein
So oft wurde ich mal gerade wieder zusammengepflickt, pfiff ich aus dem letzten Loch
Glaubte kein Arzt mehr an meine Zukunft und ich selbst sah mich schon unter der Erde
Gab immer Zeiten wo ich soviel Grauen, Unfassbares nicht wahrhaben wollte
Fast durchdrehte vor Schmerzen, mich fragte wieso soviel Brutalität sein kann
Hatte schon oft einen Punkt erreicht, wo ich glaubte alles falsch gemacht zu haben
Meine Berufsentscheidung, die Lage in der ich gerade steckte, nicht wieder rauszukommen schien
Immer so an der Grenze zum Wahnsinn, sich wertlos, ausgestoßen, ganz, ganz unten zu fühlen
Hätte nie gedacht mal Häftling in einem Vergangenheitslager zu sein
So unmenschlich brutal behandelt zu werden wie es damals wohl zuging
Aber leider ist es geschehen, wie all das viele Unfassbare zuvor
Musste mich jedesmal wieder freischwimmen. Richtig, diesmal glaubte ich für alle Zeiten am Boden zu liegen
Hier, dieser kleine Schatz (zeigte Jan auf Dana) rüttelte mich wach
Gebe ehrlich zu, dass es ein langer, harter Weg war, ich oft mittendrin umkehren wollte
Meine aber jetzt die Kurve gekriegt zu haben....nur jetzt werfen Sie mir Steine in den Weg"
Woernle stammelte: "H. Maybach...verstehen Sie doch...diese...so eine brutale Gefangenschaft.....verkraftet man einfach nicht
Da trägt Jeder ewig dran...auch Sie...Kann man nicht einfach weitermachen wo man aufhörte. Gerade ein Polizist nicht mit soviel Verantwortung wie Sie"

Jan meinte: "Dann frage ich mich, wieso ich Reha und Therapie zur Auflage für meinen Wiedereinstieg bekam
Können mir glauben, durch die Reha quälte ich mich schweißtreibend und schmerzvoll
Von Wolle ließ ich mich bis zum tiefsten Punkt meiner Seele aufbohren
Beide Behandlungen waren bestimmt nicht angenehm, aber die Diagnosen sind positiv
Ich gelte als dienstfähig. Trotzdem verweigern Sie mir den Einstieg"
Woernle stotterte: "H. Maybach....es fällt mir bestimmt nicht leicht. Sie haben sehr, sehr gute, anerkennenswerte Leistungen vollbracht
Fraglich, ob sich wieder so ein fähiger Mann findet. Verzichte wirklich sehr ungern auf Sie. Geschieht auch nur aus Rücksichtsnahme auf das was Sie durchmachten
Natürlich bekommen Sie eine hohe Abfindung, vielleicht haben wir auch einen ruhigen Bürojob für Sie"
Jan wehrte ab: "Danke, aber in so einer Abstellkammer ersticke ich
Tja, dann werde ich mich, bis ich irgendwo eine neue Beschäftigung finde, erstmal um das Wohlergehen unserer Tochter kümmern"
Jetzt protestierte Leni laut: "Nein Dr. Woernle nein, dass können Sie der Kleinen nicht antun
Wollen Sie verantwortlich sein, dass die Kleine einen irreperablen Schaden erleidet wegen Jan, weil Sie ihn nicht mehr arbeiten lassen"
Woernle stotterte: "Verstehe nicht, wieso Schaden? Ich denke H. Maybach ist der liebste, zärtlichste, fürsorglichste Vater den man sich wünschen kann"

Leni beteuerte: "Oh ja, einen liebevolleren Papa als Jan gibt es nicht. Aber er ist zu liebevoll, überhaupt in allem ein bißchen zuviel - Das führt zu Schäden bei Kindern. Befürchte die Kleine wird sich nie von ihrem Papa lösen können, ihn immer und überall um sich haben wollen - Jan hat Zeit, also ist er ständig um sie bemüht. Er erdrückt Dana irgendwann noch mit seiner Fürsorge. Wollen Sie das der Kleinen wirklich antun Sie könnten Schaden von ihr abwenden, wenn Jan wieder Dienst machen kann. Dr. Woernle bitte, nur Sie sind die letzte Rettung für Dana - Außerdem, bei Jan bemerkt man von Schrecklichkeiten wirklich nichts mehr. Der sensible Umgang mit dem Baby ist doch der beste Beweis
So sensibel ist er auch bestimmt bei der Verbrechensbekämpfung. Gebe ich Ihnen mein Ehrenwort drauf, natürlich auch im Namen unserer Kleinen"
"Sie meinen wirklich" murmelte Woernle
Leni nickte heftig: "Bestimmt Dr. Woernle, Jan ist wie neugeboren, ganz bestimmt"
Woernles Stirn legte sich in Falten: "Sind natürlich ganz neue Töne....wenn Sie richtig liegen...Na ja....sollte ja auch an die Kleinen denken...Wenn ich so überlege.....Also gut...gut
...gut...H. Maybach, dann will ich Sie wieder an Ihrem Platz sehen. Beweisen Sie, dass der KOK nichts verlernt hat...Allerdings...erstmal zur Probe wohlgemerkt. Werde Sie genau beobachten. Stelle ich keine Auffälligkeiten bei Ihnen fest, haben Sie natürlich Ihre unkündbare Stelle wieder...Also dann, KOK Maybach, am Montag, gewohnter Platz, in alter Frische" rauschte Woernle hinaus
Jetzt ertönte natürlich Jubel. Von sovielen wurde Jan umarmt, Hände geschüttelt, erklärt wie man sich über seine Rückkehr freute. Zu aller Freude lachte auch Jan, bemerkten sie nichts mehr von seiner schlimmen Verfassung. Dana stand natürlich auch im Mittelpunkt, die bestaunt und gestreichelt wurde - Es dauerte bis die kleine Familie das Büro verlies
Auf dem Flur fragte Jan Leni: "Sag mal Liebes, im Umgang...mit meiner Fürsorge bei unserem Schatz,....... bin ich da wirklich so schlimm?"
"Ganz schlimm.......noch viel, viel schlimmer" antwortete Leni todernst
Jan erschrak heftig, schaute sie betreten an
Da brach Leni in schallendes Gelächter aus. "Ach Jan" stieß sie ihm zärtlich in die Seite und Jan stimmte jetzt glücklich in ihr Lachen ein

E N D E

Hallo walli,
endlich, endlich melde ich mich zu deiner mega-Story
Die war wirklich super!
Hui..da ist ja wieder mal eine ganze Menge passiert..!!!
Hab brav mitgelesen, auch wenn ich mich nicht gemeldet hab zwischendurch.
Ich mag deinen Schreibstil und freue mich schon deine neue Geschichte zu lesen!
Bis dahin, liebe Grüße